Interna


 
swagr

Frohes Neues erst mal. Ich habe die Tage genutzt um festzustellen, dass das Leben ohne Blog anders ist, zumal ich auch die Mails 24 Stunden habe ruhen lassen. Es war ruhiger, ein wenig langweiliger und mit einem ständigen Kribbeln im rechten Zeigefinger. Im Ganzen deutlich entspannter. Vielleicht werde ich das öfter machen, aber ich habe schon Mecker gekriegt, weil ja unter anderem die dynamische Blogroll inzwischen auch für andere ein Portal ist und jetzt ganz furchtbar kompliziert nach den Nachbarn gesucht werden musste.

Die Idee kam mir spontan, und da ich unspontan keine bessere hatte, habe ich den Laden einmal abgesperrt, zum ersten Mal in mehr als sieben Jahren. Hier kam nicht nur gerade eine Diskussion auf, die ich nicht hätte moderieren können (die Lohnarbeit, ihr wisst schon), sondern zwischen den Jahren sind die Irren unterwegs, und was hier im Filter hängen blieb, wollte ich mir auch nicht mehr angucken. Vielleicht war das auch die dezente Andeutung, dass ein Recht auf Feynsinn nicht im Grundgesetz steht und schon gar keins auf ungehemmte Pöbelei. Vielleicht verstehen einige der Intelligenzreduzierten das ja, wenn man es visualisiert. Eigentlich wollte ich ein anderes Schild an die Tür hängen: „bin weg“, aber ich hatte die Befürchtung, dass es dann hieße: „Flatter größenwahnsinnig – jetzt hält er sich schon für den Weg!“.

Neue Produkte auf Feynsinn

Danke bei der Gelegenheit für die Nachfragen, mir geht es bestens. Ich habe in den nächsten Wochen kaum Lohnarbeit vor mir, dafür vielleicht etwas mehr zu tun mit einer anderen Aufgabe, die nicht Gegenstand dieses Blogs ist. Dafür habe ich mir etwas ausgedacht, was mich 2013 hier ganz weit nach vorn bringen wird: Marketing für außergewöhnliche oder saisonal aktuelle Produkte. Im Bild oben seht ihr schon den Knaller fürs ganze Jahr: Schwarze Blüten an grünem Strauch. Jetzt günstig nur hier. Im September werden die Kurse dafür durch die Decke gehen, also am besten heute noch ordern!

Im Zuge der grünkonservativen Zukunft habe ich einige weitere Schmankerln ins Portfolio genommen, so u.a. das Gesamtwerk von Rosamunde Pilcher in einer eleganten Kassette, dazu gratis zwei Tränengaskartuschen eines führenden deutschen Herstellers.
Für den umweltbewussten Patrioten, dessen Freiheit nicht am Belt endet und auch nicht am Hindukusch, führen wir Schreckschusspistolen mit Schalldämpfer, dazu empfehlen wir unseren alkoholfreien Wodka „Vladimir“ und die vegane kalorienarme Schweinshaxe “Jürgen”. Im Top-Sonderangebot dazu wie immer unsere Verkaufsschlager Wohlstand durch Arbeit® und soziale Marktwirtschaft®. Weitere Produkte folgen in Kürze, damit Ihr Jahr 2013 ein voller Erfolg wird!

Ich wurde vor einiger Zeit von einem freundlichen Juristen darauf hingewiesen, dass ich mir das Urheberrecht an den Kommentaren nicht durch die Nutzungsbedingungen übertragen lassen könne. Sinn der Veranstaltung war die Nutzung innerhalb von Feynsinn, was auch von vornherein so formuliert war. Ich hatte das bereits geändert, sehe mich aber zu einer weiteren Klärung veranlasst, die jetzt unter “Recht am Kommentar” zu lesen ist.
Es sollte selbstverständlich sein, das die Nutzung der Kommentare durch Dritte ausgeschlossen ist. Wenn ich einen Kommentar bei der TAZ hinterlasse, möchte ich den ja nicht nachher in der “Nationalzeitung” lesen. Von daher hielt ich es für selbstverständlich, dass die Kommentare nicht einfach kopiert und verlinkt werden können. Diese waren und sind weiterhin urheberrechtlich geschützt; das gilt ausdrücklich auch für meine eigenen.
Sollte jemand Kommentare woanders nutzen wollen, mag er die betreffenden Kommentatoren fragen. Zur Herausgabe von Daten wie Mailadressen bin ich nur berechtigt, wenn die betreffende Person dem ausdrücklich zustimmt.

 
7Auf allgemeinen Wunsch einer einzelnen Leserin werde ich anlässlich des siebten Geburtstages von Feynsinn einen kleinen Rückblick bieten und ein paar Zahlen durch die Arena murmeln. Letztere sind ganz auf dem Niveau der Demoskopen. Die Zahlen sind zwar alles andere als seriös, aber man kann daraus prima Geschichten stricken.

Eigentlich wollte ich das anständig machen – also den Rückblick zumindest – und ihn mit einem Screenshot vom Ur-Design des Blogs illustrieren. Dazu hätte ich allerdings eine Kopie der alten Baustelle finden müssen. Das war nämlich so:

2002 habe ich meine erste Domain bezogen, dort ein paar Texte und Bilder abgeladen. Ich hatte unabhängig davon schon immer vorgehabt, so etwas wie ein politisch-satirisches Tagebuch zu machen. Also fing ich damit an, um allerdings sehr bald festzustellen, dass das kein Mensch liest und es erst mal wieder eingestellt. Von so etwas wie Blogs wusste ich damals noch nichts.

Geschichte(n)

Davon erfuhr ich dann 2005 und habe nicht lange gefackelt, mir den nächstbesten Bloghoster gesucht und mich dort angemeldet. So etwas mache ich schon mal spontan und treffe Entscheidungen wie die Benennung ebenso. Damals dachte ich an die MAD-Comics und habe in Abwandlung von “Feynbeyn” eben Feynsinn gewählt und mich der Weltrettung gewidmet. “Feynsinn rettet die Welt” hielt das also, Untertitel “Satire womöglich”, unter feynsinn.blogg.de. Da müsst ihr jetzt nicht hinrennen, das gibt es schon ewig nicht mehr.

Ein gutes Jahr später ging mir das auf den Keks da, ich besorgte mir also diese Domain hier und “übertrug” die alten Artikel. Das ging so, dass ich mit einem kleinen Kniff bei blogg.de sämtliche gut 300 Artikel in eine html-Datei geladen habe. Die hatte ich auch noch eine ganze Weile, finde sie aber nicht mehr. Aus der musste ich dann alle Artikel einzeln in WordPress hinein kopieren. Hat tierischen Spaß gemacht! Nicht schlecht war dann auch die gestrige Suche. Ich habe meinen alten PC aus dem Exil geholt, der viele Jahre problemlos lief, das Ding eingeschaltet und festgestellt, dass nix mehr ging. Dann erst den Prozessor und dann das Board ausgetauscht (Hardware hatte ich auf Halde) und hochgefahren.

Lob an XP (wat mutt, dat mutt): Das läuft jetzt schon mit dem 3. Board ohne Neuinstallation. Einmal musste ich schon austauschen, weil ich Grobmotoriker mal den PC umgetreten hatte. Wie dem auch sei: Weder dort noch auf dem Server habe ich die olle Datei bzw. den Ordner noch gefunden. Ich weiß, dass da auch die alte .css dabei war. Schade eigentlich, ich hätte euch gern das alte Design gezeigt.

So, nachdem damals also der ganze Kram portiert war – außer den Kommentaren der Anfangszeit, die sich auch in Grenzen hielten, gab ich dem Ding hier (so ich mich recht entsinne) den alten Namen. Den fand ich nach wenigen Wochen doof und habe das Blog in “Feynsinn” umbenannt, mit dem Untertitel “rettet die Welt”. Der wurde (soweit mich meine Amnesie trägt) noch einmal kurz in “Satire womöglich” und dann in “mehr Demokratie wagen” verändert. Inzwischen bin ich im Establishment angekommen, habe Realitätssinn entwickelt und helfe dabei, die Märkte zu beruhigen.

Zweckfreier Zahlensalat

Dem Zahlenfetisch will ich gern auch Genüge tun, weil es so herrlich sinnfrei ist. Mein Statistiktool wird seit Jahren nicht mehr aktualisiert und ich habe leider keinen adäquaten Ersatz gefunden. Ich halte es mir um der Illusion Willen, die Entwicklung im Auge zu behalten. Etwas seltsam ist der enorme Anstieg der Kommentarquote bei stagnierenden bzw. nur noch sehr langsam steigenden Leserzahlen. Mein Provider hat noch ein anderes Tool installiert, das andere Zahlen ausspuckt, an die ich aber nicht glaube. Fangen wir mal damit an:

Danach habe ich monatlich 210 – 225k Besucher, das macht täglich also ca. 7000. Mein Tool hingegen sagt etwas von 70 – 75k im Monat, also knapp 2500 am Tag. Die nehm’ ich.
Bis gestern waren 2193 Beiträge online, knapp 52000 Kommentare von gut 3400 Kommentatoren. Jeder zehnte davon ist inzwischen von ihr-wisst-schon-wem. 29 Namen stehen auf der Bannliste, in einigen Fällen mehrere von derselben Person. Sage also keiner, ich sei gnadenlos. Ich schreibe seit Jahren stabil 0,86 Beiträge pro Tag. Keine Ahnung, wer mir immer die 0,14 Beiträge klaut, aber wenn ich das Schwein erwische, werde ich es ohne Essen ins Bett schicken.
Aus all dem errechnet mein olles Tool übrigens “3 Ø-Besucher pro Tag”. Ich sag mal … ich könnte ein Update brauchen.

So, jetzt wisst ihr, mit wem ihr’s zu tun habt. Macht weiter so. Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt. Und Danke für den ganzen Fisch!

edit: And here it is. Danke, R@iner.

Keine Chance, ich kann nicht mal ordentlich lesen. Eben las ich “Alptraumfrau”, tatsächlich wurde die bleierne Kanzlerin aber als “Alphafrau” bezeichnet. Ich dachte schon, da traut sich einer was.
In der FR lässt sich derweil eine Spezialexpertin zu Versicherungspartys aus und hat recherchiert, dass bestimmte Männer meinen, sie könnten Frauen kaufen. Unfassbar. Ich frug mich nur, ob die Teilnahme an einem solchen Happening in Steuerhinterziehung mündet, weil das Befüllen eines Latexbeutels unter nämlichen Umständen doch im Grunde ein geldwerter Vorteil ist, oder? Das war dann die Stelle, an der ich beschloss, nichts Ernsthaftes mehr zu versuchen heute.

Ich habe von gestern auf heute wieder als Erzieherin gearbeitet, und obwohl ich inzwischen erst um 06:20 nach ein paar Stunden Halbschlaf aufstehen muss, bin ich immer so groggy, dass ich mich dann nachmittags noch mal hinlege. Böser Fehler, denn danach bin ich nur noch kariert unterwegs und habe nix als Pudding im Hirn. Egal, Hauptsache wieder im Rhythmus. Das sind übrigens die Tage, an denen ich häufiger mal vor der Glotze hänge. So verliere ich nicht den Anschluss an die Surrealität des Bundesbürgers. Der scheint es auch nicht leicht zu haben.

 
spies

Mein Platz an der Sonne oder unter dem Regen ist das Glück der wärmeren Monate, und wenn es so weitergeht mit dem April, gibt’s den bald rund um die Sonne und ich kann jeden Tag des Jahres hier sitzen. Diesen ‘Sommer’ gab es schon 4000 Seiten von einem Schmöker äußerst zweifelhafter Machart, der nur in sehr bescheidenem Maße zur Bildung beiträgt. Revolution könnt ihr mit mir nicht mehr machen, jedenfalls nicht, bevor ich das Kapitel zu Ende gelesen und den Kaffee ausgetrunken habe. Es sei denn, ich würde gentrifiziert. Dann wäre ich sehr solidarisch mit mir und stünde auf, um der Macht entgegenzutreten. Vermutlich mit einer Streitaxt. Mit einem Langschwert könnte ich hier ja nicht mal ausholen.

 
schrott

Eigentlich wollte ich hier ein Bild von dem Ticket posten, das ich gestern bekommen habe, das liegt aber im Auto, und das steht 5 Stockwerke tiefer. Der Witz daran: Es wurde mir um 23:15 Uhr geklebt. Die schicken hier ihre Poliboys kurz vor Mitternacht rum, weil sie da die meisten Falschparker erwischen (Zahlzeit ist bis 24 Uhr). Sicher so Ein-Euro-Sklaven, die der Stadt satte Gewinne einfahren. Die Hauptstadt ist bitter arm, wir sollten reichlich spenden. Hätten sie mich gefragt und mir ihre Not geschildert, ich wäre großzügig gewesen.

Heute habe ich einen Cop gefragt, ob es denn irgendwo Abstellflächen gäbe, wo man niemandem im Weg steht und nicht dreimal am Tag einen Automaten füttern muss, aber der wusste es auch nicht. Warum dann kein Park and Ride an allen Stadttoren und Ruhe ist in den Straßen? Immer diese halben Sachen.
Ein einziges Elend: Die Kuppel vom Reichstag ist auch schon wieder ziemlich abgerockt (siehe Abbildung).

Auf meiner Tour durch den Norden (welche Tour durch den Norden? Na meine eben) begab ich mich einige Tage in die technische Diaspora, ohne Telefonanschluss und mit einer UMTS-Verbindung, die zum Einloggen, Aufrufen der Kommentare und einfacher Moderation etwa 40 Minuten brauchte. Macht nix, ich hatte eh zu tun. Witzig übrigens, dass sie in die Flachlandpampa überall AKWe hinstellen, da sieht man sie nämlich sehr weit hin, und wenn man eins platzen sieht, hat man ggf. noch eine Woche, um die Koffer zu packen und vor der Wolke davon zu reiten – wenn der Wind einem ausnahmsweise nicht das Gesicht in Streifen bläst.

null

Jetzt bin ich erst mal in der Hauptstadt (der DDR), mal wieder am Prenzlberg, der alle Jahre ein bisschen saniert auch nicht schöner wird. Hier gibt es DSL, aber ein kaputtes Netzwerkkabel. Nein, ich bin ganz ruhig. Ich fluche nicht. Ich schreie nicht. Ich werfe mein Laptop gar nicht durch die Gegend.

 

fonrep

Ich hatte in dem Kommentaren zum Eifon-Artikel berichtet, dass mein Schnurloses zickt, weil der Einschaltknopf nicht richtig funktioniert. Nun, inzwischen hatte er ganz den Dienst versagt, was dumm ist, weil das mein einziges Funkiges ist, an das ich ein Headset anschließen kann. Den Tip mit dem Graphit (siehe unten “@Jo”) konnte ich nicht umsetzen, weil mein Kleber offenbar nicht dazu taugte. Ich lasse mich davon aber nicht beirren, wenn ich einmal beschlossen habe, dass etwas wenigstens provisorisch laufen soll. Daher habe ich den Kontakt ganz entfernt, die Taste mit einer Ledernadel durchgestochen und eine Büroklammer eingeführt. Am anderen Ende hat sie eine leichte Krümmung. Dass das funzt, konnte ich bei ausgebauter Tastenmatte testen.
Es wäre natürlich auch ganz schön, wenn man Ersatzteile bekäme.

 
Ich habe mich geirrt. Seit mehr als 6 Jahren widersetze ich mich unter dem Deckmantel der Kritik den einfachsten Erkenntnissen. Zum Beispiel dass hohe Löhne und Konsum die Wirtschaft kaputtmachen. Jeder weiß: Wenn die Arbeit weniger kostet, wird alles billiger. Das ist für alle gut. Jeder weiß: Im globalen Wettbewerb® kann nur bestehen, wer nicht von den Lohnkosten in den Ruin getrieben wird. Das haben sogar die Gewerkschaften bemerkt, die ihren moderaten Lohnabschlüssen® für einen stabilen Aufschwung® und das Jobwunder® gesorgt haben. Hätte man auf Leute wie mich gehört, würde in Deutschland heute der Hunger wüten.

eyes

Jeder weiß, dass Investoren® ein gutes Klima brauchen. Die Märkte® müssen das Vertrauen® haben, dass der Staat systemrelevante® Banken nicht im Regen stehen lässt, die Lohnnebenkosten® niedrig hält und die Leistungsträger® nicht bestraft. Selbst der größte deutsche Philosoph stemmt sich gegen deren Enteignung. Was habe ich mir eingebildet, dagegen zu polemisieren, ich, der ich nicht einmal habilitiert bin?

Völlig isoliert und geächtet

Ginge es nach Miesmachern wie mir, die deutsche Industrie wäre ins Ausland abgewandert, die Räder stünden still, die Fabriken leer, und es gäbe einen Generalstreik für die Ausweisung der Miesmacher oder wenigstens ihre Internierung. Man könnte mich ja nach Russland schicken oder nach China, denn außenpolitisch stellte ich ebenfalls die Freundschaft mit den Westmächten infrage und hätte riskiert, dass mein Vaterland völlig isoliert und von aller Welt geächtet dastünde.

Ich gestehe: Ich wurde fehlgeleitet und infiltriert, habe mit sinistren Verschwörern, Sozialisten, Marxisten und selbsternannten Freigeistern diverser Fraktionen unter einer Decke gesteckt und sogar dem Systemwechsel das Wort gesprochen. Was Wunder, dass ich zur Krönung seit Jahren die Abschaffung der Geheimdienste forderte. Ein Feind der Geheimdienste, ein Feind der Leistungsträger, das ist ohnehin eins.

Zweitausend zersetzende Artikel sind mehr als genug. Ich will künftig Buße tun, jeden Tag einen Sozialschmarotzer verfluchen, mein Glück im Wettbewerb® versuchen und einfacher, niedriger, gerechter® schreiben. Ich will einsehen: Eigennutz ist Gemeinnutz® und alles tun für Vollbeschäftigung® und Wohlstand®, indem ich mein Eigentum nutzen und mehren werde. Ich will zurückkehren in die Gemeinschaft der sozialen Demokraten, die wissen: Sozial ist, was Arbeit schafft®.

Eine Frage hätte ich da allerdings noch: Bekomme ich jetzt einen Bonus, eine Abfindung und eine Pension? Eine urheberrechtliche Lizenz zum Gelddrucken? Sonst müsste ich mir das eventuell doch noch einmal überlegen. Und, sagen wir, die nächsten zweitausend subversiven Artikel raushauen.

 
An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich für die Spenden, die mir zugegangen sind, lege das Aufkommen offen und erlaube mir ein paar Bemerkungen.

flattr geht unter

dolpDas erste Jahr mit “flattr” ist um und endet in der Überzeugung, dass flattr weitgehend gescheitert ist. Es bleibt mal abzuwarten, inwieweit die Änderung, dass man nicht mehr mindestens 2 Euro monatlich vergeben muss, Wirkung zeitigt, aber ich denke, dass sich viele zuviel davon versprochen haben und wieder abgesprungen sind. Ich bekomme zunehmend weniger Zuspruch und dabei im Schnitt auch noch weniger pro Klick. Es sieht andererseits so aus, als würden eine Handvoll Leute es so halten wie ich, dass sie sehr wenig klicken und damit gezielt einzelne Kollegen flattrn. Das ist zwar ganz nett, bringt aber im Wesentlichen der Bank etwas.

Von der Anfangseuphorie (2010) habe ich noch profitieren können und bis zu knapp 100 Euro einnehmen können. Inzwischen sind es monatlich keine 30 mehr, Tendenz rapide fallend. Insgesamt habe ich in 2011 über flattr 323,27 Euro eingenommen. Sieht man obendrein, dass mir einige Funktionen dort sehr missfallen und das Design dauert wechselt, sodass ich mich dort ständig neu zurecht finden muss, überwiegt das Missfallen, zumal PayPal dort immer noch das Mittel der Wahl ist, um an sein Geld zu kommen. Zwar geht auch Skrill/Moneybookers, aber das ist auch nicht wesentlich besser. Für mehr als 10% meiner Einnahmen erwarte ich ein wenig besseren Service. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich im laufenden Jahr flattr abschalten werde.

Jenseits von PayPal

Die direkten Spenden waren sehr erfreulich, allerdings kommt fast nichts mehr rein, seitdem ich PayPal rausgenommen habe. Ich habe eine Weile überlegt, es mit der Krücke “Skrill” zu versuchen. Die sind auch eine böse Bank, aber nicht ganz so übel wie der fast-Monopolist Pillepalle, der sich bemüßigt fühlt, aktiv rechte US-Politik zu betreiben. Das geht gar nicht, da verzichte ich lieber auf die Kohle. Skrill/Moneybookers ist im Prinzip keine Option, weil man sich da auch anmelden muss und die Neigung dazu offenbar nicht allzuweit verbreitet ist.

Insgesamt kamen in 2011 1539,33 Euro an direkten Spenden herein, darunter kleine Spenden, einige dreistellige und ein Dauersupport. Vielen Dank dafür! Die Einnahmen durch das Blog und gelegentliche ausgesuchte Texterjobs (ich kenne die Kunden bislang alle persönlich) geben mir die Möglichkeit, mich mit einem Halbtagsjob über Wasser zu halten. Mehr schaffe ich nicht mehr, wenn ich das Blog weiter auf diesem Niveau betreiben will. Und das ist mir derzeit nicht weniger wichtig als ein möglicherweise gut dotierter Job.

Ich habe eine Möglichkeit eingerichtet, mein Blog zu unterstützen, indem ich einen ‘Spendenbutton’ eingerichtet habe, der zu den nötigen Informationen führt. Das ist so ‘kompliziert’ wie eine Überweisung eben ist, also nicht ganz so komfortabel wie Pillepalle, aber weniger blutig.

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