Ich bin nämlich ein Idiot. Gelegentlich ist eine Publikumsbeschimpfung unvermeidlich, und da hilft auch kein Verweis auf angeblich uralte Diskussionen von wegen ‘Verbraucherboykott bringt doch nichts’ oder ‘kann man eh nicht durchhalten’ bis zum latenten ‘kauf ich’s nicht, kauft’s ein anderer’. Es gibt nicht nur Dinge, die man nicht kauft, es gibt nicht nur ein debiles sich Hingeben an Spielzeuge, die man angeblich “braucht”, es gibt vor allem ein stilles Einvernehmen mit der eigenen Verblödung. Kommen wir kurz zu etwas völlig anderem:
“Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.”
Kants als “kategorischer Imperativ” bekannte Forderung, hier in ihrer prägnantesten Formulierung, mag die Menschen zugegebener Maßen überfordern. Sie wird aber durchaus richtungweisend, wenn man sie mit der anderen berühmten Formel des Königsberger Couchpotatoes in Verbindung bringt:
“Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen.”
Letzteres muss man wohl ergänzen. Die “Leitung eines anderen” bedeutet nämlich nicht bloß, dass man jedesmal wen fragen muss, was man tun soll, sondern dass man sich eben daran orientiert, wohin die Herde trabt. Man tut, was man tut anstatt sich des Verstandes zu bedienen und das Richtige zu tun – oder wenigstens bewusst die Entscheidung zu treffen, etwas ‘Falsches’ zu tun.
Kategorischer Kaufzwang
Als Konsumenten lasst ihr euch beschimpfen und anschreien, und die Dümmsten unter euch – nicht wenige – lassen sich dadurch auch noch zum Kaufen animieren. Das endet nicht nur bei der unsäglichen ‘Geiz ist geil’-Mentalität, das findet auch statt in sinnlosem Konsum von Modeartikeln, im Kauf von überteuerten Produkten, von denen ihr wissen müsstet, wie sie produziert werden. Kinderarbeit in Coltanminen, Selbstmordserien chinesischer Arbeiter, Ausbeutung und obszöne Bereicherung, das ist euch alles egal, wenn ihr nur ein paar hundert Euro hinlegen dürft für ein Spielzeug, das ihr ein Jahr lang streicheln dürft, bis es ein neues, noch bunteres gibt.
So dämlich seid ihr Konsumenten. Und wer so dämlich ist, kommt gar nicht erst auf die Idee, es für sein demokratisches Recht zu halten, dass man nicht von Kartellen tagein tagaus betrogen und verarscht wird, die einem das Geld aus der Tasche ziehen. Deren Profiteure lasst ihr euch vielmehr noch als “Leistungsträger” verkaufen. Das System, das solche Zustände zeitigt, nehmt ihr als ‘alternativlos’ hin. Sie erzählen euch etwas von Nachhaltigkeit und Umweltschutz und produzieren fast nur noch Dinge mit Sollbruchstellen, Höchsthaltbarkeit und geplanten Mängeln. Sollte das Zeug trotzdem halten, gibt es kein Verbrauchsmaterial mehr dafür oder es kommt halt aus der Mode – was ihr auch noch mitmacht. Wovon ich rede, das könnt ihr euch in einer ruhigen Stunde mal angucken – wenigstens die ersten Minuten.
Dank an langlode44.
Januar 27th, 2012 at 18:18
siehe auch
Blood in the Mobile”
Der Dokumentarfilm Blood in the Mobile des Regisseurs von Guerilla Girl, Frank Piasecki Poulsen, handelt von dem illegalen Geschäft mit Mineralien in den Minen in östlichen Provinzen des Kongo und dem daraus resultierenden brutalen Krieg.
Dieser Krieg hat bereits an die 5 Millionen Menschenleben gekostet und ist der blutigste Konflikt seit dem zweiten Weltkrieg.
Januar 27th, 2012 at 18:19
Man könnte wie Luebberding noch die faz zitieren und erwähnen, daß apple ihr Liquiditätspolster durch den Eifon-Verkauf innerhalb von drei Monaten von 81,6 Milliarden auf 97,6 Milliarden us-Dollar steigerte und sich nun überlegt, ob sie Mittelamerika, Mercedes Benz und VW oder den Mond kaufen soll.
Januar 27th, 2012 at 18:31
ich will auch so ein schönes goldenes Wählscheibentelefon, rattatatata-br, rattatatat-br, ratatatat-br, kein Anschluß unter dieser Nummer….brrrr
Januar 27th, 2012 at 18:48
Scheiß auf Arbeiter, scheiß auf unmenschliche Arbeitsbedingungen scheiß auf Freiheit und vor allem : Scheiß auf Dich, ja genau Du, der mit dem Kauf von iPhone und Co solche Unternehmen und Arbeitsbedingungen unterstützt. Gäbe es dich nicht schon, du Konsomzombie, du müsstest vonm der Industrie glatt erfunden werden. Mit dir als Kunde, mit dir als Wähler, kommt nicht der Untergang, nein der ist schon längst da.
https://www.golem.de/1201/89340.html
Januar 27th, 2012 at 18:53
Hallo iPhone Fans lest mal hier …
12. Jan. 2012 – In einem Foxconn-Werk in Zentralchina ist Anfang Januar ein Streik eskaliert: Arbeiter drohten damit, sich in den Tod zu stürzen
und es ist nicht so als wollten die sterben weil sie nicht die ersten sind die das *kreisch* hippe neue iPhone in den Fingern haben .. trotz Übernachtung in dem Laden .. nicht zu verwechseln mit vor dem Laden .. warten die auf den Feierabend nach 20 Stunden Arbeit bei einer Bezahlung die vielleicht im Jahr für den Prospekt reicht.. während der göttliche CEO von Apple und seine Anteilseigner eine Kohle einstreicht .. nicht zu verwechseln mit verdient..als hätte er vor Jahrmillionen jedes Körnchen Quarzsand selbst erschaffen …in Sachen heftiger Subventionsraub steht der Laden übrigens Nokia in nichts nach..
Januar 27th, 2012 at 18:58
ich kaufe nix
Januar 27th, 2012 at 18:59
ps.: günter anders hat im 2. band von DIE ANTIQUIERTHEIT DES MENSCHEN ein kapitel mit der überschrift: unseren täglichen esser gib uns heute.
allgemeiner: unseren täglichen konsumenten gibt uns heute
Januar 27th, 2012 at 19:00
Ein Iphone braucht man nicht, man will es. Und dass man es auch ja will, dafür sorgen das marktschreierische Zweigestirn des deutschen Elektrofachhandels sowie alle anderen, die der Allgemeinheit ihre immens wichtige “App” aufnötigen möchten (selbst die Pizzeria bei mir um die Ecke hat ihre eigene App).
“Geiz ist geil” war übrigens gestern, es heißt doch jetzt “Geil ist geil” und wenn endlich alle ein Iphone haben, dann vermutlich “Sieg Geil!”
Januar 27th, 2012 at 19:07
Ich erinnerte mich an eine ARTE Sendung zum Thema Subventionen ..
Die Alchemisten der Neuzeit .. Subventionen oder wie man aus Scheiße ein Bonbon macht
Realwirtschaft und Schaffenskreislauf ade’…
Januar 27th, 2012 at 19:09
Wenn jemand 90% der Bevölkerung als Idioten, bzw. dämlich bezeichnet, dann sagt das schon einiges zur Relevanz der Begründung dieser Einschätzung.
Finde ich vollkommen legitim, vollkommen schnurz und vorbildlich imprägniert gegen Argumente.
@klaus
jau. konsequent.
Januar 27th, 2012 at 19:10
@Klaus Baum: Ich weigere ich ebenfalls konstant für (m)eine elektronische Fußfessel auch noch Geld zu bezahlen.
Edit: Fällt die Erwähnung der 90%-Regel hier nicht in den Aufgabenbereich Lazarus’? Ich bin verwirrt.
Januar 27th, 2012 at 19:14
@memoon: Durch jeden Akt aggressiver Verdränung hindurch kann ein Funke Erkenntnis dringen.
Januar 27th, 2012 at 19:32
Ich bin einer der wenigen Menschen in diesem Land, der völlig ohne Handy oder “Smartphone” auskommt. Mich können “die” jedenfalls mal nicht 24h am Tag triangulieren. Und werde dafür als Kommunikationseremit regelrecht geächtet.
Wie sagte Georg Schramm doch im Juli 2010 in den Mitternachtspitzen bei der Suche nach dem Bösen:
“Gier und Habgier sind die Triebfeder des Bösen. (…) Wer Habgierig ist, dessen Wunsch nach Geld und Besitz wird nicht dadurch gestillt, dass der Wunsch in Erfüllung geht. Nicht der Besitz. Nein! Der Erwerb stillt die Gier! Deshalb muss immer weiter erworben werden, um die Gier zu befriedigen. Aber anstatt die Habgier mit aller zivilisatorischen Kraft von Herz, Hirn, Vernunft und Religion zu bekämpfen, haben wir sie zum erfolgreichen Grundprinzip unserer abendländischen Zivilisation gemacht”.
Januar 27th, 2012 at 19:45
R@iner
Edit: Fällt die Erwähnung der 90%-Regel hier nicht in den Aufgabenbereich Lazarus’? Ich bin verwirrt
Keine Urheberrechte bei unbestreitbaren sich täglich vor Augen führenden und bestätigende Tatsachen wie traurig sie auch immer sein mögen !
Januar 27th, 2012 at 19:50
@Lazarus: Verbale Generika!
Januar 27th, 2012 at 19:52
Btw wusste ich gar nicht, dass schon 90% da draußen Idioten sind, die ein Eifon kaufen.
Januar 27th, 2012 at 19:58
@flatter: Einem echten Fanboy ist Samsung scheissegal. Die haben immer den Längsten.
Januar 27th, 2012 at 20:05
R@iner
…der kauft alles wo der Apple drauf ist egal ob Mega-Überteuert oder Gängelung,Bespitzelung,Technisch veraltet oder extra für Hohe Folgekosten konstruiert…
EDIT …ich kann mit den Wischi-Phones gar nichts anfangen solide Tasten rules *lol*
Januar 27th, 2012 at 20:08
Ich hab ein Nokia 3510, vor Jahren geschenkt gekriegt. Der Akku hält bei meiner Nutzung ca. 10 Tage.
Januar 27th, 2012 at 20:23
@Lazarus: Bei apple ist alles überteuert. Ich bin ja eigentlich Entwicklungs-Ing. für (HF-)Elektronik. Die Geschichte ist einfach die, daß heutzutage ein interessierter 12 jähriger in der Lage ist, die reine Hardware für ein gsm-Telefon zusammenzustöpseln. Die Hersteller integrierter Schaltkreise liefern seit langer Zeit in ihren Datenblättern bereits alle Infos einschließlich emv-sicherer Platinen-Layouts.
Ich stolperte vor ca. 10 Jahren über die Schrift eines frustrierten Ingenieurs, der in seiner Arbeit nur noch das spielen mit Legobausteinen sah. Irgendwie bin ich froh, niemals in dem Bereich gearbeitet zu haben.
Mein 10 Jahre altes cellular phone schalte ich nur ein, wenn ich es brauche. Das ist so aller ein bis zwei Jahre der Fall. Mit den 18 Cent Telefonrechnung kann ich einigermaßen leben.
Januar 27th, 2012 at 20:23
Ich habe mir in meinem Leben ein einziges mal ein handy gekauft, ansonsten habe ich sie mir immer schenken lassen, weil so manche alle 3 monate unbedingt das allerneuste haben mussten. ich renne seit ewigkeiten mit nem uralt-ding rum. nen smartphone habe ich nicht. wozu? ich fühle mich auch so toll ;-))
im übrigen wäre mal eine analyse der “neuen kommunikation” interessant. denn es ist fraglich, ob uns handys, sms, iphones usw. eine vermeintlich bessere zwischenmenschliche kommunikation beschert haben, nur weil wir jederzeit erreichbar sind.
Januar 27th, 2012 at 20:30
Den Artikel möchte ich gerne mal beim Spiegelfechter lesen, wo man immer noch glaubt, dass Wirtschaftswachstum (mit was und warum??) und das Hecheln im Hamsterrad auf ewig weitergehen muss.
Januar 27th, 2012 at 20:32
Nokia E90 & Sony-E P990i
Der letzte halbwegs nutzbare Communicator hat kein eingebautes Fax Modem mehr Tabellenkalulation und Schreibarbeit ..geht so E-mail erst mit Zusatzprogram komfortabel und nutzbar ..blabla Nokia Maps als Navi ist OK ..that’s it
Sony .. olle Möhre für alles inzwischen zu wenig Arbeitsspeicher .. hat zur Vollwerttastatur noch einen touch screen mit Zahnstocher ..
Es gibt keinen Grund für ein neues Phone da alles was danach kam mehr Wert auf Spielereien legt als auf Anwendung ….
Wie R@iner schon sagt Baukasten-Mist
Januar 27th, 2012 at 20:34
@epikur: Wenn ich die Grüppchen von Teenies sehe, wie sie alle auf ihren Apparätchen herumfuchteln, dann brauche ich keine Analysen mehr. Wenn ich die Nachbarstochter gegenüber tagein und tagaus abends an ihrem Rechner vor dem Fenster sitzen sehe, dann macht mich das nur traurig. Revolution adé.
Januar 27th, 2012 at 20:35
Das Glühlampenkartell soll laut wikipedia zwischen 1924 und 1941 bestanden haben. Zu früh für James Bond. Alerdings meinen einige, das es über seine Auflösung hinaus bis heute fortbestehe. Kobra übernehmen sie.
Aber Spaß beiseite. Die Begrenzung der Lebensdauer von Konsumgütern hat natürlich wirtschaftliche Gründe. Die bestehen aber nicht nur darin, stubides Wachstum zu erzeugen, sondern auch darin, Fortschritt zu beschleunigen. Allerdings gebe ich zu, dass das durch Schrott induzierte Wachstum bei gleichzeitiger Verwahrlosung der menschlichen Intelligenz exponentiell zugenommen hat.
Das Problem ist nach wie vor der fehlende politische Wille zur Regulierung von Märkten.
Januar 27th, 2012 at 20:43
Bei Apple scheiden sich die Geister, da gibts kein grau – zurecht, wenn man die Fanboys dazu sieht, die vor’m Apple-Store campieren, wenn sich die Versionsnummer des jeweiligen Trendyschrotts um eins erhöht. Und darum: Ein finanziell sinnlos uneffizientes Beispiel, doch semantisch gute Nutzung eines Apfelprodukts.
Und der 100.000-Stunden Glühlampenmensch ist nun schon länger tot. Warum sterben die obsoleszenten Planer/Finanzierer eigentlich nicht so schnell wie ihre geplanten/finanzierten Produkte?
Januar 27th, 2012 at 20:44
Na gut. Also kaufen wir alle keine i- und sonstige Wischtelefone mehr. Foxcom geht pleite, die Sklaven werden ins Paradies entlassen.
Aber was machen dann die Konsumkritiker mit ihren schicken Macbooks ?
Januar 27th, 2012 at 20:48
@André Tautenhahn: “Das Problem ist nach wie vor der fehlende politische Wille zur Regulierung von Märkten.”
Und wenn es wirklich so ist, daß der doofe, von allem abhängige Bürger das Ziel aller Kapitalistenträume ist?
In einer anderen Doku, die ich hier mehrmals verlinkte, wird die Rolle des Neffen Sigmund Freuds thematisiert, der zuerst der Wirtschaft und danach der Politik in den usa mit Beginn der Zwanziger Jahre dienend zur Seite stand, um mit dem Wissen seines Onkels Methoden der Massenbeeinflussung zu entwickeln.
Januar 27th, 2012 at 20:48
Ich besitze kein Handy. Dafür hat meine Enkeltochter (10) Weihnachten 2011 von ihrem Vater das alte I-Phone bekommen. Vielleicht bekomme ich ihr altes Handy.(?) Brauche ich aber eigentlich nicht.
Wie haben die Menschen bloss ihren kommunikativen Alltag bewältigt, als es noch keine Handys gab? War das Handy vor 20 Jahren noch ein Statussymbol, ist es in meinen Augen heute der Nichtbesitz eines Handy.
Dafür steht auf einer meiner Boseboxen (20 Jahre alt)dieses funktionsfähiges, sehr schönes Telefon. Guckst Du:
https://www.hood.de/img1/full/1610/16107841.jpg
Erich Fromm unterscheidet in seiner Beschreibung des Konsumverhaltens zwischen funktionalen und nichtfunktionalen Konsumgütern (“Vom Haben zum Sein!”).
Januar 27th, 2012 at 20:49
@Maxim (8)
Ein Iphone braucht man nicht, man will es.
Da widerspreche ich einfach. Ich hab so ein Ding mal aufs Arbeiterauge gedrückt bekommen. Irgend ein Boss, wollte Kohle damit schaufeln, um Fahrgemeinschaften.de usw. usf. attraktiver zu gestalten. Finden ja alle ganz toll, – nicht wahr? Zwei Monate später war ich arbeitslos. Punkt. Aber ich gebe zu, – ich hab das Ding in der Zwischenzeit schon ganz spaßig gefunden. Und jetzt, – meine Freunde, gehen wir mal in die Mitte der Piraten. – Na?
Januar 27th, 2012 at 20:53
“Foxcom geht pleite, die Sklaven werden ins Paradies entlassen.” Kleingeister, wohin man schaut.
Januar 27th, 2012 at 20:53
@eb: Apple will ja jetzt mit seinem Wichsvorlagenbetrachtungsgerät auch an die Schulen…
Foxcom? Die nennen sich Foxconn, obwohl es vielleicht rational wäre, zwei ‘N’ zu einem ‘M’ zusammenzufassen.
Januar 27th, 2012 at 20:57
André Tautenhahn
sondern auch darin, Fortschritt zu beschleunigen
Ich kann im KFZ-Bereich eher eine “verschlimmbesserung” beobachten wie in anderen Disziplinen auch.
Qualität,Innovität und Technologie-Kompetenz weichen immer mehr der Befriedigung von Scheinbedürfnissen die der Käufer von der Werbung injiziert bekommt.Heraus kommen unfertige Produkte für die Kunde immer mehr zur Testperson wird. Die Bezahlbarkeit im Servicefall findet keine Beachtung mehr was spätere Reparaturen ins wirtschaftliche Aus manövriert. Garantie,Anschlussgarantie,Schrottplatz bzw. Auslandsverwertung ..
Nachhaltigkeit um das neue Wort zu strapazieren ist nur eine Sprechblase .
Januar 27th, 2012 at 21:02
R@iner
..und zum anfixen werden die ersten günstiger abgegeben ..hab ich irgendwo gelesen .
Januar 27th, 2012 at 21:15
Über die geplante Obs. bin ich vor längerer Zeit hier gestolpert: https://www.sprusko.blogspot.com/
Was mich am Film besonders faszinierte ist der Sprung
vom Kartell zur Gewinnmaximierung zur heutigen Werbeindustrie…es müsste heut nichts mehr kaputt gebaut werden, die gewaschenen Hirne bringen heutzutage
ihre Träger freiwillig in die Konsumtempel. Qualität?, echte Wertarbeit?, so lange genug Kohle da ist einen Teil der Menschen zu Konsumenten zu machen läuft der Laden und der Rubel rollt.
Glühlampen…Weisswaser, Osram, Lampenkolben, Walter
Rathenau, das war der Aufhänger das ich bei dem Film hängengeblieben bin.
Ach ja, isch habe auch kein Handy, kein Fernseher und kein Auto…bin ich jetzt draussen?
Januar 27th, 2012 at 21:15
Ach, das ganze Gerede hier bringt doch nix. Ich bin aufgewachsen mit dem Wissen, daß ich jedes Gerät reparieren kann, wenn ich mir ein bißchen Mühe gebe. Unsere Freunde hier aus der sbz hatten die pure Notwendigkeit, ein gewisses technisches know how zu entwickeln. Inzwischen ist es – abgesehen vom Mangel an Wissen – einfach purer Luxus, ein Gerät zu besitzen, für das es
- Erstzeile für längere Zeit gibt und was auch
- so konstruiert wurde, daß man es überhaupt reparieren kann.
Das Business-Notebook auf dem ich gerade tippe, hat z.B. acht Jahre auf dem Buckel, war aber schweineteuer damals. Lüfter und Tastatur habe ich bereits getauscht und bekomme nach wie vor neue Ersatzeile dafür (sogar einzelne Tasten). Ich muß nur immer grinsen, wenn mein Nachbar mit seinem Neuerwerb daherkommt und seine Kiste langsamer ist, weil die Einzelkomponenten nicht zueinander passen.
@langlode44: Daß es an der Ostfront archaischer zugeht, wußten wir bereits. :=)
Januar 27th, 2012 at 21:19
Ich hab hier ein sehr gern genutzes Funktelefon, das bräuchte mal ne neue Tastenmatte, die gibt es aber natürlich nicht. ImGrunde geht es um eine einzige Taste, dafür soll ich dann das ganze Gerät wegschmeißen.
Januar 27th, 2012 at 21:34
spüre ich da den Zorn, den ich so sehr in der deutschen Szene vermisse? Oder doch nur “Aufmerksamkeitsdrops”?
Januar 27th, 2012 at 21:38
Wir sind kein Opfer der Globalisierung, sondern unserer korrupten Gesetzgebung.
Januar 27th, 2012 at 21:38
@Rainer: Naja, hier geht’s halt um was konkretes. Der Termin für den Aufstand bleibt indessen weiterhin unklar.
Januar 27th, 2012 at 21:48
@eb “Ich hab so ein Ding mal aufs Arbeiterauge gedrückt bekommen.”
Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich darf dennoch wohl ruhigen Gewissens behaupten, dass dem überwiegenden Großteil der Iphone-/Ipad Besitzer das Gerät nicht aufs Auge gedrückt wurde, sondern dass ihnen vielmehr die Nützlichkeit dieses Unrats solange suggeriert wurde, bis sie bereit waren, sich dafür ggf. sogar eine 24-monatige Finanzierung ans Bein zu hängen. Sowas nennt man gemeinhin auch künstliche Bedürfnisse.
Januar 27th, 2012 at 21:49
@R@iner (36): na ja archaisch, auch hier wächst ne neue, andere Generation heran. Mein Typus steht auch
hier auf der Aussterbeliste, seis drum, auch die Nachgeborenen sollen noch was zu tun haben. Sonst wird denen noch langweiliger.
SBZ, rein philetalischtisch betrachtet mein Spezialgebiet…
Januar 27th, 2012 at 21:50
@Lazarus09
“Wie R@iner schon sagt Baukasten-Mist”
Oh, da mag einer sein “Handy” lieber diskret aufgebaut. ;)
Was mich an diesem iTrash am meisten stört, ist dieses absolut nervige, virulente Marketing. Ich bin Freizeit-Musiker mit kleinem Studio und lese ab und an in diversen, englisch sprachigen Musiker-Blogs. Man kommt keine zwei Artikel weit, ohne über irgendwelche total unnützen und bescheuerten “Apps” zu stolpern, die einem suggerieren, man könne damit Musik machen. Der Gipfel sind virtuelle Synthesizer, “spielbar” über eine grafisch eingeblendete Minitastatur auf dem Touch-Screen. Das geht dann so nach dem Motto: “Turn your iPad / iPhone into a Synthesizer, oder … into a Sampler, … into a DAW etc., etc. Wenn man dann mal ein paar kritische Anmerkungen dazu schreibt, dann ist man ein “Hater” oder was weiß ich.
Nun gut, für Schulhof-Kiddies sind diese Dinger, ich nenne sie immer “shiny gadgets”, vermutlich lebensnotwendig.
Man muss Apple allerdings zugestehen, mit ihrem Produkt-Marketing sehr geschickt zu agieren. Man muss Apple fast bewundern. Dieses Zeug wird inzwischen so sehr gehypt, dass Werbung im klassischen Sinne gar nicht mehr notwendig ist. Das besorgen schon all die Fanboys und -girls.
Januar 27th, 2012 at 21:50
Wer’s braucht und sich’s leisten kann soll kaufen-kaufen-kaufen und wer’s braucht und sich’s nicht leisten kann soll ackern-ackern-ackern. Für alle dies’s nicht brauchen stellt sich diese Herausforderung erst gar nicht.
Januar 27th, 2012 at 21:59
@R@iner:
“Ich muß nur immer grinsen, wenn mein Nachbar mit seinem Neuerwerb daherkommt und seine Kiste langsamer ist, weil die Einzelkomponenten nicht zueinander passen.”
Das halte ich aber eher für ein Gerücht. Die Hardware-Schnittstellen sind inzwischen komplett standardisiert. Die Komponenten passen sich außerdem über Datenkanäle und Protokolle aneinander an oder kommunizieren mit dem BIOS, um eine Anpassungen automatisch vorzunehmen. Sicherlich kann man das noch handoptimieren, aber nicht mehr zueinander passende Einzelkomponenten gibt es heute eigentlich nicht mehr.
Januar 27th, 2012 at 22:04
@Andreas: “aber nicht mehr zueinander passende Einzelkomponenten gibt es heute eigentlich nicht mehr.”
Ich kann es auch kaum glauben, aber der Grafikchip (ati fire gl t2) in meiner alten Gurke ist besser und die verbaute Festplatte (Hitachi 7200 rpm) von damals rangiert immer noch unter den schnellsten (ohne ssd) am Markt.
Ich hab’ dem Nachbarn an Weihachten ein Ubuntu statt des Windows 7 draufgenudelt. Jetzt ist er zufriedener.
Oh je. Jetzt wird flatter gleich wieder sagen, er wolle keine nerds hier…
Darum geht es ja nicht. Wer dauernd etwas neues braucht, ist längst verarscht worden. Wir warten nicht auf die Sintflut, sondern wir sind die Sintflut (Georg Schramm?).
Januar 27th, 2012 at 22:29
“Kleingeister wohin man schaut” Hä ?
Ich erlaube mir nur den Chinesen zuzutrauen, dass sie es irgenwann, peu a peu, selbst merken. Und sich entsprechend nicht mehr alles gefallen lassen. Bei uns hat sich die SPD auch nicht gegründet, weil ein Klugscheißer aus Übersee das gefordert hat.
Im Grunde stimme ich dir in deiner Kritik sogar zu.
Ich tippe hier auf einem alten Centrino Notebook, das tut es noch. Musik höre ich mit alten Braun Anlagen, die ich mir wieder fit löte. Wischtelefon ? Danke nein.
Mich verwundert nur der übliche “früher war alles besser, in Zukunft wird es alles noch viel schlimmer als jetzt” Trott.
Wo ist der Optimismus gebieben ?
Ich denke gewisse Dinge, auch wenn sie ihre Zeit brauchen, kommen automatisch. Denk mal an Schlecker. Deren Imageproblem hat doch nicht zuletzt zur Pleite beigetragen. Und dm brummt.
P.S. Deine Tastenmatte kannst du selbst wieder fit machen, dazu brauchst du nur Graphitstaub (Bleistift) und Sekundenkleber. Wenn du´s damit ernst meinst, erkläre ich dir gerne wie genau.
Januar 27th, 2012 at 22:41
Also ich beobachte bei den Herren in meinem Bekanntenkreis mittlerweile eine Jäger- u. Sammlerneurose. Am Spaßigsten wird´s wenn einem stolz die neusten Geräte/Spielereien vorgeführt werden und man angeschaut wird, als müsse man “BRAV” sagen.Verweigert man die Anerkennung kommt der Spielverderberblick. Übrigens sind die sonst eher konsummuffelig.Dieser App-Terror scheint ähnlich zu wirken wie der Daddelautomat, piept und blinkt so schön und nen Leckerli gibt´s (vielleicht) drauf.
Januar 27th, 2012 at 23:22
@ flatter, #37:
Säbel die kapotte Taste raus, nimm dann ein 5mm kurzes Stück dicken Lautsprecherkabels, umwickel es mit einem schmalen Streifen aus’m Gummihandschuh und popel das da ersatzweise rein, so daß das Litzenbündel bei etwas Daumeneinsatz den Stromkreis uffe Platine schließen kann.^^
————-
Gefunden:
Unsäglichen
‘alternativlos
Januar 27th, 2012 at 23:47
Konsumschelte, wozu? Wer das alles nicht braucht: Fein! Niemand wird gezwungen, ein Eiphone zu kaufen. Hab selber seit wenigstens 10 Jahren ein immer noch funktionierendes Nokia.
Andererseits entwickeln sich die Dinge. Wer möchte heute noch an einem PC mit DOS oder Win 3.1.1 werkeln?
Oder Fotografie: Ich wünsche mir diese ganze Filmstreifentechnik nicht zurück, obwohl damals die Geräte bald ein Menschenleben lang funktioniert haben, z.T. sogar rein mechanisch.
Ich kaufe nur was mir etwas bringt. Alles andere bleibt unkonsumiert.
Mein uralter EPL 5800 druckt und druckt und druckt. Tintenstrahler käme mir nie in die Bude . . . usw. usw.
Man kann auf viel Konsum verzichten und doch manchen Spaß an moderner Technik haben.
Januar 27th, 2012 at 23:50
@ ul
Ich hätte Interesse an dem Tastenmattenreparaturrezept.
Vielleicht ist Flatter so nett und übermittelt meine Emailadresse?
Januar 28th, 2012 at 00:01
Mein Iphone hat mein Sohnemann im Sandkasten gefunden. Gejailbreaked, meine Karte rein, alles fein. Man muss also nicht immer “zahlen”.
Übrigens halte ich es für sinnvoller, sich an den Firmen zu reiben, die Apple seit Jahren innerhalb kürzester Zeit wirklich jede Designidee klauen (die HIG´s kriegt ja von diesen Samsungs, LG´s, HTC, Androids, niemand gebacken, aber hauptsache “es sieht so aus, als könnte es was cooles sein” und ist dabei nur Schrott. Oder bauen die alle beim “Deutschen Unternehmer”?
Apropos: Google Chrome und die Cloud ist mal richtig cool für Leute die damit arbeiten und nicht nur einmal im Monat ihr altes Motorola anknipsen und gucken, ob Mutti angerufen hat.
Steve Jobs fand Google scheisse und ich – als einzig wahrer Apple-Jünger, die anderen sind nur schäbige kleine Emporkömmlinge) – find grad mal, dass er sich da am Ende seines Lebens doch richtig getäuscht hat.
Das gleiche tat er übrigens auch beim Newton damals.
Seitdem die weissen Apfel auf den schwarzen Jungfamilienaudis kleben, bin ich auf Linux umgestiegen.
Apple ist nicht mehr alternativlos. Zumindest nicht nach ein paar Wochen nach Beginn einer Produktlinie.
Für die Kopisten ist Apple allerdings sehr wohl alternativlos. Zeig mir mal ein Gerät, das erfolgreich ist und wo niemand bei Apple geklaut hat.
Der Kindle vielleicht. Aber die haben ja Billiglöhner zu Weihnachten.
Da ists auch nicht recht.
Januar 28th, 2012 at 00:05
@ul: Du hast da bei mir ein paar Hirntasten gedrückt, die heftiger reagieren – überigens auch mit dem Besipiel SPD. Ich denke erstens weiter als im sehr konkreten Zusammenhang, zweitens geht Foxconn ja nicht pleite, macht nur weniger obszöne Gewinne etc.. Das läuft wieder aufs Grundsätzliche hinaus.
Danke für den Tip, auch an Horst Horstmann. Die Taste ist noch nicht ganz tot, wenn’s soweit ist, werde ich das Teil mal aufschrauben.
@maguscarolus: Gerade die Softwarebasis und das Kompatibilitäsproblem sind ein Thema, dem ich mich bald noch widmen werde. Da wird ständig an stabilen Systemen verschhlimmbessert, die dann nicht mehr einsatzfähig sind. Der ganze win/directx Schnickschnack z.B, ist eine Scheißpest, die inzwischen durch Spieleabos und dergleichen ‘ergänzt’ werden. Da sollten Alternativen entwickelt werden, ich wüsste sogar einige, die ich aber nicht umsetzen könnte, weil meine spärlichen Programmiererfahrungen reichlich betagt sind.
@Rainer: Wie meinen, ich bin doch 99% nerdy. Die darüber meckern, sind andere. Damit muss man hier leben, man verbietet als Reibekuchenjournalist ja auch keine Diskussionen über Kartoffelzucht.
Januar 28th, 2012 at 02:47
@flatter
yup. Die heftig reagierenden Hirntasten kenne ich auch. Aber auch ich versuche im weiteren Zusammenhang zu denken.
Mir gefällt Konsumentenschelte meist so schlecht, weil ich im Konsumenten nicht für den Kopf des Fisches sehe. Und daher stinkt´s.
Würden die Foxconn Gewinne vernünftig unter denen aufgeteilt die Erträge erwirtschaften, hätten wir doch alle sicher weniger Probleme damit. Und das Apple so brutal Kohle einfährt hat nicht zuletzt mit der lächerlichen Steuerlast der großen Us Konzerne zu tun. Das wieder hat wohl auch damit zu tun, dass diese mitlerweile genau so viel Geld ins Lobbying stecken, wie sie tatsächlich Steuern abführen.
Also wenn wir schon auf Konsumenten einprügeln wollen, dann doch auf die Politik und Medien Konsumenten, oder ? Aber du hast recht, wir sind da schon beim Grundsätzlichen.
@Jo
wenn du die Tastaturmatte von innen betrachtest siehst du bei jeder Taste eine runde Kontaktfläche. Wenn du diese Kontaktfläche mit (dünnflüssigem) Sekundenkleber benetzt und sie anschließend in ein Häufchen Graphitstaub (vom Bleistift runterfeilen) drückst kannst du damit das durch Verschleiß verloren gegangene, urprünglich aufgedampfte Graphit ersetzen. Platine reinigen nicht vergessen.
Januar 28th, 2012 at 09:44
I-Pad? Wattn datt? Ich dachte, mein Sohn hätte sich jetzt von apple einen mobilen Campingkocher mit Ceranfeld zugelegt.
Januar 28th, 2012 at 12:40
@ul: Der Tan, an dem ich nicht “auf die Politik und Medien Konsumenten einprügeln” werde, muss erst ncoh kommen. Ich fände es aber nicht angemessen, die Konsumenten aus der Kritik auszusparen, zumal dann, wenn ihre Vwerhaktensweisen und Denkmuster aus demselben Holz gescnitzt sind. sie sind Teil des Systems.
Januar 28th, 2012 at 13:11
Den Artikel braucht die Menschheit ebenso wenig wie ein Eifon. In der Schweiz kommt man in Wissenschaft und IT an einem Macbook Pro allerdings kaum vorbei. An der ETH Zürich ist das Standard. Die Schweizer wollen sich schon lange nicht mehr mit Micromüll verarschen lassen und setzen auf brauchbare Technologien. Ich persönlich kann viele Sachen mit Linux komfortabel erledigen – leider nicht alle.
Ein bekennender Apple-User seit 1989.
Januar 28th, 2012 at 13:17
In Bielefeld braucht man eine Biele-App, sonst ist man einfach raus aus dem Business. Solche Kommentare braucht jetzt wer genau?
Januar 28th, 2012 at 13:20
@Oliver Mark
“Seitdem die weissen Apfel auf den schwarzen Jungfamilienaudis kleben…”
“als einzig wahrer Apple-Jünger…”
Oliver Mark, der Einzigartige der Einzigartigen, sozusagen.
Dem “Think different” aus den Achzigern bist auch DU auf den Leim gegangen. Damals war der Apfel noch regenbogenfarbig…
Apple hat geklaut und betrogen, wo’s nur ging. Einzig deren Marketing war genial.
Apple ist eine Religion. Für Möchtegernelitäre. Andere haben ganz andere Sorgen.
Januar 28th, 2012 at 13:22
zu Oliver Mark
Apropos: Google Chrome und die Cloud ist mal richtig cool für Leute die damit arbeiten …
Fast jeder Großdösbattel (Microsoft, Amazon, Telekom etc.) macht neuerdings einen auf eigene Wolke und wer gibt die Gewähr auf “ewigen” Bestand. Kenne keinen. Und hat(te) MegaUpload nicht auch so eine Art Cloud als Geschäftsprinzip? Daher stehe ich dem eher zwiespältig gegenüber – wer diese ohne Backup nutzt, darf hinterher nicht jammern.
EDIT: Jeder Interessierte sollte das Kürzel PC inständig dechiffrieren. Ich hab’ nicht die große Freude an ZC bzw. konkreter ZD(ata).
Januar 28th, 2012 at 13:27
@flatter
“Solche Kommentare braucht jetzt wer genau?”
Zum Beispiel die vielen „Fangirls und Fanboys“ die regelmäßig Fefe und Feynsinn lesen. ;-)
Januar 28th, 2012 at 13:31
Fanboys, Fangirls, Fefe und Feynsinn – bis G seid ihr wohl nicht gekommen im Alphabet? :-P
Januar 28th, 2012 at 13:44
@ flatter
Da Ihr Blog, knapp gefolgt von E.W. Kreutzer, Ad sinistram und Fefe meine BRD-Favoriten sind, halte ich es für ratsam den Krieg der Systeme hiermit zu beenden.
Der Ausrutscher mit dem „seid ihr wohl nicht gekommen“ wirft allerdings Fragen auf.
Machen Sie weiter so!
… und vergessen Sie Apple, Clouds und andere modische Erscheinungen
Januar 28th, 2012 at 13:48
Erlernte Rituale abzustreifen kann je nach Konditionierung ein langwieriger Prozess sein, der bei manchen in seiner Dauer die zur Verfügung stehende Lebenszeit übersteigen würde. Wer sich bereits an Betriebssystemen aufzugeilen vermag, steht noch am Anfang der Lernkurve. Genau solche Leute braucht die Wirtschaft.
Januar 28th, 2012 at 13:55
@ R@iner
Eben. Deswegen werden europaweit auch alle Instanzen der Verwaltung und Machtausübung, die sich aus Kostengründen für Linux entschieden haben, zurückgepfiffen und müssen vor Microsoft als Hoflieferanten den Kotau machen. Super!
Januar 28th, 2012 at 13:58
@fuchs: “Ausrutscher”? Ich sitze bequem. Die These scheint sich übrigens zu bestätigen, da die anderen ja mit “e” und “a” beginnen. I win!
“Krieg der Systeme” und beenden? Niemals! Ich kämpfe bis zur letzten Diode, bis zum letzten Bit!
Btw gilt das meiste, was ich über Eifone schrub, ja auch für andere. HP und Dell etwa lassen auch bei Foxconn produzieren, andere Handies beinhalten auch Coltan. Ich greife mir nur gern die größten Drecksäcke heraus und stelle Fragen, die nicht jeder gern hört. Nein, ein Nokia-User ist nicht besser. Nur lasse ich mir eines nicht einreden: Dass irgendwer ein Smartphone braucht. Wer das wirklich denkt, ist eh verloren.
Januar 28th, 2012 at 14:06
Korrektur/Nachtrag aufgrund des überwiegend deutschen Sprachchips in mir:
Muss folgend der Abkürzungskonformität natürlich CC bzw. CD heissen.
Januar 28th, 2012 at 14:07
Nur mal so für den schnellen Überblick: Die Hauptkunden von Foxconn lt. Wikipedia.
Januar 28th, 2012 at 14:20
@flatter
Niemand braucht ein Smartphone, d’accord. Als Leiter einer sozialwissenschaftlich ausgerichteten Bibliothek geht mir das Konzert der Klingeltöne und das Wischi-Waschi über die Touchscreens auch gehörig auf den Nerv. Studenten haben mittlerweile alle zwei „devices“: Ein’s zum abgeben vor Klausuren und ein stummgestelltes iPhone(surrogat) für die Pinkelpause um die Benotung via Google oder Wiki „etwas“ anzuheben. Guttenberg ist für diese Generation ein Vorbild!
Der Lehrkörper steht vor unlösbaren Herausforderungen – und freut sich auf die Pensionierung.
Januar 28th, 2012 at 14:30
Zweiter Versuch. Die Bearbeitungsfunktion hat nicht so funktioniert oder ich hab sie nicht richtig gehändelt.Sorry
@Salve
“Wir sind kein Opfer der Globalisierung, sondern unserer korrupten Gesetzgebung.”
Dem stimme ich zu. Sie verstärkt vieles aber und wird ganz unverschämt so wie Naturkatatstrophen als Alibi für unpopuläre Maßnahmen benutzt, um die wahre Verantwortlichkeit zu verschleiern und alles alternativlos erscheinen zu lassen. Aber Gesetzgebung und Korruptheit alleine erklären das im Artikel beschriebene Phänomen der “dummen” Konsumenten auch nicht. Wir leben in einer Welt, in der global alle (vom Staat über die Wirtschaft bis zum Bürger) miteinander im Wettbewerb stehen (sollen), was uns als Fortschritt und alternativlos, weil es dem Grundprinzip der kapitalistischen Ökonomie (Kosten-Nutzen, Angebot und Nachfrage) entspricht, verkauft wird, und in einer Gesellschaft, die sich einzig über Besitz und Status definiert. Obwohl es in Wirklichkeit nur noch um den möglichst schnellen und höchsten Gewinn geht, wird dem Verbraucher (Konsumenten) suggeriert, er habe die Macht darüber, welche Waren angeboten werden (Nachfrage), die Preisbildung und die Art der Herstellung (Kaufverhalten). Dabei funktioniert dieses einfache System längst nicht mehr. Ich als Konsument weigere mich, wenn ich für die Gammelfleisch-Skandale oder dafür, wie z.B. Lidl seine Mitarbeiter ausbeutet, verantwortlich gemacht werden soll. Da werden m.E. ganz klar Verantwortlichkeiten von oben nach unten verschoben. Nun gut, ich bin nicht so erzogen, dass ich jeder neuen Markenklamotte oder jeder neuen Technik hinterherhecheln muss und meine Jungs sind da zum Glück auch nicht so anspruchsvoll (gelernte Ossis eben). Aber da Status und Image in dieser oberflächlichen Gesellschaft, die sich im Sinne des Mainstreem mehr und mehr an einer selbst ernannten und hofierten Elite (zu Guttenberg & Co) orientiert, wird, wer in diesem System groß geworden ist und sofern er es sich finanziell einigermaßen leisten kann, alles tun, es zumindest nach außen so aussehen zu lassen, als könne er mithalten und mit”reden”. Dann gehts eben nur noch darum was sich dann Freiheit nennt), den Nachbarn auszustechen, in der Clique mitreden zu können, tausende facebook-”Freunde” vorweisen zu können etc. – Hauptsache chick, cool, angesagt und nicht als Verlierer geoutet zu werden. Glücksverheißung durch Konsum (durch Werbung) in einer ansonsten sinnentleerten Gesellschaft. Der mündige Bürger? Ach was, den will doch niemand. In einem auf die Unendlichkeit ausgerichtenen Fortschritts(Wachstums)glauben muss genauso konsumiert werden. Huxleys “Schöne neue Welt” ist nicht weit. Ich weiß nicht, ob da Konsumschelte, so gut sie auch geschrieben ist (und das ist sie), den Kern trifft/treffen kann. Schon Tucholsky bemerkte ja schon: “Sag mal, verehrtes Publikum,/ Bist du wirklich so dumm?” Hat sich was geändert? Das ist wie mit den Wahlen: Erfolg auf Veränderung oder Einsicht bei den Inszenierern hätte das nur, wenn so gut wie alle sich dem vorgesehenen Spiel verweigern würden. Glaubt jemand wirklich daran? In dieser unserer Gesellschaft, in der sich vor allem Angepasstheit lohnt?
Januar 28th, 2012 at 15:44
Tolle Sendung! Sie erinnerte mich an die Thesen von Georg Schramm von einem gewollt desolaten Bildungssystem zur Selektierung und Heranzüchtung von „Eliten“ und Unmündigen die nur noch zum konsumieren taugen. Womöglich liegt er da gar nicht so falsch, wenn ich z.B. an Vokabelhausaufgaben denke, die nicht in der darauffolgenden Englischstunde abgefragt und korrigiert werden und in denen es auch egal ist, ob die deutsche Übersetzung der aktuellen Rechtschreibung entspricht (nur mal ein Beispiel aus einem hiesigen Gymnasium). Oder Auszubildende, denen vor den Prüfungen mitgeteilt wird, welche Teile des Lehrstoffs abgefragt werden, damit die Durchfallquote gering ausfällt. Wer nichts weiss, wem nichts vermittelt wird, der lässt sich alles erzählen und hinterfragt nicht. Einen verantwortungsbewussten und kritischen Konsum kann man hier nicht erwarten. Sie lassen sich jedes must-have verkaufen und natürlich auch jegliche Alternativlosigkeit aufbinden. Ich gehöre aber auch zu den Smartphone-Benutzern, denn es erfüllt meinen Bedarf an Erreichbarkeit, Musik hören (unterwegs) und gelegentlichen Schnappschüssen. Aber lebensnotwendig ist es nicht und meinen Penis verlängert es auch nicht.
Januar 28th, 2012 at 15:56
@ fuchs:
“Der Lehrkörper steht vor unlösbaren Herausforderungen …”
Wieso? Nur weil der “obligatorische” Spickzettel vor der Klausur abgegeben werden muss? Wo liegt der Hinderungsgrund, auch während der Klausuren nach dem Zweit-Spickzettel Ausschau zu halten? Im Prüfungsraum ist die Problematik kaum größer als früher, mit herkömmlichen Spickzetteln.
Und wem eine einzige Pinkelpause ausreicht, die Hälfte der Klausurlösungen in diesen 3 Minuten zu wikipedien und gleichzeitig auch noch im Kopf zu behalten, der ist ein kleines Genie und verdient schon allein deshalb die gute Note. Denn er kann ja kaum mit offenem iBlubb in den Prüfungsraum zurückkehren und fleißig aus dem Artikel abschreiben.
Auch früher konnte man schon seine ganz persönliche Prüfungswissens-Enzyklopädie, in Form eines guten Freundes, auf der Toilette plazieren, der einem dann die wichtigsten Antworten aus Büchern und Heftern schnell raussuchte. Merken musste man sich die Antworten dennoch selbst. Und je mehr offene Fragen, desto mehr zu merkende Antworten.
Also. Alles im Prinzip keine neuen Herausforderungen für den Lehrkörper. Die Mittel sind zwar andere, die Methoden jedoch nicht.
Januar 28th, 2012 at 16:06
Spickzettel? Bei uns durfte man in den meisten Klausuren alles benutzen, was man tragen konnte, einschließlich Computer. Was sind denn das für seltsame Zitierstudiengänge, bei denen man Punkte sammelt, weil man ein gutes Gedächtnis hat?
Januar 28th, 2012 at 16:17
@ R@iner:
Erwischt. BWL.
:-))
Januar 28th, 2012 at 16:20
@Lutz Hausstein: Würdest Du das Gleiche inzwischen wieder studieren?
Januar 28th, 2012 at 16:22
Kann ich nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Tendenziell aber eher nicht.
Januar 28th, 2012 at 16:26
R@iner
Rechenschieber und Formelsammlung … das war’s
Januar 28th, 2012 at 16:30
Ich gebe zu, daß ich auch nicht weiß, ob ich nochmals E-Technik machen würde. Tendieren würde ich inzwischen eher zu Fremdsprachen, Musik und Philosphie, wobei das zuletzt Genannte noch den Vorteil birgt, daß man sich nicht dauernd rechtfertigen muß, warum man ökonomisch nicht erfolgreich war. ;-)
@Lazarus: Du bist Klempner, gell?
Januar 28th, 2012 at 16:34
Das hängt ja nun aber mal davon ab, was derjenige studiert. Rechenschieber und Formelsammlung hilft einem angehenden Chirurgen auch nur bedingt weiter. ;-)
Januar 28th, 2012 at 16:43
R@iner
..so ähnlich Dipl.Ing Maschinenbau Fachrichtung Konstruktion und Entwicklung Schwerpunkt … Wirtschaftlichkeit ( Kosten,Wirkungsgrad ) blabla …. Also landläufig Kleptner ;-)
Januar 28th, 2012 at 16:57
*@Herr Karl meint: Oliver Mark, der Einzigartige der Einzigartigen, sozusagen.
Dem “Think different” aus den Achzigern bist auch DU auf den Leim gegangen. Damals war der Apfel noch regenbogenfarbig…
Apple hat geklaut und betrogen, wo’s nur ging. Einzig deren Marketing war genial.
Apple ist eine Religion. Für Möchtegernelitäre. Andere haben ganz andere Sorgen.”
Grandios! So überzeugt Herr die Leserschaft. In Ihrem Posting, Herr Karl, stimmt nicht ein Faktum! Ohne Apple hätte es kein Windows gegeben und Sie wären garantiert nicht in der Lage, Ihren Microschrott über die Shell hinaus in die Welt zu posaunen. Armselig!
Januar 28th, 2012 at 17:12
@fuchs: Falls dich Fakten interessieren, guxu “History of the graphical user interface”
Januar 28th, 2012 at 17:54
“Ohne Apple hätte es” … , und ohne Amundsen keinen Südpol, nicht wahr. Der Glaube an Genies, die ganz allein etwas erfinden, ist banal. Die Zeit war reif, es hat sich entwickelt. Das ist eine der übelsten Errungenschaften der Verwertungsgesellschaft, dass an ‘geistiges Eigentum’ geglaubt wird. Lesen Sie Foucault, das kann diese Sicht korrigieren.
Das Rennen zwischen Apple, Commodore und Atari war nur eine Station von vielen. Leute, die noch früher eingestiegen sind, wissen vermutlich ähnliches von nicht-graphischen OSs zu berichten. Hätten Steve Jobs und Bill Gates nie gelebt, die Welt sähe nicht anders aus.
Januar 28th, 2012 at 18:37
Hallo? Vielleicht macht die Benutzung von Apple Hard&Software einer Vielzahl von Leuten ganz einfach so viel Spaß, dass sie den Mehrpreis eben zahlen.
Und was das Andere angeht:
Die Produktionsbedingungen verbessern – d’accord!
Die Produktzyklen verlängern – der Nachhaltigkeit wegen – d’accord!
Wenn die Firma, die das anfängt nicht nach einem Geschäftsjahr die Pleite befürchten müsste … sie täten’s ja vielleicht sogar machen.
Januar 28th, 2012 at 18:54
Arrgh! Schon wieder dieses “Pleite befürchten müsste”, ich werde demnächst jedem, der so einen Mist erzählt, ein Rollkommando auf den Hals schicken. Bleiben wir bei Apple: Die könnten halb China kaufen und wären immer noch nicht pleite. Die müssen nicht mit Kinderarbeit, Erpressung und Sklaverei arbeiten. Und wenn’s so wär, dann will ich, dass die pleite gehen, und zwar alle!
Januar 28th, 2012 at 19:06
und trotzdem hab ich mein Iphone nicht bezahlt ;-)
Januar 28th, 2012 at 19:13
@Oliver Mark: Die imei kannst Du ja nicht ändern. Vielleicht kommt eines Tages der Käufer bei dir vorbei.
Götz Widmann – Ahoi – Du hast dein Iphone verloren
Januar 28th, 2012 at 19:14
Apple’s CEO Tim Cook got rich stock award worth $376 million
P L E I T E …… f*****g $%Y^&*((*&&^^ !!!!!!
Januar 28th, 2012 at 19:22
@flatter zur Pleite
Genau diesen Sachverhalt habe ich nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen von Apple auch diskutiert. Fazit: Es ist common sense, daß Apple sozial und ökologisch umsteuern muss – aber, kennen Sie die Aktionäre und den Aufsichtsrat von Apple?
Es ist ähnlich wie bei den Tatzenjacken von J. Wullfhaut – in der Schweiz verbunden mit der deutsche Wolfsschanzen-Attitüde, und zudem noch von einem amerikanischen PE-Fond besessen – in der BRD eine Marke, die scheinbar sogar unter Piraten und Grünen ein gewisses Ansehen genießt …
Who knows …
Januar 28th, 2012 at 19:22
@ R@ainer: der hat sicher schon ein Neues ;-)
Januar 28th, 2012 at 19:24
@ fuchs: Aufsichtsrat:
“Who are the members of Apple’s board of directors?
Arthur D. Levinson, Ph.D.
Chairman and Chief Executive Officer
Genentech, Inc.
William V. Campbell
Chairman and former CEO
Intuit, Inc.
Tim Cook
CEO
Apple
Millard S. Drexler
Chairman and Chief Executive Officer
J. Crew
Albert Gore, Jr.
Former Vice President of the United States
Robert A. Iger
President and Chief Executive Officer
The Walt Disney Company
Andrea Jung
Chairman and Chief Executive Officer
Avon Products, Inc.
Ronald D. Sugar, Ph.D.
Former Chairman and CEO
Northrop Grumman Corporation
What are the board committees and their members?
Apple’s board of directors has three committees: Audit and Finance, Nominating and Compensation.
The Audit and Finance committee members are Ronald D. Sugar, Ph.D. (Chairperson), Robert A. Iger, and Arthur D. Levinson, Ph.D.
The Compensation committee members are Andrea Jung (Chairperson), William V. Campbell, Millard S. Drexler, and Albert Gore, Jr.
The Nominating and Corporate Governance committee members are William V. Campbell (Chairperson), Millard S. Drexler, and Albert Gore, Jr.”
https://investor.apple.com/faq.cfm?FaqSetID=6
Januar 28th, 2012 at 19:48
@fuchs: Nochmal zu Xerox – Apple: “PARC scientist recalls Jobs’ famous Xerox visits”
Viel klarer geht’s eigentlich nicht.
Der Stand der Technik vor Apple war dieser.
Januar 28th, 2012 at 21:55
New York Times vom 25.01.2012 – “In China, Human Costs Are Built Into an iPad”
[..] Employees work excessive overtime, in some cases seven days a week, and live in crowded dorms. Some say they stand so long that their legs swell until they can hardly walk. Under-age workers have helped build Apple’s products, and the company’s suppliers have improperly disposed of hazardous waste and falsified records, according to company reports and advocacy groups that, within China, are often considered reliable, independent monitors.
More troubling, the groups say, is some suppliers’ disregard for workers’ health. Two years ago, 137 workers at an Apple supplier in eastern China were injured after they were ordered to use a poisonous chemical to clean iPhone screens. Within seven months last year, two explosions at iPad factories, including in Chengdu, killed four people and injured 77. Before those blasts, Apple had been alerted to hazardous conditions inside the Chengdu plant, according to a Chinese group that published that warning. [..]
Januar 28th, 2012 at 22:18
Avaaz.org vom 26.01.2012 – “A new hope for Chinese gadget-makers”
[..] All of the big electronics companies outsource to China – even the ones we like to think are special. This week the popular American radio show This American Life followed self-styled Apple fanatic Mike Daisey to Foxconn factories in China to see where his iPhone came from. Daisey was not pleased with what he found: 13-year-olds at work, burned-out 27 year-olds, and 36-hour shifts.
But as Daisey’s report aired, Apple upped the ante. By joining the Fair Labor Association, the company is enabling independent auditors to visit its suppliers. The move will not cure the ills of Foxconn’s factory workers overnight – the Fair Labor Association is often criticized for being too lax on big companies. But it will make it easier to investigate and pressure abusive employers – and put pressure on the other electronics giants to clean up their dirty sourcing. That’s progress for China’s workers and for Apple fans who wanted to believe the company was different. [..]
Januar 30th, 2012 at 11:22
Noch nicht alles gelesen. Aber gestern gab es wieder eine prächtige Sammlung feinster Reizwörter aus unberufenen Mündern hier:
https://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/476#/beitrag/video/1553916/nachtstudio-vom-29-Januar-2012
Die von Lazarus (#9, danke!) oben erwähnte arte-Doku »Im Sumpf der Subventionen« gibts hier:
https://www.youtube.com/watch?v=nQsUnopnDJQ
Kein Eifohn, kein Mobeil, kein nix. Geiz ist geil: ich kaufe Bücher im Antiquariat.
Januar 30th, 2012 at 13:31
[...]Kleingeister, wohin man liest[...]
Flatter, das verstehe ich nicht. Da nimmt Dich mal einer ernst und dann ist das auch ein Kleingeist?
Januar 30th, 2012 at 13:37
Mir fällt es ein wenig schwer hier gerad noch sachlich zu bleiben.
Alles klar, hier hängt also das dreckige Dutzend, dass die Welt gecheckt hat? Und wer kein Apple AKA Iphone AKA Smartphone hat, ist quasi der moralische Gewinner? So wie Vegetarier und natürlich insbesondere Veganer durch ihren Fressakt quasi qualfrei sind?
Und wer eines hat? Ist ein Gadgetopfer? Ein trotteliger Nachläufer von Werbung und Mainstream?
Und weil der eine oder andere hier meint, “das” nicht zu brauchen, brauchts keiner? Und wenn es argumentativ gar nicht mehr weiter geht, dann wirds halt philosophisch? Motto: was braucht man schon wirklich?
Brauch ich meine Gibson Les Paul, garantiert aus Mahagonie, mit Vogelahorndecke, alles aus garantiert nicht nachhaltigem Anbau? Und wo ist das Zeug zusammengeklebt? Nein, natürlich nicht in China. In China fertigt nur Epiphone. Das ist ne Tochterfirma von Gibson. Also alles nicht so übel. Oder? Wo fängt meine Schuld an, wo hört sie auf?
Hab gerad mal mein Siemens-Schnurlos von Anno-Krach aufgemacht und die Sklavenarbeit mit nem stabilen Schraubenzieher rausgebrochen. Bin gerad am Deutschen Markenfernseher zu Werke, danach kommt der sieben Jahre alte PC dran.
Gerad hat meine Frau angerufen. Ich hab die Chance genutzt und ihr mitgeteilt, dass wir ein Verweigerungsfanal setzen müssen. Sie darf sich entscheiden zwischen ihrem Smartphone und dem restlichen Haushalt.
Also ich habs jedenfalls verstanden. Internet gut, Kommunikationstechnik böse. Aber das wäre ein Knieschuss, also sucht man sich einen besondere presenten Kapitalisten, ernennt ihn zum Zentrum des Bösen. Dann sind noch Abstufungen mit Wohlfühlfaktor möglich. Danke Euch.
Jetzt kann ich besser mit Serverfarmen aus biologisch abbaubaren, qualfreien Bauteilen, ausschliesslich von gutbezahlten Facharbeiten unter kreativen Voraussetzungen manufakturiert, leben. Und wo wir jetzt so produktiv und konstruktiv waren, fällt es mir auch viel leichter den Energieverbrauch zu akzeptieren, den es für die 24/7-Aufrechterhaltung dieser weltbewegenden – das tun wir ja hier schliesslich – Informationen bedarf.
Habt Ihr Sklaven- und Kinderarbeit erst mit dem Sklavenphones entdeckt? Na herzlichen Glückwunsch. Und weil Ihr all Euer Inventar ausschließlich megagebraucht geschenkt bekommen, aus dem Müll gekramt oder am Buddelplatz gefunden habt, ist natürlich eine schuldverlagernde Distanz entstanden, die die Urteilsfähigkeit und -berechtigung stärkt.
Merkt Ihr was? Ich treibt hier – je nach Flatters Schreibfreude – jede Woche ein paar (naja neu) Säue durchs Dorf. Der König ist tot, hoch lebe der König. Erkenntnisgewinn? Für die Anwesenden gleich null. Wohlfühlfaktor? Ganz gross.
Das ganze hier hat nur noch Therapiefaktor. Eine Art Selbsthilfegruppe. Mal so richtig aussprechen. Hilft mir auch. Ich bin nicht alleine mit meinen Standpunkten.
Gewuppt haben wir hier noch gar nichts. Alles nur heisse Luft. Der Altautonome kann wenigstens noch für sich beanspruchen es versucht zu haben. Ich bin hier eher einer der jenigen, die ne Menge Schuld auf sich geladen haben. Aber nicht wegen nem Smartphone.
Und die Masse um die es geht, die holen wir hier nicht ab. Im Gegenteil. Wir verweigern uns. Facebook? Böööse. Wer da die Flattikette wahrt, kommt hier gut an. Die Artikel da verlinken, wo informationelle Not an Mann und Frau ist? Wirklich da informieren und provozieren wo wir wissen, dass sonst die “Dummheit” siegt? Denkste Puppe.
Und Flatter, mal ehrlich. Den Argumentationsketten, mit denen Du Deinen Artikel aufgemacht hast, bin ich im realen Leben (leider) noch nicht begegnet. Ich habe wirklich noch keinen einzigen Affen getroffen der mir gesagt hat, dass er es kauft, weil es sonst ein anderer kauft.
Ich finde hier in nahezu allen Beiträgen eben jene Fehlschlüsse, die dazu führen, dass diese Welt bleibt wie sie ist und eben fortschreitet.
Schreibt sich hier doch glatt ein Penäler den Frust vom Leibe. An seiner Schule würden die Probanden vor den Prüfungen gebrieft, damit sie auch ja die Prüfung bestehen.
Jaaaaa, das ist sooo schädlich. Diese Welt geht vor die Hunde. Rettet die Vergangenheit. Da war alles besser, als an Gymnasien nur jene waren, die auch die Prüfungen aus eigener Intelligenz bestehen konnten (Mein Abi an einem humanistischen Gymnasium mit besonders gestrengem Auswahl- und Erziehungsanspruch ist jetzt über zwei Jahrzehnte her. Da wurden wir übrigens vor den Abiprüfungen auch nochmal gezielt auf die Prüfungsinhalte vorbereitet. Aber da war Schummeln ja auch noch Schummeln. So ganz ohne Smartphone, nur mit Zettelchen und anderen Hilfmitteln.)
Will vielleicht noch einer Pisa beschwören? Noch ein Quentchen Sarrazin? Weit davon entfernt sind wir auch hier nicht mehr.
Denn die Verweigerung des Zuendedenkens, des ganzheitlichen Denkens und des Beschwörens von Feinden und Nachläufern funktioniert hier exat wie bei unseren vermeintlichen Gegenentwürfen.
Ehrlich gesagt sehe ich hier keinen, der in absolutem Widerspruch zur herrschenden Welt steht. Ich sehe hier ausschließlich Mitläufer mit Dagegen!-Shirt. Und das hier ist der virtuelle Spucknapf, die /dev/null der Meinungsäußerung. Heute geschrieben, morgen vergessen, allenfalls mit “Ich habs Euch doch gesagt”-Wert für die Promille der Promille der Bundesbevölkerung, die hier ernsthaft liest.
Da funktioniert in jedem Prollforum der privaten Fernsehsender, der Verblödungsgezetten und Co, die Meinungsbildung besser. Wenn auch in die falsche Richtung.
Ich steig hier aus. Es gibt hier keine Mitstreiter. Es gibt nur Redner und schlimmstenfalls Claquere. Hat was von Informationsbulemie. Und mal ehrlich. Wenn ich nicht mal hier den Ansatz von Bewegung erkennen kann, wo dann? Damit ich hier – meistens, nicht immer – nochmal ganz genau nachlesen kann, warum der existierende Entwurfe scheisse ist?
Ich halte das für Zeitverschwendung. Und wenn ich auf Berges Erfolg schaue, wirds auch ganz klar. Diese Zeitvergurkung am thematischen Kleinvieh (Banken, Schulden, Kapitalisten und Demokraturen) erzeugt lediglich Diskussionsstau. Je kleinteiliger die Themen werden, desto unganzheitlicher ist das Ergebnis, desto mehr zieht man Leute an die sagen zu wissen, dass man ja nur hier und da an den Schräubchen drehen müsse und schon gehe es allen besser.
Umwerfen, ad acta legen und gut. Über die Bedürfnisse einer Gesellschaft, darüber sollte man mal reden was dazu alles gehört (jedenfalls grundsätzlich erstmal kein Iphone), muss sich “Staat”, Geld- und Warenverkehr definieren, nicht umgekehrt.
Aber das passiert hier nicht. Wir kauen Themen tot (und ich wiederhole mich gerad).
Und genau das ist das Ziel dieser “demokratischen Welt”. Wir kriegen alle brav ein digitales Eimerchen, kotzen rein und nichts passiert. So gesehen könnte man fast behaupten, Flatter ist ein willführiges Büttel der Demokraturen. Einer der die passendes Eimerchen anbietet und Euch den Frust a weng abstaut.
Mein persönlicher Entschluss in dieser Sache? Keine Ahnung wie alt ich noch werde. Aber die Revolution – von der wir träumen – werde ich weder als Wegbereiter noch als Ergebnis erleben. Da ich aber nicht nur aus frigiden Grundbedürfnissen bestehe, sondern auch aus ganz banalen Konsumbedürfnissen und auch keine Lust habe mir einzureden, dass ich in selbstbeschönigender Teilverweigerung schuldfreier und besser lebe, gestehe ich mir ein, dass ich doch ein recht ordentlicher Mitläufer in dieser Welt geblieben bin. Einer der sich das Recht anders sein zu dürfen, erkaufen kann.
Wer hier keine Harley hat, der werfe den ersten Stein.
Januar 30th, 2012 at 15:18
Herr Liebreiz,
recht amüsanter Sarkasmus, wenn da nicht noch die Verlierer dieses scheinbar alternativlosen Wachstumszwanges wären…
Januar 30th, 2012 at 15:26
Dr. Jekyll und Mr. Hyde ..?
Januar 30th, 2012 at 15:45
@Herr Karl: da ist nicht zynisch. Es ist realistisch.
@Lazarus: Wasser predigen, Wein saufen? Ach, zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Aber das ist nicht neu, es ist menschlich.
Januar 30th, 2012 at 17:00
@ Herr Liebreiz
Für mich gilt, dass ich Ihnen hier, an dieser Stelle, einfach für die klaren Sätze danke. Mein innerer Riss, der die Unzufriedenheit mit den äußeren Umständen nährt, in ehrlichen Worten.
Januar 30th, 2012 at 17:15
@ Herr Liebreiz
leider gar nicht amüsant aber wahr, was du schreibst. und auch wenn ich containern gehe, ändert das leider überhaupt nix an der produktionsweise noch hungert dadurch ein kind weniger auf dieser welt. konsumverweigerug ist lediglich ein kleiner schritt in ein neues bewusstsein, welches sich allerdings wieder genau dort als sackgasse erweisen wird, wo es in selbstgerechtigkeit mündet, denn genau dort liegt ja der hund begraben.
Januar 30th, 2012 at 17:42
Ein (neues) Bewusstsein ist geschaffen, wenn zur Konsumreflektion/ Verweigerung auch die Selbstorganisation tritt. Von den Abfällen der “Bösen” leben, kann jeder der groß genug ist und beim Kramen nicht in die Tonne fällt.
Containern ist trendy. Ich geh als Hipster nicht mehr durch. Das ist der allerneuste Zynismus – das Essen, das auf der Strasse liegt. Quasi Schlaraffia für die Fleißigen. Wems dann am Bewusstsein mangelt, der muss hält hungern. Selbst schuld?
Januar 30th, 2012 at 18:44
Alles Stuss .. seit den späten 80′ läuft die Preissteigerung der Einkommensentwicklung davon ,erst kompensiert indem man Mutti unter dem Deckmantel der Selbstverwirklichung zur maloche schickte um den Standard zu halten,erst Halbtags dann Ganztags..
Inzwischen hat der Lohnabhängige den Wettlauf verloren während sich die Besitzenten die Taschen voll stopften ganz voran das Herr der Vermieter die seit dem Staatlichen Rückzug aus bezahlbarem Wohnraum die Schraube kräftig zum eigenen Wohl angezogen haben …. aber was red’ ich ,der Blödmichel glaubt lieber der BILD .. jeder selbst Schuld eben was kommt er auch unvermögend zur Welt..
Januar 30th, 2012 at 19:31
So mancher hier versteht noch immer nicht, was ein System ist. jede Handlung ist ein Teil davon und selbstverständlich auch jede Konsumentscheidung, zumal Konsumhaltung. Auf ‘Änderungen’ durch Einzelhandlungen zu schielen, ist schlicht Blödsinn. Was ändert ein Mord an einem Rechtssystem? Nichts. Ist er deshalb keine gesellschaftlich relevante Handlung mehr? Und ist eine Haltung, die Morden für ein probates Mittel hält, deshalb irrelevant? Lettztere ist m.E. übrigens noch wirksamer als die einzelne Tat.
Januar 30th, 2012 at 20:56
Ja, unerhört, flatter, dass du hier noch nicht die Revolution aus dem Hut gezaubert hast, nicht mal Neuwahlen in Sachsen-Anhalt oder doch wenigstens ein handfestes Gewitter (mit Hagel!) über dem Regierungsviertel in Berlin herbeigeschrieben hast. Da ist ja jedes Tiefdruckgebiet mit aus der Mode gekommenem weiblichem Vornamen besser als du!11!
Aber mal im Ernst: ich fände Überlegungen zu “tatsächlichen” menschlichen Bedürfnissen (materieller Natur, nicht biologischer) und deren Begründungsmöglichkeiten jenseits anerzogener Konsumtriebe interessant. Inwieweit sind sie individuell, abhängig von der Zeit, in der man lebt, der Gesellschaft, etc. Diese Fragen klingen hier ja zumindest implizit sowohl im Artikel als auch im Kommentariat an.
Ich hab ja schon länger nicht mehr wie die alte Fastnacht einem “toten” Kommentarfeld hinterhergeschrieben, da wurds mal wieder Zeit.
Januar 30th, 2012 at 21:26
@Herr Liebreiz: “Und genau das ist das Ziel dieser “demokratischen Welt”. Wir kriegen alle brav ein digitales Eimerchen, kotzen rein und nichts passiert.”
Das kriegen wir grad weggenommen, das Eimerchen, nur ne Frage der Zeit, dann ad acta, dank ACTA.
Laut werden wöllt ich manchmal, und hin und an tu ichs auch, Revolution?, ich wiederhole mich, morgen früh machen wir die Reichskanzlei platt…es fehlen leider 5 Millionenen Paar Füße…
Neue Lebensentwürfe?, sind längst da, Arbeit auf Gegenseitigkeit, Schule mal ganz anders – das Projekt heisst hier “Schkola”, auch hier das Problem, nicht genug Paar Füsse…
Das Forum hier betreffend, dann quatschen wir hier eben mal. Wo is das Problem???
So, genug gemault, bitte eine Tüte Mitleid…Hexenschuss..
Januar 30th, 2012 at 21:49
Hexenschuß – erschieß se doch.
Tüte Mitleid. Tüte Mitleid. Tüte Mitleid.
Waren jetzt drei Tüten, hoffe hilft ;-)
Januar 30th, 2012 at 21:57
Liebe Frau Wat, leider ist die Sache ernst, oder wie
der Chirurg beim betrachten des Röntgenbildes meinte:
“An der Bandscheibe kanns nich liegen, die is nich mehr da.”
Plage mich seit Jahren mit dem Mist rum, is zwischen Wirbel 5 und 6 (oder 4 und 5), da gehn Nervenbahnen ab. Wenn die gequetscht werden hebste keine Tasse Kaffee mehr an…von laufen gar nich zu reden…
Pistole hab ich auch keine…
Januar 30th, 2012 at 22:09
langlode44: Daß die Sache ernst ist, nahm ich an, sonst hätte ich nicht reagiert… Bandscheibe kann ich Dir leider keine neue machen, aber wenns ganz schlimm kommt und ich das Fahrgeld zusammen kriege (kriege ich dann irgendwie), Dir wenigstens die Kaffeetasse, den Suppenlöffel und so halten… und was dann sonst so alles noch so nötig ist…
… Deine Kids aber mal Luft brauchen.
(Über manchen ernst muß man auch mal rumflachsen, sonst bringt man sich schon vorher um – auch ohne Pistole – deshalb meine drei Tüten Mitleid)
Januar 30th, 2012 at 22:25
Ursprünglich wars ja der Frust des Herrn Liebreiz der mich zur Antwort bewog. Is ne Menge Wahrheit drin, was er schrieb, aber auch ne gehörige Portion Selbstzweifel. Recht hat er da wo er sagt Meckern is das eine, Alternativen das andere. Da seh ich eins unserer Probleme, noch fehlts der Masse der Menschen
an Durchblick, und es is einfach mal nur Hoffnung dass der je kommt.
Was die Wirbelsäule angeht, daran geht letztendlich nahezu jeder Hund ein, dort heisst das Osteoperose,
Schwachsinn, kein Hund is für 20 Lebensjahre gebaut.
Die WS is nach spätestens 10 Jahren futsch, da geht nichts mehr.
Kaffee, bei dir oder bei mir, fassen wir das Projekt ins Auge…
Januar 30th, 2012 at 22:43
@langlode44: Hab doch gesagt bei Dir, hundert Meter Lauf machst ja dann grad nicht…
Noch mal wegen Hr. Liebreiz, ok, sein Ergebnis mag ruhig stimmen, kann mich trotzdem nicht erinnern, daß nun seinerseits der große, alle auf eine gemeinsame Aktion vereinende Vorschlag hier vorgelegt wurde. Uns fehlt die persönliche, ganz persönliche Notwendigkeit nun unbedingt sofort und gleich was tun zu müssen – sage ich so knallhart und schließe mich da sogar ein – sonst würden wir wirbeln. Notfalls auch gegen Windmühlenräder. Das hat weniger was mit Durchblick, als mE mit persönlicher Betroffenheit und nicht mehr doch noch irgendwie ‘Herr der Lage sein können’ zu tun…
Januar 30th, 2012 at 23:02
@ langlode
mein beileid, hier um mich habens auch alle mit dem kreuz, nur ich nicht,bei mir ist es der kopf u. das schwere gemüt ;-)
@ wat
m. E. ist es nicht die persönl. Betroffenheit die fehlt, es ist erstmal die Einsicht in eben diese notwendigkeit u. die wächst ja längst bei vielen, auch bei denen die nocht nicht so knallhart betroffen sind. Betroffenheit kann einen ja auch so aus der Bahn werfen, dass man gar nix mehr auf die Reihe kriegt.
ich persönlich versuch momentan erstmal wieder irgendwie meine eigenen, verschlissenen kräfte zu mobilisieren, dann will ich mir diverse kenntnisse aneigenen, die mir bislang nicht zugänglich sind. und dann fang ich wieder von vorne an, mit irgendwas, vielleicht meld ich mich in einer baumschule an, irgendsowat, mal sehen ;-)
Januar 30th, 2012 at 23:07
Frau Wat, schaun wir nach Dschapan, dort wächst so was wie Bewustsein, nur noch 3 von einstmals 54 Reaktoren sind am Netz, Bewustsein geht nich vom einzelnen aus,
es muss in der Masse wachsen, auch wenn Einzelne die
Entscheidungen treffen. Von so nem Zustand sind wir hier leider meilenweit entfernt.
Allein das Nutzen von Möglichkeiten die wir NOCH haben,
fast, aber eben nur fast, möglich…
Januar 30th, 2012 at 23:17
@langlode44: für dieses Bewußtsein der Massen, wie Du das nennst, muß man aber nach meiner unmaßgeblichen Auffassung mehr tun, als die Masse für “Michel, bewegungsarm, konsumverblödet und eh gehirnamputiert” halten. Sorry.
Verflixt noch mal, es gibt keine künstlichen Bedürfnisse – es gibt Bedürfnisse.
Und da, wo einer wußte, was ich für Bedürfnisse haben darf bzw. sollte, da war ich schon mal – und Du ja wohl auch.
Wir müssen über unseren ‘individuellen Schatten’ und den neben uns als nicht nur Konkurrent kennen lernen – hätten wir schon mal jede Menge zu tun und gemeinsam wäre das auch schon…^^
Edit: Es bringt keinen Micromy weiter, sich immer nur in Abgrenzung zu den anderen begreifen zu wollen – Verbinden geht nun mal nur über Gemeinsamkeiten. Und da werden sich doch wohl noch welche finden lassen.
Januar 30th, 2012 at 23:24
Ach, Herr Liebreiz, ich mag Sie!
Nicht ‘nomen est omen’ sondern mehr Reibungsfläche als an den Seiten der Streichholzschachteln. Sie brauchen keinen Hassel um sich zu empören. Und auch ich bin empört, auch wenn uns das erstmal keinen Jota weit in Richtung einer besseren ‘Weltordnung’ führt…
In anderem Zusammenhang hab ich schon gesagt, dass man nicht konsumieren kann ohne sich gleichzeitig irgendwie schuldig zu machen. Das meine ich ernst. Selbst mit Bio-Kartoffeln und Fair-Traide-Kaffee zementiert man die bestehenden Verhältnisse.
Und an diesen kann man verzweifeln: American-style-fake-Fingernägel liebkosen die Oberfläche der Matrix und sind prima geeignet, die Bild-Zeitung umzublättern, die Allerorts verkauft (z.B. Mäkkes, das passt) und Allerorts gelesen und Allerorts als Stammtischlimbo-Argumentationshilfe dient. Wer mag da nicht verzweifeln? Um Kants Imperativ umzusetzen – fehlt es da an Mut oder Verstand? Provokantere Frage: Was gibt es mehr: Nail-Studios oder Okkupisten?
Man traut sich kaum, die Frage zu stellen, was ärgerlicher ist: Der abgeplatzte Strass-Stein des Fake-Fingernagels oder Hungertote, wo auch immer? Aber, keine Sorge, mit dem richtigen App ist im Nu das Nagelstudio des Vertrauens lokalisiert. GPS und Co. helfen auf dem Weg dorthin.
Revolution sieht anders aus.
Auch Jute-Taschen und Räucherstäbchen leiten uns nicht ins Nirvana.
(Ziviler) Ungehorsam, Verweigerung und Nonkonformität sind leider nicht zum Preis der I-Pad-Verweigerung zu haben.
Unsere sog. Demokratie ist zum Kasperltheater verkommen, und Merkel ‘unsere Kanzlerin’ (sic!) ist die Gendarm-Handpuppe der Lobbyisten.
Aber 2013 sind Wahlen und dann wird bestimmt alles anders.
Kann gar nicht soviele Maxi-Menüs essen, wie ich kotzen möchte…
Januar 30th, 2012 at 23:34
Frau Wat, is meine persönliche Einschätzung, dort im fernen Osten reift was Neues, was, was wir nicht kennen. Woran das liegt – Null Ahnung -. Mag sein das Vernunft und Erkenntnis Einzug gehalten haben. Wär schön wenn das auch hier passiert…
Januar 30th, 2012 at 23:42
@langlode44: Denen geht der A…nus auf Grundeis, bei dem Desaster mit den AKWs auch kein Wunder. Wäre hier nicht anders. Wie war das zuletzt in Neuseeland, nach wochenlangen Stromausfällen wurden da die Netze verstaatlicht.
Die Reaktion der Menschen hätte ich hier auch gern.
Allerdings würde ich mir darum trotzdem im Leben niemals so eine Havarie oder auch ‘nur’ eine Hungerkatastrophe für die Menschen hier als Voraussetzung dafür wünschen.
Vernunft? Nee, Angst. Simple Angst. Und die ist größer als alle Angst, die sonst zu machen versucht wird, daß Menschen am Althergebrachten festhalten.
Diese Angst ist schlimm.
Noch schlimmer wirds, wenn die Menschen vor nichts mehr Angst haben, weil es nichts schlimmeres mehr gibt.
Ob daraus was neues reift – wir werdens erfahren.
Januar 31st, 2012 at 10:39
Wie stellen sich die hier schreibenden denn eine bessere Gesellschaft vor? Was ist der Entwurf? Anarchie? Sozialismus? Kommunismus? Oder eine neue, echte Form der Demokratie?
EU und Globalisierung haben Versorgungsabhängigkeiten geschaffen, die nicht schadlos aufzulösen sind. Welche Vorstellungen herrschen da vor?
Wie wird die Arbeit der Zukunft verwaltet und entlohnt?
Januar 31st, 2012 at 11:00
Ja! (frei nach Dave Allen)
p.s.: Da war die frage: “Was ist da in Ihrem Glas? Gin? Vodka? Whisky? Tequila? … “)
Januar 31st, 2012 at 11:42
Mir fehlt dafür der Humor… ich hab zwei Jahre lang knapp 700 “Leistungsempfänget” betreut. Dreiviertel davon waren in einer Verfassung, die sie dauerhaft aus einer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausschließt, nicht zuletzt weil sie bereits über Jahre ausgeschlossen wurden. Jahrelang wurden sie entblößt, herumgestoßen, ihr Vetrauen wurde missbraucht, sie wurden ausgetrickst (“mit der Teilnahme an dieser XYZ (Agh, Agh-E, Fortbildung, Schulung, Umschulung etc – die letztlich trotz Bemühungen nur erneut in ALO führen).
Man hat nur begrenztes Vertrauen zur Verfügung – wenn überhaupt…
Januar 31st, 2012 at 11:45
Den Zusammenhang verstehe ich nicht.
Januar 31st, 2012 at 12:04
@Herr Liebreiz
“Wie stellen sich die hier schreibenden denn eine bessere Gesellschaft vor? Was ist der Entwurf? Anarchie? Sozialismus? Kommunismus? Oder eine neue, echte Form der Demokratie?”
Da müßte ich dann mehr über Deine Vorstellung von “neue, echte Form der Demokratie” wissen…
Denn alle drei von Dir aufgezählten G-Formen haben wohl mehr Demokratie als die Bürgerliche Demokratie für Besitzlose/Lohnabhängige je haben könnte.
(Das verneint wohl nur derjenige, der Sozialismus unbedingt als den Realexistierenden mißverstehen möchte.)
Meine Vorstellung?
Denen, die das Arbeitsprodukt (gemeinsam) schaffen, gehört es auch (gemeinsam). Nicht irgendeiner Zentralverwaltung, keiner Einzelperson – ihnen gemeinsam und sie entscheiden gemeinsam, was, wozu, womit sie gemeinsam produzieren.
Die Selbstverwaltung von Kommunen und Betrieben, die untereinander verknüpft sind ‘entscheidet’ über das Leben. Dann brauchts wirklich nur noch einen ‘schlanken Staat’, der auf das absolute Minimum reduziert ist. Das wirklich wesentliche ist ja kommunal organisiert.
“EU und Globalisierung haben Versorgungsabhängigkeiten geschaffen, die nicht schadlos aufzulösen sind. Welche Vorstellungen herrschen da vor?”
EU und Globalisierung hat keine anderen Versorgungsabhängigkeiten geschaffen, als es sie schon immer gab. Die, die da arbeiten, arbeiten für die Produktionsmitteleigentümer und kriegen dafür Geld für ihren Lebensunterhalt. Das ist nicht adäquat dem, was sie an Werten schaffen. Und von dieser Entlohnung sind sie abhängig, um dann wiederum ihre selbst geschaffenen Arbeitsergebnisse von den Eigentümern kaufen zu müssen.
Diese Abhängigkeit besteht im Kap. immer, egal wie weit die Produktionsstätte für das jeweilige Produkt entfernt ist.
Wenn Du damit meinst, daß Produktionskapazitäten ‘außerorts’ liegen, ok. Aber mehr oder weniger abhängig ist wenigstens deshalb niemand.
Es gibt ja schon die Tendenz der Dezentralisierung. Die würd ich uns gern zu nutze machen und Kernelemente der Grundversorgung wie Energie, Wasser und Nahrungsmittel wieder in die Region/Kommune holen, daß da die dort Lebenden (gemeinsam) entscheiden, was da wer wozu womit herstellt.
Nach meiner Auffassung wird die Arbeit der Zukunft nicht entlohnt. Verwaltet werden muß sie wohl, aber eben nicht zentral. Und ob es in Zeiten der heutigen Produktivität unbedingt noch einer genauen Gegenrechnung von geleisteter Arbeitszeit zu entnommenen Produkten braucht, bezweifle ich sehr. Nicht nur, weil ich den Spruch “Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen” im 21. Jahrhundert mindestens so sarrazinadisch halte, wie der “Sozial ist, was Arbeit schafft”.
Allerdings bräuchte es soetwas wie eine Buchungsstelle, die die (freiwillig) zu leistende Arbeitszeit genauso aufnimmt, wie die Wünsche der zu produzieren Güter und Leistungen. (privater und öffentlicher Konsum).
Es gäbe dann sicher eine Diskrepanz zwischen Wünschen und möglichem. Das weiß ich schon deshalb ganz genau, was das schon immer so war und immer so bleibt, daß die Wünsche größer sind, als die momentane Möglichkeit (technologisch, rohstofflich) diese zu befriedigen – macht nix schlimmes – ist ein Entwicklungsmotor und insofern so etwas wie der ‘Ersatzanreiz’.
Das Problem wird also nicht lange in Größenordnungen lauern…
Was brauchts dafür?
Menschen, die sich von den hiesigen Verhältnissen (Kapitalverhältnis) emanzipieren (wollen).
Sich selbstbestimmt selbst verwalten wollen und können.
Kann ich nicht vorgegeben, nicht vorschreiben, müssen die Menschen selbst wollen – demokratischer geht mE nicht.
Edit: (Diskussionsvorschläge)
Kommune Bochum. Modell einer genossenschaftlichen Wirtschaft
Bochumer Programm
Januar 31st, 2012 at 13:46
Wat. meint:
Januar 31st, 2012 at 12:04
@Herr Liebreiz
“Wie stellen sich die hier schreibenden denn eine bessere Gesellschaft vor? Was ist der Entwurf? Anarchie? Sozialismus? Kommunismus? Oder eine neue, echte Form der Demokratie?”
“Wat” “Meine Vorstellung?
Denen, die das Arbeitsprodukt (gemeinsam) schaffen, gehört es auch (gemeinsam)….. ”
Wirklich schön mal etwas zu lesen, was über das gewöhnliche mehr oder weniger ehrliche Jammern, Stöhnen, Schimpfen und nicht zuletzt verbal zelebrierten Fatalismus hinausgeht!(praktisch in fast allen bekannteren Foren)
Vom Ansatz her nicht schlecht, in vielen Einzelheiten sicherlich auch je nach lokalen Verhältnisen variierbar.
Aber eine Frage drängt sich mir doch auf: Wie soll mit all den Besitzenden, Reichen, den Besitzern aller bereits gesellschaftlichen Produktionsmittel und des Grund und Bodens verfahren werden in diesem Modell?
Sollen die sich freiwillig auf Grund ihrer “Einsicht” dem anschließen, alles dieses in langen Zeiträumen zusammengeraffte Eigentum freiwillig der Gesellschaft zur Verfügung stellen?
Ich fürchte, dass wird freiwillig niemals geschehen, denn wer verzichtet freiwillig auf gesellschaftliche Privilegien, Macht, Reichtum, also letztlich gesellschaftliche Macht über andere Menschen?
Alle diese Leute mag man gern als “Charaktermasken” dieser Produktionsweise betiteln, als ebenfalls Getriebene “systemischer Zwänge”, doch sie alle PROFITIEREN eben auch von diesen “Zwängen” gewaltig, weshalb sie diese “Zwänge” auch höchstwahrscheinlich mit Zähnen und Klauen verteidigen werden, sollte jemals jemand auf die Idee kommen, sie von diesen “Zwängen” im Interesse aller übrigen weniger gutsituierten Menschen “befreien” zu wollen.
Ja, eine andere, eine bessere Welt im Interesse der großen Mehrheit der Menschen ohne große Besitztümer ist möglich, aber nur durch Überwindung des Widerstandes einer mächtigen besitzenden Minderheit bzw. Klasse einschließlich IHRES Staates.
Januar 31st, 2012 at 15:13
@Bakunin
“Aber eine Frage drängt sich mir doch auf: Wie soll mit all den Besitzenden, Reichen, den Besitzern aller bereits gesellschaftlichen Produktionsmittel und des Grund und Bodens verfahren werden in diesem Modell?
Sollen die sich freiwillig auf Grund ihrer “Einsicht” dem anschließen, alles dieses in langen Zeiträumen zusammengeraffte Eigentum freiwillig der Gesellschaft zur Verfügung stellen?”
Quack, auch Du schaffst es nicht aus mir einen Reformisten zu machen ;-)
Ich hab das Bochumer Programm drunter gepappt, daß ersehen werden könnte, wie ich mir so dem Weg der Emanzipation vorstelle, an dessen Ende dann sicherlich eine politische Revolution stehen muß, aber eben am Ende – und nicht am Anfang.
Denn die (geschichtliche) Erfahrung lehrt ja nunmal, daß mit einer alleinigen und zuallererst gesetzten politischen Revolution kein Befreiungsgewinn für die Besitzlosen/Lohnabhängigen zu haben ist und von da aus auch ohne nochmaligen ‘Bruch’ keiner zu haben werden würde…
(Stellt die Vorstellungen der (alten) Radikalen Linke insofern vom Kopf auf die Füße – zurück auf die Grundlagen des ollen Marx mit den Erfahrungen von heute)
Aus dem Alten entsteht das Neue oder gar nix.
Wir holen uns hier immer mehr Teilbereiche der Gesellschaft, kriegen dadurch Kraft, Organisation, Wille und Fähigkeit für den ‘großen Rest’ – die politische Revolution, mit der wir dann entgültig in die neue Gesellschaft eintreten – die dann auch wirklich zu klassenlos hinüberwachsen könnte…
Januar 31st, 2012 at 23:15
Es gibt (Parallel) Ersatzwährungskonzepte. Wurden eigentlich schon mal Tauschkonzepte insbesondere für Dienstleistungen auf ihre rechtliche Haltbarkeit gegen herrschendes Steuerrecht untersucht?
Januar 31st, 2012 at 23:20
@Herr Liebreiz: Es gibt ja die diversen Tauschbörsen/Tauschringe. Ich denke, die probieren grad ‘praktisch’, ob ihnen das Steuerrecht auf die Füße fällt – gelesen habe ich davon allerdings noch nichts. Aber auf was sollte sich die Steuer auch berufen – gleicher Tausch – da ist nix mit Gewinn und Vorteil… sollte jedenfalls nicht.
Februar 1st, 2012 at 00:09
Naja, generell wollen die Strauchdiebe absahnen. Ob nun mit Geld als Mittler oder im direkten Tausch. Die können ja theoretisch immer zB einen Mehrwert herbeidiskutieren. Oder sie gehen einfach von einer “unechten” Nachbarschaftshilfe aus, bei der die Steuer umgangen werden soll. Man müsste sowas, um es zur Wirksamkeit zu bringen, halt schon wie in einer Börse organisieren. Sei es im Internet oder in einem Stadtteilladen.
Und es muss halt vermieden werden, dass der Vergleichscharakter des Gegenwertes Vorrang hat. Natürlich würde keiner bei der Dachsanierung 70% der Arbeiten für einen Strickpullover übernehmen.
Aber es gibt sicherlich andere Gegenleistung in wesentlich minderem Wert, die da wo es prekär ist, einen praktisch gleich hohen Wert haben (Reparatur des Motors oder n Tattoo oder was auch immer).
Damit könnte man Voraussetzungen schaffen die den Arbeitsmarkt dezentralisieren, unabhängig von “Konjunktur”™ machen, den Lebensstandard steigern und zeitgleich geschwächte Schichten wieder “stark” und unabhängig (vom Kapitalismus) machen.
Februar 1st, 2012 at 00:29
@Herr Liebreiz
Das Thema war auch letztens kurz in einem anderen Forum.
Da hatte jemand bei Arte eine Sendung zur Schuldenkrise gesehen, die von Spaniern wohl berichtete, daß diese dort was mit Arbeitszeitkonten und Qualifikationen über eine ‘Bank’ machen…
Leider konnte dazu keiner was sagen, als Spanisch- und Spanienkenner wäre das vielleicht was für ‘uns’ @R@iner.
Vielleicht hat er ja dazu Infos.
Die anderen in dem Forum konnten eben nur auf die deutschen Tauschringe verweisen… brachte aber den Fragenden wohl nicht wirklich weiter.
Der Ansatz interessierte aus dem gleichen Grund wie bei Dir (und mich eigentlich auch).
Februar 1st, 2012 at 09:11
@ Comm 97 Herr Liebreiz:
Du hast sehr gut erläutert, warum die Energiezufuhr in Blogs dieser und vergleichbarer – einschlägiger, bekannter, immer wieder sich selbst und den eigenen Ansichten beifallenden (regelrecht beischlafenden) Wiederkäuerer und Wiederholer, Wiedermahner, Wiederzeigefingererheber und Wiedermotzer- und Meckerer, bzw. Wiederauskotzer ein sterbendes Medium ist.
Thomas Strobl von WGN hatte vollkommen recht sich aus dieser Sparte zurückzuziehen. Das ist immer das Selbe mit immer den Selben. Das stumpft ab, wird langweilig und ödet an. Wie ein Hund der an seinem eigenem Erbrochenem schnuppert und sich dabei im Kreis dreht.
Februar 1st, 2012 at 10:26
Einen Blogkoller zu haben, ist das eine. Sich in der Konsequenz die traditionelle, unidirektionale Kommunikation der Medien wieder herbeizuwünschen etwas anderes.
Ich schlage einfach vor, daß diejenigen, die sich große und zeitnahe Umwälzungen durch Blogs und Foren herbeiwünschen, sich um ihr reales Leben kümmern.
Man muß nicht jeden Mist lesen und noch weniger muß man alles kommentieren.
Wenn sich echte Hedonisten hierher bemühen, um ihren Senf abzuladen, sei es drum. Über die Unmöglichkeit des widerspruchsfreien Konsums im System haben wir auch geredet. Wenn euch die hier vorgebrachten Bedenken im Alltag unzufrieden machen, dann hat flatter ein kleines Ziel erreicht, unterstelle ich mal ganz frech.
Außerdem weigere ich mich auch, mich als “Mitläufer mit Dagegen-T-Shirt” bezeichnen zu lassen. Ich trage die Konsequenzen aus meinem Handeln der Unangepaßtheit, die für mich einen dauernden Kampf bedeuten, den früher viele mit paarundzwanzig schon hinter sich hatten. (Btw.: Ich weiß genauso mit 100 Euro im Monat zu leben, wie mit 10000.)
Mir fällt auf das Gejaule eigentlich nur Frank Zappas ‘Plastic People’ und vielleicht noch sein ‘Muffin Man’ ein. Punkt.
Februar 1st, 2012 at 11:48
R@iner
…vollste Zustimmung … !
Februar 2nd, 2012 at 11:15
@Rainer: ui, Du trägst die Konsequenzen Deiner “Unangepasstheit”. Da bist Du ja ganz einzigartig in diesem 80 Mio Land. Gratuliere. Du bist gewiss einzigartig. Vor allem in Deiner Wahrnehmung. Du hast verzichtet und daraus resultiert Verzicht? Willsten jetzt nen Orden? Auf’n Arm? Mach Dich nicht lächerlich. Das hier ist ein Unrechtsstaat – und Du spielst mit. Passive Teilnahme. Diesem Widerspruch mussten sich schon Eltern und Großeltern hingeben.
Ich wünsche mir auch keine Umwälzung durch Blogs. Ich glaube eben auch nicht daran, dass das zB hier seinen Ausgangspunkt finden kann. Schrieb ich schon.
Wenn Dich hier irgendwer im Idyll Deines “konsequenten” Lebens stört, dann kümmere Dich doch einfach um Dein Leben?
Februar 2nd, 2012 at 12:29
@Herr Liebreiz: Willst Du wirklich weiterhin mit “Argumenten” unterhalb der Gürtellinie über Lebenseinstellungen diskutieren?
Du hattest doch bereits deinen Gefühlen Worte verliehen. Wieviele Jahre schreibst Du schon hier und wozu eigentlich?
Februar 2nd, 2012 at 13:34
Herr Liebreiz
Du hängst hier echt leibreizend weit aus dem Fenster was machst du konkret ..?
Komplett-Verweigerung als Einzelner oder kleiner Gruppe unter einem Heer opportuner devoter Idioten ist nicht machbar .. Er hat sich aber verweigert statt aalglatt mit zu schwimmen und trägt dafür Nachteile .. FREIWILLIG
Also was machst du ..? Antworten bitte !!
666
Februar 2nd, 2012 at 14:12
Ihr Genossen Liebreiz, R@iner, Lazarus & Co, bedenkt doch einfach, dass Foren in erster Linie dem Gedanken- und Informationsaustausch dienen.
Leben, mit dem Leben irgendwie zurechtkommen in dieser Gesellschaft müssen wir alle nach unseren eigenen Fähgkeiten und Möglichkeiten.
Dasselbe gilt auch im Hinblick auf Aktivitäten für oder gegen dieses System.
Das Internet ist eines von vielen kummunikativen Möglichkeiten, es ist weder mehr noch prinzipiell besser als andere.
Eine technische Neuerung….
Februar 2nd, 2012 at 14:22
Bakunin
Den Genossen nimmst du in meinem Fall zurück ..aber zackig !!
Februar 2nd, 2012 at 14:25
# Lazarus09 meint:
Februar 2nd, 2012 at 14:22
Bakunin
“Den Genossen nimmst du in meinem Fall zurück ..aber zackig !!”
Dann eben… Blockgenosse!!! Recht so, mein Herr?
Februar 2nd, 2012 at 14:28
@Bakunin: Ich sehe das auch so. Wenn ich etwas dazulernen kann oder eine paar Argumente finde, die einer latenten Ahnung tatsächliches Gewicht verleihen, dann bin ich zufrieden. Noch besser ist es, wenn ich auch eine Sicht beitragen kann, die jemandem etwas nützt.
Der Grundsatz, daß man nur die Bücher liest, in denen Dinge stehen, die man sowieso schon weiß, besteht auch im Internet fort.
Deswegen “treffen” wir uns hier und nicht in der Kommentarspalte des spon, stern, focus oder der welt. Uns erscheinen halt flatters Argumente besser, weil wir ohnehin in diese Denkart tendieren.
Ich verstehe aber auch den Frust des Herrn Liebreiz und finde die persönliche Komponente hier gut und besser als wenn jeder so täte, als wäre er/sie die Mutter der Objektivität, nur um den anderen seine Version von Realität noch besser überbraten zu können.
Ich fand es halt nicht so doll, daß er in verschiedene Richtungen keilte. Aber auch das ist menschlich. What shalls.
Ärgerlich ist halt wirklich, daß Leute, die dümmer als unsere Turnschuhe sind, die Fäden in der immer offenen Hand halten, weil sie sich einig sind, während wir über die Farbe des Papiers diskutieren würden, auf dem der Aufruf zur Revolution gedruckt werden soll. Ich zweifle ja selbst an meinen Hirnwichsereien.
Februar 2nd, 2012 at 14:46
Bakunin
Dann eben… Blockgenosse!!! Recht so, mein Herr?
Grad’ so ;-)
Februar 2nd, 2012 at 14:53
R@iner
That’s it .. es kann sowiso nur jeder versuchen in seinem Umfeld die Umstände nach seinem Weltbild mit zu gestalten..z.B. Unverbesserlichen hirnlosen Nachplapperen eine andere Sicht der Dinge zu vermitteln was zugegebenermassen größtenteils für die Katz ist oder nur von kurzer Dauer oder was in seinem Einflussbereich liegt so zu handhaben das er in den Spiegel gucken kann .. that’s all about
Hier kann man sich austauschen und Denkanstöße holen ..mehr aber auch nicht die Missstände kann man weder weg bloggen noch weg kommentieren ;-)
Februar 11th, 2012 at 12:01
[...] “So dämlich seid ihr Konsumenten. Und wer so dämlich ist, kommt gar nicht erst auf die Idee, es für sein demokratisches Recht zu halten, dass man nicht von Kartellen tagein tagaus betrogen und verarscht wird, die einem das Geld aus der Tasche ziehen.” Dr. Stephan Erdmann (Feynsinn) [...]