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Juli 2010


Ich war heute am absolut offlinesten. Völlig verofflinisiert quasi. Es hat noch für einen schnellen Kaffee und zwei Toasts gereicht, an der quasi faserigen Strippe aus dem Zimmer meiner Tochter gesaugt, stromtechnisch. Das war’s dann. Der ganze Block ohne Strom und das einzige erreichbare W-LAN gut geschützt. (Pfui, so etwas auch nur zu denken!) Blöd, daß gerade heute einige wirklich wichtige Arbeiten anstanden, die ich jetzt auf morgen verschieben muß. Nachdem mein Nachbar mir im März die Leitung gekappt hat (in dessen Folge auch der Router abgeraucht ist), jetzt also quasi Blackout in der Straße. Das ist noch steigerungsfähig, als nächstes wird der ganze Pott vom Netz gehängt, ich sag es euch.

Immerhin: Keine zehn Minuten nachdem die erste Phase ausfiel, waren die Jungs von Stromversorger da. In den folgenden Stunden dann die Häuser einzeln abgeklemmt, Analyse, Bagger bestellen, Boden aufreißen, Kabel flicken und alles wieder draufschalten. Manchmal ist es doch recht erfreulich, wenn die Infrastruktur stimmt. Ich hab dann mal die Deutschlandfahne aus dem Fenster gehängt.

Stalingrad war eine Fehleinschätzung, zugegeben. Tritt man deshalb zurück? Iwo, es gilt: Vorwärts immer, rückwärts nimmer, und es ist da noch einiges brutalst möglich aufzuklären. Welcher Ordner stand am falschen Ort? Welcher kleine Verwaltungsbeamte hat die falsche Entscheidung getroffen? Wer hat die unschuldigen Opfer in den Chefetagen so schamlos belogen und im Stich gelassen?

Adolf kämpft jetzt um seine Pension, das verdient Respekt. Es ist doch so leicht zu sagen, er hätte kein Recht auf einen anstrengungslosen Wohlstand. Wer arbeitet, macht Fehler. Essen darf er aber doch wohl.
Lassen Sie es sich schmecken, Herr Sauerland, der Plebs ist ja nicht über Ihren Kaviar ausgerutscht. Noch ein Gäbelchen Hummer? Das haben wir uns schließlich redlich verdient.

hwsEr ist Lobbyist aus Leidenschaft – und gegen Bezahlung, wie man annehmen darf. Wer aber zitiert diesen losgelassenen Quacksalber noch? Hans-Werner Sinn, Atomlobbyist und neoliberale Allzweckwaffel, kurbelt weiterhin fleißig die Gebetsmühle durchs Land und findet immer wieder jemanden, der ihn auch noch anspricht. Wieder einmal trommelt der Umwelt-Dino für die Atomkraft, und das nach dem Absaufen der Asse und neuer Berechnungen, denen zufolge heute schon mehr als 10 Millliarden Euro Folgekosten aus der Kernkraft anstehen.

Das ficht den Hans-Werner freilich nicht an. Er hält Vorträge vor dem Atomforum, in dem sich Freunde und Förderer zu einem Eintrittspreis von 890 Euro einfinden. Ob davon ein klein wenig für ihn abgefallen ist? Dort dürfte jedenfalls aufmerksam geprüft werden, ob Käptn Iglo seine vorgestrigen Argumente, die allesamt widerlegt sind, noch schön auswendig aufsagen kann.

Die Zukunftsaussichten für die Kernkraft sind durchweg trostlos. Uralt-Meiler, die immer häufiger havarieren, eine sprichwörtlich kollabierte Endlagerung, eine Konkurrenz auf dem Energiemarkt, die sauber und flexibel einsetzbar ist und kalkulierbare wie geringe Folgekosten zeitigt. Dementgegen eine Technik, die nicht auf Bedarfsschwankungen reagieren kann, gigantische Gesamtkosten erzeugt und über zehntausende Jahre nachgesogrt werden muß. Immerhin hat die Atomlobby es geschafft, daß über Kernschmelzen nicht mehr gesprochen werden darf. Ein Ereignis, das nicht staffinden kann, weil es nicht stattfinden darf. Tausende Tote sind also kein Argument, auch nicht nach Tschernobyl.

windstrom

Für ein Genie wie “Professor” Sinn folgt daraus natürlich: Wir brauchen mehr Kernkraft. Der Mann ist uns aber auch um Jahrzehnte voraus. Schon vor Jahren kam er mit der vierdimensionalen Weisheit um die Ecke:

Konsum ist schädlich für das wirtschaftliche Wachstum und unnötig für die Konjunktur. Der derzeitige Boom der deutschen Wirtschaft ist der beste Beweis dafür, dass es für eine gute Konjunktur auf eine sofortige Erhöhung der Konsumgüternachfrage gar nicht ankommt.

Neulich hat er noch einen draufgelegt:

Wir brauchen nicht den Konsum oder den Export, um eine Binnenkonjunktur zu haben. Sie vergessen die Investition. Die Investitionsgüternachfrage nach Gütern aus laufender Produktion – also Bauleistungen, Maschinenausrüstungen – sind ein erheblicher Teil der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Und dieser Teil hat in Deutschland in der Vergangenheit gefehlt.”

akwNachdem der Meister des Wirrsinns schon den Konsum aus der Wirtschaft eliminiert hatte, kommt er nunmehr auch noch ohne Exporte aus – denen die Sparsamkeit ja ursprünglich dienen sollte. Seine Idealvorstellung vom Kapitalismus sieht also so aus: Es werden keine Löhne bezahlt und keine Produkte mehr abgesetzt, und was wir dabei sparen, wird investiert – in Produktionsanlagen und heimische Finanzprodukte. Das spart sogar eine Menge Energie, und neben den ungenutzt verstaubenden Maschinenhallen fallen marode AKWs auch gar nicht mehr auf.

Im Ernst ist es aber unangemessen, Deutschlands nützlichstem Neoliberalen zu unterstellen, er wolle die geschilderten Zustände herbeiführen. Tatsächlich macht er sich überhaupt keine Vorstellung, er gibt bloß welche. Im Theater der INSM und der ihr angeschlossenen Kernkraftlobby ist ihm der Applaus ebenso sicher wie die Gage. Es wäre allerdings sehr zu begrüßen, wenn die Herren endlich unter sich blieben.

underdogSelbstverständlich habe ich mich mit hochrangigsten Vertretern und Verkäuferinnen der Weltregierung, des Universumsrats und der angeschlossenen Ortschaften tagelang beradschlagt, ehe die nie um falsche Objektivität bemühte Jury zu ihrem einstimmigen Urteil vordrang.
Die vorab erkennbare partielle Zustimmung hat dabei ebenso keine Rolle gespielt wie mögliche Kritik. Gegen so etwas ist man immun, wenn man in der Liga der Grimmes und Grimms spielt. Ihr erwartet eine Begründung? Gern, gebt mir eine!
Die Preisträgerin ist hiermit berechtigt, sich zu feiern und bejubeln zu lassen. Getränke dazu gibt’s beim Fachhändler.

Die Entscheidung über den Preisträger 2010 ist gefallen. Jetzt hilft nur noch Nachnominieren oder die Jury bestechen bzw. beides.

Eines vorab: Klaus Baum, der Mann, den sie “Hans Baum” nennen, hat dieses Jahr einen guten zweiten Platz gemacht. Wie im letzten Jahr. Und in dem davor. Und im nächsten Jahr. Die Jury berät noch über einen Preis für sein Lebenswerk.

Es gibt einige Aufregung wegen der Veröffentlichung von Geheimdokumenten zum Afghanistan-Krieg durch Wikileaks. In den Blogs nicht zuletzt deshalb, weil jene angeblich nicht ausreichend gewürdigt werde, vor allem von der Presse. Dabei ist das absolut verständlich.

Warum sollten Presse und Verlautbarungspolitiker plötzlich ihre Linie ändern? Sie beschwichtigen und tun so, als hätten sie selbst doch schon immer nur brutalst möglich aufgeklärt. Und natürlich wird dem Boten unterstellt, er gefährde ‘unsere’ Soldaten. Ausgerechnet vom “Spiegel” noch andere Qualitäten zu erwarten – da bin ich inzwischen auf dem Boden der Tatsachen und der untersten Schubalde angekommen – ist ohnehin verwegen.

Auf der anderen Seite enthalten die Dokumente – das natürlich vorbehaltlich eines sehr oberflächlichen Einblicks – tatsächlich nichts Überraschendes. Daß Chefpropagandist Guttenberg zu demselben Urteil kommt, ist freilich überraschend bis unverschämt. Denn all das, was sich da als Methode entpuppt, war doch gerade er bislang bemüht, stets als bedauerliche Ausnahmen zu deklarieren.

Der Eindruck, der sich einmal mehr verdichtet, ist im Grunde der, daß der Krieg schon sehr alt ist. Nicht nur der längste, an dem Deutschland seit dem 20. Jahrhundert beteiligt war, sondern schon Jahrzehnte alt. Was wir über das vorgehen der ehrenwerten NATO erfahren, kennen wir nämlich längst aus dem Vorgängerkrieg, den die Russen geführt haben. Ja, auch die Methoden sind dieselben, und “wir” sind keinen Deut besser als die kommunistischen Kinderschlächter aus dem Kalten Krieg.

Die finale Ironie besteht freilich darin, daß der Feind einem die eigenen Waffen an die Schläfe drückt. Es waren die USA selbst, die milliarden Dollars in die Aufrüstung der Banden und Milizen gesteckt haben, die heute unter dem Begriff “Taliban” zusammengefaßt werden. Ich halte diesen historischen Hintergrund, der immer noch den Wenigsten präsent sein dürfte, für wesentlich wichtiger als die Details aus den ‘Neuigkeiten’ bei Wikileaks. Und wenn es dann gilt, letztere aufzuarbeiten, sei ein Vergleich mit den Methoden und Erfolgen der Sowjets wärmstens empfohlen. Dann darf der Fernsehzuschauer noch einmal und mit Recht erschüttert sein.

Wer die Wahrheit wissen will, muß mich fragen. Ich darf mich nämlich mit Fug und Recht siehe oben nennen. Mir macht keiner was vor, das habe ich mehr als dreimal nachgewiesen. Täglich lese ich überdies Sturzbäche von Lügen und Schand aus ebensolchen Mäulern, gemietet, gekauft und selbst überzeugt, häufig gepaart mit einem bei 95° trockengeschleuderten Hirn. Da weiß man, was man hat.

kreuzschau

Ich wollte eigentlich nichts zu dem erwartbaren Ergebnis der “Loveparade” schreiben. Es gibt genügend Fliegen auf den Leichen. Nun muß ich mich aber doch ein wenig über diese auslassen. Was da aus den Löchern gekrochen kommt und breit im Wege steht, ist schon erstaunlich. Wie sich das medial aufbereitet darstellt, voll im Trend der neuen Albernheit. Wer hätte bis vorgestern schon je etwas von einem “Panikforscher”, “Panikexperten” oder “Evakuierungsfachmann” gehört? Immer, wenn dem Volk etwas einzubläuen ist, kommt der Expertenforscher, und wir schweigen still und stumm um den ganzen Tisch herum. Danach gehen wir gesittet nach Hause, denn es gibt nichts mehr zu sehen. Geschweige denn zu meckern.

An Peinlichkeit und Zynismus nicht zu überbieten ist allerdings die Vorwärtsverteidigung nämlichen Panikprognostikers, der vorher nichts wußte und nachher unheimlich schlau ist. Der “Experte”, der das Sicherheitskonzept abgesegnet hatte, will von Verantwortung nichts wissen und widerspricht sich dabei am laufenden Band.

Er sei zwar vorher auf dem Gelände gewesen, dafür aber nicht zuständig. [edit:]Hierzu gibt es widersprüchliche Meldungen. Angeblich habe er nur Pläne des Geländes gesehen. Da hörte sein Job wohl auf. [endedit]
Die Treppe habe man “sprengen müssen”, worauf er aber vorher niemanden aufmerksam gemacht hat. Es seien erst 200.000 Menschen auf dem Gelände gewesen, das für 250.000 ausgelegt war. Schreckenberg stellt sich freilich nicht die Frage, wie viele Tote es wohl gegeben hätte, wenn dann 1.4 Millionen den Weg zum Güterbahnhof gefunden hätten. Im Interview mit dem WDR-Fernsehen hatte er sich bereits gewunden, man habe nicht ahnen können, daß die Gefahr von oben käme. Jetzt sieht er die Ursache darin, daß sich “einige nicht an die Regeln gehalten” hätten. Welch ein Experte!

Übertroffen wird er freilich noch von Eva Herman, deren christfundamentales Geschwätz inzwischen eine Qualität an Irrsinn erreicht hat, die für höhere Weihen qualifiziert. Hier reift Deutschlands Sarah Palin heran. Zurecht steht ihr Gebrabbel über sündige Unmusik und Gottesstrafen in unmittelbarer Nähe zum islamfeindlichen Mundschaum eines Udo Ulfkotte – der früher übrigens als “Terror-” und “Islamexperte” in den Medien herumgereicht wurde. Allein die Kombination hätte schon jemandem auffallen können, ehe der Mann offen zum politischen Extremismus konvertierte und Minarettexperte wurde.

Gemeinsam können sie uns noch manche Expertise liefern zur Parapsychologie des Negersprechgesangs, die phallische Obszönität islamischer Architektur und den Segen des deutschen Autobahnbaus. Vielleicht fusionieren ja sogar Kopp und Knopp noch zu einer nationalen Geschichtsforschungsfachstelle. “Die 12 Jahre und ihre Verleumdung durch die 68er” wäre doch ein schöner Titel für das Projekt.

Ich habe wieder mal einen unsichtbaren Benutzer mit Admin-Rechten. In der Datenbank gibt es nur einen, WP zeigt 2 an, davon nur einer sichtbar. Kennt wer nen Experten?

Wäre ich ein Hund, man würde mich vermutlich bald einschläfern, weil ich nur noch um mich bisse. Um die Finanzmärkte zu sanieren ohne dabei die Anleger zu belasten, werden immer neue Ideen ersponnen, wie man die Ärmsten noch mehr schröpfen kann. So gibt es einen “Expertenvorschlag“, HartzIV-Empfängern nur noch 25 m²-Wohnungen zuzubilligen.

Was man heute “Experte” nennt, so scheint mir immer häufiger, meint übrigens etwas, das wir in meinem proletarisch dominierten Herkunftsviertel ein “Arschloch” nannten. Zu denen gesellen sich dann auch gleich immer Besserherkünftige, die deren Ideen gut und gerecht finden, weil es ja Menschen träfe, die “überhaupt nichts leisten”. So einfach ist das immer noch, jeder kriegt das, was er verdient. Solche Äußerungen belegen freilich nichts als eine widerwärtige Haltung, inhaltich sind sie dumm, klischeehaft und schlicht falsch.

Worauf läuft das hinaus, wenn der Vorschlag der Menschenhasser umgesetzt wird? Die bisherige Größenordnung von 44 m² war ja keine Zuteilung von Luxuswohnraum, sondern richtete sich an der gegebenen Infrastruktur aus. Wohnungen von 25 m² Grundfläche gibt es nämlich nicht. Die paar Appartements, die auf dieser Fläche noch Kochnische und Dusche unterbringen, sind in der Regel sogar teurer als größere Sozialwohnungen, weil sie sich in gehobenen Wohnlagen finden. Wer wollte auch winzige Wohnungen zu niedrigen Quadratmeterpreisen anbieten? Niemand, der bei Verstand ist, vermietet unter solchen Bedingungen. Das ist maximaler Streß bei minimalem Gewinn bzw. sogar zu erwartenden Verlusten.

Es ginge also nur so, daß alles über der erlaubten Grenze selbst bezahlt werden müßte oder Obdachlosigkeit angeordnet würde. Obendrein wären Hilfeempfänger, die sich Zuzahlungen zur Wohnung leisten könnten, möglicherweise keine Hilfeempfänger mehr. Für Aufstocker hieße es, keine Hilfen mehr zu bekommen, solange sie sich eine Wohnung leisten. Das Ganze ist also nichts anderes als eine Kürzung unters Existenzminimum. Entweder wissen die Experten das, dann pfeifen sie einmal mehr aufs Grundgesetz, oder sie wissen es eben nicht. In beiden Fällen sind sie auch noch dumme “Experten”.

Was das Bundesverwaltungsgericht heute entschieden hat, ist ein Schlag ins Gesicht des demokratischen Rechtsstaats, den die Bundesrepublik zunehmend nur noch darstellt. “Rechtsstaat”, das darf man allenfalls plump wörtlich nehmen. Alles, was links ist, hat hier nichts zu melden.

Das Gericht hat sich den abenteuerlichen Argumenten des Verfassungsschutzes angeschlossen und noch einen draufgesetzt. Der armselige Coup der nichtregierenden Neoliberalen, Grüne und SPD, Herrn Gauck aus dem Kasten springen zu lassen, wird nachträglich zum Gesinnunsgtest erklärt. Wo leben wir hier eigentlich? Die Frage liegt auf der Hand, was das eigentlich soll, eine Person wie Bodo Ramelow, der ohnehin in der Öffentlichkeit steht, geheimdienstlich zu “beobachten”. Sie ist aber falsch gestellt.

Wenn es schon solcher Maßnahmen bedarf – was man generell bezweifeln darf – dann muß zuallererst geklärt werden, ob ein Rechtsstaat Mandatsträger und Mitglieder von demokratischen Parteien bespitzeln darf, die bereits mehrere Regierungen gestellt haben. Ein Spitzelstaat darf das hingegen und fragt nicht lange danach. Quo vadis, Bundesrepublik? Die Behauptung, es gehe eine Gefahr für die Verfassung davon aus, daß sich Politiker und Parteimitglieder auf ebendiese berufen, ist politische Willkür. Dies auch noch mit dem Verhalten in geheimen Wahlen zu begründen, ist ein Akt offener Unterdrückung.

Man hätte sich beinahe gewünscht, das Gericht hätte auf die sogenannte “Begründung” seines Urteils verzichtet, die kaum weniger peinlich ist als das verfassungsfeindliche Getöse des Verfassungsschutzes. Es genüge nicht, eine Partei und alle Mitglieder als “extremistisch” einstufen, weil es dort Extremisten gebe. Die Funktionäre dann aber doch, auch wenn sie erkennbar keine Extremisten sind. Und was da genau “extremistisch” sein soll, geht in einem Larifari unter, das in der Tat “juristisches Kindergartenniveau” kaum erreicht. Geht es denn jetzt um eine Gefahr für den Staat oder um Meinungen zu einem Wirtschaftssystem, die sich dem Mainstream widersetzen?

Das wüßte ich dann nämlich gern einmal. Niemand redet auch nur von Anschlägen, Sabotage, Umsturz oder etwas, das dem nahe käme. Niemand belegt – es wird ja kaum behauptet – daß die Partei in irgend einen Zusammenhang mit Rechtsverletzungen gebracht werden kann. Wie kann es dann eine Begründung für staatliche Bespitzelung geben, die demokratischen oder rechtsstaatlichen Kriterien standhält? Es ist die abweichende Meinung, die politische Alternative, die dem Staat hier verdächtig ist. Er stellt sich daher in die Startlöcher, hört mit und schreibt auf, was man benutzen kann, wenn es opportun erscheint. Genau so entsteht ein Spitzelstaat.

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