Die Wiedervereinigung dürfte als abgeschlossen betrachtet werden. Das Projekt war außerordentlich erfolgreich, und wir dürfen mitteilen, dass die Entscheidung, eine schon in ihrer Jugend eifrige Funktionärin eines autoritäten Regimes an die Regierung der BRD zu bringen, goldrichtig war. Wie erwartet stellte sie keine dummen Fragen, nahm die neuen Werte (‘freier Westen’ vs. ‘Mauer und Stacheldraht’) übergangslos an und setzte sich fortan vorbildlich im Kampf für die neue Klasse ein. Mit unerhörter Freude können wir also bekanntgeben, dass die BRD nicht nur eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Länder der Welt ist und einzigartig in Europa. Wir haben auch das wichtige Etappenziel erreicht, dass die Löhne in Deutschland unter das Niveau der polnischen gesunken sind. Tendenz weiterhin fallend. Meine Damen, meine Herren, Champagner!
Juli 2011
Das Sturmgeschütz der Oligarchie
Posted by flatter under Journalismus[22] Comments
04. Jul 2011 20:39
Transparenz ist ein “ungeheuerlicher und krimineller Vorgang” für den “Spiegel”. Austs drittes Pferd , der ganze Koks für die Chefetage, die Weiber – da muss man halt an allem sparen. Das ist noch lange kein Grund für die Neider im Fußvolk, die Geringschreiber und Drehtürnutzer, in den Privatangelegenheiten der Herrschaft herum zu schnüffeln.
Immerhin hat der Spiegel sofort reagiert und einen Aufmacher aus dem Akt krimineller Majestätsbeleidigung gemacht. Gewarnt wird jetzt nicht mehr bloß vor den Säuglingsvergewaltigern da draußen, sondern vor allem vor den Feinden im Intranet.
EU: Plünderung bedarf keiner Gesetze
Posted by flatter under Politik[38] Comments
03. Jul 2011 21:28
Wenn die EU wie der Teufel immer mehr Steuergelder heran karren lässt, um das Fortleben der Banken und der von ihnen mit Zentralbankgeldern finanzierten Staaten zu sichern, ist nationale Gesetzgebung ein lästiges Hindernis. Das muss aus dem Weg geräumt werden, und da ist man nicht zimperlich. Die “Souveränität der Griechen” wird ohnehin im Handstreich “massiv eingeschränkt“. Das kann man zwar nur dann so sehen, wenn man die Leute, die da auf die Straße gehen, nicht als Griechen betrachtet, aber man erkennt zweifellos die Absicht.
Die geht obendrein an den Realitäten vorbei. Wenn jetzt allerorten Eichel und Waigel zitiert werden, die ja schon immer wussten, dass “die Griechen” nicht reif waren für den Euro und davon zuviel ausgegeben haben, fragt sich, warum sie dann die Drachme aufgeben durften. Damit sie besser bei uns einkaufen konnten womöglich? Wofür sie Schulden machen mussten vielleicht? Und weil das planmäßig schief ging, werden nicht nur Steuerzahler enteignet, sondern gleich die Staaten als solche abgeschafft. Und das geht so:
Die Abschaffung der verfassten Staaten
Als auch mit massivem Druck die europäische “Verfassung” nicht zustande kam, wurde eben der “Vertrag” geschlossen, ein Konstrukt, das die Bürger Europas sicher weniger befürworten als diejenigen, die sich davon etwas versprechen. Nun stehen in diesem Vertrag Regeln, an die sich, kaum ist er abgesegnet, niemand mehr gebunden fühlt. Wenn dort also steht, “dass ein Mitgliedsstaat nicht für die Verbindlichkeiten eines anderen haftet“, dann haften die Staaten eben nicht oder man muss diesen Vertrag zerreißen. Da muss man sich schon entscheiden. Eine diesbezügliche Klage wird am Dienstag vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt.
Es gibt aber über diesen Vertragsverstoß hinaus neue Vereinbarungen, die nicht nur den EU-Vertrag, sondern gleich Verfassungen außer Kraft setzen. Die Parlamente sollen dann gar nicht mehr gefragt werden, welche Mittel für Bailouts bereitgestellt werden, das besorgt dann ein „Europäischer Stabilitätsmechanismus“, dessen Entscheidungsträger abgesandte Experten sind, die obendrein Immunität genießen.
Ein Albtraum für die Bürger
Die Souveränität aller Mitgliedsstaaten in Haushaltsfragen steht auf dem Spiel. Wenn nämlich irgend eine sinsitre Kommission, ein Expertenrat, ein eingekaufter Club von Abnickern, demnächst festsetzt, welches Land wieviel Geld für direkte und indirekte Bankenrettungen abzustellen hat. Dann werden bald überall die Daumenschrauben noch mehr angezogen und noch mehr Staatseigentum verschleudert, weil man ja alternativlos tonnenweise Gold nach Brüssel (bzw. nach Frankfurt) karren muss. Ein Paradies für Neoliberale, ein Albtraum für die Bürger Europas.
Seit durch die Zockerei an den Finanzmärkten das Geldsystem von Profitgeiern ausgeweidet wird, geben diejenigen, die dafür bluten, obendrein zunehmend Kompetenzen an ihre Peiniger ab. Immer mehr “Räte” und “Kommissionen” werden gebildet, die von sogenannten “Experten” besetzt werden – jenen Spezialisten, deren Gier und Inkompetenz das Desaster erst verursacht hat. Das Ganze ist übrigens keine Verschwörung. Es folgt bloß einem Plan. Souveräne Staaten, die als Verfasstheit ihrer Bürger auftreten und deren Interessen vertreten, kommen darin nicht vor.
Nicht nur, dass durch die plötzliche massenhafte Ansammlung von Autos wichtige Menschen ihre Termine verpassen und der volkswirtschaftliche Schaden jährlich in die Milliarden geht. Im Umfeld sogenannter “Staus”, den Spontantreffen von Autobahnparkern, passieren immer wieder auch “Unfälle”, Karambolagen, bei denen sogar Säuglinge zu Tode gefahren werden. Jetzt sollen diese Untaten endgültig verboten und die Verursacher empfindlich bestraft werden. Die Straße ist schließlich kein rechtsfreier Raum.
[update:]
Oh my, wenn die Journaille übers Web schreibt, kannste nur noch in den Keller rennen. Zeit.de versucht sich wieder mal am Begriff “Nerd”, ein Blinder versucht, Taubstummen die Farben zu erklären. Zwei Sätze daraus:
“Der Nerd, das ist natürlich in erster Linie ein Klischee, eine mythische Figur, deren Wurzeln in das Geschichtenuniversum der US-amerikanischen Highschool reichen“.
Der Nerd, mythisch! Welches Navi hatten eigentlich die Argonauten? Dann hat die Highschool nicht weniger als ein “Geschichtenuniversum”!!1! Die uralten Mythen aus der “Eis am Stiel” – Saga sicher. Argh. Und wer so schreibt, dem fällt auch nicht auf, wenn ihm solche Sätze entfahren:
“Der Nerd zeichne sich in Wahrheit dadurch aus, dass er seine Mitmenschen an Maschinen erinnere.”
Der Nerd erinnert mich an Maschinen? ‘Hey, denk an die Kaffeemaschine, und vergiss die Dampflok nicht!’ oder was? Nein, es sollte heißen “eine Maschine”, denn er tut es,
“Indem er spricht wie ein Lexikon. Indem er logische Kommunikation dem Smalltalk vorzieht. Und indem er sich über die Maßen für Dinge begeistert, die nichts mit Sex, Essen, Liebe oder etwas anderem zu tun haben, wofür Nicht-Nerds sich begeistern.“.
Wie spricht ein Lexikon? Was ist logische Kommunikation? Was erklärt die Behauptung, ein Nerd interessiere sich für Nerdiges, nicht hingegen für Nichtnerdiges? Und was sollen die dämlichen Klischees von Essen und Sex? Wie werden Nerds fett, wenn sie sich nicht für Essen interessieren? Wieso haben sie kein Interesse an Sex, aber Terabytes Porn auf der Platte? Ach so, das Klischee kannte der Autor noch gar nicht. Schade, denn Klischees sind bis dahin das einzige, von dem er eine Ahnung zu haben schien.
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Und wenn wir schon mal dabei sind: Seltsam auch, dass nach einem investigativen Artikel über die merkwürdigen Machenschaften von “wiki-watcher” Stock im Zusammenhang mit einem Insulin-Präparat schon die Drohung mit juristischen Schritten ausreicht, um ihn aus dem Netz zu nehmen. Das also ist die ‘freie Presse’?
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Ach und gugge, es geht auch anders, sogar mit echten Links im Text. Dafür gibt’s ausnahmsweise auch einen für die Sueddeutsche, d.h. für Stefan Plöchinger.
April April, es sind Panzer für Saudi-Arabien. Gegen die islamistischen Linkserroristen, die aus Bahrain und anderen Schurkenstaaten einströmen, ein alternativlos wirksames Werkzeug.
Weber marschiert in die Schweiz ein
Rache ist süß: Axel Weber übernimmt die Schweiz. Wenn Ackermann geht, wer wird dann Deutschland führen? Ich schlage Peer Steinbrück vor. Obwohl der von der Presse gepusht wird wie Midlifebrüste vom Wonderbra, sträuben sich Leser und Wähler noch immer (siehe Kommentare bei der FR). Er braucht dringend einen Posten, bei dem Widerspruch endgültig zwecklos ist.
Dänen zu Ungarn
Sind die Dänen gute Ungarn? Aus Rücksicht auf Neonazis provozieren sie die EU und führen wieder Grenzkontrollen durch. Sicher: Die meisten Reisenden werden davon nicht betroffen sein. Nur wer komisch aussieht (dunkelhaarig, nichtarisch, Neger) wird ausgezogen oder abgewiesen. Offenbar hat die “liberal-konservative Regierung”, die mit Rechtsaußen paktiert (neoliberale Volksfront), erkannt, dass Freizügigkeit die Realität in Europa nicht mehr angemessen abbildet. Was soll man auch mit Schengen, wenn schon die Genfer Konvention nicht umsetzbar ist?
Schuldig bei Verdacht
Keine Fußfesseln für Strauss-Kahn? Ist er wohl nicht ganz vernichtet, aber sicher doch schuldig? Schließlich hatten sie ihn verdächtigt und wir schon fröhlich um die Tanne tanzend “hängt das Schwein” gesungen. War wohl nix. Vielleicht wird wenigstens dieser Assange mal ordentlich durchgefoltert. Kann ja nicht sein, dass die alle unschuldig sind. Das hieße am Ende noch, Journalisten und Juristen wären eine Front von sensationsgeilen Schnellspritzern, die dafür sorgen, dass am Ende von Prominenten-Affären alle Beteiligten beschädigt sind. Immer. Dabei handelt es sich doch um die seriösesten aller Berufsgruppen.
Was kostet das Gyros?
“Keinen Euro den Griechen”, das ist das Motto – der Griechen. Der richtigen, versteht sich. Die “Querschüsse” zeigen nicht nur auf, wie eine Volkswirtschaft derart totgespart wird, dass der Brüning steppt, sondern auch, wie Klassenkampf in europäischem Maßtab geht. Schade, dass deutsche Arbeiter immer noch nicht lesen.
Ich bin ein Terrorist, ich töte euch!
Innenminister Friedrich, eine der größten politischen Lichtgestalten seit Ede Stoiber, warnt. Und warnt und warnt. Denn wenn der Extremismus nachlässt, dann schläft er nur. Und wenn er nicht schläft, dann flammt er auf. Und wenn er aufflammt, hat’s schon bald einen Linksterrorismus. Und ist er nicht willig, dann haben wir immer noch den Agent Provocateur. “Die Rechtslage spricht” zwar “für die Illegalität” solcher Vorfälle, aber das ist es ja, was wir wollen: Illegale Linke, die wir verhaften können, ehe hier wer den Griechen macht. Die Gefahr sei real, warnt der Innenminister.
Ich werde oft eines unangemessenen Umgangs mit Kommentatoren bezichtigt. Diejenigen, die ich nicht freischalte, werden dabei gemeinhin am deutlichsten, aber auch offene Kritik wird geübt. Es lässt sich nicht länger verbergen. Ich gebe zu, ich war nicht immer ehrlich. Meine Höflichkeit ist Heuchelei. Eigentlich denke ich ganz anders:
Kommentatoren sind ganz allgemein lästiges Vieh, das man dulden muss, um den Anschein von Diskussion zu wahren. Tatsächlich sind sie in aller Regel zu untalentiert, eigene Themen zu finden und halbwegs brauchbare Texte dazu zu verfassen. Sie haben keine Freunde, denen sie ihren unausgegorenen Stuss so an den Bart schwafeln könnten, dass sie je eine Antwort darauf bekämen. Die Spezies ist halbgebildet, wirft ihren Meinungsdung größtenteils unverdaut in die Manege, gibt sich bei jeder Gelegenheit beleidigt, ist aber immer auf dem Sprung, andere mit Fäkalien einzudecken. Sie sind allerdings davon überzeugt, dass es sich dabei um erlesenste Kostbarkeiten handelt.
Plebs, Pest, Datenmüll
Der Plebs, der sich auch in mein Blog verirrt, ist die Abwärme nicht wert, die der Server beim Transport des von ihnen generierten Datenmülls erzeugt. Und damit du jetzt nicht an der falschen Stelle lachst, Kollege, mach dir klar, dass ich dich meine. Du bist eine Pest, die sich an meine Fußsohlen gehängt hat, weil sie höher nicht kommt und versuchst, mir von dort aus auf den Kopf zu spucken. Ja sicher nehme ich dich ernst. Das macht nämlich sonst niemand.
Je weniger du eine relevante Berühmtheit gelesen oder verstanden hast, desto öfter zitiertst du sie. Nachdem du bei Marx jahrelang vergeblich nach der Stelle gesucht hast, wo Winnetou stirbt, bist du halt Linker geworden. Du allein weißt, wie etwas gemeint war, ist oder sein wird, egal wer es äußert. Das Thema des Postings interessiert dich nicht, schließlich ist das deine Kommentarspalte hier. Wer dich nicht in den Mittelpunkt stellt, ist ein Faschist oder hat die große Verschwörung noch nicht erkannt. Eigentlich geht es dir um Aktion, deshalb sind alle anderen sowieso nur Schwätzer. Du willst ein Zeichen setzen, aber deine Interpunktion gibt das nicht her.
Freaks, Kretins, Gewürm
Der Blogbetreiber muss dich dulden, weil die Leute nur für dich hierher kommen. Erkennt er das nicht, ist er genau so ein mieser Zensor wie die anderen zwölf, auf deren Bannliste du schon stehst. Widerspricht er dir, ist er borniert, dumm und brutal. Du drohst ihm mit der furchtbaren Strafe, sein Blog nicht mehr zu lesen. Das macht ihn gefügig. Wenn nicht, liest du es tatsächlich nicht mehr. Mindestens eine Woche lang. Das wird ihm eine Lehre sein.
Was soll ich mit solchem Pack? Dafür ist mir eigentlich die Zeit zu schade. Da ich aber vom Verkauf der Daten meiner Kommentatoren die Yachten finanziere, muss ich da wohl oder übel durch. Das ändert freilich nichts daran, dass ich sie verachte. Freaks, deren Gesichter nicht einmal eine Mutter liebt. Kretins, die ihre Lebenserfahrung in Heise-Forum und ProSieben-Chat gesammelt haben und jetzt Experten für 9/11 und Medizinkritik sind. Gewürm, dessen IQ selbst meinen Hund beleidigt. Zwischen den Einsen und Nullen unter der Datenbank sind sie das Nichts. Mit einem Mausklick kann ich sie aus der Geschichte löschen. Wälzt euch im Schlamm, kriecht im Staub, und verwechselt meine unendliche Gnade niemals mit Toleranz, ihr Netzbazillen!