Oktober 2007
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PolitikKommentare deaktiviert 09. Okt 2007 1:41
Endlich warnt jemand vor der völlig unterschätzten Gefahr des Islamismus. In der ZEIT öffnet Jürgen Krönig uns die Augen: Liberale, Linke und andere Verblendete wollen uns weismachen, die Bürgerrechte hätten einen Wert, den es trotz der permanenten Todesgefahr zu erhalten gelte. Dabei spielen die unterwanderten Massenmedien eine traurige Rolle:
“die Medien [sind]zu Instrumenten der Macht des Volkes geworden. Sein Geschmack, seine Wünsche werden stärker als je zuvor reflektiert.”
Reflektierte Macht des Volkes sind Call-in-Shows, Sex und Amusement. Macht! Reflektiert! Das Volk hält die Politik von der Politik fern. Diese unerhörte Macht wird von den Medien “reflektiert” wie vom Spiegel an der Decke.
“Moralischer Relativismus, eine überkritische Haltung gegenüber der eigenen Gesellschaft, die oft in blindem Selbsthass mündet, führten in Großbritannien wie Europa dazu, die Gefahr der islamistischen Herausforderung dramatisch zu unterschätzen.”
Das Volk, das die Medien steuert, nutzt seine Macht gnadenlos aus, um Politikern ihr moralisches Tun zu erschweren.
“In liberalen und linken Zirkeln war häufig zu vernehmen, die Terrorismusgefahr werde instrumentalisiert, um innenpolitisch einen illiberalen Kurs verfolgen zu können. ”
Die Macht der Verlotterten ist beinahe grenzenlos. Linke und Liberale, sexsüchtige Zombies und kiffende Gutmenschen mißbrauchen ihre Ideologie der Freiheit, um weiter in Ruhe ihrer lasterhaften Gleichgültigkeit zu frönen.
“Die Medien” spielen natürlich mit, denn sie sind fest in der Hand des ignoranten Volkes:
“Die Medien spielen gerne die Rolle als Warner und Mahner. Gerade linke und liberale Medien verstehen es als ihre vornehmste Pflicht, Übergriffe des Staates anzuprangern und den Angriff auf Freiheitsrechte abzuwehren.”
Der Autor bezieht sich dabei auf Großbrittanien, einem Staat, der bekanntlich jede Maßnahme scheut, Überwachungstechniken zu nutzen, um seine Bürger vor dem Terrorismustod zu schützen.
Darin sind sich doch alle einig:
“In Großbritannien sind sich linksliberales, konservatives und libertäres Milieu weitgehend einig darin, dass die Einführung eines Personalausweises und die Pflicht, sich an- und abzumelden bei einem Amt, einen gravierenden, autoritären Eingriff in die persönliche Sphäre darstellt.”
Anarchy in the UK! So kennen wir sie.
Krönig wirft dabei weitsichtig die entscheidende Frage auf:
“Nun ist es im 21. Jahrhundert zweifellos schwieriger geworden, die richtige Balance zu finden zwischen Sicherheit und Freiheit.”
Leider beschäftigt er sich in keiner Zeile damit. Stattdessen zimmert er ein Pamphlet zusammen, das man als “merkbefreit” in der Rundablage abheften könnte. Wäre da nicht der unübersehbare Hang zur Lüge, Propaganda, Verdrehung, der jeder Kategorisierung wieselflink entfleucht.
Sein Fazit:
“Die ZEIT fragte vor einigen Wochen auf der Titelseite: “Waren wir alle naiv gegenüber der islamistischen Gefahr?” Für Großbritannien wie für Deutschland muss diese Frage immer noch mit Ja beantwortet werden.”
Mein Fazit:
Hat da jemand den Verlust eines ohnehin nicht erwähnenswerten Restverstandes in ein unerträglich dämliches Stück “Jourmalismus” umgemünzt?
Yapp!
p.s.: Ein 10-sekündiger Flug über Google weist Jürgen Krönig u.a. als jemanden aus, der meint:
“Wer den Klimawechsel bezweifelt, gilt als Häretiker. Dabei hat die “Erwärmungsfraktion” bis heute keine Beweise geliefert“.
Der Mann ist unbezahlbar.
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HintergrundKommentare deaktiviert 09. Okt 2007 0:20
Nach einem mehrstündigen Gespräch mit Rudolf Scharping, das aus Zeitgründen nicht über eine kurze Begrüßung hinaus kam, hat Münte beschlossen, zurückzutreten. Er will sich ein Beispiel an Edmund Stoiber nehmen. Demnach kann sich sein Abschied noch über zwei bis drei Legislaturperioden hinziehen. Andrea Nahles sitzt einer eigens dazu gegründeten Kommission vor, die erarbeiten soll, wovon Müntefering zurücktritt.
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HintergrundKommentare deaktiviert 07. Okt 2007 12:26
“Robert Salomon und Anderson haben vor allem eine Gemeinsamkeit: Sie drehten beide berüchtigte Sex-Videos, Salomon mit Hilton und Anderson mit ihrem damaligen Ehemann Tommy Lee. Die Streifen verbreiteten sich im Internet in Windeseile.
Anderson trug bei der kurzen Zeremonie im kleinen Kreis Berichten zufolge ein weißes Jeanskleid von Valentino.” [Sueddeutsche]
Ich versteh ja nix von Zelebreties und blonden Klatschspalten. Auch nicht besonders viel von Pornos. Aber ist das jetzt vogue, Klamotten in Bumsstreifen von Societyparasiten präsentieren zu lassen? Viral Marketing ist ja ganz schön banane!
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KulturKommentare deaktiviert 06. Okt 2007 15:36
Noch so ein Artikel, den die Welt nicht braucht über ein weiteres Experiment, das keines ist: In der ZEIT versucht Joachim Marschall zu erklären, warum das Hirn des Menschen ihn zum asozialen Automaten macht, dessen Steuerung nur über Druck und Strafe zu bewerkstelligen sei. Es ist schon putzig, wie immer wieder das Weltgeschehen im allgemeinen und soziale Phänomene im besonderen als quasi schicksalhaft verkauft werden. Die Gene, das Hirn, Veranlagung oder Gottes Wille machen uns zu dem, was wir sind.
Es ist zum Erbarmen: Da weden höchst komplexe Systeme auf ein paar Parameter reduziert, da laufen ein paar Wichtigtuer in weißen Kitteln hin und her, da zeigen Maschinen, möglichst groß und teuer, einige bunte Bilder und da – sehen Sie! – sieht man’s. Das, war schon vorher so klar war, wie das Ja und Amen im Hörsaal. Das, was man genau so sehen wollte.
Im beschriebenen Experiment (ach, lest doch bitte den verlinkten Artikel!) geht es um die Frage, inwieweit sich eine mögliche Sanktion auf die Fairness beim Verteilen von Geld auswirkt. Festgestellt wurde erhöhte Aktivität in Bereichen des Hirns, mit denen einerseits die “Unterdrückung spontaner Impulse in Verbindung gebracht” wird und andererseits “der Ort [...], an dem wir Werte speichern, also unser Wissen darüber, was richtig und falsch ist” vermutet wird. Letzteres ist schon rührend naiv, aber nehmen wir das getrost einmal ernst. Was hieße das?
Es hieße, daß spontane Impulse unterdrückt werden, wenn soziale Widerstände zu erwarten sind. Wow! Das ist ganz großer Forschergeist!
Daraus zu folgern, der Mensch sei quasi auf Strafe angewiesen, um sozial zu funktionieren, ist mutig:
“Die Studie zeige, »warum es wichtig ist, Regelverstöße zu ahnden“; “Erwachsen sein heißt, den Knast zu fürchten”. Das schließen die “Forscher” vor allem daraus, daß die Probanden sich besonders unfair verhielten, wenn ihnen daraus kein Nachteil erwuchs, obwohl sie selbst ihr Verhalten als unfair einstufen mußten. Die simple Frage, inwiefern dieses Verhalten durch eine Sozialisation bedingt sein könnte, die den Probanden den persönlichen Vorteil als Religion vermittelt hat, wird nicht erörtert. Was soll ein Tomograph dazu auch sagen? Anstatt die auffälligsten Aspekte millieubedingten Handelns auch nur warzunhemen, wird eine Typologie aus der hohlen Hand geschüttelt, die jeder Grundlage entbehrt und von “machiavellistischer” “Persönlichkeit” geschwafelt, die einem sicher auch in die Wiege gelegt ist – oder eben nicht.
Wenn das Wissenschaft ist, schlage ich ein weiteres Experiment vor: Den Probanden werden Schmerzen zugefügt, und der Tomograph zeigt an, ob diese als Reaktion im Hirn sichtbar gemacht werden können. Sollte sich dieses verifizieren lassen, wäre bewiesen, daß nicht die Folter für den Schmerz verantwortlich ist, sondern das Hirn. Der Mensch ist eben so veranlagt, daß er Schmerzen empfindet. Daher ist es unvermeidlich, ihm welche zuzufügen. Im Zusammenhang mit der Notwenidgkeit von Strafe ist das ein besonders gewichtiger Aspekt. Wer schnell die Wahrheit sagt, hat früher frei, und die terroristsichen Lügner müssen nachsitzen. Hei, die Wissenschaft ist doch ein fröhliches Geschäft!
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PolitikKommentare deaktiviert 04. Okt 2007 14:07

Am mehr oder weniger verschwiegenen Free-Myanmar-Tag bin ich einer von denen, die ihre Solidarität zwangslos streuen und das tun, was sie immer tun. Mich erinnert die Aktion an meine Schulzeit, in der einst eine “Kulturwoche” eingeführt wurde. Eine Woche Kultur, danach ging’s ohne weiter. Burma, Birma, Myanmar ist nicht die Welt. Bürgerrechte werden allerorten mit Füßen getreten, hier einige aktuelle Beispiele:
In Texas wurde just eine Hinrichtung vollstreckt, weil die Beamten, die für die Bearbeitung eines Aufschubs zuständig gewesen wären, “Feierabend!” schrien, die Kugelschreiber fallen ließen und pünktlich um 17 Uhr ihre Aktentaschen aus dem Büro schleppten. 20 Minuten Dienstverlängerung war ihnen nicht zuzumuten. Da sieht man’s wieder: Das Böse hat keine Chance, wenn sich alle an die Statuten halten.
Wie die “Welt” berichtet, sei China für etwa 90% der Hinrichtungen weltweit verantwortlich. Da geht keiner mehr auf die Straße. Die Olympiade kann kommen.
In den USA ist die Zahl der Hinrichtungen von 60 auf 35 pro Jahr zurückgegangen. Das mag ein Trost sein, denn ansonsten sieht es nicht gut aus für die Menschenrechte dort. A propos Olympiade: Wurde 1980 die Olympiade in Moskau noch boykottiert, weil die bösen Sowjets damals in Afghanistan die Regierung Nadschibullah militärisch unterstützten, fährt man heute zu den lieben Kollegen nach Peking und läßt derweil selbst in Afghanistan und anderswo foltern. Die traurige Geschichte eines Justizministeriums, das gegen alle richterlichen Beschlüsse foltern läßt, findet sich mit Datum von gestern in der “Dallas Morning News”. Nach außen verurteilte das Ministerium offiziell die Folter, förderte sie aber fleißig in geheimen Stellungnahmen. Dies ist vor allem der Verdienst des korrupten Ex-Ministers Gonzales. Unter dessen Ägide wurde auch dafür gesorgt, daß entgegen höchstrichterlichen Urteilen weiter gefoltert wird, allerdings in “secret” places” – Folterkeller befreundeter Diktaturen.
Die Lightversion exakt dieser Politik, Umsetzung des Feindrechts, Mißachtung von Gerichtsurteilen und “übergesetzliche” Politik, haben wir hier auch. Ich betrachte es weiterhin als meine Aufgabe, dazu beizutragen, daß sich die Schädiger des Rechtsstaats damit nicht durchsetzen. Auch an Tagen wie diesem.
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PolitikKommentare deaktiviert 04. Okt 2007 0:05
“Unpopulär” nennt SpOn die Entscheidung des US-Präsidenten, die Krankenversicherungen für arme Kinder nicht weiter zu finanzieren. Es sei “zu teuer”. Sicher, das Geld wird für den Irakkrieg gebraucht, an dem die Bushmänner so vortrefflich verdienen. So stecken sich Cheney und die korrupte Truppe in Washington Geld in die Tasche, das nicht nur mehr mit den Toten im Irak bezahlt wird, sondern auch mit immer größerem Elend im eigenen Land. Ist das “unpopulär”? Nein, es ist bewundernswert zynisch.
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KulturKommentare deaktiviert 02. Okt 2007 23:46
Da es nicht viel Neues gibt im Augenblick, das nicht woanders besser aufgehoben wäre, im folgenden einige Gedanken zur Überlegenheit der bloggenden Spezies. Zuvor allerdings noch der Hinweis, daß die ZEIT sich heute intensiv mit Insi© beschäftigt. Für Blogger nix Neues, aber der Qualitätsjournalismus braucht ja seine Zeit.
Womit wir beim Thema wären: Vielleicht lese ich in der falschen Ecke der Blogsphäre, aber ich bin unzufrieden mit uns. Wenn ich nach politischen Blogs suche, finde ich nach wie vor nicht viele, vor allem nur wenige, die ich für lesbar halte. Streng genommen wären es extrem wenige, aber warum sollte ich Bloggern gegenüber strenger sein als gegenüber den Großen aus Papier, Funk und Fernsehen?
Ein wenig Selbstkritik tut allerdings beizeiten auch not. Was mich anbelangt, so ärgere ich mich oft darüber, wenn ich unnötigerweise zu einem Vokabular greife, das nur im Ausnahmefall zur Anwendung kommen sollte. Beispiel: Wenn ich Ex-Kanzler Schröder als einen “Schleimbeutel (unter Putins Fittichen)” bezeichne, so hat das zwar noch eine gewisse metaphorische Rechtfertigung, aber es trägt nicht zur Qualität des Artikels bei. Im Gegenteil ärgert es mich, weil ich mir einen solchen Jargon anderenorts auch verbitten würde.
Ich will nicht päpstlicher als sein der Papst und billige uns deratriges durchaus zu. Das sollte allerdings nicht dazu führen, daß wir unsere Worte nicht mehr wägen. Es gibt hier nebenan zum Beispiel einen, dem ich fast alles derartige nachsehe. Er zieht eben erklärtermaßen “mit dem Breitschwert” umher. Dennoch hat sein Blog Qualitäten, die ich schätze. Es scheint allerdings inzwischen Adepten zu geben, die es genau so machen, ohne derartige Qualitäten zu haben. Ärgerlich.
Ebenso scheint mir ein gewisser Trend zu radikalen politischen “Lösungen” und Theorien vorzuherrschen, den die Autoren gar nicht nötig haben. Ihre Schlüsse bleiben oft weit unter dem Niveau ihrer Argumentationen.
Schließlich, das hängt auch damit zusammen, machen sich Verschwörungstheorien breit, die im politischen Diskurs eine ganz fatale Wirkung entfalten können. Das Mögliche und das bereits Wirkliche sind unter der Koalition der Paranoiden nämlich schon so weit gediehen, daß dessen Überhöhung nur nach hinten losgehen kann. Wir sollten sehr vorsichtig sein, wenn wir Informationen verarbeiten und Szenarien daraus entwickeln. Da draußen gibt es eine Menge Leute, die uns nur allzugern das Etikett “Irre” aufpappen möchten. Wir sollten es ihnen nicht zu leicht machen.
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PolitikKommentare deaktiviert 01. Okt 2007 23:18
kann das Grundgesetz derzeit leider nicht angewandt werden. Bitte wenden Sie sich in blindem Vertrauen an ihren Spitzel.
Aber Nein, das tut ja alles nicht weh, denn normalerweise erfahren die Bürger nichts davon, daß sie verdächtigt werden. Nichts zu verbergen? Vor uns jedenfalls nicht!
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PolitikKommentare deaktiviert 01. Okt 2007 17:07
Ermächtigung auf Raten: Putin geht in die Duma und erwägt, Ministerpräsident zu werden. Wenn denn der künftige Präsident einsieht, wer dann nach wie vor das Sagen hat. Als nächstes werden dann Kompetenzen vom Präsidenten auf den Ministerpräsidenten übertragen, und schließlich wird ein Amt geschaffen, das beide bisherigen Aufgaben verschmelzt. So kann Putin sogar bei Aufrechterhaltung des Maximums von zwei Amtszeiten weitere 20 jahre regieren. Eine lupenreine Demokratie!
Was hat das mit Deutschland zu tun? Eine ganze Menge. Noch immer sitzt ein Schleimbeutel unter Putins Fittichen, der dieses Land einmal regiert hat und es für seine Aufgabe hielt, seinem Freund Vladimir den finalen Persilschein auszustellen. Die Partei, der er nach wie vor angehört und deren Vorsitzender er war, regiert noch in Deutschland. Sollte es der SPD nicht gelingen, ihrem Exchef gewaltig in den Hintern zu treten, was schwierig werden dürfte mit dem noch von ihm rekrutierten Personal, macht sie sich außenpolitisch unglaubwürdig. Das wiederum schadet ihr innen-wie außenpolitisch. Steinmeier wird dann endgültig zum Staatssekretär im Ministerium Merkel. Und was will man schon zu Myanmar sagen, wenn man Russlands kapriziöser Interessenpolitik nicht glaubwürdig widersprechen kann?
Hinzu kommt ein weiterer schwerer Schlag gegen die universalen Rechte: Man läßt Bush gewähren, man läßt Putin gewähren, dann muß man auch China gewähren lassen. Vielleicht liegt das sogar im Interesse einer Merkel-Doktrin, die das Feindrecht als innenpolitische Option entdeckt hat. Auf der Strecke bleiben die Menschenrechte und die Rechtsstaatlichkeit insgesamt. Schritt für Schritt.
Es ist die Aufgabe der deutschen Öffentlichkeit, eine glasharte Kritik an Putins Vorgehen zu fordern. Weder Merkel noch Steinmeier dürfen jetzt ein Blatt vor den Mund nehmen. Sonst kann man sich die ganzen Solidaritätsadressen an Länder, in denen die Unterdrückung nicht mehr kaschiert wird, nämlich auch sparen.
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