Selbstreferenz mit einem Schuß Insi©
Posted by flatter under KulturKommentare deaktiviert
02. Okt 2007 23:46
Da es nicht viel Neues gibt im Augenblick, das nicht woanders besser aufgehoben wäre, im folgenden einige Gedanken zur Überlegenheit der bloggenden Spezies. Zuvor allerdings noch der Hinweis, daß die ZEIT sich heute intensiv mit Insi© beschäftigt. Für Blogger nix Neues, aber der Qualitätsjournalismus braucht ja seine Zeit.
Womit wir beim Thema wären: Vielleicht lese ich in der falschen Ecke der Blogsphäre, aber ich bin unzufrieden mit uns. Wenn ich nach politischen Blogs suche, finde ich nach wie vor nicht viele, vor allem nur wenige, die ich für lesbar halte. Streng genommen wären es extrem wenige, aber warum sollte ich Bloggern gegenüber strenger sein als gegenüber den Großen aus Papier, Funk und Fernsehen?
Ein wenig Selbstkritik tut allerdings beizeiten auch not. Was mich anbelangt, so ärgere ich mich oft darüber, wenn ich unnötigerweise zu einem Vokabular greife, das nur im Ausnahmefall zur Anwendung kommen sollte. Beispiel: Wenn ich Ex-Kanzler Schröder als einen “Schleimbeutel (unter Putins Fittichen)” bezeichne, so hat das zwar noch eine gewisse metaphorische Rechtfertigung, aber es trägt nicht zur Qualität des Artikels bei. Im Gegenteil ärgert es mich, weil ich mir einen solchen Jargon anderenorts auch verbitten würde.
Ich will nicht päpstlicher als sein der Papst und billige uns deratriges durchaus zu. Das sollte allerdings nicht dazu führen, daß wir unsere Worte nicht mehr wägen. Es gibt hier nebenan zum Beispiel einen, dem ich fast alles derartige nachsehe. Er zieht eben erklärtermaßen “mit dem Breitschwert” umher. Dennoch hat sein Blog Qualitäten, die ich schätze. Es scheint allerdings inzwischen Adepten zu geben, die es genau so machen, ohne derartige Qualitäten zu haben. Ärgerlich.
Ebenso scheint mir ein gewisser Trend zu radikalen politischen “Lösungen” und Theorien vorzuherrschen, den die Autoren gar nicht nötig haben. Ihre Schlüsse bleiben oft weit unter dem Niveau ihrer Argumentationen.
Schließlich, das hängt auch damit zusammen, machen sich Verschwörungstheorien breit, die im politischen Diskurs eine ganz fatale Wirkung entfalten können. Das Mögliche und das bereits Wirkliche sind unter der Koalition der Paranoiden nämlich schon so weit gediehen, daß dessen Überhöhung nur nach hinten losgehen kann. Wir sollten sehr vorsichtig sein, wenn wir Informationen verarbeiten und Szenarien daraus entwickeln. Da draußen gibt es eine Menge Leute, die uns nur allzugern das Etikett “Irre” aufpappen möchten. Wir sollten es ihnen nicht zu leicht machen.
Oktober 3rd, 2007 at 16:08
[...] dann gibbet da noch den << Feynsinn >> mit nem bissken Selbstkritik (für blogs allgemein), watte Politik betrifft. Recht hatter ja [...]
Oktober 3rd, 2007 at 16:08
[...] dann gibbet da noch den << Feynsinn >> mit nem bissken Selbstkritik (für blogs allgemein), watte Politik betrifft. Recht hatter ja [...]
Oktober 3rd, 2007 at 17:57
Ich denke, dass so einige Sachen im Argen liegen. Und sicher wird der ein oder andere Hinweis auf eine Verschwörung auch seine Richtigkeit haben. Doch leider weiss kaum jemand genaueres, wie auch?
Trotzdem mus man auf diese Sachen irgendwie hinweisen. Wenn man das mit einer gewissen Art von Humor verbinden kann, um so besser.
Heute erst sah ich einen Bericht, der beschreibt, wie die Amerikaner mit Unterstützung von Stanley Kubrick die Mondlandung in den MGM- Studios nahe London nachdrehten. Doch es ging nicht, wie in Verschwörungstheorien üblicher Weise behauptet, darum, dass die Amerikaner nie auf dem Mond gewesen waren, das damalige Problem war, dass man nicht in der Lage war während der Mondlandung brauchbares Filmmaterial zu erstellen. Will sagen: Jede Verschwörungstheorie enthält vielleicht einen Funken Wahrheit.
Die Grenze zwischen Fakten und Vermutungen ist jedoch leider für private Blogger nur bedingt unterscheidbar, umso mehr, wenn es keine oder nur mangelnde Nachrichtenquellen gibt. Ein zweischneidiges Schwert.
Oktober 3rd, 2007 at 17:57
Ich denke, dass so einige Sachen im Argen liegen. Und sicher wird der ein oder andere Hinweis auf eine Verschwörung auch seine Richtigkeit haben. Doch leider weiss kaum jemand genaueres, wie auch?
Trotzdem mus man auf diese Sachen irgendwie hinweisen. Wenn man das mit einer gewissen Art von Humor verbinden kann, um so besser.
Heute erst sah ich einen Bericht, der beschreibt, wie die Amerikaner mit Unterstützung von Stanley Kubrick die Mondlandung in den MGM- Studios nahe London nachdrehten. Doch es ging nicht, wie in Verschwörungstheorien üblicher Weise behauptet, darum, dass die Amerikaner nie auf dem Mond gewesen waren, das damalige Problem war, dass man nicht in der Lage war während der Mondlandung brauchbares Filmmaterial zu erstellen. Will sagen: Jede Verschwörungstheorie enthält vielleicht einen Funken Wahrheit.
Die Grenze zwischen Fakten und Vermutungen ist jedoch leider für private Blogger nur bedingt unterscheidbar, umso mehr, wenn es keine oder nur mangelnde Nachrichtenquellen gibt. Ein zweischneidiges Schwert.