Archiv

Dezember 2006


Die Verherrlichung der Gewalt gegen Linienbusse, wie sie in jenen Spielen betrieben wird, in denen unschuldige Omnibusse von Mordkommandos verfolgt werden, hat wieder zu Attentaten geführt. Wie lange noch duldet man in diesem Land die Hatz auf Fahrzeuge des ÖPNV? Spiele wie “Kill the Coach”, “Battlefield Busdepot” und “Murderline” gehören sofort verboten!

Gern wäre ich ein schwuler Fußballprofi und ginge mit gutem Beispiel voran. Leider kann ich mich nur als Killerspieler outen, der sogar an der Organisation mehrerer Killerspielertreffen beteiligt war. Dürfte demnächst der Gründung einer kriminellen Vereinigung gleichkommen. Dann kann ich wenigstens mit einer Selbstanzeige etwas für den Weltfrieden tun. So ein paar millionen Selbstanzeigen wären doch ein Riesenspaß!
killerbild

Als Michail Gorbatschow Europa vom größten Diktatorennetzwerk aller Zeiten befreite, war sein Programm überschrieben mit den Zielen “Glasnost” und “Perestroika”. Während “Perestroika”, der Umbau der russischen Gesellschaft, auf schauerliche Weise sprunghaft voranging – was das Volk Gorbatschow bis heute nicht verziehen hat – ist “Glasnost”, die Offenheit, Schnee von gestern. Alte Seilschaften und windige Brutalkapitalisten haben sich das Land umgebaut und sorgen nunmehr dafür, daß jeder, dem das nicht gefällt, zum Schweigen gebracht wird. Nach den Morden an Kritikern der Nomenklatura sind aktuell diverse Fälle von Unterdrückung virulent: Um den panrussischen Geldscheffelclub “Gasprom” vor Konkurrenz zu schützen, werden andere internationale Konzerne schikaniert; nicht nur die nationale Presse wird eingeschüchtert, auch für die internationale Presse gilt: Kritik an Bonzen ist Majestätsbeleidigung. Was heißt “Kritik”? Die simple Verbreitung von unwillkommenen Fakten gilt bereits als Sakrileg. Opposition schließlich kann man im Reich des Putin schon gar nicht leiden. Wo sie nicht aktiv totgeschgewiegen oder radioaktiv totgemacht wird, versucht man sie mundtot zu machen. Fürwahr eine blutige Farce, daß dieses Land uns noch immer als “Demokratie” verkauft wird.
Präventiv totlachen darf sich bereits der fußballinteressierte unter den Zynikern. Der künftige FC Gasprom 04 beendete just seinen Presseboykott. Eine sympathische Aktion, die ganz offensichtlich zum Ziel hatte, uns schon einmal an die neuen russischen Verhältnisse beim ehemaligen Revierclub zu gewöhnen.

Manager machen Fehler. Warum auch nicht, schließlich sind sie Menschen. Viele von ihnen laufen aber offenbar wie betrunken durch den Tag, weil sie zu wenig schlafen. So manches Ritual der Wirtschaftsbosse und ihrer mittelmäßigen Zuträger entzieht sich dem allgemeinen Verständnis. Daß wenig Schlaf und viel Kaffee als cool gelten, spielt dabei offenbar eine wichtige Rolle. Nun werden sie sich damit herausreden, daß der pure Sachzwang den Schlafentzug zeitigt. Dagegen gibt es Enwände: Wäre es so, wer würde dann noch mit kurzen Nächten prahlen? Müßte nicht eher darauf geachtet werden, daß die Belastung in einem vernünftigen Rahmen gehalten wird? Was aber wäre die Konsequenz? Mehr Kooperation, delegieren können, Erfolg, Mißerfolg und nicht zuletzt wichtige Informationen teilen? Das wäre wohl so, als ob bei der Tour de France nicht mehr gedopt würde und die Fahrer sich gegenseitig die Berge hochzögen.

Anläßlich eines Mangels an Zeit und Inspiration im folgenden ein Fundstück aus meiner Rumpelkammer, datiert auf irgendwann 2002:

Versicherungsvertreter! Versicherungsvertreter sind in Ansätzen gute Niederrheiner: Sie haben meist von nichts eine Ahnung und auf alles eine Antwort. Fragt der Niederrheiner seine Lieblingsfragen: “Wie isset?” und “Weiße, wer toot is?”, ist der Versicherungshansel bei seinem Stichwort: Kapitallebensversicherung. Beide haben auch ein gespaltenes Verhältnis zum Tod. Sie gönnen zwar niemandem ein frühes Ableben – der Versicherungsvertreter zumindest nicht, bevor die Beiträge vollständig bezahlt sind – sind aber dennoch sehr fasziniert von dem Thema. Der Typ, der mir neulich eine Lebensversicherung andrehen wollte, malte mir derart farbenfroh die diversen Möglichkeiten aus, indiskret, unangenehm und plötzlich aus dem Leben zu scheiden, daß ich ihn sofort fragte, ob er Niederrheiner sei.

Als er dann noch in melodramatischer Weise das mögliche Schicksal meiner Töchter schilderte, standen uns beiden die Tränen in den Augen, und ich habe mich geärgert, das nicht mitgeschnitten zu haben, um es als Drehbuch zu verkaufen. Nur die Passage, wo meine große, über und über gepierct mit Kanülen, auf den Strich geht, hat er ausgelassen. Ich sah zwar den Willen in seinen Augen, mir auch diese schreckliche Wahrheit zuzumuten, aber auf seinem Rhetorikseminar hat er gelernt, einen gewissen Level nicht zu überschreiten.

Und er hat gut aufgepaßt. Mein Versicherungsmännlein war Stifthalter. Stifthalter sind diejenigen unter den Rhetorikkursopfern, die eigentlich zu verklemmt sind, ihre Hände zu bewegen. Sie haben keine Gestik, stehen entweder mit verschränkten Armen oder wie Soldaten vor ihren Gesprächspartnern und studieren das Schuhwerk ihres gegenübers. Im Rhetorikkurs lernen sie dann, die Nasenwurzel anzupeilen, und um Ihnen die Angst zu nehmen, zwingt der Rhetorikkursleiter sie dazu, sich vorzustellen, auf der Nasenwurzel säße ein Vögelchen oder eine nackte Frau oder sonstwas reizendes.
Achten Sie einmal darauf! Ich traue niemandem, bei dem ich nicht weiß, in welches Auge er mir gerade schaut. Von einem Freak, der mir nackte Frauen auf die Nasenwurzel setzt, lasse ich mir jedenfalls nichts verkaufen.

Sobald also die Frau oder das Vögelchen es sich bequem gemacht hat, ziehen sie, wie sie es gelernt haben, den Kuli aus der Tasche, um damit ungelenk Löcher in ihren Odolatem zu stechen. Dabei, und das machen sie wiederum sehr geschickt, umkreisen sie ihre Krawattennadel oder eine bestimmte Stelle im Muster ihrer Krawatte. Folgen Sie niemals mit den Augen dieser Bewegung! Entweder die Hypnose funktioniert und Sie unterschreiben alles, einschließlich des Termins Ihres Todestages, oder die Sache funktioniert nicht, und in Ihre Netzhaut brennt sich ein Anblick ein, der das nackte Entsetzen auslöst.

Über Krawattennadeln will ich mich gar nicht auslassen, wer so etwas trägt, richtet sich selbst. Was aber einstmals nackt zur Welt gekommene Geschöpfe, zur Krawatte gezwungen, sich um den Hals Knoten, verrät genau die Todessehnsucht, die sich in den Kapitallebensversicherungen wieder Bahn bricht.
“Geld oder Leben”, so lautet ihr Motto, und sie haben sich insgeheim fürs Geld entschieden. So kriechen sie als gebügelte Monster von Klinke zu Klinke und infizieren ihre Opfer mit ihrer Schicksalsfrage.

Womit sie nicht rechnen, wofür sie auch nicht trainiert werden, ist der Fall, daß ihr potentielles Opfer das alles weiß. Ich habe mir neulich dies Wissen schamlos zunutze gemacht und quasi experimentell überprüft, ob diese meine Mußtmaßungen über Herrn Kaiser und seine Schergen zuträfen. Zunächst ließ ich ihn in meine Wohnung und ließ ihn seinen Standardvortrag halten. Während er also dozierte und fröhlich den Kugelschreiber schwang, fixierte ich seinen Blick, der nicht, wie man es von anständigen Menschen erwartet, zwischen meinen Augen hin- und herwanderte, sondern starr meine Nasenwurzel anvisierte. Alles lief also nach Plan.

Ich hatte mir wohlweißlich einen Notizblock zurechtgelegt, aber keinen Stift, so daß ich mir unter einem Vorwand seinen Kuli leihen mußte. Er war fortan dazu verdammt, seine Hände auf meinen Tisch zu pressen, als seien sie dort angeleimt. Sein Blick wanderte jetzt endlich, und zwar zwischen seinem Kuli und meiner Nasenwurzel. Mir fiel sofort ein Zitat von Büchner ein: “Woyzeck, er sieht gehetzt aus!” Aber Herr Kaiser war noch nicht geschlagen. Ich konnte nicht ewig Notizen simulieren, und in der Hundertstelsekunde, in der die Mine das Papier verließ, bat er mich schwitzend und zitternd, aber höflich, ihm doch bitte seinen Stift zurückzugeben.

Einen Augenblick ließ ich ihn noch schmoren, dann durfte er den Strohhalm ergreifen, der sein Schicksal noch einmal wendete. Aber nicht für lange! Allmählich kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück, und ich ließ ihm diese Verschnaufpause wie die Katze der Maus. Dann nützte ich einen Augenblick, in dem er in seine Unterlage schaute, dazu, mir ein haarfeines Fadenkreuz auf die Nasenwurzel zu stempeln. Noch ehe er wieder hochblickte, stellte ich ihm die Masterfrage:

“Sagen Sie, wenn ich dann also meine Beiträge so weit geleistet habe, wann werde ich dann hingerichtet? Ich würde mich übrigens gern erschießen lassen, das hat so etwas von militärischer Würde. Oder kann man sich nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Frist auch selbst töten? Ich habe hier eine alte Dienstpistole, das wäre mir natürlich noch lieber”. Das war offenbar so übertrieben, daß er es als Scherz erkannte und kurz auflachte. Für den Verlauf meines Experimentes war das optimal, und noch war er schließlich nicht derjenige, der zuletzt lachte.

Es blieb ihm auch schnell stecken. Als er sich nämlich wieder an meiner Nasenwurzel festkrallen wollte und versuchte, das Fadenkreuz zu fokussieren, verschluckte er sich. Als höflicher Gastgeber bot ich ihm ein Glas Wasser an, das ich schon vorbereitet hatte, klaute ihm aber mit einem lässigen “Ich darf doch noch mal?” wieder seinen Kuli. Ich machte mir eine kurze Notiz, steckte den Kuli in die Hemdentasche und stand auf, als er sein entsetztes Fischmaul öffnete, um etwas zu stammeln, das ich natürlich üüberhaupt nicht verstehen konnte.

Ich schlurfte zur Anrichte, öffnete die Schublade und holte Opas Pistole hervor, mit der er sich dereinst, aber das ist eine andere Geschichte. Polternd ließ ich sie auf den Tisch fallen und fragte gleichzeitig, ob meine Kinder als Begünstigte gegebenenfalls dem Henker assistieren dürften, sie hätten auch schon Erfahrung mit jungen Katzen. Das Kreuz auf meiner Nasenwurzel hatte ich derweil mit einem roten Edding nachgezogen.

Herr Kaiser japste ob dieses Anblicks etwas von “meinen Sie nicht ernst”, was ich mit der freundlichen, aber bestimmten Aufforderung korrigierte “Nana, wir wollen doch nicht unhöflich werden”. Er solle mir doch jetzt bitte meine Fragen beantworten. Als er dann ansetzte, die letzte Bastion seiner Versicherungsvertreterrhetorik hervorwürgend, nämlich den Namen des Kunden, also meinen, versetzte ich ihm den Todesstoß…

- Ist Ihnen das eigentlich schon aufgefallen? Das ist das Erste, was man den Hanseln eintrichtert: Pausenlos den Namen des Kunden herunterzuleiern, am besten mit Lametta: “Hören Sie, Herr Dr. Flatter, sehen Sie, Herr Dr. Flatter, da haben Sie recht, Herr Dr. Flatter”. Es ist grauenhaft.
“Müller”, antwortete ich also, “ich heiße Müller!” Hansel lächelte, als hätte ich einen Witz gemacht. “Ja, sehen Sie doch in die Unterlagen”, sagte ich verständnislos und reichte ihm die von mir manipulierten Verträge, “da steht es doch: Meier!”

Er glotzte in die Papiere, und ich setzte mir schnell mit geübter Hand die Katzenaugen-Kontaktlinsen ein. Er sah mich an. Das Entsetzen in seinem Blick wich gnädigem Wahnsinn.
Der Rest ist schnell erzählt, ich habe ihm einige Waschmaschinen, den Polo von meinem Cousin und eine Pauschalreise angedreht und ihn vor die Tür gesetzt. Das Schlimmste an diesen Typen ist ja, daß sie solche Weicheier sind. Ich hasse schwache Gegner.

Auch die deutsche Musikszene fährt gern mit: Die Konsumenten von Einslive haben dem die Krone aufgesetzt. Mit der talentfreien Garagenkapelle “Sportfreunde Stiller” wurden WM-Zecken ausgezeichnet, deren Leistung darin besteht, zur rechten Zeit auf den großen Fußballzug aufgesprungen zu sein. Ein Reimdichoderichfreßdich-Text wurde fix in ein hundertprozentiges Plagiat gepreßt, das musikalisch obendrein weit hinter dem schon nicht eben grandiosen Original der Toten Hosen zurückbleibt. Alles aus Liebe zum Geld, das paßt schon.

Einen fürchterlichen Amoklauf haben die Behörden im Südwesten hingelegt. Nach dem Terrormoslem ist es nun der bewaffnete Killerspieler, der den Alarm in den glockenhohlen Köpfen der Sicherheitsfanatiker zum Schrillen bringt. Die “Amokwarnung bleibt bestehen”, so heißt es. Der ekelhafte Populismus, der hinter dieser aufgesetzten Panik steckt, nutzt die Atmosphäre der Verunsicherung durch die Überwachungspropaganda derer, die jedes Attentat freudestrahlend begrüßen, um sogleich ihre geniale Strategie anzupreisen: Überwachen, Strafen, Verbieten. Die Taktik hat bekanntermaßen schon zu Zeiten der Inquisition funktioniert und höchst erfolgreich die Reformation verhindert. Heute will man damit die Demokratie schützen. Hut ab!
Dem Ganzen setzen “journalistische” Arbeiten wie die hier verlinkte die Krone auf, indem sie die Propaganda ungefiltert verbreiten. Daß es keinen ersichtlichen Zusammenhang zwischen einem Selbstmord und der Androhung eines Amoklaufes gibt, wird nur am Rande mitgeteilt. Der vorgeblich eventuell potentielle Amokläufer aber habe “Counter Strike” gespielt. Das ist nicht einmal kein Zusammenhang, das ist pure Demagogie. Demagogen arbeiten rhetorisch mangels Argumenten und Information mit Assoziationen. Man muß nicht behaupten, jeder Ausländer sei kriminell, die Erwähnung der Vokabeln “kriminell” und “Ausländer” in einem Satz tut ihre Wirkung auch ohne erkennbare Aussage. Derzeit sind “Killerspiel” und “Amoklauf” die angesagten Vokabeln.
Man fragt sich, was das für Hanswurste sind, die in solchen Zeiten zu erkennen geben, daß sie Egoshooter spielen und dann derartige Drohungen aussprechen. “Trittbrettfahrer” ist die Antwort. Man fragt sich erst recht, welche Hanswurste nun hingehen und so tun, als würden sie künftig auf jeden Trittbrettfahrer derart hysterisch reagieren.
Schließlich drängt sich ein Verdacht auf: Wer hätte wirklich etwas von diesem Aktions-Reaktionsschema? War es vielleicht Edmund Stoiber, der sich mal eben auf einem Server eingeschlichen hat? Schnell ein paar Bots abknallen und einen auf dicke Hose machen? Dann die Polizei rufen und die Welt retten? Ich würde fast drauf wetten.

Zuerst muß man natürlich etwas gegen solche Statitstiken tun. In Bayern werden sie daher sicher verboten, im Rest der Republik schwärmen die Lobbyisten aus, machen hie eine kleine Spende, drohen da mit der Abwanderung von Kapital, und schon sieht die Welt nicht mehr so schlecht aus. Armut? in Deutschland? Ist denn noch immer nicht klar, daß Armut hierzulande nur das Reultat von Faulheit ist?
Teurer wird der Spaß allerdings, will man die ganze restliche Welt auch überzeugen. Da sieht es nämlich nicht viel besser aus. Man kann also nicht nur auf Volksaufklärung setzen, sondern muß auch etwas gegen die Ursachen des Problems tun. Arbeitsplätze müssen her! Wann werden endlich die Unternehmenssteuern abgeschafft und die völlig ungerechte Erbschaftssteuer? Wie lange noch sollen Kinder hungern, bis endlich etwas geschieht?

Jaja, der Don Alphonso… zerstört die Ruhe und den Spaß von Millionen Studis, die nur ein bißchen gruscheln wollen. Mal abgesehen von seiner Haudraufrhetorik, die einem die Lektüre mitunter schwer macht und einer gewissen Egozentrik, über die sich schwer hinweglesen läßt – wo er recht hat, hat er nun mal recht. Das Thema ist für die, die es interessiert, schon quasi alt, jedenfalls abgefrühstückt. Dem entgegen steht allerdings die Haltung derer, die es nicht interessiert und die von den katastrophalen Zuständen des Servers und der 49 Murmeln, die darum herum werkeln, betroffen sind. Sie wollen es nicht wissen. Wenn man sich die Kommentare von Studis in verschiedenen Blogs und vor allem bei StudiVZ durchliest, kann einem das Hirn von der Fahne gehen. Die Spitze der hiesigen Bidlungskette ist dumm, naiv, faul und fahrlässig. Ernsthaft ist der Tenor, “die Jungs” von StudiVZ hätten sich doch so viel “Mühe gegeben”, das solle doch “erst mal jemand besser machen”. Als seien es Jungs von nebenan, die eine tolle Idee haben und als Teil des großen “Wir” vor lauter Idealismus eine tolle Community gegründet hätten. Daß es bei dem Spiel um Millionen geht, hat sich bis zum kuscheligen Gruschelteestübchen wohl noch nicht durchgetrommelt. Die Oberstübchen der User, deren einzige Sorge darin besteht, daß der Server länger down sein könnte, werden unterdessen hermetisch abgeriegelt gegen jeden von Vernunft kontaminierten Gedanken. Alles Neider und Spaßbremsen, die da was von “Datenschutz” faseln. Ob ihre Daten, seien es Fotos, Forenbeiträge oder Adressen, für alle Welt zugänglich sind, ist ihnen egal. Daß sie der laxe Umgang mit ihren Daten einmal den Job kosten wird – auch wurscht. Daß sie nach Strich und Faden verarscht und ihre Daten verhökert werden, während sie glauben, das alles sei eine Riesenparty unter Gleichen, könnte zu Tränen der Rührung veranlassen. Was erwachsene Menschen aber rasend macht, ist die unsolidarische Haltung dieser gern Regierten und Willenlosen. Denn diejenigen Betroffenen, die das alles überhaupt nicht lustig finden, müssen sich nun damit abfinden, daß sie nicht nur hinter die Fichte geführt und verschachert wurden, daß ihr Vertrauen mißbraucht wurde und sie falschen Versprechungen auf den Leim gegangen sind, sondern auch damit, daß fast alle das einfach cool und okay finden. Das einzige, das die hirntaube Masse, welche das Gros der User darstellt, umtreibt, ist die Sorge, man müßte sich nach einer anderen Com umschauen, wo man etwas versteht von Datenschutz, wo man die Arbeit ernst nimmt und nicht nur aufs große Geld aus ist. Aber den Streß tut sich der VZ-Studi im Jahr 2006 nicht an. Wozu auch?

Das Wochenende, das in einen viel zu frühen Montag mündet, sieht mich quasi um ein Jahrzehnt gealtert. Gleich zwei wichtige “Events” verlangten mir und meinen Organen alles ab. Daher muß der nächste Beitrag warten. Ein Schnappschuß der Ereignisse soll einen kurzen Einblick in die Geschehnisse erlauben:

« Vorherige SeiteNächste Seite »