Gut, daß ich gerade mit einem zickigen Notebook zanke, das erst mit massivem Linux-Einsatz dazu überredet werden konnte, von Vista abzulassen, damit ich Ypspe installieren kann. Mir schwirrt der Kopf angesichts der Reaktionen, die ich da ausgelöst habe. Ich stehe ohnehin noch auf wackligen Beinen, da vor einigen Tagen meine kleine Welt zusammenzubrechen drohte, ganz privat.
Zum uneingeschränkt Guten: Mein Gedanke war der, angesichts meiner Ratlosigkeit bezüglich des Sinns und Zwecks eines politischen Blogs die Leser/innen sprechen zu lassen und eine Debatte auszulösen. Mission accomplished. ;-)

Meine konkreten Ideen haben keinen weiteren Anklang gefunden, was in Ordnung ist. Ich mußte auch keinen Kleinkrieg moderieren, immerhin.
Es gibt Ideen und Hinweise auf bereits bestehende Projekte, von denen ich das von “Mein Parteibuch” hervorheben möchte. Es geht in etwa in die Richtung, die mir vorschwebt, könnte aber in einen wirksameren Rahmen eingebunden werden. Ich stelle mir eine seriöse und professionelle Plattform vor, in der arbeitsteilig und gut vorbereitet gearbeitet werden könnte. Einiges ist mir deutlich geworden: Ein größeres Projekt bedarf einer guten Redaktion. Hier ist viel Vorbereitung notwendig, und eine der größten Schwierigkeiten besteht darin, Eitelkeiten zurückzustellen. Ich sehe einige, die das könnten, noch niemanden, der willens und in der Lage wäre, ein solches Projekt zu betreuen und einen agilen Ameisenhaufen.
Was mich denken läßt, daß die Zeit noch nicht reif ist, ist eine Mischung aus Bedenkenträgern, Schnellschießern und Unentschlossenen. Zu letzteren zähle ich mich selbst. Dies ist eine oberflächliche Einschätzung der Lage. Sie läßt mich nicht daran zweifeln, daß eine andere Öffentlichkeit machbar ist, im Gegenteil: Es brennt vielen unter den Nägeln, wir machen uns Gedanken und suchen nach einem Weg. Daß mein kleines Blog dazu geeignet ist, eine sehr lebhafte Reaktion auszulösen, freut mich sehr und zeigt, daß es ein gewaltiges Potential gibt. Viele kluge Menschen, die nicht bloß unzufrieden sind, sondern beginnen, Vorstellungen zu entwickeln, wie eine wirksame Gegenbewegung zur täglichen Gehirnwäsche zustande kommen kann. Ich nehme nicht zuletzt einige Inspiration mit, um mein Ding hier weiter zu entwickeln. Dafür heißen Dank!
Wie es weitergehen kann: Cobra, übernehmen sie – wer immer sich angesprochen fühlt! Ich selbst sehe mich nicht dazu imstande, die notwendige strukturierende Arbeit maßgeblich zu leisten. Das hat zwei Gründe: Erstens würdet ihr mich hassen, denn außerhalb dessen, was ich für diskutabel halte, bin ich eine autoritäre Sau. Zweitens habe ich derzeit nicht die Kraft und die Zeit dazu. Aber dergleichen habe ich ja auch nicht versprochen.
Die Diskussion ist weiterhin offen, hier im Beitrag von gestern, und vor allem überall da draußen. Rock on!