Interessante politische Experimente finden derzeit im Saarland statt. Das Land hat etwa so viele Einwohner wie Köln und ist nach Bremen das Bundesland mit den wenigsten Einwohnern. Es ist eine wichtige Bastion gegen Links – die SPD will dort nicht mit der Linken, weil Sozialdemokraten keine Gemeinsamkeiten mit Oskar Lafontaine haben. Und nicht einmal die Grünen wollen mit der SPD. Stattdessen regiert eine Jamaika-Koalition. Hierzu ist wiederum zu bemerken, dass die Grünen unter ihrem geschäftstüchtigen Chef Hubert Ulrich sich zu einem erheblichen Teil aus dessen Heimatstadt Saarlouis rekrutieren, unter merkwürdigen Umständen betreffs der dortigen Mitgliederschaft.
Desweiteren ist sein Verhältnis zum Saar-Chef der FDP herzlich und von Abhängigkeit geprägt. Grüne als Steigbügelhalter von Schwarzgelb, unter solchen Bedingungen, da zeigt sich, wer welche Prioritäten setzt. Und wer da von “Korruption” spricht, sollte sich warm anziehen.
Nationalliberale plagiieren die Grünen
Beim Koalitionspartner FDP macht sich derzeit eine gewisse Tendenz breit, die pikanterweise dem ‘grünen Muster’ folgt. Mann könnte das glatt eine “Plagiatsaffäre” nennen. So wie Hubert Ulrich von Saarlouis aus die Grünen aufgerollt und sie in seinem Sinne gepolt hat, bemühen sich stramm rechte FDPler und NPD-Freunde darum, dass ihre Partei in eine “Haider-FPÖ umgerubbelt” wird. Gleichermaßen amüsant wie bitter, dass ihr Wortführer Stefan Krämer sich diverse akademische Abschlüsse zusammen gelogen hat. Dergleichen ist in der FDP inzwischen offenbar zur Religion geworden.
Das ist die feine Gesellschaft, die im Südwesten den Kommunismus verhindert. Eine Horde von Strippenziehern und Möchtegern-Putschisten, die ein schwarzgelbgrünes Rechtsbündnis geschmiedet haben. So viel Rechts ist für so wenig Geld zu haben da unten. Sollte sich der Nützling Ulrich verkalkuliert haben mit seinen erlesenen Partnern, wird man sicher bei der nächsten Wahl vor einem Linksrutsch und der Machtübernahme durch antisemitische Stalinisten warnen. Zu einer großen Koalition wird es dann wohl keine Alternative® geben.
Juli 11th, 2011 at 20:05
“Umrubeln” stammt vom sowjetischen Rubel ab. Also dem Umtausch der nationalen Währung in die “Leit-Währung” der damaligen östlichen Hemisphäre. In diesem Sinne ist “umrubeln” als “austauschen/eintauschen” zu verstehen. Du hast es zwar richtig verwendet, aber falsch geschrieben.
Wir wollen doch den jüngeren Zeitgenossen nichts Falsches mit auf den Weg geben. ;-)
Juli 11th, 2011 at 20:10
In dem Fall habe ich so zitiert, wie ich es vorgefunden habe. Ob die TAZ das schon falsch zitiert oder der Krämer das nicht besser weiß, kann ich nicht feststellen.
Juli 11th, 2011 at 20:17
Ahhso. Alles klar.
Die wissen och gar nüscht. ;-)
Juli 11th, 2011 at 22:32
So wird die Sprache verhunzt (nein, nicht flatter! der Zitierte, wenn schon).
Saarland – wie nett. Die Grünen – wie nett. Aber so wie dort, so auch in BaWü, man warte nur ab. Kretschmann ist konservativ und katholisch, also wo bleibt da ein Unterschied zur Union, könnte man sich fragen. Warte, warte, nur ein Weilchen……
Juli 12th, 2011 at 00:25
“Kretschmann ist konservativ und katholisch, also wo bleibt da ein Unterschied zur Union, könnte man sich fragen.”
Die CDU hat heute mit Konservativ und christlichen Werten noch sowenig zu tun wie Stalin mit Kommunismus.
In solchen argumentativen Untiefen sollte man sich nicht bewegen.
Juli 12th, 2011 at 05:36
nich dumm von den fdplern. von den grünen lernen, heist siegen lernen.in punkto verlogenheit und volks- und anhängerverarsche ist die grüne bande eben untoppbar – und im stimmen und posten abgreifen viel erfolgreicher als die konkurrenz.
Juli 12th, 2011 at 10:08
Dranbleiben, sage ich nur. Und zu den Kommentaren 1 bis 3: Jungs, bleibt da dran!
Juli 12th, 2011 at 10:59
@bonsta: Daher hatte ich geschrieben “könnte”. Aber argumentative Untiefen? Na ja, man zeige mir bitte, wo die Grünen sich wesentlich vom Rest unterscheiden.
Ausserdem: Wenn die CDU tatsächlich “konservativ” wäre und “christliche Werte” vertreten würde, wäre das besser?
Es ging mir darum, dass die Grünen in BaWü (und anderweitig) am Ende nur noch eine weitere Partei darstellen, und kaum wesentliche Änderungen versprechen können – keine neue Erkenntnis, zugegeben. Ich hätte auch “konservativ” vielleicht spezifizieren sollen: Wer den status quo behalten möchte, das jetzige System als Ganzes und im Detail behalten möchte, wer grundlegende Änderungen im politischen System ablehnt, weil das bestehende System “doch gut funktioniert”, ist “konservativ”. Das ist eine sehr enge Definition, und keine Beschimpfung. Wenn aber alles beim alten bleiben soll, wo das System offenbar nicht so funktioniert, wie intendiert, dann gibt es Nutznießer, und zwar nicht “das Volk”.
Man könnte argumentieren, dass man “konservativ” anders zu verstehen hätte. Na bitte, dann argumentiere man los. Solange aber Herr Kretschmann sich eine Annäherung an die CDU vorstellen kann, und tatsächlich mit einer SPD regiert, und die Linke als Pariah gilt… dann rede ich von “konservativ”. Over to you!