hessaffDie schlimmste politische Mafia auf deutschem Boden ist nach wie vor die CDU in Hessen, deren Chef Volker Bouffier sich redlich bemüht, die Zustände unter Roland Kochs Regime noch zu verschlimmern.

Als die schwarzen Kassen der CDU als “jüdische Vermächtnisse” deklariert wurden, hat die Öffentlichkeit noch empört reagiert. Die ausländerfeindlichen Wahlkämpfe mit dem Hinweis auf kriminelle Jugendliche galten als normal. Die effizienten Steuerfahnder, die offenbar keine Rücksicht auf die lokale Vetternwirtschaft genommen hatten, wurden kurzerhand für verrückt erklärt, worüber sich außer der Frankfurter Rundschau bis heute niemand erregt hat.

Affären ohne Ende

Dass die Landesregierung in solche Affären verstrickt war, wäre in anderen Bundesländern oder im Ausland als Riesenskandal aufgefasst worden. Nicht so in Hessen. In den Justizskandal um Jörg Bergstedt war Bouffier ebenso persönlich verwickelt, nebenbei die gesamte hessische Staatsmacht. Da Herr Bergstedt aber als Anarchist rechtlos ist, kümmerte das niemanden.

Vetternwirtschaft ist nicht alles. Von Bouffier lernen, heißt da siegen lernen. Seine Neffenwirtschaft ist umso pikanter, als dass er als ehemaliger Law- and Order-Innenminister und zweifacher träger des Big-Brother-Awards ja “null Toleranz” zeigte und kriminelle Jugendliche außer Landes jagen wollte. Seinen eigenen gewaltkriminellen Neffen haut er hingegen stets raus und nimmt dabei auch die Unterstüztung des zuständigen Polizeichefs in Anspruch.

Die Krönung der Familienherrschaft gelang den Bouffiers jetzt allerdings bei der Kommunalwahl in Gießen, wo Volker Bouffiers Sohn Volker Bouffier für die CDU antrat und der vermeintlich Prominente prompt gewählt wurde.

Vettern, Neffen, Söhne

Das ist übrigens nur eine sehr verkürzte Version der Skandale und Affären, es gibt da noch einiges mehr, u.a. die Affäre Daschner/Gäffgen. Darüber hinaus ist natürlich nach wie vor zu fragen, welche Rolle dieser Abgrund von Korruption bei der Kampagne gegen Andrea Ypsilanti spielte. Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um zu mutmaßen, dass diese Filzokraten auch nicht davor zurückschrecken, dem politischen “Gegner” zu einem spontanen Sinneswandel zu verhelfen – mit allen Mitteln. Allemal ist anzunehmen, dass diese Gang guten Grund zu blanker Panik vor einem Regierungswechsel hatte.

In Kuwait ist gerade die sogenannte “Regierung” der al-Sabah-Familie unter dem Emir, Scheich Sabah al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah, zurückgetreten, um einer Befragung durch das “Parlament” zuvor zu kommen. Der Landtag in Hessen hat offenbar nicht denselben Schneid wie die Abgeordneten der kuwaitischen Monarchie, oder er steht treuer zu seiner Herrscherfamilie. Es ist jedenfalls erstaunlich, dass das Parlament keinen Ansatz finden will, Regierungen zu stürzen, die derart stinkenden Dreck am Stecken haben.