Was könnte ich bloß einmal machen, um zum Frühstück in Angies Waschmaschine am Spreebogen eingeladen zu werden? Eine Bank in die Pleite fahren geht nicht, dazu fehlt mir das Kleingeld. Wäre aber ein nettes Spielchen, vor allem wen man Sinn für Skurrilitäten hat. Je weniger das Ding taugt, desto mehr Geld kann man drin versenken, und es taucht nie wieder auf. Es sei denn als ‘Staatschulden’, die Arnulf Baring dann für die Folge zu hoher Hartz IV – Sätze erklärt. Das ist Satire Champions League, da komme ich nicht ran.

Ich kannte mal einen, der hat sich dabei erwischen lassen, wie er kontaminiertes Erdreich als Baustoff verkauft hat. Macht die Mafia genau so, die hat sich aber besser abgesichert. Die Mafia geht nie pleite.
Etwas anderes ist das natürlich auch mit den AKW-Betreibern. Deren Entsorgungskonzept ist in Theorie (Gorleben) und Praxis (Asse) schon ziemlich üppiges Popcornkino, aber gegen deren Hantieren mit Brennstäben und anderen verstrahlten Vollpfosten sieht sogar der alte Coppola aus wie ein Teenie mit Handykamera.

Ich erinnere an Vattenfalls Argument, daß erst haarsträubende Zustände wirklich die Sicherheit von AKWen belegen. Völlig immun ist die Branche auch gegen Gefälligkeitsgutachten und Korruption, denn sie schreibt sich die Zeugnisse gleich selbst.
Das war den Experten aber alles noch zu öde, deshalb haben sie sich jetzt darauf geeinigt, daß die Einigung über begrenzte Restlaufzeiten durch eine Einigung über die Begrenzung der Begrenzung ersetzt wird. Das ist dann doppelt sicher.

Dafür sind sie auch willig, mehr Steuern nicht zu bezahlen, wenn sie die herabgesetzten Sicherheitststandards begrenzen. Sollten doch hier und da noch ein paar Schrauben ersetzt werden an einem Jahrzehnte alten Reaktor, sparen sie nämlich. Was sie sparen, sind die Rücklagen, die sie mit der wohlwollend niedrigen “Steuer” in “erneuerbare Energien” investieren. Ein Schelm, wer jetzt darauf wettet, daß damit Desertec gemeint ist, ein schönes großes Brückenprojekt, das nur mit den Milliarden finanzierbar ist, die schon routinemäßig von der rechten in die linke Tasche gestopft werden. In beiden ist freilich noch reichlich Platz für immer mehr davon. Man darf ihnen also getrost glauben, wenn sie sagen, daß sie ihre Kunden aufrichtig lieben.

Und im Sinne dieser herzlichen Liebe zu allen Menschen springt ihnen die stets christlich um ihre Nächsten bemühte Kanzlerin bei, Arm in Arm mit der Freiheitsstatue und all ihren Getreuen. Es ist ein einziges Fest der Liebe, als ob Weihnachten ewig währt.

Der Mann mit der kontaminierten Erde hat übrigens gar nicht so viel falsch gemacht. Er hätte das Zeug einfach zuerst auf einen als sicher geltenden Acker streuen sollen, dann den ganzen Mist wieder einsammeln – steuerlich subventioniert natürlich – und das Verfahren auf dem nächsten Feld wiederholen sollen. Wissenschaftlich abgesichert, versteht sich. Irgendeiner seiner Cousins wird doch wohl studiert haben?