Sie können doch nicht den Flassbeck zitieren
Posted by flatter under Politik[34] Comments
29. Apr 2010 0:59
tagesschau. de: Andere Stimmen sagen: Wir haben die Stabilitätskriterien eingehalten durch eine zurückhaltende Lohnpolitik und gut gewirtschaftet, und jetzt sollen wir für die einspringen, die das nicht getan haben. Ist das nicht ein berechtigter Einwand?
Flassbeck: Das ist vollkommen falsch. Man hat eine Währungsunion gemacht mit einem Inflationsziel von zwei Prozent. Das ist eine implizite Verpflichtung, die Löhne ungefähr zwei Prozent über der Produktivität zu halten. Deutschland ist massiv darunter geblieben und hat damit sozusagen eine Deflationspolitik betrieben, ohne es den anderen zu sagen. So wurde Deutschland fast zum alleinigen Gewinner, während fast alle anderen darunter leiden. Das hat nichts mit Sparen zu tun: Das war und ist ein klarer Verstoß gegen den Geist der Währungsunion.
Heiner Flassbeck war freilich nicht so gefragt im Zeitgeist. Hans-Wener Sinn, der noch immer von journalistischen Hasardeuren zitiert wird, wurde zur Ikone des Neoliberalismus und seiner Medien. Seit 30 Jahren wird gebetet, Konsum sei schädlich, niedrige Löhne gut und die jährliche Exportweltmeisterschaft pure Glückseligkeit. Die Rezepte dementsprechend. Werden wir doch einfach alle Exportweltmeister! Daß die “Stabilitätskriterien” eine maximal 3-prozentige Inflation vorschrieben, wurde uns ebenfalls eingebläut. Daß es auch einer minimalen Inflation bedarf, kann ja nicht angehen in einer Zinswirtschaft?
Kein Wort war es den gefragten “Experten” wert, wie volkswirtschaftlich – und zwar global – vernünftige Politik gestaltet werden könnte. Im Gegenteil wurde das Wohl und Wehe der Menschen dem “Standortwettbewerb” überantwortet, was nichts anderes heißt, als den manischen Egoismus eines einäugigen Betriebswirtschaftsdenkens der politischen Ökonomie überzustülpen. Werden in der kruden Konkurrenz der Betriebe und Konzerne die Verlierer vom Markt radiert oder ausgeweidet, ist das unschön, aber in Grenzen praktikabel. Dieses Prinzip aber als alternativloses den Staatswirtschaften zu verschreiben, ist ökonomischer Völkermord.
Es sollte keine Volkswirtschaft existieren dürfen, die sich nicht den Regeln der profitorientierten freien Märkte unterwarf. Alternativen wurden mit aller Macht unterdrückt. Selbst die sprachlichen Mittel der Kritiker und Zweifler unterliegen der Diktatur des Neoliberalismus. Staaten, die “Hilfe” benötigen, weil sie der Konkurrenz nicht standhalten, wurden und werden durch IWF, Weltbank und andere Institutionen der heiligen Einfältigkeit auf Kurs gezwungen. Gesetze werden angepaßt, Lohnabhängige global entmündigt und unterjocht, um private “Investoren” mit multiplen Erwerbsorgasmen zu befriedigen.
Trifft es Afrika, ist das Hunger as usual. Ist es Dubai, haben die Scheichs es nicht anders verdient. Springt Griechenland über die Klinge, sind es die faulen Korruptis selber schuld. Und morgen die ganze Welt. Deutschland wird derweil von Sozialschmarotzern bedroht, die sich jeder Eigenverantwortung entziehen.
Daß Volkswirtschaft die Völker betrifft, deren Menschen so viel Einfluß auf diesen Irrsinn haben wie zum Stumpfsinn verzogene Kinder, ist bestenfalls ein Thema in Ethikseminaren, die der Effizienz des Studiums zum Opfer fallen und freiwillig nachgeholt werden dürfen.
Politik und Boulevard nutzen die Gunst der fröhlichen Stunde und tun, was sie am besten können: Das ihnen anvertraute Vieh auf anderes zu hetzen. Die “Pleite-Griechen” wollen unser Geld und legen ihre faulen Kadaver in die Sonne oder streiken. Streiken!
Es ist nicht so, daß ich mich hier in Rage rede. Vielmehr finde ich nicht die Worte, die meiner Rage auch nur annähernd Ausdruck verleihen. Ich breche das an dieser Stelle ab.
April 29th, 2010 at 01:40
Ein sehr guter Beitrag, der auch meine Stimmung zumindest emotional gut wiederspiegelt.
So viel Stumpfsinn, so viel Ignoranz, darauf dann noch aufbauend so viel Arroganz gegenüber allen den sich aufhäufenden Problemen, man möchte beinahe verzweifeln ob so viel gesellschaftlich verbreiteter, und was noch viel schlimmer ist: gesellsellschaftlich noch immer weit und breit akzeptierter ökonomischer und politischer Blödheit.
Man kann nachvollziehen, dass manche Menschen, welche diesen Irrsinn durchschau(t)en, versuch(t)en, dagegenzuhalten, irgendwann resignieren.
Es ist einfach manchmal zum Schreien…
April 29th, 2010 at 06:56
@Bakunin
Stimmt ganz genau. Ich weiss auch nicht mehr, wie ich auf diese fortwährnde neoliberale Nachplapperei, von absolut ahnungslosen, Individuen reagieren soll…. oder mit denen Disktutieren soll. Diese Leute kann man doch nur noch derbst beleidigen (ich mache das teilweise), vielleicht werden sie davon wach. Ach , was red ich da… diese Vollidioten werden noch hysterisch Applaus klatschen und Durchhalteparolen schreien, wenn alles zusammenbricht. Man braucht nur einen neuen Göbbels, Claqueure gibs genug.
Zoran
April 29th, 2010 at 07:44
Ökonomischer Völkermord. Das ist der Begriff, der mir in meinem Vokabular noch fehlte… Das triffts genau.
Auch mein ganz persönliches Problem ist, dass man offenbar niemand mehr derartige Zusammenhänge in der Diskussion nahebringen kann. Die ganze Sichtweise ist grotesk und verzerrt. Viele Bekannte loben unsere Bundeskanzleuse, weil sie endlich mal richtig Kante gezeigt hätte und die Griechenlandsache toll gemanagt… und was die Begleitkampagne der Bildzeitung anginge, naja die Bildzeitung eben, aber die hätten doch recht, ne!!!
Ich bin bestimmt enttäuschungsfest, aber was gerade in diesem Zusammenhang abgeht in letzter Zeit – so was von Unkenntnis, Ignoranz, purer Dummheit und ausgehöhlter Überheblichkeit, dem Volk eingeredet von Führungspersonal, das auch überhaupt nichts begriffen zu haben scheint… Hat das alles noch Zweck, all diese Diskussionen, unsere Blogs, die Versuche, ein bisschen was geradezurücken, nur ein Minimum von kritischem Verstand aufzuwecken? Langsam scheint mir, die Griechenlandsache ist das endgültige Fanal zum Untergang des kritischen Verstandes. Bahn frei.
Und wir werden es sehen in NRW: wieder wählen die dümmsten Kälber ihre Metzger vermutlich selber.
Ziemlich traurig
Udo
April 29th, 2010 at 08:22
Die Griechen, Portugiesen, Spanier, Italiener und Franzosen sind doch auch selbst Schuld (“eigenverantwortlich”) an dem Aerger, den sie mit unserer Export- und Kreditwirtschaft und der von ihr gelenkten Regierung haben:
Man koennte sich ja schliesslich schon laengst mal Gedanken um eine eigenstaendige, westeuropaeische Wirtschafts- und Waehrungsunion gemacht haben…
April 29th, 2010 at 08:46
Europa, das sind ein paar hundert Millionen Haushalte, sprich Familien, befindet sich im Abwehrkampf. Gegen wen?
Gegen die Attacken der “Märkte”.
Die Waffen der paar hundert Millionen Europäer, die sie von ihren Regierungen in die Hand bekommen, sind:
Keine Alternative.
April 29th, 2010 at 09:05
@snozin (5):
Ein wenig früher hätte man es gar wohl Abwehr-”Endkampf” genannt und die “Festung” Europa um jeden Preis (in Eurocent) bis zum neoliberalen Endsieg verteidigt.
Nachdem aber der Frontbogen um die Außenforts Afghanistan, Griechenland, Spananien und Portugisistan eingeknickt ist und wir von wilden Islamministerhorden überrannt werden, ist wohl alles verloren … ich stelle mich gerade gedanklich selbst an die Wand (ohne Augenbinde).
Die Waffe “keine Alternative” kann eine 3-Stufen-Interkontinental-Glücksrakete werden:
Resignation -> Wut -> Widerstand
April 29th, 2010 at 09:58
Wir werden gerade von einem doppelten Unglück getroffen.
Zuerst sind wir Jahrzehnte lang von einer Irrlehre befallen, die wir Ökonomik nennen und die uns pausenlos erklärt hat, der Markt, der göttliche, der regele alles viel besser als Regierungen das je tun könnten. Die Missionare dieser wirren Gläubigkeit (Hayek, Friedman, v.Mises) werden immer noch wie Gurus betrachtet und verehrt: Staat ist schlecht, privat ist gut, und Habgier ist die Tugend, die den Wohlstand bringt. Der “Staat” dagegen besteht aus lauter Unfähigen, die die “Eigenverantwortung” ausbremsen und als bestenfalls Gutmenschen das Gute wollen und doch immer nur das Schlechte bewirken.
Jetzt hat sich spät, aber dafür um so gewalttätiger erwiesen, dass der Markt nicht einmal andeutungsweise so funktioniert, wie die Wissenschaft behauptet hat, und dass eben dieser Markt, globalisiert und völlig enthemmt, ein phantastisches Schadenspotential mit sich bringt.
Diese Potential wirkt sich gerade aus – und ausgerechnet in dieser Situation findet sich auch unsere Regierungskunst im Keller wieder. Die Schaltstellen der Macht sind von Kleinstgeistern besetzt. Während der Putz in Platten von der Decke fällt und tragende Wände zu reissen beginnen, sitzt in Deutschland eine kleine ulkige Frau im Hosenanzug (Urban Priol) in ihrem Sessel und häkelt an einem kleinen Netz herum, das ihre Macht sichern soll.
Nach dreissig Jahren Indoktrination “Die Regierung kann nichts” hat sich die Prophezeiung selbst erfüllt – die, die wir haben, kann es tatsächlich nicht.
Vielleicht ist es schon zu spät für die Rettung demokratischer Verhältnisse. Im Augenblick habe ich jedenfalls den Eindruck, die Machtverhältnisse hätten sich bereits so weit verschoben, dass derzeit nur noch die Interessen der Finanzwelt das politische Handeln bestimment. Die politische Klasse hat sich längst selbst entmachtet.
April 29th, 2010 at 10:33
Hermann Keske meint “Eindruck, die Machtverhältnisse hätten sich bereits so weit verschoben, dass derzeit nur noch die Interessen der Finanzwelt das politische Handeln bestimment.”
Ich würde das nicht nur als einen “Eindruck” sondern viel eher als eine Tatsache ansehen.
Diese wurde schon seit Jahren in den NDS von Müller/Lieb immer wieder nachgewiesen, ebenso auch gelegentlich in ganz und gar “unverdächtigen” Publikationen.
Daher sind auch diese neuesten “Turbulenzen” für mich ein weiterer Beleg für meine Überzeugung, dass es heutzutage nichts mehr zu wählen gibt, Wahlen im Grunde nur Akklamationen sind für die bestehenden Zustände, d.h. konkret der faktischen Diktatur des international verbundenen und international agierenden Finzkapitals.
“Bundesratsmehrheiten” oder sonstige “Ampeln” haben außer der Verteilung lukrativer Staatspöstchen bei diesen “BIG GAMES” der internationalen Finanzoligarchie in etwa die Bedeutung der sprichwörtlichen “Chinesischen Reissäcke”, welche bekanntlich umzufliegen pflegen ohne viel Staub aufzuwirbeln…
Diese inzwischen gigantische Macht des “Großen Geldes” plus den an dieser zappelnden Politiker- und Medien-Marionetten einerseits und die fast schon komplett gelungene Gehirnwäsche und Ruhigstellung weiter Teile der Bevölkerung – und das nicht nur in Deutschland – stellt einen geradezu klassischen “Gordischen Knoten” dar, welcher nur durch ein mächtiges und scharfes Schwert zu durchtrennen wäre.
Aber WER versteht es zu führen?
Konkret: Welche gesellschaftlichen Kräfte kämen dafür national als auch international in Frage?
April 29th, 2010 at 10:54
Da die “politische Globalisierung” mit der wirtschaftlichen nicht Schritt hält, ist die Machtverschiebung nur logisch. Während es Konzeren völlig egal ist, WO sie die Gewinne machen, denken die Politiker nach wie vor klein-klein. Lafontaine hat schon vor ewig und drei Tagen gefordert, das die EU eine geminsame Wirtschaftspolitik machen müsse.
April 29th, 2010 at 10:59
Kaboom meint:
Eine gemeinsame europäische Wirtschaftspolitik von Politikern, welche nur noch als Marionetten an den Fäden der internationalen Finanzoligarchie hängen?
D A S soll eine Lösung sein?
Ich würde darüber noch einmal genauer nachdenken!
April 29th, 2010 at 12:22
Was ich nicht verstehe und was ich immer wieder bemerke: die Wut ist überall groß. Man lese nur in diversen Foren / Blogs und sonstwo. Aber warum hat diese Wut keine Konsequenzen? Warum passiert nichts? Warum wählt man immer noch CDUCSUFDPSPDGRÜN? Ich stelle diese Frage regelmäßig, aber bisher konnte mir niemand eine befriedigende Antwort geben. Gut, die Medien tragen ihren Teil dazu bei. Erst kürzlich lief in einem Politmagazin ein kurzer Bericht über Sahra Wagenknecht. Man stellte sie, wie immer, als kalte Kommunistin dar und untermauerte das mit Zitaten von 1995 oder so! Und der durchschnittliche Dummkopf vor der Glotze meint dann, die Linke sei ein Haufen übler Kommunisten und ewig Gestriger. Ist das eigentlich arrogant, vom Durchschnitts-Dummkopf zu sprechen? Von einer tumben, an politischen Themen kaum interessierten und deshalb leicht manipulierbaren Masse?
April 29th, 2010 at 12:29
griechenland ist nur ein vorgeschmack auf das was uns eines nicht allzu fernen tages widerfaehrt. suedamerika oder teile afrikas waren weit weg, jetzt wo in europa die verteilungskaempfe beginnen, werden vielleicht doch ein paar mehr leute unruhig. irgendwann gehen weltweit die kreditsklaven aus. die fuer mich momentan spannendsten fragen : was passiert beim global-finalen wirtschafts- und finanzkollaps und was kommt danach?
April 29th, 2010 at 13:20
@ 9 Kaboom, 10 Bakunin:
Ich glaube auch nicht, dass eine europäische Wirtschaftspolitik sinnvoll wäre, wenn dort etwa die Positionen Deuthschlands oder der EU-Kommission vorherrschend wären und die ganze EU niedrige Löhne und Sozialleistungen, niedrige Inflation und hohe Exporte vorgeschrieben bekämen. Damit so etwas sinnvoll ist, müssten sich erst einmal die politischen Verhältnisse in Europa weg von der Dominanz der Neokonservativen und Neoliberalen ändern.
@ 11 Andreas:
“Ist das eigentlich arrogant, vom Durchschnitts-Dummkopf zu sprechen? Von einer tumben, an politischen Themen kaum interessierten und deshalb leicht manipulierbaren Masse?”
Auf jeden Fall ist es realistisch.
April 29th, 2010 at 13:22
@slave:
“was passiert beim global-finalen wirtschafts- und finanzkollaps und was kommt danach?”
Das kommt wohl ganz darauf an. Ich bin weder Wirtschaftsexperte noch kann ich in die Zukunft schauen. Aber ich denke, dass der Kapitalismus in seiner aktuellen Ausprägung am besten gezielt und geplant abgewickelt wird, als eine Art des geordneten Rückzugs. Das wird natürlich nicht passieren, dazu fehlt es der Politik an Einsicht und schon längst auch an Einfluss, vor allem aber würde das an der erforderlichen Koordination scheitern. Nichtmal innerhalb Europas ist man sich untereinander einig, selbst dann nicht, wenn die Krise bereits existentielle Ausmaße angenommen hat.
Ich persönlich bin noch immer nicht wirklich sicher, ob es einen solchen finalen Kollaps geben wird. Jetzt ist erstmal viel Flickschusterei zu erwarten. Die Frage ist natürlich, ob das halten wird. Falls nicht, dann wird es in der Tat zum Knall kommen. Vielleicht sollte man sich schonmal einen Schrank voll Konservenvorräte anlegen. ;)
April 29th, 2010 at 13:34
Vielleicht sollte man regionale ‘Versorungsnetzwerke’ knüpfen. Die im besten Falle sogar als eine Art ‘Keimzelle’ für zukünftiges, nicht ‘profit-orientiertes’ Wirtschaften dienen könnten…
April 29th, 2010 at 13:47
Hallo Peinhard,
es reicht schon einer aus in solch einem Versorgungsnetzwerk, um die Sache scheitern zu lassen. Hab das im Familiären Umfeld mitbekommen, da wurde zu Anfang auch noch ein gewisser Teil an Feldarbeit (Kartoffeln etc. ) in Eigenregie angebaut und geerntet ..
Da gibts die “doofen”, die die Arbeit machen und andere, die sich nur “bedienen” wollen
bzw. wenn man dann anfängtm, abzuwiegen wer wieviel geleistet hat ..
Dies Denken ist wohl zu tief gewurzelt (?)
mfg
Stefan
April 29th, 2010 at 14:01
“Vielleicht sollte man regionale ‘Versorungsnetzwerke’ knüpfen. Die im besten Falle sogar als eine Art ‘Keimzelle’ für zukünftiges, nicht ‘profit-orientiertes’ Wirtschaften dienen könnten…”
Gibt es so etwas nicht schon? Zumindest in kleinem Rahmen. Tauschringe oder wie das heißt. Wobei: ich würde noch nicht soweit gehen und behaupten, dass das mal notwendig wird, weil das Geldsystem tatsächlich völlig zusammen gebrochen ist.
April 29th, 2010 at 14:01
ich finde, es ist ein guter beitrag, es stellt sich aber auch die frage, wozu haben wir den vertrag von mastricht? warum mussten in der vergangenheit, staaten die, die 3% hürde überschritten hatten, trotzt der finanziellen schieflage, strafen in milliardenhöhe an den moloch eu zahlen, damit sie noch tiefer in den dreck rutschen, oder damit ihnen geholfen wird, nach der jetztigen situation, im bezug auf griechenland, stellt sich auch die frage, was ist eigendlich der vertrag von mastricht noch wert, wenn jetzt der artikel 103, bewusst ausgehebelt wird, ja ich bin dafür, dass griechenland geholfen wird, aber dafür sollte man auch banken, wie zum beispiel die “deutsche bank” dazu heran ziehen, denn die haben gerade mit griechenland satte gewinne gemacht, und nicht nur die, da kann sich ein ackermann, wie in der vergangenheit geschehen, hinstellen und lauthals verkünden, ich strebe für dieses jahr 25% rendite an, 25% sind ein satter gewinn, in der öffendlichkeit verkündet er wärend der finanzkrise genauso lauthals, wir brauchen keinen kredit vom staat, münchhausen war gegen ackermann ein nichts, aber, da er immer wieder von den medien in den himmel gehoben wird, ist es nicht verwunderlich, dass er grössenwahnsinnig ist, deshalb bin ich dafür, diese gehirnakrobaten auch zur kasse zu bitten, denn an dem schlamassel, der jetzt herscht, sind sie massgeblich beteidigt, auch wenn sie das gegenteil behaupten, sie waren und sind die hauptnutznieser der ganzen missere, auch bin ich der meinung, den mastricht – vertrag, in die tonne zu koppen, denn was nützt uns ein vertrag, der die staaten der eu, zu sklaven des wahnwitzigen, machtgeilen molchs in brüssel macht, aber nicht mehr wert ist als das papier auf dem er steht, makulaturen haben wir schon zu hauf.
April 29th, 2010 at 14:18
man kann Vergangenheit und Ereignisse sicherlich nicht 1:1 vergleichen, aber ich bekomme immer stärker einen Eindruck davon, wie Kurt Tucholsky sich gefühlt haben muss.
Jahrelang hatte er gegen Krieg, Faschismus und Dummheit angeschrieben, und mußte dann miterleben, daß die Mehrheit der Menschen doch wieder auf Scharlatane und selbsternannte Führer hereinfällt.
Deprimierend!!
April 29th, 2010 at 14:22
Angesichts der kompetenten und zeitnahen Reaktionen unserer Politiker und “Experten” auf die sich ausbreitende Krise, scheint es keine schlechte Idee, im Blumenkasten Kartoffeln zu züchten.
April 29th, 2010 at 16:14
heute bei GEO.de die Frage des Tages :
Wie viel Geld verdienten die Manager (nicht die Firmen) der 38 größten US-Finanzfirmen im (Pleite-)Jahr 2009?
a. 140 Millionen $
b. 1,4 Milliarden $
c. 140 Millarden $
Immerhin 49% wussten die richtige Antwort (c.)
Noch Fragen Kienzle ??
April 29th, 2010 at 17:30
[...] wie gut belegt, egal wie sinnvoll es ist, schon lange keine Ratschläge geben. Flatter von Feynsinn schreibt: Seit 30 Jahren wird gebetet, Konsum sei schädlich, niedrige Löhne gut und die jährliche [...]
April 29th, 2010 at 17:39
23.Dezember 2012.
Die Maya haben dafür das Ende ihres Kalenders gesehen.
Für das Ende des amerikanischen Imperiums und seiner Vasallen könnte es hinkommen.
April 29th, 2010 at 18:31
Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass sich ohne einen gravierenden gesellschaftlichen Einschnitt der sehr, sehr schmerzhaft für den weit überwiegenden Teil der Gesellschaft wäre, substantiell nichts an den zementierten wirtschaftlichen – und damit politischen – Verhältnissen ändern wird.
Alle von einem Crash abweichenden Entwicklungen, insbesondere jegliche quasistatischen, lassen die herrschenden Bedingungen insgesamt als erträglich erscheinen. Kurzum: Uns, und damit meine ich die Wähler, uns geht es (noch) zu gut. Natürlich ist nicht gesagt, dass sich die Welt zum Besseren neigt, wenn es politisch anders wird. Aber wenn es denn besser werden soll, muss es in jedem Falle anders werden.
April 29th, 2010 at 21:38
Wenn wir wirklich so blind sind, haben wir es einfach nicht anders verdient.
Man mag gar nicht daran denken, was Menschen dafür gegeben haben, um unsere demokratischen Rechte überhaupt erst einmal zu erkämpfen.
Heutzutage werden unsere höchsten Rechtsgüter von Politikern, deren Verhalten nicht mal mehr als korrupt gilt, für ein Taschengeld an das Kapital verscherbelt.
Da kommen mir Gedanken an die Indianer, denen man ihr Hab und Gut mit ein paar wertlosen Glasperlen abgekungelt hat.
Eventuell is das in dem Zusammenhang einfach ausgleichende Gerchtigkeit.
*sigh
April 29th, 2010 at 21:48
Wenn eins sicher ist dann das: Der Kapitalismus hinterlässt verbrannte Erde. Kapitalismus ist definitiv NICHT dazu da, um die Menschen glücklich zu machen. Nicht mal, um sie mit dem fürs Überleben notwendigen zu versorgen. Der Beweis führt sich ständig selbst, man schaue einfach mal über den Tellerrand, dann sieht man die Leichen derer, die nicht mal bis an den Tellerrand gekommen sind. Falls sie nicht im Meer ertrunken sind. Oder in der Wüste verscharrt. Oder unter der Brücke erfroren.
Der Kapitalismus ist dazu da, um Geld zu machen. Geld ist da, um mehr davon zu machen. Es geht um Geld. Das ist alles.
Und das ist das Erschreckende: Denn das hat alles nichts mit dem Leben der Menschen zu tun. Jedenfalls nichts mit dem Überleben oder gar dem Besser-leben. Es kann einen sehr schnell umbringen, kein Geld zu haben. Das ist das Gemeine daran. Der Kapitalismus bringt einen um, wenn man nicht mit macht. Er kann einen aber genauso umbringen, wenn man mitmacht und sich verzockt hat. Oder einfach zu doof war. Oder wenn man mitmachen wollte, einen die Konkurrenz aber vorher erledigt hat.
Nächster Punkt: Konkurrenz beruht darauf, dass es Verlierer gibt. In der Regel gibt es wesentlich mehr Verlierer als Gewinner. Wenn die Gewinne steigen, gibt es mehr Verlierer. Alles furchtbar einfach und logisch. Das Perfide ist, dass, solange nur genug GLAUBEN zu den Gewinnern zu gehören, läuft die Masche weiter. Klappt hierzulande ziemlich gut. Selbst ein Verlierer kann sich freuen, in Mitteleuropa auf H4 zu sein, statt in Afrika Asien Amerika zu verhungern.
Von wegen Geld und Märkte seien eine Erfindung, um Menschen effektiv mit dem zu versorgen was sie brauchen. Oder gar, um die Menschheit weiter zu bringen. Wohin auch immer. Weiter an den Abgrund? Das ja. Aber alles andere ist Unsinn. Wer das behauptet, hat Kapitalismus nicht begriffen. Solange ein Profit drin ist, geht ein Kapitalist über Leichen. Waffenhandel ist ein Geschäft, Drogen sowieso, Prostitution na klar, Kinder- und Organhandel, solange sich mit irgendwas Geld verdienen lässt, gibt es das passende Geschäftsmodell dazu. Und das ist immer für mehr Menschen ein Verlierer- als ein Gewinnermodell. Denkt einfach mal drüber nach. Die berühmte Win-Win-Situation ist genau besehen meistens das berühmte Beispiel mit den Spatzen, die sich ein paar Haferkörner aus der Scheiße picken können, wenn das Pferd nur genug Futter bekommt. Das ist Effektivität im Kapitalismus.
Die Menschheit ist die längste Zeit schlecht und recht ohne Kapitalismus klar gekommen. Im Mittelalter war es hierzulande teilweise verboten, mehr zu produzieren als man braucht. In einigen Gesellschaften ist es übrigens noch immer Tabu, Zinsen zu fordern. Nicht ohne Grund. 200 Jahre Kapitalismus in immer weiteren Teilen der Welt haben gereicht, die Menschheit an den Abgrund zu bringen. Einigen geht es gut, den meisten schlecht. Ziemlich peinlich für “vernunftbegabte Wesen”. Kapitalismus ist eine sehr teure Sackgasse.
Ich hoffe, dass sich rechtzeitig eine kritische Masse findet, die bereit und Willens sind, etwas anderes auszuprobieren.
April 30th, 2010 at 01:01
[...] so wenig Gebt mir auch das noch, sie brauchens eh nicht. Mehr, mehr, viel mehr, noch mehr! (via) Staatliche Betriebswirtschaft – Ökonomischer Völkermord Und während in Griechenland aufgrund der kranken Sparmassnahmen gegen das Volk der Generalstreik [...]
April 30th, 2010 at 02:20
[...] Sie können doch nicht den Flassbeck zitieren [...]
April 30th, 2010 at 03:58
@ modesty:
Ich habe lange um passende Worte gerungen – aber sie werden überflüssig, angesichts Deines Beitrages. Meine volle Zustimmung!
Auf die “kritische Masse” werden wir allerdings angesichts der uns umgebenden allgegenwärtigen Propaganda und Narkotisierung noch lange warten müssen … gerade angesichts der jüngsten Wahlergebnisse in Ungarn und den Entwicklungen in anderen europäischen Ländern wie z.B. den Niederlanden erscheint eine Wiederkehr des Faschismus’ momentan wahrscheinlicher (vgl. hier: https://narrenschiffsbruecke.blogspot.com/2010/04/ungarn-ist-kein-einzelfall.html ).
Es wird meines Erachtens viel zu wenig auf die Medien eingegangen, denn die sind es doch letzten Endes, die diesen Unsinn, der uns umgibt, kolportieren und Alternativen unter den Teppich kehren bzw. lächerlich machen, Diskussionen unterbinden, Lobbyisten als “Experten” präsentieren und das Volk ansonsten narkotisieren.
Ohne ein solches “williges” Massenmediennetzwerk hätte der Neoliberalismus uns nicht so fest im Griff. Ich denke, dass hier der gordische Knoten zu lösen sein könnte.
April 30th, 2010 at 10:12
@charlie:
Aber die Medien sind ebenso nur Söldner des Kapitals. Solange diese selbst den Spielregeln des “Marktes” unterworfen sind, brauchen wir uns nicht erhoffen, dass diese in irgendeiner Form gegen ihre eigene Kapitalexistenz vorgehen werden.
Neue Medien (in diesem Fall die s.g. Gegenöffentlichkeit im Internet – vertreten durch Blogs und reine Online-Info-Portale) können da nur begrenzt Abhilfe schaffen, da noch immer zu wenige Menschen gewillt(!) sind auf diese Informationen zuzugreifen.
Dieser Prozess wird noch eine ganze Weile andauern, aber selbst heute schon wird ja auf eine Kontrolle der unabhängigen Online-Medien hingearbeitet. Nicht umsonst versuchen die Machthaber (im Gegensatz zum Namen unseres Gesellschaftsmodells ist das sehr wohl nicht Demos) durch Hintertürchen und Verfassungsbruch/Rechtsbeugung Zugriff und Kontrolle über das letzte, halbwegs unabhängige Informations- und Meinungsbildungsinstrument zu erlangen oder wenigstens die Infrastruktur dafür zu schaffen.
April 30th, 2010 at 14:37
Intelligenz gegen Kapital. Jemand den aktuellen Spielstand am Start?
April 30th, 2010 at 22:04
Beschämend – wieder und wieder, was Deutschland veranstaltet. Und man höre die Diskussionen “auf der Straße”, um nicht korrigieren zu müssen: “Nicht Deutschland! Nur die da oben!”
Na dann, wir sehen uns auf der Anklagebank; bei den Frankfurter Kriegsverbrecherprozessen, bis bald, hoffentlich.
April 30th, 2010 at 22:27
Und weil auch hier Erörterungen, was falsch lief (“2 große Unglücke” etc) auftauchen (Falsch? Es läuft bestens! In derem Sinne.) und Umdenken, um mit dem Ar*** an die Wand zu gelangen, gepredigt wird als 1. Reaktion – leide ich schon jetzt an Unterversorgung bezüglich dessen, was ich kotzen möchte…
Genau das EigenenArschandieWandbringen hat uns hierher gebracht!
Mai 1st, 2010 at 02:42
@ Thomas:
Das gilt für viele “private” (also konzerngesteuerte) Medien, das stimmt. Allerdings gibt es ja noch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk – und da wäre es ein Leichtes, ihn so umzustrukturieren, dass weder Konzerne, noch die Parteien einen direkten Einfluss darauf hätten.
Dass das nicht geschieht (sondern genau das Gegenteil), ist dem Streben nach Status- und Machterhaltung zu verdanken.
Was die “neuen Medien” betrifft, teile ich Deine Schlussfolgerungen. Und wer weiß schon, ob der “Verfassungsschutz” nicht schon längst hier mitliest, IP-Adressen sammelt und weitaus mehr über uns weiß, als uns lieb sein darf? – Ich halte das zumindest nicht für vollkommen absurd.