ver.di: National sozial ist, was Arbeit schafft
Posted by flatter under Politik[92] Comments
18. Feb 2013 19:33
Wenn das Höchstmaß an Ausbeutung erreicht ist, wenn die aus dem Ausland angeheuerten kasernierten Lohnsklaven obendrein von Nazis eines sogenannten “Sicherheitsdienstes” bewacht werden – das ruft natürlich die Gewerkschaft auf den Plan. Und was sagt die Gewerkschaft dann angesichts solcher Zustände, die selbst in China kritische Erwähnung finden?
„Amazon schafft Arbeitsplätze“ und
„Amazon ist in der Lage, gute Arbeitsplätze zu schaffen.” (Zitat “ver.di”).
Es ist der gelebte Albtraum einer kapitalistischen Welt, die es sich gefallen lassen muss, ein neuer Faschismus genannt zu werden, denn der fängt nicht bei Konzentrationslagern an, dort endet er nur. Nein, es wütet auch hierzulande nicht die stählerne Diktatur, der keiner entgeht, der nicht mitmarschieren will. Es ist nur die Maschinerie, die genügend Menschen so arm hält, dass sie sich gezwungen fühlen, das alles zu erdulden. Die Angst vor dem blanken Hunger haben, im Jahr 2013, inmitten einer unfassbar effizienten Infrastruktur und ebensolchem Reichtum. Reichtum, der für die Massen ausreicht, sie aber abschneidet, unterteilt und den Bodensatz ausbeutet wie seit jeher, im finsteren Mittelalter, der Vor- oder Nachkriegszeit oder sonstigen Zeiten, in denen man sich noch leidlich mit der Not hätte rausreden können.
Des Tigers Recht im Zoo
Die Nazis mussten die Gewerkschaften noch verbieten. Diese sind inzwischen von korrupten Funktionären geführte Truppen von Helfershelfern für das Kapital, denen das Schicksal der arbeitenden Menschen so eiskalt egal ist, dass sie angesichts übelster Mißstände immer noch die Phrasen der Propaganda nachplappern – der Propaganda des Kapitals wohlgemerkt. Die Gewerkschaften sind im Klassenkampf angekommen. Sie helfen extrem wirksam dabei, die Arbeiterschaft zu knechten.
Beizeiten kommt es noch vor, im Rahmen eines bizarren Rituals, dass sie sogar “streiken”. Am Rande sogenannter “Tarifverhandlungen”, bei denen sie seit Jahrzehnten für Lohnsenkungen einstehen, dürfen sie auf der Straße ein wenig auf- und ablaufen wie ein Tiger im Käfig. Dabei kommt es manchmal zu gewissen Produktionsausfällen, weil die zum Trillern abgestellten Mitarbeiter nicht gleichzeitig Mehrwert schaffen können. Früher haben die Fabrikbesitzer dann Streikbrecher gekauft, damals die schlimmsten Feinde der Streikenden. Heute läuft das anders ab. Da diese Praxis im Streikezoo nämlich illegal ist, besorgen die “Gewerkschaften” gleich selber die Streikbrecher. Das können sie, weil sie selbst Lohnsklaven halten. Glaubt ihr nicht? Dann lest das hier!
Man könnte hysterisch lachen, wenn man sich deutlich macht, dass einmal Leute gestorben sind für das Recht der Arbeiter, sich in Gewerkschaften zu organisieren. Wer aber braucht solches “Recht”, wenn es einzig darauf hinausläuft, dass sich eine Truppe von Verrätern an die Spitze stellt, um im Sinne derer, die es besser haben wollen, den Klassenkampf von oben zu organisieren? Das ist es, was legal zu haben ist in dieser “Demokratie”. Wer wirklich etwas erreichen wollte, müsste sich illegal organisieren. Man würde das vermutlich eine “kriminelle Vereinigung” nennen. Schließlich ist das Deutschland hier, und Deutschland ist ein Rechtsstaat®.
Februar 18th, 2013 at 20:02
Gefunden:
sogennanten
das ruft das natürlich
diese von korrupten Funktionären geführte Truppen
auf-und
Mann könnte
Februar 18th, 2013 at 20:10
wer solche gewerkschaften, wie die des dgb hat, kann seine mitgliedsbeiträge auch an den club der arbeitgeber überweisen, damit diese kaste auch weiterhin arbeitsplätze für die sonst sich langweilende “arbeitsgesellschaft” bereitstellen kann.
schlichtweg zum kotzen. ob sommer wohl seine neuen kumpels von der bundeswehr mit panzern in die betriebe schickt, wenn die mal ernsthaft streiken oder – was noch schlimmer wäre – sich weigern die gehälter ihrer funktionäre, auch mitgliedsbeiträge genannt, weiterhin zu zahlen?
Februar 18th, 2013 at 20:22
Den Schulterschluss des dbg mit der Bundeswehr kann man noch hinzunehmen. Das Wort “Truppe” kommt ja bereits vor.
Februar 18th, 2013 at 20:49
Sehr guter Beitrag!
Bin in der Leimspur dieses Clubs auch sehr lange kleben geblieben.
Aber irgendwann war ich nicht mehr zu blöd, um was zu bemerken und dann war endgültig Schluss mit Beitrag zahlen, Genosse und Kumpelei.
Februar 18th, 2013 at 20:54
ich muss auch dringend kündigen.
Mit der Zeit fiel – als die WASG im Werden war – auf, dass Gewerkschaftler wie der Igel schon auf die Gründer, die Basis-Runner warteten, damit die Gewerkschaftler die Posten übernehmen konnten.
Februar 18th, 2013 at 20:56
@ flatter: Moment mal, “unfassbar effizient”? Das Fließband mag effizient scheinen, wenn man bloß den Ausstoß an Waren betrachtet, aber die Müllberge und Transportwege sprechen eine andere Sprache, zumal der Managementaufwand & Kommunikationsstrukturen… (Die Infrastruktur im Vorzeigeland USA lässt sich treffender mit marode bezeichnen.) Ich wollte das bei der Diskussion mit Spiegelfechter schon ansprechen, da gings um Produktivität und dass/ob da nichts mehr geht nach oben.
Der Faktor Mensch hält das alles am Leben, tendenziell trotz Ineffizienz, deswegen krankt der immer mehr daran, wie der französische Arbeitspsychologe Dr. Burnout herausfand. So in etwa würd ich argumentieren wollen und nicht, dass es allen schlecht geht, weil alles auf Effizienz getrimmt wäre. Was nicht heißen soll, dass es nicht Maßnahmen zur effizienteren Arbeitsweise gäbe, nur kommen diese von speziellen Beraterfirmen und nicht von der Belegschaft – was für ihren Zweck durchaus wesentlich ist (Stellenabbau macht noch keine Effizienz).
Und die einzige Gewerkschaft hierzulande is wohl die FAU, weiß nich, was das andere für Vereine sind, vielleicht Kleingärtner…
OT
@ Wat. (sofern er hier reinschneit): Weil ich grad am Stänkern bin, will ich einen Gedanken von dir (aus der Spiegelfechter Diskussion) auch noch anfechten. Es ging um Kapitalismus und Fortschritt dank Konkurrenz. Es gibt da so ein Buch darüber, was die moderne Medizin den Versuchen der Nazis verdankt – ich hab es nicht gelesen, als mir jemand damit über den Weg gelaufen ist, aber auch nur, weil ich nicht sicher war, ob ich das zum Einstieg ins Medizinstudium verdauen könnte und nun hab ich Titel/Autor vergessen. “Fortschritt” taugt nicht als Apologie (des Kapitalismus oder von überhaupt irgendwas), ansonsten misst du lediglich etwas an sich selbst. Du kannst es als wissenschaftlich bewiesen ansehen, dass eine Atmosphäre der Konkurrenz der (individuellen) Kreativität abträglich ist. Da Fortschritt eher etwas gesellschaftliches ist, will ich da keine direkten Parallelen ziehen aber Fortschritt – so man denn dem Aufbauen auf bisher Erreichtem eine neue Qualität verleihen möchte – verdankt so einiges dem Zufall, Spielerischen, der Kreativität etc. pp.
https://www.youtube.com/watch?v=VShmtsLhkQg
Februar 18th, 2013 at 21:18
– OT – @cb(6)
Ich schau hier rein ;-)
Stänkern *schmunzel* – ich hatte in meiner Reaktion auf @R@iner wegen des “Fortschritts” von Produktivkraftentwicklung gesprochen und die ist was gesellschaftliches.
Und ja, ohne diesen sch… Kapitalismus (mit der Konkurrenz) wären wir noch nicht in der Lage mehr zu produzieren, als wir bräuchten.
Produktivkraftentwicklung, wir können mE gern mal den Begriff mit ‘Fortschritt’ verkleistern, beinhaltet eben auch, was wir mit dem ganzen ‘Zauber’ unser technischen Möglichkeiten so anfangen können und wollen…
Ich bin da eh wieder nen büschen krude in meinen Ansichten – für mich gibt es nur eine, keine drei, schon gar nicht vier Produktivkräfte.
Also weder Natur(Gott), Kapital noch Wissenschaft sind für mich Produktivkräfte.
Für mich sind Produktivkräfte die Menschen, die haben den ganzen ‘Kram’ selber geschaffen – gut, Natur nicht, aber den Gott dazu.
Also simple Entwicklungsgeschichte… nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.
(Und da ist dann mE die (Reproduktions-)Arbeit der Menschen der ‘Motor’)
Edit: Nun gibt es da wohl keinen Determinsmus, der die Konkurrenz als ‘gesellschaftlichen Konsenz’ abschafft, es scheint mir aber mehr als die Möglichkeit zu geben, daß wir das, was wir an technischen Möglichkeiten durch die Konkurrenz ‘gelernt’ haben, weiterführen können, wenn wir uns doch eines Tages enschließen (würden), ein Leben in Kooperation zu versuchen.
Daß da jede Menge auf dem Müll der Geschichte landen muß, ist mE usus – aber auf den Baum müßte ich ganz sicher nicht wieder klettern :-P
Februar 18th, 2013 at 21:57
@6 cb
“Wat. (sofern er hier reinschneit)” is wohl ein ganzer Kerl dank Chappi oder wat?
Februar 18th, 2013 at 22:04
@renée(8): Nee, aber mir ist es für gewöhnlich nicht so wichtig, das zu korrigieren, ich schreib ja auch in der ‘männlichen Form’ – es gab allerdings auch schon blankes Entsetzen, wenn klar wurde – ich hab nur ne große Klappe, bin aber kein ganzer Kerl, nicht mal nen halber ;-)
Geht schon in Ordnung.
Edit: schön, Dich wieder zu lesen – hab(en) Dich schon vermißt – auch bzw. gerade ‘drüben’.
Februar 18th, 2013 at 22:06
Beitrag des Tages. +1
Schon vor 20 Jahren ausgetreten, seitdem nur noch Kopfschütteln für diesen Verein übrig. Und dabei hab ich mal nen Betriebsrat “gegründet”, für 60 Mann, als Azubi….
Never ever. Nur noch Verachtung übrig, wie sie auch schön in diesem Artikel rüber kommt.
Februar 18th, 2013 at 22:48
@cb (6): Darüber könnte ich eine eigen Diskussion führen, aber ich hege keinen Zweifel daran, dass die Infrastruktur allemal so effizient ist, alls mit dem Nötigen zu versorgen, ohne dass die irgend eine Not leiden. Vor allem betrachte ich sie als Potential, nicht nur bloß als das, was tatsächlich daraus gemacht wird.
Februar 19th, 2013 at 00:10
Die “Sozialpartner” in den DGB- Gewerkschaften sind die Fratze des angepassten Kleinbürgertums, dass sich nix anderes als standortnationalististische Unterwerfung vorstellen kann, um selbst “ein Stück vom Kuchen” abzubekommen.
Klassenkampf findet in diesen “Gewerkschaften” nur noch auf dem Funktionärsparkplatz statt: Wer hat den dickeren Schlitten?
Februar 19th, 2013 at 00:49
@9 Wat.
Jau, eine Woche Nebenhöhlenverkleisterung die dann als krönender Abschluss in Influenza überging, letzteres hatten wir dann solidarisch in unserer Bedarfsgemeinschaft. Ich habe hier zwar einiges gelesen, aber mich in diesem Zustand nicht mehr getraut, mich zu irgend etwas zu äußern ;-)
…
cu
renée
Februar 19th, 2013 at 00:53
Die Gewerkschaften helfen doch nur, den Pegelstand des Fremdkörpers Sozialstaat wieder auf Normal-Null zu senken. Der war dem Markt immer schon ein Keil in den Rippen, freilich abgestumpft, dafür haben die Gewerkschaften von je her gesorgt und gerade so weit eingetrieben, um die Arbeiter zu beschwichtigen. Und genau dafür werden sie von den Arbeitern sogar noch unterhalten und bejubelt. Ihre Aufgabe war es nie ernst zu machen, sondern gerade davon abzulenken. Das ist ihre ganze Tradition.
Wen wundert’s da, dass sie in engen Zeiten ihr getreues Klientel nicht mehr nur über den Tisch der Ausbeuter sondern über ihren eigenen ziehen (Stichwort: Funktionärsparkplatz)?
Gut Nacht.
Februar 19th, 2013 at 01:03
@renée(13): Oje, aber scheint ja ‘überstanden’, traust Dich ja wieder ;-)
@Reinplatzer(14): Was tun?
Irgendwann ist ja die Nacht vorbei, was dann?
Februar 19th, 2013 at 01:24
@Wat: Käse – Buch. Hab’s genau gesehen, du Löscheumel ;-)
“Was tun?”
Ich bin für Vieles offen. Aber mir fällt nichts gescheites ein, außer immer weiter schreibend aufzudröseln. Je mehr auch nur einen Happen von unserem Zeug lesen, desto wahrscheinlicher ist’s dass unter allen reaktionären Zombies, die durch die Gegend stampfen auch ein paar Menschen sind.
Februar 19th, 2013 at 02:04
[100% OT]
Ich muss ja nun doch von einer grotesken Begegnung erzählen. In der Klinik lag ich als linksaußen in einem Dreibettzimmer. Über den Kopf des Mittleren hinweg unterhielt ich mich mit dem rechtsaußen;. Genauer gesagt, verwickelte uns der Mittelmann ob seiner reaktionären Meinung in Streitgespräche. Bald merkten der Rechtsaußen, ein Russe, und ich unsere Geistesverwandschaft. Wir redeten ein paar Tage über Politik, Gott und die Welt und entdeckten unsere Sympathien füreinander. Der Mittelmann war längst still. Morgens, als ich gerade nackt durchs Zimmer lief, kurz vor dem Tropfwechsel, kam der Russe aus der Dusche, ebenfalls splitternackt. Seine erste Reaktion als wir uns gegenüberstanden, war seine entgegengestreckte Hand: “Ich bin Kommunist”, meinte er stolz zum Gruß.
Ich erwiderte und irgendwie gefiel mir seine Offenbarung, ich grüßte zurück: “Ich bin auch Kommunist”
So standen wir also in der Welt, splitternackte Kommunisten, gesundheitlich im Arsch, wehrlos, schutzlos ;-)
Mir geht diese Situation einfach nicht aus dem Kopf, und ich frage mich, ob es für uns Gewächse keinen Artenschutz geben müsste, weil wir quasi so nackt – auf verlorenem Posten – in einer artfremden Welt vegetieren müssen?
“Ich bin ein Kommunist”, das jedenfalls habe ich gelernt, mit Stolz zu füllen.
Februar 19th, 2013 at 02:09
Ist notiert.!!1! Einen haben wir! Wacheee!
Februar 19th, 2013 at 02:10
@ Wat., renée: Na huch, konnt ich am Kürzel nich erkennen, wer sich dahinter verbirgt. Jedenfalls, wenn du das so darstellst, hör ich auf mit stänkern.
@ flatter: Ja klar, der Stand, das niemand Not leiden muß, der is längst erreicht. Aber mal danke für den Link, obwohl ich nich auf die Idee kam zu sagen: “Glaub ich nicht.”
@ Reinplatzer: Ich bin auch Kommunist. :)
Nacht
Februar 19th, 2013 at 05:59
Und ja, ohne diesen sch… Kapitalismus (mit der Konkurrenz) wären wir noch nicht in der Lage mehr zu produzieren, als wir bräuchten.
Wirklich? Was ist mit den Pyramiden und dem ganzen Zeug? Ist nicht jede Form von Ausbeutung schon Anzeichen eines ‘Mehrprodukts’?
Februar 19th, 2013 at 08:41
“Ist notiert.!!1! Einen haben wir! Wacheee!”
Na, da bin ich für heute gerettet.
Februar 19th, 2013 at 08:57
Man muss natürlich aufpassen, dass die Ausgebeuteten nicht völlig nackert dastehen. Sonst werden sie noch zum…
Ein Lendenschurz der Größe IV sollte aber reichen.
Februar 19th, 2013 at 09:06
@Peinhart(20)
“Wirklich? Was ist mit den Pyramiden und dem ganzen Zeug? Ist nicht jede Form von Ausbeutung schon Anzeichen eines ‘Mehrprodukts’?”
Hat genau was damit zu tun, daß uns der Kapitalismus ‘Beine’ gemacht hat?
Februar 19th, 2013 at 09:19
@Reinplatzer: Enfant perdu? Nur, wer sich unter Artenschutz stellen will ;-)
Danke fürs “menscheln”.
@cb: Einer, der die anarchistische FAU empfiehlt, das läßt hoffen…
Februar 19th, 2013 at 09:26
@Wat. – Soll heißen, dass ‘wir’ schon länger in der Lage sind, ‘mehr zu produzieren, als wir bräuchten’. Ist das nicht sogar die unabdingbare Voraussetzung für die Entstehung einer Klassengesellschaft?
Februar 19th, 2013 at 09:34
Ich weiß gar nicht, was die Rumprügelei auf die Gewerkschaften soll. Damit die sich für Arbeiter einsetzen können, müssen es eben “Arbeiter” sein und keine Arbeitslosen. Von daher bleibt denen schon rein logisch gar nichts anderes übrig, als sich mit den Arbeitgebern zu verbünden.
Erst wenn es Alternativen zur Erwerbsarbeit gäbe, hätten die Gewerkschaften wieder ein Druckmittel. Aber dann würden sie wahrscheinlich selber überflüssig.
Februar 19th, 2013 at 09:34
@Peinhart(25): JA.
Es ging aber nicht um Mehrprodukt, es ging/geht mE ‘immer’ darum, den Kapitalismus ‘prinzipiell zu verdammen’.
… und das ist er eben nicht.
Historische Einordnung ist nicht die schlechteste Übung, vielleicht ist dann auch nicht jede Arbeit “Lohnarbeit” :-P
Btw. Und Krisis-Jargon kann und will ich nicht reden, um ja immer auch alles ganz korrekt zu treffen – schaffen ‘die’ ja trotzdem nicht, egal.
Ich bin eben nicht perfekt und ich halte das auch nicht für (m)ein (positives) Ziel ;-)
Peace. Inhaltlich haste allemal recht in diesem Punkt.
Februar 19th, 2013 at 09:53
Verdammen oder nicht, was schert’s den Kapitalismus oder die Historie? Um Letztere ging es mir aber durchaus – wenn es nicht erst der Kapitalismus war, der ein gesellschaftliches Mehrprodukt herstellen konnte, gab es dann vielleicht eine ‘historische Mission’ der Klassengesellschaft als solcher…?
Btw – Ich bin perfekt! Was erlauben Kampfhuhn!? Nee, im Ernst, ich lerne viel aus unseren Reibereien, werde aber den Deibel tun, das zuzugeben. :D
Februar 19th, 2013 at 10:14
Lasst uns doch ein wenig Gauckeln. “Demokratie” = “Freiheit” = “ich kann alles tun, was mir viel Geld bringt” = “Freiheit” = “unbegrenzte Möglichkeit, nachzusinnen über die mit Geld” = “Demokratie”…. ad infinitum. Der deutsche Michel will seinen Kuchen gleichzeitig besitzen und essen (in Abwandlung eines bekannten englischen Sprichwortes – You can’t have your cake and eat it, too.). Jetzt kommen die Bäckersjungs (Gewerkschaften) und erklären uns, warum Kuchen essen nicht mehr geht – wenn man das tut, ist der Kuchen weg!
Verblüffend, mit welcher Brustton der Überzeugung in diesem Land auch barer Unsinn verzapft wird.
Februar 19th, 2013 at 10:27
Peinhart, ich lerne aus diesen “Reibereien” höchstens, dass ich mich unter Zombies befinde, die sich für links halten. Ein paar Leute hier meinen, sie seien Kommunisten. Kommunisten und Antistalinismus – wie geht das zusammen? Wollt ihr am Ende doch keinen Sozialismus-Kommunismus?
Flatter hat deutlich ausgesprochen, was die Gewerkschaft sind und von Anfang an in der BRD waren: Kompagnons der Unternehmer. Dafür sorgt schon die “Sozialpartnerschaft”.
Ich bin übrigens ausgetreten aus dem Schittverein, als der DGB den Jugoslawienkrieg befürwortete. Keinen Pfennig für diese Blage! Habe ich mir gesagt, und noch heute finde ich meine Entscheidung sehr richtig und mit jedem Tag richtiger.
Februar 19th, 2013 at 10:28
OT – Auch immer wieder schön: der Rechtsstaat® und die vierte Gewalt®.
Februar 19th, 2013 at 10:41
@Sylvia:
“Kommunisten und Antistalinismus – wie geht das zusammen?”
Im spanischen Bürgerkrieg z.B. haben Kommunisten auf Kommunisten geschossen. 1968 z.B. wurden Kommunisten von ‘kommunistischen’ Panzern überrollt. So einfach ist das nicht mit dem Kommunismus. Darum bin ich keiner ;-)
Februar 19th, 2013 at 10:49
@31 Peinhart Oh ja, wunderbare Geschichte. :o/
Irgendwie gefällt mir die vom Reinplatzer besser, wo sich linksaußen und rechtsaußen nackert auf den Fliesen finden…
@flatter Mich erinnert das immer an das Spiel “Reise nach Jerusalem” (wieso heißt das eigentlich so???). Ich frag mich immer, ob es bei uns wirklich ausreicht, dass am Ende zumindest noch einer einen Stuhl hat und sagen kann: Mir geht’s doch gut.
Jedenfalls konnte man bis dato schon reichlich Stühle unter reichlich Ärschen wegziehen, ohne große Folgen. Da geht noch was.
Februar 19th, 2013 at 11:02
OT: Vor einer Invasion der Bundeswehr in Mali?
“Ein Kampfeinsatz deutscher Soldaten ist weiterhin tabu“, sagt die Merkelei.
Februar 19th, 2013 at 11:04
@renée(13): Also, wenn ich von “Bedarf produzieren” rede, meine ich nicht: Influenza ;-)
@Peinhart(28): Was ‘rückwärts’ so aussieht, muß vorwärts kein Determinismus sein…
@Sylvia(30): Das geht mE nur so zusammen. Aber gut, daß ist dann wieder, wie die Begriffe ‘gedeutet’ werden, ich versteh ja auch unter Demokratie was anderes als ‘gemeinhin üblich’.
Februar 19th, 2013 at 11:05
Next OT:
“Armutseinwanderung stellt Städte wie Duisburg vor große Probleme. Die meisten, die nach Deutschland kommen, sind Roma.”
Genau, diese Wirtschaftsflüchtlinge aus den Ghettos in Ungarn durchrassen den Volkskörper. Danke, FAZ!
Februar 19th, 2013 at 11:16
@#36: Die Leserkommentare darunter bringen einem die Volksseele beschaulich näher. Da weiß man doch gleich wieder, wo man zuhause ist.
In der Stadt, in der ich momentan wohne, hat einer in einem von vielen Ausländern besiedelten Viertel die deutsche Kriegsflagge auf seinem Eckbalkon aufgestellt.
Zum Thema fällt mir noch ein, dass man sich auch ganz andere Dinge in Europa fragen könnte. Unerhört, diese kommunistischen Faulpelze und Sozialschmarotzer dort oben.
Februar 19th, 2013 at 11:52
@Horst Hortsmann (1): Die 3. Korrektur war eine Verschlimmbesserung, das war schon so gemeint und steht wieder so dort. Eine doofe Formulierung, aber korrekt ["diese" ist das Subjekt].
Februar 19th, 2013 at 12:06
“Wir sind hier doch nicht in Rumänien!” grunzte der Po-lizist in meinem letzten Beitrag zum Thema Rassismus.
Seine toitschen Mitbürger im FAZ- Kommentariat und rundum lassen sich da selbstredend nicht lumpen. *Würg*
Februar 19th, 2013 at 12:29
@flatter #38 – …sind [es] diese von korrupten Funktionären geführte[n] Truppen von Helfershelfern für das Kapital, denen… ?
Februar 19th, 2013 at 12:39
Ein Eintrag für das Neusprech-Diktionaire: Niedriglöhne heißen jetzt “effort-reward-imbalance”. Telepolis – “Widerstandsfähigkeit für Mensch und Unternehmen”
Februar 19th, 2013 at 13:09
@ Sylvia: Bleib ma locker, ich drück damit lediglich aus, dass ich so ziemlich jeden Scheiß teile oder verschenke. Ansonsten kann man da wohl wenig argumentieren, wenn dir zu Kommunismus nur Stalin (und vielleicht noch Gulag und Schauprozeße?) einfällt. Weniger Jesse, Backes, Nolte & Co. lesen, die Extremismusexperten betreiben nur Wissenschaftspolitik, keine Geschichtsforschung.
Februar 19th, 2013 at 13:10
@Peinhart: Ich habs mal umgestellt und statt “Inzwischen sind diese” “Diese sind inzwischen” geschrieben, dann dürfte das klar sein.
Februar 19th, 2013 at 15:20
Das Ding “Gewerkschaft” ist mir schon frühzeitig übelst aufgestossen. Während meiner Ausbildung war ich Jugendvertreter, und wurde – obwohl Kündigungschutz – nach der Ausbildung gefeuert, bekam sogar Hausverbot. Der damals zuständige Gewerkschaftssekretär hatte keinen Bock, für meine Rechte einzutreten. Das war 1976. Persönlich kenne ich einen ehemaligen Gewerkschaftssekretär, der sich in diesem Laden ein hübsches Nest eingerichtet hatte, Firmengeschenke gerne annahm. Wer denkt hierbei an Korruption? Kritik ist allerdings nicht erwünscht, wer mitjubelt sei herzlich willkommen.
Februar 19th, 2013 at 15:26
@ flatter, Peinhart:
Akkusativ im Plural ist “geführten”.
Februar 19th, 2013 at 15:55
Diese sind [...] geführte Truppen… – ist sich Nominativ. Ich war auch durch die ‘Urfassung’ verwirrt.
Februar 19th, 2013 at 15:56
Oh, seit wann ist da ein “sind” nach “Diese”?
Teh internets – it is too fast for horst…
Februar 19th, 2013 at 15:57
Wollte ich auch längst schreiben, mein Netz ließ mich aber nicht. Frage aber: Ist das dann Teil des Subjekts? Ein Satz “A ist B” – was ist dann “B” grammatikalisch?
Februar 19th, 2013 at 16:04
Objekt.
Februar 19th, 2013 at 16:10
Ich tät sagen, Prädikat. In diesem Falle nicht sehr wertvoll. ;)
Nee, halt, das war jetzt wohl semantisch…
Februar 19th, 2013 at 16:30
@ flatter: Bleibste halt einfach bei die Ruhrpottgrammatik dabei, aber Achtung vor der Kasusunsicherheit!!
Diese Mundart scheint auch abzufärben, mir ist nachträglich aufgefallen, dass ich kürzlich doch glatt “ist am entstehen” geschrieben hab – bzw. am schreiben war…
Februar 19th, 2013 at 16:49
Ah, ich fund:
“Der Gleichsetzungsnominativ wird unterschiedlich bezeichnet. Im Grammatik-Duden wird er „prädikativer Nominativ“ genannt. Auch gebräuchlich ist der Ausdruck „Subjektprädikativum“ oder „Nominativobjekt“. “
Februar 19th, 2013 at 17:10
Ich hatte mal die Idee, beim DGB arbeiten zu wollen. Ist schon lange her. Es kam damals die Ansage, dass man sich beim DGB nicht bewerben könnte.
Das wars für mich.
Und was sich im Laufe der letzten 20 Jahre so im Bereich Gewerkschaftsarbeit “getan” hat, Leiharbeit, Arbeitsbedingungen, Löhne, Miteigentum, Schrei nach staatlicher Hilfe, wenn Großkonzerne drohen, Arbeitsplätze abzuschaffen …. bestätigte diese Auffassung.
Der Aufschrei jetzt, die Arbeitsplätze der “reell” Beschäftigten sind zu schützen, und sonst könne man nix tun, läßt für mich auch in Zukunft keinen wirklichen Sinn erkennen.
grad gelesen https://www.jungewelt.de/2013/02-18/039.php DGB hatte eigene Leiharbeitsfirma
Solidarität unter Gleichen sieht anders aus.
Und solange, wie es verboten ist, dem Kollegen zu sagen, was man verdient, sehe ich nicht mal Licht am Ende des Tunnels.
Februar 19th, 2013 at 17:17
@Bettina Berens(53): Daß sich Kollegen nicht sagen dürfen, was sie ‘verdienen’, liegt an den Gewerkschaften?
Februar 19th, 2013 at 17:21
@Bettina Berens(53): Der Artikel der jw ist bereits oben im Posting verlinkt ;-)
Februar 19th, 2013 at 18:07
Es kam damals die Ansage, dass man sich beim DGB nicht bewerben könnte.
Man wird berufen. Kirchen machen das gerne so. :D
Februar 19th, 2013 at 18:23
Ergänzendes zum ‘Sicherheitsaspekt‘.
Februar 19th, 2013 at 18:25
Lebowski 26
“Ich weiss gar nicht, was die Rumprügelei aufdie Gewerkschaften soll.”
Das darf man sich in der Tat fragen.
Die Ohnmacht der Gewerkschaften ist sicher auch damit zu begründen, das ihr die traditionelle Arbeiterschaft durch Produktivkraftentwicklung verlorengegangen ist.
Daneben haben wir eine enorme Ausweitung der nichtproduktiven Sektoren wie Dienstleistern, Armutsunternehmen, Selbständigen mit Hartz IV-Aufstockung, Staatsdienern u.a. und natürlich auch Arbeitslosen (überflüssig geworderner Arbeitsenergie), die nicht mehr allein aus der mehrwertschaffenden Produktion unterhalten werden können.
Wenn sich die Arbeitskraft unter diesen Bedingungen als sich selbst verwertendes unternehmerisches Subjekt begreift, in ständiger Konkurrenz befindich, das allgemeine Prinzip der Marktwirtschaft als Voraussetzung für die eigene Existenz anerkennt, dann ist die Integration ins System gelungen.
Damit erledigt sich dann aber auch der Anspruch der Gewerkschaften.
Sie werden überflüssig !
Bedauerlich nur, dass sich keine Alternative abzeichnet.
Februar 19th, 2013 at 20:19
»Branchenanalyse« der IG Metall 2011:
“Das neue sicherheitspolitische Umfeld des 21. Jahrhunderts wird bestimmt von dem Konzept weltweit mobiler Streitkräfte, die flexibel an wechselnden Schauplätzen für militärische Einsätze zur Verfügung stehen. In der Praxis haben alle drei Teilstreitkräfte der Bundeswehr – Luftwaffe, Heer, Marine – Einsatzaufgaben übernommen, die in Kooperation im Nato-Bündnis, im Rahmen der gemeinsamen Europäischen Außen- und Sicherheitspolitik oder in UN-Missionen durchgeführt werden. Eine in diesem Zusammenhang neue Herausforderung stellt die zunehmende Bedrohung des freien Warenverkehrs zur See durch Piraterie und Terrorismus dar (z. B. am Horn von Afrika und im Golf von Aden).”
Februar 19th, 2013 at 21:10
@flatter Sorry, kam grad parallel rein, deshalb doppelt.
@Peinhart Das war wohl auch so gemeint.
@wat Wieso, gibt es von Seiten der Gewerkschaften den Aufruf der Transparenz unter den Mitgliedern ? Fände ich als link mal ganz lustig.
Wenn etwas eine bestimmte Größe überschreitet, wird es zum Selbstläufer, fragt sich nur, ob es beim Fußvolk noch ankommt.
Februar 19th, 2013 at 21:14
@Bettina Berens(60): Und wenn es den Aufruf unter den Mitgliedern dann endlich gibt, dann behalten diese auch alle ihren Arbeitsplatz, wenn sie sich nicht an ihren Arbeitsvertrag halten – interessant.
Btw. Das ‘Fußvolk’ wären die draußen, die ohne oder noch beschissenerer Erwerbsarbeit… Warum sollten ausgerechnet die sich solidarisieren?
Februar 20th, 2013 at 09:03
@troptard
>>> Wenn sich die Arbeitskraft unter diesen Bedingungen als sich selbst verwertendes unternehmerisches Subjekt begreift, in ständiger Konkurrenz befindich, das allgemeine Prinzip der Marktwirtschaft als Voraussetzung für die eigene Existenz anerkennt, dann ist die Integration ins System gelungen.
Tja,
der Aufstocker beschimpft Gewerkschaften, weil sie für die organisierten Gruppen doch ein bisschen mehr Lohn bekommen. Das ist soooooooo dreist! Sie sollen wie er für NIX schuften, das wäre dann ganz gerecht.
Der nächste Adolf bitte!
Februar 20th, 2013 at 12:41
Ungarn wieder einmal die richtungsweisende Nation.
Ungarn meint es mit der Freiheit ernst:
Seit Mai ist es nicht mehr verboten den Hackenkreuz öffentlich zu tragen.
NICHTS ALS HIN!
:)
Februar 20th, 2013 at 15:49
“Warum sollten ausgerechnet die sich solidarisieren?”
Ein paar Anmerkungen dazu.
Solidarität ist v.a. eine Frage der Werte und Tugenden. Der einzig noch mehrheitlich akzeptierte Wert scheint der übers Tauschgeschäft vermittelte zu sein. Alle anderen werden herrschaftlich umgelogen, desavouiert und dekonstruiert. Hier wurde kürzlich beispielhaft darauf hingewiesen.
Dass dies beinah widerstandlos und sogar willentlich in einer Gesellschaft funktionieren kann, sagt viel über den Bildungsstand aus, v.a. der humanistischen Bildung und auch des Wissens, historischen Grundlagenwissens.
Dies sagt aber nicht nur etwas über den Bildungsstand einer Gesellschaft aus, sondern diesem zufolge vor allem etwas über die Lebensqualität ihrer Mitglieder ganz allgemein, im öffentlichen wie privaten Bereich. Lüge, Hintergehen, Vorteilnahme, Rücksichtslosigkeit, Entwürdigung für das eigene “Fortkommen” lassen sich hinter fast jeder Skandalmeldung in den Nachrichten herauslesen und sind oft genug federführend bis in die ganz persönliche Beziehungstruktur.
Die Antonyme lauten in etwa: Aufrichtigkeit, Anteilnahme, Rücksicht, Würde. Also gerade jene Werte, die in der Praxis kaum noch Bedeutung haben und deswegen umso mehr in schalen Phrasen der Herrschenden vorgegaukelt werden müssen.
Eine gelebte Praxis humanistischer Werte ist durchaus mit dem eigenen Weiterkommen kompatibel – sogar besser, weil nachhaltig und befriedigend – nur mangelnde Bildung kann einem da was falsches Vorlügen.
Solange das die Mehrheit aber nicht will und das falsche Spiel mitspielt, gibt es auch keinen Lichtschimmer auf Besserung. Eine solche Gesellschaft, so muss man wohl konstatieren, ist sich einfach nichts mehr wert, das lässt sich für mich daraus entziffern. Und damit ist ihr auch der Einzelne nichts mehr wert. Umso mehr hat jeder Einzelne sich *gegen* alle – also die “Gesellschaft” – zu behaupten und verstärkt damit unter Zwang ihre weitere Destruktion.
Jeder Wert, jedes gemeinsame Prinzip und damit jede zivilisatorische Errungenschaft, wie Solidarität, wird so zum Spielball der Herrschenden.
Februar 20th, 2013 at 16:58
@Reinplatzer(64)
Das war die IST-Beschreibung.
Was geht wie anders, könnte anders gehen.
Schließlich erwarten Belegschaften in Not (siehe Opel-Bochum) Solidarität von anderen…^^
… sich mal ihre Forderungen überlegen, weshalb da jemand solidarisch sein soll und wie die Forderungen (außerdem) aussehen könnten, daß da mal jemand überlegt, ob er da auch was von hätte – und dann möglicherweise solidarisch ist.
Btw. mir fällt nämlich zb. nichts ein, warum ich mit ihnen solidarisch sein sollte, wenn sie ihren Arsch retten wollen, sie haben sich auch nicht für die vor ihnen interessiert, als sie sich noch sicher fühlten.
Wenn sie jetzt merken, daß sie das nicht sind, muß also was her, was sie damals vielleicht auch dazu gebracht hätte, odda so^^
Februar 20th, 2013 at 17:25
@Wat.
Besagter Kommunisten-Russe in der Klinik erzählte mir von einer Geldsammlung unter den Kumpels (Bergbau), die den Generalstreikenden irgendwo in der EU – hab vergessen wo – gespendet wurde. Ein ziemlich hohe Summe.
Als Jahre später er mit seinen Kumpels in den Streik traten, kam von der unterstützten Belegschaft in Europa lediglich ein netter Brief mit solidarischen Wünschen – sonst nichts.
Wat, ich meine, was erwartest du? Ich kann die Menschen nicht umpolen, jedenfalls nicht mehrheitlich außer meinem Einwirken auf Portalen wie hier oder in meinem Umfeld. Das ist gewissermaßen meine Arbeit. Aber ich habe keine technisch umsetzbare Lösung im Koffer und alles ist gut.
Ich halte es nicht für falsch, auch ganz praktisch an Zukunftsmodellen zu stricken, das habe ich noch vor einiger Zeit anders gesehen. Auch ich sehe mich ja um, liebäugle mit der Idee, mich in irgendeine dieser selbstverwalteten Kommunen zu verziehen. Überhaupt kleinparzellige Ansätze halte ich für zukunftsfähig.
Aber entscheidend ist im Großen und Ganzen nach wie vor das mehrheitliche Wollen und das ist eine Frage der Massen-Bildung, der Aufklärung. That’s what I do, mehr kann ich auch einfach nicht, wüsste auch nicht was.
Februar 20th, 2013 at 17:34
“technisch umsetzbare Lösung im Koffer”
Wer hat die schon.
… ich weiß nur, vom Himmel fallen die auch nicht ;-)
Februar 20th, 2013 at 18:24
@Reinplatzer #64
Deinen “Anmerkungen” kann ich nur zustimmen. Es fehlt vor allem an humanistischer Bildung.
Mir fällt z.B. eine Sequenz aus einem Unterrichtsgespräch ein, in dem eine These aufgestellt wurde, die da lautete: “In unserer Gesellschaft denkt jeder nur an seinen eigenen Vorteil”. Diese These wurde zuerst negativ bewertet, in dem Sinne, dass der Zustand bedauert wurde. Auf Nachfrage, ob sich die Studierende, die den Zustand bedauerte, selber an diese These hielte, erfolgte dann eine Zustimmung. Was hat sich hier gezeigt? Ein Ist-Zustand wurde zwar als prinzipiell negative Entwicklung erkannt, für das persönliche Handeln aber als notwendig erachtet. Das ist so eine Situation, in der man doch nur verzweifeln kann angesichts einer bereits dermaßen verinnerlichten Einstellung, obwohl sie in dem Fall der eigenen Empfindung sogar widerspricht.
Es geht meiner Meinung nach also nicht nur darum, sich um das Wollen der Menschen zu kümmern, sondern auch darum, warum dieses Wollen durch ein “Müssen” dermaßen überdeckt wird, dass dem eigentliche Willen gar nicht mehr nachgegeben wird.
Und: Nimmst du mich dann bitte mit?
Februar 20th, 2013 at 19:02
@Wat.
“technisch umsetzbare Lösung im Koffer”
Wer hat die schon.
… ich weiß nur, vom Himmel fallen die auch nicht ;-)
Schade, sehr schade. Ehrlich. Vieles, ja eigentlich alles was mir in großem Maßstab einfällt, erfordert letzlich auch eine Entmachtung bzw. Kooperation der vorhandenen Herrschaftsstruktur. Z.B. (Re-)kommunalisierung von Bedarfen, die einfach nicht optional sind. Strom, Verkehr (Bahn), Wasser, Wohnen, Grundnahrung, …
Jegliche Komfortgüter bleiben privatwirtschaftlich, allerdings unter hohen Umweltauflagen, die nicht monetär qua Ablasshandel sondern per Gesetzesverbot gesteuert sind. Hohe Komfortsteuer kommt obendrauf und variabel je nach staatl./ kommunalem Bedarf.
Das wäre schon mal was aber neu ist das ja alles auch nicht, und die Tendenz ist ja gegenläufig und ja auch schon (teil-)verlagert nach Brüssel. Ich befürchte, durch das einseitige Standbein der dt. Exportwirtschaft und dem allmählich zusammenbrechenden Markt der restlichen Import-EU ist da auch ein Kartenhaus entstanden, das wirtschaftlich und sozial jetzt kaum mehr aus der katastrophischen Bahn zu mannövrieren ist. Und dann steht ja da schon die Miliz in den Startlöchern.
Aber ich bin kein Wirtschaftler, nur blöder Geisti, J.B. sieht das ja entspannter. Ich nicht.
@Frau Lehmann: “warum dieses Wollen durch ein “Müssen” dermaßen überdeckt wird, dass dem eigentliche Willen gar nicht mehr nachgegeben wird.”
Geld ist ein Stück Lebenskraft. Die ist so stark, die bricht sogar den Willen.
“Und: Nimmst du mich dann bitte mit?” Jo, auf’m Gepäckständer kanst du’s dir einrichten.
Februar 20th, 2013 at 19:42
Dann fangen wir eben im kleinen Maßstab an – Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.
Februar 20th, 2013 at 20:15
Dann fangen wir eben im kleinen Maßstab an
Jo. Der große sieht so aus:
https://www.youtube.com/watch?v=XmlxeKvhAvM
Februar 20th, 2013 at 20:27
Muß unser flatter Kids hüten oder hat es ihn von der Schnodderseuche in die Ruhrpott-Influenza getrieben?
Februar 20th, 2013 at 20:55
[OT] Link auf Geolitico: Die Krise ist nicht vorbei, sie ist chronisch
Sehenswert v.a. das im Kommentarbereich befindliche Video von Lyndon La Rouche.
Februar 20th, 2013 at 21:37
@ Reinplatzer, #69:
Eins haste noch vergessen, nämlich die Vergesellschaftung des Humankapitals, damit die “re-kommunalisierten” Aufgaben auch wirklich autark überlebensfähig bleiben.
Das wir (le volk) im jetzigen System dazu gezwungen sind, den Zugriff auf unsere eigene Arbeytskraft über Steuereinnahmen zu finanzieren, beschert uns doch gerade diese gnadenlose Kopplung an die Geschehnisse in der Privatwirtschaft.
Februar 20th, 2013 at 21:43
@ reinplatzer 64. + 66. + 69.
Word, word und nochmals word oder wie das heute heißt.
Insbesondere “kommunalisierung der grundbedarfe”, “komfortsteuer” (oder wie immer man das nennen will) wären immerhin ein anfang; wer die situation bzw. die mögliche entwicklung noch “entspannt” sieht, dem fehlt es an phantasie, den knall werden diejenigen dann doch schon noch hören; ich denke, dass es auf dem weg nach unten (oder auch in die barbarei) kein halten mehr gibt und man sich auf als verloren erkanntem posten dennoch so, quasi den eigenen grundsätzen gemäß, (ver)halten muss und kann wie du es in 66. ansprichst, wenn einem “Aufrichtigkeit, Anteilnahme, Rücksicht, Würde” wichtig sind.
Ach so, noch zu den gewerkschaften: “Die Nazis mussten die Gewerkschaften noch verbieten.” Sie hätten sie nicht einmal verbieten müssen, wenn man bedenkt wie gewerkschaften und “angeschlossene” wie konsumgenossenschaft etc. versucht haben sich den nazis anzudienen um ihre organisationen zu erhalten. Die nazis wollten keine mit-/zusammenarbeit, kein “andienen”, weil die “machtfrage” entschieden war und sie alles wollten und die gewerkschaften konnten nach 1945 froh darüber sein.
Auf das, was sich in D heute gewerkschaft nennt, scheiße ich hier mal ganz gepflegt, nach allen eigenen und vermittelten erlebnissen/erfahrungen im familiären und weiteren umfeld.
Das perfideste ist für mich die forderung der gewerkschaft nach einem mindestlohn von 8,50 €, der gerade mal reicht sein leben zu fristen um nach dem “ausgelutschtsein” auch ja den löffel ganz schnell abzugeben.
Zum schluss, weil gestern sein todestag war und weil ich denke, dass es passt, hier mal wieder Georg Büchner:
Valerio: So wollen wir nützliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft werden.
Leonce: Lieber möchte ich meine Demission als Mensch geben.
Valerio: … es wird ein Dekret erlassen, daß wer sich Schwielen in die Hände schafft unter Kuratel gestellt wird, daß wer sich krank arbeitet kriminalistisch strafbar ist, daß Jeder der sich rühmt sein Brot im Schweiße seines Angesichts zu essen, für verrückt und der menschlichen Gesellschaft gefährlich erklärt wird …
Leonce und Lena
Februar 20th, 2013 at 22:07
@Wat.: Yo, nach der Rotzerey darf ich heute wieder nachtdienen. In diesem Sinne: Einen Schönen Abend!
Februar 20th, 2013 at 23:01
@Horst #74
“Vergesellschaftung des Humankapitals, damit die “re-kommunalisierten” Aufgaben auch wirklich autark überlebensfähig bleiben.”
Jep. Ganz wichtig. Oder “word”, wie ich soeben lernte.
Februar 20th, 2013 at 23:04
Danke, ebenso @flatter
Februar 21st, 2013 at 00:07
[OT] Passend zu Mitternacht noch ein schönes Gute-Nacht-Video, gefunden auf Gaertner’s Blog. Lest euch Markus’ Beschreibung durch und seht euch den Clip an, gemein aber trotzdem niedlich und seehr treffend ;-)
Gut Nacht und schöne Träume.
Februar 21st, 2013 at 00:22
Artig losgetrabt @Reinplatzer, Video angeschaut und auch Kommentare gelesen…
Dito. Gut’s Nächtle.
(120 will ich nicht werden, aber mal wieder auf einen 18-er oder 19-er BMI kommen, wachsen immer nur die Haare… ja, auch die auf den Zähnen)
Februar 21st, 2013 at 00:57
[OT @Wat.] Ääätsch! Ich bin immer noch wach, im Halbschlaf, höre mir nämlich an meinem Bettradio immer um 01:00 “2254″ auf dradio an, um am Puls der Masse zu sein, d.h. vermultich hptsl. der spd-Wähler. Hmm, ‘ne kulturanalytische Marotte von mir – sehr aufschlussreich aber.
“will ich nicht werden”
Wat., ich mag dich, sehr sehr sogar. Who cares Physiognomie? Bleib wie du bist, verändere dich, dann mag ich dich weiterhin.
Zum allerletzten Mal: Träum Wat. schönes ;-)
Februar 21st, 2013 at 10:59
Ein schlüssiges Referat zur zwielichtigen Rolle unserer spezialdemokratisch geprägten Gewerkschaften bei der Profitmaximierung u. Machtfestigung des dt. Kapitals habe ich kürzlich in dem Buch “Neues vom Hauptfeind – Analysen zum deutschen Imperialismus” (edition ost) gelesen. [Kap.5 "Arbeiteraristokratie in Deutschland", Ludwig Jost/ab S.115]
Den Text (und mehr zum Thema: Analysen z. dt. Imperialismus) findet man auch via der Konferenz eigenen Webseite: [Dokumentationen der I. u. II. Konferenz/PDFs]
“Die Zeit der Nachkriegsgemütlichkeit ist vorbei. Kleindeutschland ist nicht mehr, und Großdeutschland hebt zur dritten letalen Hybris an.”
- Johannes Oehme, Herausgeber des Buches
Februar 21st, 2013 at 11:08
“Es sei zwar wahr, dass das produzierende Gewerbe in den USA wieder wachse. Trotz allem werde sich der Sektor nicht mehr als großer Joberzeuger erweisen. Einerseits basiert diese Annahme auf der Tatsache, dass die Produktionszentren sich in den USA nur auf wenige Hubs konzentrieren. Auf der anderen Seite werde das prognostizierte Wachstum im produzierenden Gewerbe fast ausschließlich auf einer verbesserten Organisationsstruktur der Unternehmen basieren. [...] Hinzu komme, dass Amerika dabei sei, sich zu einer „Nation of Robots“ zu wandeln. Um Kosten zu sparen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, setzten viele Firmen, die ihre Produktion wieder in den USA ansiedelten, auf Roboter und ausgeklügelte Automationsprozesse. Diese Ansicht deckt sich mit einigen in den letzten Monaten publizierten Firmenmeldungen.”
Auch Anlegerseiten finden mal ein Körnchen… Die ‘Gegenseite’ prognostiziert dagegen einen 15-18 Jahre dauernden ‘Superbullenmarkt’. Diesmal wohl Bärenfleisch als Falschdeklaration…
Februar 21st, 2013 at 12:13
OT: Eure Sparguthaben sind sicher…Bis sie eines Tages nicht mehr sicher sind: Griechenland Blog – Finanzamt in Griechenland räumt Bankkonten leer
Ups.
Wer sich über die Person Mariano Rajoy in der Kürze informieren will, kann dies (wie ich finde) recht gut hier tun.
Seit Kohl scheinen Rückgratlosigkeit und konsequenzlose Ignoranz das Erfolgsrezept schlechthin für eine politische Karriere geworden zu sein. Grüße von hier aus an Heinrich Mann.
Heute ist der Beitrag Nr. 16 (“Wilhelm Heitmeyer: Deutsche Zustände”) auf den nds sehr hörenswert. Der Mensch dort bestätigt nach zehnjährigen Untersuchungen all das, was wir uns hier so zusammenreimen.
Februar 21st, 2013 at 17:17
Gar nicht mal OT: Es geht vorrran…
Februar 21st, 2013 at 17:34
Werden Kriege nicht um Absatzmärkte geführt?
Ich mein, was braucht es Rohstoffe, wenn die Fertigerzeugnisse nicht abgesetzt werden können.
Boah, ist das wieder logisch…^^
Februar 21st, 2013 at 17:47
Wird immer gemütlicher. Und wenn sich unsereiner ne winzige Mig 29 ordert, grätscht einem der Rösler dazwischen. Scheiß sozialistischer Bevormundungsstaat!
Februar 21st, 2013 at 19:11
zu “Es geht vorrran…”:
“die ,Sicherung von und den Zugang zu Bodenschätzen’ als ,wichtiges sicherheitspolitisches und auch militärisches Interesse’ bezeichnen.”
Sicherheitspolitik heißt demnach, Rohstoffe zu “sichern”, oder was? Mannoman, die Masken fallen, immerhin das.
@ Flatter:
sozialistisch? Ach nee, ne?
Februar 22nd, 2013 at 05:24
Frau Lehmann
die Masken sind schon längst gefallen. Köhlers Spruch, der viel künstliche Aufregung ausgelöst hat, war eigtl auch nur aus dem Weißbuch der BW zitiert, da halt etwas eleganter umschrieben:
„… Deutschland, dessen wirtschaftlicher Wohlstand vom Zugang zu Rohstoffen, Waren und Ideen abhängt, hat ein elementares Interesse an einem friedlichen Wettbewerb der Gedanken, an einem offenen Welthandelssystem und freien Transportwegen. [...] Energiefragen werden künftig für die globale Sicherheit eine immer wichtigere Rolle spielen. [...] Deutsche Sicherheitspolitik muss auch Entwicklungen in geografisch weit entfernten Regionen berücksichtigen, soweit sie unsere Interessen berühren. [...] Deutsche Sicherheitspolitik beruht auf einem umfassenden Sicherheitsbegriff. Risiken und Bedrohungen muss mit einem abgestimmten Instrumentarium begegnet werden. Dazu gehören diplomatische, wirtschaftliche, entwicklungspolitische, polizeiliche und militärische Mittel, wenn geboten, auch bewaffnete Einsätze. …“
und das stand schon 2006 drin. Und mal ehrlich: für was bräuchten wir auch sonst eine Söldnerarmee? Friedenssicherung? *lol*
Offen ausgesprochen, durch die Wirtschaft selbst, das hat natürlich ne neue Qualität… aber DeMaiziere ist da ein guter Ansprechpartner. Der hat die BW ja sogar schon in Pakistan gesehn.
Köhlers “Ausrutscher”, die Rede mit Pakistan (die kaum Widerspruch erzeugte), etc… sollten wohl abtasten wie weit man gehn kann; ansonsten gilt wohl die Devise “steter Tropfen…”
zwar leicht OT, aber DeMaiziere ist mir noch gut in Erinnerung als der Typ, der nicht mehr als 2 GTMO-Gefangene aus ihrem Elend erlösen “konnte”, von wg “Sicherheitsrisiko”. Mit solchen Politikern ist es keine Schande, sich wieder fürs Deutsch-Sein zu schämen
Februar 22nd, 2013 at 08:41
Aus der Kategorie Blondinenwitze: Isolde Kunkel Weber (ver.di-Bundesvorstand) spricht aus ihrer Zeit in der Hartz-Kommission. (youtube, ~12:30)
“Es ist ein Skandal, aber ich bin stolz das zu verteidigen, was wir erreicht haben” oder so ähnlich.
Februar 22nd, 2013 at 09:32
Mannoman, die Masken fallen, immerhin das.
“Man kaufe lieber Reifenfabriken woanders, in China oder in Indien. Dort zahle man weniger als einen Euro pro Stunde Lohn, weil der von der Regierung subventioniert werde, und könne dann alle Reifen nach Frankreich liefern, die man dort braucht.” Clash
Weiss zwar eigentlich auch jeder, wird aber auch selten so deutlich ausgesprochen.
Februar 22nd, 2013 at 12:13
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