Bundesfinanzministerium betreibt INSM-Propaganda
Posted by flatter under Politik[32] Comments
19. Mrz 2012 13:30
“Der Liberalismus leitet das Privateigentum aus dem Selbstbestimmungsrecht des Menschen und aus dem Naturrecht auf Selbsteigentum des Menschen an Leib und Leben sowie an den Früchten seiner Arbeit ab. Legitimationsgrund des privaten Eigentums ist also vor allem die persönliche Leistung.”
Bundesministerium der Finanzen.
Dieser ungefilterte Unfug steht wortgleich im “Lexikon” der INSM. Ich habe diesen Satz bereits vor einigen Jahren kommentiert, als er noch nicht offizielle Doktrin war.. Die Quelle wird ebenso wenig genannt wie der Preis, den die neoliberale Lobby für die Übernahme des Ministeriums gezahlt hat.
Dank an R@iner.
März 19th, 2012 at 13:40
Anmerkung: Bei den Kommentaren zum Artikel verweise ich auf die Nutzungsbedingungen. Haltet euch mit sog. “Tatsachenbehauptungen” und Beleidigungen zurück, ich lösche so etwas bekanntermaßen eh. Ich weiß, das die Damen und Herren der INSM hier mitlesen.
März 19th, 2012 at 13:46
Sowas hätte ich bei MAD Eulenspiegel und Titanic gesucht ..aber gut es zeigt nur die verzerrte Wahrnehmung unserer Nutznießer ganz zu schweigen von denen die sich solche Weisheiten noch verinnerlichen ..
Wir waren viel zu teuer ..
Wir müssen uns dem Wettbewerb stellen
blabla wer ist eigentlich “wir” ..?
Was nutzt es dem hungrigen Knecht wenn sein Herr fett ist ..? Till Eulenspiegel*
März 19th, 2012 at 14:04
# flatter meint:
März 19th, 2012 at 13:40
” Ich weiß, das die Damen und Herren der INSM hier mitlesen.”
Was? Professor Sinn und Freunde lesen hier fleißig mit?
Das sollte und allen Ehre und Ansporn zu noch größeren Leistungen sein! :-)
März 19th, 2012 at 14:14
Beleidigungen brauchen wir hier wirklich nicht: Dieses Zeug, was von INSM und jetzt BMF geschrieben wird, ist Beleidigung genug für alle!
Unglaublich. “Leistung” – ich bin doch kein Motor.
“I often wonder what the Vintners buy
One half so precious as the Goods they sell.”
März 19th, 2012 at 14:36
“Johann, was steht heute nach dem Frühstück an ?”
- “Wir kaufen heute ein Ministerium, Sir!”
“Wird es uns viel kosten Johann ?”
- “So gut wie geschenkt, Sir!”
Nun dann…
März 19th, 2012 at 14:36
Was mich so dermaßen entsetzt, ist, daß Jahrhunderte schwerwiegender aber positiver Diskussionen um den Freiheitsbegiff auf die wirtschaftliche Freiheit reduziert werden.
Ist aber kein Wunder, wenn schon Leute, die z.B das John-Stuart-Mill-Institut für Freiheitsforschung gründen und leiten so etwas schreiben: Tagesspiegel v. 14.08.2010 – Frei sein! Mündig sein! Trauen wir uns
(Sorry, der deutsche Freiheitskämpfer kommt wieder darin vor.)
@piet: Man kauft keine Ministerien, man kauft die Realität ganzer Staaten. Ich nehme doch stark an, daß das Zeugs in den Schulen gelehrt wird und auswendig gelernt werden muß.
März 19th, 2012 at 14:55
Beachtlich ist auch der letzte Absatz auf der BMF-Seite. Da wird ein Naturrechtcharakter des Privateigentums behauptet, der durch nichts gerechtfertigt werden muß. Und ganz nebenbei wird es zur “unverzichtbaren Institution” für individuellen Wohlstand und Freiheit erhoben, weswegen es zu allem Überfluß schon von sich aus zum Gemeinwohl beiträgt. Herrschaftssprache in Reinkultur.
März 19th, 2012 at 15:03
Naturrecht. Soso.
März 19th, 2012 at 15:10
Ja, ja, Naturrecht, darum brauchts ja auch noch einen Staat mit Katasteramt, der das schützt^^
EDIT: Ok, den würde ein echter Liberaler lieber außen vor sehen… weil er eben nicht sieht, daß Staat sein Eigentum garantiert. So ein echter Liberaler sieht nur, daß sich der Staat überall einmischt und kostet und dabei alle behindert so richtig frei zu sein…
März 19th, 2012 at 15:20
Ja, das kommt davon, wenn der Herr sein eigenes Geschwätz nicht versteht.
März 19th, 2012 at 15:27
@Wat.: Der Liberale will ja deshalb den “schlanken Staat”. Das ist dann die Übersetzung für die direkte Kontrolle über Polizei und Heer. Was dann noch übrig bleibt, läßt sich mit der zweiten Hälfte von “Fly with the eagle or scratch with the chicken” beschreiben.
März 19th, 2012 at 15:28
..”Legitimationsgrund des privaten Eigentums ist also vor allem die persönliche Leistung.”
Versteh ich nicht.
Das ist doch Sozialismus !!! ?
Und das von den Luftzufächlern der Sonnendeckbewohner. Leuten also, die ihr privates Eigentum hauptsächlich geerbt und mitnichten erarbeitet haben.
Hmmm…
Kanzlerin aus der SED-Talentschmiede
BuPrä auch Ossi
Und jetzt noch Sozialismus-Prosa von DER INITIATIVE…
Und demnäx heißt VW dann wohl VEW.
März 19th, 2012 at 15:36
@Haraldn E: Die Dinger hießen nicht VEW; VEB und waren alles andere als volkseigen…
März 19th, 2012 at 15:50
Harald E
..sei mal froh wenn der nicht wieder KdF-Wagen heißt ..
666
März 19th, 2012 at 16:04
@Wat.: Ich lese gerade, daß der schlanke Staat bei der Schlecker-Pleite helfen wird. Das hatte ich oben vergessen. Hossiana. Früher wäre der Schröder gekommen und hätte persönlich…
@Lazarus: Ich hätte nichts gegen Autos, die mit Freude gebaut wurden. :(
März 19th, 2012 at 16:05
Ja, ne. Iss klar ;-)))
Ich (Saarländer) durfte kürzlich Oskar im Radio lauschen. Es ist -glaub ich- Wahlkampf.
Wortlaut:
Ich möchte demokratischen Sozialismus. D.h.
Wohlstand gehört in die Hände derer, die ihn erarbeiten und nicht in die Hände derer, die ihn erben oder durch glückliche Geburt erhalten.
Und jetzt kommen BuFin-Ministerium und INSM
mit dem sinngemäß gleichen Spruch um die Ecke.
Wollen die mir nen blanken Hintern als Sonnenaufgang verkaufen ?
März 19th, 2012 at 16:09
@Harald E.: Nicht jetzt erst. Früher gab es das Schlüsselwort “Eigentum” beim bmf nicht im Glossar. Ca. Ende 2005/Anfang 2006 wurde die Seite neu gestylt und dabei die Begriffserläuterung in ihrem heutigen Wortlaut übernommen. (Habe ein bißchen mit der way-back-machine gespielt.)
Guck’ dir die Seiten an, es handelt sich um wortgleiche Sätze, nicht nur um sinngemäß ähnliche!
März 19th, 2012 at 16:26
»…aus dem Naturrecht auf Selbsteigentum des Menschen an Leib und Leben sowie an den Früchten seiner Arbeit…«
Das einzige Naturrecht (nicht Naturgesetz) das ich kenne, ist das Recht des Stärkeren. Alles andere hat mit so seltsamen Konstrukten wie Kultur und Zivilisation zu tun. Ich sage meinen Kindern schon lange, dass das Leben selbst nicht fair ist und sein kann und dass sich deshalb jede Gesellschaft Regeln gibt um den Shit ein wenig auf alle Schultern zu verteilen.
Ansonsten stimme ich dem Satz aber gern zu. Insbesondere das mit den Früchten seiner[!] Arbeit®. Von Kapitalanlagen, Zockereien mit fremdem Geld und der Arbeit anderer ist da nicht die Rede.
Aber so ist er, der Neoliberallala – so lange man nicht an den eigenen Worten gemessen wird ist alles im grünen Bereich.
P.S.: gerade auf Telepolis – die Briten wollen ihre Straßen und Autobahnen privatisieren. Dafür werden dann noch die Spitzensteuersätze gesenkt und der Sprit teurer. Irgendwie haben die auf der Insel das Ende vom Karneval verpasst…
März 19th, 2012 at 16:35
Was nutzt es dem hungrigen Knecht wenn sein Herr fett ist ..?
Es sprach der Herr zum Knecht:
‘Heut gehts mir aber schlecht…’
Darauf der Knecht zum Herrn:
‘Das hört man aber gern!’
Nun aber zu dieser Sache mit der Leistung…
“Was nun als Erstes die normative Refeudalisierung im Finanzmarktkapitalismus betrifft, so ist das Schicksal des Leistungsbegriffes dafür das schlagendste Beispiel. Aller anderslautenden Rhetorik zum Trotz, ist das Leistungsprinzip bei den Führungskräften der Wirtschaft in Wirklichkeit nicht mehr gut gelitten. Wer sich bisweilen auf Seminaren und Tagungen wirtschaftsnaher Verbände aufhält, kann dort erleben, dass Begriffe wie „Leistungsgerechtigkeit“ ausdrücklich abgelehnt werden. Wer „Leistung“ sagt, so heißt es, wolle nur Forderungen stellen. Stattdessen gelten „Selbstverantwortung“ und „Eigeninitiative“ als Leitbilder der Gegenwart. Für Spitzenverdiener haben diese Leitbilder den Vorteil, weder zum Vergleich einzuladen noch dem finanziellen Markterfolg irgendeine Grenze zu setzen. Heute sehen die oberen Führungskräfte denn auch weitgehend davon ab, ihre Bezüge noch mit den Einkommen ihrer Mitarbeiter zu vergleichen. [...] Und so hat in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung der Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann noch einmal die heute herrschende Sichtweise im Management artikuliert: „Gehälter und Boni“, so Ackermann, „sind Preise. Sie werden in einer Marktwirtschaft zunächst einmal von Angebot und Nachfrage bestimmt.“ Und Preise seien, so Ackermann weiter, das Ergebnis von Knappheit, nicht von Gerechtigkeit.” Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung
Wobei die ‘Knappheit’ solcher Figuren auch nicht einmal mehr ‘zweifelhaft’ ist, sondern gleich blanker Unfug… es handelt sich dabei schlicht nur noch um eine Oligarchie, die ihre gegenseitigen ‘Apanagen’ selbst bestimmt – ‘weil sie es kann’. Is also wie mit dem Hund und seinen Klöten.
März 19th, 2012 at 16:47
Wohl sind die knapp: Über die Hälfte des deutschen Top-Managements stammt aus dem winzigen 0,5-Prozent-Segment der reichsten deutschen Familien.
https://archiv.feynsinn.org/?p=11978
März 19th, 2012 at 16:54
@Peinhart: Wenn die so ticken, warum ebbt dann nicht die ständige Diskussion um den Fachkräftemangel ab, wenn doch z.B. nach der Anwendung der selben Logik feststeht, daß solange einem Ingenieur keine 5 Millionen im Jahr in den Anzeigen geboten werden, gar kein Mangel an Ingenieuren herrschen kann?
Die sind einfach gleicher als gleich und ihre größte Lebensleistung besteht in der bedingungslosen Anpassung, die hoch entlohnt wird. Ich halte die Leute für seelenlose Roboter, denen ich möglichst viel Unglück im privaten Bereich wünsche, sofern der überhaupt noch existieren sollte und wenn, dann wozu.
Wenn diese Leute nicht noch Unglück über andere bringen würden, so hätte ich vielleicht noch Mitleid übrig.
März 19th, 2012 at 17:04
R@iner
Es herrscht ein Mangel an ” billigeren ” Fachkräften weil es geht immer billiger wenn nur die Not und das Heer der Willigen groß genug ist .. und statt sich zu organisieren zum großen “fuck you !!!” will jeder der erste auf dem niedrigst bezahlten Aufstocker Job sein denn und nun im Chor :
Sozial ist was Arbeit schafft !!!
Übrigens falls es noch keiner gemerkt hat ich hasse diese SPD und Gewerkschafts Penner deren Ober-Häuptling dafür seinerzeit gesorgt hat das dieses fuck you existenzbedrohend wird und den Lohnabhängigen damit das Rückgrat gebrochen hat während sich die Gewerkschaftler auf Kleinkram einen gekläppert haben … ! …
März 19th, 2012 at 17:05
@Lazarus: “Es herrscht…”
Mann, das weiß ich doch. *eyeroll*
März 19th, 2012 at 17:15
@Rainer: danke für die ‘Historie’ dieses Eintrags. In der Tat recht aufschlußreich. Naja, solange sie sich nicht auch noch die Gesetze von denen schreiben lassen… (ha-ha-ha)
März 19th, 2012 at 17:20
Haha, wo käme man denn da auch hin.
März 19th, 2012 at 17:24
Jau Rainer, glaub ich dir unbesehen.
Die sprechen da ja auch von “persönlicher Leistung”…nicht von Arbeit.
Und wie dieser Staat persönliche Leistung honoriert, wissen wir spätestens seit Wulff….und Arbeit….Arbeit kennen die offensichtlich nicht.
Das machen “Andere”.
Hmpfff…
Und dabei heißt es: “Gier frisst Hirn”
Dort wo (materiell) was zu holen ist, wäre die Gier doch längst an Unterernährung eingegangen.
So !
Bin völlig unterhopft.
Ich geh jetzt in meine Stammkneipe, zu den anderen Theken-Philosophen. Vielleicht haben die noch ne tragfähige BFM/INSM-Erklärung.
;-)
März 19th, 2012 at 19:05
@20. flatter: Bei soviel Inzucht ist klar warum dort der Wahnsinn grassiert. Und weil das alles Kerle sind, dürfte die Hälfte davon an Hämophilie leiden. Das Problem löst sich also in Kürze von selbst, falls nicht ab und zu mal der Chauffeur mit eingekreuzt wird. ;-)
März 19th, 2012 at 19:11
@ninjaturkey: Wir sollten doch ausdrücklich keine offensichtlichen Beleidigungen aussprechen.
März 19th, 2012 at 19:57
Je länger ich darüber nachdenke, um so besser finde ich die Aussage “Legitimationsgrund des privaten Eigentums ist also vor allem die persönliche Leistung.”
Das “vor allem” muss man streichen, und dann nur duchsetzen, dass erben oder etwas geschenkt bekommen keine “persönliche Leistung” ist. Damit fällt jedes Vermögen mit dem Tod des Eigentümers an den Staat.
Man kann eine Bagatellgröße einführen, also einen Betrag den man verschenken oder vererben darf. Mir würde die Höhe des Mindestlohns oder des bedingungslosen Grundeinkommens gefallen. Dann kommt das Geld doch mal wieder richtig in Bewegung.
März 19th, 2012 at 23:02
Aus FAQ INSM
“Die Initiative hält die konsequente und konsistente wettbewerbliche Ausrichtung unserer Wirtschafts- und Sozialordnung für erforderlich, um in Deutschland dauerhaft mehr Wachstum und neue Arbeitsplätze zu schaffen. ( Also, wer hat so einen Blödsinn verfasst?)
Dies stärkt auch das eigenverantwortliche Handeln jedes Einzelnen ( Mut zum Billiglohn, bedingungsloses und unbezahltes Arbeiten wie Praktikanten, Ausbau Niedriglohn ) und die Fähigkeit, Risiken erfolgreich zu begegnen ( wtf ). Unser Ziel ist deshalb die nachhaltige Förderung der Reformbereitschaft in Politik und Gesellschaft.”
Ganz ehrlich, wie totalitär ist das eigentlich? Konform mit dem GG ??
März 20th, 2012 at 07:51
@28. R@iner: Wieso? Inzucht, Wahnsinn und Hämophilie sind medizinische Fachausdrücke. Die Studien, nach denen unsere Eliten® wilder wüten als Psychopaten, ist auch nicht von mir.
Und mein Tipp mit dem Chauffeur… Du hast Recht. Ich hoffe, damit keinen Chauffeur beleidigt zu haben.
März 20th, 2012 at 08:01
@ninjaturkey: Puh, dann bin ich ja beruhigt, daß deine Beurteilung die Chauffeurs-Gilde nicht einschließt, sondern nur diejenigen anvisiert, welche die Hasenscharte quasi längst ins Familienwappen hätten eingravieren (lassen) sollen.