TAZ-Fast Food zum Datenschutz
Posted by flatter under JournalismusKommentare deaktiviert
19. Sep 2008 0:48
Häppchen zum Lesen sind der Hit der Saison, wer gibt da schon Geld aus für Journalisten, die auch Artikel schreiben können? Unfreiwillig selbstreferenziell fällt ein solches publizistisches Accessoire bei der TAZ aus. Zum Thema Datenschutz darf Meike Laaff dort einen “Trendforscher” kurzbefragen. Ein Interview wäre etwas anderes. Demnächst werden politische Analysen ganz konsequent von Astrologen geliefert, das liest sich einfach leichter.
Der “Forscher” (wie erforscht man eigentlich die Mode im Datenschutz? Was muß ich dafür studieren?) weiß über die User zu erklären:
“Sie hinterlassen ihre Daten mutwillig und bewusst – angefangen bei PayPal über Kreditkarten und Handy bis hin zu Google, dem klassischen Beispiel. Oder bei den ganzen Social Communitys oder Twitter, wo ich ganz bewusst täglich meine Daten hinterlasse, damit meine Freunde und Bekannten quasi in mein Leben integriert sind.”
Dazu passend bebildert die TAZ ihren journalistischen Modeschmuck mit einem unscharf fotographierten Wesen, das sich gerade im “SchülerVZ” tummelt. Ganz bewußt erklären dort Zwölfjährige, daß sie für ihren Datenschutz selbst verantwortlich sind.
“Das ist eigentlich diese Souveränität, die ich den jetzt kommenden Generation unterstelle: dass sie sehr wohl den Wert ihrer Daten erkennen und dass sie ihre Daten sehr bewusst freigeben – und im Zweifel etwas dafür fordern, zum Beispiel Rabatte.”
Wer mit der Volljährigkeit die Souveränität erhält, über seine unschuldig preisgegebenen Daten wirklich selbst verfügen zu dürfen, kann die Offenlegung seiner gesamten Privatsphäre seit dem Grundschulalter bei seinem Payback-Partner gegen einen Gummiball eintauschen. Wer braucht da noch den “klassischen” muffigen Datenschutz? Der ist doch voll krass untrendy!
September 19th, 2008 at 01:57
Der Herr Jánszky (flatter nennt ihn ja nur “Forscher”) ist ja interessant…
Lustige Infos dazu unter https://www.forward2business.com , wo man ihn als Zukunftsredner buchen kann…besser als Merkel wirds bestimmt!
Schön auch sein Posting unter https://www.connectedmarketing.de/cm/2006/09/wer_ist_sven_gb.html
Dort sagt er so lustige Dinge wie: “So entstehen kleine ThinkTanks, die ganz nett sind und bei denen manchmal gute Dinge entstehen zwischen denen die Ideen haben und denen die an den großen Rädern drehen können. Das nennt sich dann forward2business Zukunftskongress, bei dem in diesem Jahr auch Klaus und Ami waren.”.
Armer Klaus.
Aber was soll’s: Spiegel ist tot, ARD auf dem besten Wege dahin und die taz “interviewt” jetzt auch Diplom-Journalisten dieser Art.
Wer die Schnauze noch nicht endgültig voll hat, darf sich gerne auch noch das “Interview von Deutschlandfunk mit Zukunftstrainer Sven Gábor Jánszky zum Thema Bodytuning und Hirndoping” unter https://www.forward2business.com/thinktank5/bodytuning-wird-zu-geschaeftsmodell-der-zukunft/interview-dlf.html
antun.
BILD-Zeitung-Lesen ist auch gar nicht sooo schlecht.
September 19th, 2008 at 01:57
Der Herr Jánszky (flatter nennt ihn ja nur “Forscher”) ist ja interessant…
Lustige Infos dazu unter https://www.forward2business.com , wo man ihn als Zukunftsredner buchen kann…besser als Merkel wirds bestimmt!
Schön auch sein Posting unter https://www.connectedmarketing.de/cm/2006/09/wer_ist_sven_gb.html
Dort sagt er so lustige Dinge wie: “So entstehen kleine ThinkTanks, die ganz nett sind und bei denen manchmal gute Dinge entstehen zwischen denen die Ideen haben und denen die an den großen Rädern drehen können. Das nennt sich dann forward2business Zukunftskongress, bei dem in diesem Jahr auch Klaus und Ami waren.”.
Armer Klaus.
Aber was soll’s: Spiegel ist tot, ARD auf dem besten Wege dahin und die taz “interviewt” jetzt auch Diplom-Journalisten dieser Art.
Wer die Schnauze noch nicht endgültig voll hat, darf sich gerne auch noch das “Interview von Deutschlandfunk mit Zukunftstrainer Sven Gábor Jánszky zum Thema Bodytuning und Hirndoping” unter https://www.forward2business.com/thinktank5/bodytuning-wird-zu-geschaeftsmodell-der-zukunft/interview-dlf.html
antun.
BILD-Zeitung-Lesen ist auch gar nicht sooo schlecht.
September 19th, 2008 at 07:37
Der Artikel könnte auch in BILD stehen – kurz und knapp – keine Kritik – kein Hinterfragen usw. Es ist schon unglaublich, welcher Blödsinn in heutigen Zeiten an jeder Ecke auf den geneigten Leser lauert.
Wird aus Sicht der Verantwortlichen aber bestimmt kein Grund für sinkende Auflagen und Leserschaften sein.
Man kann es aber auch positiv sehen, dass man einmal nicht “Trendforscher” Prof. Sinn & Co. auch hier befragt hat…
September 19th, 2008 at 07:37
Der Artikel könnte auch in BILD stehen – kurz und knapp – keine Kritik – kein Hinterfragen usw. Es ist schon unglaublich, welcher Blödsinn in heutigen Zeiten an jeder Ecke auf den geneigten Leser lauert.
Wird aus Sicht der Verantwortlichen aber bestimmt kein Grund für sinkende Auflagen und Leserschaften sein.
Man kann es aber auch positiv sehen, dass man einmal nicht “Trendforscher” Prof. Sinn & Co. auch hier befragt hat…
September 19th, 2008 at 11:19
Mehr Eigenverantwortung!
Die Welt wäre eben viel besser, wenn wir und diese quengelnden Datenschützer nicht verantwortungslos an den Gesetzgeber denken würden (das ist unfreiheitlich!) oder an die Verpflichtungen der Anbieter (das ist moralisch rigide!), sondern an die jederzeit mögliche – großartige- natürliche Ordnung der Zukunft, die dann entsteht, wenn jede Person eigenverantwortlich ist. Dazu gehört natürlich auch, als Konsument für die Folgen eigenen Tuns einzustehen.
Genauer gesagt, jegliche Folgen (als Ausdruck der Eigenverantwortung!) klaglos hinzunehmen.
Zukunft! Es gibt eben nichts umsonst! Trendforschung! Schtonk! Die Wirtschaft hat immer Recht! Schtonk! Eigenverantwortung löst das Problem! Schtonk!
(gewiss auch für Kinder…)
Und jetzt im Ernst: Tatsächlich ging es dem Seminaranbieter, äh, Trendforscher nicht um pauschale Verbote, sondern um jegliche (!) Verbote. Die sind ja alle böse, oder so… Für den Trendforscher hat “der Markt” eben immer Recht. Den darf man eben nicht gängeln. Wegen der dann ach-so-tollen Zukunft. Oder so. Gesetzliche Regelungen seien für die Entwicklung der Märkte immer Gift.
Egal, was dort geschieht. Das ist Gabors Trend.
(früher hätte man so einen Schrott Tendenz bzw. tendenziös genannt – nicht aber Trendforschung)
Sein sogenannter Think Tank forward2business (nicht weit weg von einer 1-Mann-Seminarbude mit Drücker-Vertriebsmethoden) faselt derweil von “visions for leaderships”.
Will man tiefer in Gabors geistiges Elend reinschnuppern, empfiehlt sich ein Blick in diese Presseemitteilung.
September 19th, 2008 at 11:19
Mehr Eigenverantwortung!
Die Welt wäre eben viel besser, wenn wir und diese quengelnden Datenschützer nicht verantwortungslos an den Gesetzgeber denken würden (das ist unfreiheitlich!) oder an die Verpflichtungen der Anbieter (das ist moralisch rigide!), sondern an die jederzeit mögliche – großartige- natürliche Ordnung der Zukunft, die dann entsteht, wenn jede Person eigenverantwortlich ist. Dazu gehört natürlich auch, als Konsument für die Folgen eigenen Tuns einzustehen.
Genauer gesagt, jegliche Folgen (als Ausdruck der Eigenverantwortung!) klaglos hinzunehmen.
Zukunft! Es gibt eben nichts umsonst! Trendforschung! Schtonk! Die Wirtschaft hat immer Recht! Schtonk! Eigenverantwortung löst das Problem! Schtonk!
(gewiss auch für Kinder…)
Und jetzt im Ernst: Tatsächlich ging es dem Seminaranbieter, äh, Trendforscher nicht um pauschale Verbote, sondern um jegliche (!) Verbote. Die sind ja alle böse, oder so… Für den Trendforscher hat “der Markt” eben immer Recht. Den darf man eben nicht gängeln. Wegen der dann ach-so-tollen Zukunft. Oder so. Gesetzliche Regelungen seien für die Entwicklung der Märkte immer Gift.
Egal, was dort geschieht. Das ist Gabors Trend.
(früher hätte man so einen Schrott Tendenz bzw. tendenziös genannt – nicht aber Trendforschung)
Sein sogenannter Think Tank forward2business (nicht weit weg von einer 1-Mann-Seminarbude mit Drücker-Vertriebsmethoden) faselt derweil von “visions for leaderships”.
Will man tiefer in Gabors geistiges Elend reinschnuppern, empfiehlt sich ein Blick in diese Presseemitteilung.
September 19th, 2008 at 11:34
Der Mann ist ja so visionär, daß er vor lauter Elan kein Komma setzen kann. Ouch!
September 19th, 2008 at 11:34
Der Mann ist ja so visionär, daß er vor lauter Elan kein Komma setzen kann. Ouch!
September 19th, 2008 at 11:34
Oh, ich habe einen neuen Zukunftstrend gefunden! In Zukunft darf man jeden dahergelaufenen Trottel “Forscher” nennen, der als Forscher nicht eine einzige wissenschaftliche Veröffentlichuntg vorzuweisen hat.
Dreistes Rumbehaupten an Stelle jeglicher Überprüfung – Forschung ohne Wissenschaft: Der neue Trend!
(und die taz ist sich nicht zu schade für diesen Quark)
Sehr geil auch Gabors firmeneigener “Zukunftskongress 2007″, da kann man schön sehen, welche Forschungen Gabor betreibt und präsentiert:
Forschung! Kongress! Schtonk!
September 19th, 2008 at 11:34
Oh, ich habe einen neuen Zukunftstrend gefunden! In Zukunft darf man jeden dahergelaufenen Trottel “Forscher” nennen, der als Forscher nicht eine einzige wissenschaftliche Veröffentlichuntg vorzuweisen hat.
Dreistes Rumbehaupten an Stelle jeglicher Überprüfung – Forschung ohne Wissenschaft: Der neue Trend!
(und die taz ist sich nicht zu schade für diesen Quark)
Sehr geil auch Gabors firmeneigener “Zukunftskongress 2007″, da kann man schön sehen, welche Forschungen Gabor betreibt und präsentiert:
Forschung! Kongress! Schtonk!
September 19th, 2008 at 11:46
Neues von der Forscherfront:
Aha: Wenn Kunden im Verhältnis zu Unternehmen wehrlos sind, wenn Unternehmen Daten missbrauchen, dann sei das Ausdruck “dieser Souveränität” der “kommenden Generation”.
Und deshalb (!) sei also “Datenschutz lächerlich”. Gabors Beispiel zeigt, wie NLP und plumpe Businessdenke in der Lage ist, jede ehemals funktionsfähige Nervenfaser im Gehirn vollends aufzulösen.
Ich frage mich allerdings, wer der taz diesen “Experten” empfohlen hat.
September 19th, 2008 at 11:46
Neues von der Forscherfront:
Aha: Wenn Kunden im Verhältnis zu Unternehmen wehrlos sind, wenn Unternehmen Daten missbrauchen, dann sei das Ausdruck “dieser Souveränität” der “kommenden Generation”.
Und deshalb (!) sei also “Datenschutz lächerlich”. Gabors Beispiel zeigt, wie NLP und plumpe Businessdenke in der Lage ist, jede ehemals funktionsfähige Nervenfaser im Gehirn vollends aufzulösen.
Ich frage mich allerdings, wer der taz diesen “Experten” empfohlen hat.