Unsere Freiheit in Ouagadougou
Posted by flatter under Best of , Politik[9] Comments
11. Jun 2011 0:48
Erst geht es jetzt erst mal nach Tripolis, dem Libyer in den Arsch treten. Der Deutsche stellt sich da etwas sperrig an und ist nicht immer zufrieden damit, irgendwen zu erschießen, weshalb er noch immer den Ami vorschickt, der ihm dann konkrete Ziele vorgibt.
Das spart dann eigentlich auch Munition, was der NATO doch entgegenkommen sollte. Der Ami aber weiß: Kann man nicht genug von haben, dem enstprechend ist sein Schussverlauf wie beim Schlussverkauf: “Alles muss raus”, danach gibt’s neu. Neue Munition, neue Ziele und immer das eine: Freiheit! Freiheit von dem Feind, dem heidnischen. Jeder kann mitmachen.
Jeder? Im Prinzip ja. Der Heide muss, wenngleich selten so recht klar ist, ob als Ziel oder Schütze. Ziel muss er sein, Schütze kann er sein, wenn’s ein guter Hurensohn ist.
Vor dem Gefecht ist vor dem Geschäft
Der Christenmensch wiederum muss können, da wird jetzt differenziert. Wer sein Arbeitszeug in Ordnung hält und genügend davon vorhält, ist Vollmitglied, die anderen können zwar auch müssen, dürfen aber künftig nur, wenn sie auch können wollen. Der Rest geht in die zweite Liga. Wie bei Euro Nord und Euro Süd gibt es dann NATO Mord und NATO müd. Für alle gilt dann: Dabeisein ist alles, aber Mitreden darf nur, wer können kann. Das Nähere regelt der Commander in Chief.
Internationale Verantwortung übernehmen, für die Freiheit einstehen, die Handelswege sichern. Wer kann dazu schon nein sagen? Der Demokrat in Uniform weiß: Vor dem Gefecht ist vor dem Geschäft. Afghanistan war nur keine Übung, der Ernstfall kommt jetzt erst. Da machen wir mit, da müssen wir hin, das wollen wir auch. Wir sind nämlich nicht nur Papst, wir sind jetzt auch Freiheitsmedaille. Und das mit Recht, denn alles, was zugrunde geht, ist wert, dass das, was hier entsteht, auch stets an alle Fronten geht.
Denn bei aller Freundschaft zu grundgesetzwidrigen Angriffskriegen, bei denen Deutschland auch weiterhin gern symbolisch mitkämpfen wird, weiß auch der Freiheitsnobelpreisträger: Wenn die NATO bombt, muss die Bundeswehr nicht viel deutsches Kriegsmaterial mitbringen. Das haben wir längst voraus exportiert. Unsere Handelswege sind eurer Nachschub. Also Ball flach halten, Mr. President!
Juni 11th, 2011 at 01:47
Daumen hoch flatter !
Windschnittiges Kriegsgerät läßt sich eben einfach schlecht verkaufen in den heimischen Märkten – nicht mal bei obi !
Juni 11th, 2011 at 02:12
@permabird
Hmmm, würd mich nicht mehr groß wundern, wenns die lasergesteuerten Präzisionsbomben schon beim Obi gibt. Wenn man sich die ganzen Pseudo-Schwarzenneggers mal Samstagmorgens im friedlichen Dörfle mit ihren Kärcher-Hochdruckreinigern oder Kettensägen im heimischen Obstgarten ansieht, die ihren eigenen Kids das Krachmachen verbieten – dann weiß man automatisch, wo das zukünftige Marktpotential liegt. Des deutschen Willen zum motorisierten Krachmachen bei geringstmöglicher körperlicher Eigenbetätigung, hat mitunter etwas seltsam fernsehgerechtes an sich. So ein präzise angebrachtes Bömbchen, wär da zumindest mal eine Sache ohne ständige Wiederholungen. Ich komm grad schwer ins Schleudern ;-)
Juni 11th, 2011 at 03:53
“Vor dem Gefecht ist vor dem Geschäft”, während des Gefechts ist während des Geschäfts und nach dem Gefecht ist wieder vor dem Geschäft. Geschäft ist also immer. Nüchtern betrachtet der totale Wahnsinn, angetüddelt betrachtet reiner Irrsinn.
Stört aber auch die Wenigsten. Diejenigen schonmal garnicht, die wissen, dass sie in den Werkshallen des metallverarbeitenden Gewerbes an Kriegsgerät herumkloppen und diejenigen nicht, die nicht wissen, das sie Komponenten und Einzelteile herstellen, die dann verpackt, verschickt und an Ort und Stelle einsatz- und tötungsbereit montiert werden. Diejenigen, die den ganzen Schrott dann endlich anwenden dürfen/sollen/müssen/könnten(?), warten schon ganz gespannt in Reih und Glied.
“Scheissegal wie reudig die Arbeit ist”, seufzte der Folterknecht in die Runde der Eingekerkerten, “aber jemand muss sie ja machen”, und massakrierte die erstbeste arme Seele. Währenddessen, weit entfernt der Folterkammer, in einer kleinen Werkstatt, tüfteln und werkeln Erfinder und Ingenieure schon wieder an neuen Folterinstrumenten herum, während einer stöhnt: “Immer nur Arbeit, Arbeit, Arbeit.” “Ist doch gut so”, meinte eine Tüftlerin, “besser die Anderen liegen zukünftig auf der Streckbank hier, als wir zwei.” (Selbst-)Herrliches und vergnügtes Gelächter ertönt.
Juni 11th, 2011 at 09:32
Wow – schön ätzend und angefüllt mit Wortspiel und literarischen Querverweisen. Dem Thema schgemessen. Klasse, flatter.
Die Jungs in der Rommel-Kaserne werden wieder feucht träumen. Auf den Spuren des alten Wüstenfuchses die Dünen pflügen beim neuen Afrikacorps.
Juni 11th, 2011 at 09:53
“Hurensohn”? Nachdem Millionen Christen nach der Erschießung von Osama B-L den Verstoß gegen das 5. Gebot bejubelt haben, muss damit gerechnet werden, dass nun als nächster Assad dran ist (Syrien). Die Medien bereiten das schon vor.
Juni 11th, 2011 at 12:47
flatter meint: “Erst geht es jetzt erst mal nach Tripolis, dem Libyer in den Arsch treten.”
….und danach wohl gleich nach Damaskus, um dem Assad in den Arsch zu treten, nach diesem dann wohl gleich nach Teheran, um dem Achmadinijad, darauf wohl nach Karatschi, den dortigen bin Laden “Helfern”…
Tja, und wann werden diese NATO-Imperialisten endlich vor den Toren von Peking und Moskau stehen, um den dortigen “Potentaten”, “Freiheitsunterdrückern” in den Arsch zu treten, um auch den dortigen Völkern die “Freiheit” zu bringen?
Ich fürchte, langsam wird es mit dieser NATO sehr ungemütlich in der Welt!
(Wer Eurasien beherrscht, beherrscht die Welt, so ein gewisser Zbigniew Brzezinzki schon vor langer Zeit…..)
Juni 11th, 2011 at 13:26
Unsere Handelswege sind eurer Nachschub.
Darauf kann man einfach nicht oft genug hinweisen, denn das schmutzige Geschäft, für welches doch noch einige wenige unsere (sic!) Bundeswehr nicht hergeben mögen, ist für unsere Wirtschaft routiniertes Tagesgeschäft – schon seit Jahrzehnten.
Und Millionen christliche Mitbürger freuen sich über den Erfolg “ihrer Volkspartei” (Was denn nu? Entweder Partei der Christen, oder Partei des Volkes, beides auf einmal geht statistisch gesehen nicht…), ist ja schließlich auch völlig egal, woher das ganze Schwarzgeld kommt, mit welchen Lobbyisten das Merkel in die Kiste hüpft, warum Meßdiener manchmal nicht sitzen können, wieso der Binnenmarkt vernachlässigt wird, usw. usf.
Juni 11th, 2011 at 13:29
Ja die Göttlichen Kraft der Heilige Inquisition abgesegnet von BarakO himself wirkt unter den Ungläubigen die ihr Öl nicht gegen Glasperlen und christlicher Erlösung und Mission hergeben wollen.
Schon Jonny Walker Bush hatte ja den göttlichen Auftrag nach diversen Erscheinungen. Diesen Auftrag hat er im Namen des amerikanischen scheinfrommverblödeten Volkes ( die Missbildungspolitik trägt seine Früchte )weiter gegeben an den Schwarzen Heisbringer und Hoffnungsträger der Hirnweichen der die Jungfrau der Ukermark im Namen des Herrn berief gegen die Heiden zu mobilisieren.Die Pfarrerstochter hat demütig unter dem Wohlwollen der händerreibenden sich die Säckel füllenden Waffenindustrie die heilige Aufgabe dankend angenommen und fängt an die ihr anvertrauten zu verheizen … HEIL MERKEL ! Von der Oder bis zur Neiße allerdings nicht den kurzen Weg sondern rund um den Globus.!!
Der Schattenartikel 20 Abs.4 des GG darf unter Strafe keine Anwendung finden denn um die freiheitliche demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland war es nie besser bestellt als heute ..meint zumindest die ” Beste Regierung aller Zeiten” und die bestimmt wie einst Reichsjustizminister Thierack (1942-1945)was RECHT ist …
Wehret den Anfängen ……….!!!
666
Juni 11th, 2011 at 13:32
Nicht vergessen, zuerst wird aus einem handelsüblichen Diktator und Menschenverachter einen Staatsmann gemacht, der unsere Interessen…. äähhh, ‘tschuldigung, die Werte der Freiheit, Demokratie, und Frieden aufrecht erhält. Ohne ihn bricht der zehnte dritte Weltkrieg aus, oder so etwas.
Dann werden plötzlich Leute aktiv, die nicht bestellt waren, und jetzt lautet die bange Frage: Wie schinden wir am besten Eindruck, und zwar so, dass unsere Interessen…. verflixt, unsere Werte geschützt bleiben?
Dann kommt die große Befreiungsorganisation und hilft – ein klein wenig; gleichzeitig zögern einige Mitglieder, mitzumachen, angesichts des guten Waffenlieferungsgeschäfts.