Ich werde an dieser Stelle in loser Folge einige der zentralen Begriffsinfarkte neoliberaler Färbung vorstellen, mit der wir täglich beschallt werden, ohne das sie je hinterfragt würden. Zum Auftakt habe ich mich mit der semantischen Kombizange des “Anreizes” befasst.
Ein „Anreiz“ soll Verhalten beeinflussen, zu einer bestimmten Reaktion motivieren. In der öffentlichen Diskussion ist von „Anreizen“ zumeist die Rede, wenn es um entweder um Entscheidungen von Konzernen geht oder um Arbeitslose.
Erstere betreffend, sollen „Anreize“ zumeist gesetzliche Regelungen ersetzen. Anstatt den Konzernen und Betrieben klare gesetzliche Vorgaben zu machen, werden sie meist lieber mittels Steuererleichterungen oder direkten Subventionen motiviert. Sei es fürs Energiesparen, weniger Schadstoffausstoß oder soziale Standards, es wird von Seiten der Politik gern mit finanziellen Hilfen gearbeitet, um die Wirtschaft zur Einhaltung von Regeln zu bewegen. Zumeist werden solche „Anreize“ offensiv als Alternative zur „Bürokratie“ eingeführt.
Soweit es Arbeitslose betrifft, wird ebenfalls mit solchen „Anreizen“ gearbeitet, allerdings fast ausschließlich mit Negativanreizen, d.h. es drohen den Hilfeempfängern Sanktionen und die Streichung von Mitteln, wenn sie sich nicht fügen. Mehr noch: Es wird stets argumentiert, Lohnersatzleistungen (zumindest für Langzeitarbeitslose) sollten eine gewisse Höhe nicht überschreiten. Hier greift dann meist das Argument des „Lohnabstandsgebotes“.
Im Namen des „Anreizes“ unterversorgt
Um also zu verhindern, dass Langzeitarbeitslose oder Geringverdiener sich in ihrer Situation wohlfühlen, sollen sie ein bestimmtes Einkommen nicht überschreiten dürfen. Dies führte u.a. dazu, dass trotz des eindeutigen Urteils des Bundesverfassungsgerichtes von Februar 2010 ein Jahr später Bedarfssätze durch die Politik festgesetzt wurden, die sich daran nicht orientieren. Anstatt den Bedarf wie gefordert zu berechnen, wurde eine Maximalhöhe festgelegt. Die vorgelegten Zahlen wurden diesem Ziel angepasst, anstatt das Existenzminimum zu sichern.
Betroffen sind von dieser Regelung vor allem Menschen, die auf solche „Anreize“ gar nicht reagieren können: Kinder, Alte, Geringverdiener, Menschen, denen gar keine Arbeit angeboten wird. Von den 5,5 Millionen Hartz IV-Empfängern sind allein 1,8 Millionen minderjährig und 1,4 Millionen berufstätig (Ende 2010). Die Zahl der zu Vermittelnden ist bereits eine Minderheit. Nur eine Minderheit dieser Minderheit – deren Zahl zu schätzen schon unseriös wäre – kommt überhaupt für derartige „Anreize“ infrage. Dennoch werden alle „Hartz IV“-Empfänger im Namen des „Anreizes“ unterversorgt.
Ein Anreiz in Form höherer Löhne wäre die Alternative, die auch ohne bürokratische Kontrolle bis hinein in den Intimbereich der Leistungsempfänger wirken könnte. Dies empfinden die Arbeitgeber allerdings ihrerseits als zu bürokratisch, spätestens wenn dafür Mindestlöhne eingeführt werden sollen. Das ist verständlich, denn der Druck auf die Löhne ist durch die genannten „Anreize“ ganz erheblich.
Arbeitslose werden von den Behörden massiv unter Druck gesetzt, jede Arbeit zu jedem Lohn anzunehmen. Dadurch werden tendenziell sogar Geringverdiener aus ihren Jobs gedrängt, weil es immer noch welche gibt, die für weniger mehr arbeiten. Auf diese Weise führen die „Anreize“ direkt zu einer Subvention von Niedriglöhnen. Dies kann jeder wissen, der sich mit dem System auseinandersetzt. In der Öffentlichkeit wird dennoch so getan, als fördere die (ohnehin unzureichende) Grundsicherung bloß Faulheit.
Februar 21st, 2011 at 19:06
Naja, Erpressung klingt nun auch zu plump.
Der Effekt ist aber derselbe, ob ich einen Anreiz oder eine Erpressung habe, mir eine Tätigkeit zu suchen, die es nicht gibt…
Es kann eben jeder, aber eben nicht alle^^
Sollten sie diese Fassade selbst einreißen?
Hat doch all die Jahre wunderbar geklappt, die Gleichsetzung von “Jeder” mit “Alle”.
Wenn das (als Irreführung) herauskommt, kämen schließlich andere Fragen, als die, die in der jeweiligen Person begründet liegen (sollen).
Februar 21st, 2011 at 19:09
Heute,Neusprech Anreiz früher Erpressung
Da Kapital, oder die, die sich die Märkte nennen lassen bekommt ihren Anreiz durch Schenkungen die direkt als Gewinn in die Taschen der Anteilseigner landen ,was anderes sind Subventionen nämlich nicht auch wenn immer etwas anderes behaupetet wird .
Der ,der als einziges Kapital seine Arbeitskraft zu Markte tragen kann bekommt seinen Anreiz indem er von staatwegen gezwungen wird diese zu verschleudern oder im schlimmsten Fall zu verschenken und als Bittsteller sich anschliessend erniedrigen zu lassen.
Immer dran denken : Die ,die geschworen haben sich für das Wohl des Deutschen Volkes einzusetzten sind die welche den Billiglohnsektor geschaffen vorangetrieben und ausgeweitet haben .. Sie haben uns verkauft,und Farbe und Richtung waren da egal !!
Ein Investor der seine Leute und Steuern nicht bezahlen kann ,sondern bezuschußte Sklaven von Staat braucht und dabei fette Gewinne an seine Anteilseigner zahlen kann ,braucht an sich kein Mensch..außer die Anteilseigner. Die Geschichte vom Heisbringer Investor die uns die Regierungmarionetten erzählen endet immer ,bevor der Investor mit mehr geht als mit was er gekommen ist.
Februar 21st, 2011 at 19:33
“Eine alternde Gesellschaft und hohe Schulden: Japan kommt nicht aus der Krise. Die Probleme des Landes könnten auch auf Deutschland zukommen.”
https://www.zeit.de/wirtschaft/2011-02/japan-deflation
Das ist einfach nur erbärmlich.
Die Argumentation wird gedreht und gewendet, wie es gerade passt.
Natürlich stehen wir am Beginn einer neuen Rezession.
Selbst Sinn hat gemerkt, die deutsche Bundesbank schiebt immer mehr Geld für den Wareneinkauf zu unseren Nachbarländern rüber.
Februar 21st, 2011 at 19:39
PS; Interessant finde ich das Anreizmaessig die Schulden im letzten Jahr gewachesen sind wie noch nie.Alleine HRA und WestLB haben neue Schulden von 232 Milliaren fabriziert..und wenn ich dann die Scheisse um die 3 Euro sehe frage ich mich wo hier langsam die Revolution bleibt… schliesslich sparen wir seit dem ” Blanken Hans” fuer den Ausgeglichenen Haushalt ..
Ueber unsere Verhaeltnisse gelebt Frau Merkel .. LmaA !
Februar 21st, 2011 at 19:42
Da die meisten Arbeitslosen “bekanntlich” große “persönliche Vermittlungsprobleme” haben benötigen sie folglich besondere “Anreize” zu einer “Arbeitsaufnahme”.
Die immer unverhüllter auftretende Gier unserer nationalen und internationalen “Arbeitgeber” und “Investoren” nach einer möglichst billigen Ware namens menschlicher Arbeitskraft, also möglichst billigst verausgabter unwiederbringlicher menschlicher Lebenszeit…, gebiert immer wieder neue Euphemismen zweckst Erlangung einer breiten gesellschaftlicher Akzeptanz dieses im Grunde höchst menschenverachtenden Ansinnens.
Wir werden unter dem gegenwärtigen Regime noch mit vielen neuen “Anreizen” bzw. Variationen dieses Lei(d)t-Begriffes beglückt werden, zumindest aber jene mit “persönlichen Vermittlungsproblemen”.(mit oder ohne realen Stellenangeboten…)
Februar 21st, 2011 at 19:54
Als ich heute die Verkündung des H4-Kompromisses gesehen habe, hätte ich ein Ko**-Eimer gut gebrauchen können.
Genau zwei Minuten nachdem gestern Abend in HH die Wahlprognosen ein gutes Abschneiden der SPD verkündeten, waren DIE sich mit dem Rest der neoliberalen Klique plötzlich einig.
Nicht nur, dass die SPD nun plötzlich der Anpassung des H4-Satzes zustimmten konnte, nein auch von Einfühung eines flächendeckenden Mindestlohnes oder einer gerechten Zeitarbeiterentlohnung war keine Rede mehr.
Mir tut dieses Land (die betroffenen Menschen) und noch mehr die Wähler dieser Politiker echt leid.
Wer hat Euch verraten? Sozialdemokraten……
Februar 21st, 2011 at 20:01
Lutze meint:
Februar 21st, 2011 at 19:54 “Mir tut dieses Land (die betroffenen Menschen) und noch mehr die Wähler dieser Politiker echt leid.”
Die Wähler dieser aSPD brauchen dir keinesfalls leid tun, die wollen, die befürworten in ihrer Masse diese schmutzige Politik gegen das untere Drittel dieser Gesellschaft, da diese aSPD auch bei ihren Wählern schon längst in der ominösen “gesellschaftlichen Mitte” angekommen ist.
Die Opfer dieser Politik blieben in ihrer Masse der Wahl fern.(worüber man sehr unterschiedlicher Ansicht sein kann)
Februar 21st, 2011 at 20:12
Interessant in diesem Zusammenhang ist ja noch, daß vom sogenannten “Lohnabstandsgebot” in keinem der SGBs die Rede ist. Das Ding existiert in Wirklichkeit gar nicht, und schon überhaupt nicht verfügt es über Gesetzeskraft.
Das Bundesverfassungsgericht – bei aller Kritik, die ich am Urteilsspruch vom Februar 2010 habe – hat deutlich gemacht, daß weder Haushaltslage, noch ein solche Gebot Einfluß auf die Errechnung des Regelsatzes nehmen dürfen.
Februar 21st, 2011 at 20:21
“In der Öffentlichkeit wird dennoch so getan, als fördere die (ohnehin unzureichende) Grundsicherung bloß Faulheit.”
Das Traurige ist, wie ich jüngst wieder einmal feststellen durfte, dass diese Meinung durchaus auch bei “kleinen” Arbeitnehmern gängig ist, selbst bei jungen Auszubildenden, die noch gar keine Arbeitsstelle in Aussicht haben. Ich bin mir noch nicht mal ganz sicher, ob hier konsequente Sprachverzerrung ihre ersten Blüten treibt oder ob die Politik hier ohnehin vorhandene Tendenzen zur Selbstprofilierung aufgreift. Oder beides.
Februar 21st, 2011 at 20:22
Tja, “fördern und fordern” halt. Es sagt ja niemand, dass ein und demselben Individuum beides zuteil werden muss. Die Sache wird gerecht geschultert, die einen gefordert, die anderen gefördert. Total gerecht, du alter Meckerkopp.
Februar 21st, 2011 at 20:28
@ Frank: guckst du hier: § 28 Abs. 4 SGB XII,
Da steht zwar nicht das Wort “Lohnabstandsgebot”, aber das Gemeinte. Interessanterweise steht das nicht im SGB II, wo es um die “arbeitsfähigen” geht, sondern im SGB XII, wo es um die – noch – nicht mehr – gerade nicht – überhaupt nicht – arbeitsfähigen geht.
Ganz schön geschickt versteckt, nicht wahr?
Februar 21st, 2011 at 21:05
Das in Art. 20 Abs. 4 des Grundgesetzes gewährte Recht zum Widerstand ist Bestandteil der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland und gilt als grundrechtsgleiches Recht.Es findest Verwendung :
„Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“
Ich würde gerne herausarbeiten welche Möglichkeiten es gibt dieses Grundrecht anzuwenden. Wenn der Fall eintritt das dieses Grundrecht anwendung finden muss wird kaum ein fristsetzendes Einschreiben mit Rückschein genügen.
Eine Klage vor irgendwelchen Gerichtshöfen die sich aus tapferen Parteisoldaten zusammensetzen wird auch zur farce geraten…
” wenn keine andere Abhilfe möglich ist ” Was haben sich die Väter des GG dabei gedacht ? Wer bestimmt und beurteilt die Mittel und entscheidet wann diese ausgeschöpft sind ?
Ist das die Einladung unter zuhilfenahme von Söldern den Reichtstag zu stürmen und die Regierungsmitglieder zu verhaften…
Sturz einer gewählten Regierung ..aber was ist eine Wahl wert aus der Vertreter hervorgehen die einseitig die Interessen der besitzenden schützen auf dem Rücken der Masse ?
Ist so eine Wahl nicht täuschung ? Quasi Wahlbetrug ?
Wie also kann Art. 20 Abs. 4 anwendung finden ?
Es wurden im nachhinein viele Schulen und Strasse nach Graf von Stauffenberg benannt … sollte da villeicht jemand ;-)
Februar 21st, 2011 at 21:22
und genau diese argumentation muss man den gewerkschaften immer wieder um die ohren hauen, …
solange bis sie das begriffen haben….
Februar 21st, 2011 at 21:44
Gewerkschaften :-D co op , Neue Heimat etc. Gewerkschaften ..2005 VW Betriebsrat Bestechung Hartz Huren Brasilien ..
na kommt’s wieder
Gewerkschaften .. LOL
Februar 21st, 2011 at 22:12
@ Udo: ja, den kannte ich schon. Da steht “unter”, incl. Wohn- und Kindergeld. Das verstehe ich nicht als Lohnabstandsgebot, wie es andauernd medial verbreitet wird und wie es von den Neolibs und unserer Wirtschaft nebst Regierungs-Anhängsel vertreten wird.
Februar 21st, 2011 at 22:22
die wirtschaftlich potenten ins töpfchen, die wirtschftlich impotenten ins kröpfchen, man könnte das ganze auch mit ökonomischer Eugenik umschreiben. Zwangsarbeit auch für Schwangere ist ja schon, mal gespannt, wann sich die ersten Elitensubjekte im Jahr 1 nach Sarrazin aus der Deckung wagen und die Elimination unwirtschaftlicher Kostgänger fordern…..dann, ja dann ist nicht Weihnachten, nein, dann ist 1933.
Februar 21st, 2011 at 22:32
die einen vögeln, weil es in der triebnatur des menschen beziehungsweise des lebendigen liegt; die anderen brauchen einen anreiz: da geht das vögeln nur mit oder in stöckelschuhen.
Februar 21st, 2011 at 22:35
man kann den anreiz auch peitsche nennen. historie auf dem niveau eines herrn schreber oder auf dem niveau eines sadomasochisten.
und wenn die regierung glaubt, die menschen gingen nur zur arbeit, wenn man sie zur selbigen hin peitscht, dann haben wir eine regierung aus sadisten, verlogenen sadisten, da es gar nicht so viel arbeitsplätze gibt, wie menschen, die gern arbeiten möchten.
ach ja, und noch etwas: ich habe bereits zirka 1983 in meiner doktorarbeit mich über die rede mokiert, die manager müssten irre summen verdienen, sonst hätten sie keinen anreiz zu arbeiten. was für die herrenmenschen, für jupiter gilt, gilt natürlich nicht für den arbeitslosen untermenschen, den ochsen. der muß so wenig wie möglich kriegen – an stütze – , damit er einen anreiz hat, für so wenig wie möglich zu arbeiten.
ich finde, das ist eine aufreizende moral.
Februar 21st, 2011 at 22:57
@Frank da hast Du recht. Wo und in welchem Gesetz gibt es denn das Lohnabstandsgebot. Das ist blanke PR, die durch dauernde Wiederholung in allen Medien schon fast Verfassungsstatus hat.
Februar 21st, 2011 at 22:58
@ Lazarus 21:05
”wenn keine andere Abhilfe möglich ist”
Im Prinzip ist genau dieser Zustand JETZT erreicht.
Unter rechtsstaatlichen Bedingungen wurde mittels des Rechtsweges versucht, verfassungskonforme Regelungen zu “Hartz-IV” zu erreichen. Ein dementsprechendes höchstinstanzliches Urteil dazu gibt es seit dem 09. Februar 2010.
Die Volksvertreter haben gestern unter völligem Ignorieren der gültigen Rechtsprechung des BVerfG nicht verfassungskonforme Neuregelungen beschlossen und sobald diese gestrigen Beschlüsse Gesetzeskraft erlangen, wäre es nun (theoretisch!) an der Zeit für die “Abhilfe” – denn die rechtsstaatlichen Möglichkeiten (der Rechtsweg) ist von Volkes Seite her ausgeschöpft.
Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren…
Februar 22nd, 2011 at 00:16
“Fauhlheit” gibt es ja immer nur, sobald die Wirtschaft wieder noch mehr Menschen ausgegrenzt hat. Dann wird dieses Wort aktuell. Die Wirtschaft hat aber damit kein Recht dieses Wort zu benutzen, meine ich. Dafür dürfte sie nicht kündigen um Profite zu erzielen. Kündigungen sind auch ein sehr denkwürdiger, merkwürdiger “Anreiz”.
Februar 22nd, 2011 at 00:17
->Maerzen
Kein Frage,der “wenn Fall” ist schon lange eingetreten,was aber nicht beantwortet wie jetzt weiter zu verfahren ist…!
Sollten jetzt Leute zum bewaffnetem Wiederstand aufrufen und diesen durchfuehren ist dieser dann unter Art. 20 Abs. 4 Rechtens .. sprich Straffrei ( Utopie )
Was soll ein Artikel im GG der quasi nicht Durchfuehrbar ist ? Wuste man damals eigentlich schon das dass Bullshit ist,war das seinerzeit nur ein Feigenblatt …. Es war im Schluss also von Anfang an klar was die Ziele der Deutschen Demokratie sind, was dann natuerlich auch erklaert das Regierung, Opposition alle das selbe Ziel verfolgen die dann auch Wahlen zur Farce verkommen lassen also im Endeffekt leben wir in einer Kapitaldiktatur mit freiheitlichem Anstrich ?!
Eine Kapitaljunta .. ein Unrechtsregime das keine legitimation durch seine Buerger mehr besitzt.
Also wie verschaffen wir Art. 20 Abs. 4 geltung ?
Ergeniss der Sparorgien seit Hans Eichel
https://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Jeder-Deutsche-ist-mit-24450-Euro-verschuldet_aid_967379.html
Ich als Kleinunternehmer mit 4 Angestellten waehre schon zigfach Pleite….wenn ich so am falschen Ende “sparen” wuerde
Februar 22nd, 2011 at 00:20
@ Maerzen: Dann will ich das mal versuchen:
Wir sprechen von verfasstem Recht. Das ist nicht immer logisch, aber es ist wohl richtig, es auch unter logischen Gesichtspunkten zu betrachten. Was zuerst in dem Bezug ins Auge springen sollte, ist dass von “Abhilfe” die Rede ist. Die “andere Abhilfe” verweist darauf, dass Widerstand legitim (und legal) ist, wenn er Abhilfe schafft. Ist das vorstellbar? Derzeit sicher nicht.
Das Recht auf Widerstand ist völkerrechtlich von Belang. Erhebt sich also quasi das Volk gegen dejenigen, die die Rechtsordnung beseitigen wollen, können die Bürger sich auf ihr Recht berufen. Selbst dies aber nur, wenn sie es nicht innerhalb des Rechtssystems versucht haben. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Es wäre im Grunde einfach: “Wir” können sie abwählen. Wir tun es aber nicht. Dürften wir nicht mehr wählen, wäre andere Abhilfe nicht mehr möglich. Then panic!
In der Tat ist eine der rechtlich wichtigsten Fragen dieser Zeit, wie man Regierungen wirksam dazu verpflichtet, das Grundgesetz nicht zu missachten. Hierzu ist eine Grundsatzentscheidung dringend fällig. Hier ist auch zu fragen, ob der Bundespräsident nicht die Pflicht hat und die Kompetenz, solchem Treiben Einhalt zu gebieten.
Dass die Grenze allmählich erreicht ist, wo selbst indivdueller Widerstand legitim ist, erschent logisch. Allerdings steht da “alle Deutschen”, nicht “jeder einzelne”.
Auch wenn die Zustände sich bei weitem noch nicht mit dem Dritten Reich vergleichen lassen, sei auch darauf hingewiesen, dass die Nazis gegen damals geltendes Recht verstoßen haben. Spielt das eine Rolle? Nur insofern, als dass die Nürnberger Prozesse darauf Bezug genommen haben. Vergesst das Widerstandrecht!
Februar 22nd, 2011 at 00:22
Lazarus09 meint:
Februar 21st, 2011 at 21:44
“Gewerkschaften :-D co op , Neue Heimat etc. Gewerkschaften ..2005 VW Betriebsrat Bestechung Hartz Huren Brasilien ..
na kommt’s wieder
Gewerkschaften .. LOL”
Lazarus, lass bitte diese anti-gewerkschaftliche Hetze hier! (“ohne sie wäre alles viel viel schlimmer!”, das “wissen” wir doch …..)
60 Jahre erfolgreiche Sozialpartnerschaft gehen zuvörderst auf deren Konto.
Und glaube mir: Wären unsere Banker/Ackermänner, Konzernbosse und marktliberalen Politiker gute katholische Priester, sie würden unsere Gewerkschaften tagtäglich mit Heiligen Weihwasser besprühen, sie mit ihren Weihrauchkesseln einnebeln……., und der Gewerkschafts-”Parteisoldat”-”carlo” bei diesem Anblick in quasi religiöse Ekstase verfallen!
Daher frei nach Erasmus von Rotterdam: “Lob den Gewerkschaften” (den echt Standort-deutschen…, of course)
Februar 22nd, 2011 at 00:25
->flatter Vergesst das Widerstandrecht!
Darauf wollte ich hinaus ..dann sind aber die folgenden Schluesse auch in Betracht zu ziehen
Februar 22nd, 2011 at 00:28
@Bakunin(23): Wo hetzt der Mann denn? Es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass die Gewerkschaften ihren verdammten Job seit Jahrzehnten nicht anständig machen. Sie verabreden Reallohnsenkungen, sie vertreten die Arbeitslosen – deren Funktion und Behandlung allein schon die Löhne drücken, von menschlichen Abgründen mal ganz abgesehen – null Komma gar nichts, ihre Spitzenvertreter wechseln bei Gelegenheit trocken die Seiten, eine Gewerkschaft grätscht der anderen ins Geschäft (siehe DB), und von der Idee einer organisierten Solidarität sind sie Lichtjahre entfernt. Genauso könnte ich sagen: “Lass doch mal diese dauernde Hetze gegen demokratisch gewählte Politiker”.
Sollte das wiederum nicht ironiefrei sein, war es gut versteckt).
Februar 22nd, 2011 at 00:30
Lazarus, lass bitte diese anti-gewerkschaftliche Hetze hier!
Da weiche ich nicht davon ab tut mir leid ..Die Gewerkschaften leben vom Ruf Anfangs des vorigen Jahrhunderts sind aber schon lange korrumpiert ..wie die Gruenen die auch laengt nur noch von ihren Gruendungsideen und Ruf leben.. deren Ideale sind schon lange verkauft.Ok Ironiebutton uebersehen.. :-)
666
Februar 22nd, 2011 at 00:43
flatter meint:
Februar 22nd, 2011 at 00:28
@Bakunin(23): “Wo hetzt der Mann denn? ”
flatter, Ironie! Natürlich hat der Lazarus Recht!
Diese Gewerkschaften, insbesondere IGM, Ver.di, IG Bergbau oder Chemie und einige andere sind einfach nur Katastrophen, lediglich die noch kleineren und freieren kann man als Gewerkschaften ansehen. Siehe die GDL, Cockpit-Truppe, selbst den Hartmannbund…
Februar 22nd, 2011 at 00:45
Okay, ich hatte schon den Verdacht, dass der etwas kryptische letzte Absatz in diese Richtung ging.
Februar 22nd, 2011 at 02:18
[...] zu unseren vorbildlichen Bankern hat der Pöbel ja gnadenlos über die Verhältnisse gelebt Neusprech heute: "Anreiz" Um Konzerne und Millionäre milde zu stimmen, wird ihnen die Möglichkeit auf maximales Abkassieren [...]
Februar 22nd, 2011 at 04:11
“Anreize” sind eben die Tritte in den Arsch der Minderleister, die die brauchen, um einer geregelten Minderlohnarbeit nachzugehen. Ob das ggf. in Obdachlosigkeit endet – schietegal. Darüber können sich alle linken Leute mehr oder weniger einvernehmlich gegenseitig verlinken, aber was soll’s, was ändert’s, wenn’s immer dasselbe Publikum ist (das Thema gab’s schon mal, ich weiss).
“Anreize”, in die Realität umgesetzt, sind selbst bei der Partei Die Linke nicht verpönt, übrigens auch nicht bei den Altsozen der NDS, um mal etwas abzuschweifen. Beide fordern dies und jenes, was recht vernünftig erscheint, allerdings glauben sie (fast) alle noch an die Vollbeschäftigung und lehnen ein bedingungsloses Grundeinkommen ab, weil das xxx Milliarden pro Jahr kosten würde. Wenn die Vorschläge der Linken unbezahlbar wären, dann bräuchte man sie garnicht erst zu wählen, ok. Wenn sie finanzierbar sind, warum dann nicht eine einzige Erweiterung des Gesichtsfelds hinzufügen, nämlich die Abschaffung der “Anreize”. Dann könnte man die “” vielleicht weglassen. Eins ist sicher: Vollbeschäftigung wird es nicht wieder auch nur annähernd geben, ausser es passieren Dinge, die… kein Stein mehr auf dem anderen, wie gehabt.
Februar 22nd, 2011 at 06:08
[...] Auszug: “… Um also zu verhindern, dass Langzeitarbeitslose oder Geringverdiener sich in ihrer Situation wohlfühlen, sollen sie ein bestimmtes Einkommen nicht überschreiten dürfen. Dies führte u.a. dazu, dass trotz des eindeutigen Urteils des Bundesverfassungsgerichtes von Februar 2010 ein Jahr später Bedarfssätze durch die Politik festgesetzt wurden, die sich daran nicht orientieren. Anstatt den Bedarf wie gefordert zu berechnen, wurde eine Maximalhöhe festgelegt. Die vorgelegten Zahlen wurden diesem Ziel angepasst, anstatt das Existenzminimum zu sichern. Betroffen sind von dieser Regelung vor allem Menschen, die auf solche “Anreize” gar nicht reagieren können: Kinder, Alte, Geringverdiener, Menschen, denen gar keine Arbeit angeboten wird. Von den 5,5 Millionen Hartz-IV-Beziehern sind allein 1,8 Millionen minderjährig und 1,4 Millionen berufstätig (Ende 2010). Die Zahl der zu Vermittelnden ist bereits eine Minderheit. Nur eine Minderheit dieser Minderheit – deren Zahl zu schätzen schon unseriös wäre – kommt überhaupt für derartige “Anreize” infrage. Dennoch werden alle “Hartz-IV”-Bezieher im Namen des “Anreizes” unterversorgt…« Quelle: 22.02.2011, Ganzen Beitrag lesen bei feynsinn.de… [...]
Februar 22nd, 2011 at 06:13
angesichts der tatsache, daß ca. 30% der bürger z zt nicht am arbeitsmarkt gebraucht werden, in allernächster zukunft sogar 50% “überflüssig” sein dürften und die herrschenden cliquen aber keinesfalls bereit sind, diesen menschen ein würdiges auskommen zuzugestehen, werden die repressalien – auch anreize genannt – gegenüber allen nicht-,wenig- und normalbesitzenden massiv zunehmen. und da es keine gesellschaftlich relevante gruppe gibt, die die interessen dieser ausgegrenzten übernimmt oder übernehmen will, ist die einzige möglichkeit zur gegenwehr der ausserparlamentarische, selbstorganisierte widerstand.
und um diesen effektiv werden zu lassen, bleibt nur der generalstreik als kampfmittel, der die “abstauber” wirklich trifft und zur aufgabe zwingen könnte. einem erfolg solch einer maßnahme stehen allerdings das grösssere durchhaltevermögen der volksausplünderer -auf grund ihrer besseren finanziellen ausstattung und des ihnen hörigen repressions- und informationapparates – sowie die schier unermessliche blödheit des grossteils der noch arbeitenden masse im wege.
Februar 22nd, 2011 at 08:27
Gute Idee, das mit dem Neusprech. Kommt mir bekannt vor…
Zu dem Begriff Erwerbsanreiz habe ich im August 2008 was geschrieben.
Februar 22nd, 2011 at 08:39
@landbewohner: ‘..in allernächster zukunft sogar 50% “überflüssig” sein dürften..’
Das und wie die Gesellschaft ihre Alten ‘behandelt’ halte ich für Schlüsselfragen, die man allen Leuten stellen muß. Wie lange sollen wir uns noch die Nummer mit dem unwilligen Teil der Bevölkerung anhören? Viele glauben das bisher. Jeder kennt einen der keinen Bock auf Arbeit hat und kann deshalb die höchst infamen Behauptungen sofort bejahen. Geht das noch, wenn die Zahlen der nicht benötigten weiter steigen? Funktioniert die Dienstleistungsgesellschaft überhaupt? Erfindet man neue Zahlenspielchen? Untersuchungen die belegen, daß Unterforderung genauso krank machen kann wie Überforderung, kommen auf der Straße nicht an, weil das Geschrei der Medien alles andere übertönt.
Ein immer größerer Mangel an vertikaler Bewegungsmöglichkeit ohne entsprechendes Vitamin B oder entsprechender sozialer Herkunft wird immer noch mit ‘Da hast du dich wohl nicht genug angestrengt’ oder man holt sich zielführend Schützenhilfe beim letzten Kampf, nein äh Rotz in Buchform von Thilo S..
Alle Gewerkschaftler und Parteien sollten sich die Frage gefallen lassen, wo sie sich positionieren wollen in der vollautomatisierten Zukunft, in der man in den Fabriken nur noch hin und wieder das Wartungspersonal patroullieren sieht.
“Wo wärn’s denn gern in 10 oder 20 Jahren?” halte ich für eine zumutbare Frage.
Augenscheinlich wäre die ehrlichste Antwort vieler die vorgeben Verantwortung zu tragen aber nur Jodeldiplome in der Tasche haben “Weit weg”.
Februar 22nd, 2011 at 09:01
Ja, die Anreize. Mich regen die “falschen” Worte täglich auf, das hat noch nicht nachgelassen.
Flatter, Du sprichst mir aus dem Herzen.
Danke.
Hier will noch jemand gehört werden:
https://stuttgart-steht-auf.over-blog.de/ext/https://parkschuetzer.org/presse/Pollmann_Versicherung_an_Eides_statt.pdf
Februar 22nd, 2011 at 09:17
->chao
Folge dem Link 22. hier braucht keiner mehr von bezahlbarkeit seiern ;-)die Freigabe der 232 Milliarden Euro für die HRE und die WestLB “Rettung” hat man, ohne Zwang durchs Verfassungsgericht, innerhalb kürzester Frist entschieden..was kar belegt das Aktionäre und Gläubiger von zwei Banken wichter sind als 6Mio Menschen !!
PS. Blödmichel³ ,habe heute morge sehen dürfen wie der Mann mit den vielen Vornamen in Kelkheim/Hessen mit standing ovations gefeiert wurde
https://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_40874569
da leck mich am Arsch,das kann doch nicht wahr sein ? Solange man solche Untergebene hat brauchts kein Teflon …Ich frage mich immer, applaudieren diese Deppen auch noch wenn sie von einem Dr.med.plag. nur weil er sich den Dr.kaufen kann ,beschissen behandelt werden ? Aber bei Erna Müllers gefundenem Leergut-Bon droht Ungemach .. Ehrloses Gesindel
Februar 22nd, 2011 at 10:18
@Bakunin(7):
Die Opfer dieser Politik blieben in ihrer Masse der Wahl fern.(worüber man sehr unterschiedlicher Ansicht sein kann)
Fehlen da etwa die Anreize? SCNR
Februar 22nd, 2011 at 10:50
Lohnabstandsgebot = Gebot, Abstand vom Lohn einzuhalten. Wird ja von allen Hilfsbedürftigen inzwischen eingehalten.
Irgendwie ist das Fehlen von Sanktionen bei Nicht-Einhaltung des Grundgesetzes ärgerlich. Da wären so einige deutsche Politiker wohl fällig.
Februar 22nd, 2011 at 12:18
Alles ganz gut und schön ..aber was konkret kann man machen ?
Ich zitiere mich mal selber :
Eigentlich kennt jeder, der sich mit dem Thema befasst und befasst hat, Ziele, Ungerechtigkeiten, Menschen verachtenden Vorgänge etc. aus dem FF. Mittlerweile ist es doch so, dass wir mehr oder weniger als Wahrsager auftreten können, was mit welcher Aktion bezweckt werden soll – egal um welchen Bereich es geht.
Februar 22nd, 2011 at 13:01
Vorschlag für weiteren Neusprech-Begriff: Fehler
Warten wir nicht alle darauf, dass der erste Mörder vor Gericht bedauernd feststellt, dass er mit den 40 Messerstichen auf sein Opfer “einen gravierenden Fehler” begangen habe.
Februar 22nd, 2011 at 13:02
Für über 5 Millionen Menschen werden die identischen Maßnahmen verschrieben. Die Gründe für Hartz 4 sind aber vielfälltig. So können auch Behinderte darunter fallen, oder aber auch arme Rentner. Wieso sollte dort ein Arbeitsanreiz in Form einer Bestrafung etwas bringen. Im neoliberalen Gedankennebel kann man alles und jedes verallgemeinern. Man kann von Glück sagen, dass diese Menschen Ökonomen und keine Ärzte geworden sind. Unterschiedliche Krankheiten, aber die immer gleiche Medizin nur in immer höheren Dosen.
Februar 22nd, 2011 at 13:41
Wissenschaftlich sind die Ökonomen alle ‘Anno Behaviourismus’ steckengeblieben – also ungefähr in den frühen 60er Jahren. So ist dann auch ihre Begrifflichkeit … gib einem beliebigen Ökonomen nur genügend Anreiz (Geld, Prestige, Hundekuchen), ein krudes und unterkomplexes Wirtschaftsmodell zu vertreten (z.B. den Neoliberalismus), schon wird er dies schon reflexartig tun. That’s behaviorism … und weil sie’s genau so machen, denken sie, alle andere täten dies auch.
Februar 22nd, 2011 at 14:46
Die Dressur der Dummen gelingt, die reagieren wie der sprichwörtliche pawlowsche Hund.
Halte denen die Erwerbslosen unter die Nase und behaupte, die brauchen Druck um sich um Arbeit zu kümmern …
Gut das Dummheit nicht weh tut – das Geschrei auf den Straßen wäre nicht auszuhalten. Dagegen wäre der von einigen gescholtene Kinderlärm ein laues Lüftchen.
Februar 22nd, 2011 at 16:52
“Von den 5,5 Millionen Hartz IV-Empfängern sind allein 1,8 Millionen minderjährig und 1,4 Millionen berufstätig (Ende 2010).”
Im Januar 2011 lebten 4,76 Millionen erwerbsfähige Hilfebedürftige gemeinsam mit 1,77 Millionen nicht erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in 3,51 Millionen Bedarfsgemeinschaften. (Seite 23 aktueller Monatsbericht)
S. 50 aktueller Bericht: 1.058.411 ALG I Empfänger + 4.755.108 erwerbsfähige ALG II Empfänger. In der Summe sind dies 5.813.519 Betroffene. Zusätzlich gibt es laut aktuellem Bericht weitere 378.000 Nichtleistungsempfänger. Jetzt sind es bereits 6.191.519 Menschen, welche von ALG I oder ALG II (sowie die erwerbsfähigen Nichtleistungsempfänger) abhängig sind.
Gesamtdeutsches ungefördertes Stellenangebot auf dem ersten, ungeförderten Arbeitsmarkt für das IV.Quartal 2010 (aktueller Zahlen liegen nicht vor): 996.200, wobei „nur“ 718.100 auch sofort zu besetzen sind.
Quelle: https://doku.iab.de/grauepap/2011/os1004.pdf
Ungeförderte sozialversicherungspflichtige Stellen bei der BA: 375.000
Quelle: aktueller Monatsbericht BA S.10
Februar 22nd, 2011 at 17:54
Meine Zahlen sind von Ende 2010, und ich lese sie anders.
“Hilfebedürftige insgesamt” berücksichtige ich nicht, weil sie AlG I einschließen.
“Erwerbsfähige ALG II”-Empfänger differenziert nicht zwischen Arbeitslosen und Niedriglöhnern.
Ich habe sehr grobe und eher verharmlosende Zahlen verwendet, die gleichwohl deutlich machen, dass “Hartz IV” nichts mit der Finanzierung von Faulheit zu tun hat.
Mehr dazu schrub ich im Oktober.
Februar 22nd, 2011 at 18:17
Werft mal einen Blick hierauf,das scheint mir gut recherchiert..Ich habe weder die Zeit noch die Lust das genau nachzuprüfen,deckt sich aber mit dem was ich hier und da auch auf “Amtlichen ” Seiten gelesen habe nur gut aufbereitet..
https://www.meinpolitikblog.de/2011/01/04/analyse-die-tatschlichen-arbeitsmarktzahlen-dezember-2010/
666
Februar 23rd, 2011 at 09:01
[...] Neusprech heute: Der “Anreiz” Ein „Anreiz“ soll Verhalten beeinflussen, zu einer bestimmten Reaktion motivieren…
Februar 24th, 2011 at 08:23
-> lazarus (37)
Zuerst schrieb ich, gleich darauf las ich die andern Kommentare, auch deinen Link. Bei dem Konjunktiv bzgl. der Finanzierbarkeit hatte ich dieses ganze Unwesen sehr wohl im Kopf. Mein Punkt war ein anderer. ;-p
Februar 25th, 2011 at 09:22
[...] Neusprech heute: Der „Anreiz“ Ich werde an dieser Stelle in loser Folge einige der zentralen Begriffsinfarkte neoliberaler Färbung vorstellen, mit der wir täglich beschallt werden, ohne das sie je hinterfragt würden. Zum Auftakt habe ich mich mit der semantischen Kombizange des “Anreizes” befasst. Ein „Anreiz“ soll Verhalten beeinflussen, zu einer bestimmten Reaktion motivieren. In der öffentlichen Diskussion ist von „Anreizen“ zumeist die Rede, wenn es um entweder um Entscheidungen von Konzernen geht oder um Arbeitslose. Quelle: Feynsinn [...]
Februar 25th, 2011 at 13:05
wir sagent früher.
Du wirst freiwillig gezwungen…
Februar 25th, 2011 at 13:38
“Es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass die Gewerkschaften ihren verdammten Job seit Jahrzehnten nicht anständig machen. Sie verabreden Reallohnsenkungen, sie vertreten die Arbeitslosen – deren Funktion und Behandlung allein schon die Löhne drücken, von menschlichen Abgründen mal ganz abgesehen – null Komma gar nichts, ihre Spitzenvertreter wechseln bei Gelegenheit trocken die Seiten, eine Gewerkschaft grätscht der anderen ins Geschäft (siehe DB), und von der Idee einer organisierten Solidarität sind sie Lichtjahre entfernt.”
Der Sozialphilosoph Andre Gorz sprach in diesem Zusammenhang von einer Komplizenschaft zwischen Arbeit und Kapital.
https://www.amazon.de/Auswege-aus-dem-Kapitalismus-politischen/dp/385869391X/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1298636565&sr=8-5
Die Gewerkschaften sehen das fordistische, kapitalistische System als Normalzustand an. Der Arbeiter verkauft seine Lebenszeit und erwartet dafür einen hohen Lohn, mit dem er sich Waren aller Art kaufen kann. Über eine Perspektive jenseits der Lohnarbeit haben sich Gewerkschaften nie Gedanken gemacht. Die Gewerkschaften sind in diesem System dafür da, mit den Arbeitgebern über höhere Löhne zu verhandeln. Sie sind auf Gedeih und Verderb an dieses System gekoppelt. Ihre einzige Beziehung zu Arbeitslosen besteht darin, diese wieder in ein Normalarbeitsverhälnis zu bringen.
Was aber, wenn der Arbeitsgesellschaft die Arbeit ausgeht? Wenn Vollbeschäftigung nicht mehr möglich ist, wie das gerade jetzt der Fall ist?
Dann müsste man den Arbeitslosen eine Perspektive jenseits von Lohnarbeit, Geld und Waren ermöglichen.
Aber das war eben nie die Aufgabe der Gewerkschaften. Deswegen scheitern sie so kläglich oder zerfallen in immer kleinere Splittergewerkschaften, deren Klientel ein hohes “Erpressungspotential” hat.
Erst wenn sich die Arbeitslosen (also diejenigen, die aus dem kapitalistischen Erwerbsleben dauerhaft ausgeschlossen sind) eigenständig zusammenschließen und für sich eine Perspektive jenseits von Markt und Arbeit fordern, wird sich etwas ändern.
Ansätze dazu finden sich hier:
https://www.links-netz.de/K_texte/K_links-netz_sozpol.html
Februar 25th, 2011 at 15:50
„Unfehlbarkeit“ und Folgen
Fragen sie doch einmal wie viele Bundestagsabgeordnete und wie viele Regierungsmitglieder, wie viele Deutsche Richter und wie viele Deutsche Beamte im öffentlichen Dienst gegen § 31 Absatz 1 Bundesverfassungsgerichtsgesetz “Die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts binden die Verfassungsorgane des Bundes und der Länder, sowie alle Gerichte und Behörden” verstoßen und sich schon lange nicht mehr daran gebunden fühlen.
Beispiel Hartz-IV: weder der Bundestag noch die Regierung haben den Termin 31.12.2010 ernst genommen.
(es gibt sicher hunderte und aberhunderte weitere Beispiele …)
Es ist das System der Justiz (dazu gehörte auch Kopier-Gutti sein ehemaliger “Dr. jur.”) das die frühere Demokratie in einen “DDR”-ähnlichen Staat wandelt, sofern er nicht schon da ist.
In Deutschen Gefängnissen sitzen etwa 4.000 bis 5.000 Menschen, eine Kleinstadt von Bürgern, die unschuldig “im Knast” sind, doch die Große Politik der angeblichen “Unfehlbarkeit” Deutscher Richter zwingt die Gesellschaft zu solchen Opfern.
Abgesehen von 5.000 persönlichen Schicksalen der Zerstörung der Familie, der Zerstörung des weiteren Berufsweges, der Zerstörung des Eigentums und der Zerstörung der persönlichen Reputation für das gesamte Leben.
Nur wenige haben dann noch Kraft und Chance und reiche Freunde (für die Anwaltskosten), um eine Rehabilitierung zu erreichen. Von diesen wenigen werden von einigen mit Geld das lebenslange Schweigen erkauft und die wenigen anderen erhalten (im gemeinsamen Einvernehmen) ein vom Bund bezahltes europäisches oder außereuropäisches Asylland.
Solange Deutsche Richter aktiv durchsetzen, daß der Glaube an “unfehlbare” Juristen und Richter bleibt, (schon mal etwas von der “Normalverteilung” gehört, schon mal etwas von menschlichen “Fehlerquoten” gehört), kommen wir bei lauter Juristen in Bundestag und in der Regierung mit deren eigefleischten Glauben an der eigenen “Unfehlbarkeit” auch der Minister (den auch Kopier-Gutti lange Zeit zeigte) und anderer Juristen als Mitarbeiter, zu einem “Unfehlbarkeitsglauben” in Machtpositionen.
Dieser “Unfehlbarkeitsglaube” der Mächtigen wurde gerade in Tunesien und Ägypten zerschlagen.
Der Fisch fängt am Kopfe zu stinken an.
Und es stinkt nach 1788 (kurz vor 1789 Frankreich) und es stinkt nach 1988 (kurz vor 1989 Deutschland), das genaue Datum des Zerfalls des altem Roms aus den gleichen Gründen, habe ich nicht zur Hand.
Februar 25th, 2011 at 16:47
Mich hat der Begriff “Anreiz” als euphemistisches Synonym für Sanktionsandrohung auch schon immer geärgert, genau wie “EingliederungsVEREINBARUNG” für Nötigung und “Kunde” für Bittsteller.
Februar 25th, 2011 at 18:21
Bitte den Artikel auch hier hinein:
https://neusprech.org/
Februar 27th, 2011 at 00:27
Zu Leistungsanreizen und anderem Reformsprech habe ich auch was auf meiner Seite geschrieben:
https://www.henning-thielemann.de/Reform.html
Das Lohnabstandsangebot verstehe ich eigentlich so, dass jemand, der sinnvolle Arbeit erledigt, deutlich mehr verdienen sollte, als jemand der sinnlose oder schädliche Arbeit verrichtet. D.h. die Einkommen von Finanzjongleuren sollten eigentlich das mindeste sein, was man auch für sinnvolle Arbeit bekommt.
Februar 27th, 2011 at 11:15
@Henning: Vielen Dank. Deine kleine Vokabelliste gefällt mir.
März 8th, 2011 at 21:20
An den Beitrag Nr.1 (Wat) und Nr.51 (Reinahrd) wegen:
Erpressung und freiwillig gezwungen.
Falsch!
Richtiges Neusprech:
Einigungsbereitschaft, fördern!
Von Thilo[tm] der Mann ist wie eine Goldader für Neusprech. Interviews und Auftritte sind aufzuzeichnen und intensiv zu studieren. Besser wie RTL2 glotzen. Irgendwann hat man das nicht mehr nötig und erfühlt sogar live, blitzschnell solche Worthülsen. Erst danach kann man angemessen(!) reagieren und diese Lanze sogar umdrehen… und zwar in allen Lebenslagen. Vom Arbeitgeber(!) bis zum Richter.
Für weiteres vertiefen der theoretischen Basis ist folgendes Buch alternativlos(!) oder in 2.0 unumgänglich(!)
https://www.fuereinebesserewelt.info/buchtipp-auf-leisen-sohlen-ins-gehirn/
Ich schätze das eine deutliche Mehrheit(!) der Kommentarschreiber hier, darin Antworten finden würde. Kostet was, müsste man ansparen(!)… es lohnt sich! Ihr könntet eure Sprache ändern, ihr könntet euer Denken ändern, ihr solltet gewaltig Aufrüsten und in diesem Sinne nachholen. Erst danach wird zb. Nr.52 (lebowski) überhaupt eine Chance(!) haben.
Viel Erfolg(!)
März 10th, 2011 at 21:05
@Gutti: Habe mir heute das Büchlein bestellt. Die gefundenen Auschnitte im web haben mich überzeugt, daß die ~18 Euronen gut angelegt sind. Danke für den Tipp!