Die Sueddeutsche paßt gut auf die SPD auf, damit die nicht gegen den politischen Anstand verstößt. Hat doch Peter Struck die Meinung geäußert: “Ich glaube, dass Roland Koch ja eigentlich von Herzen froh war, dass dieser schreckliche Vorfall in München in der U-Bahn passiert ist” Die SZ schreibt dazu: “Im Streit um das Thema Jugendgewalt schreckt SPD-Fraktionschef Struck vor keiner Polemik zurück.” Während Roland Koch Fakten, Fakten, Fakten im Munde führt (“zu viele kriminelle Ausländer”), wird Struck also “polemisch”. Und zwar derart, daß er vor den eigenen Worten zurückschrecken müßte. Ist die Wahrheit wirklich so furchtbar? Oder will die SZ uns weismachen, Koch sei über jeden derartigen Zweifel erhaben? Dann wäre es angemessen, das auch so zu sagen.
Während die beschmierte Sau durchs Dorf getrieben wird mit Anfeuerungsrufen wie “Ausländer raus” und “Es kann nicht sein, daß die Mehrheit Angst hat”, blitzt in der “Sueddeutschen” kurz eine Wahrheit auf, die unter der Rubrik “Sport” versteckt wird. Andere Massenmedien interessieren sich überhaupt nicht dafür: In Leipzig gehen die “Fußballfans” zu “spieltagsunabhängiger Gewalt” über. Bewaffnete Überfälle sind dort jetzt en vogue, mit allen unappetitlichen Begleiterscheinungen wie Sachbeschädigung, schwere Körperverletzung und (noch) Bedrohung (“Gaspistolen an die Schläfe”). Der blanke, offene Terror wird dort gepflegt, und wer zufällig in der falschen Kneipe sitzt, ist live dabei. Anlaß dafür waren übrigens “Weihnachtsfeiern”. Aber keine Angst, das sind ja Deutsche!
Hagen Rether, der Vielgeschmähte, hat darauf hingewiesen: Was bei Ausländern “Ehrenmord” heißt, ist bei uns ein “Familiendrama”. Und was bei uns eine “Weihnachtsfeier” ist, wäre bei denen vermutlich ein “kriegerischer Akt”. Guten Abend, das Wetter.
[edit:] “Die kann mich mal.” Is scho recht!