Der Spruch des Tages kommt von Angela Merkel:
Es kann doch nicht sein, dass eine Minderheit von Menschen in unserem Land einer Mehrheit von Menschen Angst macht“.
Damit meint sie nicht die Paranoiker und Brandstifter aus ihrer Partei, sondern ernsthaft gewalttätige Jugendliche. Im Normalzustand hat Merkel keine Meinung. Daß sie eine der seltenen Gelegenheiten, bei der sie eine äußert, zu plattesten Kampfparolen nutzt, offenbart ihre wahren Qualitäten: Ignoranz, Dummheit, Unfähigkeit, eine völlige Respektlosigkeit vor ihrem Amt und den Bürgern sowie einen guten Machtinstinkt.
Daß sie die Tatsachen ignoriert, offenbar den Intellekt nicht hat, um zu sehen, was sie anrichtet und sich damit als unfähig für ihr Amt erweist, geht schon aus der “Position” hervor, die sie nunmehr selbst vertritt. Daß sie den ideologisch motivierten Müll in solche Worte kleidet, beleidigt ihr Amt, aber was interessiert es sie, solange sie sich damit schmücken kann? Wie aber kommt sie dazu, ihr Amt zu mißbrauchen, um einem Kollegen im Landtagswahlkampf zu helfen?
Da sind natürlich die immer gültigen Gründe: Die Macht für den Parteifreund sichern oder im Bundesrat die Konkurrenz nicht erstarken zu lassen. Würde sie nur dafür persönlich diese Blamage vor verstandbegabten Zuhörern wagen? Ich glaube nicht. Es droht ihr aber Schlimmeres als der Machtverlust der CDU in Hessen. Wenn Koch die Wahl verliert, kann ihm schnell langweilig werden. Er wird sich nicht mit der Rolle eines Fraktionsvorsitzenden im Landtag begnügen. Nein, er würde bei der nächsten Gelegenheit einen Kabinettsposten fordern und sich damit durchsetzen. Koch als Minister unter Merkel? Niemals! Das ist der Grund, warum sie sich so ins Zeug wirft.
Kommen wir zurück zu ihrem Spruch: “Die Mehrheit hat Angst”. Da hat sie recht. Die Mehrheit hat Angst, den Job zu verlieren, zu verarmen, keine Rente zu bekommen oder selbst mit einem Vollzeitjob nicht über die Runden zu kommen. Die Mehrheit hat Angst, chancenlos einer Zukunft entgegen zu gehen, in der die Minderheit sich auf ihre Kosten weiter bereichert. Die SPD hat, beinahe versehentlich, diese Angst zum Thema gemacht und mit dem “Mindestlohn” die Debatte darüber entfacht. Und da den Menschen das offenbar wichtiger ist als das Geleier über die bösen Terroristen, besetzt die CDU jetzt mithilfe ihrer Spezis von der Jounaille das Feld mit einer anderen Angst. Das ist der Plan. Dieser Plan zielt auf eine große und wachsende Wählergruppe ab, die einzig auf derart blöde Parolen ansprechen könnte: Die Alten. Omas, die die Haustür dreifach verriegeln. Opas, die sich nach den guten Zeiten zurücksehnen. Menschen, die nichts Gutes mehr erwarten und sich von einer Angst in die nächste quälen, weil ihnen der Lebensabend nichts zu bieten hat. In einem Aufwasch spricht sie das rechte und rechtsradikale Pack an, dessen Stimmen sie gern an die Partei bindet, egal, was daraus folgt. Das ist das Kalkül. Merkel hat kein Interesse daran, etwas für die Bürger zu tun. Sie will keine Probleme lösen, weil sie das nicht kann. Also lenkt sie im Sinne ihrer Partei davon ab und schürt Ängste, um sich im selben Atemzug als Retterin anzubieten. Widerwärtiger kann man Politik kaum machen. Aber vielleicht schafft sie ja auch das und umgarnt demnächst wachsame Jugendliche, die sich vor Ort um kriminelle Ausländer kümmern. Damit alle aufrechten Deutschen wieder ruhig schlafen können.

[update:] Zum Thema einige Artikel aus der Nachbarschaft. Und bei der Gelegenheit die Empfehlung, die Blogroll aufzusuchen.
Reflexionsschicht
Sozial-Gangbang
Oeffinger Freidenker
Kiesow
Hokey
Spiegelfechter
Sozial-Gangbang (2)
Vieldenker