Bis 1989 war es in der BRD möglich, moderate Kritik an der Verteilung von Reichtum zu üben, ohne sofort als Kommunist oder Sozialist zu gelten. Solche Kritik wurde auch regelmäßig und heftig von Sozialdemokraten geübt, unter dem Stichwort “soziale Gerechtigkeit”. Zwar war schon 1982 mit dem Lambsdorff-Papier die neoliberale Wende durch die Kohl-Regierung eingeleitet worden, aber es gab noch eine Opposition, die Zweifel an der naturgegebenen Gerechtigkeit der Vermögensverteilung hegte.
Der Sozialismus war ‘drüben’, und weil es ihn dort gab, war es zumindest unstrittig, dass das Böse (Kommunismus) nicht automatisch die Weltherrschaft antritt, wenn die Verteilung von Einkommen und Vermögen nicht unkontrolliert dem Markt und damit den Reichen überlassen wird. Soziale Unterschiede gab es nämlich auch im Osten, und höhere Löhne waren nicht gleichbedeutend mit ‘Mauer und Stacheldraht’, wie jeder sehen konnte.
Dieser Unfug hat sich erst in den politischen Diskurs eingeschlichen, nachdem der ‘real existierende’ Sozialismus sich erledigt hatte und der Feind in Form der PDS sich als Sündenbock im Inneren anbot. Alles, was deren Vertreter fortan sagten, durfte als Gegenteil des Guten angenommen werden, womit vor allem neoliberalen Extremisten gedient war. Deren Verklärung des Privateigentums zum Heiligtum und zur Freiheit an sich war auch deshalb so erfolgreich, weil die Propaganda es im Dualismus ‘Eigentum vs. Unfreiheit’ verpackt zur Erlösung von der Diktatur aufbauschte.
Geschichtsklitterung
Die Geschichtsklitterung, die ‘liberale’ Experten mit dem Recht auf Eigentum betrieben, muss hier nicht noch einmal kommentiert werden, Interessanter ist da schon der Weg in einen Jargon der Eindimensionalität, den die kapitalistische Propaganda genommen hat, um es am Ende der kommunistischen gleichzutun. Was dem Erich sein “Ochs und Esel”, “Völkerfreundschaft”, “Bruderstaat”, “Arbeiter und Bauern” und der Endsieg des Sozialismus, sind der Angela und ihren Brüdern “Leistungsträger”, “Wachstum”, “Vollbeschäftigung”, “Fordern und Fördern” et cetera. Seit dreißig Jahren dasselbe Lied. Die DDR ist nur 40 geworden, wie lange werden wir uns das noch anhören müssen?
Die gegebenen Zustände sind auch ein Resultat des Kalten Krieges, der sich wie ein Phantomschmerz fortsetzt. Natürlich wissen die Verfechter der umgehemmten Bereicherung, dass die Verherrlichung des Privateigentums nur im Interesse der Reichen sein kann. Dass die Propaganda aber noch nicht längst zum Gespött geworden ist, liegt an ihrer Verbindung zum Kampf gegen den Sowjetkommunismus. Ist das ein Grund, diese Gruselshow weiter zu bedienen?
Niemand, nicht einmal die Kommunisten der linken Resterampe, haben etwas gegen Privateigentum und persönlichen Besitz. Die Mär, man müsse noch die Zahnbürste mit dem Nachbarn teilen, wenn man dem Sozialismus einen Fußbreit weicht, darf in Rente geschickt werden. Zumal, wenn Lohnerhöhungen und Erbschaftssteuer schon als “Sozialismus” gelten. Doch, es gibt einen Unterschied zwischen der Besteuerung von Riesenvermögen und der Enteignung aller Fleißigen. Das sind sogar nachgerade Gegensätze.
Eine völlig falsche Analyse
Es ist eine Projektion aus dem Kalten Krieg und eine völlig falsche Analyse des Ost-Sozialismus, zu behaupten, mit Einschränkungen privaten Erwerbs seien Diktatur und wirtschaftlicher Niedergang verbunden. Im Gegenteil ist es vielmehr richtig, dass dogmatisch geprägte Gesellschaftsstrukturen dem Untergang geweiht sind. In einer Übergangsphase können solche gesellschaftlichen Verhältnisse durch die Errichtung einer Diktatur noch konserviert werden, sie korrigieren aber nicht die Fehlfunktionen, an denen sie scheitern.
Der Ostsozialismus scheiterte an der manischen Kontrollwut der Nomenklatura. Es sollte nichts sein, was nicht der Partei gefiel. Somit verengte sich die Wirtschaft auf Abläufe, die ineffizienter kaum sein konnten. Übrigens hat sich diese Oberschicht durchaus bereichert und betrachtete im Zweifelsfall gleich den ganzen Staat als ihr Privateigentum. Da tun sich gewisse Ähnlichkeiten auf.
Wenn Privateigentum motivieren und zur wirtschaftlichen Tätigkeit anregen soll, muss es möglichst breit verteilt sein. Es muss jedermann möglich sein, welches zu erwerben. Je mehr Menschen etwas übrig haben, um sowohl zu konsumieren als auch zu investieren, desto stabiler ist ein marktwirtschaftliches System aufgestellt. Sobald also eine nennenswerte Schieflage entsteht in der Verteilung von Einkommen und Vermögen, wäre es klug, gegenzusteuern.
Den Fleißigen nehmen, den Faulen geben
Das hat nichts damit zu tun, dass man dann den Fleißigen etwas abnimmt und es den Faulen gibt, sondern mit klarer Analyse und guten Ideen zu einer Stabilisierung der Wirtschaft. Die Mittel dazu sind vielfältig und müssen der jeweiligen Situation angepasst sein. Zur Alimentierung der Faulpelze sei an dieser Stelle angemerkt, dass es tatsächlich ein Skandal ist, wie etwa überlastete Krankenschwestern und Pfleger die fetten Shareholder der Privatkliniken alimentieren.
Das System steht am Rande des Zusammenbruchs, das räumen inzwischen sogar Ökonomen ein, die sich das vor ein paar Jahren noch nicht hätten vorstellen können. Woran es liegt, weiß man auch längst: An sinnlos angehäuftem Kapital, das verantwortungslos und kontraproduktiv der zügigen Vermehrung zustrebt. Die Diagnose ist eindeutig: Die Auswüchse ungehemmter Aneignung, die gängige Form des Privateigentums, hat fatale Auswirkungen. Die Forderung im Grundgesetz, “sein Gebrauch soll(e) zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen“, muss ernst genommen werden.
Die frühen Programme der Nachkriegs-Parteien hatten keinerlei Berührungsängste mit Begriff und Inhalt des Wortes “Sozialismus”. Sogar im Parteiprogramm der CDU war davon die Rede. Wenn es denn sozialistisch ist, Eigentum auf ein der Allgemeinheit dienliches Maß zu begrenzen und die Stabilität der Wirtschaft dem Recht auf Vermögenszuwachs vorzuziehen, dann kommen wir wohl an einer sozialistischen Marktwirtschaft nicht vorbei. Einen Widerspruch in sich, wie uns stets weisgemacht wird, kann ich darin nicht erkennen.
Dezember 7th, 2010 at 15:44
Schöner Artikel! Und so wahr…
Auch die Reichen und Gierigen werden bald merken das man Geld nicht fressen kann…
Dezember 7th, 2010 at 15:50
Begrenzung des Eigentums ist ein erster Schritt; besser noch wäre eine Änderung seines Mediums, des Geldes. Geld, das herumliegt, wird im gegenwärtigen Geldsystem zu mehr Geld – Zins und Zinseszins machen’s möglich. Stattdessen sollte Geld, das herumliegt, weniger werden, durch eine sogenannte Demurrage oder (Geld-)Liegegebühr. Was das bewirken kann, hat man bereits während der vorletzten Depression in den 1930er Jahren in Wörgl (Österreich) eindrucksvoll beobachten können, bis das Experiment dann auf das Betreiben der Besitzstandswahrer wie der Oesterreichischen Nationalbank hin sang- und klanglos eingestampft wurde…
Dann kombiniere man das mit Geld, das vom Staat geschöpft anstatt von Banken geliehen wird (warum überhaupt letzteres?), mit einem Grundeinkommen, das den Namen verdient, und das mit ebendiesem geschöpften Geld bezahlt wird, und mit einem furzsimplen Steuersystem, das jenes Geld, das u.U. zuviel im Kreislauf ist, wieder abschöpft, und fertig ist der Lack. Wenn dann noch die Beschäftigten selbst die (genossenschaftlichen) Besitzer ihrer Betriebe werden, wie es beispielsweise in Spanien bei der Mondragon-Kooperative bereits seit langem verwirklicht ist, dann wird vielleicht langsam mal ein im wahrsten Sinne des Wortes anständiges und menschliches Wirtschaftssystem daraus…
Keine von diesen Ideen sind neu, sondern schon seit langem in Umlauf. Das nicht einmal darüber geredet wird, sondern nur immer wieder derselbe Mist in dampfenden Hausen serviert wird, obwohl man ja sieht, dass nichts Neues dabei herauskommt, das sagt über die Qualität des Diskurses in den meisten Medien schon genug aus – “weil nicht sein kann, was (in den Augen der Leistungsträger) nicht sein darf”, wie der Dichter weiß…
Dezember 7th, 2010 at 16:10
wie frank powers sagt, machbare und vernünftige modelle gibt es genug. das problem ist allerdings, daß nationale lösungen oder versuche durch die internationale staatengemeinschaft sofort massiv bekämpft werden. und der untergang des real existierenden sozialismus hatte ja auch etwas mit wirtschaftskrieg und wettrüsten zu tun. man denke zb nur an die angriffe der entente mächte auf das bolschewiskische russland und die, nach dem militärischen scheitern folgende wirtschaftliche erpressung oder auch an den einmarsch der europäischen heerscharen in frankreich nach dem sturm auf die bastille.
ein deutliches indiz war übrigens in der brd auch immer das mißverhältnis bei der ahndung von delikten gegen die körperliche unversehrtheit oder besitztum.
ein totschlag brachte in der regel weniger knastjahre ein als ein bankraub.
Dezember 7th, 2010 at 16:47
@landbewohner
Damit wäre die Volte zurück zum eigentlichen Artikel-Thema flatters geschafft. Danke dafür. ;)
Teil des Problems ist m.E., dass a) die Mächtigen denken, nur verlieren zu können durch neue Wege, dass b) aber auch unser gesellschaftliches Narrativ, also die Geschichten, mithilfe derer wir unserer Umwelt und unserem Erleben Sinn geben, so gesponnen ist, dass Ideen wie Demurrage, Genossenschaftsbesitz und ohne Kredit erzeugtes Geld darin nicht vorkommen und nicht vorkommen können. Man muss sich erstmal frei machen von Teilen dieser Geschichten, um das Funktionieren solcher (oder anderer) Vorschläge tatsächlich begreifen und beurteilen zu können. Für viele WiWiler (oder gar BWLer) sind solche Ideen undenkbar, weil nicht sein kann, was nicht sein darf…
Letztendlich sind Kapitalismus, realexistierender Sozialismus und alles andere in erster Linie Geschichten, die nur solange Bestand haben, wie die Mehrheit der Beteiligten daran glaubt (ähnlich wie man es vom Euro behauptet). Systeme implodieren, wenn sie von niemandem mehr getragen werden, sogar die Sowjetunion. Toitoitoi, dass dies auch für den Neoliberalismus gilt.
Dezember 7th, 2010 at 16:51
Und nach all dme Geschwurbel endlich noch ein Lob an flatter für Sätze wie diese:
Die Diagnose ist eindeutig: Die Auswüchse ungehemmter Aneignung, die gängige Form des Privateigentums, hat fatale Auswirkungen. Die Forderung im Grundgesetz, “sein Gebrauch soll(e) zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen“, muss ernst genommen werden.
(…)
Wenn es denn sozialistisch ist, Eigentum auf ein der Allgemeinheit dienliches Maß zu begrenzen und die Stabilität der Wirtschaft dem Recht auf Vermögenszuwachs vorzuziehen, dann kommen wir wohl an einer sozialistischen Marktwirtschaft nicht vorbei. Einen Widerspruch in sich, wie uns stets weisgemacht wird, kann ich darin nicht erkennen.
Wahre, aufrechte Worte, die gar nicht oft genug ausgesprochen werden können.
Dezember 7th, 2010 at 16:57
Danke Frank Powers für die Info. Bisher dachte ich immer an meine Frau, wenn ich “mon dragon” hörte.;-)
Dezember 7th, 2010 at 17:07
Die gewählte Politik der herrschenden Wirtschaftsordnung reagiert erst dann, wenn alles schon in Trümmern liegt. Die Frage ist, ob wir alle solange warten wollen?
Dezember 7th, 2010 at 17:15
Die letzte Passage hat mir am besten gefallen, führt sie den schrecklichen Begriff des Leistungsträgers doch einfach herrlichst ad absurdum.
Ein wahrer Krieg der Begrifflichkeiten wird geführt.
Warum beziehen so viele Leistungsträger übertrieben hohe leistungsfreie Einkommen? Die Begriffe greifen nicht…
Dezember 7th, 2010 at 17:29
Hinweis zum Thema Wörgl (und in eigener Sache):
dser Link in Kommentar 2 verweist nicht etwa auf Wörgl als Ort, sondern auf eine gute Geschichte aus der brandeins, die die Story des Wörglschen “Freigelds” nochmal erzählt… Lesenswert!
@Katze aus dem Sack:
Vorher was tun wäre schon gut. Es muss ja nicht immer gleich ein ganzer Bahnhof sein, um in die Puschen zu kommen…
Dezember 7th, 2010 at 19:18
Dazu vertiefend sei wärmstens empfohlen: Daniela Dahn, “Wehe dem Sieger”. Dort wird auch detailliert geschildert, wie die Amerikaner alle sozialistischen Ansätze in Westdeutschland im Keim erstickt haben.
Dezember 7th, 2010 at 20:20
flatter,
Du sprichst mir, einem gelernten DDR-Bürger, aus dem Herzen. Bleibt nur eine Antwort auf folgende Frage offen: Wann?
Wann bricht das System endlich zusammen? Ich kann es doch kaum noch erwarten!
Dezember 7th, 2010 at 20:39
Wenn Privateigentum motivieren und zur wirtschaftlichen Tätigkeit anregen soll, muss es möglichst breit verteilt sein. Es muss jedermann möglich sein, welches zu erwerben. Je mehr Menschen etwas übrig haben, um sowohl zu konsumieren als auch zu investieren, desto stabiler ist ein marktwirtschaftliches System aufgestellt. Sobald also eine nennenswerte Schieflage entsteht in der Verteilung von Einkommen und Vermögen, wäre es klug, gegenzusteuern.
[...]
Wenn es denn sozialistisch ist, Eigentum auf ein der Allgemeinheit dienliches Maß zu begrenzen und die Stabilität der Wirtschaft dem Recht auf Vermögenszuwachs vorzuziehen, dann kommen wir wohl an einer sozialistischen Marktwirtschaft nicht vorbei. Einen Widerspruch in sich, wie uns stets weisgemacht wird, kann ich darin nicht erkennen.
Ich schon.
Du sprichst oben von Eigentum, welches möglichst breit verteilt sein sollte – und unten von einer sozialistischen Marktwirtschaft.
Wenn ich Eigentum einsetzen kann, um daraus für mich mehr Eigentum zu machen, das dann wieder zu mehr Eigentum werden können soll – wer setzt dann wo den Punkt, daß es nun aber genug sein soll(te)?
Wie willst ‘Du’ garantieren, daß die, mit den dann größeren oder schon großen Vermögen auch etwas wieder gekappt bekommen und von wem?
Oftmals wird ja gemeint, hatte ich sogar lange selbst, daß die Daseinsfürsorge in staatlicher Hand bleiben müsse, alles andere aber gern mit ‘marktwirtschaftlichen Elementen’ durchsetzt sein darf.
Aber war das nicht auch einmal in der BRD so (Es gab wohl auch hier viele ‘Staatsbetriebe’.) Und was wurde daraus – warum sind sie das heute nicht mehr?
Ein Papier (Lambsdorff) allein kann es ja nicht gewesen sein…
In der DDR hatten sie ähnliches versucht – Klein- und Mittelbetriebe als Private gab es da immer, die meisten aber nur bis ca. 1972.
Das mit dem Eigentum auf breite Schultern verteilen halte ich für völlig richtig.
Ich sehe eben nur nicht, wie sich daraus nicht (wieder) eine ‘alles besitzende Klasse’ entwickeln können soll(te), wenn diese breiten Schultern nicht irgendwie dann doch alle gemeinsam sind… – sorry.
Kannst Du das bitte erklären – Danke.
(Ist keine scheinheilige Frage, glaub ich dazu schreiben zu müssen.
Mich interessiert das wirklich, da man ja für diese Variante am ehesten ‘Mitstreiter’ finden würde.
Ohne Erklärung, die ich auch verstehe, sehe ich es aber leider (noch) als Trugschluß an)
Dezember 7th, 2010 at 20:40
Ab welcher Menge gilt denn deiner Meinung nach Privateigentum als der Allgemeinheit schädlich?
Dezember 7th, 2010 at 20:50
@eder: Das ist reine Vereinbarungssache. Ich halte es für obszön und schädlich, dass es Milliardäre gibt im Angesicht bitterer Armut. Sinnvoll wäre ggf. ein vielfaches eines Mindestlohns. Vermögen zu bilden finde ich gar nicht verwerflich, wenn man es nach dem Tod wieder abgibt – weswegen ich eine Erbschaftssteuer von nahezu 100% vorschlage, bei Freibeträgen, die ebenfalls verhandelbar sind.
Es ist aber erst sinnvoll, solche Details zu diskutieren, wenn man sich über den Kern der Sache einigt. Oft läuft die Diskussion ja so ab, dass jeder Alternativvorschlag abgelehnt wird, weil er Nachteile berge. Währenddessen geht die Welt am status quo zugrunde.
@Wat.: Vielleicht ist deine Frage damit auch beantwortet?
Dezember 7th, 2010 at 21:02
@flatter
Meine Gedanken:
Wenn ich private (Produktions-)betriebe mit Angestellten zulasse, dann sind diese nicht in erster Linie bemüht ein bestimmtes Produkt, welches die Gesellschaft braucht herzustellen, sondern ihr eigenes Vermögen zu vergrößern.
Wie willst Du denen also schon mal ein ‘allgemeinverträgliches Produktionsziel’ vorschreiben und ginge das nicht an ‘Deinem’ Ziel, sie mögen sich da ‘frei entfalten können’ vorbei.
Was machst Du mit denen, die dann dort wegen der logischerweise einsetzenden Automatisierung frei gesetzt werden – wovon leben die – welches Eigentum haben diese dann um sich vielleicht auch ‘frei entfalten zu können’.
Ein bGE? wovon bezahlt man das – bis auf das Ableben zu warten scheint mir zu lang und deren (laufende) Steuern ‘mußt’ du doch kurz halten (also erheblich unter deren Gewinn), weil sie so doch angeblich Arbeit für andere vorhalten… und diese dann niemandem auf der Tasche liegen, der das nicht bezahlen kann/will.
Dezember 7th, 2010 at 21:15
Seltsame Argumente, die scheinen z.T. FDP-kompatibel ;-)
Sehr konkret, die Fragen, das geht für mein Ansinnen zu weit. Es gäbe aber durchaus Möglichkeiten. Steuern sollten m.E. ohnehin VOM Gewinn genommen werden, aber auch das ist verhandelbar. Ein ‘allgemeinverträgliches Produktionsziel’ wäre ein planwirtschaftliches Element, da bin ich dagegen. Produktionsziele dürfen gern egoistisch sein, soweit es nicht die gesamte Produktion ist. Das Potential zu einem ausreichenden Wirtschaften ist doch mehr als vorhanden, das muss ja gar nicht mehr entwickelt werden.
Es sollte freilich schon darauf hinaus laufen, dass die wichtigen Zweige – Nahrung, Energie, Wohnen – von seiten des Staates ausreichend und günstig zur Verfügung gestellt werden sollten. Dafür gibt es zig Modelle, die alle funktionieren können, wenn man nicht Monopole privatisiert.
Was mir vorschwebt, ist eine Korrektur, nicht die perfekte Gesellschaft. Wenn nach einer sinnvollen Korrektur die nächste käme, wäre das genau der richtige Weg.
Zunächst aber einmal ist das da oben nur ein Blogartikel. Es geht mir darum, die gängige Propaganda zu widerlegen. Dazu muss ich ja keine Rezepte vorlegen, wie ich alles besser mache.
Dezember 7th, 2010 at 21:24
@flatter
Dazu muss ich ja keine Rezepte vorlegen, wie ich alles besser mache.
Falls ich diesen Eindruck erweckt haben sollte, sieh es mir bitte nach.
Ich suche auch nur nach einem anderen Weg – der ‘vermeindliche Dritte’ stellt sich mir(!) als Trugschluß dar.
Das ist die Quintessenz aus (meinen bisherigen) Erfahrungen, Lesen und Nachdenken.
Deshalb sage ich: Ein bißchen schwanger geht nicht – nur enten/eller.
Bin aber trotzdem offen.
Ich bin nur ein Sandkorn im Getriebe – nee, ‘nen Öltropfen.
Nach meinem Kopf (allein) gehts eh nicht – und das ist gut so!
Dezember 7th, 2010 at 21:51
Ah, flatter, danke!
Und Ja und nochmals Ja:
“Was mir vorschwebt, ist eine Korrektur, nicht die perfekte Gesellschaft. Wenn nach einer sinnvollen Korrektur die nächste käme, wäre das genau der richtige Weg.”
Dezember 7th, 2010 at 23:33
Aber die Gesellschaft wird doch gerade korrigiert. Vielleicht nicht unbedingt in die Richtung, die sich manche wünschen.
Dezember 7th, 2010 at 23:54
19.Die Katze aus dem Sack meint:
Dezember 7th, 2010 at 23:33
“Aber die Gesellschaft wird doch gerade korrigiert. Vielleicht nicht unbedingt in die Richtung, die sich manche wünschen.”
Hängt ganz davon, wo man sozial steht….
Aber wohin bewegen wir uns? Vielleicht – siehe letztes “Wetten das?” – in Richtung “running man”, perspektivisch noch düsterer gar “soylent green”?
Dezember 8th, 2010 at 01:22
Ich kann dem Artikel nur voll und ganz zustimmen, da ich es ebenso sehe. Der Kampf zwischen Sozialismus und Kapitalismus ist völliger Irrsinn, weil jeder für sich nicht funktioniert, sondern nur ein sinnvoller Mix aus beiden.
Ich habe vor einiger Zeit ein kleines Programm in Java geschrieben, das es veranschaulichen soll:
https://www.einspruch.org/community/node/113
Die Umverteilung (Sozialismus) wird für die Stabilität des Finanzsystems gebraucht und Akkumulation (Kapitalismus) für Innovation und Effizienzsteuerung.
Dezember 8th, 2010 at 10:35
Was für ‘Innovationen’? Bepflanzte Elche aus Sisal im Halbmeterformat? Telefone, die Fotos machen? Die 127. Version eines Betriebssystems, die immer noch nicht stabil läuft? Und welche ‘Effizienz’? Sweatshops in Bangladesh und ständiger Warentransport um die ganze Welt? Zerlegung von Arbeitsprozessen bis zur verblödenden Stupidität? Worin bitte besteht die vielbschworene ‘Effizienz’ des kapitalisischen Produktionsprozesses? Warum steht dieser Begriff immer so verdächtig einsam und unerläutert in der Gegend rum? Und wozu immer noch weitere Akkumulation angesichts einer veritablen Überakkumulationskrise, für die kein immanenter Ausweg mehr in Sicht ist?
Nein. Ich halte es weder für sinnvoll noch wünschenswert noch überhaupt möglich, das zu ‘retten’. Die Zeit ist mehr als abgelaufen, sie ist es im Grunde seit mindestens 80 Jahren. Ein Weltkrieg und die Zurichtung des Menschen als vollends fremdbestimmter Maschinenteil haben gerade noch einmal eine ‘Blüte’ von zwei Jahrzehnten in den ‘Metropolen’ gebracht, die anschließende Stagnation ging schnell in den ‘rollback’ über, in dem wir uns seitdem befinden. Das heisst nicht, dass eine Transformation nicht auch über mehr ‘Sozialismus’ führen könnte, aber es ist mE dringend notwendig, das ‘darüber hinaus’ hier und heute schon mitzudenken bzw es wenigstens zu versuchen. Genossenschaftlich organisierte Betriebe, die aber nach wie vor dem ‘marktwirtschaftlichen Wettbewerb’ ausgesetzt sein und das auch bleiben sollen, würden zu nix annerm führen als einer nochmals verschärften Selbstausbeutung, Entfremdung und ‘Marktzurichtung’ im Sinne von ‘jeder sein eigener Unternehmer in Sachen Arbeitskraft’. Zu weiteren Scheininnovationen, unnützem Krempel mit eingebauter Obsolenz, inhumanen und in mehrfachem Sinne ‘entmenschlichten’ Produktionsprozessen sowie weiterer Akkumulation, die kein Schwein mehr braucht außer ein paar schwer Gestörten, die jetzt schon ihren ‘Lebensunterhalt’ für die nächsten 10.000 Jahre sicherstellen wollen. Die Illusion zu wecken oder auch nur aufrecht zu erhalten , mit ein bisschen oder auch ein bisschen mehr ‘Sozialismus und Umverteilung’ könne man quasi wieder zurück in goldene Zeiten, die so goldig wahrlich nie waren, halte ich – ohne weiterführende Perspektive wie gesagt – nicht nur für ‘systemstabilisierend’ sondern inzwischen schon geradezu für reaktionär, auf jeden Fall aber für ‘der Situation nicht angemessen’. Man verzeihe mir meine offenen Worte und lese vielleicht diesen Text, um sich noch mehr zu ärgern. ;)
Dezember 8th, 2010 at 11:03
Viele, viele Punkte, die ich eigentlich unbedingt ansprechen müsste. Ich fang erstmal langsam an. :-)
Erbschaftssteuer: Funktioniert isoliert natürlich so nicht. Ansonsten überwiese man den Kindern noch zu Lebzeiten sein Vermögen oder kaufte ihnen direkt die Villen, Betriebe, Yachten etc.. Alles ohne Erbschaftssteuer. Wenn also, dann immer nur in Kombination mit anderen verteilungswirksamen Steuern.
Das Thema Steuern (und Beiträge) insgesamt ist aber viel zu umfassenbd und zu komplex, um dies jetzt in 5 Sätzen abhandeln zu wollen. Deshalb nur ein paar Stichworte zum darüber-nachdenken: Progressionsverlauf von Einkommenssteuer, generelle Verteilung von direkten und indirekten Steuern, Sinnhaftigkeit von Beitragsbemessungsgrenzen, Übergang zu einkommensunabhängigen Kopf-Beiträgen.
Staatliche Firmen für bestimmte Bereiche (sogenannt. “Daseinsvorsorge”): Prinzipiell richtig und sinnvoll. ABER: Dabei muss verpflichtend sein, dass diese Firmen gewinnneutral zu arbeiten haben. Was bringt es den Menschen, wenn sie statt von Privatunternehmen von staatlichen Unternehmen ausgenommen werden? So muss eben verhindert werden, dass z.B. kommunale Stadtwerke die Finanzlöcher schließen sollen, die die immer stärkere Unterfinanzierung der kommunalen Haushalte reißt. Energieerzeuger, Wasserwerke, Verkehrsunternehmen etc. – ohne Gewinnerzielungs- oder gar Gewinnoptimierungsabsicht sind auf jeden Fall im Sinne der Menschen zu begrüßen.
Zu Deinen Ausführungen zu den Verhältnissen in der DDR hätte ich auch noch so einiges zu schreiben. Das würde aber sowohl den Rahmen als auch den Kontext sprengen. Dabei lerne auch ich in Gesprächen immer wieder mal neue Facetten kennen, die ich bisher so gar nicht wusste.
Dezember 8th, 2010 at 11:28
“Gioconda meint:
Dezember 7th, 2010 at 19:18
Dazu vertiefend sei wärmstens empfohlen: Daniela Dahn, “Wehe dem Sieger”. Dort wird auch detailliert geschildert, wie die Amerikaner alle sozialistischen Ansätze in Westdeutschland im Keim erstickt haben.”
Und fast genau dasselbe ist in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts bei der “Inbesitznahme” des DDR-Inventars durch die westlichen “Wirtschaftseliten” wieder passiert.
Statt die Chance zu genossenschaftlichen Betriebsexperimenten zu nutzen, wurde die gesamte wirtschaftliche Infrastruktur platt gemacht, und so richtig abgeschmackt wird das Ganze, wenn man dabei bedenkt, dass die “Eliten”, welche sich an der “Wiedervereinigung” bereichert haben, gemeinhin als “konservativ” angesehen oder dafür gehalten werden.
Hier wird ganz klar, was für diese “Eliten” erhaltenswert ist.
Interessanter “Verschwörungsthriller” zu diesem Thema:
https://www.schorlau.com/Blaue-Liste.html
Dezember 8th, 2010 at 11:31
@Lutz Hausstein:
Und genau weil das Quatsch ist, sich in solche Details zu verheddern, mag ich nicht über die Ausgestaltung der neuen Welt reden, ehe man sich auf eine Richtung geeinigt hat. Der Einwand gegen die Erbschaftssteuer ist Unsinn. Es gibt schon heute eine Schenkungssteuer, die kann man auch erhöhren. Es kommt nicht auf einzelne Gesetzvorlagen an, sondern auf den Willen zur Veränderung. Dann geht das alles.
@Peinhart: Was du übersiehst, ist die Motivation und Kreativität der Leute, wenn sie sich ein eigenes Geschäft einrichten dürfen. Das finde ich wichtig. Der Grundgedanke, dass alle versorgt sind, aber auch noch reichlich Ergänzungen möglich sind, lässt Platz für Unternehmungen, die Innovation fördern, und zwar sowohl den rosa Wackeldackel als auch den fliegenden Solarteppich. Willst du den Leuten das verbieten? Solange niemand zur Mehrarbeit gezwungen ist, sollen sie tun, was sie nicht lassen können.
Dezember 8th, 2010 at 11:40
-> Peinhart: Ich finde klasse, was Du schreibst. Ich beteilige mich nicht an Diskussionen dieser Art, weil sich die Spur des Menschen und seiner Grundbedürfnisse in einer kopflastigen Diskussion praktisch immer verloren hat. Beide konträr argumentierenden politischen Systeme haben sich für mich einfach deklassiert durch die Millionen und Abermillionen von Toten, die zum Überleben der Ideologie in Kauf genommen wurden. Mein Schluß daraus ist, daß es keine universell gültige Anleitung zum Glücklichsein gibt, für die es sich lohnen würde zu streiten. Ich kann nicht gegen Religion sein aber gleichzeitig die Fahne eines wirtschaftlichen Glaubensbekenntnisses schwenken.
Klingt vielleicht mental retardiert, aber ich höre mir inwischen lieber die Songs von Ton, Steine, Scherben an, als mir 25 Bücher über die Ursachen des Scheiterns des Sozialismus in die Birne zu drücken.
Nachdem sich eine Mehrheit gebildet hat, für die der Ruf nach liberté, égalité und fraternité mehr bedeutet als Jahreszahlen und Namen fürs Kreuzworträtsel können wir gerne über Details reden, wenn es dann noch notwendig sein sollte.
Hier noch die Facebook Buttons:
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Dezember 8th, 2010 at 12:19
Breitere Streuung des Eigentums? Welches Eigentum?
Gehe ich richtig in der Annahme, es geht um das Privateigentum an Produktionsmitteln, welches breiter gestreut gehörte?
Nun, auch das gibt es schon seit mehr als 100 Jahren: Die Aktiengesellschaften! Dort kann praktisch jeder Eigentum in Form von Anteilsscheinen erwerben!
Aber wie darüber hinaus könnte noch das “Eigentum” breiter gestreut werden?
In dem sich etwa die Herren Schwarz(Lidl), Aldi, die Herrschaften der Metro-Gruppe in kleine Gemüsewaren-, -Elekroartikel, Textilhändler etc… verwandeln?
Die Herren Ackermann, Nonnenmacher(Nordbank) & Co. in kleine Wechselstubenbetreiber in der Nähe von Hauptbahnhöfen?
Die Zetsches, Piächs & Co. in 3 – 5 Mann “Autoproduzenten”? Wären auch noch 10 Leutchen “erlaubt”?
Die Damen Quand/Kladden/Springer/Schickedanz & Co. in Betreiberinnen kleiner Nähstuben und Kioske, Imbisbuden?
Oder aber sollten alle jetzt bestehenden Unternehmen ganz einfach in Genossenschaften mit ganz und gar gerechten Anteilsscheinen für jeden ihrer augenblicklich Beschäftigten umgewandelt werden, welche dann genau wie die jetzigen Firmen auf den “Märkten” im In- und Ausland “kreativ” agieren?
(Was würde dann eigentlich mit den in der Fleischindustrie angeheuerten Fleisch-Zerhackern aus Polen, Bulgarien usw…. ?)
Und wenn so angedacht, wie könnte dieses Paradies verwirklicht werden?
Werden alle der oben genannten Herrschaften begeistert zustimmen einer diesen so zugedachten freudigen Zukunft als “frei arbeitende” Genossenschaftler und Kleingewerbetreibender?
Wird der tolle Bundestag durch überwältigende, “gütige”, “einvernehmliche” Abstimmungen für die hiefür erforderlichen Gesetze durch mindestens 90% aller lieben und guten Abgeordneten von CDU/CSU/SPD/FDP und “Grünen”, mit der hochlöblichen “Erlaubnis” dieser Parteien, dass soger die Herren Gysi und Lafontaine(“Stalinisten”!) zustimmen “dürfen”, sorgen können?
Und wenn, was werden unsere amerikanischen und EU-”Freunde” dazu sagen? Uns unverzüglich nacheifern?
Ja dann, wenn es denn so ginge….., überschütten wir alle diese Abgeordneten des BT gleich mit Petitionen, bitten wir sie darum, endlich frei und genossenschaftlich leben und arbeiten zu dürfen!
Und Peinhard, dir empfehle ich ganz dringend: think positive! :-)
Dezember 8th, 2010 at 12:28
@flatter #25
Die Verwirklichung eigener Ideen oder sogar die Gründung eigener ”’Betriebe”’ ist aber weder an Privateigentum an Produktionsmitteln noch an Wettbewerb im Sinne einer profitorientierten Marktwirtschaft gebunden. Vielmehr – sie sollte es nicht sein. Ansonsten du dem Hamsterrad der Selbstverwertung eben doch wieder nicht entkommen kannst. Zur Frage der rosa Wackeldackel oder fliegenden Solarteppichen ist zu sagen, dass sie sich – wie Millionäre – eigentlich so lange von selbst verbieten, wie Grundbedürfnisse unbefriedigt bleiben. Wenn dann noch jemand diesen Krempel herstellen will und auf ökologisch vertretbare Weise auch kann – bitte sehr.
Dezember 8th, 2010 at 12:33
-> Bakunin: Zur Frau Schickedanz eine kleine Anekdote, dir mir ein Freund aus erster Hand erzählte: Eine Frau arbeitete auf dem Anwesen der guten Frau S. in der Nähe Barcelonas. Die Angestellte arbeitete 7 Tage die Woche und fragte die Herrin der Hacienda eines Tages nach Urlaub. Die Antwort, die sie erhielt war in etwa: “Urlaub, wozu? Sie sind doch schon in Spanien.”
Dezember 8th, 2010 at 13:13
@ Meister Flatter:
Ich sehe trotzdem nicht, dass wir weit auseinander liegen. Das Problem ist nur, “die Einigung auf eine Richtung” interpretieren fast alle als Benennung eines Ziels und damit landen wir ganz schnell wieder bei ideologisch gefärbten Dingen.
Ich möchte es lieber an einer Vielzahl von Umständen, Verhältnissen messbar machen, wo das Ziel liegen sollte. (Sicher hast Du da recht, dass Steuern u.ä. dabei nur Mittel zum Zweck sind und nicht die Ziele. So wollte ich es aber auch gar nicht verstanden wissen.) Damit vermeide ich eine ideologische Vereinnahmung, durch welche Ideologie auch immer.
Einer der wenigen wahren Sätze, die Kohl über die Lippen gekommen sind, war wohl: Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Es sind schlicht und ergreifend die konkreten Lebensverhältnisse der Menschen. Und an der Stelle komme ich auch wieder bei Dir an: eine Gleicherverteilung von Einkommen und Vermögen und damit eine Angleichung der Lebensverhältnisse muss das Ziel sein. Vielleicht können wir DAS ja als gemeinsam formuliertes Ziel bezeichnen.
Dezember 8th, 2010 at 13:49
@Peinhart:
Das Problem beim “Privateigentum an Produktionsmitteln” ist, dass du dein Privateigentum jederzeit zum Produktionmittel und zur Handelsware machen kannst, deshalb ist es nicht möglich, das auszuschließen. Es ist freilich so, dass “sozialistisch” bedeutet, “nicht kapitalistisch”. Es kann also nicht drauf hinauslaufen, dass man andere für sich buckeln lässt, sie knapp hält und selbst in obszönem Luxus lebt. Ich setze dabei auf den Effekt einer hohen Grundversorgung, der es ausschließt, dass sich die Menschen versklaven lassen. Die ist ein Mittel, das eine gewaltige Dynamik entfalten kann. Wenn ich einen Hebel ansetze, dann hier.
Und @Lutz Hausstein: Das “eine Angleichung der Lebensverhältnisse” das Ziel ist, unterschreibe ich sofort. Das ist für mich mit dem verbunden, was ich unter “Demokratie” verstehe. Ich werde in den nächsten Tagen etwas zur “Ergenisgerechtigeit” schreiben und das vertiefen.
Dezember 8th, 2010 at 14:31
Noch ein Nachtrag zu Streuung des Eigentums, genossenschaftliches Eigentum etc…
Was wurde eigentlich aus der “Neuen Heimat”, der “Bank für Gemeinwirtschaft”, Coop, dieser Büchergilde und vielen anderen ehemaligen Projekten, vornehmlich der Gewerkschaften? Was schlug da wohl fehl?
(Andererseits, die Raiffeisenbanken, scheinen noch zu funktionieren, doch warum noch?)
Warum verschwanden sie alle mit ihrer “Mißwirtschaft”(?) noch v o r dem Realen Sozialismus mit seiner´”Mißwirtschaft”(?).. ?
R@iner: Die Marlene ist sofort aus diesem Volksbeglückungs-Projekt raus! Wir werden unter diesen Umständen nicht umhinkommen, ihr die Milliönchen, ihre Hacienda und natürlich ihre liebe aufopferungsvolle Haushälterin zu lassen, so als “gute überzeugte Demokraten”.
Wir wollen schließlich allen(!) nur Gutes, nicht wahr? :-)
Dezember 8th, 2010 at 14:53
Ralf meint:
Dezember 7th, 2010 at 20:20
“flatter,
Du sprichst mir, einem gelernten DDR-Bürger,….”
Ich wäre manchmal sehr dankbar dafür, mal gerade von “gelernten DDR-Bürgern” zu erfahren, was dieser Embryonal-Sozialismus in dieser historisch so kurzen Zeitspanne von gerade mal 40 Jahren unter den konkreten damaligen Nachkriegsverhältnissen vielen einfachen arbeitenden Menschen an ´Vorteilen, Fortschritten, Sicherheiten, realen Hoffnungen gebracht hat – und was dennoch auch falsch gemacht, schief gelaufen ist…, kurzum: reale Erfahrungen!
Welche Erfahrungen könnten als bleibend, zukunftsweisend, welche als nur zeitbedingt, welche als absolut zu verwerfend angesehen werden?
Darüber hinaus könnten auch Erfahrungen aus der Zeit der Spanischen Republik von 1936 – 1939, der SU der 20er Jahre manch Interessantes für die Zukunft bieten.
Sich einfach etwas “Neues” nur aus dem Kopf auszudenken, erinnert das nicht allzu peinlich an die kleinbürgerlichen, kleinbürgerlich-sozialistischen und bereits sozialistischen Utopisten des 19.Jahrhunderts, ihren schon damals völligen geschichtlichen Bankrott?
Ich meine: Wirklich lernen kann man nur aus realen geschichtlichen Erfahrungen, authentisch überlieferten Erfahrungen!
Dezember 8th, 2010 at 15:04
-> Bakunin: Logisch! Leben und leben lassen ist mein Motto. Die besagte Frau war übrigens nicht die Haushälterin. Solange ich nicht gezwungen werde, um das verlorene Vermögen Frau S. mitzuweinen, sie heißt Madeleine mit Vornamen, bin ich für alles offen. Flatter würde sie wahrscheinlich auch mitdiskutieren lassen, wenn sie sich nur an die Nettiquette hielte, auch wenn ich sie nun mit meinem Einwurf etwas diskreditiert haben mag. Naja, vielleicht stimmt die Geschichte ja auch nur halb, denn in meine Vorstellungswelt paßt das nicht hinein.
Dezember 8th, 2010 at 15:14
@ Bakunin #33:
Ein nicht ganz unproblematischer Vorschlag. Bringt es doch vermutlich, in einer öffentlichen Diskussion, auch einige so oder so ideologisch beeinflusste Personen auf den Plan. Und auch nichtideologisch Beeinflusste werden dann gern, bei einer unerwünschten Aussage, mit dem Vorwurf der eigenen ideologischen Beeinflussung überzogen.
Obwohl es andererseits auch in meinen Augen einen Reiz hätte, das auseinander zu nehmen. Doch der schon fast vorwegnehmbare Vorwurf, es wäre nicht die Wahrheit, was gesagt wurde, wiegt ebenfalls sehr schwer. Merkt man doch schon an den Problemen der Jetzt-Zeit, trotz der eigentlich jederzeit möglichen Überprüfbarkeit an der Realität, wie bestimmte Einstellungen die Realitätswahrnehmung verzerren können. Umso schwieriger wird es, wenn man bestimmte Aussagen nicht mehr an der Realität messen kann.
Falls man so etwas wirklich praktizieren möchte, braucht man entweder eine sehr disziplinierte Gesprächs- und Diskussionskultur oder einen “strengen” Diskussionsleiter.
Dezember 8th, 2010 at 16:01
Lutz Hausstein meint:
Dezember 8th, 2010 at 15:14
@ Bakunin #33:
“Ein nicht ganz unproblematischer Vorschlag.”
Meine Zustimung! Der “Egon” würde natürlich etwas ganz anderes erzählen als der “Kalle”, der wegen “Rebublikflucht” oder “Staatsverleumdung” einsaß.
Völlig unterschiedliche Perspektiven, aber auch sehr extreme.
Doch wie ich schon schrieb, dachte ich da eher an einfache, arbeitende Menschen, weder höhere Funktionsträger noch “Staatsfeinde”, also ganz normale Durchschnittsmenschen, welche mit mehr oder weniger persönlichen Glück ihr Leben in dieser Zeit dort meistern mussten.
Kommt man in den NBL mit Leuten ins Gespräch, hört man oft von ganz normalen Lebensläufen, Jugend, Heirat, Kindern, Urlauben im eigenen Land oder “Bruderländern”, Gartenkolonien…., Kneipenabenden, Betriebsfeiern…, eigentlich gar nicht so “unmenschlich”, “unfrei”.., aber auch von vielen Mängeln, Mangelwaren, fehlenden oder unverschämten Handwerkern, “Bückwaren”, teilweise sehr schlechten Wohnverhältnissen….., Beschönigungen in den Medien, der “Schwarze Kanal”….
Alles sehr uneinheitlich, aber nicht so “grau in grau”, wie im “freien Westen” oft behauptet wurde und noch immer wird.
War das Leben von DDR-Arbeitern mit einem jährlichen Urlaub (manchmal im Trabant oder???) an der Ostsee, am Balaton, am Scharzen Meer in Rumänien, Bulgarien, der SU, gar mal auf Kuba wirklich “grauer” als das heutige Leben von “Hartzlern” oder Billiglöhnern mit oder ohne Befristung in Dresden, Leipzig, Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und, und, und… ?
Oder wie stand es mit den Rechten von Arbeitern in den VEB,s, den LPG,s? Wie viel Mobbing gab es da? Wie viel Frechheiten, Unverschämten durften sich dort die “Chefs” gegenüber Arbeitern herausnehmen?
Da gäbe es, denke ich, vieles zu erzählen, zu berichten, manch gereimtes, manch ungereimtes. So etwas nennt man seit einigen Jahren auch oral history.
Dezember 8th, 2010 at 16:16
“Doch wie ich schon schrieb, dachte ich da eher an einfache, arbeitende Menschen, weder höhere Funktionsträger noch “Staatsfeinde”, also ganz normale Durchschnittsmenschen, welche mit mehr oder weniger persönlichen Glück ihr Leben in dieser Zeit dort meistern mussten.”
Selbst da war ich schon staunender Zuhörer (teils auch mitdiskutierend), wie auch die Schilderungen dieser “einfachen, arbeitenden Menschen” volley genommen wurden. Ich kann es nicht erklären.
Vielleicht erwartete man, dass alle Schicksale in der DDR absolut identisch abliefen und jeder haargenau dasselbe erlebt hatte? Fakt ist, diejenigen hatten nicht mehr als ihre eigenen persönlichen Erlebnisse geschildert. Trotzdem bekamen diese in der Diskussion ein paar zwischen die Hörner.
Wie gesagt, gern bin ich dazu bereit, meinen Teil dazu beizutragen, sofern es mir möglich ist. Ich weiß auch nicht um alle Facetten. Erst letztes Wochenende hatte ich bei meiner Mutter mal nach ein paar Dingen gefragt, die ich nicht wusste. Und dabei wieder Neues erfahren. Ob (und wenn “Ja”, wo) wir dies machen würden, müssten wir dann abklären.
Dezember 8th, 2010 at 19:37
@Peinhard
Man verzeihe mir meine offenen Worte…
Ich ‘bewundere’ Dich eher dafür, mit welcher Geduld Du Deine Worte anbringst.
Ich war schon mehr als einmal am verzweifeln.
@flatter
Ich setze dabei auf den Effekt einer hohen Grundversorgung, der es ausschließt, dass sich die Menschen versklaven lassen.
Setze ich auch und bin mir einigermaßen sicher, auch Peinhard – aber eben auf einer anderen ‘Ausgangslage’, ohne Eigentum an Produktionsmitteln egal in welcher Größe.
Denn dieses Produktionsmitteleigentum führt das Anliegen ad absurdum.
Bei marktwirtschaftlichen Elementen ging, geht und wird es immer wieder nur gehen um Geldverdienen und Eigentumsvergrößerung, aber eben nicht um Güterherstellung und erst recht nicht um Grundversorgung!!!
@Bakunin
Welche Erfahrungen könnten als bleibend, zukunftsweisend, welche als nur zeitbedingt, welche als absolut zu verwerfend angesehen werden?
Wozu?!
Hast Du jemals meine Beiträge dazu gelesen und wenn, dann nicht als ‘Spinnerei’ abgetan?
Aber gut, was kann schon jemand für Erfahrungen und Schlußfolgerungen haben, der sowohl ‘einfacher Arbeiter’, Studierter und dann noch sogar Funktionär, sogar Nomenklatura war.^^
Wird schon alles nur Käse gewesen sein, derjenige hatte ja weder ein Leben, noch Erfahrungen und ‘enttäuschte’ Hoffnungen.
Gruß.
Dezember 8th, 2010 at 20:57
“Zur Alimentierung der Faulpelze sei an dieser Stelle angemerkt, dass es tatsächlich ein Skandal ist, wie etwa überlastete Krankenschwestern und Pfleger die fetten Shareholder der Privatkliniken alimentieren.” Volltreffer! Seit 2003 iss meine Stiefmutter bei uns, Altersdemenz, von Anfang an Pflegestufe I, dann II, seit Sommer letzten Jahres III. Wir brauchen den Pflegedienst nur selten, wenn aber: Was tun mir die Leute leid!! – von einer Baustelle zur nächsten, den ganzen Tag Scheiße schippen, für ‘n Appel ohne Ei! Es iss eine himmelschreiende Frechheit: Lehrer, Pfleger, Krankenschwestern, Polizei (unvollständige Auswahl) krass unterbezahlt!!
Dezember 8th, 2010 at 21:04
Hallo Watt, wir wollen doch mal festhalten, dass das große, zentralisierte kapitalistische Privateigentum an Produktionsmitteln(d.h. gesellschaftliches Produzieren unter der Fuchtel und zum Wohle eines pivaten Aneigners/Abstaubers oder einer Clique von Eigentümern) hervorgegangen ist aus dem Privateigentum an Produktionsmittel kleiner, selbst arbeitender Warenproduzenten mit bestenfalls einigen Gesellen, gelegentlichen Tagelöhnern.
Damals, in der guten alten Zeit des Mittelalters hatten wir also die “breite Streuung” des Privateigentums! Auch damals wurde für “Märkte” produziert, aber fast nur für lokale, kleine, übersichtliche, meist auch nur auf direkte Bestellung.
Wollen wir dahin zurück?
Nun aber ist die Zeit mächtig vorangeschritten, wird in riesigen Dimensionen bei einer gewaltigen Arbeitsteilung produziert, doch die Ergebnisse dieser Produktion eignen sich – bis auf die “unumgänglichen” Löhne und Gehälter, Repräsentationskosten, Bestechungsgelder etc… – noch immer die Eigentümer der Produktionsmittel, der hiefür nötigen Grundstoffe an, noch immer genauso wie der mittelalterliche selbst noch arbeitende Kleinproduzent, Handwerker.
Nur mit dem Unterschied, dass für den heutigen Eigentümer, die heutige Eigentümergemeinschaft eine riesige Anzahl an Lohnabhängigen zum Dienst antreten müssen, die gemütlichen Werkstätten mit ein, zwei, drei Gesellen des Mittelalters riesigen Produktionsstätten gewichen sind.
Aber noch immer wird privat angeeignet, der Mamon privat abgeschöpft, als wäre die Zeit für die “Warenproduzenten” im Mittelalter stehengeblieben….
Und auf dieser Grundlage sollten wir auch die nächsten Jahrhunderte bewältigen?
Oder wäre es nicht allerhöchste Zeit, dass auch das Eigentum an Produktionsmitteln, das Eigentum an den Bodenschätzen, dem Grund und Boden, damit letztlich auch alle Früchte der Arbeit denen gehören sollten, die tatsächlich arbeiten?
Die schwierige Frage ist aber: Wie könnte das alles frei und demokratisch optimal organisiert werden?
Ist nicht das die entscheidende Frage, um die sich jeder Sozialismus zu kümmern hätte?
Ruft nicht gesellschaftliche Produktion ganz natürlich nach gesellschaftlichen Eigentum, gesellschaftlicher Aneignung?
Dezember 8th, 2010 at 21:51
@Bakunin
Oder wäre es nicht allerhöchste Zeit, dass auch das Eigentum an Produktionsmitteln, das Eigentum an den Bodenschätzen, dem Grund und Boden, damit letztlich auch alle Früchte der Arbeit denen gehören sollten, die tatsächlich arbeiten?
Die schwierige Frage ist aber: Wie könnte das alles frei und demokratisch optimal organisiert werden?
Ist nicht das die entscheidende Frage, um die sich jeder Sozialismus zu kümmern hätte?
Ruft nicht gesellschaftliche Produktion ganz natürlich nach gesellschaftlichen Eigentum, gesellschaftlicher Aneignung?
Wieviel Zeit hast Du^^
Egal – ich versuchs kurz.
Gesellschaftlich und gesellschaftlich kann ein himmelweiter Unterschied sein.
Für mich hat sich Gesellschaftliches Eigentum als Staatseigentum so etwas von erledigt, noch mehr geht gar nicht.
Warum?
Es ist nicht mit irgendeiner ‘Enteignung’ getan – Die Menschen müssen es zusammen als ihres annehmen!
Aber dazu müssen(!!!) auch die Lohnarbeit weg, das Wertgesetz in die Tonne, der Parlamentarismus als das entlarvt, was er ist – Verar…
Wertgesetz weg, das meint auch: Niemand und niemandes Tätigkeit ist mehr oder weniger ‘werthaltig’ für die Gesellschaft.
Es darf niemanden geben, der immer weiß, was die anderen richtigerweise zu wollen haben, nur noch zu dumm sind, das zu verstehen!
Und es darf niemanden geben, der sich wünscht – die werden es schon richtig für mich machen.
Dann könntetetete(!) man vielleicht darüber nachdenken, wie sich Menschen die Tage organisieren, um ihre gemeinsame Grundversorgung sicherzustellen – alle – und alle auch in den Tiefen des Tals und nicht aus einer Planungs- und Kontrollhierarchie heraus.
Die Produktivität ist so hoch, ich denke, mal auf unsere Lebenswelt hier bezogen – der ‘Arbeitstag’ dafür wäre nicht allzu lang.
Danach könnte also dann jeder frei entscheiden, für sein Essen hat er ja mit anderen dann schon gesorgt, was er noch so anstellt… Buch lesen, faulenzen oder neue, nette Dinge austüffteln.
Aber wie hier schon x-mal gesagt:
Ich werde, auch wenn das aus meiner Erfahrung geboren, tiefste Überzeugung sei, niemals jemanden suchen (keine Partei, keine Avantgarde oder ähnlicher sorry Käse), mit dem zusammen ich das über die Köpfe der anderen zu realisieren versuche – damit wäre diese Schlußfolgerung nämlich für die Katz.
Denn dann gäbe es ja wieder einen ‘Häuptling’ und alle anderen hätten zu gehorchen.
Nein, sorry, ich muß mich von dieser Welt weiter quälen lassen, bis das ‘die anderen’ irgendwann in einer Intergallaktischen Zeitrechnung, falls da noch ein Mensch auf dieser Erde leben kann, auch begriffen haben könnten.
Denn, erst dann können wir uns über Details unterhalten.
Dezember 8th, 2010 at 22:22
Hallo Watt, wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe, meinst du, dass eine “falsche” Vergesellschaftung sehr schnell zu neuer Unfreit und erneuter Ausbeutung führen könnte?
Nun schließt ja eine Vergeselsschaftung oder Nationalisierung des Grund und Bodens, aller wichtigen Produktionsmittel zunächst mal jede weitere private Aneignung, damit private Profitmacherei aus.
Bis dahin sind wir uns da doch einig, oder?
Aber dann kommt natürlich das Wie der Vergesellschaftung, Wer übt da die Kontrolle aus, plant, verteilt, der eine möchte das, der andere das, der eine mehr, der andere weniger arbeiten, der eine eine große Wohnung, der andere….
Und wie könnte das alles unter einen Hut kommen?
Die Bedürfnisse der Menschen wären auch dann noch verschieden.
Und vor allem: Wie könnte verhindert werden, dass sich eine neue Kaste von Wissenden, Organisierenden, Vorausplanenden bildet, die es alsbald nicht versäumen würde auch mal ein wenig zuerst an sich selbst zu denken?
Wären da umfangreiche Demokratie und Mitbestimmung, jederzeitige Absetzbarkeit von “Leitern”, “Amtsträgern” schon Kontrolle genug?
Oder sollten alle Arbeitende der Reihe nach nacheinander solche Funktionen ausüben, so dass es erst gar nicht zu “hauptamtlichen” Funktionsträgern käme?
Totale Basisdemokratie in Beschaffung, Produktion und Verteilung der Produkte?
Ich glaube, so aus dem Kopf heraus werden sich für alle diese Fragen keine ad hoc Antworten finden lassen, erst der Beginn einer neuen gesellschaftlichen Praxis würde da wohl zu entsprechenden Mitbestimmungs-, Mitleitungsformen führen.
Doch zumindest für eine gewisse Übergangszeit müssten ganz sicher noch viele Bestimmungen des BGB, des HGB angewendet werden(und damit auch eine öffentliche Gewalt, die dies bei Bedarf erzwingt!), soll nicht bald alles in einem Chaos, gar in einer sozialen Katastrophe enden.(siehe Hungersnöte im frühen Sowjet-Russland, Mao-China…)
Dezember 8th, 2010 at 22:39
@Bakunin
Ist schon recht spät, ich muß um 4 Uhr wieder raus…
Ja, die Frage der ‘Machtübernahme’… Du brauchst die ‘Gedanken’ der allerallerallermeisten Menschen – vorher brauchst Du (sorry) darüber nicht nachdenken.
Das mit der Emanzipation ;-)
Wie es als Voraussetzung in den Gedanken aussehen sollte/müßte?
Da habe ich mich letztens mal im Karl-Marx-Forum an einer Diskussion beteiligt, vielleicht magst Du hier lesen:
https://marx-forum.de/diskussion/forum_entry.php?id=4576
Aber das kannst Du mit keiner ‘Übergangsphase’ künstlich ‘programmieren’, meine ich wenigstens.
Wir Menschen müssen unser Leben schon in die eigenen Hände nehmen wollen.
Dezember 8th, 2010 at 22:50
Wat, Danke für den Link! Gute Nacht! :-)
Dezember 9th, 2010 at 18:25
@flatter #31
“Es ist freilich so, dass “sozialistisch” bedeutet, “nicht kapitalistisch”. Es kann also nicht drauf hinauslaufen, dass man andere für sich buckeln lässt, sie knapp hält und selbst in obszönem Luxus lebt.”
Selbst wenn die Akkumulation bei genossenschaftlich organiserten Betrieben stattfindet und nicht bei einzelnen ‘Unternehmern’ oder ‘Investoren’, ist das immer noch kapitalistisch. Mit allen Risiken und Nebenwirkungen, die ich bereits ausgeführt hatte.
“Ich setze dabei auf den Effekt einer hohen Grundversorgung, der es ausschließt, dass sich die Menschen versklaven lassen.”
Monetär oder als eigenen Sektor?
Dezember 10th, 2010 at 00:40
Das sind sehr konkrete Fragen, über die ich in dieser Form hier nicht viel sagen kann, da sie ja eherim luftleeren Raum schweben. Wenn es um die Geschmacksrichtung geht, wäre ich tendenziell für einen eigenen Sektor, letzlich würde das aber wohl verzahnt werden müssen.