Ich könnte jetzt einen aufgeregten Artikel über von der Leyens Hartz V posten, aber ich will erst einmal abwarten, was sie sich genau vorstellt unter einer Sozialhilfe, die sich am Lohnniveau bemißt. Sicher hat sie, oops, vergessen, daß man mit den Hilfen zum Lebensunterhalt diesen auch bestreiten muß. Das Nähere regelt wie immer das Bundesverfassungsgericht. Bis dahin wird man künftig argumentieren, die Löhne dürften nicht zu stark steigen, damit der Staat nicht pleite geht.
Wenn Sparen also angesagt ist, warum nicht lieber an der Software?

Alle Jahre wieder versuche ich mich an Linux und schaue nach, ob das besser wird. Meine Meinung dazu heute: Kommt drauf an, wie man’s sieht. Ich werde demnächst rechnertechnisch einiges umstrukturieren, wobei sich auch wieder die Frage stellt, ob ich auf Linux umsteige. Da man mir so oft so wärmstens (K)Ubuntu ans Herz gelegt hatte, habe ich es einmal mehr probiert, trotz schlechter Erfahrungen. Die haben sich leider bestätigt. Ein Rechner wollte Kubuntu erst gar nicht installieren. Es ist nicht völlig auszuschließen, daß das am DVD-Laufwerk lag, das ansonsten aber durchaus funktioniert.

KDE4Auf dem nächsten ließ es sich mühelos installieren. Dann aber ging praktisch nichts. Kein Ton, kein Bild bei den Videos (keine Codecs?), tote Links auf dem Desktop, nicht einmal der Browser ließ sich öffnen. Alles nur Pech? Ich weiß, bei anderen funktioniert das alles, aber mit Kubuntu habe ich fertig. Wenn vier von vier Installationen nur Müll hervorbringen, ist das einfach überzeugend.

Suse habe ich lange genug ausprobiert, also noch einmal Kanotix, diesmal eine aktualisierte Version. Die erste Reaktion: Begeisterung. Ein Betriebssystem, in wenigen Minuten installiert (es läßt sich übrigens auch von der CD komplett booten, ohne Installation) und für den Normaluser quasi komplett. Sogar die Netzwerk-und Internetverbindung installierte sich automatisch. Das einzige, was noch fehlte, waren der Flashplayer und ein 3-D-fähiger Treiber für die Grafikkarte.

Hier verläßt einen dann sehr schnell die Begeisterung. Mit KDE4 ist ein neuer Fenstermanager am Werk, der halt anders ist. Wieder andere Routinen und Pfade, immer noch die Konsole. Es gibt Schlimmeres, aber wer nicht ständig auf Ballhöhe bleibt, hat jedesmal wieder Forscherarbeit vor sich. Der ATI-Treiber läuft, und mit dem Blitzspieler werde ich sicher auch noch fertig.

Vielversprechend sind die Möglichkeiten, Windows-Anwendungen unter Linux laufen zu lassen. Das ist freilich ein noch viel weiteres Feld. Insbesondere die Anwendungen der Firma Adobe zicken hier mächtig herum, und gerade die sind es, die quasi alternativlos Verwendung finden.
Zum Basteln mit Bildern ist GIMP aber immer noch mehr als tauglich, und wer sich nicht zum Sklaven seiner geklauten oder ruinös teuren Software machen läßt, kann sich damit durchaus bescheiden.

Kurzes persönliches Fazit in 2010: Es besteht Hoffnung. Und es geht nix über Kanotix. Auf XP werde aber ich aber vorläufig nicht verzichten, denn die nächste LAN-Party kommt bestimmt. Der Screenshot oben ist übrigens ganz frisch von meinem Rechner. Wer auf chice Sachen steht (Schuhe, Designs von Arbeitsflächen) ist mit dem Zeug hervorragend beraten. Die Windows-DAUs rufen ja auch dauernd wen an, der sich damit auskennt.