Aus der Diskussion über Werbung im Internet (siehe insbesondere den Link zu Jan Schejbal) wurde ein Modellversuch im hiesigen Blog. Einer der Kommentatoren, Robert Hertel, hatte mir vorgeschlagen, hier Werbung für seine Firma zu plazieren, woraus ein Modell entstand, wie ich es damals bereits in meinem Kommentar skizzert habe.

hanfEs geht dabei um eine Form von Werbung, die sich abhebt vom Kaufmich-Geschrei in Form animierter GIFs, Layer oder AdServer-Terror und die etwas mehr kommuniziert als die Weisheit, daß Käufer eines bestimmten Produkts sexy, cool und angesagt sind. Insbesondere die Arbeitsbedingungen, unter denen die beworbenen Produkte entstehen, liegen mir dabei am Herzen. Das ist übrigens der Grund, warum es hier keine Buchempfehlungen gibt, die auf einen großen Internethandel verweisen. Damit lassen sich zwar einige Euros verdienen, aber wie ich lese, sind die Zustände dort “schlimmer als bei Lidl”. Dafür gibt es hier leider kein Bild.

Ich habe mit Robert Hertel über die Hintergründe der Hanfproduktion gesprochen und ihn u.a. zu den Bedingungen des Labels der Fair Wear Foundation und den Produktionsstandort China befragt. Zu ersterem folge man dem Link. HempAge dokumentiert seinerseits sogar die Liste der Mängel, die vor Ort noch festgestellt wurden. Das ist selbst der FWF eher zuviel Transparenz, sollte aber dem Zweck sehr dienlich sein.

Warum wird in China produziert? Auch wenn Europas Textilindustrie nicht eben für einen besonders kuscheligen Umgang mit den Mitarbeiterinnen bekannt ist und beinahe die gesamte Branche in Ausbeuterstaaten produzieren läßt, fragt man sich, warum ausgerechnet China. Die Erklärung ist freilich äußerst plausibel: Erstens gibt es in Europa keine Aufbereitungsanlagen für die erforderliche Faserqualität, zweitens läßt die Firma die Fasern da aufbereiten, wo sie hergestellt werden und drittens gibt es den Rohstoff nur in China. Die “Freigabe” bestimmter (THC-freier) Sorten hat die Situation für die Textilproduktion nämlich noch einmal verschlechtert. Zuvor gab es Ausnahmegenehmigungen, seitdem eben nicht mehr. Der europäische Kunst-Hanf ist aber für Textilfasern völlig ungeeignet.

Soweit ist mein Bedarf an Informationen also gedeckt, und ich halte es für eine gute Sache, gegen ein paar Euros das Banner in der Sidebar zu plazieren und auf diese Art hier Werbung zu machen.
Sollten die mir vorliegenden Informationen sich als unvollständig oder falsch erweisen, so darf das hier selbstverständlich korrigiert werden. Es ist ausdrücklich Teil der Vereinbarung mit HempAge, daß sich die Firma der Diskussion mit dem “Schwarm” stellt.
Weitere mutige Werbekunden dieser Art sind jederzeit willkommen.