Heute kein Inhalt, dafür mehr Werbung. Für Jan Schejbal und von ihm über solche.
Ich denke durchaus auch über Werbung in meinem Blog nach, allerdings ganz sicher nicht in der Form, wie sie bislang üblich ist. Eher in der Form einer Partnerschaft, gegen Bezahlung freilich und als solche erkennbar, aber für Anbieter, die hinter einer leserfreundlichen Grafik transparente Informationen über Produkt und Firmenpolitik bieten. Sollte das möglich sein?
Btw: Ich werde demnächst Nutzungs- und Lizenzbedingungen einführen. Leute, die glauben, ein halbwegs passender Kommentar mit Link auf ihren eindeutig kommerziellen Auftritt sei eine gute Idee, sollten sich schon einmal ein warmes Jäckchen besorgen. Spam habe ich genug vor der Tür.
April 3rd, 2010 at 02:07
Brauchst Du Kohle oder wie? Werbung auf dem Blog korrumpiert. Ist der erste Schritt in Richtung Untergang. Find ich nicht gut.
April 3rd, 2010 at 05:10
epikur hat recht
April 3rd, 2010 at 07:44
Hat er nicht. Dezente Werbung juckt doch nicht weiter, bspw. Textanzeigen von Google Adsense. Bevor ich hier auf Beiträge verzichten muss, nehm ich lieber ‘nen Werbebanner in Kauf.
April 3rd, 2010 at 08:41
Nun ja, die CDU in NRW hat da auch schon zarte Anfänge durchblicken lassen.
Auf den großen Wahlplakaten sind eine Alpha-Omega-Kerze, ein Hund, eine Knospe und eine Blüte zu sehen, verbunden mit den guten Wünschen für die Osterfeiertage.
Das ist doch mal ‘ne Wahlkampf-Aussage.
Nix mit Konsum. ;-)
April 3rd, 2010 at 10:38
Was kostet denn so ein Internetauftritt mit Deinen aktuellen Seitenaufrufen im Monat für die technische Abwicklung? Ist ja klar, dass das auch finanziert werden muss.
Nervige Werbung ist da sicher auch ein Mittel, aber sollte eher die letzte Möglichkeit sein, weil diese Internetwerbung wie die Zeugen Jehovas, die vor der Haustür stehen, einfach nur noch nervt.
Könnte mir ja wie in der Zeitung eine 2D-Anzeigenwerbung vorstellen, ohne dass dies wie in manchen Zeitschriften mehr Platz einnimmt als der redaktionelle Teil.
Die entscheidende Frage ist aber: Kann ich mir soviel Unabhängigkeit finanzell leisten?
Mach lieber vorher mal einen kleinen Spendenaufruf, wenn es finanziell bei Dir aktuell klemmt.
April 3rd, 2010 at 11:01
Sehe ich anders. Wenn Du das transparent gestaltest, wüßte ich keinen Kritikpunkt. Dafür würde ich sogar den Werbeblocker deaktivieren.
April 3rd, 2010 at 12:45
@epikur: Klar brauche ich Kohle. Ich weiß nicht, ob ich es mir ewig leisten kann, neben einem Vollzeitob noch zu bloggen. Eher möchte ich aber die Arbeit am Blog noch ausweiten, was aber ein paar Taler abwerfen würde. Und solange ich arbeitslos bin, gehört das zu einer Perspektive, Wasser und Brot auf andere Weise zu finanzieren.
Daß es nicht um “nervige” Werbung geht, steht da oben und ergibt sich aus dem verlinkten Artikel.
Wieso Werbung korrumpieren soll, zumal ich an eine andere Form von Werbung denke, erschließt sich mir nicht. Sind Jochen Hoff und Jens Berger korrupt? Und wie korrupt ist jemand, der ohne nachzudenken im Supermarkt Waren in seinen Wagen wirft? Lassen wir mal die Kirche im Dorf. Ich stelle weder eine Fläche zur Verfügung, die dann jeder kaufen und nach Belieben vollschmieren darf, noch ist mit einer Grafik und einem Link mein Wohlwollen erkauft. Es geht ja nicht darum, daß ich mir von einem Großkonzern die Rosette versilbern lasse. Es sollte doch auch klar sein, daß wer hier wirbt, weiß, worauf er sich einläßt. Zu fürchten ist doch wohl eher, daß mein Auftritt denkbar unattraktiv ist.
Was die Kosten angeht, so spielt das durchaus auch eine Rolle. Bislang hält sich das durchaus in Grenzen, aber schon regelmäßig eingestellte Tondokumente würden deutlich mehr Serverleistung erfordern, das kostet dann auch.
April 3rd, 2010 at 13:00
könnte es nicht vielleicht eine querfinanzierung aus anderen non-profit-bereichen geben? andererseits schürt das wahrscheinlich auch neid.
donation-button?
amazon-partnerlinks?
vielleicht etwas over the top, aber der kollege von chaosradio express lässt sich seine podcasts direkt von den hörern bezahlen: https://tim.geekheim.de/2010/02/22/die-metaebene-sponsored-by-community/
ich würd auch was abdrücken. wird aber nicht soo viel bringen.
April 3rd, 2010 at 13:57
@epikur
Du siehst das falsch.
Flatter versucht doch auf diese Weise nur dem “Qualitaetsjournalismus” die Finanzquellen abzugraben ;)
Finde, das verdient Unterstuetzung und Aufmunterung.
Viel Erfolg, flatter!
April 3rd, 2010 at 15:40
Na, da stellt sich mir die Frage, ist das dann jetzt ein blog, oder eine Zeitung?
Wenn letzteres, kann man auch eine Mitgliedschaft, oder ein Abonnement realisieren. Das jemand durch seine Arbeit Geld verdient ist nichts wirklich schlechtes ;-) Aber muss es unbedingt Werbung sein? Gut meine Sicht ist speziell, – da ich Werbung generell ablehne, aber bezüglich eines blogs muss ich epikur recht geben.
Frag doch einfach mal nach wer mitmachen würde, und ob es sich daraufhin lohnt einen kleinen Server zu mieten, (40 Euro im Monat, keine Mengenbegrenzung ), und dann mach wirklich eine Zeitung auf. Also ich würd sie lesen, und auch zahlen.
April 3rd, 2010 at 16:23
> Wieso Werbung korrumpieren soll, zumal ich an eine
> andere Form von Werbung denke, erschließt sich mir
> nicht. Sind Jochen Hoff und Jens Berger korrupt? Und
> wie korrupt ist jemand, der ohne nachzudenken im
> Supermarkt Wahren in seinen Wagen wirft? Lassen wir
> mal die Kirche im Dorf. Ich stelle weder eine Fläche
> zur Verfügung, die dann jeder kaufen und nach
> Belieben vollschmieren darf, noch ist mit einer
> Grafik und einem Link mein Wohlwollen erkauft. Es
> geht ja nicht darum, daß ich mir von einem
> Großkonzern die Rosette versilbern lasse.
Liest sich ein wenig wie eine dieser wohlsortierten Sprechblasen aus den Souffleurkästen der Regierungsdarsteller. Der Standpunkt macht halt das Weltbild, der soziale Status die Summe – und böse sind schließlich immer die Anderen.
Für 7,95€ mtl. gibt’s bei Deinem Hoster übrigens unlimited Traffic auf 10GB, wenn ich das richtig gelesen habe.
April 3rd, 2010 at 18:16
@markus: Dann werde doch bitte konkret. Inwiefern sind Duckhome und der Spiegelfechter “korrupt”? Was glaubst du, würde sich am Inhalt ändern, wenn es hier Werbung gäbe?
Ich finde das ein wenig paranoid. Seit viereinhalb Jahren mache ich das jetzt hier, und wenn ein Banner des Webdesigners von nebenan erscheint, werde ich fortan neoliberalen Quatsch von mir geben?
Ich finde es äußerst unangemessen, mir “Sprechblasen” vorzuwerfen, wo die Kritik derart abstrakt bleibt.
April 3rd, 2010 at 19:28
Ich les hier schon einige Zeit mit und von daher denke ich mal, daß Du das mit der Werbung sicherlich auf eine Art und Weise aufziehst, die Dich nicht zum Koofmich vom Dienst machst. Werbung für Dinge, hinter denen man 100% steht korrumpiert einen nicht gleich. Und von hehren Idealen kann man weder Miete noch den wöchentlichen Einkauf bezahlen.
Spendenbutton hört sích im ersten Moment gut an, da kommt in der ersten Zeit auch einiges rein, aber die Welle ebbt auch sehr schnell wieder ab.
Ausserdem: Obacht vorm Arbeitsamt. Selbst piddelige Werbeeinahmen von einer handvoll Euronen zählt als Nebenverdienst und muss gemeldet werden. *seufz*
April 3rd, 2010 at 20:08
@flatter sieht halt Hartz4 auf sich zu rauschen und sucht nach anderen ‘Ernährungsmöglichkeiten’für sich und seine Familie – richtig?
Die evtl. Panik und das wirklich Ausmaß merkt jeder erst, wenn es ihn wirklich persönlich betrifft…
Die Werbeeinnahmen aus einem Blog reichen nie und nimmer.
… und als Journalist ‘draußen’ mußt Du Deine Seele verkaufen.
Der Zeitpunkt einer persönlichen Entscheidung naht gewaltig!
Wie ging das Lied: “Sag mir wo Du stehst?” ;-)
Btw. – nichts für ungut.
April 3rd, 2010 at 21:33
Es wird immer ein Problem sein, solange es den Kapitalismus gibt: Wie soll man sich in seinem Machtbereich aufhalten, ohne Schaden zu nehmen. Ich lese die hier erscheinenden Beiträge durch einen Link im Zementblog. Dort entwickelt sich jemand in aller Öffentlichkeit und lernt durch Diskussionen über Beiträge immer wieder dazu. Es erscheint dort abwechselnd Werbung für den Le Monde Diplomatique und für die Zeitschrift Konkret. Damit ist ein Teil der Kosten für dieses Hobby gedeckt. Wenn Feynsinn von ähnlichen Publikationen um die Platzierung von Werbung gebeten wird, sollte er nicht nein sagen. Damit die Haushaltskasse auffüllen zu können, ist eine Illusion. Wer mit Blogs seinen Lebensunterhalt verdienen möchte, muß Stuß und Klamauk bringen. Mit seriöse Artikel überlebt man auf Dauer nicht. Frage sonst gerne bei der Konkret-Redaktion nach, mit welchen Gehälter die vorlieb nehmen, um sich morgens noch im Spiegel zu ertragen.
April 4th, 2010 at 01:49
Finde Werbung ok. Abo auch. Ich glaube, keines der kritischen Blogs mit Werbung wuerde ueberleben, wenn auch nur ein Anzeichen von Korruption erkennbar wird.
p.s.: Bei Abo wuerd ich auf eine Edit-Loesung bestehen muessen! ;-)
April 4th, 2010 at 02:26
Ach, Kinners, denkt doch mal weiter, das heißt kleiner und größer. Werbung für Betriebe, die ich kenne und denen ich ein wenig Öffentlichkeit biete, ist eine Möglichkeit. Werbung für Betriebe, die mich unterstützen und deren Arbeit ich beurteilen kann, eine andere. Das sind auch nur Erwägungen bislang. Kaum jemand macht sich ins Hemd über Produktwerbung, hinter der schiere Ausbeutung steht. Wenn ich hingegen darüber sinniere, ob ich hier Werbung machen kann für Betriebe, die sich der Frage stellen, wie sie es mit Produktionsbedingungen und Firmenpolitik aussieht, geht das Geschrei los. Ich würde gern darüber diskutieren und etwas ANDERES anstoßen, das als “Werbung” gigne. Das eröffnet Möglichkeiten, die man doch mal andenken kann.
Hartz IV ist noch weit entfernt, und ich will mit dem Blog nicht meinen Lebensunterhalt “verdienen”. Ich kann die Arbeit daran nur nicht mehr aus einem Lohnjob subventionieren. Online-Publizistik ist ein Weg, den ich gern gehen möchte. Die Bedingungen dafür sind erst einmal zu schaffen.
Feynsinn ist die Erfahrung, die ich habe. Es wird andere Projekte geben, auf die ich diese Erfahrung übertragen möchte. Diskutieren kann ich das erst einmal hier. Ich würde mich freuen, wenn Vorstellungen in diese Richtung sich entwickeln könnten.
Ich will mich nicht “davon ernähren”, ich möchte einen Weg finden, der die notwendige Arbeit nicht zu einem ewigen Zuschußgeschäft macht. Bedenken habe ich selber reichlich, ich wäre dankbar für Ideen, die über den status quo hinausgehen.
Lest den verlinkten Artikel – das Problem betrifft nämlich nicht nur ein Blog oder Blogs als solche, sondern die gesamte Sphäre der Publizistik.
April 4th, 2010 at 03:29
Das eröffnet Möglichkeiten, die man doch mal andenken kann.
Tu es.
Online-Publizistik ist ein Weg, den ich gern gehen möchte. Die Bedingungen dafür sind erst einmal zu schaffen.
Da sollte das kleinere Problem dabei sein. Ich bin hier nur der Techniker der seit Ewigkeiten die Grundlagen liefert. Nutze es. Das Angebot steht.
April 4th, 2010 at 09:59
@flatter – ich lese hier gern, so lange man vor lauter Werbung noch die Texte sieht, werde ich es auch weiterhin tun ;-)
Ein Abo auf Deiner oder einer anderen Seite kann ich mir nicht leisten, die einzige (weil als letzte noch übrige) Position, die in der Haushaltskasse noch ‘streichbar’ wäre, wäre das Internet…
Frohe Ostern!
Frohe freie Tage!
April 4th, 2010 at 12:21
@antiferengi:
Paid Content hat m.E. keine Chance. Die Sache mit der Zeiung ist durchaus zu überdenken, hier ist nur das Problem, daß jüngst eine ganze Reihe von zeitungsähnlichen Portalen entstanden sind. Ich bin aber davon überzeugt, daß gerade eine solche Zeitung sich nur über Werbung finanzieren ließe, wenn sie Einnahmen generieren soll.
Damit wären wir allerdings in Strukturen, die äußerst korrumpierbar sind. Sollten mehrere Autoren etwas vom Kuchen haben wollen, sind Einnahmen in entsprechender Höhe nötig. Das wird dann nicht besser als die bereits vorhandenen kommerziellen Nachrichtenverwurster. Der Vorteil beim eignenen Blog ist, daß man es im Griff hat.
Das Nachdenken hat bei mir allerdings erst angefangen. Mal schauen.
April 5th, 2010 at 00:36
@flatter
Die Probleme sehe ich ähnlich, wenn nicht gar gleich. Trotzdem glaube ich an alternativen Online-Journalismus. Und dabei habe ich auch keinerlei allzu große Bedenken wegen moderater Werbung. Ich trenne diesbezüglich nur blogs davon. Und mich würde das aus rein technischen Gründen schwer interessieren. Das journalistische Können liegt bei denen die es können ;-) (Sicher nicht bei mir ;-)
Aber lass dir Zeit.
April 5th, 2010 at 11:28
Gegen Werbung ist nichts einzuwenden. Ich glaube kaum, daß flatter hier plötzlich die 180°-Kehre macht, nur weil da irgendwo für ein Unternehmen geworben wird. fefe z.B. schaltet jetzt auch Werbung, das aber so, daß es wirklich nicht stört/nervt.
Persönlich wäre ich auch z.B. für Partnershops zu haben, da weiß man dann, daß der Einkauf direkt nützt.
Oder Sachen wie “Die besten Einträge auf CD” oder derlei mehr. Ok, verursacht natürlich Arbeit …
April 7th, 2010 at 08:40
Spitzendiskussion – ehrlich.
Weil ich – wenn ich König von Deutschland wär – Werbung genauso verbieten würde wie Zinsen, aber an der real existierenden Realität manchmal schwerlich vorbeikomme und weil es ein interessantes Experiment wäre, möchte ich hier Werbung schalten!
Möge mich der Autor dieses Blogs doch unter der angegebenen Email kontaktieren um die Details dieses Experiments zu diskuttieren.
August 1st, 2010 at 14:35
[...] der Diskussion über Werbung im Internet (siehe insbesondere den Link zu Jan Schejbal) wurde ein Modellversuch im hiesigen Blog. Einer der [...]