Nach dem überzeugenden Wahlsieg von Geert Wilders in Holland stellt sich die Frage, wer angesichts der desaströsen Politshow in Berlin dergleichen hierzulande ausnutzt. Koalieren will eigentlich keiner mehr, regieren können sie nicht. Sie erzählen uns, wir müßten uns einschränken und hätten über unsere Verhältnisse gelebt, weil Vermögenszuwächse über acht Prozenz als ‘krisenhaft gering’ gelten.

Da wartet man eigentlich nur auf den rechten Hetzer, der Kanaken und Asoziale beschuldigt, unser Unglück zu sein und dessen alleinige Ursache. Für gewöhnlich ist das in diesen Zeiten der Job ausgerechnet sogenannter “Liberaler”, die aus dem Schwung ihres zynischen Armenhasses heraus gegen die vermeintlich Schwächsten keilen. Das haben sie schon beim Mobbing auf dem Schulhof gelernt, das sitzt tief und ist antrainiert.

Bei den Westergewellten und Föngescheitelten muß man sich allerdings noch keine Sorgen machen. Sie haben sich derart auf die Vorwärtsverteidigung des anstrengungslosen Einkommens ihrer Klientel verlegt, daß ihnen das Rechtsauslegen viel zu stressig wäre. Außerdem lockt die Nazigülle Leute an, die sich noch nie eine Krawatte gebunden haben.

Nein, die rassistischen Hetzer haben derzeit in der SPD eine Heimat und die besten Chancen. Auch wenn Wolfgang Clement nicht mehr dabei ist, weil er die Genossen nicht auf den Kurs seiner Kernkraftspezis trimmen konnte, ist die Ansicht an sich noch hochwillkommen bei den neurechten Exlinken. Denn solange noch eine einzige Minderheit nicht als Geschmeiß und Abschaum gilt, so weiß der Sozi, ist das völlig in Ordnung. Wahltaktisch kann dieser tolerante Umgang mit abweichenden Meinungen der SPD möglicherweise nützen. Er paßt jedenfalls besser zu Tonfall und Inhalt der Agenda-Ideologie als weichgespültes Gutmenschentum.