Versprochen, gebrochen, wieder eingefordert III
Posted by flatter under Politik[61] Comments
07. Jun 2010 15:27
Zum Abschluß also die Frage nach der Hoffnung auf Besserung der geschilderten Zustände. In den Kommentaren wurden einige Ursachen für Depression und Apathie genannt. Auch diese Liste ist nicht vollständig, aber wenn man genau genug hinschaut, wird man irgendwann begreifen, warum die Dinge sind wie sie sind. Weil ich aber der Überzeugung bin, daß es immer Alternativen gibt, gilt es zu beleuchten, worin solche bestehen.
Zunächst noch einmal kurz zur ultima ratio, die keine ist: Revolution. Ein Volk, das nicht einmal die Zähne auseinander kriegt, wird nicht auf die Barrikaden gehen. Menschen, die “links” noch immer mit “Kommunismus”, “Mauer und Stacheldraht” verbinden, schon gar nicht. Allein der Gedanke ist albern. Ein Beispiel, das nachgerade das total Falsche repräsentiert, ist der Glaube, “die richtigen Parolen” führten zum Sieg des Guten. Macht euch auch bitte klar, wovon ihr sprecht: Revolution ist die Stunde der Bluthunde, der brutalen Geradeaus-Marschierer und Nihilisten, denen Leichen nichts ausmachen, weil sie halt “Feinde” waren. Solche Leute können die Verhältnisse ändern. Ich bin dann mal weg.
Revolution? Hier?
Wer mir die Proteste der DDR-Bürger als “Revolution” verkaufen will, hat sich hingegen nicht mit den Hintergründen beschäftigt. Das Politbüro war ein Haufen inkompetenter Greise, die sich anmaßten, ein Land zu beherrschen. Gegen einen solchen Gegner kann man gewinnen, zumal wenn man von Freunden umzingelt ist. Ich will die Beharrlichkeit und den Mut der Montagsdemonstrierer nicht herabsetzen, aber die Geschichte der DDR hat mit der heutigen Lage im Kapitalismus nichts gemein.
Hinzu kommt ja, daß es widersinnig ist, hier derart zu revoltieren. Gingen auch nur annähernd so viele Menschen in der BRD auf die Straße, weil sie die korrupten Eliten loswerden wollten, könnten sie eine Durchsetzung der grundgesetzlich versprochenen Demokratie innerhalb des Rechtssystems erwirken. Das Problem ist aber wie gesagt, daß sie nicht einmal ihren Unmut artikulieren, geschweige denn ihr Recht durchsetzen. Sollte es je zu Massenprotesten kommen, bin ich gern bereit, mich zu revidieren.
Wege des Unmuts
Wenn daher der erste Schritt getan werden soll, stellt sich mir die Frage, wie der Unmut sich Bahn brechen kann. Dieses Blog und viele andere sind eine Möglichkeit. Eine, von der noch viel mehr Menschen Gebrauch machen sollten. Dies wird freilich ein Tropfen auf dem heißen Stein bleiben.
Eine Möglichkeit, die auch in den Kommentaren aufgezeigt wurde, ist der Kontakt zum Abgeordneten des Wahlkreises. Das Ergebnis dieser Anfrage muß dann aktuell veröffentlicht werden. Das kann man ggf. an Zeitungen oder Blogs weiter leiten. Wie der Fall Köhler gezeigt hat, muß man die Herren nur zum Sprechen bringen, wenn man die Wahrheit hören will. Das darf nicht in den Hinterzimmern bleiben, weil Journalisten glauben, sie seien Geheimnisträger.
Es muß neue Organisationsformen geben. der Vorschlag, Arbeitslosen entsprechend ihres Anteils an der Bevölkerung Stimmen im Rundfunkrat zu reservieren, ist nicht nur witzig. Arbeitslosen-Inititativen müssen sich mehr Gehör verschaffen und etwa dafür sorgen, daß sie in den Gewerkschaften entsprechend vertreten sind. Die werden sich dagegen wehren, aber auch das wäre wieder Bewegung, hier muß sich jemand rechtfertigen oder weichen. Überhaupt sollten Gewerkschaftsfunktionäre, die dafür in Frage kommen, schnellst möglich ins gegnerische Lager wechseln. Man sollte ihnen Angebote machen und sehen, wie sie darauf reagieren.
Tropfen auf dem Stein
Die immer betroffenen und übergangenen Bevölkerungsgruppen müssen sich mehr wehren: Rentner, Arbeitslose, Alleinerziehende, Studierende etc.. In dieser Hinsicht tut sich einiges, das wird häufig übersehen: Es wird fleißig geklagt und oft gewonnen. Das kann gar nicht oft genug versucht werden. Neben der unmittelbaren Wirkung der Urteile ist da ein gewaltiger Image-Schaden für die Verlierer. Mit jeder weiteren Klage wird deutlich, wer hier die Demokraten sind.
Dies sind nur kleine Beispiele für Möglichkeiten, die Minderheiten nutzen könnten, um Diskussionen in Gang zu bringen. Sogar Einzelne können damit Steine ins Rollen bringen. Man muß dafür nicht in eine Partei eintreten, deren Führung eh wurscht ist, was die Basis will. Man muß auch keine gründen, um dann festzustellen, daß man Einigkeit immer nur auf wenigen Feldern herstellen kann.
Die Ziele müssen nicht einmal formuliert werden, sie sind hundertfach aufgeschrieben und ausgesprochen. Warum werden sie nicht verfolgt? Offenbar muß täglich laut an die Versprechungen erinnert werden, die uns längst gegeben wurden. Erfüllt sie endlich!
Die Diskussion ist also eröffnet: Wie kommt der Unmut auf die Agenda? Was kann man tun, um die Apathie zu überwinden? Ist die Sache ohnehin hoffnungslos? Oder rottet ihr euch schon massenhaft zusammen, zum letzten Kampf gegen die Bourgeoisie?
Juni 7th, 2010 at 16:28
In einem Land, in dem die große Masse der Arbeitnehmer weder willens noch fähig ist, auch nur ihre Reallöhne zu verteidigen, wo die Masse der Lohnknechte weder willens noch fähig ist, das alte “verstaubte” Prinzip “Gleicher Lohn für gleiche Arbeit” einzufordern und zu erkämpfen, in einem Land mit “Gewerkschaften”, welche vor allem für “Standorte” und “Stammarbeiter” kämpfen, mit Millionen von “Gewerkschaftern”, die sich Hartz 4 und andere Sauereinen wie dämliche begossene Pudel haben überstülpen lassen, in solch einem Land von Revolution zu sprechen, ist schon nicht mehr lustig, eher grotesk.
So lange die Menschen noch nicht einmal fähig sind, die beachtlichen demokratischen Freiheiten, die diese bürgerlich-kapitalistische Ordnung auch den Lohnabhängigen gewährt für sich so effektiv wie möglich auszunutzen, so lange gibt es einfach kein “revolutionäres Subjekt”, welches im Stande wäre, diesen ganzen Laden in eine neue bessere Ordnung zu überführen.
Zu Revolutionären werden die Leute nicht durch das Lesen von Büchern, durch das passive Aufnehmen von Enthüllungen aller Art, sondern nur durch aktiven ökonomischen und schließlich auch politischen Kampf.
Ohne “TUN” auch keine Revolutionäre!
Es wäre zunächst schon viel gewonnen, wenn es gelänge, die geplanten sozialen “Grausamkeiten”, welche natürlich wieder die “kleinen Leute” zu tragen haben, erfolgreich abzuwehren, zum Beispiel auch durch Streiks.
Dazu müssten aber zunächst mal die heutigen Pseudo- Gewerkschaften wieder zu richtigen Gewerkschaften mit echter Basis-Demokratie umgemodelt werden, müsste man sich zunächst mal von vielen(sicher nicht allen!) dieser fetten, faulen, korrupten, gekauften Funktionäre befreien.
Wäre so ein erfolgreicher Prozess nicht eine nette Übung in realer, echter Demokratie?
Alles nur Träumereien?
Auf jeden Fall: Die Menschen müssen es einfach wieder lernen, für sich SELBST einzustehen, zu kämpfen, ohne ewige, fast schon verbeamtete Anführer, ob aus den Gewerkschaften oder den Parteien.
Juni 7th, 2010 at 16:50
Zu Revolution:
Ihren Bemerkungen zum Thema Revolution kann ich Beipflichten. Ganz davon abgesehen, das eine revolutionäre Situation nur selten in der Geschichte gegeben ist. Davon sind wir weit entfernt. Die Situation wie damals in der DDR, wo wirklich ein großer Teil der Menschen gleiche Probleme und Sorgen hatten und gemeinsam auf die Straßen sind, ist in diesen Kapitalistischen System durch die deutlich vorhandenen Klassenunterschiede nicht mal im Traum zu erreichen! Hier gibt es kein „WIR“, das damals auf den Straßen der DDR gerufen wurde.
Zu Wege des Unmuts:
Merken sie was? Müsste, Könnte, Sollte. Mehr steht da nicht. Das bringt uns leider nicht weiter. Das steht seit Jahren auf hunderten Blogs und deren Kommentare. Wenn das funktionieren würde, dann wäre längst eine andere Situation eingetreten.
Wenn es nicht gelingt diese verklärte Tagträumerei abzulegen und mit den Mitteln der parlamentarischen Demokratie die notwendigen Veränderungen einzufordern, dann wird es hier noch ganz andere Zustände geben.
Ich sehe derzeit nur noch eine brauchbare Möglichkeit. Es gibt derzeit nur eine Kraft die wirklich noch etwas Bewegen kann. Die Partei die Linke wählen. Auch wenn sie Fehler hat und nicht Vollkommen ist. Ich bin kein Mitglied der Linken, aber wir haben derzeit nichts anderes und besseres als dieses. Sie Handeln, sitzen im Parlament, haben Leute die argumentieren können und das Wissen haben gegen die Schergen des Kapitalismus aufzutreten. Das unterscheidet sie von dem Heer der selbstverliebten Redner und Schwätzer!
Zu Tropfen auf dem Stein:
Sicher, man kann damit eine Diskussion in Gang bringen. Mehr aber auch nicht.
…“ Die Ziele müssen nicht einmal formuliert werden, sie sind hundertfach aufgeschrieben und ausgesprochen.“…
WO steht da WAS?
Meinen sie die verklärten Ansichten der duzenden kleinen Parteien? Das riesige Heer von Nichtwählern, die wofür bitte stehen?
Juni 7th, 2010 at 17:05
stimmt, es ist so sicher wie das amen in der kirche, daß in diesem d-land niemals massen auf die strassen gehen werden, um ihre rechte einzufordern, weil die mase so verblödet worden ist, daß sie noch nicht einmal merkt, wie sie verarscht wird. ich muss da immer an die gewerkschaftlichen “trillerpfeifen” denken, die da ihren korrupten bossen und der jeweils am lautesten und frechsten lügenden politschranze lauschen. 90% der arbeitnehmer in diesem land haben meiner meinung nach nocht nicht einmal bemerkt, daß hartz 4 gegen sie erdacht und gemacht wurde. und wenn denn mal 20 millionen auf die strasse gingen und die arbeit niederlegen würden, dann würde unsere wehrhafte demokratie ihr wahres gesicht zeigen und es gäb massenhaft tote auf den strassen!! zum schluss noch was zur linken: leider besteht sie nun einmal zu einem sehr grossen teil aus zu kurz gekommenen ex spdlern und exgewerkschaftern sowie uraltapparatschicks aus der ddr bürokratie – wo soll da ernsthaft der wille zur gestaltung einer anderen oder besseren welt herkommen.
die ehemalsgrünen und die regierungslinken in den ländern seien hier mal als abschreckendes aber leider vorhandenes abschreckendes beispiel genannt.
mein fazit: es sieht düster aus im land und kein licht am horizont.
Juni 7th, 2010 at 17:41
landbewohner meint:
“90% der arbeitnehmer in diesem land haben meiner meinung nach nocht nicht einmal bemerkt, daß hartz 4 gegen sie erdacht und gemacht wurde. ”
Dem ist – leider – unbedingt zuzustimmen!
Dass dem so ist, ist natürlich auch die Folge einer gigantischen Gehirnwäsche seitens der Medien und der Politiker zu verdanken, welche Hartz 4 von Anbeginn an völlig wahrheitswidrig als geeignetes “Mittel” gegen die Arbeitslosigkeit verkauften.
Auch die immer wieder inszenierten Hetzorgien gerade gegen Hartz 4 Empfänger tun ein übriges, die tatsächliche Intention von Hartz 4 zu verschleiern, nämlich VOR ALLEM die Noch-Beschäftigten in Angst und Schrecken zu versetzen, sie niederzuhalten, sie so zu endlosen “Zugeständnissen” aller Art zu zwingen.
Die geradezu friedhofsmäßige Ruhe und Unterwürfigkeit unserer Arbeitnehmer samt der “Gewerkschaften, ist das nicht der beste Beweis vom Erfolg der “Agenda 2010″, Hartz 4?
Mit einer seit vielen Jahren von der Politik und der Wirtschaft willentlich herbeiregierten und herbeigeführten Massenarbeitslosigkeit plus Hartz 4 hat das Kapital die Arbeitnehmer weitgehend in die Stellung gebracht, von der bisher noch jeder “gute Arbeitgeber” insgeheim träumte: Auf die Knie!
“Dank” besonders der “Gewerkschaften” und der “Sozialdemokratie”……. als willigen Bütteln des Kapitals.
Juni 7th, 2010 at 17:54
@ Bakunin
Ich kann Ihnen im Wesentlichen bei der Beschreibung des „realen“ Zustands großer Teile der Bevölkerung, dem Zustand ihres Kampfmittels „Gewerkschaft“, zustimmen. Leider passt dann aber die Äußerungen wie:
…“Es wäre zunächst schon viel gewonnen, wenn es gelänge, die geplanten sozialen “Grausamkeiten”, welche natürlich wieder die “kleinen Leute” zu tragen haben, erfolgreich abzuwehren, zum Beispiel auch durch Streiks.“…
nicht dazu! Sie beschreiben zunächst treffend und richtig den Zustand vieler Menschen und der Gewerkschaften und hoffen dann auf wirkungsvollen Streik genau dieser Menschen?
…“müsste man sich zunächst mal von vielen(sicher nicht allen!) dieser fetten, faulen, korrupten, gekauften Funktionäre befreien.“…
Und die normalen Gewerkschaftsmitglieder sind alle edel und uneigennützig?
Wollen obengenannte Gewerkschaftsbosse gar nicht haben?
Einer dieser Bosse (weis nicht mehr welcher!) brachte es einmal auf den Punkt: Wir sind in erster Linie unseren zahlenden Mitgliedern verpflichtet. Das erwarten die von uns. Sonst nichts!
…“Auf jeden Fall: Die Menschen müssen es einfach wieder lernen, für sich SELBST einzustehen, zu kämpfen, ohne ewige, fast schon verbeamtete Anführer, ob aus den Gewerkschaften oder den Parteien.“…
Na, dann bitte mal konkret erläutern, wie das gehen soll!?
Jeder für sich kämpfen? Basisdemokratisch? Jeder gibt seinen Träumereien freien Lauf?
@ landbewohner
…“leider besteht sie nun einmal zu einem sehr grossen teil aus zu kurz gekommenen ex spdlern und exgewerkschaftern sowie uraltapparatschicks aus der ddr bürokratie – wo soll da ernsthaft der wille zur gestaltung einer anderen oder besseren Welt herkommen.“…
Das ist einfach zu simpel gedacht. Zumindest sind es Menschen, die in ihren alten Gewerkschaften oder Parteien den Stillstand und die Unbeweglichkeit erkannten und einen Wechsel vollzogen haben.
Unterstellt man von Anbeginn keinen Willen zur Umgestaltung kann man gleich verharren bis zur kompletten Feudalisierung unserer Welt.
Juni 7th, 2010 at 18:13
Baaah, Revolution….. Die Menschen kaufen sich lieber einen Full HD-Screen für die WM.
Juni 7th, 2010 at 21:03
lutz
nrw linke überlegen duldung
linke überlegt gauck zu wählen
das mein ich. wer sich auf die kinke verlässt, der ist verlassen. und, auch wenn generalstreiks in diesem land verboten sind, wer hindert belegschaften selbst organisiert zu streiken – ohne betriebsrat und gewerkschaft? und sich mit anderen betrieben zu vernetzen?und wenn dann 100 oder 1000 betriebe streiken – das könnte kreise ziehen – und es wäre wirksam. die korrupte spitze der arbeitnehmerklasse würde verschwinden, ganz von allein. auf txacala gabs da mal einen guten artikel, wie sich eine gemeinde dadurch quasi unabhängig vom spanischen staat gemacht hat.zeitweise – logo, wie einst die schwarzenberger, aber immerhin ein anfang, wenn auch gefährlich, weil die lumpenelite mit allen mitteln darum kämpfen wird ihre ergaunerten pfründe und privilegien zu erhalten. und – zu guter letzt – ich erinner mich an den internationalen seeleute/hafenarbeiterstreik von 72. der ist zwar auch gescheitert, in der brd dank polizei und ötv, aber die denke war richtig – allein aber vereint und ohne parteien oder gewerkschaften. zu der zeit übrigens gabs auch ernstzunehmende ansätze einer wirklichen arbeitnehmervertretung, neben den “pseudogewerkschaften” in mehreren deutschen automobilwerken
Juni 7th, 2010 at 21:05
Leute, ihr diskutiert hier ungefähr auf dem gleichen Niveau wie die bleichen, autonomen Kapuzen-Sweater-Klone aus gutem Hause mit denen ich vor 20 Jahren ab und zu den Platz am Tresen geteilt habe.
“Heute gibt es objektiv viel mehr Proletariat als zu Marxens Zeiten: die gesamte Gesellschaft, auch global, ist eingebunden: entweder man ist Teil der Klasse ARBEIT, oder man ist Teil der Klasse KAPITAL.”
“Die Menschen müssten nur begreifen, dass ein totaler Generalstreik, unbegrenzt und schmerzhaft, der kapitalistischen Ökonomie und dem bürgerlichen Staat die Mittel entziehen würde, aus denen diese Institutionen ihre Macht über die Menschheit schöpfen.”
“Noch (leider) gibt es sehr viel „Arbeit“, die keine Maschinen, Automaten oder Roboter leisten können.”
Wahrscheinlich bereitet ihr eine außerirdische Invasion vor.
Juni 7th, 2010 at 21:10
Hallo flatter,
Dein Blog ist für mich sowas wie eine
Aufladestation. Sehr gut!
Übrigens sind am 12. Juni, also jetzt am
Samstag Demonstrationen in Stuttgart und
Berlin >Wir zahlen nicht für Eure Krise<.
Möglicherweise gehöre ich auch zu denen, die
die Zähne nicht richtig auseinander kriegen (noch), aber ich weiß schon was ich will und was nicht und lasse nicht alles mit mir machen.
In dem Sinne
Grüße aus der Provinz
Juni 7th, 2010 at 21:30
@ landbewohner
…„nrw linke überlegen duldung …linke überlegt gauck zu wählen“…
Ja, stinkt zum Himmel. Aber daraufhin auf andere Landesverbände schließen, auf die Bundespartei schließen? Fakt ist: nur im Bundestag können von Parteien bei entsprechender Wählergunst Richtungsweisende Änderungen für die Menschen herbeigeführt werden. Politstümper der Linken aus NRW mit Bundespolitik und Bundespolitiker der Linken pauschal nun abzuurteilen, ist unfair.
…“ wer hindert belegschaften selbst organisiert zu streiken – ohne betriebsrat und gewerkschaft? und sich mit anderen betrieben zu vernetzen?und wenn dann 100 oder 1000 betriebe streiken – das könnte kreise ziehen – und es wäre wirksam.“…
Das stimmt! Niemand hindert sie daran! Und? Müsste Könnte Sollte.
SIE TUN ES ABER NICHT!!!
Im Übrigen: Die politische Welt von 1972 hat ja so gar nichts gemein mit der von 2010. Jeder Vergleich oder Beispiel hingt gewaltig.
Juni 7th, 2010 at 21:45
@ andreas
Du zitierst meinen Satz…“Noch (leider) gibt es sehr viel „Arbeit“, die keine Maschinen, Automaten oder Roboter leisten können.”…
ohne jeden Bezug zu meinem Beitrag!
… „Wahrscheinlich bereitet ihr eine außerirdische Invasion vor“….
Deine Zeilen sind für mich nichts weiter als das sinnlose aneinanderreihen von Buchstaben.
Juni 7th, 2010 at 21:46
Nun zur Urteilsverkündung:
Ich diskutiere nicht… Ich verfrühstücke euch im Dutzend.
Ihr habt nämlich alle einen an der Waffel…
Juni 7th, 2010 at 21:51
Well done, Hui Buh. Wer daran etwas Sachliches sucht, hat es nicht verstanden.
Juni 7th, 2010 at 21:52
@ Huuh (Rrah)
…“ Ihr habt nämlich alle einen an der Waffel“…
Vermutlich hast du sogar Recht. ;-)
Juni 7th, 2010 at 22:13
(@21) Gutes Schlußwort. Mach’s gut!
Juni 7th, 2010 at 22:25
@ flatter
ich persönlich bin seit der Geburt meines Jüngsten und dem uns darauf hin eintättowierten Harzt IV-Sticker im Widerstand. Seit dieser Tättowierung werden meine Kinder und ich wie Verbrecher behandelt. Ungeachtet der Tatsache, dass meine Kinder und ich seit einem Jahr fast permanent mit Krankheiten zu kämpfen hatten, wurden wir immer wieder sanktioniert.. Noch ist die Ursache der Krankheiten zwar nicht erforscht worden, was aber niemanden interessiert, denn wer krank ist, muss kriminell sein. Ich kämpfe hier mit Ärzten, mit Fallmangern und Sozialarbeiter – die einen sind ratlos, die anderen Sanktionieren und die letzteren trumpfen auf mit Weltfremdheit und einem Mangel an sozialer Kompetenz, wie sie mir noch nicht untergekommen ist. Ungeachtet der Tatsache dass ich hier 4 Kinder alleine zu versorgen habe, 2 davon schon “groß gekriegt” habe, eine schon 2 Weltreisen und ein Auslandssemester selbst organisiert und finanziert hat (sie war vor dem Stigma schon aus dem Hau) , die zweite trotz Sanktionen und psychischer Problem nun aber auch ihrer Abshluss-Prüfung bestanden hat – soll die 3. jetzt aufgrund ihrer diesjährigen schulischen Breakdowns mittels staatlicher Hilfe “erzogen werden”. Merke – ihr soll nicht etwa geholfen werden, die Familie nicht unterstützt und gegen staatlichen Terror verteidigt werden – nein, sie soll nun mittels “Erziehungshilfe” gesund gepflegt werden.
Ich persönlich bin mittlerweile fast imun gegen all diese Viren, Sanktionen und Attacken – ich trage sie und durchleide sie und bleibe dennoch im Widerstand. “Erziehungshilfe” wird von mir schamlos zurückgewiesen. Ein fast 16 jähriger Mensch muss nicht erzogen werden, sondern geachtet und ernst genommen. noch habe ich noch nicht geklagt – weil ich dazu noch gar keine Zeit und Kraft hatte. Dennoch bin und bleibe ich im Widerstand.
Es gibt nun auch unter den (tele)politischen Aktivisten Leute, die meinen dieser Widerstand wäre verantwortungslos. Und das möchte ich hier mal kommentieren, finde ich sowas von anmassend!
Ich nehme kein Blatt mehr vor den Mund, spreche mit allen Leuten mit denen ich zu tun habe, in der Hoffnung, sie werden eines Tages ihre gedopten Hirne wieder klar kriegen und und sehen, was dieses System aus seinen Menschen gemacht hat.
Und das ist mein Widerstand und meine Verantwortung. Sobald meine Kinder einigermaßen psychisch und pyschisch stabil sind, sobald auch ich wieder einigermaßen stabil bin und sich mein kleiner in den neuen Kindergarten eingelebt hat, in den er erst seit gestern geht, und seit dem ich überhaupt darüber nachdenken kann, wieder zu arbeiten – also, sobald wir wieder etwas Stabilität in unsere Familie aufgebaut haben – werde ich wieder alle meine Energei dran setzen, einen job zu finden, den ich auch gewissenhaft ausüben kann. Und dann, lieber flatter, dann werde ich dieses System verklagen! darauf kannste wetten!
Juni 7th, 2010 at 23:01
Dann mach’s mal gut, flatter. War nett hier. Weiterhin viel Vergnügen in deinem Wohnzimmer. Aber die Pöbeleien gehn mir auf den Keks – nicht wegen dem Gepöbel, sondern wegen dem überheblicen Unterton. Ansonsten interessante Meinungen deinerseits, keine Frage. Behalte die bei!
So long.
@daniel: Mach halt dein eigenes Blog auf. Dann musste dich auch nicht anpöbeln lassen.
Juni 7th, 2010 at 23:05
@ frank powers
finde nun gar nicht dass flatter pöbelt. finde einfach, dass man sich mit seinem text auch mal wirklich befassten sollte, wenn man hier kommentiert.
soll heissen, drauf eingehen und nich immer nur eigenen theorien abspulen. einfach mal da anfangen wo wir sind. das wollte ich mit meinem komment auch sagen und mich herzlich bei flatter für diesen großartigen beitrag bedanken!
Juni 7th, 2010 at 23:40
Ich find’s in Ordnung, das “Pöbeln” zu nennen. Ist zwar ein sehr unglücklicher Begriff in dem Zusammenhang, soll aber wohl darauf hinweisen, daß es unsachlich und aggressiv ist. Genau so sollte es wirken. Es gibt halt Leute, die ein Schild erst beachten, wenn sie es vor den Kopf kriegen. Da ich hier schlecht wegkomme, müssen halt diejenigen gehen, mit denen ich nicht diskutieren kann und will. Ich finde das nicht dramatisch.
p.s.: Ich bitte, von weiteren Kommentaren zu dem Zwist Abstand zu nehmen. Es gibt sicher noch einiges zum Artikel zu sagen, dazu ist die Kommentarfunktion ja eigentlich gedacht.
Juni 8th, 2010 at 01:02
Ich möchte dazu nur soviel sagen: “Wenn ein Land sich für seine Armen schämt, dann müssen sich die Armen für ihr Land schämen. Und wenn sich die Armen für ihr Land schämen müssen, KANN GESCHOSSEN WERDEN! Les aristocrates à la lanterne.” (via https://www.youtube.com/watch?v=wZs_M1k6HXQ)
Juni 8th, 2010 at 01:32
Vor einer Revolution hätte ich ziemlichen Schiss, wenn sie den Staat und die Exekutive komplett aushebelt. Letztere dürfte dann auch die erwähnten Bluthunde stellen. Nein danke!
Eine Revolution “von unten” halte ich für sehr unwahrscheinlich. Dagegen spricht das angeblich verträumte deutsches Wesen und noch mehr die fehlende historische Identifikation mit revolutionären Ereignissen (davon zehren die Franzosen m.E. bis heute), auch die vergleichsweise gute Ausbildung und hohe Moral der “Unterschicht”, und nicht zuletzt das Fehlen der finanziellen Mittel für effektive Maßnahmen, und damit meine ich jetzt nicht die Bahnsteigkarte.
Wenn sich etwas tut, dann durch Leute mit Einfluss. Es gab ja schon diese Initiative von Reichen, die sich ihres Geldes schämen. Sollte sich die Lage der Kommunen katastrophal verschlechtern, dürfte dort so manche Lokalgröße aufmucken – momentan sind es nur Politiker, aber auch die Betriebe werden hoffentlich einsehen, dass man ihr Zeugs ohne Geld nicht kaufen kann.
Ja, und ich sehe auch, dass viele von gar nichts wissen wollen. Ich kann wirklich nicht sagen, ich wüsste auch nur das Nötigste über Politik, Wirtschaft etc., aber was mir so in meinem Umfeld begegnet, ist so dermaßen bar jeder Ahnung, auch bar jeden Interesses, dass es mich deprimieren müsste, wenn ich es mit einer Revolution eilig hätte. Meine zaghaften Versuche, Zweifel zu säen, müssen befremdend wirken. Manchmal lasse ich es, um die Stimmung nicht zu vermiesen. Nur mein Nachbar ist bestens im Bilde, der ist Türke und arbeitslos.
Juni 8th, 2010 at 02:24
Tscha, wir reden hier, während anderswo DIE ANDEREN handeln. So einfach ist das.
Juni 8th, 2010 at 07:24
Ich würde mir da keine zu großen Sorgen machen. Das System ist ökonomisch de facto schon am Ende, nur dauert es bei so großen Systemen schon etwas, bis das auch registriert wird. Die Fähigkeit sich selbst zu belügen ist da ganz erstaunlich.
Es ist einer der Vorteile kapitalistischer Systeme, dass sie nicht schleichend zugrunde gehen, sondern mit einem ordentlichen Knall.
Spätestens, wenn nach den Staatsverschuldungsorgien klar wird, dass von selbst nichts mehr läuft.
Spricht sich in der Wirtschaft rum, dass bei Beibehaltung des Systems keine Profite mehr zu erwarten sind – Ende.
Natürlich, was genau danach kommt, das steht in den Sternen.
In der EU wäre das unter Anderem entweder eine Entwicklung vom Staatenbund zum Bundesstaat, oder aber ein zurück zu Nationalstaaten. Wobei letzteres weniger wünschenswert, aber deutlich wahrscheinlicher ist.
Zölle werden global ein Revival feiern, mit Exportweltmeistern und Niedriglohnverlagereien ist dann auch Schluß.
Gewöhnlich kämen noch Kriege dazu, aber bei den ganzen WMD´s halte ich das heute nicht mehr für sehr wahrscheinlich.
Das geht also alles auch ohne Revolution zu Ende. Heisst natürlich nicht, dass es deswegen keine geben wird und ist entscheident für das, was danach kommt.
Juni 8th, 2010 at 07:59
@ Frank Benedikt
Nein “Wir” reden hier nicht nur – Wir handeln hier. Und das jeden Tag. Wir lassen uns nicht für blöd verkaufen. Wir schreiben auch keine gefakten Bewerbungen auf stellen die es nicht gibt oder auf solche die nicht in Frage kommen. Wir lassen uns auch nicht erpressen. Wir geben unsere Souverenität nicht einfach ab, weil es die angeblichen Sachzwänge erforderlich machen. Wir reden mit den Menschen und akzeptieren keine als Hilfe getarneten Heuchelein Und Zwangsmaßnahmen. Wir appelieren hier an den gesunden Menschenverstand unserer Mitmenschen.
Was ich damit sagen will: Jeder von uns hat unendlich viele Möglichkeiten des Widerstands gegen den Wahnsinn und das tag-täglich. Mit jeder Begegnung, mit jedem Amtsbesuche, in der Arbeit – überall kann man doch für das einstehen, was man als lebenswert erachtet. Für die Grundrechte einstehen – für die Würde des Menschen.
Tun wir das, brauchen wir uns nicht mehr all zu lange über “Revolution” zu unterhalten.
Juni 8th, 2010 at 09:27
@Frank Benedikt
Korrekt! Und für alle anderen: Das Schlimmste kommt noch!
Juni 8th, 2010 at 10:35
@Bakunin #1
“In einem Land, in dem die große Masse der Arbeitnehmer weder willens noch fähig ist, auch nur ihre Reallöhne zu verteidigen …” in meinen Augen Binse: Die Mehrheit der Menschen steht nich gern für (offen!) für eigene Belange ein – Ängste (Helden sterben leicht) und sonstige Denkzwänge – sondern lieber für andere. Da findet man leichter ‘n Hintertürchen, wenn’s richtig ernst wird … Oder in einer Masse, da iss die Hintertüre sozusagen serienmäßig.
—–
Mit seinem Abgeordneten sprechen (auch Stadtrat, Kreis, Land) – dat iss eh’ klar, machen wir aber nich (gut, aber ganz bestimmt zu selten). Und dann muss es aber weitergehen: An den Reaktionen (oder Nichtreaktionen) muss man dann möglichst viele Menschen teilhaben lassen – am besten immer persönlich: Imehl, Fax, Telefonat, per. Gespräch usw.
Das hab’ ich mir selbst versprochen: Da mach’ ich mehr! Der Punkt hat mir gefallen, da noch ‘mal mit der Nase …
Juni 8th, 2010 at 10:44
“Hinzu kommt ja, daß es widersinnig ist, hier derart zu revoltieren. Gingen auch nur annähernd so viele Menschen in der BRD auf die Straße, weil sie die korrupten Eliten loswerden wollten, könnten sie eine Durchsetzung der grundgesetzlich versprochenen Demokratie innerhalb des Rechtssystems erwirken.”
Das glaube ich ganz gewiss nicht. Es sei denn, man erklärt mir mal ansatzweise wie. Ansonsten wird die bürgerliche Parteiendemokratie innerhalb der vom Rechtssystem konstituierten Besitzverhältnisse immer genau die Farce bleiben, die es schließlich ist.
“Eigentlich ist es ja nur ein Tauschmittel. Nicht mehr und nicht weniger.”
Aber hallo! Geld ist das Medium des abstrakten Reichtums und fungiert eben nicht nur als Tauschmittel, sondern auch als Kapital.
Und soll es denn tatsächlich wieder um nichts weiter gehen, als der Illusion von ‘gerechten Löhnen’ nachzuhängen…?
Juni 8th, 2010 at 11:18
@ Peinhard
“Und soll es denn tatsächlich wieder um nichts weiter gehen, als der Illusion von ‘gerechten Löhnen’ nachzuhängen…?”
step by step…
komme gerade vom Psychiater. Der hat viel zu tun kann ich dir sagen. Aktuell sind die Psychiater diejenigen, welche den Menschen Asyl vor staatlicher Willkür gewähren.
Dann habe ich mich im Treppenhaus mit meiner Nachbarin unterhalten. Die kommt bald nicht mehr über die Runden mit ihrer Diabetis und Hartz IV – auch sie muss ordentlich von ihrem Regelsatz für die Miete abknapsen, die vom job center nicht in voller Höhe übernommen wird . Sie kommt erst in 2 Jahren in Rente, hatte drauf verzichet, vorzeitig und mit Einbussen in Rente zu gehen. Nun kriegt sie die totale Panik vorm neuen Sparpaket. Und weisst du was? – sie denkt tatsächlich sie müsse für die Griechen bluten! Ich habe nun versucht ihr klar zu machen, dass sie nicht für die Griechen bluten müsse, sondern für Banken und Oligarchen. Und dass die Griechen im Gegenteil auch für “Deutschland” bluten müssten. Die aber auf die straße gingen – im Gegensatz zu uns.
Dann haben wir übers Grundgesetz gesprochen und darüber, dass dieses wohl kaum einer kennt, am allerwenigsten diejenigen, die politische Entscheidungen fällen.
Wenn ich der Frau nun erzählen würde, dass man am besten das Geld ganz abschaffen sollte, würde die mir nen Vogel zeigen und sagen: “Aber genau das wird doch aktuell praktiziert. Sie schaffen unser Geld ab”
Juni 8th, 2010 at 11:27
@Frank Bendedikt: Wir tun nie genug, darauf kann ich mich einlassen. Deshalb bin ich auch immer für Vorschläge und Ideen, die etwas bewirken können. Nur so viel: Handeln ist keine alternative zum Rreden. Eines bedingt das andere.
Juni 8th, 2010 at 11:31
“step by step…”
Sicher. Und ich habe ja auch nicht gesagt, dass man nicht für höhere Löhne, kürzere Arbeitszeiten etc kämpfen sollte – natürlich soll man. Und zwar ganz rücksichtslos. ;)
Die Frage war aber, ob sich sämtliche ‘Perspektive’ da erschöpft. Wir sind hier ja nicht im Treppenhaus…
Juni 8th, 2010 at 11:44
foxconn : eine reihe von selbsttoetungen wird auf die schlechten arbeitsbedingungen zurueckgefuehrt. der konzern hat nun unter OEFFENTLICHEM DRUCK die loehne erhoeht.
an diesem beispiel sieht man, es geht was…
Juni 8th, 2010 at 12:48
Lustige Debatte, finde ich. Versprochen, gebrochen, wieder eingefordert. Was, wenn ich fragen darf? Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit? Demokratie? Die Herrschaft des Volkes? Oder nur die Verwirklichung der Postulate unserer Verfassung, dem Grundgesetz? Lustig finde ich die Behandlung dieses Themas deshalb, weil hier einerseits von „Revolution“ die Rede ist und andererseits die Feststellung getroffen wird, das „System“ werde ja an sich selbst zugrunde gehen. Jawohl, der ganze Kladderadatsch bricht zusammen, die revolutionäre Bewegung muss nur diesen Augenblick abwarten, um dann das Ruder zu übernehmen.
Das letzte Mal, nachdem der ganze Kladderadatsch zusammengebrochen war, saßen die revolutionären Massen auf den verbogenen Geschützlafetten, den Kopf zwischen den Händen und heulten. Das Ruder übernahmen die, die das Schiff schon auf den Felsen gesetzt hatten. Sie ließen sich, nunmehr devote Herrenmenschen, von den Siegern einen Topf Farbe geben und strichen den Kladderadatsch neu an. Die Farbe nannte man Demokratie. Ja und was das ist, das hat schon einer einige Jahre vor dem großen Kladderadatsch beschrieben. Einer der prominentesten Nationalökonomen des 20. Jahrhunderts, der österreichische Joseph A. Schumpeter, hat bereits 1942 in seinem Buch »Kapitalismus Sozialismus und Demokratie« letztere zum lediglich nützlichen Mittel für die Auswahl von Führern und Führungsgarnituren degradiert: „Die demokratische Methode ist diejenige Ordnung der Institutionen zur Erreichung politischer Entscheidungen, bei welcher einzelne die Entscheidungsbefugnis vermittels eines Konkurrenzkampfes um die Stimmen des Volkes erwerben. Unfähig, selbst ein Ziel zu sein, bedeute Demokratie nur, dass das Volk (das sowieso keiner anderen Handlung als der Panik fähig ist) die Möglichkeit hat, die Männer (oder Frauen), die es beherrschen sollen, zu akzeptieren oder abzulehnen. Das Volk herrscht in Tat und Wahrheit nie, aber durch Definition kann es immer dazu gebracht werden.“
Es wird hier ja auch um Vorschläge gebeten. Fangen wir doch mal ganz klein an. Wie wäre es, das Parteienprivileg abzuschaffen; keine Steuergelder mehr zur Parteienfinanzierung; Offenlegung aller Einnahmequellen von Abgeordneten und Politikern; Berichtpflicht über alle Parteienspenden ohne Begrenzung; Einführung des imperativen Mandats; Begrenzung der Abgeordnetenmandate auf zwei Legislaturperioden; Trennung von Amt und Mandat; die Kommunen erheben, bis auf wenige Ausnahmen, alle Steuern, die kommunalen Parlamente entscheiden über deren Verwendung; usw. usw. Transparenz, Bürgerbeteiligung und Macht auf Zeit sollen hier nur Stichworte sein für weitere Vorschläge, die ich machen könnte.
Aber das ist ja eh alles nur Sandkasten und Schnickschnack. Weil … und nun kommen die zigtausend Ausflüchte warum etwas nicht geht. Gehen kann so etwas nur, so steht es ja auch in einem Beitrag hier, wenn die Mächtigen dieses Landes quasi Top-down die Dinge in die richtigen Bahnen lenken. Aber, und dass soll alle beruhigen, die haben schon ihre Vorstellungen und sind kräftig dabei sie zu verwirklichen. Das Projekt heißt „Post-Demokratie“. Einfach mal nachforschen was das heißt.
Nein, wir haben keine prä-revolutionäre Situation. Wir haben eine sich faschistoid entwickelnde Gesellschaft mit einer korporatistischen Herrschaftsform. Das wird so lange anhalten, solange die Menschen ihre Ideale über sich und ihre Feinde neben sich sehen. Oder wie ein bekannter Politiker vor Jahrzehnten schon sagte: „Demokratie und Freiheit waren gut für Höhlenbewohner, aber die Zivilisation ist eine fortschreitende Verminderung der persönlichen Freiheit und eine Beseitigung von Demokratie:“ Und gesagt hat das einer, der heute wieder hoffähig geworden ist: Benito Mussolini.
Juni 8th, 2010 at 12:57
“Mein Abgeordneter”, mit dem kann ich nicht mehr reden, denn er hört mir nicht mehr zu. Er kennt meinen Standpunkt, und so antwortete er auch bei Abgeordnetenwatch nicht mehr auf meine Fragen, oder besser, Abgeordnetenwatch veröffentlicht meine Fragen nicht mehr, da es angeblich keine Frage sei und sie meine Aussagen, die ich dem Abgeordneten öffentlich vorhalte, nicht zu belegen seien, da es keine Quelle bestätigt. Nun, 4-Augen-Unterhaltungen sind nun einmal nicht in der Presse zu finden.
Ich könnte mich stundenlang in den Allerwertesten beissen, diesem Typen hab ich 1998 im Wahlkampf unterstützt, in der Hoffnung auf eine andere, sozialere Politik. Weg von Kohl, Schröder war noch schlimmer. Und Merkel, …
… eine Stimme sprach zu mir, lächele und sei froh, es hätte schlimmer kommen können. Ich lächelte, und war froh, und es kam schlimmer.
Diesen Satz soltlen sich die “Nochlächler” vor Augen halten, wenn sie sich noch nicht als Opfer der Politik sehen. Ihr seid eben etwas später dran. Aber sie kriegen euch alle, wenn ihr nicht zu den 2 % der Schmarotzer gehört.
Wie sang einst Udo J. … Lieb Vaterland magst ruhig sein, die Reichen zäunen ihren Wohlstand ein …
Na, ein paar Stellen als Kapo für die 2 % werden sicher noch drin sein. Die dumme Masse muss ja in Schach gehalten werden. Da ist der Verfassungsschutz ja am Werk, die sitzen im Vorstand einer gewissen Partei für die Drecksarbeit.
Wo ist der Eimer — ich glaub ich muss kot…
Juni 8th, 2010 at 14:24
Wenn man das ganze Spiel durch die Evolutionsbrille betrachtet, wird die Annahme genährt, daß es erstmal ein Zustand entsteht, der Änderungen überhaupt ermöglicht, sprich der Druck im System wird sich erstmal einer kritischen Größe nähern, nicht lokal sondern Global betrachtet. Dies äußert sich in Knappheit der Ressourcen, von Energie über Rohstoffe bis zu den Nahrungsmitteln als auch Arbeitslosigkeit als Folge. Wenn von diesen Mängeln mehr als 50% der Bevölkerung betroffen sind, dann ist Platz für eine Revolution. Dann erst wird die Bereitschaft für Bewußtseinsänderungen ausreichend vorhanden sein, welche Voraussetzung für nachhaltige wirksame Änderung der Gesellschaft ist. Bis dahin kann nur der Funke der Aufklärung am glühen gehalten werden.
Juni 8th, 2010 at 17:35
@ Geheimrätin:
“Wir”? Wer ist “wir”? Bist Du Teil einer Gemeinschaft, begreifst Du Dich auch als solchen? Habt Ihr ein abgestimmtes Handeln? Ich vermute mal nicht.
Sich im alltäglichen Kleinkrieg mit den Behörden zu erschöpfen, das kann es ja wohl nicht sein, oder?
Juni 8th, 2010 at 17:41
@ flatter, #38:
“Wir tun nie genug, darauf kann ich mich einlassen. Deshalb bin ich auch immer für Vorschläge und Ideen, die etwas bewirken können. Nur so viel: Handeln ist keine alternative zum Rreden. Eines bedingt das andere.”
Yep. Natürlich muß auch zunächst gedacht und diskutiert werden, aber das Handeln darf darüber nicht in Vergessenheit geraten.Gerade bei der (deutschen) Linken war dies ja immer ein Problem, wie Dir bekant sein dürfte. Auch aktuell wird wieder vieles zerredet, sowohl auf der parteipolitischen Ebene wie auch auf unserer eigenen kleinen.
Juni 8th, 2010 at 17:56
@flatter #28
Okay, Punkt für dich. ;-) Ich versuche mal weniger mimosenhaft-ausgleichsbedacht zu sein, schon allein, um ab und an noch einen von deinen Artikeln zu lesen…
(Und jetzt Schluss mit Zwist-Kommentaren.)
Juni 8th, 2010 at 18:49
Frank Benedikt
Da denk mal drüber nach, ob ich Teil einer Gemeinschaft bin.
Juni 8th, 2010 at 18:52
Ach, auch wenn mich jetzt nun gar keiner versteht, und es der sinnloseste Kommentar von allen ist. Ich “liebe” diese Vielfalt. Ich hab das, glaub ich schon mal an anderer Stelle erwähnt. Nichts, ist effektiver gegen Konformismen als Unordnung. (epikur wird mich jetzt lynchen)
Juni 8th, 2010 at 19:16
Kleiner Nachsclag an die vereinte Machobloggerschaft
Eine Frau sieht Rot!
Wer mir irgendwas von Gemeinschaft erzählen will, der darf mir gerne dabei zusehen wie ich hier um meine Familie kämpfe. Der darf mir gerne dabei zuhören wie ich mit den Menschen vor Ort tacheles rede, die dieses System tragen. Der darf mich gerne verhöhnen, wenn ich meine Grenzen dort ziehe, wo mir der Staat meine Grundrechte raubt. Der darf mich gerne verhöhnen, wenn ich da zurücktretete, wo mir der Staatliche Stiefel in die Fresse meiner Würde tritt. Der darf mich gerne fragen, ob “wir uns organisiert haben” wenn ich mit den Menschen in meiner Umgebung rede, die bislang noch nicht mal ansatzweise begriffen haben, was hier überhaupt abgegt.
So, und jetzt geh ich wieder in die Küche, halt mein vorlautes Mundwerk und mach den Abwasch.
Juni 8th, 2010 at 19:20
Gedanken zu 2 Sätzen von Frank Benedikt:
…““Wir”? Wer ist “wir”?“…
Er spricht mir damit aus dem Herzen. Ich habe oben im Kommentarbereich schon mal meine Sicht auf dieses „WIR“ gegeben.
…“ Sich im alltäglichen Kleinkrieg mit den Behörden zu erschöpfen, das kann es ja wohl nicht sein, oder?“…
Das sehe ich als ein Problem in dieser Gesellschaft. Diese „Mittel“ haben sicher auch ihre Berechtigung. Aber es hat sich leider seit Jahren eine Mentalität des „Widerstandes“ herausgebildet, die sich nur noch auf Suppenküchen beruft. Bittstellungen schreiben, Petitionen verfassen oder bestenfalls Luftballon Demos. Ja – da glühen die Ohren.
Die Menschen empfinden die bitteren Erfahrung die ihre Großväter und Väter einst im Klassenkampf gemacht haben und die Konsequenz die sie daraus zogen, SICH ZU ORGANISIEREN, geschlossen aufzutreten in Parteien und Gewerkschaften, als undemokratisch und diktatorisch. Sie begreifen nicht, dass es doch eher ihre eigene Trägheit oder Dummheit ist, die es ermöglicht wenn führende Funktionäre in Parteien oder Gewerkschaften ein „Eigenleben“ entwickeln und nicht mehr für sie eintreten. Nein, Jeder für sich, ist das Credo. Wer dagegen spricht ist undemokratisch. Es ist heute schick „überparteilich“ zu sein. Politisch „Farbe“ bekennen? Nein Danke. Nicht Wählen gehen als Protest? Das heißt nichts anderes als das parlamentarische Mittel leichtfertig verschenken. Eine große Anzahl von Blogs im Internet bedient diese Mentalität leider zu gern.
Juni 8th, 2010 at 19:41
Ich finde es freilich bezaubernd, jemandem, der offenbar und erklärtermaßen in seiner kleinen Welt reichlich gefordert ist und sich dort unbeugsam gibt, in Form eines Vorwurfs zu begegnen, der indirekt Solidarität einfordert, wo er selbst unsolidarisch auftritt.
Persönliche Angriffe bleiben hier im übrigen dem Personal am Löschknopf vorbehalten.
Juni 8th, 2010 at 20:43
@ Lutz, #50:
Exakt: Wir haben es imo verschenkt, weil wir eben nicht mehr “wir” waren. Das, was lange und hart von unseren Vorfahren erkämpft wurde, haben wir uns fast ohne Gegenwehr wieder nehmen lassen. Da hilft uns kein Lamentieren, sondern nur Organisieren ;-)
Juni 8th, 2010 at 21:25
@Geheimrätin
Hey,hey,hey. Nicht falsch verstehen. Für mich.. gehörst du zu den Vorbildern. Und wenn du das Maul hälst… ist alles verloren.
Juni 8th, 2010 at 21:59
Mannomann,
das ist ja ein verwirrender Kleinkrieg hier in diesem Forum. Warum soll “links” nicht mit “Kommunismus” in Verbindung gebracht werden? Der ist ja nun so links wie es nur geht. Erst recht ohne Stacheldraht und Mauer. Und wie geht es zusammen, zum Kampf gegen die Bourgeoisie aufzurufen (was ich gut und richtig finde) und gleichzeitig aber auch zu sagen, dass mit Marxisten nicht mal diskutiert werden soll? Wer hat da einen an der Waffel? Wenn jemand erklären kann, warum der bürgerliche Staat so funktioniert, wie er es ganz offensichtlich tut (und daraus erklärt sich auch, warum es keinen Widerstand dagegen geben kann), dann ist das ein ja wohl gerade ein gut geschulter Marxist. Und der erklärt auch, wie in diesem Forum auch schon richtig geschehen, dass Geld eben kein simples Tauschmittel ist, sondern Kapital, um dessen Vermehrung sich der ganze Kapitalismus auf Teufel komm raus dreht – weshalb es auch mit Gleichheit Freiheit Brüderlichkeit (für ALLE) nichts wird, wenn mans nicht abschafft. Ein Marxist könnte auch sagen, dass Solidarität eine perfide Erfindung der Linken ist – da gehts wieder ans bürgerliche Gewissen ran, was ein möglichst gutes sein will, moralisch einwandfrei und so weiter, anstatt eben die nötigen Fragen zu stellen und folgerichtige Antworten zu finden. Soll beispielsweise der Hunger der Armen und Benachteiligten in Deutschland mit Tafeln gestillt werden (aus denen in Gewisser Weise ja auch wieder ein Mitleidsbusiness aufgezogen wird) oder lässt man die Leute besser hungern, damit sie kapieren, was das für eine Scheißladen hier ist und sie den Reichstag stürmen? Das sind Fragen, denen man sich stellen muss. Und es hilft nicht, bestimmte Antworten von vorn herein auszuschließen. Wobei ich keine Antworten habe – aber wie will man welche finden, wenn man sich von vorn herein Denkverbote auferlegt?
Juni 8th, 2010 at 22:06
@modesty: Völlig richtig. Denkverbote, Antworten vorab, keine Fragen mehr stellen – das macht diejenigen aus, die “einen an der Waffel” haben. Was sie zu sagen haben, muß man natürlich trotzdem erst einmal hören. Zweimal ist schon lästig, beim fünften Mal ist die “Diskussion” keine mehr.
“Links” mit Kommunisimus zu identifizieren ist aber falsch und wird ja auch aus Gründen von den Neoliberalen so gemacht.
Im übrigen rate ich allen meinen Lesern, jederzeit mit Ironie zu rechnen. Im Zweifelsfall ist es immer ironisch gemeint.
Jetzt aber wirklich: Ab in die Anstalt!
Juni 9th, 2010 at 15:45
insgesamt liegt die misere vor allem begründet in der spd (wegen des offenbar angeschlossenen journalismus).
in dieser zeit steht doch der wirtschaftsliberalismus nicht nur wegen kritikern von außen, sondern sogar in seinem eigenen denksystem vor erheblichen problemen. allein schon “leistungsgerechtigkeit”. was soll das denn sein? meint man damit die flatrate-bonusse?? oder the looser takes it all??
stichworte für unsere entwicklung sind “hegemonie” als ein konsens ohne echte zustimmung – und die “entbettung” des marktes aus der gesellschaft.
große arena:
* eine aktion wie das “bankentribunal” von attac bedeutet allein schon wegen der verständigung und der zusammenführung verschiedener personen auf ein ereignis einen machtzuwachs. das denkt man erstmal gar nicht, ist aber so.
* wenn die linke hinzugewinnt, dann ändert sich der öffentliche diskurs und linke positionen bekommen mehr raum. das wäre ein rein “technischer” grund, zur wahl zu gehen.
* es gibt die sog. “polderdemokratie” in dänemark. man vermeidet dort die begriffe “links” oder “rechts”. man versucht bloß, die öffentlichen angelegenheiten möglichst ordentlich zu regeln.
* reale alternativen: mondragon in spanien, kommunen wie die “arschlochfreie zone” in brandenburg, genossenschaftssystem, skandinavien, und weiteres….
kleine arena:
* man müsste den wirtschaftlich und politisch abgehängten mal zuhören. das spielfeld haben die etablierten parteien jawohl verlassen…
* wie wäre es mit wohnzimmerdemokratie? das wohnzimmer als politische arena? im wohnzimmer bilden sich zwar auch hierarchien, aber auf ebenem terrain. alles läuft unmittelbarer, überschaubarer, kontrollierbarer ab. es ist eine gute utopie, ein greifbares leitbild.
* diese andere medienmacht, bürger wenden sich an bürger, das bedeutet auch eine starke, in gewisser weise sogar unangreifbare bildsprache!
Juni 9th, 2010 at 19:48
@ modesty
…“ dass Geld eben kein simples Tauschmittel ist, sondern Kapital, um dessen Vermehrung sich der ganze Kapitalismus auf Teufel komm raus dreht – weshalb es auch mit Gleichheit Freiheit Brüderlichkeit (für ALLE) nichts wird, wenn mans nicht abschafft.“…
Dem 1 Teil des Satzes kann ich (was seine Funktion im Kapitalismus angeht) voll zustimmen,
der 2 Teil ist schon sehr naiv und blauäugig. Erinnert mich an die frühkapitalistische Zeit. Stichwort Maschinenstürmer/Weberaufstand. Da glaubte man auch mit der Zerstörung der Maschinen kann man die Probleme lösen, weil die ja Schuld seien am Elend. Diese armen Kerle damals wussten es nicht besser.
Natürlich ist Geld ein simples Tauschmittel. Und es steht einer Gesellschaft von „Gleichheit Freiheit Brüderlichkeit (für ALLE)“ mit Sicherheit nicht im Wege.
Es ist ausschließlich der Mensch der ein System, einen Markt schafft, in dem Geld eine Rolle bekommt das es nie haben darf, das es zum „Beherrscher“ macht und ganze Volkswirtschaften und damit viele Menschen ins Elend bringt. Ist das so schwer zu verstehen?
„Mannomann“ ;-)
Juni 10th, 2010 at 10:29
‘Diese armen Kerle damals’ waren nicht so blöd, wie es heute gerne dargestellt wird. Sie wendeten sich in erster Linie gegen das Fabriksystem als ganzes, das den Menschen selbst ‘maschinisiert’ – Werkzeuge benutzt man, Maschinen bedient(!) man. Die Maschinen waren also nur der sichtbare physische ‘Ausdruck’ desselben. Sie empfanden es als wenig erstrebenswert und gewiss noch nicht als ‘normal’, 8 oder 10 Stunden lang in einer muffigen Halle die ewig gleichen drei Handgriffe zu verrichten.
Und ob Geld wirklich so neutral sein kann, und wenn ja, unter welchen Umständen bedarf mE auch noch einer sorgfältigeren Prüfung als der durch Bauchgefühl. ;)
Juni 10th, 2010 at 12:42
@ Peinhard
…“Sie empfanden es als wenig erstrebenswert und gewiss noch nicht als ‘normal’, 8 oder 10 Stunden lang in einer muffigen Halle die ewig gleichen drei Handgriffe zu verrichten.“…
Da kann ich mich anschließen, das war mit Sicherheit so.
Aber wenn du dann daraus Schlussfolgerst, das diese Menschen begriffen wo die Ursachen für diese beginnende brutale Entwicklung des Kapitalismus liegen (heute als Begriff Manchesterkapitalismus bekannt), dann zeigt dass nur das du nie ein Geschichtsbuch gelesen hast oder zumindest absolut nichts verstanden hast. Diese „sinnlose“ Maschinenzerstörung war nur trauriger Ausdruck von Menschen ohne Bildung, die schier Ohnmächtig der neuen Entwicklung gegenüberstanden, die sie in noch tieferes Elend stürzte. Du scheinst da leider nicht viel weiter zu sein.
Es war Marx, der diesen Kapitalismus und sein Funktionieren später brillant analysierte. Bis heute unübertroffen und selbst von seinen Kritikern anerkannt.
…“ Und ob Geld wirklich so neutral sein kann, und wenn ja, unter welchen Umständen bedarf mE auch noch einer sorgfältigeren Prüfung als der durch Bauchgefühl. ;)“…
Na, wer solls den Prüfen? Professor (Un)Sinn aus München?
Da reicht schon der gesunde Menschenverstand eines normalen Bürgers. Dein schlichter Verstand ist Garant das sich die Welt nicht zum positiven verändern wird. Das macht einfach nur traurig.
Juni 10th, 2010 at 12:53
Ein Prosit dem gesunden bürgerlichen Menschenverstand. Ansonsten lass mal ruhig stecken, ich glaube, die Ebene sagt mir nicht so zu.
Juni 10th, 2010 at 13:08
Nein nicht dem „bürgerlichen“ sondern nur dem gesunden Menschenverstand meinte ich.
Ja, hier ist nicht der Platz für solche Diskussionen. Aber du endlich was für deine Bildung. In unser aller Interesse. ;-)
Juni 10th, 2010 at 13:26
Was soll ich jetzt antworten – tu mich auch…? :-P
Juni 10th, 2010 at 13:37
Du hast meinen Tippfehler erkannt. ;-)
Sorry. So schlecht sieht es doch gar nicht aus mit dem Verstand.
Denk mal über meine Zeilen zum Geld unter #57 nach. Glaub mir. Das Metall und das Papier (Deckname Geld) sind nicht die Täter. ;-)
Juni 10th, 2010 at 13:49
Hm… Geld ist deshlab nicht “nur ein Tauschmittel”, weil es eine Eigendynamik entwickelt, die nur durch Geld möglich ist. Simples Beispiel: Wenn ich mir einen Tisch leihe, werde ich keinen zehntel Tisch drauflegen, wenn ich ihn zurückgebe.
Was ich wirklich interessant finde, ist die Psychologie des Geldes. Natürlich sind die ‘Ursachen’ für die Wirksammkeit des Geldes in den Menschen angelegt. Gier, Egoismus, Selbstsorge etc. hat nicht der Kapitlismus erfunden, aber er setzt darauf auf und ermöglicht Phantasmen, Verirrungen und menschliche Niederungen in Dimensionen, die ohne ihn undenkbar wären.
Juni 10th, 2010 at 14:20
@ flatter
…“Natürlich sind die ‘Ursachen’ für die Wirksamkeit des Geldes in den Menschen angelegt. Gier, Egoismus, Selbstsorge etc. hat nicht der Kapitalismus erfunden, aber er setzt darauf auf und ermöglicht Phantasmen, Verirrungen und menschliche Niederungen in Dimensionen, die ohne ihn undenkbar wären.“…
Das brachte ich in meinen Zeilen zum Ausdruck. Und bis heute ist es nicht wirklich gelungen den Menschen begreiflich zu machen, dass man dieses SYSTEM KAPITALISMUS und ihre Prediger in Frage stellen muss. Träumen und verklärte Diskussionen (…das Geld muss nur weg) bringen nichts.
Eine „Geldlose“ Gesellschaft steht in absehbarer Zeit nicht zur Diskussion. Den Menschen „dafür“ gibt es leider noch nicht. Da kommt man mit Selbstbetrug und sich was einreden nicht weiter. Gier, Egoismus und Selbstsorge die in jedem von uns stecken, waren unter anderem auch mit daran beteiligt dass dieser „real existierenden Sozialismus“ gescheitert ist.
Juni 10th, 2010 at 15:03
“Und bis heute ist es nicht wirklich gelungen den Menschen begreiflich zu machen, dass man dieses SYSTEM KAPITALISMUS und ihre Prediger in Frage stellen muss. Träumen und verklärte Diskussionen (…das Geld muss nur weg) bringen nichts.”
Und größere und weiter geöffnete Scheunentore als meine konntest du dir da nicht suchen…? ;)
Juni 10th, 2010 at 15:19
Nö, konnte ich nicht.
Scherz beiseite. War durch Zufall hier gelandet. Wird wohl aber mal erlaubt sein sich Luft zu machen wenn man solch verklärtes Denken vor sich hat. Der Zustand unserer Gesellschaft lässt keinen Raum mehr sich nur gegenseitig zu beweihräuchern.
@ Peinhard
Im Beitrag „Blöder als die SPD erlaubt“ von flatter, heißt es am Ende:
…“Soll diese Gurkentruppe aber ernsthaft wieder weiterwurschteln, bloß weil die anderen inzwischen genauso abgehalftert herumlungern? Und das macht dann “gute Laune”?“…
Es könnte auch sein das die kindliche Naivität der breiten Masse ihnen zur „guten Laune“ verhilft. Oder?
Juni 10th, 2010 at 22:10
Ich komme wieder auf mein altes Konzept zurück:
Die Partei der Nichtwähler. Wenn das so weitergeht stehen die Chancen nicht schlecht:https://erggertshofen.blogspot.com/2008/11/ich-hatte-die-wahl.html
Juni 11th, 2010 at 08:38
@ Hartmut
Ein Herr Bernd Müller hatte vor 2 Jahren die gleiche Idee. Er hatte bereits eine Partei gegründet. „DIE BASIS“. Totaler Reinfall. Ernüchterung ist noch die schmeichelhafteste Bezeichnung für das was sich da abgespielt hat. Er ist heute Betreiber dieser Seite: https://www.deutschland-debatte.de/
Schreibe ihn an! erkundige dich! Dann urteile neu. Du kannst keine bessere Aufklärung zum Thema erhalten.
Man kann das Scheitern dieser Idee kaum mit besseren Worten formulieren:
…“Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen’gen nur gewesen.
Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat? Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl?
Er muss dem Mächtigen, der ihn bezahlt, um Brot und Stiefel seine Stimm verkaufen.
Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen, Der Staat muss untergehen, früh oder spät, wo Mehrheit siegt, und Unverstand entscheidet.“ …
Friedrich Schiller (aus „Demetrius“)
Juni 12th, 2010 at 00:15
das geld verändert sich vielleicht noch nicht, aber die warenwelt darüber – es gibt mittlerweile günstige “3d-drucker” wie den reprap(.org) oder den makerbot(.com), diese entwicklung wird wahrscheinlich analog zum filesharing ablaufen.
dann gibt es noch so projekte wie das “global village construction set” auf http://www.openfarmtech.org/weblog, wo das versprechen allgemeinen wohlstands durch maschinenarbeit recht ernsthaft angegangen wird.
aber es gibt doch auch anderes geld, nämlich “umlaufgesicherte” währungen, die jeden monat x prozent an wert verlieren. interessant, auch wenn damit nicht alle fragen beantwortet werden.
zu alternativer öffentlichkeit habe ich hier einige interessante beiträge gefunden: https://kommunikationsguerilla.twoday.net/