Die journalistischen Krähen krächzen es aus den Kellern: Der SPD-Vorsitzende kann sich einen Kanzlerkandidaten Steinbrück gut vorstellen. “Am Ende muss der kandidieren, der die größten Chancen zum Gewinnen hat”, wird er zitiert, was angeblich auf ein Interview mit der Neuen Westfälischen Zeitung zurückgeht, die diesen Teil in der Online-Ausgabe aber nicht publiziert.
Gabriel ist allerdings sehr überzeugt, daß die Wähler der Linken zukünftig wieder SPD wählen werden und hat über die linke Konkurrenz recherchiert:
“Die wollen ein Recht auf Rausch und alles verstaatlichen, was größer ist als eine Currywurst-Bude.”
Das wird wohl nicht bedeuten, daß er sich einer “Linkskoalition” annähert, weil seine rhetorischen Tiefschläge sich dem Niveau der dümmsten Splittergruppen der “Regierungsunfähigen” anpassen.
Festzuhalten ist vielmehr, daß ihm an einer von Verstand beeinflußten Auseinandersetzung mit zukünftigen Strategien nichts nicht liegt und er an die desaströsen Vorstellungen seiner Vorgänger anknüpfen will:
“Steinbrück habe als Finanzminister gezeigt, wie man in schwierigen Situationen Führung zeigt. ‘Er ist ein Mensch und Politiker, auf den die SPD besonders stolz ist’, sagte Gabriel. ‘Und ich füge hinzu: dem ich jedes politische Amt in Deutschland sofort zutraue.’ ”
In schwierigen Zeiten hat der Stolz der SPD nämlich immer etwas zu schwätzen, das seine fatale Inkompetenz in ungeteilte Begeisterung des Präsidiums verzaubert. Daß der Mann als SPD-Ministerpräsident die einstige SPD-Domäne bei seiner ersten und einzigen Wahl verloren hat, und zwar wegen genau der Politik, für die er steht, macht ihn für jedes Amt zum geeigneten Kandidaten.
Der SPD ist ergo auch unter Gabriel furzegal, wie es ihren möglichen Wählern geht und wo sie dann ihr Kreuzchen machen. Rückwärts vorwärts, alles vergessen, nach oben buckeln, nach unten treten und auf dem rechten Weg bleiben. Nur nicht nach links rutschen. Zu fragen, “warum”, hat sich erübrigt. Für wen, das ist der entscheidende Aspekt. Es bleiben die alten Seilschaften.
Mai 3rd, 2010 at 01:54
Wie ist Siggi-Pop denn sonst im Hinterzimmer an seine Position im “Personaltableau” gekommen? Wie der Arbeiterführer und Menschenfischer Steinmeier zu seinem als Oppositionsführer?
Man macht auf Generalamnesie, solange man nichts zu melden hat.
Abgewählt wurden sie alle. Sie werden es wieder.
Eine Alternative zur CDU wollen sie gar nicht mehr sein, nur der erste Junior, bitte schön. Nun denn, man hat ja die Wahl.
Mai 3rd, 2010 at 02:12
Es wird langsam Zeit von der CDU und ihren Blockflöten zu reden.
Während die Linke heute wohl eher Blogflöten hat. Allerdings finde ich das besser.
Mai 3rd, 2010 at 04:24
Ach, das haben wir doch alles schon diskutiert. Dass Dir dieser Abgesang der SPD auf die eigene Vergangenheit und damit gleichzeitig auf eine ernstzunehmende Zukunft noch einmal einen Beitrag wert ist, wundert mich.
Hast Du ernsthaft etwas anderes erwartet?
Meckere über die Linke, prangere sie an, wo sie anzuprangern sind, verzweifle an der Situation, wie wir alle es tun – aber höre doch endlich damit auf, die SPD als ernsthafte Alternative zu behandeln. Das ist Einheitsbrei. Genauso könntest Du auch einen Text darüber schreiben, dass die FDP irgendwie seltsamerweise nicht die Interessen der Handwerker, Häuslebauer oder selbstständigen Architekten vertritt. Ja, wen wundert das denn noch???
Ob die Linke auch so ein Blindgänger ist / sein wird / zu sein plant … das steht auf dem nächsten zittrigen Blatt. Ich glaube nicht an die “Weltverschwörung” der Kapitalisten – jedenfalls nicht in dem Ausmaß, in dem es andere tun. Es kann einen Wechsel geben. Die Betonung liegt auf “kann”. Aber die SPD ist so sicher kein Teil dieses Wechsels, wie es eine unumstößliche Tatsache ist, dass meine Tochter niemals ohne Widerwillen schlafen geht. :-)
Aber die SPD … ich bitte Dich! Und so etwas auch noch kurz vor der Wahl. Du tust geradezu so, als sei die SPD unsere letzte Heilskraft gewesen, und Gabriel hätte sie nun vollkommen überraschend ins Gegenteil verkehrt. Wie absurd das ist, weißt Du ja selber.
Die SPD bleibt ein Teil des Problems – sie kann kein Teil der Lösung sein.
Mai 3rd, 2010 at 08:05
Wie man hier, speziell unter den Punkten Programmstreit 2003 und Hamburger Programm 2007:
https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratischer_Sozialismus (hoffe, der Link darf stehen bleiben)
schön nachlesen kann, hat sich die SPD seit 2003 (intern jedoch bereits seit 1997) offiziell inhaltlich und in ihrer Ausrichtung zu etwas verändert, was für einen “linksorienierten” (egal wie links) Wähler nicht mehr erstrebenswert ist.
Damit hat sie sich selbst eigentlich ihrer Grundlage und ihres Namens beraubt. Das ist der Ursprung und die kontinuierliche Weiterführung der Parteipolitik der vergangenen Jahre. Auch ich sehe also nichts ungewöhnliches an den Aussagen der zitierten SPDler. Warum also sich darüber den Kopf zerbrechen?
Die Frage, die sich mir eher vorrangig stellt, zumindest wenn ich von rot-rot-grünen Koalitionskonzepten höre, ist nicht die Akzeptanz der Linken durch die SPD/Grünen, sondern eher anders herum.
Wie kann man als “aufrechter Linker” einen Konsens mit einer neoliberal ausgerichteten Kriegsbefürworterpartei und einer grün angestrichenen, ebenso neoliberal ausgerichteten Kriegsbefürworterpartei vor sich selbst rechtfertigen, ohne zumindest teilweise seine eigene Identität zu verlieren? Ich meine damit eine Regierungsbildung, an der man unter der Maßgabe der Teilhabe an solch wichtigen Entscheidungen wie dem Beenden der deutschen Kriegsbeteiligung in Afghanistan gemessen wird.
Eine Regierung die darin uneins ist, zerbricht – das hat man erst recht deutlich in Belgien gesehen…
Ich halte so etwas also für gar nicht erst überdenkenswert und insofern leider mich selbst auch für nicht koalitionsfähig…
Ein Dilemma.
Mai 3rd, 2010 at 11:11
@Charlie Ich erlaubte mir, mich auf die politische Aktualität zu beziehen, auch wenn ich ob stets besseren Wissens vom Treiben der 95%-Mehrheit völlig unbeeinflußt bin.
Nein, kein Wort mehr über CDU, FDP, Grüne und SPD. Nur die Linke ist noch Politik, und zwar der Teil der Linken, die die richtigen Linken sind! Darüber schreiben wir Traktätchen, im Rahmen der marxistisch-leninistischen Weltrevolution, versteht sich.
Ich schreibe über Steinbrück. Steinbrück! Ist mir gottverdammt ein Posting wert. Wenn das nicht links genug ist, laßt mich einfach rechts liegen.
Mai 3rd, 2010 at 12:11
Charlie meint: …….
Ich kann mich deinem Kommentar weitgehend anschließen.
Diese so genannte “SPD” ist im Grunde doch nur noch ein stinkender politischer Leichnam, dessen Totalverwesung nur noch mit Hilfe von Staatskorruption, d.h Parteienfinanzierung, zu vergebende Staatsposten etc.. und diskreten Unternehmerspenden künstlich verlangsamt wird.
Und immer wieder eilen “Wunderdoktoren” herbei, welche sich vergeblich mühen, dieser widerlichen Polit-Leiche nochmals politisches Leben einzuhauchen.
Steinbrück, Nahles, Schreiner, Gabriel, Münte, Steinmeier und, und, und….
Was soll nur das das abwechselnde Beschwören oder auch Kriisieren dieser (“Dracula”)Zombies?
Sie alle sind keiner Silbe mehr einer Erwähnung wert!
Mai 3rd, 2010 at 13:49
Tja, wo ist nur die linke Buffy, die die steinsozialen Polit-Vampire pflöcken könnte?
Mai 3rd, 2010 at 14:01
@Bakunin: Ach, sind sie nicht? Und man muß auch Ackermann nicht mehr erwähnen, weil man weiß, wie er ist? Und Koch, na klar, der ist halt auch wie er ist. Daß Nazis Ausländer jagen – jo mei … etc..
Nehmen wir an, Schröder würde wieder antreten, das wäre auch keiner Erwähnung wert?
Da frage ich doch einmal, was denn dann noch erwähnenswert ist – und ob ihr womöglich etwas sucht, das ihr weder hier noch sonstwo findet werdet?
Mai 3rd, 2010 at 14:04
@Alvar Hanso meint:
Na, da fällt mir so ganz sponatan Frau Sahra Wagenknecht ein! :-)
Pflöckende Grüße von B.
Mai 3rd, 2010 at 14:28
Hi flatter, wenn man es schon nicht lassen kann, sich mit dieser “SPD” noch immer zu beschäftigen, dann wohl nur noch in dem Sinne, bei allen diesen “SPD”-Typen, ob Basis oder Parteiapparat, keinerlei politische Substanz mehr zu unterstellen.
Dagegen sind Ackermann, Koch, überhaupt alle Haudegen aus der CDU/CSU und der FDP als die direkten politischen Repräsentanten der deutschen Eliten, des überwiegenden Teils des Deutschen Bürgertums anzusehen.
Und diese Schicht hat die tatsächliche Macht inne, beherrscht dieses Land wirklich.
Daher muss man deren Treiben auch genauestens beobachten, analysieren, um so zu möglichst wirkungsvollen Gegenstrategien zu gelangen.
Diese verfaulte “SPD” hingegen versucht nur diese Tatbestände zu vernebeln, täuscht Politik als auch “Opposition” nur noch vor, errichtet politisch- ideologische Nebelwände, hinter denen dann Deutschlands wahre Herrscher ihre Geschäfte, ihre Macht um so ungestörter ausüben können.
Was die PDL angeht, so ist dort noch vieles offen, gibt es unterschiedliche Strömungen, welche sich am Ende durchsetzen wird, ist noch nicht ausgemacht. Diese aber gerade auch deshalb sehr lebendige Partei verdient ebenfalls im Gegensatz zur “SPD” auf alle Fälle eine kritische Aufmerksamkeit.
Mai 3rd, 2010 at 14:38
@Bakunin: Ich habe den Eindruck, du verwechselst da moralische Integrität oder Vertrauenspotential mit Relevanz. Gerade als politisches Kaugummi kommt der SPD eine entscheidende Rolle in der politischen Landschaft der BRD zu. Man muß sich doch beizeiten klar machen, was es bedeutet, wenn die SPD sich faktisch auf einen Koalitionspartner CDU festlegt – die mit der FDP und den Grünen zwei weitere Optionen hat. Das ist die Konsequenz aus der Personalie Steinbrück. Dieser weitere strategische Selbstmord der Leiche ist äußerst relevant.
Mai 3rd, 2010 at 16:36
@flatter
“Dieser weitere strategische Selbstmord der Leiche ist äußerst relevant.”
Besser so als in einer scheinalternativen “linken” Kloaition welche von Sachzwängen und der Hetzpresse getrieben, Realopolitik macht (“verbrannte Erde”).
Vielleicht wacht der Michel dann mal auf, wenn er sieht das die SPD letztlich nur eine CDU mit anderen Phrasen ist.
M.E. ist so am ehesten ein Ausstieg aus der “stabilisierenden” Politik (Frieden, innere Sicherheit, Vermögen der Oberschicht, Arbeitsplätze der Unterschicht, alles wird zukünftig “stablisiert”), TINA-like, möglich.
Wenn Gabriel jetzt anfängt, zu schauspielern und tatsächlich wieder links blinkt, frisst das nur unnötig Ressourcen und endet meiner Befürchtung nach in jeder Menge Frust und noch mehr Resignation.
Und ich sehe zumindest bei LINKEn und GRÜNEN noch ein paar Kräfte die man im politischen Prozess gebrauchen könnte, die aber in Regierungs”verantwortung” dem erneuten neoliberalen Abnutzungskrieg nicht standhalten werden können.
@Bakunin
Ich denke Wagenknecht hat schon genug Stress mit der Realo-Fraktion um Gysi & Co.
Ist Lucy Redler noch politisch aktiv?
Mai 3rd, 2010 at 17:05
Fundstück
Beschreibung: Fahrrad, Alter ca. 45. Reifen vorn und hinten platt, hinten zu flach liegender Null getreten. Lenker geklaut. Pedale rechts vorhanden. Markenname Demokratie. Fundort: Brücke über die Wupper, mit rostiger Kette ans Geländer geschlossen.
Möchte, wenn ich darf, das Ding einschließlich Wupperbrückengeländer in euere Werkstatt bringen.
Hinweis: Gehe davon aus, dass ihr noch Euro als Zahlung akzeptiert.
Mai 3rd, 2010 at 17:46
Die spd ist eigentlich wirklich laengst keiner Erwaehnung mehr Wert.
Viel interessanter finde ich da die Frage, was die Menschen antreibt, die ihr bei Wahlen noch die Stimme geben, oder sogar Parteimitglied (geblieben) sind?
Pure Dummheit?
Polit-Masochismus?
oder einfach ein tief verwurzelter, gnadenloser Hass auf das deutsche Volk???
Mai 3rd, 2010 at 18:24
@Goldener Reiter
Meine Vermutung:
Die ‘Funktionsträger’ werden um nichts in der Welt die Futterkrippe verlassen, und sie werden sich außerdem zur Selbstbeweihräucherung einreden, daß sie ja so mehr ‘bewegen’ können.
Die ‘normalen’ Mitglieder – es ist ein Stück Leben – ihr Leben – stellen sie ihre Mitgliedschaft in Frage, stellten sie ihr Leben in Frage – das ist für viele äußerst schwer.
Ansonsten gilt wohl ‘meinungsmäßig’ für die SPD das gleiche wie für den Kapitalismus: Es ging doch mal (gut), wird auch wieder gehen…
…denn alles andere geht schon gar nicht – sind Kommunisten oder Kommunismus – und das ist Unfreiheit.
Oder so ähnlich.
Denkmuster und Denkblockaden sind schwer abzulegen und zu überschreiten und in den allermeisten ‘Fällen’ nicht über die Intelligenz, die sehr wohl vorhanden sein kann, sondern beinahe nur über schmerzlichste persönliche Erfahrungen möglich.
Mai 3rd, 2010 at 20:57
@14 Goldener Reiter:
Auf ihre Frage kann ich ihnen eine Antwort gespeist aus eigener Erfahrung geben, bin ich doch vor ca. drei Jahren in die SPD eingetreten, ungefähr zu der Zeit, zu der ich politisch “aufgewacht”, also bewusst geworden bin.
Ich halte mich weder für dumm, noch für einen Masochisten noch hasse ich das deutsche Volk. Viel eher glaube ich daran, dass sich ohne die SPD auch heute keine linke Politik in Deutschland verwirklichen lässt. Außerdem gefällt mir das Grundsatzprogramm der SPD sehr gut – weitaus besser als jenes der Linkspartei. Ich gebe zu: Bei der konkreten Regierungspolitik bzw. bei der Bildung von Koalition, die überhaupt erst sozialdemokratische Politik ermöglichen (ich meine damit Rot-Grün oder Rot-Rot-Grün) hapert es bei der SPD grundlegend – ein Problem, dass sich meiner Meinung nach nicht lösen lässt, indem man in Blogs über die SPD herzieht, sondern nur indem man in diese Partei eintritt und aktiv dafür streitet, dass sie wieder das wird, was sie einmal war. Ich sehe mich täglich im Streit mit “rechten” Sozialdemokraten, Menschen die sich freiwillig in die babylonische Gefangenschaft durch die CDU begeben.
Die Linkspartei ist ja keine Alternative – sie ist viel zu dogmatisch, fixiert auf einen idealisierten Sozialstaat der 70er oder 80er Jahre, der unter völlig anderen Bedingungen funktioniert hat. Die Linkspartei ist völlig fixiert auf die Verteilungsfrage. Sie arbeitet nicht zuknufts- sondern vergangenheitsorientiert. Sie hat keine Idee, wie Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt erreicht werden kann. Die SPD arbeitet zur Zeit garnicht – aber bei ihr sehe ich wenigstens das Potential, wieder eine Denkfabrik für die Zukunft zu werden.
Ich habe meinen Eintritt in die SPD in den letzten drei Jahren schon zweimal stark in Zweifel gestellt, aber ein Austritt kam nie wirklich in Frage.
Mai 3rd, 2010 at 21:38
@Alvar Hanso: Kann man durchaus so sehen, aber ich würde nicht darauf wetten, daß Gabriel trotzdem demnächst wieder links blinkt.
Bleibt überdies festzuhalten, daß die Drohung mit Steinbrück schon ein fetter Schwinger ist.
Mai 3rd, 2010 at 21:51
@Kulle
“Die SPD arbeitet zur Zeit garnicht – aber bei ihr sehe ich wenigstens das Potential, wieder eine Denkfabrik für die Zukunft zu werden.”
“Potential”? Vertreten durch welche Personen?
Ausserdem muss es “…in der Zukunft…” heissen, denn die SPD hat einen langen, verdammt langen Weg vor sich, um verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen.
Mai 4th, 2010 at 01:36
[...] Agenda 2013 https://archiv.feynsinn.org/?p=3199 [...]
Mai 4th, 2010 at 02:02
Robin meint:
Mai 3rd, 2010 at 21:51
@Kulle
“Die SPD arbeitet zur Zeit garnicht – aber bei ihr sehe ich wenigstens das Potential, wieder eine Denkfabrik für die Zukunft zu werden.”
Freunde! Wenn alle die vielen Staatsbediensteten und Praktikanten bzw. kleinbürgerlichen Akademiker-Aspiranten, welche mit Inbrunst in den Staatsdient streben, mal endlich ihre Ellenbogen-Schoner hochschieben, gar mal in die Hände spucken, als “Höhepunkt” ihres “Lebens” mal gar auf einem SPD-Parteitag mit Versprechen auf eine “JUSO”- Position/Listenplatz im Bundestag oder gleich versprochener ausgekungelter Staatsanstellung als Chlaqueure toben dürfen, dann. ja dann Freunde, dann…, wird – so Gott der Allmächtige gerade keine anderen Projekte verfolgt” – diese “SPD” …”Vertrauen zurückgewinnen”….., zur Not natürlich auch mit einem erneut die Haare dunkel gefärbten berühmt-berüchtigten Gossen- “Gerd” – “Genosse der Bosse”!
Weiter möchte ich bezüglich dieser “SPD” nicht formulieren…, meine Mageninhalte wallen schon übel…
Mai 4th, 2010 at 03:47
Tja, links kann die Frau Kraft nicht sein, denn:
https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,691033-2,00.html
“SPIEGEL: Ist Hannelore Kraft, die Spitzenkandidatin der SPD, für Sie wählbar?
Clement: Hannelore Kraft habe ich in NRW ins Kabinett geholt. Ihre kraftvolle Präsenz im Wahlkampf hat auch mich überrascht.
SPIEGEL: Sie ist nicht vergleichbar mit Andrea Ypsilanti?
Clement: Beileibe nein.”
Aber gut, das war jetzt auch ohne Clements Statement abzusehen.
Mai 4th, 2010 at 04:05
Ach, flatter, warum denn so aggressiv. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. :-) Sogar dann, wenn einem das Lachen im Halse stecken bleibt, angesichts der Katastrophen ringsum.
Bakunin hat es schon geschrieben: Die SPD kann auf absehbare Zeit keine politische Alternative mehr sein. Und da ist ein solcher Beitrag wie dieser in meinen Augen kontraproduktiv, weil er eben diese mögliche Alternative suggeriert, genau wie es die Mainstreammedien tun. Es geht nicht darum, politische Gegner nicht mehr zu erwähnen oder sie komplett zu ignorieren oder totzuschweigen (dass Du mir einen derartigen Schwachsinn unterstellst, muss ich fast schon als Beleidigung auffassen), sondern darum, das Kasperle-Theater beim Namen zu nennen, das immer noch von den Propagandamedien unters Volk gebracht wird. Die SPD in ihrer jetzigen Form ist keine Opposition, sie ist auch keine Alternative zur vorherrschenden neoliberalen Ideologie. Eine Beteiligung der SPD an irgendwelchen Regierungen auf Länder- oder Bundesebene brächte gegenwärtig nicht die geringste Veränderung der Situation oder der Politik mit sich. Ob in NRW nach dem 9. Mai der Rüttgers weiter in Düsseldorf hockt und mithilfe der FDP, der Grünen, der SPD oder wahlweise auch allen zusammen weiter regiert, oder ob Frau Kraft diese Position übernimmt, ist gehopst wie gesprungen.
DARÜBER solltest Du meiner bescheidenen Meinung nach schreiben. Diese Show-Wettkämpfe der neoliberalen Bande kann man ja überall in den “Qualitätsmedien” verfolgen, wenn man darauf steht – dafür braucht man Feynsinn nicht.
Ich weigere mich zu glauben, dass Du ernsthaft der Meinung sein könntest, mit DIESER SPD könne es zum jetzigen Zeitpunkt irgendeine auch nur in homöopathischen Dosen messbare Veränderung des Katastrophenkurses geben.
Mai 4th, 2010 at 05:21
@Kulle
“Auf ihre Frage kann ich ihnen eine Antwort gespeist aus eigener Erfahrung geben…”
Da hat mein sarkastisches Laestermaul SIE wohl getroffen.
“Die Linkspartei ist ja keine Alternative – sie ist viel zu dogmatisch, fixiert auf einen idealisierten Sozialstaat der 70er oder 80er Jahre, der unter völlig anderen Bedingungen funktioniert hat. Die Linkspartei ist völlig fixiert auf die Verteilungsfrage. Sie arbeitet nicht zuknufts- sondern vergangenheitsorientiert.”
Zumindest versteht die LINKE, anders als die heutige spd, wenigstens ansatzweise etwas von Wirtschaft. Was Deutschland hat, ist naemlich ein Verteilungsproblem:
Die Allokation ist kein Problem; noch ist Deutschand eine der am effektivsten arbeitenden Volkswirtschaften der Welt.
Die Produktion ist auch kein Problem; mit dem was die deutsche Wirtschaft wertmaessig jedes Jahr ausstoesst, kann jeder, wirklich jeder Einwohner der Bundesrepublik menschenwuerdig und angenehm leben.
Nur leider gibt es ein Verteilungsproblem: Mehr und mehr Volkseinkommen fliesst an einen immer kleineren Kreis von Beziehern, oft auch in Form leistungslosen Einkommens.
Das gab es in diesem Umfang in den 70ern nicht, deswegen hat damals auch der Sozialstaat funktioniert.
Und nicht wegen der damals angeblich nicht existenten “Globalisierung”. Dass diese Spukgeschichte auch bei der spd fuer jede soziale Grausamkeit und jeden wirtschaftspolitischen Bloedsinn (!!!) als Begruendung hinhalten muss, ist das eigentliche Armutszeugnis.
Und wer das glaubt und daher spd waehlt,…
Aber mal genug mit der Wirtschaft. Die wird ohnehin immer ueber gebuehr ins Zentrum jeder Diskussion gestellt.
Was die “Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt” nach Vorstellung der spd ist weiss man bereits: Fremde Laender bombardieren, dort einmarschieren und den Menschen mit vorgehaltenem Spielzeuggewehr erzaehlen, wie sie zu leben haben.
Vielen Dank.
Und zum Abschluss diese Aussage:
“Ich habe meinen Eintritt in die SPD in den letzten drei Jahren schon zweimal stark in Zweifel gestellt, aber ein Austritt kam nie wirklich in Frage.”
Was willst Du mir damit sagen? Hilf mit nach, mein Deutsch ist etwas eingerostet!
Entweder Du hast Deinen Parteieintritt “stark” in Zweifel gezogen, hast Dir also ueberlegt, dass es vielleicht besser gewesen waehre, ihn rueckgaengig zu machen,
oder eben nicht. Dann hattest Du aber nicht einmal “starke” sondern keine Zweifel.
Aber ich will Dir entgegenkommen und fuege meinen Urspruenglichen drei Alternativ-Erklaerungen eine Dritte hinzu:
Die geistige Existens in einer alternativen Realitaet (Nirvana?), die einfachen Geistern nicht zugaenglich ist?
Du Sorry, anders als mit Sarkasmus, kann ich der spd echt nicht mehr begegnen.
Wat hat es aber auch gut auf den Punkt gebracht!
Mai 4th, 2010 at 11:30
Och @Charlie: Wenn du so schnell beleidigt bist und Kritik an deinen Vorträgen schon grundsätzlich als “aggressiv” betrachtestt, verstehe ich ein wenig von deinen Problemen.
Du scheinst es nicht in den Kopf zu kriegen: Es ist überflüssig, mir zu erklären, worüber ich schreiben sollte und worüber nicht. Es ist eine Anmaßung und alles andere als “bescheiden”, darüber zu urteilen, wozu man “feynsinn braucht” und wozu nicht. Und deine Argumente beziehen sich auf alles Mögliche, nur nicht auf meine Worte. Du hast einfach ein Problem mit dem Lesen, scheint mir. Sicher findest du das jetzt schrecklich aggressiv. Ich schlürfe dabei aber in aller Ruhe einen Kaffee und erfreue mich des Lebens.
Mai 4th, 2010 at 21:26
ihr versteht das völlig falsch .. der gabriel verfolgt da einen ganz perfiden plan der parteilinken.
jetzt soll nämlich der steinbrück den -meier aus dem rennen winken und dann wird der partei “zufällig” auffallen, daß der steinbrück ja dasselbe erzählt, wie die cdu und deshalb kommt aus abgrenzungsgründen eine kandidatur leider nicht in frage.
Mai 5th, 2010 at 04:18
Ach flatterchen. Ich bin weder beleidigt, noch weißt Du etwas von meinen Problemen. :-) Den Kaffee schlürfe ich aber trotzdem gerne mit Dir, auch wenn ich nicht “urteilte”, sondern nur meiner durchaus bescheidenen Meinung Ausdruck verlieh.
Ich erkenne hier ein Symptom, das erklärt, wieso die “intellektuelle Linke” niemals zu einer ernstzunehmenden Kraft in Deutschland geworden ist: Man ist sich in der Sache grob einig, verliert sich aber immer wieder in Detailkämpfen, die zu nichts führen – das ist in den Kommentaren hier gut belegt. Das betrifft mich ebenso wie Dich und auch viele andere, keine Frage.
Trotzdem hast Du die Frage noch immer nicht beantwortet, ob (und wenn, warum) Du in der gegenwärtigen SPD noch immer eine mögliche Alternative siehst. Und vielleicht bekommst Du ja auch eine Antwort hin, die ohne persönliche Angriffe auskommt? :-) Ich würde mich freuen.
Mai 5th, 2010 at 11:12
Manndoo… nirgends behaupte ich in auch nur einer Zeile, ich hielte die SPD für eine mögliche Alternative oder wäre sonstwie daran interessiert, von diesen Radfahrern regiert zu werden. Deshalb attestierte ich dir auch besagte Leseschwäche. Mist, der Kaffe ist kalt ;-)