Die anderen dinieren im Kanzleramt. Der gute Gerwerkschafter Berthold Huber, der bei seinem “Tarifpartner” und INSM-Häuptling Kannegiesser um nierdige Löhne gebettelt hat, darf wie Jo Ackermann seinen Geburtstag bei Mutti und ihren Schnittchen feiern. Mit dabei sind u.a. Kannegiesser selbst und Siemens-Chef Löscher. Letzterer vielleicht aus Dankbarkeit, weil Huber dessen Vorgänger von Pierer keinen Streß gemacht hat, als der im Sumpf der Korruption versank.
Die große Waschmaschine am Spreebogen ist noch immer ein toller Partykeller für die Genossen von den Bossen. Das beschauliche Schulterklopfen ist ein Hochgenuß für jeden Emporkömmling, der eine Fallhöhe erreicht hat, aus der die Kollegen aussehen wie Ameisen. Dazugehören ist alles, wer hier bewirtet wird, wird anerkannt – vornherum. Das Hohnlachen erfolgt stets höflich erst, wenn er wieder weg ist. Ein Stündchen auf zwei darf sich Huber zu seinem Sechzigsten wichtig fühlen. Für die wirklich Wichtigen wird er ein Dreigroschen-Opa bleiben. Sie lassen es ihn bloß nicht merken.
März 8th, 2010 at 00:56
Typo: Siemens statt Simens
Volle Zustimmung!!!eins!elf
März 8th, 2010 at 02:01
Super Beitrag, voll ins Schwarze getroffen!
März 8th, 2010 at 06:01
Man fasst das manchmal einfach nicht. Die Süddeutsche verbreitet da allen Ernstes folgende Mär (Habt ihr das denn nicht gelesen??):
“Den Regierungswechsel hat die neue Freundschaft gut überstanden. Nach den Koalitionsverhandlungen wurden Merkel und ihre Leute nicht müde zu berichten, wie heldenhaft die Union alle Forderungen der FDP abgewehrt habe, Arbeitnehmerrechte zu beschneiden. Die Gewerkschafter revanchieren sich nun mit Solidarität in der von Guido Westerwelle zu Merkels Verdruss losgetretenen Sozialstaatsdebatte. Am Donnerstag flötete Michael Sommer, die Kanzlerin und Arbeitsministerin Ursula von der Leyen bemühten sich um soziale Balance. Die FDP hingegen versuche, die Gesellschaft mit neoliberaler Politik zu spalten.”
Hallo? Geht’s noch?? Wie kommt die Zeitung dazu, die von Westerwelle losgetretene “Sozialstaatsdebatte” (die keine Debatte ist, sondern eine Kampagne zur weiteren Auflösung des ehemaligen Sozialstaates) als “zu Merkels Verdruss” zu bezeichnen? Was tut diese Kanzlerin denn zur so notwendigen Stärkung des Sozialstaates?? – Und wo bitte bemüht sich Frau von der Leyen um “soziale Belange”? Das ist doch einfach nur noch eine Farce, und die Gewerkschaften machen ebenso mit wie die Presse. Ich könnte unentwegt kotzen.
Diese Scheinkämpfe die da geführt werden, diese hochalberne “Konkurrenz” zwischen CDU und FDP, sind doch an Banalität nicht mehr zu überbieten. Wir wissen doch alle, wofür die CDU in diesen Fragen steht – ihre Protagonisten wie Roland Koch, Herr Schünemann, Herr Kauder u.v.a. machen das doch immer wieder deutlich. Dass Frau Merkel sich dazu nicht äußert, sondern statt dessen mit einem Gewerkschaftsfunktionär zu dessen Geburtstag diniert, sollte uns eher das Fürchten lernen.
In der Süddeutschen sind ja gelegentlich wirklich wertvolle Artikel zu finden – aber dieser untermauert einmal mehr, auf welchem propagandistischen Niveau unsere “Qualitätsmedien” inzwischen angekommen sind. Man mag den ironischen Unterton des Artikels zwar bemerken – aber ohne deutliche Worte und Hintergründe und Kommentare bleibt er einfach ein propagandistisches Puzzleteil.
Es wäre ein Leichtes gewesen, all diese Behauptungen kurz ad absurdum zu führen und den Leser darüber aufzuklären, dass es sich dabei um Nebelkerzen handelt. Wieso der Autor das unterlässt, ist vermutlich den neuen Besitzverhältnissen des Zeitungsverlages geschuldet – da müssen wir eben mit diesem ironischen Unterton Vorlieb nehmen und uns die Fakten selbst zusammensuchen.
März 8th, 2010 at 09:13
Huber ist ganz offensichtlich ein Typ wie Norbert Hansen.
Es wird einem wirklich Angst und Bange.
Anstatt einen Streik gegen den weiteren Sozialabbau und das Verschleudern von Steuergelden an die Banken zu organisieren, geht Huber zum Kaffee trinken zu Merkel.
März 8th, 2010 at 09:52
Wascht euch! Rasiert euch! Verbessert die Umfragewerte!
März 8th, 2010 at 09:52
“Dreigroschen-Opa” …
Jetzt kann der Tag beginnen.
Dank und Gruß,
KL