Die sogenannten “Liberalen” sind ein Verein von Plapperpuppen, deren Realitätsverlust immer drastischer zutage tritt. Nachdem ich das zuletzt schon bei Rösler und Westerwelle festgestellt habe, ist mir heute Herrmann Otto Solms erschienen, nämlich im Radio, und ich hatte den Eindruck, daß da ein entkernter Laberapparat am Werke war, der schon auf die Frage nach dem Wetter die immer gleichen Parolen abläßt.
Interessant ist vor allem der Anfang des Telefoninterviews. Tom Hegermann befragte ihn zu Umfragen, in denen sich eine Mehrheit selbst der FDP-Wähler gegen Steuersenkungen ausspricht. Solms antwortet, die Befragung sei ja suggestiv, weil es der FDP gar nicht um Besserverdienende gehe. Darauf aufmerksam gemacht, daß ganz allgemein nach Steuersenkungen gefragt worden war, behauptet Solms: “die (Befragten) reagieren ja auch auf öffenltiche Meinung”.
Was schert in die Wirklichkeit? Tief sitzt das dumpfe Bewußtsein, wer da immer wieder “entlastet” werden soll, woraus unmittelbar die reflexhafte Lüge folgt, dem sei nicht so. Und selbst wenn eindeutig er selbst die Quelle dieser Fehlleistung ist, projiziert er die eigene Lüge schon dann auf eine Verschwörung “der Öffentlichkeit”, wenn sonst niemand davon spricht.
Es sei ein “Kommunikationsproblem”, wenn die Wähler den Blödsinn der FDP nicht gutheißen. In der Tat. Denn als “Kommunikation” ist das Mantra der nulldimensionalen Propaganda nun wahrlich nicht geeignet.
Daß innerhalb aller Wählergruppen dieser Unfug nicht gewollt ist und der schreiende Dissens innerhlab aller den Regierungsparteien inzwischen ohrenbetäubende Ausmaße annimmt, ficht den “Finanzexperten” nicht an. “Wir sind uns völlig einig”, gibt er zu protokoll.
Seine Abschluß-Fürbitte ist, man will es nicht mehr hören, das “einfache, verständliche und gerechte Steuersystem”. Er hat es schon so oft vor sich hin gestammelt, daß er selbst dabei dabei einschläft. Es heißt je eigentlich seit 15 Jahren “niedriger, gerechter, einfacher“, aber das sei geschenkt, es geht ja um “Entlastungen”.
Das also ist “Politik”, wie sie die FDP versteht. Nur in einem hat Solms recht, und das ist das Schockierende: Dieses unerträgliche hirnlose Gelaber hat der Partei einen Riesenerfolg beschert. Ich weiß nicht, was mich mehr anekelt: Die Zombie-Clowns, die mit drei strunzdummen Halbsätzen über Jahrzehnte das Volk verarschen oder der masochistische Wahlpöbel, der sie an der Macht hält.
Januar 9th, 2010 at 00:55
Keine Bange!
IMHO waren die Stimmzuwächse der FDP CDU-Wähler die keine grosse Koalition mehr wollten.
Wie die FDP nach Kohl ums Überleben kämpfte, wird sie es nach Merkel erst recht tun. Sie lebt primär von CDU-Leihstimmen.
Time will tell…
Januar 9th, 2010 at 01:03
Mein lieber flatter,
keine Sorge: Manchmal denke ich, es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis den Sprechrobotern ihre eigene Wahnwelt sprichwörtlich ins Gesicht explodiert.
Dann wiederum fürchte ich allerdings, dass selbst das den allgemeinen Wahnsinn nicht wird beenden können, sondern dass wir etwas noch sehr viel Tiefgreifenderes, Erschütternderes brauchen werden…
Januar 9th, 2010 at 01:04
Als Grönemeyer damals “Kinder an die Macht” sang konnte nun wirklich keiner ahnen, daß er von der FDP sprach…
Januar 9th, 2010 at 02:28
Ich weiß nicht, was mich mehr anekelt: Die Zombie-Clowns, die mit drei strunzdummen Halbsätzen über Jahrzehnte das Volk verarschen oder der masochistische Wahlpöbel, der sie an der Macht hält.
Ich kann gar nicht mehr sagen, wie mich beides anekelt.
Januar 9th, 2010 at 08:34
Mich ekelt eher der Wahlpöbel an. Dass genug Hohlköpfe und Dummschwätzer durch die Medien in die Öffentlichkeit kommen, ist die eine Seite.
Aber das sie auch noch über Gebühr Gehör finden und gewählt werden, ist doch das eigentlich Erschreckende.
Aber wie heißt es sprichwörtlich:
Die Dummen sterben nie aus…
Januar 9th, 2010 at 10:04
Die Mutter aller Umfragen war die Bundestagswahl. Und hierzulande sind Wahlen entscheidend, keine Umfragen. Die Bürger ernten jetzt bloß das, was sie am 27. September 2009 gewählt haben, die sollen sich also jetzt nur nicht wundern, war alles schon vorher bekannt. Aber wer liest schon Wahlprogramme?
Außerdem: Wenn es eine 15-Prozent-Partei schafft, den anderen in puncto Steuersenkungen ihren Willen aufzuzwingen, sind vielleicht die restlichen 85 Prozent schuld. Wäre ich FDP-Anhänger, was ich zum Glück nicht bin, würde mich die Durchsetzungskraft von Westerwelle & Co. riesig freuen. Von der FDP aus gesehen ist doch alles okay, oder nicht? Solange sie sich bei Wahlen 15 Prozent sichert und der Regierung ihren Stempel aufdrücken kann, besteht für sie auch kein Grund, ihre Taktik zu ändern.
Irgend ein kluger Kopf hat mal gesagt: Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient. Nur zur Erinnerung: Die Wähler müssen mit ihrer Entscheidung noch 93 Monate leben.
Januar 9th, 2010 at 11:30
@Michael Schöfer
Schlimmer noch ist und das sollte nicht vergessen werden:
Die “15-Prozent-Partei” ist von nur 10,3 Prozent der Wahlberechtigten gewählt worden. Leider sind 29,2 Prozent der Wahlberechtigten gar nicht wählen gegangen!
Januar 9th, 2010 at 11:52
Masochistischer Wahlpöbel? Manche nennen das Wählerbeschimpfung! Aber in der Tat, dieser Wahlpöbel existiert, er existiert. Insbesondere diesem CDU/CSU/SPD/FDP/Grünen-Wahlpöbel verdanken wir mit die heutigen Verhältnisse, nämlich Massenarbeitslosigkeit, Hartz 4, immer riesigere soziale Ungerechtigkeit, zunehmende Verarmung von immer mehr Mitmenschen, ein katastrophales Bildungs(Un)wesen, Überwachungsstaat, Sozialabbau überall, ständiges Privatisieren öffentlicher Dienstleistungen, ein damit bereits einhergegangener Stellenabbau im öffentlichen Dienst von über 2,2 Mio Jobs seit 1991(siehe stat. Bundesamt), Allmacht der Finanzwirtschaft über die ganze Gesellschaft.
Und wer hat das alles in den letzten 30 Jahren immer wieder mit seiner Stimmabgabe für die etablierten Parteien mitermöglicht? Eben dieser masochistische, tumbe, ignorante Wahlpöbel!
Dieses Volk hat genau die Politiker, die es verdient.
Dennoch dürfen wir nicht alle Wahlberechtigten in Deutschland diesem Mob zuordnen, denn bei der letzten BTW im September 2009 stimmten gerade noch ca.52% aller Wahlberechtigten für diesen Einheitsfront-Parteienklüngel aus CDU/CSU/SPD/FDP/Grünen.
Der Rest – fast die Hälfte aller Wahlberechtigten – wählte erst gar nicht oder stimmte für andere Parteien.
Genaugenommen hat also nur ein Teil dieses(Wahl)Volkes die Politiker bekommen, die es verdient, das diese wollte, und der andere Teil muss unter diesem leiden, leider.
mfg Bakunin
Januar 9th, 2010 at 13:54
@Bakunin
Nur einiges von dem, was du aufzählst, ist tatsächlich der Politik geschuldet – die eigentlichen Ursachen aber liegen in einem kollabierenden Gesamtsystem, auf das Politik eben nur noch falsche und noch fälschere Reaktionen bereit hält. Ich warne einmal mehr vor der Illusion, Politik könne in dem ihr vom System nun einmal gesetzten Rahmen noch etwas ‘grundlegend’ ändern. Andere ‘Akzente’ ja – was ja auch keinesfalls zu verachten wäre. Aber das war’s dann auch schon…
Januar 9th, 2010 at 14:29
Hallo,
man sollte nicht sagen, ein Volk hat die Regierung, die es verdient (die nordkoreanische oder chinesische Bevölkerung hat ihre Regierung sicher nicht verdient), sonder es muss heissen: Jedes Volk, in dem freie Wahlen möglich sind, hat die Regierung, die es verdient.
Januar 9th, 2010 at 14:38
Ich hab es schon so oft gesagt und geschrieben, an anderer Stelle, Demokratie ist die Diktatur der Stimmenmehrheit. Mehr nicht.
Und Einstein sagte schon treffend, die Herrschaft der Dummen ist unausweichlich …..
Und so herrschen die mit den Stimmen der Dummen gewählten Politiker über die Minderheit der Vernünftigen.
Pech. Denn wo, in welchem Land, ist eine Mehrheit der Vernunft zu suchen? Ich kenne kein Land das von Vernunft geleitet wird.
Januar 9th, 2010 at 15:51
Wen wundert es, dass Viele nicht mehr wählen gehen.
Rot-Grün bringt Hartz IV auf den Weg. Atomkraftwerke gibt es immer noch.
Schwarz-Rot zementiert den Weg, putzt zusätzlich den Banken den Hintern ab, Gewalt übt man schon mal am Hindukusch.
Gelb-Schwarz betet verstärkt den einzig wahren Gott an und arbeitet weiter an der Volksparalyse.
Aus Bürokratien werden Aristokratien. Demokratie ist eine Illusion.
Parteienwechsel sind nicht die Lösung. Es müssen Menschen Regierungsarbeit leisten, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen, soziale und umweltorientierte, gepaart mit Fachkompetenz ohne Tunnelblick und einem ausgeprägten Realitätssinn, dann könnte auch eine Wirtschaft im Gleichgewicht funktionieren.
Steuersenkung ist gut, ab jetzt werde ich der Wirtschaft auf den höchsten Gipfel und darüber hinaus verhelfen. Morgen esse ich zum Frühstück statt einem Brötchen 3 und übermorgen 6 und überübermorgen… – satt werde ich sowieso nicht. Wenn es hier dann gewaltig stinkt schütte ich die unermesslichen Mengen meiner Fäkalien anderen Völkern über die Köpfe, schadet nicht ist nur Dünger und hier ist alles schön sauber.
Derweil rotiert mein Bäcker, kein Personal mehr zu kriegen, die arbeiten bereits für meinen Friseur der mir sieben mal am Tag die Haare richtet, für meinen Autohersteller der noch mein 130stes Auto baut während ich schon den 700sten Daimler bestellt habe. Zwischendurch geht meinem Bäcker zu allem Überfluss das Getreides für meine Brötchen aus, aber wir wissen weiter und kultivieren den Mond. Die Lösung überhaupt, Expansion in die unendlichen Weiten des Weltraums.
Man kann den Massen nicht vorwerfen nur bis zu der Mauer die ihren Garten begrenzt zu sehen, wenn sie nicht über die Mittel verfügen diese Mauer zu überwinden. Und dazu gehört unter anderem ein gerüttelt Maß an Ideenreichtum, was wiederum ein aktives Hirn voraussetzt. Niemand kann dafür verantwortlich gemacht werden, dass er blond und nicht rothaarig geboren wurde.
Hackt nicht auf denen rum die nicht über Eure Intelligenz verfügen – entwickelt lieber Ideen, wie wir eine Gesellschaft für alle schaffen können, weltweit.
Januar 9th, 2010 at 15:58
“Jedes Volk, in dem freie Wahlen möglich sind, hat die Regierung, die es verdient.”
Das sollte sich doch – der Wurm deutete es schon an – spätestens seit 1998ff auch erledigt haben. Ansonsten Empfehlung: C.B. MacPherson ‘Nachruf auf die liberale Demokratie’. Ist von 1972(!) und mW vergriffen, gibt’s aber noch antiquarisch.
Januar 9th, 2010 at 18:56
Am interessantesten an der Umfrage finde ich folgendes:
“Am größten ist die Ablehnung mit 69 Prozent unter den Besserverdienern mit mindestens 3.000 Euro netto im Monat. In Haushalten mit weniger als 1.500 Euro netto finden sich mit 49 Prozent die meisten Befürworter für Steuersenkungen.”
Wer 1.500 Euro im Monat verdient, zahlt doch gar keine Steuern mehr! Die haben gar nichts von Steuersenkungen. Da zeigt sich, dass der Solms zwar blöd schwafelt, aber schlau handelt.
Auffällig ist die Rethorik der FDP seit längerem insofern, als keine Partei so permanent penetrant ihre leicht durchschaubar dummen Parolen wiederholt. Kaum sehen die irgendwo ein Mikrophon, wird sofort die immer gleiche Platte abgespult. Da steckt System hinter. Das ist moderne PR. Und wer ist der Vater der PR? Edward Bernays, dessen Bücher schon Göbbels im Schrank stehen hatte.
Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass die FDP vor allem bei den kleinen Leuten bei der letzten Wahl ihre Zuwächse hatte.
Ich fürchte, dass also dieses Kalkül aufgeht. Der Erfolg ist messbar.
Kritik und rationale Argumentation werden sinnlos. Sie werden ersetzt durch die Gehirnwäsche-Technologien eines noch diffusen aber immer offensiver werdenden postmodernen Faschismus’. Wenn man die FDP-Politiker so beieinander stehen sieht, wie sie dann aufgesetzt selbstbewusst lachen, grinsen und sich dabei gegenseitig auf die Schulter schlagen, fehlt eigentlich nur noch die bräunliche Uniform, um an gewisse einschlägige Heimatfilme erinnert zu werden …
Januar 9th, 2010 at 19:40
Also eines ist der Regierung zumindest gelungen – die Öffentlichkeit immer wieder mit den Steuersparplänen abzulenken. Und alle Medien machen da schön mit.
Aber macht die Regierung sonst irgendetwas? Vielleicht bin ich schon zu medienmüde – aber ich seh eigentlich nicht, dass irgendwas geschieht was eine Bundesregierung benötigen würde. Die Länder stehen vor Problemen weil Ihnen hinten und vorne Geld fehlt und die Wirtschaft wird wohl auch nicht so schnell losstarten und damit wird die Arbeitslosigkeit sicher dieses Jahr ein ernstes Problem.
Irgendwann kommt dann auch die Schuldenbremse auf uns zu – und die Möglichkeit immer mehr an Schulden aufzunehmen um ein Budget zu erstellen wird auch wegfallen – aber ich hör und seh nichts davon, dass dazu wirklich Änderungen an dem derzeitigem System geplant werden. Die “Steuerentlastungen” sind derzeit in aller Munde, werden als sinnvoll (Regierung) oder unsinnig (Opposition + alle die noch denken können) bezeichnet – aber wie dieser Staat seinen “ganz normalen” Verpflichtungen nachkommen kann wird überhaupt nicht ersnthaft diskutiert.
Eigentlich hoffe ich nur dass wir irgendwie die nächsten 4 Jahre “überleben”, dass nicht allzuviel kaputt gemacht werden wird und dass dann bei den nächsten Wahlen wieder eine Regierung ermöglicht wird die diesen namen auch verdient.
Januar 9th, 2010 at 20:03
Ich hätte da noch ein Schillerzitat.
Schließlich ist Bildung ja eines der hauptthemen bei der täglichen “Mutti, SpongeBob & Friends-Soap”.
Ist aus dem Demetriusfragment. Und passt wie ein Hammer auf ein Ei:
“Das Volk muß untergehen, wo Mehrheit siegt und Unverstand regiert.”
Gruß bel(-;
Januar 9th, 2010 at 20:11
@Bernd: Stimmt soweit. Nach mir ;-) hat ja sogar schon der Spiegel bemerkt, daß Merkel gar nicht regiert – und sonst auch niemand. Was willste machen? Die Stimmen sind halt abgegeben.
Januar 9th, 2010 at 21:08
“Ich weiß nicht, was mich mehr anekelt: Die Zombie-Clowns, die mit drei strunzdummen Halbsätzen über Jahrzehnte das Volk verarschen oder der masochistische Wahlpöbel, der sie an der Macht hält.”
Im Grunde handelt es sich bei FDP-Wählern um Personen, die ihren eigenen Frust mittels FDP an Personen auslassen wollen, die vermeintlich Schuld an an ihrer Misere sind (“Sozialschmarotzer”, “fette Beamte” etc.)
Dabei spielt es nur eine sekundäre Rolle, ob Westerwelle eine Sprechpuppe ist, die gerade einmal drei Sätze sprechen kann.
Januar 9th, 2010 at 22:58
Schade, schade, dass sich die SPD ihre Ohren nach Lafontaine von wirtschaftsnahen Wissenschaftlern und Verbänden hat beknabbern lassen. Sie hat die _reine_Marktlehre_ als “pragmatisch” u.s.w. deklariert und das, was mal als “Rheinischer Kapitalismus” galt, sorgsam ins Abseits stellt. Das ist der Boden, auf dem sowas wie die FDP gedeihen kann.
Weiterer Anlass für die Misere ist eine unkritische, nachplappernde, nicht zum Denken bzw. zum Widerspruch fähige Journallie gewesen. Nicht jeder kann VWL studiert haben, aber man muss doch auch nicht alles glauben! Insbesondere wenn es konsequent um den Abbau von Arbeitnehmer- und Arbeitslosenrechten geht.
Und dann noch der Spiegel unter Stefan Aust – “Netzwerker” und Wirtschaftsfreunde verbünden sich zum Generalangriff auf den kleinen Mann…
Den Hauch des Todes spürt die SPD völlig zu Recht.
Januar 9th, 2010 at 23:07
Peinhard Says:
Januar 9th, 2010 at 13:54
@Bakunin
“Nur einiges von dem, was du aufzählst, ist tatsächlich der Politik geschuldet –”….
Von der Politik können wir allein schon deshlab keine großen Würfe mehr erwarten, da diese sich schon seit langer Zeit selbst verkauft hat, gegenüber dem Großkapital und den vermeintlichen “Sachzwängen”.
Außerdem profitieren auch viele Politiker entweder schon während ihrer Amtszeit oder danach von ihren “Leistungen” für gewisse mächtige Interessen.
Im Grunde ist das ganze politische System, dieser ganze Parteienstaat korrupt, nur noch eine Karikatur – gemessen an seinen hohen Selbstansprüchen.
Daher fallen auch alle wichtigen Entscheidungen betreffs dieser Gesellschaft schon lange außerhalb der Politik, diese hat diese dann nur noch dem tumben Volke als angeblich selbst ersonnene “Reformen” zu verkaufen.
So war es mit allen bisherigen “Reformen”, so läuft es auch bei den jetzigen Planungen für den weiteren Abbau des Sozialstaates, aLLes kommt aus den think tanks des Kapitals, welche sich die Politiker wie hölzerne Marionetten halten, sie entsprechend zappeln, Sprechblasen absondern lassen.
Jeder bewusste Nichtwähler ist heutzutage eigentlich ein vernünftiger Staatsbürger, da er sich bewusst diesem ganzen Kaperlestheater bei den sogenannten “freien Wahlen” entzieht.
Ich denke, wirkliche Veränderungen und Verbesserungen können nur noch außerparlamentarisch zu Wege gebracht werden, durch eine neue, aber noch viel mächtigere “APO” als einst, insbesondere unter Teilnahme möglichst vieler Arbeitnehmer, ob gewerkschaftlich organisiert oder nicht.
Mit “WÄHLEN” ist in diesem Lande nichts mehr zu verändern!
mfg Bakunin
Januar 9th, 2010 at 23:23
Das sehe ich freilich ein wenig anders. Man sollte bei aller Korruption und Maskerade nicht vernachlässigen, daß dieses Schauspiel den Parlamenten Macht verleiht. Was sie daraus machen, ist eine Sache, wenn die Resignation aber so weit geht, daß gerade kritische Bürger völlig resignieren, könnten wir bald erfahren, wieviel Macht die Politik sehr wohl noch hat.
Im Gegenteil sollte die Drohung aufrecht erhalten werden, daß unter Umständen doch noch einmal demokratische Kontrolle stattfindet – auch durch die gewählten Parlamentarier.
Januar 9th, 2010 at 23:29
@bakunin: APO ist immer gut!
Frei wählbar oder auch nicht:
https://www.sven-giegold.de (grün)
https://www.antje-vollmer.de (grün)
https://www.bodo-ramelow.de (linke)
https://www.oskar-lafontaine.de (linke)
https://www.ottmarschreiner.de (spd)
Januar 10th, 2010 at 03:23
Um mal zu Solms zurueckzukommen:
Was man inhaltlich von dem zu erwarten hat, kann man jederzeit auf der You-tube Seite der FDP hoeren:
In der “Kultserie” Fricke und Solms.
Seine sonstigen “Reden” sind zwar rein wortzahlmaessig durchaus umfangreicher, aber dank stark gesunkener Inhaltsdichte genauso sinnfrei.
Nachdem es nix mit dem Finanzministerium geworden ist, wird die Serie leider wohl nicht fortgesetzt. Schade, schade.
Muss ich mich halt weiterhin mit der letzten Folge begnuegen, in der Fricke im kaputten Aufzug stecken bleibt.
Und dass, nachdem der kleine Ausgabenkuerzer wahrscheinlich vorher noch selbst das Budget fuer die regelmaessige Wartung gestrichen hat.
FDP unzensiert!
Januar 10th, 2010 at 11:30
flatter Says:
Januar 9th, 2010 at 23:23
“Das sehe ich freilich ein wenig anders.”
Na, wenn Politik denn tatsächlich so viel Macht hat, warum nur trat dann der “mächtige” Finanzminister Lafontaine 19999 völlig überraschend von allen Ämtern zurück, obwohl er große Dinge vorhatte, deshalb von ein englischen Zeitung als der “gefährlichste Mann Europas” bezeichnet wurde?
Warum übte er damals seine große “Macht” als Finanzminister nicht aus?
Weil er schnell erkannte, dass g e g e n die mächtigen Interessen des Großkapitals kein Minister ernsthaft regieren kann?
Selbst wenn Politiker sich mal außnahmsweise einbilden, sie hätten tasächlich “Macht”, wie lange halte sie sich dann in ihren Ämtern?
Weshalb erlitten andere sonderbare “Unfälle”?
In diesem Land wird n i e m a n d Minister ohne v o r h e r bereits seine K O T A U vor den Interessen des Großkapitals gemacht zu haben.
Daher können die Leute wen oder was wählen wie sie wollen, die Politik ist schon immer vorherbestimmt…
So war es schon immer in diesem Land, seit 1949!
Januar 10th, 2010 at 12:10
irration Says:
Januar 9th, 2010 at 23:29
@bakunin: APO ist immer gut!
Bezüglich der Liste: Lediglich Oskar ist ein wenig vertrauenswürdig, den Rest kann man vergessen!
Januar 10th, 2010 at 15:09
“Die Zombie-Clowns, die mit drei strunzdummen Halbsätzen über Jahrzehnte das Volk verarschen oder der masochistische Wahlpöbel, der sie an der Macht hält.”
Vielleicht sind die Deutschen ja einfach nur Strategen. Da man das Schweinesystem nicht reformieren kann, braucht man Leute, die es möglichst schnell an die Wand fahren. Und wer wäre da besser geeignet als die FDP.
Im übrigen: die beste Möglichkeit, einer Partei zu schaden, war ja in den letzten Jahren immer noch, sie zu wählen.
Januar 10th, 2010 at 16:39
Unterschätzt diefeinen Herren nicht – nicht nach ihren Worten, nach ihren Taten sollt ihr sie beurteilen.
Und da sind sie schon fleissig, wie man hört. Die Pharmalobby war erfolgreich, und, vermutlich in aller Stille, wird ein Störfaktor erst entschärft, dann beseitigt. Diese hässliche Einrichtung, die Kosten und Nützlichkeit der wunderbaren Forschungsergebnisse pharmazeutischen Eifers um das Wohlergehen der Menscheit untersucht, wird zumindest in der Zukunft auch darauf achten, dass die wirtschaftlichen Interessen der Industrie angemessen bei der Mitteilung von Untersuchungsergebnissen berücksichtigt werden.
Standortinteressen können dann schon einmal dazu führen, dass ein überteuertes und/oder nutzloses Medikament nicht abwertend beurteilt wird.
Januar 11th, 2010 at 00:39
Wenn alle die, die nicht wählen gehen, meinetwegen die Linke, die Piraten und andere wählen würden, die GEGEN das System stehen, dann wäre ich sehr gespannt, was passiert. Und erst dann würde ich evtl. behaupten, daß Wahlen nix ändern (wenn also trotz entsprechender Mehrheit keine wirklichen Änderungen vollzogen werden, egal warum). Bis dahin finde ich den Spruch vollkommen beschissen und ärgerlich, da er jene, die den Arsch nicht einmal alle 4 Jahre hoch kriegen, um ein Kreuzchen zu machen, in Schutz nimmt, was ich ablehne.
Januar 11th, 2010 at 13:04
@Bakunin, flatter
Wenn ich davor warne, sich der Illusion hinzugeben, Politik im Rahmen dieses Systems könne wirklich etwas verändern, dann ist das mitnichten ein Plädoyer für’s Nichtwählen! Natürlich sollte man auch weiterhin wohlbedacht sein Kreuzchen machen, auch wenn man sich dieser Illusion nicht (mehr) hingeben mag.
Januar 12th, 2010 at 15:44
[...] im Denken Sloterdijks. Er ist also bestens angepaßt. Er ist der ideale Philosoph des Sprechblasen-Politikers, er ist der führende Philosoph der Restauration. Nur so ist sein Erfolg zu [...]