abspd

Die Spezialdemokraten haben eine sehr naheliegende Idee, die ihnen eigentlich schon früher hätte kommen können: Sie fordern ihre mutmaßlichen Wähler auf, sich künftig selbst zu vereimern. Was soll man schon mit dem penetranten Wahlversager und Virtuosen des Fettnäpfchen-Twister anfangen, den sie sich da zum Spitzelkandidaten der Wirtschaftskompetenten erkoren haben? Ein Programm muss her, und zwar eines, das … irgendwie Hoffnung birgt.

Nun muss man als Kenner der Fachexperten für Programmyoga immer wieder mal darauf hinweisen, was das für “Sozialdemokraten” so bedeutet, ein Programm:

“Den Menschen verpflichtet, in der stolzen Tradition des demokratischen Sozialismus, mit Sinn für Realität und mit Tatkraft stellt [sie] sich in der Welt des 21. Jahrhunderts [...] ihren Aufgaben“

“Seit das Ziel der gleichen Freiheit in der Moderne zum Inbegriff der Gerechtigkeit wurde, waren und sind Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität die Grundwerte des freiheitlichen, demokratischen Sozialismus. Sie bleiben unser Kriterium für die Beurteilung der politischen Wirklichkeit, Maßstab für eine bessere Ordnung der Gesellschaft, Orientierung für das Handeln”

“Der demokratische Sozialismus bleibt für uns die Vision einer freien, gerechten und solidarischen Gesellschaft, deren Verwirklichung für uns eine dauernde Aufgabe ist“.

Jekami zu LMA

So, nur zur Erinnerung: Das ist immer noch nicht die Agenda von Gysis Gurkentruppe, den demokratischen Sozialen links von den sozialen Demokraten. Das ist das Hamburger Programm der original echten “SPD”, das ist offiziell gültig. Heute. Jetzt. Hier. Peer Steinbrück ist demnach der oberste Sozialist bei denen. Zusammengefasst, kann man also ein paar Blümchen auf das Papier malen und sich damit in schweren Zeiten (die es ja immer sind für die Partei und ihre Opfer) hintenrum reinigen. Ich habe das bis heute nicht kapiert, was sie damit bezwecken. Ob sie wohl meinen: “Leute, wenn ihr Demokratie wollt, müsst ihr unbedingt mal Sozialismus ausprobieren. Haben wir aber derzeit nicht im Angebot, es ist leider gerade Marktwirtschaft®. Geht uns also bitte nicht mit ‘Demokratie’ auf den Wecker!“? Man weiß es nicht.

Jetzt sollen also die Wähler das Wahlprogramm mitgestalten. Da können sie dann alles reinschreiben, was sie wollen, und der Peer macht nachher sowieso was anderes. Kennt man schon von ihm, der hört ja nicht einmal auf den eigenen Vorstand. Von “Basis” oder “Wählern” wollen wir aus Gesundheitsgründen gar nicht erst anfangen. So könnte es also gelingen, ein erzdemokratisches Programm zu erarbeiten, das obendrein keine Wünsche offen lässt. Doch ehrlich, es kann das beste Wahlprogramm aller Zeiten werden. Nach der Wahl winken wir ihm dann mit Tränen der Rührung nach, wenn es im nächsten tiefen Abgrund® verschwindet. Bis zum nächsten Mal bei der nächsten Wahl.