feyglobZum Warmlaufen will ich die jährliche Danksagung samt Offenlegung meiner Nebeneinkünfte ablegen. Dankefeyn für alle großen und kleinen Spenden 2012! An direkten Spenden haben mir gewogene Leser und Leserinnen dieses Jahr wieder 1586,70 Euro zukommen lassen. Zum Vergleich: In 2011 waren es 1539,33 und 323,27 Euro über flattr. Ich habe inzwischen PayPal und flattr abgeschaltet, letzteres vor allem, weil das de facto ein Parkplatz von PayPal war. Der Verlust ist zu verkraften, wenn auch spürbar. Auffällig ist, dass 3/4 der Spenden in der ersten Jahreshälfte aufliefen. Ich erlaube mir bei der Gelegenheit noch einmal auf “Klick da Button” in der Sidebar aufmerksam zu machen, wenn ihr die Welt effektiv verbessern wollt.

Die Leserzahlen haben sich recht ordentlich entwickelt, schwanken um gut 2500 echte Leser pro Tag, Tendenz leicht steigend. Die Kommentarquote war in 2012 noch höher als zuvor, derzeit ist ein deutliches Down, was aber regelmäßig unregelmäßig vorkommt. Ich finde die Entwicklung recht spannend; in den Jahren seit dem Anfang von Feynsinn hat sich die Zusammensetzung der Stammkommentatoren laufend verändert. Einige sind geblieben, andere haben sich zurückgezogen. Das zeigt mir, dass sowohl Kontinuität herrscht als auch Veränderungen stattfinden. Ein Mix, den ich generell gut finde.

Major Tom to Ground Control

Die Schwerpunkte und auch meine Ansichten haben sich mit den Jahren deutlich verändert. Nicht nur, dass ich immer weniger auf den tagespolitischen Murks eingehen will. Ich mache das nach wie vor, aber es schmerzt beinahe physisch, und ich kann den Quatsch eigentlich nicht mehr ernst nehmen (siehe unten). Berichte über das Gehampel da draußen fokussieren also eher auf neue Tiefpunkte, Stilübungen und Gelegenheiten, bei denen ich mich warum auch immer trotzdem aufrege.

Mein Blick auf die Welt der Wirtschaft hat sich nicht nur während der “Finanzkrise” verändert. War ich anfangs noch so etwas wie ein Linkskeynesianer, bin ich inzwischen zum Teilzeitmarxisten mutiert. (Los, sag’, dass es dir Spaß macht in deiner Schublade!) Bei aller unangenehmer Erfahrung mit dogmatischen Marxisten kommt man ja am Ende doch nicht umhin. Was willste machen?

Ich frage mich derzeit, wohin die Reise geht und wie ich die letzten Jahre einschätzen soll. Ist es vielleicht ein großer Fehler, sich zu weit vom politischen Alltagsgeschäft zu entfernen? Werde ich irgendwann stumm oder lasse nur noch surreale Texte ab, weil Wirklichkeit eh keine Rolle mehr spielt in Spätkapitalismus? Werde ich Rennfahrer, Astronaut oder Filmstar? Die Mitreisenden sind gefragt. What say you? Was ist das nächste Reiseziel?

p.s.: Wer unbedingt meint, sich zu dieser Simulation eines relevanten politischen Ereignisses im Flachpfeifenland äußern zu müssen, möge auch das hier tun. Kost’ ja nix. Ich selbst poliere derweil den Mond in meinem Paralleluniversum und mache mich über den Fisch her.