Sarrazin: Die Untermenschen und ich
Posted by flatter under PolitikKommentare deaktiviert
02. Okt 2009 0:16
Ein Bild, von dem man sich leicht abgrenzen kann, wenn man glaubt, man habe irgend etwas geschafft im Leben: Der saufende dumme Faulpelz, der noch nie die Idee hatte, etwas Nützliches zu tun. Lebt von der Stütze, hängt mindestens den halben Tag vor der Glotze und weiß, daß er ein Recht auf Sozialhilfe, ALG II oder sonstiges hat. Womöglich wird er sogar gewalttätig, wenn man ihm auch nur andeutet, was man von ihm hält.
Es gibt solche, auch ich bin ihnen schon begegnet. Tatsächlich halte ich mich auch für etwas Besseres. Ich bin gebildet, engagiert und sozial, gesellschaftlich integriert. Ich verfüge über gute Manieren, bin meist höflich und verabscheue Gewalt.
Ein wenig elitär vielleicht sogar, ich muß Leute nicht haben, die einem Blatt glauben, das seit Jahrzehnten von Hetze lebt. Leute, die nicht merken, daß sie selbst Opfer dieser Hetze sind.
Ich habe aber keine Angst vor diesen Leuten. Wenn ich sage, daß ich höflich bin, dann natürlich auch ihnen gegenüber. Wenn ich von Menschenrechten spreche, dann meine ich auch sie und erschrecke darüber, daß ich das betonen muß. Wenn etwas schief läuft auf diesem Planeten, dann sind die Opfer der Fehler auch dann Opfer, wenn sie selbst welche machen. Wenn jemand grenzenlos faul ist, dann finde ich das äußerst unschön, aber das ist kein Grund, jedem Faulheit zu unterstellen, der “nichts” tut. Und wenn es viele Ursachen für Arbeitslosigkeit oder sonstige Erfolglosigkeit gibt, dann ist Faulheit die am wenigsten relevante, diejenige, den man am schlechtesten nachweisen kann und diejenige, gegen die nun wirklich kein Kraut gewachsen ist.
Es scheint sich unter dem schiefen Leistungsbegriff des Neoliberalismus eine Kaste von Emporkömmlingen herausgebildet zu haben, die für solche simplen Erwägungen nicht mehr zu haben sind. Sie wollen “Leistungsträger” sein, was nichts Anderes heißt, als daß sie einen gewissen beruflichen Erfolg haben und sich zwanghaft von allem und jedem angrenzen müssen, was “unter” ihnen kommt. Dieser Herrenmenschen-Zynismus ist schon lange nicht mehr typisch für Großgrundbesitzer und Sklavenhalter, sondern vor allem für solche, die sich zu Höherem berufen fühlen.
Womit wir wieder bei gewissen “Sozialdemokraten” sind. Aus der Arbeiterpartei, die sich um die Belange der unteren Schichten kümmern wollte, die die Rechte der Abhängigen gegen die Besitzenden in der jungen Bundesrepublik organisierte, wurde eine Interessensvertretung derjenigen, die es geschafft hatten. Die sich durch Fleiß oder Glück oder beides ein wenig Wohlstand geschaffen haben. “Die” sind dabei vor allen die Nachkriegskinder und ihrer Eltern, denen sie ihren Stand eigentlich zu verdanken haben. Davon wollen sie freilich ebenso wenig wissen wie von denen, die es eben nicht geschafft haben bzw. es heute nicht schaffen.
Eine explosive Mischung ist dieser kleine Erfolg in Verbindung mit einer Kindheit im Nachkrieg. Einerseits war die Situation wie geschaffen für steten Aufstieg, andererseits besteht der Mythos, man habe “nichts” gehabt und etwas daraus gemacht – wie leicht muß es dann heute sein, wenn man sich nur anstrengt?
Hinzu kommt eine Dimension, die sich dieser Überheblichkeit anschließt: Es gibt da welche, die haben noch mehr Erfolg. In einer Welt, in der solcher, zumal in harter Währung, zum allgemeinen Fetisch wird, ist das für die Aufsteiger und Halberfolgreichen ein böses Gift.
Wer nämlich nicht den Charakter hat, hinauszuschauen über seine eigene kleine Welt und das, was da zählt, muß sich den Erfolg der Erfolgreichen mächtig zurechtbiegen. Es muß da etwas geben, was den Erfolg gerecht macht. Daraus resultiert, daß Reichtum und Macht gleichermaßen legitim sind wie Armut und Ohnmacht. Das Zauberelixir, das diese Welt zusammenhält, ist Leistung. Wer arm ist, leistet nichts. Wer etwas leistet, ist nicht arm.
Das Dilemma, sich selbst für einen Leistungsträger zu halten und ertragen zu müssen, daß es immer welche gibt, die trotzdem mehr haben, ist lösbar. Da in der Leistungsgesellschaft der Erfolg generell nicht von Wohlstand abgekoppelt werden darf, können Reichtum, Macht und ihre Ursachen nicht als “ungerecht” betrachtet werden. Daher ist die Oberschicht unantastbar und die “Mitte” der Halbmächtigen macht sich die Interessen der Oberen zu eigen. Dazu muß ganz folgerichtig die Unterschicht für ihr Elend selbst verantwortlich gemacht werden.
Schröder, Müntefering und die Lautsprecher der Agenda-Fraktion haben diese Ideologie gnadenlos vertreten und verteidigt. Wer nicht arbeitet, muß auch nicht essen.
Um die ganze Widerwärtigkeit dieser Doktrin zu entfalten, fehlt nur noch ein Element, das die einstige Sozialdemokratie von Kurt Schumacher und Willy Brandt endgültig pervertiert: Rassismus, Hetze gegen Minderheiten, Faschismus.
Neben Wolfgang Clement steht Thilo Sarrazin für einen Schlag furchtbarer Politiker, die in der SPD Karriere gemacht haben und sich durchaus auch für höhere Weihen in der NPD eignen. Darüber hat sich noch keine Medienöffentlichkeit echauffiert, im Gegenteil werden diese braunen Radfahrer als “unbequeme Querdenker” noch hofiert.
Wenn eine deutsche Sozialdemokratie noch einmal ernstgenommen werden will, muß sie sich nicht von der Linkspartei und deren Geschichte distanzieren. Sie muß vielmehr ihre eigene Gegenwart verarbeiten, die auch von einem “Denken” geprägt ist, das sich die Bezeichnung “faschistoid” redlich verdient.
Oktober 2nd, 2009 at 01:28
Diesem Beitrag stimme ich inhaltlich zu 100% zu.
Oktober 2nd, 2009 at 04:53
Elixir mit “i” zu schreiben ist ja schon aufreizend bourgeois, wie entzückend. So als Gegengewicht zu dem leicht prolligen Tohuwabohu mit dem genus der Relativpronomen von “Ursachen” in Absatz 3. Immerhin, so ist es ausgewogen :-)
Beim neiderfüllten Blick auf die Habenden könnte man sich damit trösten, dass familiär angehäufte Güter sich nur in wenigen Familien über mehr als 2-3 Generationen halten. Die Sprosse reicher Familien hauen gerne mal was auf den Kopp, sei es aus Unvermögen, Gier oder tatsächlich aus Idealismus (ja, auch das gibts, ich selbst [über]lebe u.a. hiervon und führe die Managerboni meiner kulturbeflissenen Auftraggeber wieder dem Kreislauf zu).
Und ich frage mich: ist die “Mitte der Halbmächtigen” wirklich schon die Unterschicht des Neoliberalismus, oder irre ich, wenn ich noch darunter Heerscharen von hoffnungsfrohen Noch-nicht-Halbmächtigen FSCDPU-Wählern ausgemacht zu haben glaube, auf die dann wohl der Rinnstein wartet?
Oktober 2nd, 2009 at 06:24
Danke für den Beitrag.
Nichts gegen den Blog, so etwas würde ich nur gerne mal in einer großen Tageszeitung als Kommentar mit anschließender Diskussion in den TV-Schwatzrunden sehen…
Hat jemand gestern diesen Schnösel Fleischhauer vom Spiegel bei der Ilner gesehen? Der behauptete doch tatsächlich, dass rd. 8 Mio. Hartz IV Empfänger gleizusetzen sind mit den Wählern der Linken bei der Bundestagswahl.
Der Linke Vertreter kam nicht zu Wort und sonst machte keiner aus der Runde sein Maul auf, das Publikum klatscht.
So lange fortwährend keine faulen Eier auf diese Dummschwätzer geworfen werden, wird es diese geistigen Tiefflieger immer wieder geben.
Weiß gar nicht, warum ich mir so was anschaue, muss aber zu meiner Entschuldigung sagen, dass ich die Wiederholung in der Nacht gesehen habe, weil ich nicht schlafen konnte.
Bei Sarrazin stelle ich mir immer die Frage, ob er selbstbestimmt ist oder jemand seine Dummheit für eigene Zwecke ausnutzt?
Oktober 2nd, 2009 at 08:40
flatter, mitten ins Schwarze. Neulich habe ich mir im Rahmen meiner ehrenamtlichen (kirchlichen) Jugendarbeit mal das Parteiprogramm der NPD zu Gemüte geführt, wiewohl mir darüber fast übel wurde.
Der Herr Sarrazin würde da sehr gut reinpassen.
Wann schmeißt die SPD solche Typen endlich raus? Beim Clement hatte ja auch keiner die Eier in der Hose, von daher überrascht es mich bei Sarrazin auch nicht.
Allerdings verstehe ich nicht, warum sein Arbeitgeber ihn nicht zurückpfeift. Wenn ich es wagen würde, derartige Wellen zu machen, wäre ich gaaanz schnell weg vom Fenster …
Oktober 2nd, 2009 at 10:03
Ich habe über diesen Nachwuchs-Adolf auch schon geschrieben:
https://fletcher2.wordpress.com/2009/09/30/was-ist-aus-dir-geworden-berlin/
Sarrazin ist das beste Beispiel für einen Herrenmenschen. Er müßte aus der Partei, die das Wort “sozial” in ihrem Namen trägt, ausgeschlossen werden. Hoffentlich ermittelt die Staatsanwaltschaft nicht nur, sondern klagt auch an.
https://www.bild.de/BILD/politik/2009/10/01/ex-finanzsenator-thilo-sarrazin/verdacht-wegen-volksverhetzung.html
Oktober 2nd, 2009 at 10:31
@glupsch: Danke für den Hinweis. Das Tohutofu verdankt sich nicht meiner proletarischen Herkunft, sondern dem Umstand, daß dort ursprünglich “Grund” stand.
Oktober 2nd, 2009 at 10:49
das schlimmste ist, wie ftd oder welt diesen typ auch noch verteidigen und ihn als aufrechten charakter feiern.
Oktober 2nd, 2009 at 11:47
Chefkoch Sarazin hat mal wieder ein Rülpser abgelassen.
Ist der Charakterzwerg eigentlich schonmal einem einzigen klugen Satz aufgefallen?
Egal, der Mann hat zumindest keine gestalterische Macht mehr in diesem Land, so ist er eigentlich nur ärgerlich diese möchtegern Elite zu ertragen.
Oktober 2nd, 2009 at 12:56
Das ist treffend formuliert. Mehr als Sarrazin ist für mich die Lettre International der Gegenstand des Skandals. Ich habe sie lange gelesen, aber im letzten Jahr abbestellt. Sie ist schon ein tolles Blatt, aber mir wurde sie zuletzt zu abgehoben, zu auffällig fern von den realgeschichtlichen Phänomenen, zu künstlich distanziert von allen materiellen Lagen. Ein unbekümmertes Blatt mit wenig Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen., dafür mit allerlei schöngeistigen Ergüssen. Dass die jetzt Sarrazin eine Plattfrom bieten, seinen Fähigkeitsrassismus kund zu tun. Die Leistung scheint der strahlende Punkt unser aller zu sein. Ohne leichten Ausweg davon sind wir auf ideologisch parametrisierte ichrelative Vollzüge eingezwungen. Es ist dies der “Rassismus” (es kein Rassismus, weil er nicht auf ein Rassenkonstrukt bezogen ist) unserer Tage. Ein passender Anglizismus wäre wohl: Capabilism. Auf Deutsch tue ich mich schwer. Mir scheint, dass es dieses Phänomen ist, an dem sich die Aufklärung unserer Tage abarbeiten wird müssen. An der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Fähigkeiten. Dass nämlich die Fähigkeiten eines Menschen, wie immer sie ausschauen mögen, welche Neigungen in ihnen wirken, welche Tendenzen sie haben, wie vielschichtig sie sind, den materiellen Status eines Menschen bestimmen dürfen. Nicht umsonst arbeitet eine gigantische Appartur aus Messungen und Tests an der Vermessung der biopsychosozialen Potentiale der Menschen und hierarchisiert sie danach. Katholische Soziallehre oder Kommunismus, damit haben sie alle ein Problem. Wo das kleinbürgerliche Mitläuftertum die Seelen wässert, ohnehin. Da ist eine Blume zuviel in Nachbars Wiese schon Anlass zu innerer Spannung.
Der Capabilismus ist vom gleichen menschenverletzenden und -verachtenden Schlag wie jeder Rassismus, Klassismus und wie sie alle heißen mögen. So wie es keine Rassen gibt, gibt es keine vergleichbaren Fähigkeiten.
Oktober 2nd, 2009 at 13:10
ich glaube, dass die ansichten eines sarrazin oder clement keine einzelmeinung sind, sondern von einem grossteil der “rechten” spdler auch geteilt werden wie auch von einem gutteil der herrschenden. warum werden denn in den medien keine empörungsschreie laut, warum ermittelt kein staatsanwalt?
und, was die “noch-nicht-halbmächtigen” betrifft, da stimme ich glupsch voll zu. jahrelange gehirnerweichung führt zur falscheinschätzung der eigenen situation.
Oktober 2nd, 2009 at 13:54
ich halte es eigentlich für arg verkürzt, das was Sarrazin sagt, rein aus seiner Psychologie zu erklären. Wenn eine ganze Gruppe von Politikern letztendlich “überflüssiger, nutzloser Esser” identifiziert, so wird hier ein neuer (und alter) politischer Standpunkt eröffnet: Gemessen an dem was die Politik mit Ihnen vorhat, genügen Sie nicht den Ansprüchen derselben. Sie verursachen Kosten statt Leistung zu erbringen, an der sich der Staat bedienen kann. überbevölkerung im eigenen Land. Wobei das “Über” sich am Bedarf von Staat und Kapital misst (auch ein schönes Dementi des “Wirtschaft Und Staat sind für den Menschen da”. Umgekehrt wird ein Schuh draus! Hartz IV ist prototypisch dafür. Das Urteil “unnütz” wurde auf eine Gruppe von Menschen ausgedehnt, die bis dato noch als Arbeitsmarktreserve gehalten wurde. Damit ist es vorbei. Dass dann – mit dem Urteil der höchsten Instanz im Rücken – die “Leistungsträger” mit ihrer Verachtung und Hass dem “Faulenzer” gegenüber auftreten – wen wundert es? Und dass zur Exekution des Urteils auch entsprechende Charaktere gehören, die weder Barmehrzigkeit oder was auch immer kennen, sondern nur “Leistung” gelten lassen, ist ja wohl auch nicht verwunderlich. Wo allfällig das Leben von Menschen nach ihrer Nützlichkeit für Staat und Kapital beurteilt wird (und das war schon immer so) werden die Unnützen zum Hassobjekt. Geändert hat sich nicht der Masstab – Hartz I bis IV wurden ja ohne große Umstände von der Poltik durchgewinkt. Das heisst der Gedanke war der Politik überhaupt nicht fremd. Geändert haben sich die Umstände. Und dass es gerade die SPD exekutiert hat, zeigt nur, dass alle Vorstellungen über das “kleinere Übel” nichta als Illusionen waren und sind. Auch das kann man lernen.
Oktober 2nd, 2009 at 16:08
Meines Erachtens haben wir es mit den Ausfällen des ehrenwerten Herrn Sarrazin auch mit einer Form von Futterneid zu tun. Denn es darf nicht übersehen werden, daß er einer Organisation angehört, die seit der Einführung des Euro einen Gutteil ihrer Aufgaben verloren hat (weshalb ab 2009 die Zahl der Vorstandsmitglieder verringert werden soll) und bei einer der ihr noch verbliebenen Aufgaben – der Kontrolle der Banken – eklatant versagt hat. Ist es da so unverständlich, daß dieser ehrenwerte, aber dennoch parasitäre Herr Sarrazin den Vorwurf der Überflüssigkeit auf andere als ihn selbst lenken möchte?
Oktober 2nd, 2009 at 16:25
ich denke im nachhinein das eine ordendliche portion kalkuehl dahinterstand, schroeder die drecksarbeit machen zu lassen. der marktradikalismus an sich ist ueberparteilich. mich hat nur geaergert, das die gruenen so willfaehrig mitgemacht haben. das sie sich so leicht mit einer durchschaubaren taktik (vorlaeufiger atomausstieg) haben kaufen lassen, ist bemerkenswert. letztendlich ist die rechnung der neolibs aufgegangen, denn schwarz/gelb haette damals, auch bei einer von schroeder geleiteten opposion, harz4 niemals durchsetzen koennen. ein meisterstueck der meinungsmache!
Oktober 2nd, 2009 at 16:50
@bojenberg: genau so war es. Schwarz/Geld hätte die ganzen “Reformen”, sprich den drastischen Kahlschlag im Bereich der sozialen Absicherung, nie durchsetzen können.
Naja, eigentlich braucht man die Hartz 4 Empfänger natürlich doch. Als stetiges Druckmittel gegenüber denen, die noch in Lohn und Brot stehen. “Wenn Sie nicht wollen, jemand anders macht den Job für 1,50 Euro pro Stunde, einfach, weil er MUSS …”
Schätze, der Herr Sarrazin braucht das einfach, im Lichte der Öffentlichkeit zu stehen. Es gibt keine negative Publicity und so. Und es gibt ja genügend Jubelperser, die seinen (meiner persönlichen Meinung nach haarscharf an der Volksverhetzung vorbeischrammenden) geistigen Dünnpfiff als “mutig”, “querdenkerisch” und dergleichen beklatschen … Armes Deutschland.
Oktober 2nd, 2009 at 21:00
Tja, wie heisst es so unschön aber wahr: “Geld regiert die Welt!”
Und in und mit dieser Vorstellung definieren sich die selbsternannten ‘Leistungsträger’ und ahlen sich im kleinen Lichte ihres beschränkten Horizontes.
Apropos beschränkt: Es mag ja durchaus zutreffen, daß lt. Einstein nur 2 Dinge unendlich sind, jedoch kann das Universum im Gegensatz zur Dummheit nun wirklich nichts dafür.
Und ist es überhaupt die Dummheit, die es nicht besser kann oder weiß oder die aus egozentrischem Kalkül? Ich bin geneigt, an dieser Stelle zu meiner persönlichen Unterscheidung in Dumm und Doof zu teilen.
Manchmal komme ich damit ganz schön in’s Schwimmen…
Oktober 3rd, 2009 at 13:37
@circus
unser freund sarazin schiesst sich gerade selber ins off. wie kann so eine geistige *sehr starker kraftausdruck* solche positionen besetzen? unglaublich! wieso kann ich das nicht! leider erwartet ihn nicht die hoechststrafe “harz4 auf lebenszeit”. das waere der hit.
https://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/politik/427/489810/text/
Oktober 3rd, 2009 at 13:39
*sehr starker kraftausdruck* – sehr geil. Von Foucault wissen wir, daß Tabus durchaus den Diskurs erweitern können ;-)
Oktober 3rd, 2009 at 14:10
unsinn! ich komm vom bauernhof und kenne keine tabus! die blutende zunge ist lediglich ein zeichen des respekts! ;-)
Oktober 3rd, 2009 at 14:53
Ich verstehe nicht, warum hier der Rausschmiss von Sarrazin gefordert wird. Letztlich verkörpert er doch nur die Essenz einer Politik, wie die sPD sie in den vergangenen Jahren betrieben hat. Er ist sozusagen das Destilat einer Politik, die nach oben buckelt und nach unten tritt. Er zeigt deutlich die Verachtung, die die sPD für große Teile ihres ehemaligen Klientels übrig hat.
Also, Herr Sarrazin, ich hoffe, dass ihnen der Rauswurf aus der sPD erspart bleibt. Ich wünsche mir auch den Clement wieder in der sPD – am liebsten in leitender Position. Damit auch die leichtgläubigen unter uns, die der sPD ansonsten leider allzu schnell wieder auf den Leim gehen, wissen, wie der Hase läuft.
Oktober 3rd, 2009 at 20:10
@Andreas:
Den Rausschmiss von Sarrazin, Clement und den ganzen anderen Knallchargen, seien sie neoliberal, profitgeil oder einfach nur antisozial eingestellt, würde ich begrüßen, weil dann die SPD eventuell das S im Namen wieder verdienen würde.
Aber nachdem ich gerade gelesen habe, daß die SPD ja total für den Mindestlohn ist und das nur wegen der bösen CDU nicht ging, glaube ich, da ist alles verloren. Schiebt den Laden unter die 5% Grenze und Sargdeckel zu. Die Wähler sind einfach zu leichtgläubig …
Oktober 4th, 2009 at 01:13
Die Nazis sehen das so.
Oktober 4th, 2009 at 01:21
Der eigentliche Skandal in dem Sarrazin-Interview dürfte wohl folgendes ‘Statement’ sein:
“…Das würde mir gefallen, wenn es osteuropäische Juden wären, mit einem 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung.”
Vermutlich hat er sich dabei ausgerechnet, daß in seinem Metier solche Aussagen karrierefördernd wären. Meiner Meinung nach adelt man diesen Mann auch noch mit den Nazi-Vergleichen. Es würde nämlich bedeuten, daß er wenigstens irgendwelche ‘Ideale’ hätte. Die Wirklichkeit sieht doch wohl eher so aus, daß es sich bei Sarrazin um einen schmierigen, aalglatten Opportunist handelt, der über Leichen geht, wenn es seiner Karriere nützt.
Jetzt möchte die “S”PD ihn also aus der Partei ausschliessen. Ich frage mich, warum? Sie sollte ihn stattdessen zu ihrer Galeonsfigur machen, damit würde sie ein gutes Stück Glaubwürdigkeit zurückgewinnen.
Oktober 4th, 2009 at 11:31
Bei Fefe aufgeschnappt:
Sarrazin hat neue Freunde gefunden! ^^
https://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Thilo-Sarrazin-NPD;art122,2914721
Oktober 4th, 2009 at 14:55
“Faschistoid”, Herr Feynsinn, ist es, die Redefreiheit von der Redeform abhängig zu machen und jenen, die gegen die kulturrevolutionäre 68er-”Etikette” verstoßen, sofort mit dem Berufsverbot zu drohen, dem Strafrecht gar, auf dass ihnen nicht widersprochen werden muss, sondern sie künftig gar nicht mehr sprechen sollen.
Redefreiheit nur im Rahmen dessen gewähren, was man hören möchte: DAS ist faschistoid.
Oktober 4th, 2009 at 15:44
Was will er bloß? Wen meint er? Kann er schon lesen?
Oktober 4th, 2009 at 23:48
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=1648 [...]
Oktober 4th, 2009 at 23:55
[...] übrigens zu einer Einschätzung des Bundesbankers von der traurigen Gestalt kommt, die ebenfalls der meinen nicht widerspricht. In diesen Zeiten, so muß ich allerdings deutlich pointierter herausstellen als [...]