Edit: Ich habe das Video entfernt, weil es mich nervt, dass es jedesmal lädt, wenn man die Seite aktualisiert. Guxtu bei arte.

Vor einem Jahr schrub ich:

Wenn eine Firma wie Goldman Sachs existieren darf, ist Demokratie vollkommen unmöglich, und wenn eine solche Firma auf die von ihr praktizierte Weise weltweit agieren darf, dann gilt das weltweit. Dies sind keine “Auswüchse” des Kapitalismus, sondern das Resultat perennierender Korruption, die der Macht des Eigentums innewohnt. Man kann das eine nicht ohne das andere haben. [...]
Wer der Ansicht ist, es sei nicht richtig, die Investmentbanken und ihre Teilhaber zu enteignen, ist folgerichtig für die Entmachtung der Politik. Er vertraut sich voll und ganz der Plutokratie an.

Anlässlich des jüngsten Erfolges vor dem US-Justizministerium, das Goldman Sachs vor einer Strafverfolgung bewahrt, möchte ich die Firma feiern und einen ihr zu Ehren produzierten Film empfehlen, der mir zugespielt wurde (Danke, Ludger). Bei dieser Gelegenheit habe ich zu widerrufen, was ich oben zitiere. Es ist zu respektlos. Meine neue Linie, die auch eher dem Untertitel des Blogs entspricht, ist eine andere: Leistung muss anerkannt werden. So wie ich gestern also die neoliberale Rentenpolitik gewürdigt habe, will ich es heute mit der mächtigsten weltweit operierenden Organisation tun.

Blow Job

Goldman Sachs besticht keine Politiker. Es hält sich welche. Sie schaden auch nicht ihrer Konkurrenz. Sie vernichten sie nach allen Regeln der Zunft – und natürlich gern auch außerhalb derselben. Dabei wird keine Demokratie zerstört, vielmehr wird deutlich, dass es dort, wo GS agiert, nie eine gegeben hat und auch kein allzu großes Interesse daran vorherrscht. Somit komme ich zu dem unwiderlegbaren Urteil, dass Goldman Sachs der demokratischen Bewegung Vorschub leistet wie selten ein anderes Phänomen in der Geschichte der Menschheit. Das größte weltweite Sammelbecken für gierige Geldhaie ist ein untrüglicher Indikator für Mängel und ein Ansporn für die demokratische Bewegung, nicht nachzulassen.

“Demokratische Bewegung?”, werdet ihr jetzt fragen, “Welche demokratische Bewegung?”. Eben. Hätten wir nicht diesen großartigen Wassereimer der Machtpolitik, wir könnten die ganzen Löcher in den Schläuchen der politischen Radfahrer gar nicht sehen. So aber sprudelt es aus tausend Quellen, und wir erkennen auf einen Blick: Flicken ist hier absolut sinnlos. Wir brauchen etwas völlig Neues. Was wir hingegen am wenigsten brauchen, sind Leute, die uns weiter Luft pumpen lassen, weil das so schön blubbert.

Erwischt: Er hat “wir” gesagt. “Wer ist ‘wir’”, werdet ihr also fragen und ich erröte wie die Jungfrau vor dem ersten Porno. Ich meine diejenigen, die von alledem noch etwas wissen wollen. Die Wenigen. Die vielleicht zehn Prozent. Die anderen sind die Vielen, ich weiß. Die mindestens siebzig Prozent. Die keine Zeit haben für solche Filme, weil sie so müde sind vom vielen Luft Pumpen.