Terroristen ignoriert

Es gibt sie noch, die “Autonomen” in der öffentlichen Wahrnehmung. Zwar haben wir noch nie etwas erfahren über deren politische Ansichten (außer dass sie “linksradikal” seien”), aber wenn wer vermummt zu einer Demo geht, noch besser: wenn er dann einen Stein wirft, ist er “autonom”. Selbst der “Duden” belehrt uns: “Angehörige einer politisch der Linken zuzuordnenden, nach eigenem Selbstverständnis aber keiner Ideologie verpflichteten Gruppierung, die Staat und Gesellschaftssystem ablehnt und mit Gewaltaktionen bekämpft” seien diese Autonomen.

Lange nichts gehört von denen? In Hessen ist das Kalkül, denn das Ministerium für Wahrheit, die Presseabteilung der demokratischen Schutztruppen, hat systematisch Nachrichten unterdrückt, die Aktivitäten der Autonomen betreffen. Jetzt wurde ein Polizist verletzt, die Aktion war vielleicht auch einfach nicht zu übersehen, dann wird die freie Presse® auch mit entsprechenden Texten versorgt. Das alles dient der demokratischen Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung, weshalb die freie Presse® sich an entsprechende Vorgaben halten wird.

Und morgen ganz Europa

Ein europaweites Netz von Gauleitern hätte der Minister für Schuldenbremsen und Rettungsschirmchen gern. Wolfgang Schäuble ist zuletzt mit der Idee eines Protektorats Griechenland vorläufig gescheitert, was ihm aber nur Ansporn ist. Gleiches Recht für alle soll künftig gelten, am gleichesten ist natürlich der Exportweltmeister, der die Regeln für die Bremsschirme und deren Nutzung zum Wohle aller Investoren vorlegt. Die Stabilitätstunion darf dann Abgesandte der heimischen Investmentbanken als Talkmaster in die Quasselbuden der Einzelstaaten entsenden. Der Euro ist gerettet.

Rettungsschirme, letzte Strohhalme

rettschirmRainer Hank schreibt für den Wirtschaftsteil der FAZ. Damit ist er bereits als Komiker qualifiziert, und er heizt uns mächtig ein: “Griechischer gehts nicht” meint er zum Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst. Zwar steht noch nicht einmal fest, ob das nach hundert Jahren die erste Reallohnerhöhung ist, von der andere sagen, sie sei eher noch zu niedrig. Genie Hank aber weiß: Was man ausgibt, ist weg und wir können dann unsere Schulden nicht mehr bezahlen. Wer seine Mitarbeiter bezahlt, macht Party, und die ist schlecht:

Bei den Griechen ist das Ausgabenfest inzwischen zu Ende, hierzulande geht es munter weiter.”.

Austerität für alle wollen die neoliberalen Hanswurste, bei Rettungsschirmen, Schuldenbremsen, Sozialabbau und niedrigen Steuern. Das meinen die ernst. Davon sind sie überzeugt. Der Staat ist eine schwäbische Hausfrau auf Diät. Die Erde ist eine Scheibe. Wir leben über unsere Verhältnisse.
Dafür gibt es leider keinen Link.

Schweizgeruch

Während Hessen seine Steuerfahnder psychiatrisiert, werden die aus Nordrhein-Westfalen gleich per Haftbefehl gesucht, nämlich von der Schweiz. Die Eidgenossen lehnen sich damit weit aus dem Fenster, und man fragt sich, ob sie damit nicht den Bündnisfall ausgelöst haben. Vielleicht ist es ihnen ja entgangen, aber seit sie unseren Weltkrieg nicht mehr finanzieren, gibt es keinen stichhaltigen Grund mehr, dort nicht einzumarschieren. Die Arbeit der Beamten eines Staates zu kriminalisieren ist das Ende jeder Diplomatie und wurde in anderen Zeiten als eindeutige Kriegserklärung aufgefasst.

Nehmen wir’s aber doch mit Humor, den Handschuh auf und frieren den Sackgesichtern ihre Konten ein, fordern die Herausgabe sämtlicher illegal transferierter Mittel und behandeln die Förderung der Steuerhinterziehung durch die alpine Geldsackverschwörung aka “Schweiz” als das, was sie ist. Nageln wir ihnen die Tunnel zu und verabschieden die Finanziers der Mafias dieser Welt aus der Zivilisation. Sollen sie halt von Lochkäse leben und ihre Bergziegen … melken.

Bildquelle: alpha du centaure