Gegenwartsbewältigung: Der “Wettbewerb”
Posted by flatter under Politik[196] Comments
21. Mrz 2012 13:54
Ein Vehikel des Neusprechs, das dringend zum Gegenstand nachhaltiger Kritik werden muss, ist der sogenannte “Wettbewerb”. Er klingt nett, erinnert an “Wettrennen” und lässt sich gern mit Begriffen wie “fair” in Verbindung bringen, womit er einer der Kernforderungen neoliberaler Konzepte folgt: Es sei ausschließlich positiv über kapitalistisches Wirtschaften zu sprechen. Zuvor war häufig noch die Rede von “Konkurrenz”, die “hart” und “brutal” sein kann und deutlich macht, dass es Verlierer gibt, die ausscheiden.
Einerseits “internationale”, “globale” Bedrohung, ist er aber “Anreiz”, Ansporn zu bestmöglicher “Leistung” im “Vergleich”, dem ‘wir’ standhalten müssen – was ‘uns’ immer wieder gelingt, als “Exportweltmeister”. Das ist wie im Fußball. Resultat solcher Konkurrenz ist das Gute für alle: “Aufschwung”, “Wohlstand”, “Wachstum”.
Hört man regelmäßig vom “Ausschalten”, “Vernichten”, “Zerstören” der Konkurrenz und der gemeinsamen Ressourcen? Von “kontraproduktiver Konkurrenz” etwa, “Ungerechtigkeit”, “Ausbeutung” und “unmenschlicher Atmosphäre”, von “asozialem Kapitalismus”?
Soziopathen am Werk
Wie im wahrsten Sinne irre das Verhalten derer sich gestaltet, die im Zentrum ökonomischer Konkurrenz ihre Soziopathien ausleben, das zeigt eine aktuelle Studie. Dass gnadenlose Konkurrenz einer Gesellschaft nicht dienlich sein kann, wissen diejenigen schon lange, die noch selbst denken dürfen. Dass aber offenbar nicht einmal mehr der eigene Vorteil im Vordergrund steht, sondern im Zweifelsfall zuerst der Nachteil der anderen, ist eine Erkenntnis, die Bände spricht. Zudem erweist sich diese Strategie nicht als erfolgreich, wird aber dennoch befolgt. Kein Wunder, dass diese Deppen dauernd Steuergelder brauchen, um ihre Spielchen zu finanzieren.
Selbst freie Verhandlungen zwischen Profiteuren und Zuträgern stellen in dieser Welt ein Hindernis dar, das überwunden sein will. Wo man die Gewerkschaften also noch nicht gänzlich zur Interessenvertretung der Arbeitgeber umgepolt hat, die ständig für Lohnsenkungen kämpfen, weht ein noch rauherer Wind. Am liebsten würde man Arbeitnehmerrechte ganz abschaffen. Dazu ist nicht nur die ‘Gesetzgebung’ aus der Feder des VW-Managers Hartz hoch willkommen, mit der man Arbeitslose in prekäre Arbeitsverhältnisse treibt. Da ist auch jede Methode recht, Arbeitnehmervertretungen zu korrumpieren und zu zerschlagen. Am besten noch ehe sie entstehen. Das müssen wir uns einmal genauer anschauen: Wie sollen wir im globalen Wettbewerb bestehen, wenn wir Gewerkschaften zulassen?
Bis alles in Scherben fällt?
Eine Basis, auf der die Verklärung dieser Zustände zum Paradies ‘soziale Marktwirtschaft’ beruht, sind das semantische ‘Zuckerbrot und Peitsche’ der Ideologie: “Vollbeschäftigung” vs. “Arbeitsplatzvernichtung”. Wenn eine Kette wie Schlecker pleite geht, wird so getan, als sei diesem grandiosen “Arbeitgeber” eine Träne nachzuweinen. Wenn die Machenschaften von Lidl immer wieder Thema sind, sagt niemand: “macht den Laden dicht!”, denn dass hieße ja – Schock, Horror, Schreck – dass Arbeitsplätze verschwinden.
Welch ein Unsinn! Was verkauft wird, deckt einen Bedarf (und sei es ein künstlich geschaffener). Wer glaubt, dass die Menschen Waren kaufen, bloß weil die billig sind? Der erlogene “Wettbewerb” fußt auf solchen Nonsensargumenten, um die Löhne zu drücken, damit die Gewinne höher ausfallen. Dieser Weg, auch das ist kein Geheimnis, führt zur Verarmung der Massen, zur Austrocknung der Binnenmärkte, zu volkswirtschaftlichem Schaden, zur Monopolisierung, weil nur noch wenige Großunternehmen in diesem Klima bestehen können. Eine brutale dumme Verdrängung und Vernichtung wirtschaftlicher Vielfalt. Das ist der Wettbewerb®
Wir müssen nicht wieder warten, bis alles in Scherben fällt. Wir können uns heute mit dieser brutalen Ideologie, ihren Urhebern und den Folgen auseinandersetzen. Die Propaganda eines Systems, das Menschen verachtet und als Material zur Gewinnerzielung betrachtet, kann man schon aktuell einem gerechten Urteil zuführen. Ich plädiere daher für eine umfassende Gegenwartsbewältigung.
März 21st, 2012 at 14:05
“Dass aber offenbar nicht einmal mehr der eigene Vorteil im Vordergrund steht, sondern im Zweifelsfall zuerst der Nachteil der anderen, ist eine Erkenntnis, die Bände spricht.”
Das wird auch in diesem Artikel noch einmal bestätigt: FR-Online – US-Banker kündigt wegen “Abzockerei”
März 21st, 2012 at 14:09
Wieder ein grandioser Beitrag der mir aus der Seele spricht.
Ich habe auch schon in einem Unternehmen gearbeitet, in welchem eine Kollegin direkt gefeuert wurde nachdem sie das Wort Gewerkschaft nur in den Mund nahm. In diesem Unternehmen musste man die unstichtbare, gut versteckete Klausel “Jeder gegen Jeden” und zum Wohle des “Großen Ganzen” (Scheißunternehmens)gleich mitunerschreiben,ein Kollege sprang als ihm das allzubewusst wurde aus dem 5. Stock mitten in die Eingangshalle. Totalitarismus in Reinform
Der allerdings nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass dieser Totalitarismus auch gänzlich unauffällig und ganz “nachhaltig” green-bzw. red-gewashen daher kommen kann
März 21st, 2012 at 14:11
@flummi: Was ist das für ein Drecksladen, wenn ich fragen darf? Kannst Du es wenigstens andeuten?
März 21st, 2012 at 14:15
Eine von einem Osterreichischen Kleinbürger und Groß-Unternehmer gegründete Möbelkette mit dem Namen XXX-Lutzmirdenxxxniedel oder es setzt was.
muss jetzt los, termin beim Gerichtsvollzieher :-0
März 21st, 2012 at 14:15
Die Nennung kann ich nur empfehlen, wenn die “Tatsachenbehauptung” im ersten Satz belegt werden kann.
März 21st, 2012 at 14:21
@flummi: Viel Erfolg!
@flatter: Ich nehme das durchaus ernst und hatte überlegt, ob ich die Frage überhaupt stelle. Ein Selbstmord auf einem Firmengelände müsste doch aber in einer Zeitung zu finden sein. Die Kündigung wegen einer Aussage wird schwieriger zu belegen sein. Da stellt sich dann höchstens die Frage nach dem Verhalten des Betriebsrats.
März 21st, 2012 at 14:22
Tja der Kollege ist tot. Es gab unzählige Zeugen. Jahr 2002/bzw. Anfang 2003. Tatort: Friedrichshafen am Bodensee.
März 21st, 2012 at 14:23
Ich hab mal ein bisschen gegurgelt. Der Möbelfettwanst ist ein Liebling der Gewerkschaften, hat(te?) keine Betriebsräte, sogar Bsirske und Sommer wettern gegen den und es wurden Klagen in dreistelliger Anzahl gegen ihn geführt. Das muss ein echter Gigant sein, der sogar die verpennten Gewerkschaften hier derart auf die Palme treibt.
März 21st, 2012 at 14:26
…und Friedfisch Otter hat die Werbeverträge mit denen gekündigt und geschimpft, daß es nur um “billig” gehe.
Jetzt habe ich noch schlechtere Laune.
2007 war ich auf der Suche nach einer Anstellung in Spanien. Dabei stieß ich auf Webseiten, auf denen offen über die Zustände in den Firmen diskutiert wurde und sich auch Angestellte (natürlich unter einem Nick) negativ äußerten, sogar Gehälter und die echte, zu erbringende Stundenzahl wurden dort genannt.
Natürlich sollte eine Gegendarstellung möglich sein, weil die Rufschädigung durch Konkurrenten einem Laden ja auch den geplanten Garaus machen kann.
Ich dachte damals, daß so etwas hier fehlt. Eine Seite wie ‘Firmenwatch’ ist lange überfällig. Abgeordnete darf man befragen, Lehrer niedermachen und auch über Ärzte wird diskutiert. Aber Gott bewahre, daß man irgendetwas weniger glanzvolles und nicht der Eigendarstellung entsprechendes über einen Konzern in Erfahrung bringe, bevor man sich dort bewirbt.
März 21st, 2012 at 14:31
Der Internationale Wettbewerb meint so schnell und radikal wie ” Schröder ” (möglich)bevor ein anderer seine Bevölkerung noch schneller und radikaler die Teilhabe am selbst erarbeiteten Wohlstand abschneidet, denn wo es keine gerechten Löhne mehr gibt, Löhne, die es ermöglichen, sich der eigenen Leistung entsprechend, die man in den Markt eingebracht hat auch wieder in diesem Markt zu bedienen wo also die Löhne nicht ausreichen, die Produktion abzunehmen bricht das ganze System zusammen.
Der Gewinner des Internationalen Wettbewerbs liegt verhungert im Erdloch während die Veranstalter die Früchte der Arbeit davon tragen ..
Was hat der Sieger eigentlich
von seinem Sieg?
(Außer einer Jubelmeldung in der BILD)
März 21st, 2012 at 14:38
R@iner
Fickfisch Otter war doch um jede Einnahmequelle froh nach dem Nutten Skandal … was willste mit dem ..? Nachdem sich die Gemueter beruhigt haben kann er wieder den Gutmensch “raushaengen lassen”*lol*
März 21st, 2012 at 14:41
@Lazarus: Nix will ich von dem.
März 21st, 2012 at 14:57
Lasst uns hoeren was der ehemalige Direktor des Internationalen Währungsfonds und ehemalige Gruessaugust Horst Köhler der der das beschadigte Amt hinterliess 2007 zum internationalen Wettbewerb sagte ..Deckung ..
“Europa hatte den Luxus, seine Modernisierung ohne viel Wettbewerb von anderen Gesellschaften durchzuführen, ohne mit anderen Gesellschaften konkurrieren zu müssen.Dies muss sich ändern. Das geht nicht von heute auf morgen: Ein langer Lernprozess steht uns noch bevor. Er wird für beide Seiten schmerzlich, aber auch bereichernd sein. Im Gegenteil: Während Menschen in Europa im Zeitalter der Aufklärung selber für mehr politische Partizipation und Gerechtigkeit kämpften, nutzte der Kontinent seine technische Überlegenheit aus, um Dominanz in Asien, Afrika und Lateinamerika auszuspielen. Auch heute ist es nicht konsequent, in Europa selber Gerechtigkeit zu fordern, aber die Augen vor Unrecht in Afrika zu verschließen. Das bedeutet auch, dass wir im Norden unser Verhalten ändern müssen.”
Horst Köhler zur Eröffnung der zweiten Konferenz “Partnerschaft mit Afrika” 13.01.2007, Accra, Ghana
Seitdem stehen wir in direkter Konkurenz mit dem Ghananesischen Wanderarbeiter … Mit Grabstock und Zelt immer der “Arbeit” hinterher
666
März 21st, 2012 at 15:22
Eine brutale dumme Verdrängung und Vernichtung wirtschaftlicher Vielfalt. Das ist der Wettbewerb®
Wieviel ‘Arbeitsplätze’ haben Aldi, Schlecker und Co geschaffen? – Keinen einzigen, im Gegenteil tausende ‘vernichtet’. So rum stimmt’s tatsächlich. Und nebenbei noch eine bunte Vielfalt familiengeführter Einzelhandelsgeschäfte in uniforme Einheitskisten verwandelt, die Ortsschilder immer unentbehrlicher machen. Sind ja sonst nicht mehr zu unterscheiden.
Nun zeigt ja andererseits die Forderung, die Wirtschaft möge doch bitte bitte ‘Arbeitsplätze’ schaffen, eine im Vergleich zu früheren Zeiten ‘Kopf stehende’ Wirtschaft. Das ‘klassische’ Problem des Wirtschaftens war ja bislang immer, dass es nicht genug Hände gab, um alle mit allem Notwendigen zu versorgen. Diesen Kopfstand scheint aber auch niemand zu bemerken… Nicht mehr Güter und Leistungen sind das Problem, im Gegenteil vergammelt das Zeuch auf Halden, in Lagern und Regalen – und zwar auch nicht, weil es wirklich niemand brauchen kann (obwohl es selbst solches natürlich auch noch gibt), sondern weil da schon der nächste Kopfstand zu bewundern ist: Wir können zwar ‘ohne Ende’ produzieren, uns das Produzierte aber immer weniger leisten. Was das Zeug dann auch im Handumdrehen wirtschaftlich ‘wertlos’ macht. Konsequenterweise wird es dann vernichtet. Was aber wenigstens wieder ein paar ‘Arbeitsplätze’ schafft… Ausnahme: die Tafeln. Da amtet man ehrenhalber – und ‘vernichtet’ so Arbeitsplätze in der Konsumgütervernichtungsindustrie. Pfui!
März 21st, 2012 at 15:35
@Peinhart: Bei den Tafeln arbeit man nicht nur ehrenhalber… Hier gibts an der Tafel nichts ‘umsonst’. Für die Wochentüte legste 2 Euronen hin, beim täglichen Mittagessen wärste mit einem Euro dabei, die sind nicht nur für die Miete, auch die Mitarbeiter…
März 21st, 2012 at 15:36
So schlecht ist dieser Artikel gar nicht…
März 21st, 2012 at 15:42
@Wat.: wegen Versauens der Schlußpointe kein Heiratsantrag. So.
März 21st, 2012 at 15:46
@Peinhart: Richtig so. Immer wieder diese verflixte Wahrheit. Man käme doch mit reduziertem Anspruch viel weiter. Das bezieht sich auch auf deinen letzten Kommentar unter dem voherigen Artikel. Die Neolibs lügen sich doch auch die Welt zurecht, wie sie es gerade brauchen.
März 21st, 2012 at 15:58
@Peinhart: So gehts mir eben immer, ich krieg einfach keinen ab ;-)
März 21st, 2012 at 16:03
@Rainer: Bei der in(a)sm im verstrahlten “Lexikon” gibt es keinen Beitrag zur “Konkurrenz”, aber einen zum “Wettbewerb”. Der ist nicht nur so denkwürdig bescheuert wie wir das von denen kennen, er gibt auch die Parole aus, der W. habe als Folge “Versorgung der Bevölkerung mit den gewünschten Gütern zu möglichst niedrigen Preisen“. Ist es icht wunderbar? Erinnert mich an
“Wieso sind denn Leute hier arm? Ist doch alles so billig”.
März 21st, 2012 at 16:30
so bin wieder da, der Gerichtsvollzieher war sehr freundlich. Ich kenne jetzt schon 3 dieser Herren und alle waren überaus nett u. hilfbereit. Wesentlich netter als so mancher “Fallmanager” u. der gleichen solchen. Kein Wunder, bei den ganzen heiligen Johannessen und Johannas mit denen die so zu tun haben und deren Offenbarungseid abzulegen sie auserwählt wurden.
@ R@iner
nochmal zu dem Tod des Kollegen. Kann mich leider nicht mehr an das genaue Datum erinnern, aber die Lokalpresse hat das wie üblich totgeschwiegen, bzw. in einer kl. Randnotiz, die aber völlig nichtssagend daher kam ad acta gelegt.
Der Firmengründer spielte sich dort auf wie der Kaiser persönlich u. genauso wird der gehandelt. Das läuft da bei Waffenschmieden nicht anders als bei Möbel-oder Autohändlern.
Und was die sogenanten “Arbeitsplätze” die hier geschaffen wurden u. der Region ihr Waxtum sichert betrifft, sah das in besagtem Unternehmen so aus: Der Laden wurde mit Hilfe der Reservearmee der Arbeitsagentur hochgezogen, die während der 6-monatigen Probezeit deren Gehälter finanzierte. Darüber, dass nach dieser 6-monatigen Probezeit genausoviele wieder vor die Tür gesetzt wurden, bzw. eher sogar noch mehr, schwieg sich die Presse auch aus.
Die schreiben hier immer nur kostenlose Werbeanzeigen für die Firmen u. verkaufen das dann als “Information”
März 21st, 2012 at 16:31
Wettbewerb halte ich für ein fundamentales Denk-, Wahrnehmungs- und Fühlscript der Gegenwart. Wettbewerb hat ein großes Erschließungsvolumen von Seienden. Alle anderen Sozialphantasien sind dagegen kleine Spinnweben im Unscheinbaren. Mancherorts fließen hat Wettbewerb eine ganze Existenz besetzt, jede Regung ist nur eine Aktivierung einer Facette von Wettbwerb. Er ist die Achse, um die sich das Leben, selbst am Klo, dreht, er ist der Alghoritmus des Lebenskaleidoskops. Die komplette politische und soziale Welt zusammen mit der Lebenszeit mancher Subjekte erscheinen in den sichtbaren Formen dieses Alghorithmus. Er ist das Prinzip, die archè, das von-wo-her unserer Zeit
Daher haben andere Figurationen nie Kraft, wenn sie nicht von innen heraus anders sind und in sich die Instrumente haben, Wettbewerb frei zu modellieren.
März 21st, 2012 at 16:39
In Talkshows kommt das auch immer wieder – dass wir doch nur wegen der ‘angeblich’ verheerenden Arbeitsbedingungen so günstig ‘unsere’ TVs und DVD-Spieler kaufen könnten. Und im übrigen, das liebe ich besonders – habe ‘der Konsument’ ja alle Macht der Welt, das zu ändern…
Zur neuen Rolle der Mittelschicht siehe übrigens auch hier… warm anziehen alá Sarrazin ist angesagt.
März 21st, 2012 at 16:49
noch was, das gibt es ja so diverse softwares, die dem unternehmer sofort melden, wer wann was über ihn im netz ausplaudert. ich hatte da mal so einen netten referer zu einem blogbeitrag über eben jenes besagte unternehmen das hieß glaub ich e-clipping und jetzte mhoch3.
hab auch mal in einem forum erfahrungsberichte über besagtes unternehmen gelesen, das wurde dann von einer Armee der Willigen Leistungsträger gestürmt, welche jeden Kritiker als faule Sau Loser und Leistungsverweigerer versuche mundtot zu machen
März 21st, 2012 at 16:58
damals war auf e-clipping u. a. auch noch folgendes
zu lesen:
“Die Kommunikationskanäle im Internet werden nach den für unsere Kunden relevanten Schlagworten permanent von einer innovativen, einzigartigen Software durchsucht und die Resultate aufbereitet. Unerwünschte Randbemerkungen werden flexibel nach den Wünschen der Kunden bereits im Vorfeld gelöscht. Unsere hochqualifizierten Mitarbeiter aus den verschiedensten Professionen, die je nach ihren Fachgebieten das nötige Know-How über die unterschiedlichsten Branchen haben, lesen jede Diskussion und erstellen eine Info-Mail, die neben einem Content-Summary mit den wichtigsten Themen und Trendänderungen auch detailliert alle brisanten Aussagen und Zitate der User beinhaltet. Selbstverständlich ist jeder einzelne Beiträge verlinkt, sodass es durch einen einfachen Klick möglich ist, direkt in die Diskussion zu gelangen.
Des Weiteren zeigt dieser Bericht bereits auf den ersten Blick die Anzahl der maßgeblichen Diskussionen des betreffenden Zeitraumes sowie eine Statistik, wie viele Meldungen in den Internetplattformen positiv, negativ, neutral oder ambivalent waren.
Das eClipping-Login am oberen rechten Rand der E-Mail ermöglicht es, direkt – ohne Passwort in eine eigens für Sie angelegte Datenbank zugelangen und weitere Informationen über Ihr Image und dessen Trends zu erfahren.
März 21st, 2012 at 17:40
und noch was fällt mir grade ein, meine tochter erzählte mir jüngst von einer Komilitonin, die ein Praktikum – (Alzeheimer lässt grüßen, ich weiss nicht mehr wo!)machte und deren einzige Aufgabe es war, die Identität von anonymen Blogautoren ausfindig zu machen. Es wäre der schlimmse Job ihres Lebens gewesen. Muss mich da nochmal erkundigen für wen die da gearbeitet hat bzw. ob sie dann die daten auch geliefert hat bzw. wie sie dabei vorging.
März 21st, 2012 at 18:12
@Wat. #19: Zur Tafel bin ich das letzte mal vor einem Jahr gegangen. Bei mir hier musst du 1 Euro pro Tasche abdrücken. Wenn du keine Kohle mehr hast, lassen sie dich auch nicht rein. Das ist ‘ne Freikirche die das macht. Sie sagen dann, teilet brüderlich – und rufen laut aus, wer von den Mitleidern noch nen Euro übrig hat. Es ist beschämend. Das war aber gar nicht der Grund warum ich lieber in den Mülltonnen wühle als zu den Lobpreisern betteln zu gehen: Die hatten angekündigt, sie könnten keine Garantie mehr für einwandfreie Ware geben. Dann kam in der Warteschlange eine Frau mit Kind an die Reihe und die haben dem Kind einen schwarzen Gummiball, der mal ein Blumenkohl oder vielleicht auch Brokkolli war (konnte man wirklich nicht mehr erkennen!) in die Hand drücken wollen. Ich habe mich dazwischen gedrängt und das Kind bei der Hand genommen. Ich war froh diesmal noch ein paar Kröten übrig zu haben und drückte der Frau meinen letzten Zehner in die Hand (es war noch eine Woche vom Monat übrig). Die wollte mein Geld nicht nehmen, dann sagte ich, jetzt trinken wir erst mal einen Stehkaffee. Ich zog sie einfach raus, die war total fertig von diesem Scheiß-Messiasbunker. Nach dem Kaffee waren dann noch 7,50 übrig. Die hat sie auch genommen. Das ist die Nächstenliebe, wie sie die von der Leyens lieben. Es ist nur noch zum Kotzen.
März 21st, 2012 at 18:19
Peinhart
Wettbewerb® ist genau genommen wenn eine Muttergesellschaft mit ihren Töchtern als Monopolist nur unter verschiedenen Namen den Markt abdeckt ;-)
März 21st, 2012 at 18:25
@Lazarus: Und Markenvielfalt® herrscht, wenn das gleiche Produkt in verschiedenen Verpackungen und Packungsgrößen zu unterschiedlichen Preisen angeboten wird.
Wenn wir so weitermachen, daß haben wir bald das Material für ein Anti-Lexikon zusammen. Der Epikur vom Zeitgeistlos-Blog hat ja auch einiges zu bieten.
März 21st, 2012 at 18:41
R@iner
That’s it …Zeitgeist Magazin – NEUSPRECH und innerliche Ruhe nach Medikamenten und Alkohol Missbrauch
Muhahahahaa
März 21st, 2012 at 18:48
@Lazarus: Ich hatte mich vorhin verschrieben. Von einem Zeitgeist-Magazin war nicht die Rede.
März 21st, 2012 at 19:21
diese… arschlöcher, ich lass mich weder gegen perser, chinesen oder russen aufhetzen oder griechen oder ghanaer oder sonstige EINACHEN leute wie du und ich!
sie alle geilen sich daran auf, dass es DEUTSCHLAND ja ach so gut gehe lalala (da können die sich ein ei drauf backen!) und vergessen zu erwähnen, dass der teufel auf den größten haufen scheißt und bei der hilfe für die FAULEN FAULEN griechen landet auch am ende alles bei den – banken.
und
wer dieses system kritisiert, ist ein nazi.
wer allerdings gegen migranten und arbeitslose hetzt der ist ein was? EIN KLARTEXTER
ein arschkriecherpräsident wie der gauckler der mit den banken kuschelt ist was? ein UNBEQUEMER LEVITENLESER uiii (=supermegaoberarschloch)
wer die lügen der neoconservativen think tanks motherfucker verbreitet ist was? politically incorrect FUCK YEAH
aber solange denen die medien gehören, können DIE BEHAUPTEN WAS SIE WOLLEN :/
ps.: nettes bild.. echt? wenn ja, bin ich froh dass ich die faz mit T schon lange aus meinen favoriten genommen habe ;)
März 21st, 2012 at 19:32
@R@iner #29: “Das Wörterbuch des Gutmenschen” ist ja auch schon ordentlich betagt. Ein Anti-Lexikon würde gut passen.
März 21st, 2012 at 19:37
Arte+7-Beiträge
- Unser anstrengendes Leben (~52min.) (U.a. spricht eine Ärztin kurz das ihrer Meinung nach unterrepräsentierte Thema Selbstmord aufgrund der Arbeitsbelastung in Deutschland an.)
- Tabu – Psychisch krank im Job (~52min.) (youtube)
März 21st, 2012 at 19:39
Das unterschätzte Satire-Magazin MAD (ja, das mit Alfred E. Neumann) hatte immer so eine Klartext-Rubrik – wenn das und das gesagt wird, dann ist folgendes gemeint. Ich schätze, dass das kritische Potential der Leserschaft davon durchaus profitiert hat…
März 21st, 2012 at 19:41
@benjamin: Ich wäre auch dir ganz dankbar, wenn du die Großbuchstaben auf die Satzanfänge verteilen würdest.
März 21st, 2012 at 19:48
r@iner (9):
“Ich dachte damals, daß so etwas hier fehlt. Eine Seite wie ‘Firmenwatch’ ist lange überfällig. Abgeordnete darf man befragen, Lehrer niedermachen und auch über Ärzte wird diskutiert. Aber Gott bewahre, daß man irgendetwas weniger glanzvolles und nicht der Eigendarstellung entsprechendes über einen Konzern in Erfahrung bringe, bevor man sich dort bewirbt.”
kennst Du chefduzen.de? trotz regionaler schwerpunkte gehen einige teile des forums durchaus in die angesprochene richtung. ebenfalls noch eine weitere regionale seite, und ich glaube, ähnliches gibt es noch mehrfach.
März 21st, 2012 at 19:54
Bei MAD fand ich immer die Kombination aus Comic und Textfragmenten gut. Ein ziemlich gelungenes Potpourri (mit Betonung auf Pot ;-) Der Witz hatte schon exzellenten Punkcharakter und konnte für mich damals nur noch von der APPD übertrumpft werden, die Bier für alle aus dem städtischen Brunnen gefordert haben. Die war damals mit Oliver Maria Schmitt aufgestellt. Mein großes Vorbild, drei Klassen über mir.
Edit: Quatsch, 2 Klassen.
März 21st, 2012 at 19:56
@mo: Danke für die Hinweise. Schau ich mir an. In deinem Bremer Forum habe ich heute übigens auch geblättert. Fleißig, fleißig.
Sympathisch: Auf Chefduzen gibt’s einen Thread “Bloß weg hier!”. Und der Spruch im Impressum gefällt mir auch. Ist gekauft.
März 21st, 2012 at 20:01
@flatter: Pardon
März 21st, 2012 at 20:16
Alles klar und Glückwunsch: Du hast gerade den 40.000sten Kommentar in diesem Blog geschrieben. No shit.
März 21st, 2012 at 20:19
Beim 50.000sten machen wir einen Cocktail-Weitwurf-Wettbewerb.
März 21st, 2012 at 20:21
Also flatter, das Bild ist wieder mal …
Liquidität schaffen?
Aus einem alten Drehbuch von Edgar Wallace fällt mir folgende Szene ein. Es geht um einen Bösewicht, der seine Beute nach einem Raubzug versteckte. Nun starb der Neffe in einer wilden Verfolgungsjagd und es kommt zu einem Dialog zwischen zwei sehr verarmten, älteren Damen. Die eine davon war seine Tante und die einzige, die von dem Versteck wusste.
Zwischen den Beiden ergab sich folgendes moralisches Dilemma: Sollte sie das unrechtmäßig angeeignete Geld zur Polizei tragen oder sich selber unter den Nagel reißen?
Mrs. Marbell: Joe Valerie ist gestorben. Es liegt jetzt an uns.
Mattie: Ich will keinen Cent davon haben.
Mrs. Marbell: Fünfzehn Jahre! Niemanden kennengelernt. Nie irgendwo hingekommen. Wie eine Geist in einer Zelle. Lass uns Joe in Ehren halten. Lass uns doch das Geld nehmen wofür er so hart bezahlen musste.
Mattie: Sag, was hast du vor?
Mrs. Marbell: Ich werde verschwinden! Ich werde nie zurückkommen! Ich werde auf ein Schiff gehen! Ich werde Orte besuchen, von denen ich bislang nicht einmal zu träumen wagte! Ich werde ein paar neue Kleider tragen! Ich werde den Menschen wieder in die Augen sehen können, ohne mich schämen zu müssen!
Uns bleibt doch gar keine andere Wahl.
Es wird uns alles genommen:
Jedes siebte Kind lebt von Hartz IV (FreiePresse v. 29.02.2012)
Alle 17 Minuten eine Hartz-Klage (Sueddeutsche v. 11.01.2011)
Google-Suche nach Hartz: 23.300.000 Ergebnisse
Die letzte Bundesverfassungsklage gegen HIV hat was gebracht? -0-
Steigende Altersarmut (Google: 2.450.000 Ergeb.)
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse
Zuzahlungskürzungen von Schwerbehinderten
Kaputte Zähne, weil zu hohe Zusatzkosten. Fehlernährung. Psychosomatische Störungen. Behördenphobie. Depression. Malaria in Griechenland, Kürzung in Spaniens Schulen usw.
Es ist schon Irre, wie sich durch meine eigene Lage die Wahrnehmung selbst von kurzen Filmsequenzen verschiebt, das fiel mir erst neulich beim Wiederlesen auf. Ich meine, sie sehen das nicht, sie können das gar nicht sehen, weil sie mit ihrer Selbstverliebtheit vollauf beschäftigt sind. Ich würde ja sagen, sie verhalten sich wie kleine Kinder, die nur an sich denken. Aber sie sind eben keine kleinen Kinder, sie sind geisteskranke Verbrecher.
Es geht um eine ganz einfache Sache: Wer macht wen zuerst liquide?
März 21st, 2012 at 20:25
@flatter: Juhu.
Eine Runde Gänsewein auf meinen Deckel :D
März 21st, 2012 at 20:27
@R@iner
danke für die links, hab grad den einen beitrag “psychisch krank am Arbeitsplatz” angeklickt und stelle fest, dass ich das kaum aushalten kann. Ich hab extreme Panik vor diesem ganzen Psychobetrieb. Denn worum gehts letztlich. Nur darum dass due wieder irgendwie funktionierst in diesem real-kapitalisitischen Ausbeutersystem. Ich hör schon den Oberpfaffen trapsen und sein Freiheitsgefasel. Ja in der Therapie darfst du dann mal ganz Mensch sein und schwach u. deine Gefühlswelt erkunden. Aber ohne Drogen kommst du nicht mehr raus. Und wehe all denen, die draußen Drogen ohne Rezept konsumieren. Die müssen dann auch da rein u. diese Drogen dann gegen jene in der Anstalt austauschen.
Ich hab morgen früh termin bei meinem psychodoc u. jetzt schon Panik davor.
März 21st, 2012 at 20:34
hier hab ich mal ein paar Erfahrungsbereiche aus Bewertungsforen von Psychiatrischen (psychosomatischen) Kliniken rauskopiert. Nicht um mein negatives Bild zu bestätigen, es gibt sicher auch andere Kliniken, sondern um diese Erfahrungberichte kenntlich zu machen.
Ich wurde mit 16 ja mal zwangseingewiesen weil sie mich nach m. ersten Weltreise tot in einem parkenden Auto gefunden haben. Es hat sich keiner interessiert wie ich in dieses Auto gekommen bin. Ich wurde zwangsmedikamentiert mit den schlimmsten Drogen die ich je konsumiert habe. Der reinste Horror.
Mein Doc nun meinte, ich bräuchte mich von den neuen Drogen nicht zu fürchte, die wären mit dem Zeug nicht vergleichbar. Er meinte auch ich müsse m. Leben lang Medikamente wegen meinem ADHS nehmen. Das behauptet der einfach so.
März 21st, 2012 at 20:35
sorry link vergessen mit den Erfahrungsbrichten
März 21st, 2012 at 20:45
@flummi: Nicht, daß wir uns schon wieder falsch verstehen. Ich sehe solche Beiträge immer unter dem Aspekt an, daß es eigentlich nur um das Funktionieren in einem nicht selbstbestimmten Leben geht.
Darüber hinaus werden in den Videos zum Thema gerne irgendwelche experimentellen Therapiemethoden ausführlich erläutert, an die ein Normalsterblicher niemals herankäme. Der kann froh sein, wenn er nach Jahren, die er sich nicht traute, zu einem Facharzt zu gehen, dann eine vernünftige Diagnose erhält und nach einigen Monaten vielleicht eine Kur machen darf. Die besteht dann im Wesentlichen aus zwei persönlichen Gesprächen je Woche und Sport, Sport und nochmal Sport. Die heilende Wirkung des sozialen Kontakts mit den anderen, die sich dort gerade als “schwach” geoutet haben, sind wohl das Hauptziel. Das macht wenigstens Sinn und ist darüber hinaus preiswert.
An den Ursachen will man nicht kratzen. Vor der Systemkritik steht die Ursachenforschung innerhalb der Individualpsychologie. So geht die reine Lehre.
Wie Du ja richtig auf deinem Blog erwähnst, kommt dann gleich der Maschmeyer mit seinen dreckigen Pfoten und kassiert die ein zweites Mal ab, welche er mit seiner Scheissfirma erst ins Strudeln gebracht hatte.
Edit: Och flummi. Ich nehme schon wahr, was du erzählst. Irgendwelche Horrorstories aus der Klapse lese ich mir aber definitiv nicht durch. Warum? Weil ich glaube, daß man ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit erhält, denn diejenigen, denen etwas geholfen hat, berichten in geringerem Umfang darüber. Tu’ dir selbst den Gafallen und zieh’ dir nicht alles rein, was Du findest. Und Leute mit Schwierigkeiten kenne ich genügend.
März 21st, 2012 at 20:47
@ R@iner
es ist ja noch viel schlimmer, mittlerweile läuft ja alles unter “Genetik” Angebliche “Genetische Defekte” werden aufgespürt und medikamentiert. Ein Bombemgeschäft
März 21st, 2012 at 20:51
@flummi: Ein Freund von mir ist Biologe. Von dem weiß ich, daß etwas Sport und ab und zu ein Apfel das Genom auch verändern. Traurig, nein grausam, wenn jemand sich das aufschwätzen läßt. Ja, ich hatte es bei dir gelesen. *schüttel*
März 21st, 2012 at 20:56
und ich sag das jetzt hier nochmal ganz offen. Ich habe mich mit 16 allein u. aus eigener Kraft aus der Heroinsucht befreit. Ohne ärztliche Behandlung, das wird aber von keinem Doc der Welt anerkannt. Im Gegenteil will man mich jetzt von Amtswegen zum Junkie machen
März 21st, 2012 at 21:01
“Mißtraue dem Ersten, denn wo du zweie rennen siehst, ist der erste meistens der Dieb.”
Ist bestimmt von Günther Anders und nur aus dem Gedächtnis, weil ich nichts anderes kenne.
Der Kontext ist auch ein anderer, es passt aber auch ganz gut zum Wettbewerb.
März 21st, 2012 at 21:03
Und was diese Vorratsdatenspeicherung betrifft, die Schweden jetzte einführt, die findet doch längst statt! Ich empfehle den Bondenseethriller “Bombenbrut” da gehts neben Waffenschiebereien auch um unsere Daten bei den Krankenkassen, bzw wie diese mitunter von ehemaligen Stasifreaks in “Vietnam” verwaltet werden.
März 21st, 2012 at 21:03
sorry, Vietnam ganz ohne Anführungszeichen.
März 21st, 2012 at 21:05
und grade vor dem zubettbringen erzählt mir mein kleiner, sein Kindikollege Oskar hätte ihn heute mit “Hallo du Loser” begrüßt. Mein kleiner wusste sogar schon, dass Loser Verlierer heißt.
März 21st, 2012 at 21:09
@flummi: Lieber doof sein, als Oskar heißen. Schade, daß es kein Kevin-Hewitt oder so ist.
März 21st, 2012 at 21:11
@ mein Sohn erzählte mir das lachend, der hat mit sowas glücklicherweise keine Probleme ;-)
März 21st, 2012 at 21:14
Na, wenn er darüber lachen kann, dann kannst du dir aber auch mal auf die Schulter klopfen für deine Vorbildfunktion. Irgendwo her hat er das ja, und es ist in der Tat die klügste aller Reaktionen.
März 21st, 2012 at 21:16
@Reinplatzer
beim Gerichtsvollzieher bekam er ein Leckerli, weil er so brav war. Er fragte dann ob der zuhause auch immer so lieb sei. Ich meinte dannn, der dürfe einfach so sein wie er ist ;-)
März 21st, 2012 at 21:19
Hier tummeln sich wertvolle Menschen.
März 21st, 2012 at 21:29
@flummi: Habe gerade den anderen Beitrag geguckt. Der dürfte dir besser reinlaufen. Ein Happy End gibt’s auch in Form einer Schlussaussage, die wir hier – so denke ich – alle unterschreiben würden. Das Hamsterrad muß weg, kurfristiges Gewinnstreben ist schädlich und ein Umdenken absolut notwendig.
@Reinplatzer: Alle Menschen sind wertvoll. Wenn sie sich verkaufen lassen, mindert das nicht ihren Wert, aber deren Erträglichkeit. (Jetzt hat Wat. auch so etwas geschrieben. Naja, doppelt hält besser.)
März 21st, 2012 at 21:32
@Reinplatzer: Die tummeln sich überall, ok, manchmal sind sie auch allein unterwegs – Es gibt zwar Charakterschweine, es gibt aber trotzdem nur (wertvolle) Menschen ;-)
März 21st, 2012 at 21:35
@Wat.: Hast du’s noch nicht erkannt? – In mir fließt Misanthropenblut. ;-)
März 21st, 2012 at 21:51
@Reinplatzer: Nee, iss mir (noch) nicht, hab wohl zu viel Philantropenblut :-)
März 21st, 2012 at 21:53
Nie war ich so wertvoll wie heute ;-)
666
März 21st, 2012 at 21:56
@R@iner
ja sehr interessant. Ich werde morgen meinen Doc mal Gabor Mate empfehlen, der weiss auch einiges über Stress und ADHS-Enstehung zu berichten.
Und schau dir an was heute mit schwangeren Hartz IV Frauen gemacht wird. Die werden da mitunter mal fröhlich auf Null-Diäten gesetzt.Da wird doch ganz gezielt schon versucht das Embryo im Mutterleib zu schädigen. Das gesunde Waxtum des Embryos wird defacto gezielt verhindert. Und dann heisst es Hartz IV vererbe sich. Oder ADHS oder sonst ein Defekt
März 21st, 2012 at 21:56
@R@iner: Fein, kann doch gar nicht oft genug gesagt werden. Wenn aus welchen Gründen auch immer, eine Wertigkeit von Menschen ausgerufen wird, klingeln bei mir alle Alarmglocken.
März 21st, 2012 at 22:01
@Wat. #64:
Mal Spaß beiseite. Ich denke wirklich, wie ich es oben schrieb. Sie kapieren’s einfach nicht und lassen’s drauf ankommen, wie im Roulette.
Da ich im kulturellen Bereich ausgebildet bin, verfolge ich auch regelmäßig die Kultursparten. Immer wieder läuft die Diskussion auf die selbe Gleichung hinaus. Wo kürzen wir? – Bei den Menschen oder bei der Oper oder, oder, oder.
Kultur bedeutet Reichhaltigkeit. Multikulti ist ein Pleonasmus. Man muss sich nur ansehen, welche künstlichen Eingriffe Monokulturplantagen benötigen. Sie sind hochemfindlich gegen Schädlinge, quasi Dauerkrank und ausgelaugt, was nur mit Chemotricks aufrechterhalten werden kann.
Eine funktionierende Kultur ist Prasserei und Varianz ohne Ende. Es heißt nicht umsonst Hochkultur, wo Vielfalt in höchster Form gegebenen ist.
Auch Denken und Kunstschaffen und Handwerk braucht Einfluß, lebt nur durch Üppigkeit. Und kann auch nur dort gedeihen, wo ihr selbst Üppigkeit zugestanden wird – nicht alles Schöpferische, was geschaffen wird, ist Kunst. Nur ein minimaler Bruchteil davon. Das Leben und Inspiration funktionieren nicht nach dem Input-Output-Prinzip.
Woher sollen wir denn unseren gemeinsamen Lebenssinn nehmen, unseren Wertekanon beziehen, in einer Monokultur, die auf den bloßen Ertrag fixiert ist. Man kann bald nur noch aus der Konserve schöpfen, das hungert uns aus, seelisch; als Menschen.
Wir haben die Anfänge ja vor uns. Und das alles, weil sie nichts, aber auchgar nichts verstehen, wie gutes Leben funktioniert. Weißt du Wat., ich bin kein Misanthrop, aber zum Eremitendasein zwingt man uns. Ob unter anderen oder allein, wir vereinsamen am Menschsein.
März 21st, 2012 at 22:06
@Reinplatzer: Saustark! Wo muß ich unterschreiben?
März 21st, 2012 at 22:08
@Reinplatzer: “Weißt du Wat., ich bin kein Misanthrop, aber zum Eremitendasein zwingt man uns. Ob unter anderen oder allein, wir vereinsamen am Menschsein.” – Bingo!
“Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.” — Jiddu Krishnamurti
März 21st, 2012 at 22:16
@ R@iner
es ist total verrückt, ich reagiere derzeiten extrem und mit jeder zelle m. körpers auf alles.
bei deinen erste arte link “ARTE Doku “Tabu – psychisch krank am Arbeitsplatz” konnte ich nur bis zur Hälfte anschaun, ich bekam Herzrasen und fing an zu flennen, bei deinem anderen link “unser anstrengendes Leben” jezte fühle ich mich wieder besträkrt und angeregt u. m. Selbst “ermächtigt” um das mal ganz frei nach unseres Bundespfaffen Parolen auszudürcken.
März 21st, 2012 at 22:17
#70:
Ja eben. Und ich will geistig gesund sein, bleiben und nötigenfalls wieder werden. Das will jeder, das ist keiner Rechtfertigung wert. Und es ist auch keiner Rechtfertigung wert, abzuwehren, was gesundes Leben verhindert.
März 21st, 2012 at 22:20
@Reinplatzer (68)
Soweit einverstanden, so stellt sich das dar.
Die Ursache liegt aber eben nicht in den selbstgewählten Charakteren von Menschen. Das ist eine Wechselwirkung mit dem System, in dem wir leben. Das System macht uns zu was wir sind, wir machen das System zu was es ist…und umgekehrt… und untereinander machen wir uns dann auch noch zu was wir sind.
Menschen sind soziale (gesellschaftliche) Wesen.
Ich reklamiere, daß das nichts mit mehr oder weniger wertvoll oder überhaupt werthaltig als Menschen zu tun hat.
Wenn Du damit anfängst, wo soll das enden – sorry – im Umerziehungslager oder auf einsachtzig.
März 21st, 2012 at 22:27
@Wat. #73.
Da wird aktiv eingegriffen, das läuft doch nicht passiv so nebenher. Einer popeligen Anzahl von Privatschuldnern wird der Hof gemacht auf Kosten ganzer Länder. Hallo?
Sie sind es doch die unwertes Leben produzieren. Mir geht es darum, ein Leben zu haben und das will eben auch verteidigt sein, wenn alle anderen Stricke reißen.
März 21st, 2012 at 22:42
Ich höre nachts um 1:05 ganz gerne im DRadio die Sendung “2254″ (auf 22. März stellen). Dort können Hörer anrufen zu einem meist tagesaktuellen Thema. Solches Format finde ich schützenswert, da lässt sich viel lernen, wie wir© ticken.
Das Thema passt ja:
>>
Streit um den Solidarpakt Ost – müssen wir jetzt für den Westen sammeln?
“Jetzt ist endlich Westdeutschland dran”, sagt NRW-Ministerpräsidentin Kraft und Bürgermeister aus dem Ruhrgebiet fordern ein vorzeitiges Ende des Solidarpakts II. Bis 2019 brauchen wir die Transfers aus dem Westen aber noch, schallt es aus dem Osten zurück. Was meinen Sie? Hat der Osten genug bekommen? Brauchen wir jetzt einen Solidarpakt für verschuldete West-Kommunen? Oder erleben wir gerade eine Neiddebatte?
<<
(Edit: Über audio-ondemand ist das dann auch am nächsten Tag abrufbar)
März 21st, 2012 at 22:44
@Reinplatzer (74)
Wenn das kapitalistische System Menschen für nützlich/nutzlos, wichtig oder überflüssig ‘definiert’ – dann steht das auf der Systemrechnung.
Denn für das Kapital ist wirklich und tatsächlich nur nützlich, wichtig und wertvoll, was Profit abwirft.
Wenn Du also meinst: “Mir geht es darum, ein Leben zu haben und das will eben auch verteidigt sein, wenn alle anderen Stricke reißen”, dann ist das selbstverständlich auch aus meiner Sicht richtig und wichtig.
Aber es nützte nunmal nix, die nach ‘kapitalistischen Maßstäben’ handelnden Menschen zu beseitigen, es müßte schon das System sein, was Menschen zu dem macht, wie sie sind.
Denn Menschen dieser Handlungsart würden bei gleicher Grundlage immer wieder ‘entstehen’…
Schwer aufzulösen – ich müßte jetzt eigentlich wieder mit der Emanzipation von diesen gesellschaftlichen Verhältnissen kommen – ich sehe nur dadurch ein Licht am Ende des Tunnels, welches nicht vom entgegen kommenden Zug stammt.
März 21st, 2012 at 22:52
@ Reinplatzer
ja das Stichwort hat der BuPfaffe gegeben u. jetze gehts rund. überall kann ganz “demokratisch” an onlinebefragungen teilgenommen werden
Es wird aber überhaupt nicht nachgefragt, warum welches Bundesland wirtschaflt. erfolgreicher ist als ein anderes. z.b das Muschterländle hier. Der wirtschaftl. Erfolg dieses Muschterländles wird überhaupt nicht hinterfragt, bei dieser ganzen Solidardebatte.
Der ganze Scheißkomplex stintkt zum Himmel!
März 21st, 2012 at 22:57
So, nachdem ihr das Thema der Zerstörung der Kultur viel zu schnell wieder eingepackt habt, gibt es jetzt von mir etwas auf die Ohren. Das Lied Los hermanos (Die Brüder) wurde 1982 in Buenos Aires aufgenommen. Mercedes Sosa hatte Jahre im Exil gelebt und war zurückgekehrt als das Regime bereits geschwächt war, die Regierungsgewalt jedoch noch inne hatte. Das Live-Album sollte mM nach in keiner Sammlung fehlen.
Die letzen Zeilen sind der Grund dafür, warum sich die Menge der Besucher plötzlich begeistert hörbar macht. Sie singt nämlich:
Yo tengo tantos hermanos
Que no los puedo contar
Y una hermana muy hermosa…
Que se llama Libertad”.
das bedeutet:
Ich habe so viele Brüder
dass ich sie nicht zählen kann
und eine sehr schöne Schwester…
die sich Freiheit nennt.
Mercedes Sosa – Los hermanos
März 21st, 2012 at 23:01
#76:
Klar, Wat.
Ich versteh’ dich, glaub mir. Die Strukturen, seien es die, des Denkens oder die objektivierten, konstituierten unserer Lebenswelt. Im Klartext: Ich will keinen Menschen abschlachten – never. Ich habe ja schon mit Stubenfliegen meine größten Hemmnisse!
Nur, Wat., es ist begreifbar. Wir leben in einer hochvernetzten Welt. Wir werden hier mit Sicherheit von höchster Stelle gelesen. – Und sie könnten sagen, wir schaffen’s nicht mehr ohne uns noch größeren Schaden zuzufügen. Aber nein, trotz aller Informationen mächtig, sie ziehen das durch. “Kapitulation – nie!” lautet die Parole, wie einst schon auf dem Banner eines Konzerts von Furtwängler.
Wenn Krieg irgendeinen Nutzen haben soll, dann das Aufbegehren der Nachgeborenen vor strukturell gleichen Entwicklungen.
Strukturell soll heißen, auf systemische Engpässe wird mit Trotz reagiert: Jetzt erst recht!, oder Da müssen wir durch!, oder TINA!
Die Nazi-Zeit war auch so eine Trotzphase. Nun hat die Entwicklung nicht unbedingt gleichen Inhalt, deshalb ja meine Betonung auf strukturell. Aber der Trotz ist der Wettbewerbstrotz: Um jeden Preis. Um jeden!
März 21st, 2012 at 23:09
#78: R@iner: “Los hermanos”
Silvester 1997, Punkt 0:00 Uhr lief es. Ich weiß das noch ganz genau, und ich teilte zusammen mit einer wunderbaren Frau die Gänsehaut und Gefühlstränen.
Danke. Danke.
(P.S.: Das Thema werde ich bei nächster Gelegenheit wieder aufsetzen. Hier läuft nichts weg, versprochen)
März 21st, 2012 at 23:10
R@iner
Träumereien bringen hier nicht weiter ..wir sollten alle wissen das die “schöne Schwester…
die sich Freiheit nennt”. Eine Nutte ist die sich nur dem hingibt der sie sich leisten sprich bezahlen kann!!!
Face the reality ..NOW
März 21st, 2012 at 23:17
@Lazarus: Ich bin kein Träumer. Ich gehe tatsächlich davon aus, dass die willentliche Zerstörung regionaler Kulturen eine Verschwörung darstellt und nicht nur aus Dummheit (Sarrazin: “Basken-Gen”) en passant geschieht. Mit den Indianern haben wir das mit Glasperlen und “unserem Gott” gemacht.
Das ist eine der wenigen VTs, denen ich folge. Wenn Du gerne liest, zeichnest oder ein Instrument spielst, dann bestimmt das zeitlich einen wesentlichen Teil deines Lebens. Wenn Du diesen Tätigkeiten nicht in dem Umfang nachgehen kannst, weil dich äußere Umstände dazu zwingen Zeit für diese zu beschneiden, dann wirst Du merken, wie langsam aber sicher Dinge, welche dir eigen sind, zerstört werden. Nachgefüllt werden die entstandenen Hohlräume dann mit Tätigkeiten aus den Lexika der Monopolisten.
Schon mal überlegt, woher der Begriff “Kulturrevolution” stammt?
Nee, nee. So einfach kann man das nicht weglegen. Die Lehrer in D-land erhalten übrigens Kurse in gender mainstreaming. Dann gibt’s nur noch Unterricht für und von Calvin Klein.
Die Schüler hier am Gymnasium sprechen übrigens kaum noch Dialekt. Ist das kein Verlust?
März 21st, 2012 at 23:29
Lazarus09 meint:
März 21st, 2012 at 23:10
“Träumereien bringen hier nicht weiter ..wir sollten alle wissen das die “schöne Schwester…
die sich Freiheit nennt”. Eine Nutte ist die sich nur dem hingibt der sie sich leisten sprich bezahlen kann!!!”
Ist nicht die Freiheit des Kaufens und Verkaufens das bürgerliche Urbild aller Freiheit?
Resultiert daraus nicht auch ganz logisch die uns heute geläufige persönliche Freiheit, welche wiederum als die Freiheit eines Warenkäufers oder Warenverkäufers zu denken wäre?
Bedingen sich in jeder Hinsicht freier Handel und juristisch freie Personen nicht gegenseitig?
Wenn dem, zumindest historisch gesehen, so wäre, wie müsste dann persönliche Freiheit unter den Bedingungen eines kollektiven Eigentums an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln sowie Gemeineigentum an Grund und Boden juristisch gewährleistet sein?
Mir scheint, zumindest bist jetzt schmoren wir noch alle in einem ziemlich bürgerlichen Begriff von Freiheit, und da passt dein böser Vergleich mit der “schönen Schwester” als Nutte, die man sich erst mal muss leisten können, natürlich.
Ich gebe selbst freimütig zu, schwierige Fragen!
März 21st, 2012 at 23:35
#82: Naja, ich weiß nicht ob es sich um VT’s handelt. Es sind – und da benutzte ich den Begriff an anderer Stelle schon und eher beiläufig – auch starke “Ungleichzeitigkeiten” am Werk.
Das ist ein Begriff, den E. Bloch entwickelt hat, um – ganz verkürzend formuliert – auszudrücken, dass sich Weltbilder in den Köpfen, mitsamt ihren Wunschvorstellungen, teils langsamer entwickeln und noch nach hinten, ins Vergangene sich sehnen, während die Faktizität längst nicht mehr das Potential der Erfüllung des Vergangenen bietet.
Ich denke, das muss man auch beachten. Hier sind tatsächlich größe Mächte – vor allem in den Köpfen, aber schon auch an den Fäden der Weltgestaltung am Werk, die extrem träge sind.
Allein die junge Familie, zwei Kinder, neu erworbenes Eigentumshaus – also der Lebensstil unserer Eltern und Elterseltern usw.
Das alles passt nicht mehr, aber sie können natürlich auch ihr Lebenkonzept nicht einfach verlassen, das sind ja auch private Verantwortungen am Werk, die man sich aufgehalst hat.
Das Problem sehe ich darin, dass Gelder einfach völlig falsch verteilt werden. Ich meine jetzt gar nicht die oben-unten-Schiene. Das sowieso.
Ich meine, man müsste Familienförderung zurückfahren, behuuutsam und nicht ganz, und über großen Zeitraum. Denn das ist und wird Freizeitvergnügen werden, das emanziaptive Gefüge und die Abkehr vom Glauben haben für Diskontinuitäten gesorgt, die lassen sich mit Familienförderung nicht ausbügeln.
Das ist so ein Punkt, wo Ungleichzeitigkeiten stark vorherrschen, zw. Wollen und tatsächlichem Sein. Und da fallen dir/ euch bestimmt noch tausend andere Ungleichzeitigkeiten ein.
März 21st, 2012 at 23:39
Ich halte die Fragen nicht für so schwierig. Du mußt nur erkennen, daß Du nicht in allen Gebieten gleich weit entwickelt sein und mit Kompetenzen ausgestattet sein kannst, auf das wohl dein “freimütig” abzielen soll.
Einen Kunstschaffenden am wirtschaftlichen Erfolg messen zu wollen, geht nicht. Das obige Lied stammt aus der Feder von Atahualpa Yupanqui. Der ist immerhin bekannter und beliebter als alles, was hier so kreucht und fleucht. Den kennen vielleicht 300-400 Millionen. Da kommt höchstens Brecht im südamerikanischen Raum noch mit. Goethe, Schiller, Adorno, Descartes, Montesqieu oder Foucault kennt da niemand – Höchstens beim Adolf fragt sich mancher, ob der wohl noch lebt.
Ich glaube, daß der (Klein-)Bürger bei diesem Thema bei dir auf der einen Schulter sitzt.
März 21st, 2012 at 23:54
Is doch egal Leute aus welchem Mund oder Feder die Weisheit kommt … sie wird gehört,man nickt,kloppt sich ob seiner Weitsicht auf die Schulter..oder ignoriert sie gleich weil man noch nicht betroffen und das war’s.
Was mich persönlich immer zur Frage führt..wollen die eigentlich ” Freiheit ” wo se doch schon wegen des Nachbarn’s Appelbaum zum Gericht rennen,für alles wollen sie Gesetze das alles seine “Ordnung” hat ..man lässt sich lieber bevormunden und bedienen wie bei Mama die einem alles unangenehme abnimmt ..
Fakt … Die Leute wollen dekadent nur konsumieren ,Freiheit macht denen viel zu viel Arbeit
März 22nd, 2012 at 00:02
“Fakt … Die Leute wollen dekadent nur konsumieren ,Freiheit macht denen viel zu viel Arbeit”
Nein, es geht um mehr. Dabei spielt das Gefühl, welches Du vielleicht auf’m Moped hast, ein Rolle.
Apropos, ich habe nicht mal den 1er-Führerschein.
“Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit” halte ich eh für den besseren Schlußsatz.
Bin jetzt wech.
P.S. Hab’ noch mal spicken müssen. Gut’s Nächtle.
März 22nd, 2012 at 00:05
Laurie Anderson – Statue Of Liberty
https://youtu.be/8yJ4WHypDMQ
Moon rises and sets
In the real world
Islands and hurricanes
Wind blows in fort jersey
It floats across the pave
Into the open ocean
It’s a good day
To run away
Freedom is a scary thing
Not many people really want it
Me I keep my distance
I’m always near
That’s just my way
Cool water
That’s just another speckle on horizon
Just another speckle in the sea
Cool water
Cool wind
Statue of liberty
Stands in the harbor
Holding her torch
Hello goodbye
To all the men and women
Who pass through her port
Into the open ocean
Just another speckle on horizon
Just another speckle in the sea
Cool water
Cool wind
Freedom is a scary thing
Not many people really want it
Gute N8 Alle
März 22nd, 2012 at 00:06
#86:
Freiheit ist das neue Modewort. Klaus Baum nennt das unsrige ein Zeitalter der Herrschaft von Phrasen.
Freiheit ist ein Diskursbegriff, ein dialektischer. (einverstanden, Wat.?)
Was sie daraus machen ist die Freiheit deines Raffinesses, ein möglichst gut Bescheißtechnik dir auszudenken. Und wenn du gar keine hast oder dir gar keine aneignen willst, dann bleibt dir die Freiheit zu – naja, letztlich zu verrecken.
Das ist der ganze Bohei um ihren Freiheitsbegriff. Wirf dich ins Meer der Haie und beiß besser als die anderen, oder lass dich fressen.
Darin gibt’s natürlich auch Hierarchien. Ein Schlecker wird ja nie zum H-IV- Empfänger. Der wird evtl. zum Rentier. Wenn ein Arbeiter beim zubeißen versagt, der wird aber zum H-IV-Empfänger. Und wenn der H-IV nicht spurt, na dann …
März 22nd, 2012 at 00:06
@Bakunin (83)
Mal meine Gedanken.
Freiheit, wirklich persönliche Freiheit aller, kann mE nicht juristisch gewährt werden. Denn das (Edit: juristisch setzen) setzt ein Staatsgefüge voraus, welches in jede ‘kleine Zelle’ geht und damit die persönliche Freiheit wieder einschränkt.
Freiheit beginnt eh immer erst nach der Notwendigkeit, daß wir alles haben, um satt zu sein, es warm haben und uns zugehörig fühlen (können).
Über die Freiheit die daraus und ‘danach’ resultiert, gibts dann wohl etwas in der Art von gesellschaftlicher Übereinkunft, vielleicht vergleichbar mit unseren heutigen Moralvorstellungen (die allerdings heute immer nur für andere ‘gelten’)
Btw. Freier Handel, also Warenwirtschaft, setzt mE selbstverständlich das juristische Konstrukt Eigentum der Person voraus. Deshalb das mit den natürlichen und juristischen Personen.
EDIT @Reinplatzer:
“Freiheit ist ein Diskursbegriff, ein dialektischer. (einverstanden, Wat.?)
Klares Jein ;-)
März 22nd, 2012 at 00:09
Hoppla, meine Rechtschreibfehler häufen sich. Ich muss auch mal ins Bett.
Gute Nacht.
März 22nd, 2012 at 00:13
# R@iner meint:
März 21st, 2012 at 23:39
“Ich glaube, daß der (Klein-)Bürger bei diesem Thema bei dir auf der einen Schulter sitzt.”
Der sitzt doch auf der Schulter eines jeden von uns, zumindest in unseren Breiten.
Wir müssen uns dieses Spießer-Bürschles nur immer bewusst bleiben und uns von ihm nicht wiederstandlos führen lassen.
März 22nd, 2012 at 00:16
Wichtig: “Widerstand” schreibt sich ohne “e”. :-))
März 22nd, 2012 at 00:26
ps u. ich seh grad das der kopierte text zu laurie andersons “Statue of Liberty” nicht ganz stimmig ist.
lieber anhören!
nochmal gooden8
März 22nd, 2012 at 00:30
ps so winzige, unscheinbare fehler maken oft a big difference
März 22nd, 2012 at 00:54
Wat. meint:
März 22nd, 2012 at 00:06
“Mal meine Gedanken.
Freiheit beginnt eh immer erst nach der Notwendigkeit, daß wir alles haben, um satt zu sein, es warm haben und uns zugehörig fühlen (können).”
Dienstag Abend habe ich mal wieder Tagesschau gesehen, davor die Börsennachrichten.
Dort erzählte diese Anja… , wie viele Millionen einige der ‘Großen Vorsitzenden’ von verschiedenen Konzernen auch dieses Jahr wieder einstreichen.
Nachdem die sich satt gegessen, ihre Zimmerchen warm geheizt und im Kreise ihrer Lieben verweilt haben müssen die ja anschließend beinahe an der Freiheit der so vielen Millionen ersticken, oder?
Doch das ist ihre Freiheit und zugleich die reale gesellschaftliche Unfreiheit der wenig Begüterten.
März 22nd, 2012 at 01:16
@Bakunin: Bürgerliche Freiheit eben. GuteN8.
März 22nd, 2012 at 01:26
# Wat. meint:
März 22nd, 2012 at 01:16
“@Bakunin: Bürgerliche Freiheit eben. GuteN8.”
Ja, so isses! GuteN8!
März 22nd, 2012 at 08:26
(OT) Kleine Zwischenmahlzeit: Telepolis – Neues vom Tierrechtsextremismus
Mit immer mehr Maßnahmen verfolgen EU-Institutionen grenzüberschreitende linke Bewegungen. Dem BKA haben es angebliche “Euro-Anarchisten” besonders angetan
Seit 2002 ist die EU-Polizeiagentur für die Verfolgung von Umwelt- und Tierrechtsaktivismus bekannt. Jetzt bekommt die Kriminalisierung internationaler politischer Kampagnen eine neue Facette: Eine Konferenz von Europol nimmt unter anderem verkehrspolitische und antirassistische Aktivisten aufs Korn. Um die Kompetenzen der Behörden zu erweitern, werden die Ausgeforschten mit Absendern von Briefbomben gleichgesetzt. Auch der EU-Geheimdienst ist mit von der Partie. [..]
März 22nd, 2012 at 09:04
Nachschlag gefällig? FR-Online – Europas Demokraten schleifen Arbeitnehmerrechte
[..] Klar ist schon jetzt: Die Arbeitsmarktreformen sind keine kurzfristigen Anti-Krisenmaßnahmen, sondern auf Dauer angelegt. Denn die Staaten setzen sich über ihre Kostensenkungsstrategien gegenseitig unter Druck. Schon müssen auch Niedriglohnländer wie Kroatien und Tschechien ihre Arbeitsmärkte stärker flexibilisieren und Lohnkosten drücken, um wettbewerbsfähiger zu werden, mahnt der IWF. Diesen Wettlauf der Staaten will auch die EU. Sie will Europa bis 2020 zur wettbewerbsfähigsten Region der Welt machen. „Wir haben die Verpflichtung auf eine Wachstumsagenda“, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. [..]
Den Chinesen zeigen wir es, zwo, drei, vier…Und wer kommt dann im Jahre 2020 und hat Zigaretten und Nylonstrümpfe im Gepäck?
März 22nd, 2012 at 09:25
Mantra: die DDR war ein Unrechtsstaat, die DDR war ein Unrechtsstaat, die DDR war ein Unrechtsstaat…
März 22nd, 2012 at 09:33
@Peinhart: Ich hab’ ‘nen Bekannten in Panama, der seine Kohle mit Software verdient. Soll ich den mal fragen, ob er ein paar Leuten Schützenhilfe gibt? Php/MySQL reicht.
Ich kenne ein Land, wo alte Männer regiern
da kann man nicht bleiben, weil da darf nix passiern
Da sitzen die Tyrannen fett auf dem Thron
Wir reiten nach Jerusalem…
März 22nd, 2012 at 09:40
Aus dem verlinkten FR-Artikel: Vorbild der Euro-Politiker ist Deutschland, wo Agenda 2010 und Lohnzurückhaltung die Unternehmen sehr profitabel gemacht haben und wo die Krise längst ausgestanden ist. Ach ja…? Der griechische Gewerkschafter Kapsalis fordert auch die Deutschen zur Solidarität auf: „Denn heute wird an uns gespart – und morgen seid ihr wieder dran.“ Ach so… Die Expansion des Marktes ist nahezu abgeschlossen, die innere wie die äußere. Es geht nur noch um Verdrängung, auf allen Ebenen. Staatlich organisierte Armutsprostitution, ein ‘Wettbewerb’ nur noch um die niedrigsten Standards, um die höchste Ausbeutungsrate. Mehr haben wir von diesem System nicht mehr zu erwarten, weniger leider auch nicht…
März 22nd, 2012 at 09:53
Um evt Missverständnissen zu begegnen – ich hielt die DDR, den ganzen ‘real existierenden’ nie für ‘geglückt’ oder etwas anderes als eine Sackgasse, einen noch dazu dysfunktionalen Ableger des ‘warenproduzierenden Systems’. Die ganze ‘Aufarbeitung’ des tatsächlichen sowie angeblichen Unrechts dient aber erkennbar vor allem einem Zweck – das geballte Unrecht im Hier und Jetzt zu relativieren, zu verstecken und unangreifbar zu machen.
Südamerika wär’ aber vielleicht ganz interessant… ;)
März 22nd, 2012 at 09:56
@Peinhart: Und ich kenne die ehemalige Vorsitzende der Selbständigenvereinigung der fünften Region in Chile. Da ist also die Hauptstadt mit dabei. Die wollte mich schon ’98 überreden, dorthin zu gehen.
Mit dem zweiten Bürgermeister von Havanna habe ich damals nur ein Bier getrunken, als ich sie besuchte.
Außerdem hätte ich eine Geschäftsidee, den Austausch von Handelsdaten betreffend, mit der ich hier schon zehn Jahre Geld verdient habe und die eine immer wichtigere Rolle in Südamerika beim Handel mit deutschen Firmen spielt.
Äh, was mache ich eigentlich noch hier? *kopfkratz*
Zumindest wäre der Sprung ins kalte Wasser im Falle Panamas abgefedert. Auf der karibischen Seite liegt die Wassertemperatur im Sommer bei 33°C.
März 22nd, 2012 at 10:08
Siehste, und unser Thermal-Jod-Sole-Bad hier kommt nur auf 32. ;)
Wie steht’s mit Uruguay…?
März 22nd, 2012 at 10:14
Nee, hab’ ich nicht im Katalog. Eher noch Buenos Aires. Ist dir Panama zu us-affin?
März 22nd, 2012 at 10:23
R@iner meint:
März 22nd, 2012 at 09:04
“Nachschlag gefällig? FR-Online – Europas Demokraten schleifen Arbeitnehmerrechte
[..] Klar ist schon jetzt: Die Arbeitsmarktreformen sind…”
Na siehste, womit wir wieder zurück beim Ausgang wären: “Gegenwartsbewältigung: Der “Wettbewerb”
Posted by flatter under Politik”
Was verbirgt sich also hinter den euphemistischen Floskeln von “Wettbewerb”, “Wachstum”, Kostensenkungsstrategien”, “Flexibilisieren” und gehörte schonungslos entlavt?
Wohl doch die mit solchen Floskeln immer mehr angeheizte Ausbeuterei der Lohnabhängigen durch das Kapital in ganz Europa, das Hineintreiben der LOhnknechte durch das Kapital in einen immer schärferen “Wettbewerb” um die niedrigsten Löhne, erbärmlichsten sozialen Leistungen, zunehmende proletarische Verarmung…..
Das Motiv ist doch klar, das Kapital erklärt der Lohnarbeit den sozialen Krieg…, müsste nicht bald eine Gegenoffensive erfolgen?
“Völker Europas, erhebt euch!” meinte schon nicht zu Unrecht vor einiger Zeit die KKE aus Griechenland.
März 22nd, 2012 at 10:25
Panama ist übrigens sehr interessant in Bezug auf ‘Techniken’ der USA. Um Zugriff auf den Streifen Land zu bekommen, durch den sie den Kanal bauen wollten und der ursprünglich zu Kolumbien gehörte, haben sie folgendes gemacht: Rebellentruppe ausgucken, ‘Nutzungsvertrag’ mit denen schließen, als ‘Gegengabe’ Bewaffnung spendieren und politische Anerkennung des abtrünnigen Gebiets vorbereiten. Soll, so hörte ich, auch heute noch so oder ähnlich funktionieren. Soll übrigens auch der erste ‘echte’ außenpolitische Auftritt der bis dato vorwiegend mit sich selbst beschäftigten Nation gewesen sein. ‘Sich treu bleiben’ ist irgendwie auch kein Wert an sich…
März 22nd, 2012 at 10:27
@ Peinhardt
vor allem sollte man sich mal daürber bewusst werden, dass da was in der DDR so unrecht war hierzulande genauso unrecht ist. Der gleiche Scheißapparat!
ps. hab den arzttermin verkackt. bin mal wieder ausgerastet und habe bewiesen, dass ich keine behandlung verdient habe. dass ich mich in einer krisensituation befinde, wird nicht berücksichtigt. nein ich muss von grund auf vollkommen behindert sein. ich hätte den termin einfach verschieben sollen, mit offenen wunden zum arzt gehen kann tödlich enden.
März 22nd, 2012 at 10:31
@Rainer 107 (editiert): büschen schon, siehe auch 109… Buenos Aires schon eher, hat mW die höchste Antiquariatsdichte der Welt. Und ‘gegenüber’ liegt Montevideo…
März 22nd, 2012 at 10:43
@Peinhart: Es wäre ja nur ein Wechsel von einem Satelliten zu einem anderen gleicher Bauart. ;-)
Wenn Du hier jetzt noch nicht deine Schäfchen im Trockenen hast, dann wirst Du sie auch in der Zukunft nicht in den Stall kriegen. So sehe ich das.
März 22nd, 2012 at 10:44
@flummi: Der gleiche Scheißapparat!
Inklusive ‘Psychatrisierung’…
@Rainer: Uruguay zieht unauffälligere Kreise… ;) Und – so sehe ich das auch :(
März 22nd, 2012 at 11:22
Zur Situation des ‘fairen Wettbewerbs‘ in der Euro-Zone…
März 22nd, 2012 at 11:32
@Peinhart (104)
Auch mal um möglichen Mißverständnissen zu begegnen: gibt ja den einen oder anderen, der meint, ich müsse da schreckliches erlebt haben.
Nee, gar nicht, mir gings da persönlich hervorragend und ich kannte niemanden, bei dem das anders war. Ich war weder unglücklich noch habe ich mich ständig kontrolliert gefühlt, nicht mal eingesperrt habe ich mich gefühlt.
Woran lags? Gut, ich war noch recht jung. Vielleicht auch weil ich da groß wurde und nichts anderes kannte, vielleicht, weil ich sah, daß es woanders schlimm war…
Mit all dem theoretisch befaßt habe ich mich, weil es andere nicht mehr wollten und ich wenigstens zum Ende hin sah, daß es so nicht weitergehen kann.
Deshalb habe ich angefangen so etwas wie Ursachenforschung zu betreiben und je weiter ich dabei kam, um so ‘entsetzter’ war ich, auch über mich^^
Vielleicht bin ich deshalb manchmal so ‘milde’, wenn jetzt hier der Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen werden kann.
Ich hätte früher nicht mal den Amazonas gesehen, wenn Du mich da rein gestellt hättest…
März 22nd, 2012 at 11:43
Peinhart meint:
März 22nd, 2012 at 10:25
“Panama ist übrigens sehr interessant in Bezug auf ‘Techniken’ der USA.”
Die Außenpolitik der USA war spätestens seit Ende des 19.Jahrhunderts nicht weniger imperialistisch als die der anderen Großmächte Europas und Japans.
Daher gibt es auch für beide Weltkriege des 20.Jahrhunderts keine “Hauptschuldigen” und schon gar keine “Alleinschuldigen”.
Über die Zeit nach 1945 müssen wir uns ganz sicher nicht mehr unterhalten!
März 22nd, 2012 at 13:26
Hier ist nochwas zum Wettbewerb.
https://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2011/33.html
März 22nd, 2012 at 14:38
Gast meint:
März 22nd, 2012 at 13:26
“Hier ist nochwas zum Wettbewerb.”
Sehr guter Hinweis!
Egon Kreutzer ist immer wieder ein gutes Beispiel dafür, wie man den Kapitalismus auch jenseits der Gelehrtensprache des 19.Jahrhunderts für jedermann verständlich erklären kann.
März 22nd, 2012 at 14:54
Bakunin
Es geht ” uns ” gut wenn die Reichen auf unsere Kosten fürstlich verdienen so wird’s propagiert und vom Michel verinnerlicht spätestens seit bei jeder Gelegenheit der Börsenticker durch Bild läuft ( ab Golfkrieg 91 ) ;-) so kann der Michel sehen ob’s seinem Herren gut geht
DAX Über 7000 Hurra ..DAX unter 7000 Trauermarsch ..
Für die Idioten eben ..
Wie schon gesagt : Was bekommt der Gewinner des Internationalen Wettbewerbs ..verhungert im Erdloch während sein Herr fett ist .. warum sollte ich den Wettbewerb gewinnen wollen ..Ahgeh..
März 22nd, 2012 at 14:58
Moin!
Zum lesen für zwischendurch:
Wie Carsten Maschmeyer zu seinem Ehrendoktortitel kam (Quelle: Welt)
Die Uni Hildesheim soll ihre Promo-Ordnung just dafür geändert haben, ihrem Mäzen Maschmeyer den Ehrendoktortitel verleihen zu können.
März 22nd, 2012 at 15:07
@ Bakunin, #118:
Dann schau Dir da mal seine Beispielrechnung mit dem “kaufmännischen Dreisatz” etwas genauer an.^^
März 22nd, 2012 at 15:08
# Lazarus09 meint:
März 22nd, 2012 at 14:54
“Es geht ” uns ” gut wenn die Reichen auf unsere Kosten fürstlich verdienen so wird’s propagiert und vom Michel verinnerlicht spätestens seit bei jeder Gelegenheit der Börsenticker durch Bild läuft ( ab Golfkrieg 91 ) ;-) so kann der Michel sehen ob’s seinem Herren gut geht ”
Vor 8000-9000 Jahren sollen die Menschen angefangen haben, Tiere zu domestizieren.
Wann begann eigentlich die von Menschen?
Jedenfalls scheint sie ebenfalls zu gelingen!
Wenigstens Besitzlose als sogar– “wählende”!!! –Hausschweine, Nutzvieh, versorgt mit dem Allernötigsten….
März 22nd, 2012 at 15:17
#122:
“Vor 8000-9000 Jahren sollen die Menschen angefangen haben, Tiere zu domestizieren.
Wann begann eigentlich die von Menschen?”
Seit von Mensch zu reden ist. Und sie gelingt zum Glück bis heute, er ist ja noch nicht ausgestorben ;)
März 22nd, 2012 at 15:19
Wann begann eigentlich die von Menschen?
Spätestens mit den ersten Hochkulturen, tät ich meinen…
März 22nd, 2012 at 15:32
Reinplatzer
Ehrendoktortitel kann doch jeder Idiot werden .. besonders wenn er es bezahlen kann !Den Titel kann er sich auf’s Klo hängen . Muhahaha
“Wann begann eigentlich die von Menschen?”
Die begann mit dem Glauben .. egal welchem !
Diene brav deinem Herren,nur für Kost und Logis .. irgendwer sonstwo wird es dir vergelten. WICHTIG ! Immer nach dem Ableben .. not yet !
that’s all about
März 22nd, 2012 at 16:31
# Horst Horstmann meint:
März 22nd, 2012 at 15:0
“Dann schau Dir da mal seine Beispielrechnung mit dem “kaufmännischen Dreisatz” etwas genauer an.^^”
Dieser Dreisatz ist natürlich kein ECHTER Dreisatz, da “Gewinner” und “Verlierer” nicht als mathematisch exakte Größen ausgewiesen sind.
Was ist die Meinung aller anderen(kundige Mathematiker?) zu derartigen Beispielen?
März 22nd, 2012 at 16:47
@lazarus #125: “Den Titel kann er sich auf’s Klo hängen”
Ich habe eine neue Gesetzmäßigkeit entdeckt:
Die Anzahl neuronaler Querverbindungen verhält sich umgekehrt proportional zur Gefallsucht.
höhö.
März 22nd, 2012 at 17:08
@ Bakunin:
Sein Dreisatz zeigt lediglich, daß der durchschnittliche Anteil des Einzelnen von der Anzahl der Konsumenten abhängt:
Je mehr Konsumenten, desto weniger Konsum pro Konsument – und andersrum.
Ein supi-plumpes Strohmann-Argument.
März 22nd, 2012 at 17:21
# Horst Horstmann meint:
März 22nd, 2012 at 17:08
“Je mehr Konsumenten, desto weniger Konsum pro Konsument – und andersrum.
Ein supi-plumpes Strohmann-Argument.”
Dieses Gefühl hatte ich beim genaueren Anschauen dieses Dreisatzes nach deinem Tip (hatte ihn zunächst eher übergangen) auch sofort…, so vereinfacht sollte man nicht argumentieren, schadet der “Sache” am Ende eher wie sie hilft.
Daher war dein Einwand klärend und richtig!
März 22nd, 2012 at 17:21
Bakunin 122: “Vor 8000-9000 Jahren sollen die Menschen angefangen haben, Tiere zu domestizieren.”
Voraussetzung dafür war, dass die Tier ihre Scheu vor dem Menschen verlieren und ihm ihr Leben anvertrauten. Als Dank dafür wurden sie geschlachtet und gefressen.
Übertrag das jetzt mal auf die gesellschaftliche Hierarchie.
März 22nd, 2012 at 17:40
# altautonomer meint:
März 22nd, 2012 at 17:21
“Übertrag das jetzt mal auf die gesellschaftliche Hierarchie.”
Hierachie, du sagst es!
Wenn ich mal wieder ein wenig historisierend antworten möchte, so täte ich sagen, dass viele Grundprinzipien der heutigen Gesellschaften noch immer im uralten Lehenswesen des Frühfeudalismus ihre ideellen Wurzeln haben, ein hochkompliziertes System allgemeiner (damals zunächst persönlicher)gesellschaftlicher, sozialer Abhängigkeiten von der Spitze der Pyramide der Gesellschaft bis nach unten.
März 22nd, 2012 at 19:28
altautonomer
Voraussetzung dafür war, dass die Tier ihre Scheu vor dem Menschen verlieren und ihm ihr Leben anvertrauten
Das galt nur für die ersten Tieren alle nachfolgenden wurden in diese Situation hinein geboren und kennen keine andere … In ihrer Wahrnehmung ist ihr Schicksal “normal”
Wenn denen nun ein anderes Freiheit erklären will .. wie .. die können damit nichts anfangen,sie brauchen ihren Zaun, Wolf, Schlachter !
Übertrag das jetzt mal auf die gesellschaftliche Hierarchie. ;-)
März 22nd, 2012 at 20:02
Ich glaube nicht, das Vokabeln wie “Soziopathen” tatsächlich hilfreich sind.
Die “Soziopathen” haben Interessen, welche sich offensichtlich von den Ihren unterscheiden.
Sie unterstellen denen eine Krankheit, Marx unterstellt ein ökonomisches Interesse.
Welche Erklärung hat wohl mehr für sich?
Ich vermute, dass Sie noch immer nicht von der (sozialdemokratisch-reformistischen) These der “gemeinsamen Interessen” lassen können, und andererseits ehrlich genug sind, die realen Divergenzen anzuerkennen.
Ergebnis: Soziopathen.
Ich würde wiederum dazu raten, die verbalen Verurteilungen noch nicht auszureizen, weil noch mehr kommen könnte (dannach sieht es jedenfalls bisher aus).
“Locker bleiben”. :)
Liebe Grüsse
Holzbank
März 22nd, 2012 at 20:12
Marx ist nicht der Verfasser der zitierten Studie. Er unterstellt (wem eigentlich) ein ökonomiches Interesse, während die Begutachteten belegen, dass eine Tendez am Werk ist, die solche Rationalität nicht mehr erkennen lässt. Wer kennt die Jungs nun besser, Marx oder die Verfasser der Studie?
März 22nd, 2012 at 20:21
@lazarus #132:
[OT]
Bei Tieren in gleicher Qualität von Freiheit zu reden wie bei Mensch ist ein kategorialer Fehlschluss. Denn, ersteren fehlt das Maß an Abstrahierungsfähigkeit, d.h. Reflexionsvermögen wie es Mensch besitzt, das erst die Erfahrung von Unfreiheit zu erkennnen erlaubt, als Voraussetzung über Freiheit zu denken.
Meine Erklärung: Menschen können sich durchaus frei fühlen, obwohl sie sich vielleicht gar nicht für autonom halten. Sie haben ganz einfach selten den Eindruck an Grenzen zu stoßen und damit auch keine Erfahrung davon, was Unfreiheit bedeutet. Andere können so eine Erfahrung durchaus machen, obwohl die objektiven Bedingungen dieselben sind.
Das je erlebte Gefühl dafür ist rein subjektiv, doch empathisch für andere erschließbar – zum Beispiel durch Beobachtung und Mitgefühl, Mitleiden. Gefühle werden erst durch den Verstand zum Erfahrungswert und dadurch liegt erst eine (von mehreren notwendigen) Bedingung zu objektiver Erkenntnis vor. Unfreiheit muss also nicht selbst erfahren werden, sondern kann auch an jener, von anderen erfahrbar sein. Für diese Abstraktionsleistung reicht es nicht Tier zu sein, jedenfalls nicht in selbiger Qualität wie es Mensch vermag und deshalb ist es unpassend den menschlichen Freiheitsbegriff auf Tiere zu übertragen.
März 22nd, 2012 at 20:41
Es geht doch nicht um die Studie.
Ihre HERVORRAGENDEN Ausführungen geben doch selbst Auskunft über DAS Problem.
Sie selbst setzen doch alle aktuellen Erklärungen und Begriffe in Anführungszeichen, weil Sie diese offenbar über Jahre als aufgesetzt empfunden haben. Als propagandistisch.
Ihre Anführungszeichen sind eigentlich der lebendige Beweis des Problems, einer Spreizung. Sie halten – in Anführungszeichen – daran fest, weil “der Diskurs” nun mal so läuft.
Und erklären andererseits Ihr Nichteinverständnis über die Anführungsstriche.
Sollte die Entwicklung divergent sein, sollten Sie also von den medialen Erklärungen der realen Entwicklungen immer weniger überzeugt werden, dann reagieren Sie womöglich im Rahmen einer Schere. Und Ihre Beine gehen dabei womöglich immer weiter auseinander.
Wie geht man nun besser damit um?
Das weiß ich im Grunde auch nicht, denn auch ich lebe erst seit 46 Jahren auf dieser Erde.
Aber, und das sollten Sie wissen, es gab und gibt nun einmal Zeiten der Reaktion, gegen die man sich anscheinend nicht wehren kann.
Und ich wollte Ihnen nur deutlich machen, dass Sie für einen gelegentichen Leser mittlerweile so viele Anführungsstriche angesammelt haben, die nichts bewirkt haben, dass womöglich eine innere Emigration bevorsteht.
März 22nd, 2012 at 20:51
Das ist ein wenig überinterpretiert. Jeder Text wirkt für sich, und die Anführungsstriche sind in dem Fall (ich setze sie ja nicht immer) dem Neusprech gewidmet, das ich sonst ja selbst nicht nutze. Ebenso verallgemeinere ich nicht das Verhalten der Untersuchten. Es ist eine bestimmte Berufsgruppe, daraus eine Auswahl, die pathologsiche Züge offnbart (der begriff “soziopathisch” ist genau genommen ohnehin falsch). ich beschreibe hier ein Symptom, nicht die Ursachen.
März 22nd, 2012 at 21:00
Reinplatzer
Du überbewertest die Selbsterkenntnis ;-) Freiheit ist immer die welche dir andere lassen wenn du nicht zu den oberen 2% gehörst … zeig mir Tiere die einem anderen für ihren Platz auf der Erde Miete zahlen .. zeig mir den Oberaffen der auf Tonnen Bananen sitzt während der Rest der Sippe hungert ..
Du überschätzt den Homo stupidus ;-)
März 22nd, 2012 at 21:11
@Lazarus #138: Ich wollte dich nur aufmerksam machen auf einen Umstand, der bei Tierschützern zugenebelt ist und sie lieber das Waldrohrstelzchen (gibts das?) retten, als sich mit menschlichen Belangen zu beschäftigen. Ich hab’s ja aber auch OT gesetzt; manchmal kann ich mich halt nicht beherrschen ;-)
März 22nd, 2012 at 21:40
@flatter:”Wir müssen nicht wieder warten, bis alles in Scherben fällt. Wir können uns heute mit dieser brutalen Ideologie, ihren Urhebern und den Folgen auseinandersetzen. Die Propaganda eines Systems, das Menschen (Tiere, Pflanzen u.u.u.) verachtet und als Material zur Gewinnerzielung betrachtet, kann man schon aktuell einem gerechten Urteil zuführen. Ich plädiere daher für eine umfassende Gegenwartsbewältigung.”
-geklammerte Ergänzung von mir-
Damit gehste, sofern es eine Zukunft gibt, in die Geschichte ein.
Sehe das durchaus ähnlich, is das erste mal dass das Menschlein seine Zukunft BEWUSST gestalten kann, dass ein gesellschaftlicher Umbruch wirklich Erfolg im Sinne einer Vorwärtsentwicklung möglich ist.
Wir können raus ausm Kindergarten, wenns nich gelingt is Feierabend.
März 22nd, 2012 at 21:43
@ flatter
Sie erstaunen mich.
Und geben meiner ursprünglichen Behauptung dadurch doch recht.
Wenn Sie jetzt behaupten, dass die “Anführungsstriche … in dem Fall dem Neusprech gewidmet” seien, dann machen Sie womöglich Ihre Befürchtung deutlich, dass ich vom ZK der KPD/ML geschickt sei.
Bin ich nicht.
Kann ich Ihnen aber auch nicht nachweisen.
Und insofern müssen Sie entscheiden, wo die Prioritäten liegen.
Und genau deshalb behaupte ich, dass dieser Zirkus erst dann aufhören kann, wenn es relevanten Schichten der deutschen Bevölkerung egal ist, ob sie missbraucht werden.
Weil sie dann eben nichts mehr zu verlieren haben.
Darin besteht meine regressive Logik.
Und genau deshalb habe ich Ihnen auch empfohlen, Ihre soziopathischen Diagnosen vorerst im Zaum zu halten.
“Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.”
Wie interpretieren Sie denn diese alte Lebensweisheit?
März 22nd, 2012 at 21:54
Verstehe ich nicht – und finde weder einen Bezug zum Artikel noch zu meiner Erläuterung.
März 22nd, 2012 at 22:00
Schaut, die Lilien!
März 22nd, 2012 at 22:14
Horst Horstmann
….auf dem Felde.
Was ist damit nicht in Ordnung?
Jetzt geht er auch noch auf die Blumen los !!
März 22nd, 2012 at 22:30
@DJ Holzbrink: “dass ich vom ZK der KPD/ML geschickt sei.” Bist Du Dir sicher, daß Du dann so versuchen würdest in eine Diskussion einzusteigen oder auch nur Hinweise zu geben… ;-)
März 22nd, 2012 at 22:37
@Reinplatzer: Zu Deinem mittleren und letzten Absatz in #135 – ich denke, das habe ich mit #115 als eigene Erfahrung beschrieben.
März 22nd, 2012 at 22:46
Ich plädiere daher für eine umfassende Gegenwartsbewältigung.
Das tut doch nicht Not, wir leben schliesslich im besten aller Systeme, oder so. Die Namen wechseln, die Struktur bleibt.
https://www.youtube.com/watch?v=qgq17_MNYjE
März 22nd, 2012 at 23:00
@Wat. #146:
Ja, das hatte ich mir auch gemerkt. Es macht ja Sinn, solche Tatsachen aus verschiedenen Ansätzen heraus zu erläutern, vielleicht begreifens dann noch ein paar mehr, auch stille Mitleser. Auch die, die behaupten, alles ist gut, wenn alles schweigt.
März 22nd, 2012 at 23:32
@ Lazarus09:
Genau das meinte ich!^^
März 23rd, 2012 at 00:03
@Reinplatzer (148): Ich bin bisher bei dem Ergebnis, daß es einen irgendwie gearteten Auslöser braucht, die eigene Konditionierung infrage zu stellen… Es reicht, wenn dieser Auslöser als elementar empfunden wird, er muß also nicht gleich die physische Existenz infrage stellen, aber doch irgendwie ordentlich an der psychischen rütteln.
Wenn die ersten drei dicken Fragezeichen auf der Stirn stehen, gehen mE alle auf die Suche – und das ist alles andere als eine Frage s.g. Intelligenz.
März 23rd, 2012 at 08:18
Das je erlebte Gefühl dafür ist rein subjektiv, doch empathisch für andere erschließbar – zum Beispiel durch Beobachtung und Mitgefühl, Mitleiden.
Empathie braucht Phantasie – man muss sich ‘hineinversetzen’ können. Dementsprechend halte ich Phantasielosigkeit für eine Grundkrankheit dieser Gesellschaft. Phantasie wird auch geradezu planvoll zerrieben zwischen medialen Erzeugnissen, die einem die je eigene Phantasieleistung weitestgehend abnehmen und Empathie zwischen den ganzen Eigenfixierungen von Eigenverantwortung bis Eigentum…
März 23rd, 2012 at 21:04
Entschuldigung, ich wollte den Kommentar bearbeiten. Bin wohl zu dumm dafür.
Also nochmal:
“Empathie braucht Phantasie”
Wahrscheinlich die auch. Aber m.E. beruht Empathie in erster Linie auf Erleben und Reflexionsfähigkeit und, auch wenn’s platt klingen mag, der Fähigkeit zu lieben (also nicht nur ans eigene Ego denken, sondern auch an “den anderen”, ihn verstehen oder es zumindest versuchen). Das alles widerspricht aber einer “Kultur” der Erfolgs- und Gewinnmaximierung. Wenn jeder in jedem einen Wettbewerbsrivalen sieht (und so solls doch sein,oder?), werden doch zwangsläufig auch immer Verlierer produziert. Und was machen die dann, die Verlierer?… Welch ein irrsinniger Kreislauf!
März 24th, 2012 at 13:18
@Frau Lehmann
Ich denke, es ‘reicht’, sich selbst ein wenig zu mögen, aber eben mit allen gemeinten Stärken und auch Schwächen, die man so hat.
Dann ist man offen für andere, aller Konkurrenz zum Trotz.
Kurzfassung: “Ich bin einzigartig – alle anderen aber jeweils auch” ;-)
März 24th, 2012 at 18:41
@ Wat.
Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du doch dasselbe wie ich: sich mit den eigenen Stärken und Schwächen zu mögen, also selst anzunehmen, setzt aber die Fähigkeit (und den Willen) der Selbstreflexin voraus. Wenn ich erkenne, dass mich neben meinen Stärken gerade auch meine Schwächen einzigartig machen, es also nicht um Perfektion geht, erwarte ich die auch nicht von meinen Mitmenschen. Wenn ich mir eigene Fehler eingestehe, gestehe ich sie auch dem anderen zu. Ich muss mich aber trotzdem nicht unbedingt selber mögen, um mich in andere hineinversetzen zu können. Und ich kann mich selber außerordentlich mögen, und verstehe genau darum nicht, dass andere Menschen anders handeln und ticken als ich. Es gibt bestimmt nicht wenige Menschen, die von sich zwar glauben, dass sie empathisch seien, sich in Wirklichkeit aber nicht die Mühe machen (oder sie sind nicht fähig dazu), sich in andere hineinzuversetzen, wenn diese nicht handeln, wie sie es selbst für einzig richtig erachten. Du hast allerdings insofern Recht, dass das übersteigerte Geltungsbedürfnis einiger Zeitgenossen in der Regel auf verdrängte Minderwertigkeitsprobleme zurück geführt werden könnte. Glaub mir, ich kenne eine Menge solcher Menschen. Sie verwechseln Stärke mit demonstrativ zur Schau gestelltem Selbstbewusstsein (was ja in Wirklichkeit überhaupt kein Bewusstsein ist, sonst müssten sie ja fähig sein, sich selber kritisch zu hinterfragen) und Empathie mit Gönnerhaftigkeit. Aber wehe, wenn der von ihnen “Begünstigte” andere Wege einschlägt, als die vom Gönner vorgesehenen, dann hat er das absichtlich getan, dann ist er es nicht wert, dass man sich um ihn “kümmert”. Tiefes Misstrauen steckt dahinter und ein egozentrisches Welt- und Menschenbild. Darum sagte ich, dass das Vermögen zu reflektieren für Empathie so wichtig ist. Empathie, so die Entwicklung in unserer Gesellschaft, in der es darum geht, zu den Starken und Gewinnern zu gehören, ist kein “verwertbarer” Wert. Leider leider!
März 24th, 2012 at 19:28
Erfahrungen sammeln… sich selbst fühlen… andere fühlen… gemeinsam fühlen.
Soziale Emanzipation ;-)
März 24th, 2012 at 20:26
Ja.
Du gehörst zu den echten Optimisten?
März 24th, 2012 at 22:07
@Frau Lehmann
Ja.
Ich darf das, ich habs mir einfach erlaubt ;-)
März 25th, 2012 at 11:03
Fein. Das nenn ich Freiheit i. S. von Selbstbefreiung (Enthaltung) von jeglichem von außen indoktriniertem Wettbewerb – “soziale Emanzipation” eben :)
Danke für das interessante “Gespräch”.
März 25th, 2012 at 11:18
@Frau Lehmann: Jegliche Enthaltung wird mir nicht mal gelingen, wenn ich es wollte. Niemand kann sich hier völlig widerspruchsfrei ‘bewegen’. Aber zu sehen, wo die Widersprüche sind und sie nicht mehr als “Gottgegeben” ansehen – wenigstens das kann mE doch schon gelingen…
… und da ich bestimmt nicht der intellektuelle oder empathische Überflieger der Menschheit bin, werden es andere irgendwann auch schaffen – so wie auch so mancher schon lange vor mir – jeder zu der Zeit, die für ihn ‘richtig’ ist.
Schönen Rest-Sonntag.
März 25th, 2012 at 12:44
@flatter
Ups, was ist hier jetzt los?
Jetzt steht hier der Beitrag von @Frau Lehmann, der erst vor meinem stand und auf den ich noch einmal reagierte, hinter meinem.
An den Uhrzeiten ist das noch ersichtlich.
Btw. Ich hatte noch einmal eine kleine Orthographie-Korrektur vorgenommen – empathisch hatte das “h” an der falschen Stelle – löste ich dadurch etwas chronologische Chaos aus?
Bug?
März 25th, 2012 at 12:48
@Wat.: Siehste, jetzt hast Du sogar das Raum-Zeitgefüge dadurch zerstört, daß Du dich nicht dauerhaft an dem allgmeinen Genörgle beteiligst. Schäm’ dich was.
März 25th, 2012 at 12:48
Ich habe eben die Systemzeit geändert. Es ist jetzt Sommer, da schlägt der eine oder andere schon mal Purzelbäume ;-)
Mal gucken, ob ich das sortiert kriege. [edit: Psst, es scheint jetzt richtig zu sein. Die Ursachen sind mir gänzlich unbekannt, aber ich habe das Symptom beseitigt.]
März 25th, 2012 at 12:55
@flatter: so isset wieder schick, die Beiträge stehen jeweils eine Minute früher als vorher, aber über(ge)listet.
März 25th, 2012 at 12:56
Das war die Lösung: Ich habe beiden Beiträgen einen neuen Zeitstempel gegeben und sie aktualisiert.
März 25th, 2012 at 13:01
@R@iner: Ich kann zwar ganz gut auf “Herdentrieb” umschalten, aber “0815″ schaffe ich wohl nicht mehr ;-)
März 25th, 2012 at 13:33
Btw. Ich hatte noch einmal eine kleine Orthographie-Korrektur vorgenommen – empathisch hatte das “h” an der falschen Stelle – löste ich dadurch etwas chronologische Chaos aus?
Experte L. sagt h an falscher Stelle kann Riss in Raum-Zeit-Kontinuum auslösen es bilden sich Wurmlöcher also Faltungen von Raum und Zeit im Blog Zeitstempel (Einstein- Rosen-Brücke)wodurch Kommentare vor oder hinter rutschen können .
( ) Ich finde die Antwort gut *Thumbup*
Spendenkonto : 4711-08/15 Stichwort : Experten in Not
März 25th, 2012 at 14:25
@ Wat.
Ok. Das “jegliche” nehm ich zurück, obwohl ich nicht von jeglicher Enthaltung gesprochen hatte, sondern das Attribut auf den von außen gesteuerten Wettbewerb bezogen hatte. Aber klar, Pauschalisierung ist nie in Ordnung. Und ich heb dich auch nicht auf einen Sockel. Da musst du nicht abwiegeln. Sooo viele Menschen gibt es allerdings auch nicht (oder ich begegne zu wenigen,auch ein Grund, warum ich mich gelegentlich in diesen Blogs “rumtreibe”), die auf gesunden Menschenverstand und Empathie setzen anstatt sich überangepasst pragmatisch zum angeblich notwendigen Wettbewerb zu bekennen und sich ihm mehr oder weniger freiwillig unterwerfen. Da steh ich, wenn ich meine Meinung und Einstellung vertrete, in den Augen der Gesprächspartener oft wie ein Depp da. Ich denke, dass die Art der Sozialisation und besonders heute die unrühmliche Rolle der Medien Einstellungen und Überzeugungen enorm prägen. Ich komme aus einer “Welt”, in der Wettbewerb in der Form und “Eigenwerbung” keine Rolle gespielt haben, vielleicht fällt es mir daher leichter, Manipulationen als solche zu erkennen und einiges kritischer zu hinterfragen. Trotz meiner Art von, sagen wir mal, “Idealismus” (ohne den ich z.B. meinen Job nicht machen könnte) ist mir auch bewusst: die Zeiten sind denkbar schlecht dafür: “sich selbst fühlen… andere fühlen… gemeinsam fühlen.” Für die nähere Zukunft kann ich deinen Optimismus nicht wirklich teilen.
März 25th, 2012 at 19:29
@Frau Lehmann
“die Zeiten sind denkbar schlecht dafür: “sich selbst fühlen… andere fühlen… gemeinsam fühlen.” Für die nähere Zukunft kann ich deinen Optimismus nicht wirklich teilen”
Versuchs einfach mal, gar nicht so schwer ;-)
Guck mal, bei Occupy in den Zeltlagern haben sich Menschen aufeinander eingelassen, die sich einzig einig waren, daß sie was ‘grottig’ fanden – mit unterschiedlichsten Begründungen, manchmal nur aus dem Bauch, daß da was ‘blöd’ läuft.
Aber da sind Menschen auf dem Platz, die sich aushalten (wollen).
Ich finde das gerade bei der heutigen Empathie schon fast phänomenal.
Es geht also.
Wir könnens auch eine Nummer kleiner nehmen: S21.
Mir ist doch völlig wurscht, ob da einer mit ner Gucci-Handtasche rumläuft, wenn ich eine hätte, würd ich die auch nicht wegen einer Demo zuhaus lassen. Da sind Menschen zusammen, die sich schon mal gemeinsam gewaltig verar… fühlen.
Oder noch ne Nummer kleiner: De-Privatisierung der Wasserbetriebe zb. in Berlin.
Das ist schon mehr, als nur ein einzelner Widerspruchschreiber gegen eine Energiepreiserhöhung zu sein. Trotzdem auch das nicht zu unterschätzen ist, hier wehrt sich wer, vorerst noch einzeln…
Nee, nee, man muß sich nicht ausreden, was länger schon stattfindet.
Wir dürfen uns das aber auch nicht selbst kleinreden, weil wir (wieder mal) so ungeduldig sind.
Wir sollten uns selbst ‘einladen’, da mitzumachen.
Wir haben alles gebaut, alles geschaffen, was auf dieser Welt so herumsteht, wir haben gemeinsam alles Wissen dieser Welt – da sollen wir nicht schaffen, daß wir auch mal bestimmen, was damit geschieht ;-)
März 25th, 2012 at 19:50
@ Wat und Frau Lehmann
“die Zeiten sind denkbar schlecht dafür: “sich selbst fühlen… andere fühlen… gemeinsam fühlen.”
schaut euch mal diese Brutalität an
https://taz.de/Streit-um-elfjaehrige-Transsexuelle/!90229/
In welche Zeit sollen wir hier eigentlich katapultiert werden? Ist das die aufgeklärte, freie und moderne Welt, die es am Hindukusch und überall auf der Welt zu verteidigen gilt?
Da schreie ich mir die Seele aus dem Leib, gegen diese Vernichtungsmaschinerie!
März 25th, 2012 at 22:02
@flummi
Zum irgendwohin katapultieren gehören immer mindestens zwei: einer der katapultieren will und einer, der sich katapultieren läßt.
Sorry, aber wer sich katapultieren läßt, hat wohl noch nicht wirklich was dagegen (in der Hand… im Kopf… ja, auch noch nichts dagegen im Herzen).
So lange wir uns nur als einzelne begreifen, können sie uns herumschupsen.
Ich war nie das, was man als graue Masse oder graue Maus bezeichnet, ich war schon immer ziemlich viel “Ich”.
Ein “Ich”, das aber auch schon immer irgendwie merkte und dadurch wußte, ohne die vielen anderen bin ich: “Gar nichts”.
“Ich” und mit allen anderen sein, das ist mein Traum, mein Ziel.
März 25th, 2012 at 22:36
@ Wat
glücklicherweise gab es und gibt es in diesem Fall ein mächtiges Echo. Trotzalledem muss sich das Kind jetzt erstmal diesem Gewaltakt unterorden. Und dann kommt der Fall nach Karlsruhe.
Es gibt unzählige dieser u. ähnlicher Fälle die leider überhaupt kein Echo auslösen. Weil die Stimmen erstickt werden. Und weil sich verdammt nochmal kaum eine Sau dafür interessiert.
März 25th, 2012 at 22:42
@ Wat
und in diesem Fall kannst nur Du allein Dir helfen. Indem du Dich in deine Dir ureigene Kraft zurückziehst in deinen göttlichen Seelenfunken ohne den Du überhaupt nicht existieren könntest und aus dieser Kraft heraus dann deinen Befreiungskampf aufnimmst.
März 25th, 2012 at 23:21
Noch mal @flummi: Ich kann eine Menge, aber alleine letztendlich gar nichts.
… und einen göttlichen Seelenfunken habe ich gewiß nicht. Wenn Du einen hast, nutze ihn.
März 25th, 2012 at 23:28
@ Wat
oh Mann, ich weiss nicht in welcher Welt du lebst. Stell dir einfach mal vor, du wirst von heute auf morgen eingekerkert und gefoltert und mit den schlimmsten drogen vollgempumt deretwegen du die schlimmsen haluz erleidest und keiner stoppt den wahnsinn. Du hast Haluz – dann brauchst du mehr Drogen. Du hast keine Chance da rauszukommen. Dein Wächter lächelt dir zu und sagt: “Du hast einen Seelenfunken? Nutze ihn.”
schönen abend noch!
März 25th, 2012 at 23:30
ach ja klar, wenn du das alles irgendwie überlebt hast und eines tages doch wieder “entlassen” wirst hinaus in die Solidargesellschaft, dann waren es ganz sicher die Drogen im Knast, die dir dazu verholfen haben.
März 25th, 2012 at 23:32
Du bist ja ansonsten nix als ein armes Würstchen, ein Nix u. Niemand ohne die Solidargemeinschaft biste nix. Sei also dankbar dass diese Solidargemeinschaft es immer wieder so gut mit Dir meint. Sei Teil von dir, schluck alles was man dir schenkt, tu was von dir verlangt wird, frag deinen Fallmanager um Erlaubnis wenn du die Stadt verlassen willst und alles wird gut.
März 25th, 2012 at 23:45
hier noch ein Filmtipp
März 25th, 2012 at 23:53
@flummi
Bleib auf dem Teppich, das mit dem göttlichen Seelenfunken kam von Dir.
Ich habe keinen, ich kann den nicht nutzen.
Wenn Du aber zu mir sagst: “und in diesem Fall kannst nur Du allein Dir helfen. Indem du Dich in deine Dir ureigene Kraft zurückziehst in deinen göttlichen Seelenfunken ohne den Du überhaupt nicht existieren könntest und aus dieser Kraft heraus dann deinen Befreiungskampf aufnimmst.” muß ich also davon ausgehen können, daß Du diesen hast, wie könntest Du ihn sonst mir andichten.
Egal wie oft Du die Namen wechselst, irgendwann sind wir immer wieder an dem Punkt, daß Du mir was unterschiebst und Dir auf den Schlips getreten fühlst, wo es mir nicht mal ansatzweise gegen Deine Person ging.
Ich persönlich weiß für mich, daß ich ohne die Gemeinschaft, die dann auch Solidargemeinschaft ist, nichts bin.
Eine Solidargemeinschaft muß ich mir bauen, gerade weil ich weiß, daß ich sonst nicht weit komme.
Das mag bei Dir anders sein.
Ich weiß nur eins, Hilfe dringend brauchen und gleichzeitig jede ablehen, kann wenigstens ich nicht. Wenn ich genau weiß, welche ich brauche, dann versuche ich diese zu kriegen. Weiß ich nur, daß ich welche brauche, wäre es nen büschen komisch, dann aber doch zu wissen, daß dieses oder jenes nicht die richtige ist.
Irgendwie brauche ich für mich da immer so was ähnliches wie Klarheit, bevor ich mich an andere wende. Die überfordere ich nämlich sonst erheblich.
März 26th, 2012 at 00:00
@Wat
vielleicht versuchst du mal das was du oben geschrieben hast, dich in andere reinzuversetzen, auch umzusezten. und dich mal mit den erfahrungen dieser menschen auseinanderzusetzen. das könnte auch dir zu neuen einsichten verhelfen.
schau dir den film an wenn du willst.
und von welcher hilfe sprichst du die wer will und wer ablehnt? wovon sprichst du?
was mit dem kind gerade passiert wissen wir nicht, aber es ist aktuell auf sich allein gestellt, zumindest solagne bis dieser Gewaltakt gestoppt wird.
hier geht es um ausnahmesituationen. jemand wird eingesperrt und gefoltert. ich habe das erlebt und überlebt. auf diesen kontext beziehe ich mich. also erzähl mir nix von hilfe ablehnen. wenn du projezieren willst, nicht auf mich.
März 26th, 2012 at 00:02
@flummi: Ich weiß nicht, welche Türen du hier einrennen willst, aber ich fürchte, die sind hier gar nicht.
März 26th, 2012 at 00:04
@ flatter
mir gehts hier um was ganz konkretes und Wat spricht von etwas völlig schwammigen. Es geht hier nicht um jemanden der Hilfe such und diese abelehnt.
März 26th, 2012 at 23:52
@ Wat.(168)
Danke für das Mut-Zuspechen. Ich resigniere ja nicht und bin auch nicht frustriert, auch wenn das vielleicht manchmal so ankommt. Ich bin eben der Typ, der viel beobachtet und analysiert und inzwischen bin ich auch nicht mehr so schnell bereit unbedingt Kompromisse zu suchen. Was ich sehe und wahrnehme, spreche ich auch aus. Ich arbeite mit jungen Erwachsenen zusammen (2. Bildungsweg) und das schon seit fast 20 Jahren. Ich sehe die Entwicklungen (oder besser “Rückentwicklungen”) bei den jungen Frauen und Männern. Sie interessieren sich mehrheitlich für nichts außer dafür, selbst voranzukommen und das schnell und mit geringem Aufwand. Selbst zu denken, etwas zu hinterfragen, Zusammenhänge herzustellen ist für viele zu anstrengend. Sie lernen, was man ihnen vorgibt und reproduzieren es dann, ohne es zu verstehen oder auch nur verstehen zu wollen, plappern nach, was ihnen vorgesetzt wird. Sie finden es vielleicht nicht gut, dass der Egoismus so weit verbreitet ist, aber sie legitimieren es, weil sie erleben und/oder hören, dass alle es so zu machen scheinen. Oder sie glauben unreflektiert an das “amerikanische Märchen” – vom Tellerwäscher zum Millionär -, von der sich lohnenden Leistung, wenn man es nur will und clever genug ist. Sie schimpfen mit unserer Kanzlerin über die faulen Griechen, mit unserem Innenminister über die bösen Islamisten, stimmen in den Tenor von den nicht angepassten Ausländern und den schmarotzenden Arbeitslosen ein. Nicht alle zwar, aber die Tendenz ist eindeutig zu sehen. Ein Gespräch in meiner Familie lief folgendermaßen ab: Mein Onkel sagt, er finde es abartig, wie jeder versucht den anderen über den Tisch zu ziehen. Niemals würde er da mitmachen. Mein Bruder antwortet: Wenn er erstmal so richtig auf die Schnauze gafallen sei (also ob seiner Anständigkeit reingelegt wurde), würde er von ganz alleine genauso rücksichtslos handeln. Ich stehe auf der Seite meines Onkels, kann meinen Bruder aber gut verstehen. Vielen geht es so wie ihm. Das ist sozusagen ein Selbstläufer. Das alles nehem ich wahr, ohne dass ich meinen Glauben an “den” Menschen (klingt pathetisch, ich weiß, ist aber so) verliere (Du hast ja ein paar Beispiele angebracht für diesen Glauben), aber immer wenn ich neue oder immer wieder dieselben unsäglichen Falschinformationen in den Medien höre, die uns weismachen wollen, dass die Gier ein menschliches Grundbedürfnis sei und DER Innovationsmotor überhaupt, wenn ich Reden unserer Politiker analysiere, weiß ich nicht, ob ich schreien oder weinen oder mich “einweisen” lassen oder doch lieber zum Zyniker werden soll und lachen angesichts des Irrsinns. Du sagst, es gehören immer zwei Seiten dazu, einer, der es tut und einer, der es mit sich machen lässt. Stimmt. Aber die Möglichkeiten sich zu wehren werden m. E. nicht besser, sondern schlechter. Ich sage ja nicht, dass es keinerlei Hoffnung gibt, aber zur Zeit erscheint sie mir nicht gerade rosig, wenn es um eine Wirkung geht. Das hat mich schon immer irritiert: Da gibt es ja eine Menge Möglichkeiten zu kritisieren und kluge Autoren und Journalisten, die Wahrheiten aussprechen (immer seltener zwar und zur immer späteren Stunde, aber immerhin), aber wen interessiert das denn, was bewirkt es? Wozu denn Kritik, wenn sie letztendlich nur als Alibihandlungen dienen, die zeigen: Alles in Ordnung hier. Wir DÜRFEN schließlich unsere Meinung sagen und Misstände aufzeigen. Aber wozu, wenn sich nichts bewegt und alternativlos weiter gemacht wird wie immer? Ich bin wirklich kein ungeduldiger Mensch, aber wenns mehr rückwärts als vorwärts zu gehen scheint… Klar wird nichts bewegt, wenn wir uns nicht bewegen, aber wie groß ist der Bewegungsspielraum? Geduld mag eine wichtige Eigenschaft für ein Miteinander sein, aber sie muss irgendwann beendet werden, wenn etwas i.S. von Verbesserung verändert werden soll, findest du nicht auch? Aber wie kann die forcierte Spaltung der Gesellschaft denn aufgehoben werden, damit viel mehr Menschen sich miteinander solidarisieren? Damit Occupy z.B. tatsächlich etwas bewirken kann?
März 27th, 2012 at 00:01
@ flummi
Ich finde das auch ganz schrecklich und borniert, was da passiert ist. Dein Aufschrei ist berechtigt. Du hast uns darüber informiert und uns die Möglichkeit gegeben, die Petition zu unterschreiben. Das ist doch völlig in Ordnung. Ich denke aber genauso wie flatter, dass du hier wirklich niemanden bekehren musst.
März 27th, 2012 at 01:17
@ Frau Lehmann
also erstens ging es mir weder um Bekehrung noch um eine online Petition. Ich finde es ja mittlerweile echt amüsant hier ständig als Missionarin abgestempelt zu werden, wenn ich auf etwas hinweise, was hier grade nicht Konsens ist oder was eben grade niemand hören will.
Mir ging es hier um etwas ganz anderes. Nämlich darum dass es Zeiten gibt, wo Mensch vollkommen auf sich allein gestellt ist. Er muss dann irgendetwas in sich selbst finden was ihn am Leben hält. Was ihr die Kraft gibt weiterzuleben. Wer stigmatisiert wird oder in seinem Wesen missachtet, der ist derjenige, welcher aufgefordert ist, eben diesem seinem Wesen treu zu bleiben und sich nicht einer Gewalt zu unterwerfen, die ihn zerstören will. Auch dann, wenn weit und breit kein Anwalt in Reichweite ist.
Und wie wohl allgemein bekannt, gibt es auch in jeder sich noch so sozial inszenierenden Gruppe immer jemanden der die Sündenbock-Rolle spielen muss. Der all das verkörpert, was keiner sehen und hören und haben will.
Rassismus wird ja kaum noch bemerkt man geht einfach so drüber hinweg.
Wer den Mut hat und echtes Interesse an dem was ich hier verzapfe kann sich den Film “Closet Land” ansehen dann versteht er oder sie es vielleicht. Und kommt mir nicht mehr mit Bekehrungsvorwürfen oder “Hilfe Ablehnungen”.
Wünsch allen eine gute N8
März 27th, 2012 at 06:27
@ flummi
Du weißt doch aber sicher, dass dir niemand vorgworfen hat, du wolltest jemanden im wörtlichen Sinn bekehren? Was ich meine ist, dass du uns/mich nicht von der Absurdität und der damit verbundenen individuellen Tragik überzeugen musst und dass das Vorgehen einer sich aufgeklärt nennenden Gesellschaft (und “Rechtssprechung”)widerspricht.
“Rassismus wird ja kaum noch bemerkt man geht einfach so drüber hinweg.”
Auf Rassismus trifft man in unserer Gesellschaft in vielen Formen an. Und es stimmt, dass er als solcher oft nicht wahrgenommen oder sogar verschleiert wird. Auch der “Sündenböcke” gibt es einige. Da könnte auch ich ein Buch drüber schreiben und es macht auch mich wütend. Aber wer ist denn “man”? Das sind doch nicht wir hier. Wer Rassismus oder Stigmatisierung erlebt und wahrnimmt, kann und wird darauf aufmerksam machen und sich dagegen wehren. Das machst du und anderen machen das auch immer wieder. Was willst du aber ausgerechnet von denen, die doch schon längst begriffen haben, dass einiges in unserer Gesellschaft schief läuft? Gegen uns musst du doch nicht kämpfen, sondern doch gegen die Umstände, die dieses Unrecht begünstigen.
Ich verstehe nicht so richtig, was du mir z.B. in dem Zusammenhang vorwirfst?
März 27th, 2012 at 08:48
@ Frau Lehmann
ich werfe Dir nix vor aber lass mich jetzt bitte in Ruhe. Ich stelle näml. immer wieder fest, dass diejenigen die vorgeben alles begriffen zu haben, das eben auch grade nicht tun.
ich hatte hier ein Gespräch mit Wat. Worüber hab ich hier ausreichend dargelegt. Aber noch nicht mal bei dir ist die Message angekommen
März 27th, 2012 at 08:58
“laß mich in Ruhe” soll heißen ich will das hier jetzt nicht tot reden.
nur das noch, in der hoffnung es dringt durch” es ging um den Kontext “nur wir alle gemeinsam solidarisch empathisch …”
und ich wies auf die Kraft hin, welche der einzelne in sich hat und dann aufbringen muss, wenn er auf sich alleingestellt ist und es darum geht sich denjenigen Kräfte widersetzen, die ihn und sein Wesen vernichten wollen .
worauf Wat
“Ich weiß nur eins, Hilfe dringend brauchen und gleichzeitig jede ablehen, kann wenigstens ich nicht. Wenn ich genau weiß, welche ich brauche, dann versuche ich diese zu kriegen. Weiß ich nur, daß ich welche brauche, wäre es nen büschen komisch, dann aber doch zu wissen, daß dieses oder jenes nicht die richtige ist.
Irgendwie brauche ich für mich da immer so was ähnliches wie Klarheit, bevor ich mich an andere wende. Die überfordere ich nämlich sonst erheblich.”
Da fällt mir nix mehr ein. Projektionen Sorry.
März 27th, 2012 at 09:01
Sendung -> Empfang – anders herum funktioniert nicht.
März 27th, 2012 at 09:31
Ich meine, der Rassismus ist so alltäglich, dass er überhaupt nicht mehr auffällt grade da wo sich Gruppen zusammenschließen. Da brauchen wir doch nicht so tun, als müssten wir darüber nicht reden.
Z.B dieser Doc bei dem ich letztens war, wegen m. Erschöpfung, also der meinte allen ernstes mir Pillen verschreiben zu müssen, damit das mit den “Männern” nicht wieder los ginge. Er fand, es sei irgendwie “krank” 4 Kinder von 3 Männern noch dazu aus verschiedenen Ländern zu haben. Mein Einwand, dass es mit diesen Männern überhaupt keine Probleme gäbe, dass wir uns gut verstehen etc. ignorierte er u. bezog dass dann auf die anonymen Telefenoattacken, mit denen ich ein Zeit lang konforntiert wurde. Und vor denen er mich dann auch mit seinen Pillen schützen wollte. Die hatten nun aber überhaupt nix mit “meinen Männern” zu tun!
Zusammengefasst ist es so, dass es mir nicht gelang, einen Arzt zu finden, der mich über diese Erschöpfungsphase schützend u. stützend begleiten wollte. Es ging nur darum, mir irgendwelche Pillen zu verschreiben, die mir nicht gut taten. Was in dem Fall der Arschkarte gleichkam, denn, schluckst du die Pillen nicht, verweigerst du dich der Hilfe. Und wenn du dich der verweigerst, gibts auch kein Krankengeld.
Ich habe eine sehr nette Betreuerin bei der Krankenkasse, die sich dieser Probelmatik absolut bewusst ist. Sie weiss, dass es Monate dauern kann, in Krisenzeiten die richtige Betreuung zu finden.
ARGH!
Ps. glücklicherweise gehts mir aktuell wieder ganz gut. Ich hab nur kein Einkommen. U. muss zusehen, schnellstmöglich wieder malochen zu können
März 27th, 2012 at 09:38
Flummi
Ähm .. willst du mich verarschen ?
Deine Privatprobleme sind kaum was für den Blog hier , bestenfalls für deinen privaten ..und 4 Kinder von 3 Männern noch dazu aus verschiedenen Ländern sind nicht gerade das was als ” wünschenswert ” empfunden wird da hört die Akzeptanz meist schon bei den 4 Kindern auf .. Ich darf das sagen denn wir haben mehr als 4 ;-)
März 27th, 2012 at 09:51
@flummi
Was hätte denn der Arzt machen sollen, er hat die Hilfe empfohlen, die aus seiner Sicht die einzig richtige war, Du @flummi weißt aber, daß das für Dich nicht die richtige ist.
Tja, was ist denn die richtige?
Was wäre denn Deiner Meinung die richtige gewesen.
Weißt Du auch nicht so genau.
Dem Arzt ist eben mit seinem Wissen nichts anderes eingefallen…, ist eben nur ein Arzt und nicht ein Gott. Einfach auch nur ein Mensch mit seinem Teil-Wissen.
So, und jetzt ließ Dir meinen Hilfe-Absatz noch einmal durch und höre auf gg. mich zu meckern.
Ich bin nicht einmal Arzt, weiß nur, daß Du mich mit Deinen Anforderungen überforderst.
Liebe Grüße – Wat.
März 27th, 2012 at 10:40
@ Wat
nein Wat, es ist viel Schlimmer. Der Azt hat mich erpresst, entweder das zeug zu schlucken oder zu gehen, und das obwohl er genau wusste, dass ich es nicht vertrage. Es gab ganze 2 Termine. Beim erstn verschrieb er mir die Pillen nach nur 30 Min. Gespräch und da wusste er schon, dass ich einen genetischen ADHS-Defekt habe u. aufgrunddessen mein Leben lang Medikamente nehmen müsse(!) angefangen mit Antidepripillen und dann die “geneitschen Regulative”! beim 2. Termin meldete ich ihm rück, dass ich diese Pillen nicht vertrage u. auch nicht der Aufassung wäre, an einem genetischen Defekt zu leiden. er meinte dann mir sei nicht zu helfen, wenn ich mich den wissenschaftl. Erkenntnissen entgegen stellen würde.
März 27th, 2012 at 10:42
@ Wat
richtig gewesen wäre, sich erstmal zeit für mich zu nehmen. Zeit haben Ärzte aber nicht. Die Krankenkasse weiss das.
März 27th, 2012 at 10:50
ps. es gibt schon noch Ärzte, die sich Zeit nehmen, aber um dort einen Termin zu bekommen, musst du monatelang warten.
März 27th, 2012 at 13:30
@liebe Wat ( und natürlich an alle die es interessiert)
hier mal ein link ganz on topic, den ich grade bei Spiegelfecher gepostet habe und dessen Inhalt uns beide gleichermaßen beschäftigt wie vereint.
https://ifg.rosalux.de/2012/03/27/ein-weiteres-diskussionsangebot-zur-solidarischen-okonomie/
März 27th, 2012 at 21:19
@Frau Lehmann: Auch wenn dieses Occupy in Deutschland erst einmal wieder einschliefe, es wird noch viele (neue) Occupies geben.
Denn hier bei uns ist im Gegensatz zu anderen (europäischen) Ländern die Krise doch noch gar nicht so durchgeschlagen…
@flummi: Danke für den Link, die Richtung stimmt, ist mir aber noch zu sehr “von oben” und “hineintragen” gedacht. Aber immerhin.
So, ich denke, dieser Thread ist nun zu ;-)