Ein paar schöne Zahlen hat tagesschau.de heute parat, betreffend den Bodensatz der Gesellschaft. Demnach sind 40% der Alleinerziehenden auf Hartz-IV angewiesen und davon 95% Frauen. Wer jetzt noch weiß, daß man Kinder vom Regelsatz nicht durchbringen kann, bekommt eine vage Vorstellung davon, welch ein Risiko eine Frau eingeht, die sich schwängern läßt und noch nicht ausgesorgt hat.
Das Leben dieser Frauen und ihrer Kinder interessiert offenbar niemanden so recht. Hier zeigt sich sehr deutlich, was von der Worthülse “Fördern und Fordern” zu halten ist. Denn es werden zwar drei Jahre nach der Geburt eines Kindes wieder Forderungen gestellt, mit der Förderung ist das aber etwas völlig Anderes. Nichts wird gefördert. Es werden Gesetze erlassen, durch die Probleme von einer Gruppe auf eine andere abgewälzt werden. So führte etwa die Garantie eines Kita-Platzes zu Mehrbelastung der Einrichtungen und ihrer Mitarbeiterinnen. In der Folge zur Schließlung von circa 100% der Horte, die wiederum durch Ganztags-”Beschulung” ersetzt wurden, welche allerdings nicht im Geringsten ihrer Bezeichnung würdig ist.
Das Resultat: Eine überforderte Betreuung, die ohnehin nicht ausreicht, Alleinerziehenden eine nennenswerte berufliche Karriere zu ermöglichen. Da deren Kinder nämlich häufig durchgängig eine Betreuung brauchen, werden sie nirgends landen, wo ständige Ausfälle am Arbeitsplatz nicht geduldet werden.
Aber das Problem beginnt schon bei der Ausbildung. Zu meiner Zeit war ein Studium zumindest für Abiturienten eine Möglichkeit, sich ausbilden zu lassen. Es brauchte halt länger, aber es ging. In Zeiten des Bachelor ist auch das Schnee von gestern. Mit Kindern in einen nichtakademischen Beruf wieder einzusteigen, ist angesichts des real existierenden Arbeitsmarktes nicht wirklich aussichtsreich.
Der schöne Slogan vom lebenslangen Lernen entpuppt sich als Sprechblase, es gibt keinerlei Infrastruktur für eine lebensbegleitende Bildung und Ausbildung. Im Grunde ist dieser “Markt” noch immer auf “Ehe und Familie” ausgerichtet.
Am schlimmsten trifft es die Kinder. Sie haben habe im Sinne ihrer geistigen Gesundheit eigentlich nur die Möglichkeit, Berufswünsche wie Feuerwehrmann oder Astronaut anderen zu überlassen und sich selbst für “Hartzer” zu entscheiden – was tatsächlich auch sehr im Trend ist. Hier gehören sie dazu, sind nicht zu arm und schämen sich auch nicht mehr. Dabei wissen sie noch gar nicht, daß ihre Bildungschancen ohnehin so miserabel sind, daß selbst Fleiß kaum hilft.
Eine liberale offene Gesellschaft will selbstverständlich niemandem vorwerfen, wie er zu leben hat. Und wer eben feststellt, daß die Partnerin und die Kinder dem Lebensentwurf nicht entsprechen, zieht weiter. Was da zurückbleibt, ist chronisch unterversorgt, chancenlos und abgehängt. Zu vierzig Prozent!
Auch hier stellt sich die Frage, wo der Protest bleibt gegen diesen Dauerskandal. Auch hier sind es die Frauen, die still leiden und keinen Ausweg sehen.
Vor allem aber zeigt die Gesellschaft einmal mehr ihre häßliche Fratze, die so etwas lächelnd duldet und deren Credo und ceterum censeo lautet: Sparen wir noch mehr im sozialen Bereich!
Der Markt regelt hier gar nichts. Es ist ja nicht seine Aufgabe. Der Staat soll höchstens das Nötigste tun, und ihm werden nicht die Kompetenzen zugesprochen, das ganz große Rad zu drehen, um die soziale Wirklichkeit einmal vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Das Problem würde nicht einmal wahrgenommen, gäbe es da nicht diese häßliche demographische Kurve. Aber auch dafür gibt es ja die Lösung: Kürzen wir einfach bei den Renten und der Pflege, dann können wir uns auch das noch leisten – und die nächste Steuersenkung für den Mittelstand.
Mai 26th, 2009 at 01:01
Danke Feynsinn
ich wünsche mir eine Gesellschaft in der Kinder wirklich willkommen sind. Manchmal geht das mit dem Mama,Papa,Kind leider nicht, aus unterschiedlichen Gründen. Es muss aber vor allem die Gesellschaft eine Kinderfreundliche sein wenn das Leben lebenswert sein soll. Solche Gesellschaften gibt es… wo die Kinder überall integriert sind,weil sie das natürlichste überhaupt sind, wo es keine Trennung ist zwischen Arbeit, Leben und Familie gibt.Ich habe selbst schon in einer solchen Gesellschaft gelebt. Meine Sehnsucht danach ist mir geblieben..
Mai 26th, 2009 at 07:16
Die Mehrheit von Trennungen und Scheidungen werden von Frauen initiiert. Die schöne Rechnung, den Mann zum zum Zahlesel zu machen, geht in vielen Fällen aber nicht auf – viele Männer brechen unter der belastenden Trennungssituation – Ausgrenzung von den Kindern beispielsweise – zusammen und können keinen Unterhalt mehr leisten. Viele Familien, die vor der Trennung ein ausreichendes Einkommen hatten, treffen sich danach auf dem Sozialamt wieder.
2 Jahre nach der Trennung ist die Lebenszufriedenheit bei den Frauen größer als bei den Männern – unter der Gruppe der Trennungsväter steigt die Selbstmordrate übrigens auf das Sechsfache. Preisfrage: Was wäre, wenn wir ein deutsches Trennungs- und Scheidungsrecht hätten, welches Frauen in den Selbstmord treibt?
Mai 26th, 2009 at 07:26
Leider ist unsere Gesellschaft im Moment nur Geldfreundlich. Kinder kosten Zeit, eventuell Arbeitszeit, das darf nicht sein. Arbeit ist das wichtigste…
Besonders lustig finde ich, dass eine Frau mit Kind unglaubliche Probleme hat einen Job zu finden, auch wenn sie verheiratet ist. Ein verheirateter Mann hingegen hat bessere Aufstiegschancen. Das es anders geht zeigen die skandinavischen Länder. In Dänemark verlässt man das Meeting eben um seine Kinder vom Kindergarten abzuholen und arbeitet abends zu Hause wenn sie schlafen. Es ist vereinbar wenn man nur will. Dazu braucht man natürlich Betreuungsangebote die den Namen verdienen. So lange sich allerdings unsere Eliten für den Nabel der Welt halten und meinen nur sie sollten sich fortpflanzen wird sich da nicht viel ändern.
Mai 26th, 2009 at 10:53
“Der Staat soll höchstens das Nötigste tun, und ihm werden nicht die Kompetenzen zugesprochen, das ganz große Rad zu drehen, um die soziale Wirklichkeit einmal vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Das Problem würde nicht einmal wahrgenommen, gäbe es da nicht diese häßliche demographische Kurve. Aber auch dafür gibt es ja die Lösung: Kürzen wir einfach bei den Renten und der Pflege, dann können wir uns auch das noch leisten – und die nächste Steuersenkung für den Mittelstand.”
Auch wenn wir den Blödsinn mit der Steuersenkung mal weglassen – die Frage ist doch, ob das innerhalb des Systems überhaupt noch geht, irgendwas auf die Füße zu stellen. Auch die Demographie ist doch nichts weiter als eine willkommene Ablenkung – bei Vollbeschäftigung und ‘anständigen Löhnen’ würde kein Hahn danach krähen, da sind schon ganz andere Sprünge, etwa von 15 ‘Erwerbsfähigen’ pro Rentner auf heute etwa 3, bewältigt worden. Aber der ‘Knackpunkt’ liegt eben in Unterbeschäftigung einerseits und weiterlaufender und damit immer ‘hungriger’ werdender Kapitalakkumulation andererseits. Da hilft irgendwann auch keine ‘Umverteilung’ mehr, innerhalb der Lohnsumme (wie bei uns üblich) schon gleich gar nicht, da diese auch immer weiter sinkt bei gleichzeitiger Zunahme von Transferempfängern schon innerhalb der Gruppe der Erwerbsfähigen. Und von den Kapitaleinkommen auch nicht, denn das mindert sofort wieder die Rendite desselben, ohne dass das noch von irgendwo her ausgeglichen werden könnte. Bleibt jetzt eben nur noch die Staatsverschuldung, deren Zinslast dann wieder die Haushalte einschränkt und deren Bonität auch schon immer mehr unter Druck gerät. Nächste Stufe dann die Notenpresse, die ja auch schon läuft. Kurz, der ganze kapitalistische Verwertungs- und Geldkreislauf geht längst am Stock, während alle Expansionsanstrengungen der jüngeren Vergangenheit, von der Dienstleistungs- über die Wissensgesellschaft, den ‘Neuen Markt’ bis hin zur ‘Globalisierung’ sich bereits als Illusionen und Luftnummern entpuppt haben.
Wie gesagt, ich sehe da keine Möglichkeit, mit den Mitteln von Politik und Ökonomie noch irgendetwas wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. Dieser Einsicht sollten wir uns stellen, wenn wire nicht im Grunde den gleichen Illusionen weiter nachhängen wollen wie eben unsere ‘Eliten’ auch. Wobei natürlich auch zu fragen ist, inwieweit die das überhaupt noch tun, inwieweit bspw eine Frau Merkel mitsamt den hinter ihr stehenden Ministerialbürokratien überhaupt noch glauben kann, da wäre noch irgendwas zu ‘retten’ und hinterher ginge es fröhlich weiter wie gehabt. Für Banken, Fonds, Versicherungen etc analog. Warum bemüht man sich so – und auch nicht nur in Deutschland – um den Einsatz von Militär im Inneren? Islamistischer Terror? Oder doch vielmehr der des ‘Geldes’…?
Mai 26th, 2009 at 10:54
@Patrick: ja nee ist klar, und am besten führen wir daher wieder die schuldhafte scheidung ein. Den Trennungsgrund als Argument in der Diskussion um die soziale Situation Alleinerziehender einzuführen, ist die mit Anstand dümmste Strategie, die regelmäßig in Anschlag gebracht wird.
Mai 26th, 2009 at 11:02
@Peinhard: Wieso eine Umverteilung von Kapitaleinkommen in die Infrastruktur nicht hilft, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. natürlich werden diese Verluste nicht ausgeglichen, aber wozu auch?
Mai 26th, 2009 at 11:12
Alleinerziehende haben es tatsächlich sehr schwer in Deutschland. Nur wieso gehst Du wieder selbstverständlich davon aus, dass dies nur Frauen betrifft? Es gibt auch alleinerziehende Männer.
Die Situation von Alleinerziehenden ist sicher zu kritisieren bzw. eben zu verbessern. Da bin ich ganz Deiner Meinung.
Interessant ist jedoch auch, wie es dazu gekommen ist? Schuld – oder besser – Verantwortung haben immer BEIDE Elternteile. Eine einseitige Betrachtungsweise und Analyse aufzumachen, ist für mich ideologische Verblendung und fördert nur eine Spaltungsdynamik. Genau dies macht leider der Feminismus in weiten Teilen.
Mai 26th, 2009 at 11:22
@Epikur: Da ich selbst alleinerziehend bin, ist mir diese Tatsache bekannt. Aber es sind nun einmal im Gros Frauen, die Tagesschau spricht von 95%. Ich weiß auch nicht, was daran so schwer zu verstehen ist, daß es nicht um das Verhältnis getrennter Partner geht, sondern um die Frage, wie Frauen zu ihrer sozialen Situation und zum Komplex “Macht” stehen. Da geht es nicht um den Kampf gegen Männer, sondern um den gegen schreiende Ungerechtigkeit. Ich bin davon überzeugt, daß Männer sich nicht massenweise und widerstandslos derart abfertigen ließen.
Mai 26th, 2009 at 11:36
Eine schreiende Ungerechtigkeit ist auch das derzeitige Sorge-, Scheidungs- und Unterhaltsrecht ;)
Meiner Meinung nach haben Frauen zum “Komplex Macht” ein sehr inniges Verhältnis. Nur nicht im politischen Sinne, wie Du es vielleicht annimmst. Es geht eher um Macht im zwischenmenschlichen Bereich.
Mai 26th, 2009 at 11:43
@6 flatter
Weil das eben die ‘Profitrate’ mindern und, durch die ja weiterlaufende Rationalisierung und also immer mehr ‘Umverteilungsbedarf’, auch weiterhin immer stärker unter Druck setzen würde. Die Profitrate ist aber einerseits die entscheidende Größe im ‘Standortwettbewerb’*, und selbst wenn man das mal ausser acht lassen und ganz ‘naiv’ eine globale Einigung diesbezüglich annehmen würde, würde sie selbst dann halt irgendwann gegen 0 tendieren und das Kapital in ‘Generalstreik’ treten lassen.
Was natürlich nicht heisst, dass eine solche Umverteilung nicht dennoch angestrebt werden sollte – nur eine ‘Lösung’ ist das eben letzendlich nicht, sondern auch nur wieder ‘Insolvenzverschleppung’. Man hätte aber immerhin etwas Zeit gewonnen…
* Genau deshalb werden ja auch schon wieder ‘Unternehmensentlastungen’ projektiert:
https://www.tagesschau.de/inland/steuerentlastung104.html
Mai 26th, 2009 at 11:53
Der Skandal besteht für mich darin, daß die oberen 10% der Gesellschaft sich ungehemmt bereichern können auf Kosten eben auch dieser Kinder.
Was die 10% betrifft. Die Zahl stammt aus einer der Sendungen von Neues aus der Anstalt, in der Georg Schramm eine Einkommens- und Vermögenskurve erklärt.
Damit es wenigen mehr als gut geht, lässt man große Bereiche der Gesellschaft marodieren.
Mai 26th, 2009 at 12:19
Selbst im neuen Wahlprogramm der SPD heisst es eiskalt:
Wir wollen Familien stärken. Sie sind die wichtigste soziale Einheit in unserer Gesellschaft …….. Die Lage der Alleinerziehenden wollen wir deutlich verbessern.
Die Mentalität ist auf Erhaltung von Strukturen aber nicht auf der zwegmäßigen Lösung menschlicher Probleme ausgelegt.
Mai 26th, 2009 at 12:24
@klaus baum
Die ’10%’ sind insofern auch nur ‘willkürlich’, als die entsprechende Statistik eben in 10er Schritten angelegt war. Womöglich sind es de facto noch weniger…
“Damit es wenigen mehr als gut geht, lässt man große Bereiche der Gesellschaft marodieren.”
Dem möchte ich aber insofern widersprechen, als hier eine ‘Willensentscheidung’, sozusagen reine ‘Bösartigkeit’ unterstellt wird. Die mag zwar hier und da durchaus auch eine Rolle spielen – natürlich wird die mit Geld verbundene Macht auch genutzt, was aber wiederum auch schon wieder die Konkurrenz gebietet – aber letztlich handelt es sich bei Akkumulation und Konzentration nun einmal um ganz ‘normale’ systemische Prozesse, die nur gelegentlich und nur durch ‘Katastrophen’ (Krisen, Kriege etc) mal durchbrochen werden. Die Politik hat hier eben nur begrenzten Spielraum, wenn das Kapital nicht abwandern oder der ‘Geschäftsbetrieb’ nicht gleich zum Erliegen kommen soll. Zuwachsraten, die beide Seiten – Kapital und Arbeit – so ‘bedienen’ können wie bspw in den 50ern und 60ern sind erstens eh Ausnahmen und zweitens zum heutigen Zeitpunkt überhaupt nicht (mehr) in Sicht.
Mai 26th, 2009 at 12:28
Und wir müssten uns natürlich auch darüber im Klaren sein, dass selbst die ‘goldenen Jahre’ nur in einer sehr begrenzten Zahl von ‘privilegierten Nationalökonomien’ stattfanden – die damals auch schon ‘marodierende’ Mehrheit stand schlicht ‘ausserhalb’…
Mai 26th, 2009 at 15:00
Nach meinen Alltagsbeobachtungen gibt es allein in dieser Gruppe, den alleinstehenden Frauen, noch ein wenig Solidarität. Ein bißchen Austausch, das “kleine” Miteinander wo eben möglich. Ich darf mir nur nicht ausmalen, wohin die Kinder marschieren, die mir morgens in diesen riesigen Betreuungsgruppen fröhlich plappernd im Park begegnen. Da bleibt nur die Hoffnung, dass ich mich irre…
Was den Markt betrifft, so hoffe ich begründet, dass er allmählich auch für die endlosen Formationen der marktschreienden Darsteller eng werden wird bis hin zu den Ticketverkäufern der Opeloper. Denn ihr so endloser wie einfallsloser Ruf “Für uns ist klar…” wird für ewiges Auskommen wohl doch nicht reichen. Auch die Arena all der politischen Schaukämpfer ohne jegliches Talent wird sich lichten müssen.
@ Patrick
Du vermagst immerhin, deine wirre “Preisfrage” verständlich zu formulieren. Trotzdem habe ich in deinem Fall sehr, sehr wenig Hoffnung. Setz dich wieder hin. Greif zur Tüte und guck Äkschn.
Mai 26th, 2009 at 21:21
Hallo Flatter, Du schreibst:
Zitat:
“@Patrick: ja nee ist klar, und am besten führen wir daher wieder die schuldhafte scheidung ein.”
Aber die schuldhafte Scheidung wurde doch nie abgeschafft, nur leichtfügig verändert. Heute ist es vollkommen egal, aus welchem Grund die Trennung eingeleitet wurde, oder wer die Trennung initiiert, Schuld ist immer der Mann. Er zahlt Unterhalt, er verliert die Kinder.
Er kann seine Frau geschlagen haben – also ist er schuld.
Sie kann ihn geschlagen haben, verbrüht haben, mit Tellern nach ihn geworfen haben (was übrigens nicht witzig ist) und sich zusätzlich einen Liebhaber genommen haben. Also ist – so lächerlich es auch klingt – er schuld.
In beiden Fällen zahlt der Mann die Zeche.
Das Schuldprinzip wurde nicht abgeschafft, es wurde auf den Mann zementiert. Egal was die Trennungsgründe sind, er muss Unterhalt zahlen bis über das Existenzminimum hinaus, er verliert den Kontakt zu seinen Kindern.
Du schreibst: Zitat:
“Den Trennungsgrund als Argument in der Diskussion um die soziale Situation Alleinerziehender einzuführen, ist die mit Anstand dümmste Strategie, die regelmäßig in Anschlag gebracht wird.”
Ja, ich weiß, Frauen und Verantwortung ist so ein Thema für sich. Kann man ihnen nicht zumuten. Wo kämen wir denn da hin?!?
Mai 26th, 2009 at 21:29
@ Patrick
Du vermagst immerhin, deine wirre “Preisfrage” verständlich zu formulieren. Trotzdem habe ich in deinem Fall sehr, sehr wenig Hoffnung. Setz dich wieder hin. Greif zur Tüte und guck Äkschn.
Und Du hingegen, weichst meiner Frage aus, und greifst mich persönlich an. Das ist… typisch…
Ich habe noch mehr:
Nehmen wir mal an, die Selbstmordrate von Frauen wäre höher als die von Männern. FeministInnen hätten uns klar gemacht, dass dies an der struktuellen Gewalt gegen Frauen liegen würde… und sie hätten Recht.
Nehmen wir mal an, die Lebenserwartung von Frauen wäre geringer als die von Männern. FeministInnen hätten uns klar gemacht, dass dies an der struktuellen Gewalt gegen Frauen liegen würde… und sie hätten Recht.
Lieber snozin, vielleicht hast Du ja noch ein paar Argumente auf der Sachebene, und nicht auf der Personenebene (Übersetzung: Du argumentierst, anstatt mich persönlich anzugreifen).
Mai 26th, 2009 at 21:45
kurze Zwischenfrage: Wie wird das hier mit der Zensur oder dem “Hausrecht” geregelt.
Wenn man sich an die Netiquette hält, kann man sich dann sicher sein, dass die Beiträge stehen bleiben?
Mai 27th, 2009 at 00:30
patrick / normalerweise haette ich deine bloedsinnigen beitrage schon geloescht. nein, sicher ist das nicht.
Mai 27th, 2009 at 00:36
Ich würde das Ganze mal wieder etwas Allgemeiner betrachten. Eigentlich ist und sollte es Regel sein, dass es keine alleinerziehenden Eltern gibt, womit ich jetzt jetzt nicht die Rückkehr zu alten Rollenbildern meine (um Gottes Willen!), sondern dass Menschen in Gemeinschaften leben, wo die Kinder auch entsprechende Vorbilder haben – und das kann alles sein, die gute alte Ehe, aber auch eine eine moderne (offene) Lebensgemeinschaft. Gerade heute ist der Bildungsbericht veröffentlicht worden und es wird schon länger über eine ‘Gesellschaft ohne Väter’ geklagt und als Frau finde ich das auch sehr schade, dass die heutigen Lebensgemeinschaften oft nur noch paar Jahre überstehen – zu wenig für einen ernsthaften Partner, mit dem man auch Kinder grossziehen kann. Oft habe ich das Gefühl, dass den jungen Männern positive Vorbilder fehlen und jeder sich versucht auf seine Weise mit der nicht mehr umkehrbaren Veränderung der modernen Frauen zurecht zu kommen. Mit alten Rollenvorstellungen kommt man eben nicht mehr sehr weit, den modernen Frauen müssen nun moderne Männer folgen, die sich auch aktiv an der Erziehung ihrer Kinder beteiligen und ihren Partnerinnen auf Augenhöhe begegnen. Es gibt allerdings Hoffnung, es gibt auch junge Männer, die ihre neue Rolle gefunden haben und sie auch gut erfüllen, aber es müssen halt mehr werden.
Hier zeigt sich aber die eklatant veraltete Familienpolitik, die zwar nachbessernd schon eingriff, aber dennoch bei einer Familie stets von einer Ehe ausgeht (die trotzdem auch ihrerseits anderweitig belastet wird, wenn Kinder im Spiel sind). Die Realität der inzwischen vielen Alleinerziehenden nimmt man zwar regelmässig zur Kenntnis, daran ändern möchte man selbstverständlich nichts und sorgt parallel dafür, dass der Arbeitsalltag immer unerträglicher und zeitraubender wird, wo sich dann der Kreis letztlich wieder schliesst. Die Kinder, auf deren Rücken diese miese Politik ausgetragen wird, interessieren doch niemand, die streikenden Erzieherinnen sind auch nur ein Ausdruck davon.
Mai 27th, 2009 at 02:18
@flatter (8): Richtig, hier gehören offensichtlich zwei zu: die Ausbeuter und die, die sich so schamlos ausbeuten lassen. Ich finde es immer wieder lustig, wie Frauen, die als ohnehin schon als (NICHT bezahlte!) Alleinerziehende arbeiten, sich noch einen zusätzlichen Job suchen und dann auch noch selbst SCHLECHT bezahlte Stellenangebote akzeptieren! UND noch nach MEHR Kinderbetreuung schreien, statt nach mehr Zeit für Eltern! Allzu viele Menschen glauben ERNSTHAFT, dass man “für Geld arbeiten” ginge, haben diesen Mumpitz wohl verinnerlicht.
Merkwürdig, dass in diesem Zusammenhang ein ziemlich gutes Buch ungenannt bleibt, das vor einiger Zeit auf dieses Problem aufmerksam machte: “Das Eva-Prinzip” von Eva Herman!!
Mai 27th, 2009 at 02:20
patrick / normalerweise haette ich deine bloedsinnigen beitrage schon geloescht. nein, sicher ist das nicht.
Ah jah, was Du im Großen forderst, bist Du nicht bereit im Kleinen zu gewähren. Nämlich die Freiheit gegenläufiger Meinungen.
Erwischt! Haha!
Mai 27th, 2009 at 07:37
Tja, läuft halt wie im Dritten Reich.
Den Frauen erzählen, sie seien wichtig, ihnen Karnickelorden umhängen, aber dann bloß nix für sie oder für ihre Familien tun, das kostet zuviel Geld.
Mai 27th, 2009 at 09:47
@Flatter (19)
Ich finde Patricks Beiträge alles andere als blödsinning! Sie sind kontrovers, sicher, aber auch in der linken Szene muss endlich mal zur Kenntnis genommen werden, dass nicht immer nur die Frauen die Opfer sind und Männer die Täter. BEIDE sind Opfer UND Täter und BEIDE haben Verantwortung. Einen Artikel über Männerbenachteiligung sucht man in der linken Szene vergebens. Das ist schade und sehr einseitig.
Mai 27th, 2009 at 11:43
@epikur & Patrick: Ich finde, einige Beiträge gehen allerdings ein wenig am Thema vorbei. Die Diskussion über Opfer und Täter, über die Verantwortung der Eltern, das Scheidungsrecht,und meinetwegen auch über “den” Feminismus, etc. ist interessant und wichtig, wäre an anderer Stelle jedoch besser aufgehoben.
Wenn 95 % der Betroffenen Frauen sind, halte ich es für angebracht auf diese Tatsache hinzuweisen und das Bild nicht dahingegend zu verzerren, dass man vortäuscht Männer und Frauen seien hier im gleichen Umfang betroffen. Die 5% alleinerziehender Männer haben es ganz sicher nicht leichter als die beroffenen Frauen, aber gesellschaftlich betrachtet laufen Frauen nunmal stärker Gefahr in diese Situation zu geraten. (Im übrigen haben Mütter auch in höherem Maße als Männer Schwierigkeiten einen Job zu finden wenn sie mit ihrem Partner zusammenleben.)Die Frage, ob sie ihre Situation selbst verschuldet haben oder nicht, stellt sich an dieser Stelle nicht, denn es geht darum, dass eine Gruppe Menschen benachteiligt wird NUR weil sie alleinerziehend ist und dass dies nuneinmal häufiger auf Frauen zutrifft als auf Männer. Bei diesem enormen Ungleichgewicht beleidigt aufzuschreien wenn nicht gleich in jedem Satz 100% politisch korrekt hinzugefügt wird, dass selbstverständlich auch einige wenige Männer betroffen sind und bei der Gelegenheit mal wieder auf den Feminismus zu schimpfen, finde ich angesichst der Tatsache, dass Frauen unabhängig von der höhe ihres Anteils von der “Männersprache” in vielen Bereichen immer noch mit größter Selbstverständlichkeit verschwiegen werden, irgendwie etwas übertrieben.
Mai 27th, 2009 at 11:59
nilofar spricht mir aus der seele.
Und da die Kommentare, die ich hier nicht freigegeben habe, nicht nur blödsinnig, sondern geifernde Auswürfe beleidigter Wichshähnchen sind und sich aus einer bestimmten Ecke extrem häufen, werde ich die Diskussion an dieser Stelle beenden. Ich lasse schon Zensur walten, um mich nicht ärgern zu müssen.
Zu Patrick noch ein letztes Wort: Deine Beiträge stehen ja noch hier. Ich nenne das “Toleranz”.
Darüberhinaus verweise ich auf die Ausführungen des geschätzten Kollegen Roberto.