… heißt einer “Chefvolkswirt”, der weder Chef ist noch Volkswirt?
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- Dienstag, Okt 4th, 2011 at 11:52
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Oktober 4th, 2011 at 12:00
Dieser Titel soll nicht nur zieren und schmücken, sondern uns vor allem als eine Art fachliche Expertise dienen.
Oktober 4th, 2011 at 12:45
Weil in einer Welt, in welcher der Chef das Volk ist, dieser Mann bestenfalls Wirt wäre.
Oktober 4th, 2011 at 12:58
Zitronenfalter? Wirtschaftswissenschaft? Rechtsstaat?
Oktober 4th, 2011 at 13:08
Der Arbeiter- und Bauernstaat sei kein Staat für Arbeiter und Bauern, sondern einer über Arbeiter und Bauern, meinte H.M.Enzensberger in den 60er Jahren. Die Geschichte einer Sprache, die der Lüge dient, hat nie aufgehört.
Oktober 4th, 2011 at 13:46
Was ein Chefvolkswirt ist weiß natürlich auch ein Chefvolkwirt nicht. Er weiß auch nicht, was ein Volkswirt ist. Jedenfalls sollte er das nicht wissen.
Was er weiß ist, dass auf den Chefvolkswirt der Exchefvolkswirt folgt, und dass das schon als Volkswirt sein Traum war.
Der Arbeiter- und Bauernstaat hieß nur so, Klaus Baum. Es war ein Staat von Chefvolkswirten. Ich muss das wissen. Ich war dort als solcher tätig. Bis zur Rente dann als Wirt.
Oktober 4th, 2011 at 13:51
Das ist wie mit den Experten. Keiner weiß, warum ein Sarrazin sich mit Genetik beschäftigen kann und auch noch ernst genommen wird. Warum Rösler Wirtschaftsexperte ist, obwohl er nicht mal das Gesundheitssystem ordentlich als Arzt organisieren kann.
Chef ist einfach drinne, weil es wichtig klingt. Zum Volkswirt ist er ja bereits durch sein Studium.
Oktober 4th, 2011 at 13:54
Warum heißt einer Wirtschaftsweiser – wenn er nur eine Seite des Tisches bedient und augenscheinlich keine Ahnung hat ?
Warum heißen Mitglieder einer Regierung Volksvertreter – wenn sie das Volk gar nicht vertreten?
Warum ist Jean-Claude Juncker Eurogruppen-Chef – wenn er weder Chef ist noch es eine Rechtsform Eurogruppe gibt ?
Warum … Warum …blabla
Oktober 4th, 2011 at 14:01
Diese Frage ist doch reine Spiegelfuchtlerei.
Oktober 4th, 2011 at 14:08
Die Antwort finden wir fachübergreifend in der Biologie.
Wikipedia weiß über den Wirt zu berichten:
“Als Wirt bezeichnet man in der Biologie ein Lebewesen, das außer sich selbst auch einen oder mehrere andere Organismen mit lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt. Zieht der Wirt daraus einen andauernden Vorteil, so bezeichnet man die Beziehung als Symbiose, andernfalls handelt es sich um Parasitismus.”
Bei Parasitismus nachgeschlagen, lesen wir:
“Parasitismus (altgriechisch παρά para „neben“, σίτειν sitein „mästen, sich ernähren“; auch Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Ressourcenerwerb (meist Nahrung) aus oder mittels eines anderen Organismus. Dieser auch als Wirt bezeichnete Organismus wird geschädigt, aber wird, wenn überhaupt, erst zu einem späteren Zeitpunkt getötet.
Im weiteren Sinne kann Parasitismus als eine Steigerung der Fitness des Parasiten verstanden werden, die bisweilen verbunden ist mit einer Verminderung der Fitness des Wirtes.
Ausgehend von dem geschädigten Organismus wird zwischen Phytoparasitismus und Zooparasitismus unterschieden, bei ersterem werden Pflanzen, bei letzterem Tiere befallen. Betrachtet man die räumliche Beziehung, kann man zudem zwischen Ektoparasiten und Endoparasiten unterscheiden, je nachdem, ob sich der Parasit an oder in seinem Wirt aufhält.”
Ein Volkswirt müsste demnach ein Ektoparasit sein, der sich am Volk schadlos hält.
Ein Chef-Volkswirt ist dann wohl jemand, der das parasitäre Aussaugen des Volkes orchestriert.
(Den kleineren logischen Fehler dürft ihr behalten.)
Oktober 4th, 2011 at 14:15
“Warum heißen Mitglieder einer Regierung Volksvertreter – wenn sie das Volk gar nicht vertreten?”
Vielleicht verstehen Süddeutsche, namentlich Schwaben das besser. Dort wird nämlich in der gesprochenen Sprache zwischen den Vorsilben “zer-” und “ver-” nicht immer so genau unterschieden;-)
Oktober 4th, 2011 at 14:55
@ R@iner:
“Den kleineren logischen Fehler dürft ihr behalten.”
Mist, wollt grad das Maul aufreißen…
Schön kombiniert, btw.
Oktober 4th, 2011 at 16:27
“Wieso eigentlich” Chefvolkswirte? Wo kommen sie her, wie wird man so ein Exemplar? Per Diplom? Ok…, von Vize-Kanzlern steht auch nichts im GG, und doch hören wir davon laufend…
Titel klingen halt gut und versprechen Kompetenz, Titel verschaffen noch immer Glaubwürdigkeit.
So hat es wohl schon seine Richtigkeit…
Oktober 4th, 2011 at 16:34
Albert meint:
Oktober 4th, 2011 at 14:15
“Warum heißen Mitglieder einer Regierung Volksvertreter – wenn sie das Volk gar nicht vertreten?”
Die Mitgieder einer Regierung = Exekutive sind genaugenommen Vertreter der Vetreter, da sie von der Legislative, den eigentlichen Volksvertretern/Parlamentariern zur Ausführung der Gesetze und überhaupt der gewählten Politik der Volksvertreter von diesen als eigentlich reine Ausführende nur BERUFEN wurden.
Soweit die gängige Theorie.
So gesehen hätte Schröder mit seinen Hartz 4 Gesetzen nur den Willen der gewählten Volksvertreter im Parlament umgesetzt, durchgeführt, diese wiederum waren dafür wiederum von den Wählern BEAUFTRAGT, die sie wählten….
Und siehe, Hartz 4 ist, wenigstens theoretisch – VOLKES WILLE! :-)
Oktober 4th, 2011 at 16:49
@Lazarus
Warum heißen Mitglieder einer Regierung Volksvertreter – wenn sie das Volk gar nicht vertreten?
Na und wie sie das tun. Es war nur nie die Rede davon gewesen, dass sie das “ganze” Volk vertreten. Sie vertreten halt die “Leistungsträger” und die Leutz die “den Markt” repräsentieren. Das sowas später für die Karriere in der “freien Marktwirtschaft” förderlich ist oder zu entsprechender Unterstützung bei den nächsten Wahlen führt, ist nur reiner Zufall.
Oktober 4th, 2011 at 18:24
Schon Roda Roda hat festgestellt: Es gibt einen Tierarzt und einen Kreistierarzt und einen Oberkreistierarzt – ein Kreis- und Oberkreistier gibt es aber nicht.
Oktober 4th, 2011 at 18:25
Die Henkersmahlzeit bekommt ja auch nicht der Henker.
Oktober 4th, 2011 at 18:30
@ Bakunin: das Erstaunliche an Hartz IV ist, daß viele Menschen andere kennen, die davon betroffen sind, und die können dann auch nix dafür – eine Minute später wird jedoch bereits wieder auf das faule Pack der Hartzis geschimpft und fast jeder kann Beispiele anführen, um die Schimpfe zu verstärken. Da sehe ich leider nicht nur theoretisch “Volkes Wille” durchgesetzt – und komm mir jetzt bitte nicht mit Medienmanipulation usw.; die gibts , die ist ekelhaft, aber sie bedient die Instinkte so gut, daß sie wirkt. Würde sie nämlich zu konträr sein, würde sie nicht fruchten, die Propaganda. Sie hämmert es ein, was die Leute eh schon immer dachten und sich nur nie zu sagen trauten. So isses leider, habs lang und oft genug erlebt und gehört.
Oktober 4th, 2011 at 18:36
Das ist wie in Österreich, das ist auch jeder “Herr Rat”.
Bei uns wird eben das Prefix “Chef” vor irgendeine nichts sagende Berufsbezeichnung gesetzt, oder, wenn einer den erfahrenen Silberrücken geben will, auch mal ein “Sen.” ;-)
P.S. die letzte Volkswirtin, die diesen Titel zu Recht trug, war Lia Wöhr.
Oktober 4th, 2011 at 19:11
Naja. Diese Herde von Schafen, nennt sich ja auch Volk. Und der Schäfer vergibt nun mal die Namen und lässt die dressierten Hunde den Haufen zusammenhalten. Außerdem, heißt die Frau vom Chef, ja auch immer Chefsekräterin. Warum, – weiß auch niemand. Oft, kann die noch nicht mal stricken. Leute wie Liz Mohn, heißen heute auch Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied. Was sie gelernt hat, ist Zahnärzten den Klebstoff reichen, – und telefonieren. Die Statistik zwischen fähigen und unfähigen Autodidakten, hat dies noch niemals gekratzt. Was man am unselig gigantischen Feld, aller Hobbypsychologen sehen kann, die jetzt mit NLP die ultraexpertise Sau raus hängen lassen und die echten Psychologen dabei sogar mitziehen. Von den Hobbyökonomen, brauchen wir doch erst gar nicht mal zu schwätzen. Jeder, will schließlich mal den großen Mecki raus hängen lassen und sich wie wer fühlen. Und jeder vergibt gerne große Namen, um selber den Schein für den eigenen Wunsch danach wahren zu können. Deutschland, fühlt sich ja auch wie europäischer Oberkäse mit Weisheitsanspruch. Eine gute Show, im traditionell verhangenen Himmel bewährter elitärer Konformismen, hat noch jeden Idioten befähigt, vom Schaf zum Hirten zu werden.
Oktober 4th, 2011 at 19:33
Der Arbeiter arbeitet,
der Student studiert und
der Scheff scheffelt.
Oktober 4th, 2011 at 23:44
wenn man ganz oben ist, kann man eine pfeife einen chefvolkswirt nennen, und damit ist er einer. in machtzentren haben die worte noch magische kraft. heißt es nicht im AT: and god said, let there be light. schöpfung durch das wort. dieser schöpfungsmythos wiederholt sich immer wieder bis ans ende aller tage.
Oktober 5th, 2011 at 01:06
Ich sitze gerade in meinem Stübchen und sinniere über einige Aussagen aus der Sendung ‘Pelzig hält sich’. Da hatten sie doch, als der ‘Bundesanästhesist Brüderle’ (o.T. Pelzig) der Gesprächspartner war, dieses unsäglich bescheuerte und entlarvende Frosch-Video vom Rösler gezeigt. Anschließend wurde Brüderle gebeten, dieses Gleichnis zu erläutern.
Man erinnere sich, der Frosch, welcher in heisses Wasser geworfen wird, springt wieder heraus und überlebt. Setzt man ihn aber in kaltes Wasser und erhöht langsam die Temperatur, dann merkt der Frosch erst etwas, wenn es zu spät ist und er folglich tot.
Brüderle lies verkünden, dass Rösler damit sagen wollte, dass man politische Veränderungen Schritt für Schritt machen muss. Analog zum Gleichnis ist folglich jemand oder etwas tot.
Wenn er das Gleichnis hätte positiv für Herrn Rösler und die FDP auslegen wollen, so hätte er doch die Legende vom überlebenden Frosch wählen müssen und ein Analogon zum politischen Agieren der FDP geben müssen. Aber nein, die FDP sagt dem Frosch nicht, dass sie die Temperatur ins Lethale steigert.
Oktober 6th, 2011 at 19:21
[...] CHEFVOLKsWIRT [...]