Reinrassiges Volkswagenwerk in gleichlautender Presse
Posted by flatter under WirtschaftKommentare deaktiviert
05. Feb 2009 1:33
In gleichlautendenden Artikeln infomiert die Qualitätspresse von Spiegel, FAZ und Sueddeutsche über die Versuche des Volkswagenwerks Baunatal, sein Gelände reinrassig zu halten. Der Volksgenosse dort fährt Volkswagen, “Fremdmarken” werden dort nur als Gastarbeiterwagen geduldet: Rein und schnell wieder raus, so haben wir die Fremden gern, wenn sie uns nützen. Wer bleiben oder wiederkommen will, hat sich in die Volkswagengengemeinschaft einzureihen.
Ich mag an dieser Stelle nicht lange über die Geschichte des “Volkswagens” räsonieren oder über sonstig fehlendes Feingefühl, das der Volksmarke sicherlich nicht zu Ehre und Image gereicht. Dennoch fasse ich mir fassungslos an die Birne und versuche ebenso bemüht wie erfolglos, meine Urteile über deutsche Wirtschaftler im Dunstkreis der Großkonzerne zu relativieren. Es herrscht hier eine Ideologie vor, deren Geschichtslosigkeit sich nicht erst am Vergleich zum tausendjährigen Reich blamiert. “Wir” haben ein Recht auf Wohlstand und Weltmeisterschaft.
“Wir” sind abonnierter Exportweltmeister. Wir schicken Truppen noch recht bescheiden in völkerrechtswidrige Kriege, aber bei unseren Waren kennen wir keinen Pardon. Diese haben die Fremden widerstandslos zu importieren, zu kaufen und sich damit gefälligst zu identifizieren. Es ist der Konsum der Anderen, den wir besorgen, dafür steht der größte Ökonom aller Zeiten, Hans-Werner Sinn, prototypisch. Daher mag der ungebrochene Zuspruch zu “unseren” Neoliberalen seit Otto Graf Lambsdorff rühren: Daß sie unseren Anspruch auf die Weltherrschaft so marktwirtschaftlich zivilisiert repräsentieren. Und wieder einmal verpassen wir den Untergang, den wir wie dunnemals ohne jeden Erkenntnisgewinn hinnehmen werden.
Diesmal muß immerhin niemand verbluten oder einmarschieren. Die Welt wird uns einfach kalt lächelnd die Arschkarte zeigen. Vielleicht wird sich dann wenigstens klären, wessen Wohlstand die verblichene Weltherrschaft stets gesichert hat.
Februar 5th, 2009 at 06:13
wenn die Verfechter des “freien Marktes” auch nur ein einziges Mal nach den Regeln des freine Marktes spielen würden … ich schlag mir an die Birne :-/
Februar 5th, 2009 at 06:13
wenn die Verfechter des “freien Marktes” auch nur ein einziges Mal nach den Regeln des freine Marktes spielen würden … ich schlag mir an die Birne :-/
Februar 5th, 2009 at 07:44
Sie haben mir aus der Seele gesprochen. Spitze. Vielen Dank.
Ob diesmal niemand verbluten oder einmarschieren muß, wird sich noch zeigen.
Februar 5th, 2009 at 07:44
Sie haben mir aus der Seele gesprochen. Spitze. Vielen Dank.
Ob diesmal niemand verbluten oder einmarschieren muß, wird sich noch zeigen.
Februar 5th, 2009 at 08:08
Ich dachte ja zuerst an den1. April, aber die Wirklichkeit verars…..uns oft noch viel mehr.
Februar 5th, 2009 at 08:08
Ich dachte ja zuerst an den1. April, aber die Wirklichkeit verars…..uns oft noch viel mehr.
Februar 5th, 2009 at 13:43
Ich habe mal in den sechziger Jahren mit anderen zusammen, ihres Zeichens Elektriker, das Umspannwerk im VW-Werk Baunatal gewartet. Wir mußten Putzlappen verwenden, auf denen das VW-Logo prangte.
Februar 5th, 2009 at 13:43
Ich habe mal in den sechziger Jahren mit anderen zusammen, ihres Zeichens Elektriker, das Umspannwerk im VW-Werk Baunatal gewartet. Wir mußten Putzlappen verwenden, auf denen das VW-Logo prangte.
Februar 5th, 2009 at 17:12
[...] … doch ich denke, wir sollten nie wieder einen kaufen, solange Sprecher der Automarke des Führers solch einen Stuss salbadern: Ein Unternehmenssprecher bestätigte eine Meldung der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen, nach der Gästen und Lieferanten mit Fremdmarken künftig die Einfahrt verweigert werde. (…) “Aber von ständigen Partnern erwarten wir, dass er sich kooperativ zeigt und unsere Autos fährt“, sagte der Sprecher: “Wen wir beschäftigen, der soll auch uns beschäftigen.“ (Süddeutsche, via) [...]
Februar 5th, 2009 at 17:12
[...] … doch ich denke, wir sollten nie wieder einen kaufen, solange Sprecher der Automarke des Führers solch einen Stuss salbadern: Ein Unternehmenssprecher bestätigte eine Meldung der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen, nach der Gästen und Lieferanten mit Fremdmarken künftig die Einfahrt verweigert werde. (…) “Aber von ständigen Partnern erwarten wir, dass er sich kooperativ zeigt und unsere Autos fährt“, sagte der Sprecher: “Wen wir beschäftigen, der soll auch uns beschäftigen.“ (Süddeutsche, via) [...]
Februar 5th, 2009 at 20:23
Ist das jetzt beim Volkswagen “national sozial” (Müntefering über die Linke) oder was?
Unglaublich!
Den Machthabern steht das Wasser offensichtlich bis zum Hals.
Februar 5th, 2009 at 20:23
Ist das jetzt beim Volkswagen “national sozial” (Müntefering über die Linke) oder was?
Unglaublich!
Den Machthabern steht das Wasser offensichtlich bis zum Hals.
Februar 6th, 2009 at 00:05
[...] flatter – Reinrassiges Volkswagenwerk in gleichlautender Presse … kommentarlose Zustimmung – ein absolutes Meisterwerk einer so was von treffenden Zusammenfassung der „neoliberalen deutschen Exportweltmeister-Krämerseele“, das man unbedingt gelesen haben sollte, auch wenn es den Adrenalinspiegel zweifelsohne in bedrohliche Höhen schnellen lässt! [...]
Februar 6th, 2009 at 00:05
[...] flatter – Reinrassiges Volkswagenwerk in gleichlautender Presse … kommentarlose Zustimmung – ein absolutes Meisterwerk einer so was von treffenden Zusammenfassung der „neoliberalen deutschen Exportweltmeister-Krämerseele“, das man unbedingt gelesen haben sollte, auch wenn es den Adrenalinspiegel zweifelsohne in bedrohliche Höhen schnellen lässt! [...]