Nun hat es das Bundessozialgericht der Agenda2010 mit allem Nachdruck in die Stirn gemeißelt: HartzIV ist ungerecht. Verfassungwidrig ungerecht. Heribert Prantl fährt mit dem Gesetz Schlitten, das er eine “gesetzgeberische Katastrophe” nennt. Es ist unfaßbar kompliziert und in vielen Bereichen seiner Formulierung und Anwendung offenbar rechtswidrig. Als Jurist weiß Prantl, daß an einem solchen Paragraphenwerk nichts zu retten ist, und er fordert daher, diesen Gordischen Knoten duchzuschlagen.
Dies ist aber nur die Spitze des sozialen Eisbergs, für den HartzIV steht. Eine Gesetzgebung, die Kinder in schamloser Weise vernachlässigt und zum fatalen Bildungshemmnis der Unterschicht gerät, ein Fanal der Chancenungleichheit, ein Stigma für die Armen. Das Ganze ist eingebettet in eine Atmosphäre, die von denselben geschaffen wurde, die diese Gesetz gewordene Diskriminierung zu verantworten haben. Es ist überschrieben mit dem Schuldvorwurf der “Eigenverantwortung“, als hätten nicht inkompetente Zyniker in der Legislative miserable Arbeit geleistet, sondern als wären diejenigen, die darunter zu leiden haben, mit Wirkung des Gesetzes faul und ergo selber schuld. Exemplarisch für die menschen-und vor allem kinderfeindliche Einstellung der Agenda-Propagandisten sei an den Finanzminister erinnert, der schon geringe Erhöhungen der Leistungen für Kinder ablehnt, weil er weiß, das solche nur in Zigarretten oder “Pils” investiert würden.
Warum dann aber nicht eine Erhöhung, die ganz sicher für mehr reicht und auch den Armen zugute kommt (Das Kindergeld wird ja von den Leistungen in HartzIV abgezogen) ? Alle sind sich einig, daß Kindern der Unterschicht zu wenig Bildung und Kultur zukommt. Alle wissen, daß HartzIV nichts anderes zuläßt. Dennoch läßt man das Potential von Millionen brach liegen, denen aufgrund ihrer finanziellen Lage keine Bildung und Ausbildung möglich sein wird, mit der sie je eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erreichen werden. Diese sind dieselben, von denen dann “Eigenverantwortung” erwartet wird. Man hat ihnen zwar keinerlei Rüstzeug mitgegeben, auf den Berg schickt man sie dennoch allein. Wer ängstlich unten hocken bleibt, ist halt ein fauler Versager.
Der Gipfel dieses zynischen Spiels ist die Behauptung, man fördere diese Faulheit, wenn man die Regelsätze soweit erhöhte, daß ein würdiges Leben und Zugang zu Kultur und Bildung möglich wären. Den Chancenlosen soll keine Chance gewährt werden, weil sie diese ohnehin nicht nützen würden.
Dieselben Herrenmenschen, die so über das “Prekariat” urteilen, werfen Bankern und Industriellen die Milliarden nur so hinterher, wenn diese sich verzockt oder die Entwicklung attraktiver Produkte verschlafen haben. Man nennt die so Alimentierten gar ernsthaft “Leistungträger”, die “Verantwortung” trügen. Wer es perverser kann, melde sich dringend bei der INSM, die können davon gar nicht genug kriegen.
Wenn deutsche Richter, die nicht für ausufernden Linksradikalismus bekannt sind, heute den Neoliberalen ihre Gesetzgebung um die Ohren hauen, ist das fürwahr eine “schallende Ohrfeige”. Sie wird überall im Land vernommen werden. Allein die Abgewatschen selbst werden den Knall wieder einmal nicht hören.
Januar 27th, 2009 at 20:23
Vom ersten Tag an bin ich in den Genuss dieses Machwerks gekommen, das die Bezeichnung ‘Gesetz’ nicht verdient.
Seit ich durch glückliche Umstände wieder einen Job habe, zahle ich empfangene ‘Förderleistungen’ in Raten zurück.
Einen Prozess vor dem Sozialgericht habe ich gewonnen. Die ausstehende Rückerstattung der Fahrt- und Arbeitsausfallkosten wird vielleicht Thema für eine Dienstaufsichtsbeschwerde.
Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte…
Warum werden die Verantwortlichen von CDU/CSU und SPD nicht öffentlich und mit aller Härte zur Verantwortung gezogen?
Abwahl ist das Mindeste.
Januar 27th, 2009 at 20:23
Vom ersten Tag an bin ich in den Genuss dieses Machwerks gekommen, das die Bezeichnung ‘Gesetz’ nicht verdient.
Seit ich durch glückliche Umstände wieder einen Job habe, zahle ich empfangene ‘Förderleistungen’ in Raten zurück.
Einen Prozess vor dem Sozialgericht habe ich gewonnen. Die ausstehende Rückerstattung der Fahrt- und Arbeitsausfallkosten wird vielleicht Thema für eine Dienstaufsichtsbeschwerde.
Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte…
Warum werden die Verantwortlichen von CDU/CSU und SPD nicht öffentlich und mit aller Härte zur Verantwortung gezogen?
Abwahl ist das Mindeste.
Januar 27th, 2009 at 20:39
Sie werden zweifellos ihre Wahlen gewinnen. Angesichts derer, die daran teilnehmen, auch völlig zu recht. Aber auf dem Weg dorthin und danach – ich habe das hier schon einmal geschrieben – werden sie auseinanderfallen wie eine Vogelscheuche auf der Flucht vor sich selbst.
Januar 27th, 2009 at 20:39
Sie werden zweifellos ihre Wahlen gewinnen. Angesichts derer, die daran teilnehmen, auch völlig zu recht. Aber auf dem Weg dorthin und danach – ich habe das hier schon einmal geschrieben – werden sie auseinanderfallen wie eine Vogelscheuche auf der Flucht vor sich selbst.
Januar 27th, 2009 at 20:48
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=1031 [...]
Januar 27th, 2009 at 20:48
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=1031 [...]
Januar 27th, 2009 at 20:51
die abgewatschten würden die ohrfeige nicht hören….
interessante these. ich bin kein arzt, aber man müßte es mal an tauben ausprobieren, ob sie eine ohrfeige gar nicht merken. ich bin sicher, die tauben merken sie, es sind ja schließlich keine politiker.
Januar 27th, 2009 at 20:51
die abgewatschten würden die ohrfeige nicht hören….
interessante these. ich bin kein arzt, aber man müßte es mal an tauben ausprobieren, ob sie eine ohrfeige gar nicht merken. ich bin sicher, die tauben merken sie, es sind ja schließlich keine politiker.
Januar 27th, 2009 at 21:10
Mag sein, daß sie vieleicht den Knall diesmal noch nicht hören – den ANDEREN KNALL hören sie dann aber ganz bestimmt.
Januar 27th, 2009 at 21:10
Mag sein, daß sie vieleicht den Knall diesmal noch nicht hören – den ANDEREN KNALL hören sie dann aber ganz bestimmt.
Januar 27th, 2009 at 23:35
Bei der Vorratsdatenspeicherung wird oft das Schlagwort Stasi 2.0 (https://de.wikipedia.org/wiki/Schäublone) verwendet. Bei H IV würde ich am liebsten Auschwitz 2.0 schreien.
Januar 27th, 2009 at 23:35
Bei der Vorratsdatenspeicherung wird oft das Schlagwort Stasi 2.0 (https://de.wikipedia.org/wiki/Schäublone) verwendet. Bei H IV würde ich am liebsten Auschwitz 2.0 schreien.
Januar 27th, 2009 at 23:47
leute, die nicht hören wollen und taub gegenüber der realität ihren hexentanz fortführen, kann man nur stoppen, indem man sie ….
ich las neulich in einem der blogs etwas über enzensbergers buch von 1993 “aussichten auf den bürgerkrieg”.
in diesem blog wurde behauptet, die bundesregierung hätte damals eine studie in auftrag gegeben, um zu erforschen, wo potentiale zum bürgerkrieg liegen. aber das ergebnis dieser studie ist scheinbar auch auf erkenntnisresistenz gestoßen. oder aber eben auch nicht: indiz dafür wäre der schäuble-plan, die bundeswehr im inneren einzusetzen.
Januar 27th, 2009 at 23:47
leute, die nicht hören wollen und taub gegenüber der realität ihren hexentanz fortführen, kann man nur stoppen, indem man sie ….
ich las neulich in einem der blogs etwas über enzensbergers buch von 1993 “aussichten auf den bürgerkrieg”.
in diesem blog wurde behauptet, die bundesregierung hätte damals eine studie in auftrag gegeben, um zu erforschen, wo potentiale zum bürgerkrieg liegen. aber das ergebnis dieser studie ist scheinbar auch auf erkenntnisresistenz gestoßen. oder aber eben auch nicht: indiz dafür wäre der schäuble-plan, die bundeswehr im inneren einzusetzen.
Januar 28th, 2009 at 03:44
[...] Hartz, aber ungerecht Das Ganze ist eingebettet in eine Atmosphäre, die von denselben geschaffen wurde, die diese Gesetz gewordene Diskriminierung zu verantworten haben. Es ist überschrieben mit dem Schuldvorwurf der “Eigenverantwortung“, als hätten nicht inkompetente Zyniker in der Legislative miserable Arbeit geleistet, sondern als wären diejenigen, die darunter zu leiden haben, mit Wirkung des Gesetzes faul und ergo selber schuld. [...]
Januar 28th, 2009 at 03:44
[...] Hartz, aber ungerecht Das Ganze ist eingebettet in eine Atmosphäre, die von denselben geschaffen wurde, die diese Gesetz gewordene Diskriminierung zu verantworten haben. Es ist überschrieben mit dem Schuldvorwurf der “Eigenverantwortung“, als hätten nicht inkompetente Zyniker in der Legislative miserable Arbeit geleistet, sondern als wären diejenigen, die darunter zu leiden haben, mit Wirkung des Gesetzes faul und ergo selber schuld. [...]
Januar 28th, 2009 at 07:58
hallo.
ich lese seit einiger zeit interessante blogs wie diesen hier, den von klaus baum, roberto, nachdenkseiten, zeitgeistblog usw, und wenn ich so manchmal im ersten tageslicht so wach liege, wie gerad eben muß ich trotzdem mit aller härte und mit aller kühle denken, das ein gesellschaftsmodell, in welchem jeder ein stück vom ganzen abbekommt, jeder die gleichen chancen hat, jeder mitbestimmen kann, die “eliten” fair und gerecht sind, ein utopischer traum ist und bleibt. das heißt nicht, das man dafür nicht kämpfen sollte, das heißt nicht das man mißstände nicht aufdecken sollte, aber diese wut, diese wut, die man tagtäglich anstaut, indem man das alles liest was in diesem gulag so vor sich geht,die muß man irgendwo hin kanalisieren….ich weiß nimmer wo hin und gehe schon bei minusgraden joggen…ich lebe in hamburg – altona. ich komme viel rum in der stadt. ich halte die augen auf und schaue. und was ich sehe ist nicht gut.
ich sehe kaum menschen, die über das maß des bürgerliche meckerns (kleiner mann und so) hinauskommen. ich sehe kaum menschen, die mal den mund aufmachen, wenn mal wieder ein “penner” in seiner eigenen kotze liegt, oder auf der ARGE ( wo ich auch alle paar jahre zu gast bin), menschen ausrasten, die keine zukunft mehr sehen.
ich sehe keine menschen, die sagen: “wir haben die schnauze voll. wir wählen den scheiß jetzt mal ab oder marschieren jetzt mal nach berlin etc…”
es kann passieren was will. der deutsche schluckts, weil er von oben bis unten von den medien verseucht wird und so viel druck im leben hat (durch kredite, die abbezahlt werden müssen etc), das er nur noch glauben kann, er lebt in einer monarchie, und alles ist “gotgewollt”.
ich würde mich so freuen, wenn es anders wäre.
Januar 28th, 2009 at 07:58
hallo.
ich lese seit einiger zeit interessante blogs wie diesen hier, den von klaus baum, roberto, nachdenkseiten, zeitgeistblog usw, und wenn ich so manchmal im ersten tageslicht so wach liege, wie gerad eben muß ich trotzdem mit aller härte und mit aller kühle denken, das ein gesellschaftsmodell, in welchem jeder ein stück vom ganzen abbekommt, jeder die gleichen chancen hat, jeder mitbestimmen kann, die “eliten” fair und gerecht sind, ein utopischer traum ist und bleibt. das heißt nicht, das man dafür nicht kämpfen sollte, das heißt nicht das man mißstände nicht aufdecken sollte, aber diese wut, diese wut, die man tagtäglich anstaut, indem man das alles liest was in diesem gulag so vor sich geht,die muß man irgendwo hin kanalisieren….ich weiß nimmer wo hin und gehe schon bei minusgraden joggen…ich lebe in hamburg – altona. ich komme viel rum in der stadt. ich halte die augen auf und schaue. und was ich sehe ist nicht gut.
ich sehe kaum menschen, die über das maß des bürgerliche meckerns (kleiner mann und so) hinauskommen. ich sehe kaum menschen, die mal den mund aufmachen, wenn mal wieder ein “penner” in seiner eigenen kotze liegt, oder auf der ARGE ( wo ich auch alle paar jahre zu gast bin), menschen ausrasten, die keine zukunft mehr sehen.
ich sehe keine menschen, die sagen: “wir haben die schnauze voll. wir wählen den scheiß jetzt mal ab oder marschieren jetzt mal nach berlin etc…”
es kann passieren was will. der deutsche schluckts, weil er von oben bis unten von den medien verseucht wird und so viel druck im leben hat (durch kredite, die abbezahlt werden müssen etc), das er nur noch glauben kann, er lebt in einer monarchie, und alles ist “gotgewollt”.
ich würde mich so freuen, wenn es anders wäre.
Januar 28th, 2009 at 08:42
Hallo,
hoffentlich erleben die euphorisch das Urteil Begrüßende nicht bald eine herbe Enttäuschung!
In nur wenigen Berichten findet man nämlich die nachfolgende Aussage: “Das Bundessozialgericht jedenfalls ist der Auffassung, dass eine Einschränkung der Hartz IV-Leistungen auf eine Höhe von 60% des Regelsatzes nicht hinreichend begründbar ist.”
Ich denke, fast jeder, der dieses Blog hier besucht, weiß, mit welchem Pack im Berliner Reichstag das Land geplagt ist und wie das von dort ausgehende Klima seit einiger Zeit auch so manche Entscheidung des Bundesverfassungsgericht beinflußt.
Ich würde mich jedenfalls eher wundern, wenn nicht folgendes passiert: Es werden sich menschenverachtende Zyniker und Herrenmenschen finden, die eine vom BVG akzeptierte Argumentation konstruieren, mit der sich die 60%-Regelung trefflich begründen läßt. Immerhin sollen sich ja 132 Euro HIV-Satz sogar wissenschaftlich begründen lassen – schon vergessen? Oder auch immer wieder gerne genommen: das Lohnabstandsgebot (zynischerweise als Grundlage natürlich die niedrigsten Löhne, die sich finden lassen – da ist doch noch viel Kürzungspotentail bei HIV drin). Und das ganze vielleicht sogar mit im Hintergrund aktiver Hilfe von Richtern des BVG um das auch juristisch wasserdicht zu formulieren (schaut euch doch z.B. den feinen Herrn Herzog an, was der als ehemaliger BVG-Präsident so alles absondert. Das soll in seiner Zeit beim BVG nicht so gewesen sein?).
Ich habe zwar keine Ahnung, wer sich am BVG mit der Entscheidung befassen wird und nenne daher mal die beiden Namen Hans-Jürgen Papier und Udo Di Fabio. Durchsucht mal ein wenig das Internet nach den Entscheidungen und Äußerungen dieser beiden feinen Herren. Und in welcher Partei die Mitglieder sind.
Januar 28th, 2009 at 08:42
Hallo,
hoffentlich erleben die euphorisch das Urteil Begrüßende nicht bald eine herbe Enttäuschung!
In nur wenigen Berichten findet man nämlich die nachfolgende Aussage: “Das Bundessozialgericht jedenfalls ist der Auffassung, dass eine Einschränkung der Hartz IV-Leistungen auf eine Höhe von 60% des Regelsatzes nicht hinreichend begründbar ist.”
Ich denke, fast jeder, der dieses Blog hier besucht, weiß, mit welchem Pack im Berliner Reichstag das Land geplagt ist und wie das von dort ausgehende Klima seit einiger Zeit auch so manche Entscheidung des Bundesverfassungsgericht beinflußt.
Ich würde mich jedenfalls eher wundern, wenn nicht folgendes passiert: Es werden sich menschenverachtende Zyniker und Herrenmenschen finden, die eine vom BVG akzeptierte Argumentation konstruieren, mit der sich die 60%-Regelung trefflich begründen läßt. Immerhin sollen sich ja 132 Euro HIV-Satz sogar wissenschaftlich begründen lassen – schon vergessen? Oder auch immer wieder gerne genommen: das Lohnabstandsgebot (zynischerweise als Grundlage natürlich die niedrigsten Löhne, die sich finden lassen – da ist doch noch viel Kürzungspotentail bei HIV drin). Und das ganze vielleicht sogar mit im Hintergrund aktiver Hilfe von Richtern des BVG um das auch juristisch wasserdicht zu formulieren (schaut euch doch z.B. den feinen Herrn Herzog an, was der als ehemaliger BVG-Präsident so alles absondert. Das soll in seiner Zeit beim BVG nicht so gewesen sein?).
Ich habe zwar keine Ahnung, wer sich am BVG mit der Entscheidung befassen wird und nenne daher mal die beiden Namen Hans-Jürgen Papier und Udo Di Fabio. Durchsucht mal ein wenig das Internet nach den Entscheidungen und Äußerungen dieser beiden feinen Herren. Und in welcher Partei die Mitglieder sind.
Januar 28th, 2009 at 10:34
[...] (l) Feynsinn schreibt wie so oft gut und richtig: Dieselben Herrenmenschen, die so über das “Prekariat” urteilen, werfen Bankern und Industrielle… [...]
Januar 28th, 2009 at 10:34
[...] (l) Feynsinn schreibt wie so oft gut und richtig: Dieselben Herrenmenschen, die so über das “Prekariat” urteilen, werfen Bankern und Industrielle… [...]
Januar 28th, 2009 at 11:16
@8
Ich sehe das änlich. Vom Gericht wurde nicht die Höhe des ALG II Satzes beanstandet, sondern die Begründung für genau diese Höhe. Wenn es den Mitarbeitern im Arbeits/(A)Sozialministerium gelingt, zu begründen, warum der Satz noch zu hoch ist sind Kürzungen vielleicht nicht ausgeschlossen. Was aber immer wieder vergessen wird: Wer knapp über der Grenze zur “Aufstockung” liegt kann nach Abzug von Miete, Nebenkosten, etc wohl weniger für die Erziehung seiner Kinder zur Verfügung. Also sollte überlegt werden, wie man den Niedriglohnsektor bekämpft, aber da dieser ja politisch gewollt ist sehe ich wenig Chancen…
Januar 28th, 2009 at 11:16
@8
Ich sehe das änlich. Vom Gericht wurde nicht die Höhe des ALG II Satzes beanstandet, sondern die Begründung für genau diese Höhe. Wenn es den Mitarbeitern im Arbeits/(A)Sozialministerium gelingt, zu begründen, warum der Satz noch zu hoch ist sind Kürzungen vielleicht nicht ausgeschlossen. Was aber immer wieder vergessen wird: Wer knapp über der Grenze zur “Aufstockung” liegt kann nach Abzug von Miete, Nebenkosten, etc wohl weniger für die Erziehung seiner Kinder zur Verfügung. Also sollte überlegt werden, wie man den Niedriglohnsektor bekämpft, aber da dieser ja politisch gewollt ist sehe ich wenig Chancen…
Januar 28th, 2009 at 18:51
[...] flatter – Hartz, aber ungerecht … ein perfekter Kommentar zur BSG-Entscheidung bezüglich der Hartz.IV-Regelsätze – egal, wie die Verfassungsrichter den ihnen übertragenen Auftrag auch immer auslegen werden, es ist und bleibt eine „schallende Ohrfeige“ für das neoliberale System, unsere „politische Klasse“ und den durch diese permanent begangenen Rechtsbruch. Auch bemerkenswert: der Autor bringt in seinem vergleichsweise kurzen Text vieles von dem auf den Punkt, was auch ich (und andere) mit zahllosen Texten thematisiert haben! [...]
Januar 28th, 2009 at 18:51
[...] flatter – Hartz, aber ungerecht … ein perfekter Kommentar zur BSG-Entscheidung bezüglich der Hartz.IV-Regelsätze – egal, wie die Verfassungsrichter den ihnen übertragenen Auftrag auch immer auslegen werden, es ist und bleibt eine „schallende Ohrfeige“ für das neoliberale System, unsere „politische Klasse“ und den durch diese permanent begangenen Rechtsbruch. Auch bemerkenswert: der Autor bringt in seinem vergleichsweise kurzen Text vieles von dem auf den Punkt, was auch ich (und andere) mit zahllosen Texten thematisiert haben! [...]
Januar 31st, 2009 at 08:06
@10 Genau so wird es kommen: “Es werden sich menschenverachtende Zyniker und Herrenmenschen finden, die eine vom BVG akzeptierte Argumentation konstruieren, mit der sich die 60%-Regelung trefflich begründen läßt.”
Die “Familienministerin” hat sich schon ins Zeug gelegt:
https://www.presseportal.de/pm/30621/1344743/rheinische_post
– Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat ihren Kabinettskollegen Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, die Hartz-IV-Regelsätze für Kinder von Grund auf neu festzulegen. “Es muss genau festgelegt werden, was ein Kind braucht. Der Bedarf eines Kindes kann nicht mit einem beliebigen Prozentsatz vom Bedarf eines Erwachsenen abgeleitet werden”, sagte von der Leyen der “Rheinischen Post” (Samstagausgabe) “Deshalb ist der Arbeitsminister in der Pflicht, in Euro und Cent darzulegen, was ein Kind in welchem Alter braucht”, fügte von der Leyen hinzu. Die Familienministerin mahnte Scholz zugleich, bei der Neufestlegung das Lohnabstandgebot einzuhalten. “Eltern, die erwerbstätig sind, müssen am Ende mehr im Portemonnaie haben, als wenn sie Hartz IV beziehen. Denn sonst zementieren wir Kinderarmut, weil der Anreiz Arbeit aufzunehmen, fehlt.”
Menschenverachtende Zyniker – das ist absolut die treffendste Bezeichnung. Denn sie wissen, was sie tun.
Januar 31st, 2009 at 08:06
@10 Genau so wird es kommen: “Es werden sich menschenverachtende Zyniker und Herrenmenschen finden, die eine vom BVG akzeptierte Argumentation konstruieren, mit der sich die 60%-Regelung trefflich begründen läßt.”
Die “Familienministerin” hat sich schon ins Zeug gelegt:
https://www.presseportal.de/pm/30621/1344743/rheinische_post
– Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat ihren Kabinettskollegen Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, die Hartz-IV-Regelsätze für Kinder von Grund auf neu festzulegen. “Es muss genau festgelegt werden, was ein Kind braucht. Der Bedarf eines Kindes kann nicht mit einem beliebigen Prozentsatz vom Bedarf eines Erwachsenen abgeleitet werden”, sagte von der Leyen der “Rheinischen Post” (Samstagausgabe) “Deshalb ist der Arbeitsminister in der Pflicht, in Euro und Cent darzulegen, was ein Kind in welchem Alter braucht”, fügte von der Leyen hinzu. Die Familienministerin mahnte Scholz zugleich, bei der Neufestlegung das Lohnabstandgebot einzuhalten. “Eltern, die erwerbstätig sind, müssen am Ende mehr im Portemonnaie haben, als wenn sie Hartz IV beziehen. Denn sonst zementieren wir Kinderarmut, weil der Anreiz Arbeit aufzunehmen, fehlt.”
Menschenverachtende Zyniker – das ist absolut die treffendste Bezeichnung. Denn sie wissen, was sie tun.