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Oktober 2005


Das gute alte “Monopoly” soll nun als bargeldlose Version auf den Markt kommen. (https://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=2909&ID=299115) Alles wird dann über Kartenzahlung geregelt. Endlich kann man sich also auch am Wohnzimmertisch unsichtbar überschulden, und die bereits gekauften Straßen werden vermutlich vollautomatisch mit Hypotheken belastet, ohne daß der Spieler etwas davon erfährt. Unter dem Tisch werkelt derweil eifrig der geheime Anlageberater und macht sich fett. Am Ende wird es keinen Sieger geben, weil alle versehentlich Geld ausgeben, das sie gar nicht haben. Da lacht die Bank!
Pädagogisch wertvoll darf man das wohl nennen, allerdings wirtschaftlich nicht durchdacht, denn es ist wie das richtige Leben: Frustrierend und langweilig. Pädagogen dürfen so sein, Spiele nicht. Das Ding wird ein Ladenhüter!
Mal sehen, ob die Reality-Welle sich bei Spielen wirklich durchsetzt. In der Dritten Welt und den U.S.A. sollen Ego-Shooter mit scharfer Munition ja schon bei Kindern sehr beliebt sein. Echter Markt im Kinderzimmer, vom Kartenleser bis zum Waffenhandel. Schöne neue Welt!

Wetten, daß? Frau R. sitzt sicher an einem schönen Sommertag im Straßencafé, sieht, wie die Menschen sich des Lebens freuen und denkt: “Widerlich!” Dann schreibt sie ein Buch. Der neue “Potter” ist wie die zuvor, wenngleich endlich einmal kürzer als der letzte. Wenn es spannend wird, hat der arme Harry Probleme mit den “Eingeweiden”. Diese verkrampfen sich, brennen usw., und das heißt: Uiuiui, jetzt geht es rund! Was gibt es noch? Wieder einmal ein Gemetzel, das es in sich hat. Schließlich stirbt eine der Hauptpersonen, die dem Leser besonderes ans Herz gewachsen sein soll. Dramaturgisch überflüssig, hat der Spaß zwei Gründe: Die Tränendrüse wird billig, weil brachial gereizt, und nachher haben die Fans eine Saulaune, genau wie Frau R., als sie es schrieb. Daß das ein “Kinderbuch” sei, wie noch immer oft behauptet wird, muß man nicht kommentieren.
Ich schlage vor, wenn Frau R. schon nicht zum Klo kommt, soll sich ihr Darm erbarmen und endlich konsequent ihr Hirn erwürgen, so daß Ruhe ist. Aber es wird wieder anders kommen. Millionen kleiner Junkies werden auch nächtes Jahr wieder ihr Taschengeld raushauen, um die nächste Leich zu betrauern. Ein Hoffnungsschimmer: Wie man hört, soll dann endlich Schluß sein.

George Pataki, Gouverneur von New York, über das “International Freedom Center”, das nun wohl doch nicht in den “Freedom Tower” einziehen wird:
“Ich brauche die absolute Garantie,
daß im IFC nichts passiert, was Amerika kritisiert.”
(https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,377690,00.html)
Kein Kommentar!

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