Archiv

2005


Da waren wir ja ganz visionär beim Thema: 8000 Jobs will die Mercedes-Gruppe “abbauen”. Die Gazetten nennen das einhellig “Sparpläne”, vermutlich, weil eine Nachrichtenagentur so frei war und sich solch alberner Terminologie bedient hat.

“Sparpläne” kenne ich noch als als Konzepte zur Erreichung eines Sparziels, will heißen: Man nahm sich vor, innerhalb einer gewissen Frist einen gewissen Betrag beiseite gelegt zu haben, um damit Waren zu erwerben.
Der Dummquatsch dieser Tage aber verkauft immer wieder Kostenminderung als “Sparen”. Stellen Sie sich vor, wie herrlcih es sein muß, alle Mitarbeiter zu entlassen! Was könnte man damit sparen! Nichts, denke ich Naivling, hege ich doch die Vorstellung, Mitarbeiter hätten die Aufgabe, durch ihr Wirken Produkte herzustellen, mir denen erst Gewinne erzielt werden können, mit denen man dann erst das Sparschwein füllen könnte. Aber es ist wohl anders. Die globalen Sitten werden rauher, und offenbar werden zunehmend Menschen in Schweine gesteckt. Mal sehen, was passiert, wenn man sie da wieder herausholt.

Wer ist eigentlich IFO? Das Institut, das uns den kalten Kaffeesatz liest, befragt regelmäßig “Firmen” (siehe auch https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,376849,00.htm), wie es ihnen geht. Bzw. wie es ihrer Zukunft geht. Als ob das nicht Magie genug sei, wird das “Ergebnis”, dessen Qualität wir anhand der Wahlprognosen der Kollegen Demoskopen erahnen, mit den “Erwartungen” von Volkswirten abgeglichen. Wir dürfen annehmen, daß diese sich nicht an unseriöser Spökenkiekerei beteiligen, sondern ernsthaft ihre Kristallkugeln befragen.

Das sollen sie ruhig tun, denkt man. Allein, dieser Mumpitz hat regelmäßig unerhörte Folgen. So manchem Manager ist schon vor Schreck der Kaffee in den Kristallascher geschwappt, so daß er daraufhin unverzüglich verantwortlich handeln mußte – und flugs ein paar Leute entlassen hat.

Es ist zum Fürchten. Alle Welt spricht davon, jetzt auch noch Feynsinn: Die K-Frage. Welchen Kopf hätten Sie denn gern? Nachdem sich der Amtierende in bester Kokslaune ein letztes Mal seinen Treuen gezeigt und sich damit endgültig aus der Sterblichkeit verabschiedet hat, fällt er leider aus ebendiesem Grunde als sein eigener Nachfolger aus. Wenn es so schön ist, muß man gehen.

Nein, daraus folgt nicht, daß die da das darf! Im Ernst, wenn es denn noch geht: Wie soll sie denn einen Verein zusammenhalten, der die Mobbingprofis aus der ersten Reihe als “Parteifreunde” verkauft und den Erzfeind als “Partner” ?! Neben Koch, Stoiber, Wulff etc. etc. dürfen dann auch Steinbrück, Beck etc. etc. und am Ende der böse Gabriel auf Angela herumtrampeln?

Unterhaltsam wäre das allemal, und damit sind wir beim guten des Bösen. Liebe Spezialdemokraten, verehrter einzig Wahrer!

Laßt sie ran! Ihr habt dafür geasorgt, daß eine Frau Kanzler werden kann. Ihr setzt eure sämtlichen Konzepte durch, wenn die anderen dafür den heißen Stuhl haben dürfen! Ihr geht als großer Sieger aus der Nummer raus, wenn nach zwei Jahren fröhlichen Mobbings jeder endlich begreifen wird: Sie kann es nicht!

Und nur so läßt sich die elende Kopfpauschale verhindern, die, werden wir mal unsachlich, in Verbindung mit diesen Köpfen offenbart, wie teuer sie uns zu stehen kommen wird!

« Vorherige Seite