Macht es einen Bericht wirklich interessanter, wenn man permanent darauf hinweist, was im schlimmsten Fall passieren kann? Der SPIEGEL scheint dieser Meinung zu sein. Das Getratsche über die zwei (!) Agenten des BND in Bagdad hat diesen Effekt schon weidlich ausgekostet, aber es scheint noch nicht genug zu sein:
“Auch könnten politische Gruppen die beiden Männer für Agenten halten, nachdem sie die Berichte über die BND-Mission im Irak-Krieg mitbekommen haben.”
Das ist wüste Spekulation. Wer behauptet denn, daß sie irgend etwas davon gehört haben? Wo außer in Deutschland wird die BND-Geschichte derart hysterisch aufgeblasen? Warum sollten ausgerechnet Deutsche nicht entführt werden? Und gerade wenn die Berichterstattung dazu beitragen kann, daß es gefährlicher wird, wäre es dann nicht an der Zeit, sich auf Fakten zu beschränken und ggf. zu schweigen?
Aber es ist ja viel spannender, zu fragen, was alles passieren kann und wer schuld ist, so schließt denn der Artikel auch mit der Hoffnung auf den worst case, der weitere spannende ‘Nachrichten’ verspräche:
Im schlimmsten Fall würde dann der Krisenstab im Auswärtigen Amt langsam zur Dauereinrichtung.
Wenn ich solchen Blödsinn lesen will, kann ich gleich die Vierbuchstabenzeitung kaufen.