Sind Journalisten Blogger?
Posted by flatter under Journalismus , NetzweltKommentare deaktiviert
25. Nov 2008 0:59
Ob Blogger Journalisten sind, kann man in Deutschland derzeit nicht fragen. Zu viele Kuhjournalisten wissen, daß erst der Presseausweis den Mann und der Verlag die Qualität ausmacht. Zu viele Blogger wehren sich gegen das Mißverständnis, ihnen läge etwas daran, von einer arroganten Minderheit von Schreibern als Menschen anerkannt zu werden.
Die Eingangsfrage ist da spannender. Wenn Konrad Lischka bei SpOn feststellt, der Fall Zwanziger sei “ein Beispiel für die Chancen von Bloggern, Öffentlichkeit zu schaffen“, ist das mehr Symptom des bestehenden Verhältnisses als ein Zeichen von Offenheit. Die Formulierung ist ungeschickt, Blogger müssen nicht über ihre “Chancen” belehrt werden. Es ist ja auch kein Beispiel für eine Chance, sondern für ein Phänomen, das nicht zu leugnen ist: Es gibt eine noch kleine Öffentlichkeit, die sich nicht von Verlegern, Redaktionen und Anzeigenkunden deckeln läßt. Die Arroganz, mit der manche Lobbyisten (ihrer selbst) in manche Redaktionsstube einfallen, hat hier draußen keine Chance. Wo Journalisten der Mut fehlt, sind Blogger bisweilen eher übermütig, vor allem aber widerborstig. Ein Journalist läßt sich für seine Meinung und allzuoft für die Wahrheit abwatschen, Blogger eben nicht. Der alltägliche kleine Skandal abhängiger Meinungsmacher bricht sich über das Medium Blog bahn. Kein Journalist wagt es, über Bevormundung in seiner Redaktion zu schreiben – es würde ja eh nicht veröffentlicht. Über den Umweg der Blogsphäre dürfen Journalisten hingegen über derartiges berichten. Daß SpOn in der besprochenen Affäre als “Blogger” wieder einmal nur Journalisten erwähnt, die Blogs betreiben, verkürzt ganz nebenbei die Sicht auf “die” Blogger. Sie wissen noch immer nicht, mit wem sie es in Zukunft wirklich zu tun haben werden.
Eine ähnliche Tendenz weisen die Ausführungen von Eric Alterman im Interview mit der Sueddeutschen auf. Er weist auf die Probleme des Printjournalismus hin und zeigt hintergründig auf, wie Journalismus zwischen Nachrichtenarbeit und Finanzierungbedarf zum Drahtseilakt wird. So recht fällt ihm auch nicht ein, wie der Journalismus in Zukunft seine Demokratie erhaltende Funktion noch ausfüllen soll. Daß derzeit aus wirtschaftlichen Gründen gute Leute arbeitslos werden und was sie in Zukunft tun könnten, legt er so dar:
“SZ: Was wird aus all den erstklassigen Journalisten, die demnächst entlassen werden?
Alterman: Einige werden beruflich überleben, wenn sie ein professionelles Blog gründen. Sie können mit Blogs sogar Geld verdienen, weil aufgrund Ihrer fachlichen Expertise und hoher Nutzerzahlen Werbegelder fließen werden. Aber dieser Markt ist begrenzt. Die meisten werden dem Journalismus wohl den Rücken zukehren. ”
Letzteres ist eine Schande angesichts derer, die weiter gutes Geld mit schlechtem Journalismus machen werden. Was die zukünftigen Blogger angeht, verharrt er zu sehr im status quo. Ob sich wirklich Geld mit Bloggen verdienen läßt, sei dahingestellt. Die strikte Trennung von Printmedien mit angeschlossenen Online-Auftritten hier und Blogs dort wird sich aber nicht aufrecht erhalten lassen. Die Zukunft wird anders aussehen. Wenn “Print” aus Geldmangel nicht völlig untergehen soll, weil sich nur noch Titten-und Hitlerjournaille verkaufen läßt, muß es einen dritten Weg geben. Eine Kooperation von noch-Bloggern und noch-Journalisten bis hin zur Unkenntlichkeit der Clubfarben und völlig neue Formen der medialen Öffentlichkeit werden die Zukunft sein. Was der Journalismus an Nachrichtenbeschaffung und halbwegs massenverständlicher Aufbereitung zu bieten hat, wird sich mit der Leidenschaft unbeugsamer Netzbewohner paaren müssen, um eine lebensfähige res publica medial zu organisieren. Bis es so weit ist, müssen viele unbelehrbare Schlipsträger und Nerds abtreten und wir alle noch verdammt viel lernen.
November 25th, 2008 at 02:57
btw: Zur “freien” Presse. Achtundzwanzig Jahre alt und immer noch zutreffend.
:-(
November 25th, 2008 at 02:57
btw: Zur “freien” Presse. Achtundzwanzig Jahre alt und immer noch zutreffend.
:-(
November 25th, 2008 at 07:00
Ein passender Artikel zur passenden Zeit. Gerade hat Bertelsmann alias Gruner und Jahr bekannt gegeben, Redaktionsbereiche von Capital, Impulse und Börse Online mit der Financial Times Deutschland zusammenlegen zu wollen. Soviel zur Meinungsvielfalt. Das Lustige daran ist, dass es vielen Lesern wahrscheinlich gar nicht auffallen wird. Und ich denke, es geht in den meisten Medien, auch in den politisch und wirtschaftlich orientierten, ohnehin nur um Unterhaltung. Oder, aus machtpolitischer Sicht, vor allem um das Ablenken und Belegen von Themen.
November 25th, 2008 at 07:00
Ein passender Artikel zur passenden Zeit. Gerade hat Bertelsmann alias Gruner und Jahr bekannt gegeben, Redaktionsbereiche von Capital, Impulse und Börse Online mit der Financial Times Deutschland zusammenlegen zu wollen. Soviel zur Meinungsvielfalt. Das Lustige daran ist, dass es vielen Lesern wahrscheinlich gar nicht auffallen wird. Und ich denke, es geht in den meisten Medien, auch in den politisch und wirtschaftlich orientierten, ohnehin nur um Unterhaltung. Oder, aus machtpolitischer Sicht, vor allem um das Ablenken und Belegen von Themen.
November 25th, 2008 at 08:55
[...] 1. “Sind Journalisten Blogger?” (feynsinn.org) Sowohl sueddeutsche.de (”1:0 für Blogger“) als auch spiegel.de (”Wie Blogger den DFB bloßstellten “) berichten über den Fall Weinreich/Zwanziger. Das Blog “Feynsinn” meint, “Blogger müssen nicht über ihre ‘Chancen’ belehrt werden”, denn die “noch kleine Öffentlichkeit” gibt es längst. “Wenn ‘Print’ aus Geldmangel nicht völlig untergehen soll, weil sich nur noch Titten-und Hitlerjournaille verkaufen läßt, muß es einen dritten Weg geben. Eine Kooperation von noch-Bloggern und noch-Journalisten bis hin zur Unkenntlichkeit der Clubfarben und völlig neue Formen der medialen Öffentlichkeit werden die Zukunft sein.” [...]
November 25th, 2008 at 08:55
[...] 1. “Sind Journalisten Blogger?” (feynsinn.org) Sowohl sueddeutsche.de (”1:0 für Blogger“) als auch spiegel.de (”Wie Blogger den DFB bloßstellten “) berichten über den Fall Weinreich/Zwanziger. Das Blog “Feynsinn” meint, “Blogger müssen nicht über ihre ‘Chancen’ belehrt werden”, denn die “noch kleine Öffentlichkeit” gibt es längst. “Wenn ‘Print’ aus Geldmangel nicht völlig untergehen soll, weil sich nur noch Titten-und Hitlerjournaille verkaufen läßt, muß es einen dritten Weg geben. Eine Kooperation von noch-Bloggern und noch-Journalisten bis hin zur Unkenntlichkeit der Clubfarben und völlig neue Formen der medialen Öffentlichkeit werden die Zukunft sein.” [...]
November 25th, 2008 at 11:05
Ein Artikel, wie er nach der Meinung vieler Print-Gestalter eigentlich gar nicht vorkommen kann:
Eine differenzierte Betrachtung in einem – siehe da – Blog.
Danke für dieses Beispiel, wie Blogs ihren eigenen Teil zur ausgewogenen Meinungsbildung beitragen können.
November 25th, 2008 at 11:05
Ein Artikel, wie er nach der Meinung vieler Print-Gestalter eigentlich gar nicht vorkommen kann:
Eine differenzierte Betrachtung in einem – siehe da – Blog.
Danke für dieses Beispiel, wie Blogs ihren eigenen Teil zur ausgewogenen Meinungsbildung beitragen können.
November 25th, 2008 at 11:54
Weinreichs publizistischer Erfolg gegen den starken DFB ist nicht zuletzt mit der Hilfe von Stefan Niggemeier geglückt. Beide sind allerdings professionelle Journalisten, die das freie “Medium” Blog gewählt haben. Hierdurch erhalten sie fast automatisch eine andere Öffentlichkeit als würde ähnliches einem “Alltagsblogger” (als solchen würde ich mich beispielsweise bezeichnen) passieren würde.
Hinzu kommt, dass die in höchstem Maße unprofessionelle und katastrophale Pressemitteiling des DFB vermutlich nur abgeschickt wurde, um den schon lange unliebsamen Journalisten Weinreich zu diskreditieren.
Insofern müsste zwischen Journalisten-Blogs unterschieden werden, die in professioneller Art (und auch mit den nötigen Netzwerken ausgestattet) agieren und den Alltagsbloggern. Letztere werden zunehmend verschwinden bzw. so bedeutungslos bleiben, wie sie es jetzt schon sind.
November 25th, 2008 at 11:54
Weinreichs publizistischer Erfolg gegen den starken DFB ist nicht zuletzt mit der Hilfe von Stefan Niggemeier geglückt. Beide sind allerdings professionelle Journalisten, die das freie “Medium” Blog gewählt haben. Hierdurch erhalten sie fast automatisch eine andere Öffentlichkeit als würde ähnliches einem “Alltagsblogger” (als solchen würde ich mich beispielsweise bezeichnen) passieren würde.
Hinzu kommt, dass die in höchstem Maße unprofessionelle und katastrophale Pressemitteiling des DFB vermutlich nur abgeschickt wurde, um den schon lange unliebsamen Journalisten Weinreich zu diskreditieren.
Insofern müsste zwischen Journalisten-Blogs unterschieden werden, die in professioneller Art (und auch mit den nötigen Netzwerken ausgestattet) agieren und den Alltagsbloggern. Letztere werden zunehmend verschwinden bzw. so bedeutungslos bleiben, wie sie es jetzt schon sind.
November 25th, 2008 at 13:19
Warum sollten Alltagsblogger verschwinden? Und warum sollten Blogs, die nicht von Journalisten betrieen werden, “bdeutungslos” bleiben? Ich halte das für Unsinn, es gibt bereits viele Gegenbeweise, darunter wirklich gute und auch recht abstoßende Blogs.
November 25th, 2008 at 13:19
Warum sollten Alltagsblogger verschwinden? Und warum sollten Blogs, die nicht von Journalisten betrieen werden, “bdeutungslos” bleiben? Ich halte das für Unsinn, es gibt bereits viele Gegenbeweise, darunter wirklich gute und auch recht abstoßende Blogs.
November 25th, 2008 at 14:18
@ Gregor Keuschnig: Mir scheint eher, dass Journalisten im Netz grundsätzlich nur Blogs von Journalisten lesen. So kommt es zu einem überproportionierten medialen Echo dort im verschnarchten Holzhausen.
November 25th, 2008 at 14:18
@ Gregor Keuschnig: Mir scheint eher, dass Journalisten im Netz grundsätzlich nur Blogs von Journalisten lesen. So kommt es zu einem überproportionierten medialen Echo dort im verschnarchten Holzhausen.
November 25th, 2008 at 15:39
@6/flatter
Klaus Jarchow formuliert meinen Gedanken in #7 weiter.
Alltagsblogs “verschwinden” dahingehend, dass sie für den Diskursraum nicht relevant sind, weil sie schlicht und ergreifend nicht zur Kenntnis genommen werden. Zudem ist Bloggen als “Privatsache” oft genug nur eine Art Modewelle; ich habe sehr viele Blogs kommen und wieder gehen sehen. Mit meinen fast drei Jahren bin ich schon Methusalem – und immer noch ziemlich irrelevant (was ja durchaus an mir liegen kann bzw. auch wird).
Problemlösend wäre eine Art Forum, welches viele jetzt unbekannten Blogger und deren Beiträge bündelt. Aber sowas ähnliches gab es auch schon – und ist einigermassen kläglich gescheitert.
November 25th, 2008 at 15:39
@6/flatter
Klaus Jarchow formuliert meinen Gedanken in #7 weiter.
Alltagsblogs “verschwinden” dahingehend, dass sie für den Diskursraum nicht relevant sind, weil sie schlicht und ergreifend nicht zur Kenntnis genommen werden. Zudem ist Bloggen als “Privatsache” oft genug nur eine Art Modewelle; ich habe sehr viele Blogs kommen und wieder gehen sehen. Mit meinen fast drei Jahren bin ich schon Methusalem – und immer noch ziemlich irrelevant (was ja durchaus an mir liegen kann bzw. auch wird).
Problemlösend wäre eine Art Forum, welches viele jetzt unbekannten Blogger und deren Beiträge bündelt. Aber sowas ähnliches gab es auch schon – und ist einigermassen kläglich gescheitert.
November 25th, 2008 at 16:07
Es wird doch offensichtlich oberstes Bestreben der Mainstream-Medien sein, Blogs in der Berichterstattung klein und unwichtig zu halten. Erstens aus finanziellen Gründen, wer will sich schon die Rosinen mit anderen teilen. Zweitens aus machtpolitischen Überlegungen, wer will schon seinen über die Medien ausgeübten Einfluss schmälern. Und drittens aus gekränktem journalistischen Narzismus, wer hat es schon gerne wahr, dass jemand nebenher besser arbeitet als man selber in Vollzeit.
November 25th, 2008 at 16:07
Es wird doch offensichtlich oberstes Bestreben der Mainstream-Medien sein, Blogs in der Berichterstattung klein und unwichtig zu halten. Erstens aus finanziellen Gründen, wer will sich schon die Rosinen mit anderen teilen. Zweitens aus machtpolitischen Überlegungen, wer will schon seinen über die Medien ausgeübten Einfluss schmälern. Und drittens aus gekränktem journalistischen Narzismus, wer hat es schon gerne wahr, dass jemand nebenher besser arbeitet als man selber in Vollzeit.
November 25th, 2008 at 17:51
Hier in den Kommentaren werden nach meinem Gefühl gerade wieder die Gräben neu gezogen, die der Autor des Postings künftig zugeschüttet sehen will. Seltsam, wie der Mensch sich immer von anderen Menschen abgrenzen will.
Nach meiner Wahrnehmung gibt es diese Grenzen nicht. Wer online Informationen zum Hausbau sucht, landet heute auf Websites, die von Firmen, Privatleuten oder Redaktionen gemacht sind. Die Leser bleiben dort, wo sie interessante und nützliche Informationen finden. Und die können eben sehr wohl vom angeblich unbedeutenden Alltagsblogger kommen.
Ich verstehe nicht, warum Relevanz offenbar hauptsächlich darin gemessen wird, ob Blogs innerhalb eines imaginären politischen Diskurses wahrgenommen werden, der sich wiederum hauptsächlich in den alten Medien abspielt. Das ist aus meiner persönlichen Sicht vollkommen irrelevant. Interessant ist, wo die Menschen die Informationen und Meinungen finden, die für sie selbst interessant sind – und das hat meistens überhaupt nichts mit Politik zu tun. Die alltäglichen Fragen sind es, die uns im Alltag beschäftigen und deshalb sind die Alltagsblogger schon heute relevant und werden es in Zukunft mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit noch immer sein.
Zwischen den rein privaten Blogs und den professionellen Medien aus großen Verlagen sehe ich ebenfalls seit geraumer Zeit eine erhebliche Lücke. Sie könnten professionell gemachte Medien füllen, die eben nicht von einem Großverlag anhand von Meinungsforschung und Businessplänen geleitet werden, sondern von der Leidenschaft ihrer Macher angetrieben sind.
Ob das dann vorher mal Journalisten oder Blogger waren, ob es vorher Fotografen, Juristen oder Gärtner waren ist dabei nach meiner Meinung nebensächlich.
November 25th, 2008 at 17:51
Hier in den Kommentaren werden nach meinem Gefühl gerade wieder die Gräben neu gezogen, die der Autor des Postings künftig zugeschüttet sehen will. Seltsam, wie der Mensch sich immer von anderen Menschen abgrenzen will.
Nach meiner Wahrnehmung gibt es diese Grenzen nicht. Wer online Informationen zum Hausbau sucht, landet heute auf Websites, die von Firmen, Privatleuten oder Redaktionen gemacht sind. Die Leser bleiben dort, wo sie interessante und nützliche Informationen finden. Und die können eben sehr wohl vom angeblich unbedeutenden Alltagsblogger kommen.
Ich verstehe nicht, warum Relevanz offenbar hauptsächlich darin gemessen wird, ob Blogs innerhalb eines imaginären politischen Diskurses wahrgenommen werden, der sich wiederum hauptsächlich in den alten Medien abspielt. Das ist aus meiner persönlichen Sicht vollkommen irrelevant. Interessant ist, wo die Menschen die Informationen und Meinungen finden, die für sie selbst interessant sind – und das hat meistens überhaupt nichts mit Politik zu tun. Die alltäglichen Fragen sind es, die uns im Alltag beschäftigen und deshalb sind die Alltagsblogger schon heute relevant und werden es in Zukunft mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit noch immer sein.
Zwischen den rein privaten Blogs und den professionellen Medien aus großen Verlagen sehe ich ebenfalls seit geraumer Zeit eine erhebliche Lücke. Sie könnten professionell gemachte Medien füllen, die eben nicht von einem Großverlag anhand von Meinungsforschung und Businessplänen geleitet werden, sondern von der Leidenschaft ihrer Macher angetrieben sind.
Ob das dann vorher mal Journalisten oder Blogger waren, ob es vorher Fotografen, Juristen oder Gärtner waren ist dabei nach meiner Meinung nebensächlich.
November 25th, 2008 at 19:29
Die gehen alle in die PR. Profi-Blogger werden die nicht.
November 25th, 2008 at 19:29
Die gehen alle in die PR. Profi-Blogger werden die nicht.
November 25th, 2008 at 22:07
@10/Jan
Nur weil man Differenzierungen sieht, wirft man keine Gräben auf. Wenn jemand wie Niggemeier, der 200.000 Klick im Monat hat, ein Thema aufgreift, bekommt dies eine andere Widmung als wenn es ein Blogger aufwirft, der 1.000 Klicks/Monat hat. Weil es natürlich entsprechend weniger Multiplikatoren hat.
November 25th, 2008 at 22:07
@10/Jan
Nur weil man Differenzierungen sieht, wirft man keine Gräben auf. Wenn jemand wie Niggemeier, der 200.000 Klick im Monat hat, ein Thema aufgreift, bekommt dies eine andere Widmung als wenn es ein Blogger aufwirft, der 1.000 Klicks/Monat hat. Weil es natürlich entsprechend weniger Multiplikatoren hat.
November 25th, 2008 at 23:19
[...] Sind Journalisten Blogger? Ob Blogger Journalisten sind, kann man in Deutschland derzeit nicht fragen. Zu viele [...]
November 25th, 2008 at 23:19
[...] Sind Journalisten Blogger? Ob Blogger Journalisten sind, kann man in Deutschland derzeit nicht fragen. Zu viele [...]
November 26th, 2008 at 00:06
@Gregor Keuschnig: Relevanz ist nicht nur eine Frage der “Klicks”. Aber nehmen wir einmal das Zahlenwerk: Semmelstatz zäht in einem Blog derzeit 20000 Besucher/Monat. Das ist sehr überschaubar. Allerdings erfreue ich mich jährlicher Zuwachsraten von etwa 500%, wovon Ackermann nur träumen kann ;-) (Btw: Google-Verweise spielen dabei kaum eine Rolle). Ich mag ja ein toller Schreiber sein, aber ein guter Teil der Entwicklung dürfte dem Umstand geschuldet sein, daß immer mehr Menschen Blogs lesen. Ich gebe unumwunden zu, daß es mich frustrieren würde, wenn ich nur hundert Leser hätte. Ich bin mir aber jederzeit darüber klar, daß selbst 100000 Leser ein Fliegenschiß sind gegen die Mainstream-Presse. Na und?
Hinzu kommt, daß gescheiterte Projekte der Gegenöffentlichkeit gern zum Anlaß genommen werden, zu sagen: “Hatten wir schon, hat nicht funktioniert”. Ich wage auch nicht zu behaupten, daß in absehbarer Zeit Blogs eine in deinem Sinne “relevante” Rolle spielen werden. Das ist für mich aber nebensächlich. Ich sehe eine Entwicklung, die Anlaß zu einer gewissen Hoffnung gibt. Ich sehe die Notwendigkeit, daß publizierende Menschen aufeinander zugehen – bei aller Lust an der Kritik. Und ich habe die Einsicht, daß weder Blogger noch Journalisten die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Nur der Vollständigleit halber: Ich bin kein Journalist.
November 26th, 2008 at 00:06
@Gregor Keuschnig: Relevanz ist nicht nur eine Frage der “Klicks”. Aber nehmen wir einmal das Zahlenwerk: Semmelstatz zäht in einem Blog derzeit 20000 Besucher/Monat. Das ist sehr überschaubar. Allerdings erfreue ich mich jährlicher Zuwachsraten von etwa 500%, wovon Ackermann nur träumen kann ;-) (Btw: Google-Verweise spielen dabei kaum eine Rolle). Ich mag ja ein toller Schreiber sein, aber ein guter Teil der Entwicklung dürfte dem Umstand geschuldet sein, daß immer mehr Menschen Blogs lesen. Ich gebe unumwunden zu, daß es mich frustrieren würde, wenn ich nur hundert Leser hätte. Ich bin mir aber jederzeit darüber klar, daß selbst 100000 Leser ein Fliegenschiß sind gegen die Mainstream-Presse. Na und?
Hinzu kommt, daß gescheiterte Projekte der Gegenöffentlichkeit gern zum Anlaß genommen werden, zu sagen: “Hatten wir schon, hat nicht funktioniert”. Ich wage auch nicht zu behaupten, daß in absehbarer Zeit Blogs eine in deinem Sinne “relevante” Rolle spielen werden. Das ist für mich aber nebensächlich. Ich sehe eine Entwicklung, die Anlaß zu einer gewissen Hoffnung gibt. Ich sehe die Notwendigkeit, daß publizierende Menschen aufeinander zugehen – bei aller Lust an der Kritik. Und ich habe die Einsicht, daß weder Blogger noch Journalisten die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Nur der Vollständigleit halber: Ich bin kein Journalist.
November 26th, 2008 at 09:36
@14/flatter
Natürlich ist Relevanz nicht direkt an “Klicks” zu messen. Aber es zeigt ein Verhältnis an, ähnlich wie das der Einschaltquote bei Fernsehsendungen. Jemand der 200.000 Klicks im Monat hat (das sind natürlich nicht 200.000 Besucher, sondern, heruntergebrochen pro Tag, vielleicht 5-6.000 verschiedene Besucher) wird im Schnitt eben 10x mehr gelesen wie jemand der 20.000 Klicks hat. Und 100x mehr als derjenige, der 2.000 Klicks hat. Da beisst die Maus keinen Faden ab.