Der Spiegel und sein "Blogger"
Posted by flatter under JournalismusKommentare deaktiviert
26. Okt 2008 0:49
“SPIEGEL-ONLINE-Blogger Peter Ross Range” wird von SpOn stets “SPIEGEL-ONLINE-Blogger Peter Ross Range” genannt. Er darf unter dieser Flagge Artikel schreiben, die so etwas wie einen Header haben, ein nettes Bildchen mit dem Titel “The Lone Ranger”.
Was in Deutschland als pöbelnder Mob abgetan wird, ist im Kontext mit den US-Wahlen ein Aushängeschild: “Blogger”. Da wird allerdings herzlich wenig gebloggt. Es gibt, im Gegensatz zu anderen Artikeln bei SpOn, die man im Forum diskutieren kann, nicht einmal eine Kommentarfunktion.
Der Titel “Blogger” ist nicht anderes als ein Trojanisches Pferd. Einerseits eben Augenwischerei, Etikettenschwindel und ein parasitärer Gebrauch des Blogger-Ruchs, kann man so jemanden gern gehörten Unsinn verzapfen lassen, von dem der “Journalismus” nachher nichts mehr wissen muß. Peter Ross Range erklärt nämlich, warum Obama noch verlieren kann. Er scheint dies ebenso zu hoffen wie der Rest der Achse des Guten beim “Spiegel”. In 2004 hat er die Trommel für den Irak-Krieg gerührt, im vollen Bewußtsein der Lügen, die diesen ausgelöst haben. Statt “Massenvernichtungswaffen” waren ihm halt Saddams “Massengräber” die Rechtfertigung. Der Krieg gegen das Böse ist nämlich immer gut.
So einen kann man gut gebrauchen, wenn man sich eigentlich mit den Bush-Regime eingerichtet hatte – um nicht zu sagen: “angefreundet”. Andererseits ist es inzwischen zu peinlich, noch auf dieser Seite zu stehen, das mag selbst Broder zu einer gewissen Zurückhaltung zwingen.
Einen amerikanischen “Blogger” auszuleihen, dem von Kommentatoren der Hintern versohlt würde, ließe man die Leute nur kommentieren, ist also eine probate Lösung. Das Dumme ist nur, daß es echte Blogger gibt, und die wissen: Peter Ross-Range ist für die Dauer seines Engagements für SpOn ein SpOn-Journalist. Mit diesem Titel wird er sich zukünftig allerdings kaum bewerben wollen.
Oktober 26th, 2008 at 10:32
Den besagten “Blogger” kannte ich gar nicht, wohl auch deshalb, weil ich keinen “Blogger” beachte, der im Diensten eines Herrn schreibt und daher das schreibt, was sein Herr gerne lesen möchte. Weil ich es mit der Prostitution nicht habe, kenne ich diese Person also nicht.
Was mir aber schon desöfteren auffiel: Einige Magazine bieten gelegentlich sogenannte “Blog-Schauen” an – das sind “Berichte”, die darlegen, was Blogger zu bestimmten Themen von sich geben. Von den zitierten Blogs kannte ich nie einen, außerdem waren die darin geäußerten Meinungen nicht gerade Erleuchtungen, sondern softe Nachbetarrangements der Massenmedien. Einen Feynsinn habe ich darin nie gelesen, auch keinen Oeffinger, keinen Beathacker, mich freilich auch nicht – keinen der üblichen Verdächtigen.
Blogger ist der, den die Massenmedien dazu stilisieren. Unsereins sind wohl keine Blogger, eher Querulanten – vielleicht ist das sogar ein Lob.
Oktober 26th, 2008 at 10:32
Den besagten “Blogger” kannte ich gar nicht, wohl auch deshalb, weil ich keinen “Blogger” beachte, der im Diensten eines Herrn schreibt und daher das schreibt, was sein Herr gerne lesen möchte. Weil ich es mit der Prostitution nicht habe, kenne ich diese Person also nicht.
Was mir aber schon desöfteren auffiel: Einige Magazine bieten gelegentlich sogenannte “Blog-Schauen” an – das sind “Berichte”, die darlegen, was Blogger zu bestimmten Themen von sich geben. Von den zitierten Blogs kannte ich nie einen, außerdem waren die darin geäußerten Meinungen nicht gerade Erleuchtungen, sondern softe Nachbetarrangements der Massenmedien. Einen Feynsinn habe ich darin nie gelesen, auch keinen Oeffinger, keinen Beathacker, mich freilich auch nicht – keinen der üblichen Verdächtigen.
Blogger ist der, den die Massenmedien dazu stilisieren. Unsereins sind wohl keine Blogger, eher Querulanten – vielleicht ist das sogar ein Lob.
Oktober 26th, 2008 at 12:18
Ich wäre jedenfalls schockiert, wenn ich von Journalisten als “Kollege” umarmt würde. ;-)
Oktober 26th, 2008 at 12:18
Ich wäre jedenfalls schockiert, wenn ich von Journalisten als “Kollege” umarmt würde. ;-)
Oktober 26th, 2008 at 20:55
[...] Der Spiegel und sein “Blogger”2004 hat er die Trommel für den Irak-Krieg gerührt, im vollen Bewusstsein der Lügen, die diesen ausgelöst haben [...] Das Dumme ist nur, dass es echte Blogger gibt… [...]
Oktober 26th, 2008 at 20:55
[...] Der Spiegel und sein “Blogger”2004 hat er die Trommel für den Irak-Krieg gerührt, im vollen Bewusstsein der Lügen, die diesen ausgelöst haben [...] Das Dumme ist nur, dass es echte Blogger gibt… [...]
Oktober 26th, 2008 at 21:57
Wenn man die ungeliebten Blogger schon nicht loswerden kann, dann muß man sich eben selbst als solcher ausgeben bzw. heuert sich welche an, denkt man wohl in der Journaille.
Mit Etikettenschwindel arbeitet man ja auch sonst gern im neoliberalen “Reform”-Lager, wenn man einmal bedenkt, was im Laufe der Zeit aus dem schönen Begriff Reform so alles Wider- und Unsinnige gemacht wurde.
Oktober 26th, 2008 at 21:57
Wenn man die ungeliebten Blogger schon nicht loswerden kann, dann muß man sich eben selbst als solcher ausgeben bzw. heuert sich welche an, denkt man wohl in der Journaille.
Mit Etikettenschwindel arbeitet man ja auch sonst gern im neoliberalen “Reform”-Lager, wenn man einmal bedenkt, was im Laufe der Zeit aus dem schönen Begriff Reform so alles Wider- und Unsinnige gemacht wurde.
Oktober 27th, 2008 at 14:02
[...] Feynsinn » Der Spiegel und sein “Blogger” Das Dumme ist nur, daß es echte Blogger gibt, und die wissen: Peter Ross-Range ist für die Dauer seines Engagements für SpOn ein SpOn-Journalist. Mit diesem Titel wird er sich zukünftig allerdings kaum bewerben wollen. (tags: blogger) [...]
Oktober 27th, 2008 at 14:02
[...] Feynsinn » Der Spiegel und sein “Blogger” Das Dumme ist nur, daß es echte Blogger gibt, und die wissen: Peter Ross-Range ist für die Dauer seines Engagements für SpOn ein SpOn-Journalist. Mit diesem Titel wird er sich zukünftig allerdings kaum bewerben wollen. (tags: blogger) [...]
Oktober 27th, 2008 at 18:53
‘Peter Ross Range erklärt nämlich, warum Obama noch verlieren kann. Er scheint dies ebenso zu hoffen wie der Rest der Achse des Guten beim “Spiegel”.’
Bei aller berechtigten Kritik am Bloggerblendwerk bei Spon, mit der vorstehenden Einordnung tut hier der geschätzte Hausherr dem Ross-Range unrecht. Der bezeichnet sich nämlich selbst als “Demokrat” (im Parteisinne) und läßt sich auch sonst in genügend differenzierter Weise ein. Genug jedenfalls, um eigentlich einem gar so strengen Urteil entgehen zu können.
Oktober 27th, 2008 at 18:53
‘Peter Ross Range erklärt nämlich, warum Obama noch verlieren kann. Er scheint dies ebenso zu hoffen wie der Rest der Achse des Guten beim “Spiegel”.’
Bei aller berechtigten Kritik am Bloggerblendwerk bei Spon, mit der vorstehenden Einordnung tut hier der geschätzte Hausherr dem Ross-Range unrecht. Der bezeichnet sich nämlich selbst als “Demokrat” (im Parteisinne) und läßt sich auch sonst in genügend differenzierter Weise ein. Genug jedenfalls, um eigentlich einem gar so strengen Urteil entgehen zu können.
Oktober 27th, 2008 at 20:42
Ein wenig provokativ ist meine Formulierung schon, und mir war durchaus bekannt, daß der Mann Demokrat ist. Ich mutmaße allerdings böswillig, daß McCain ihm näher sein könnte als Obama.
Oktober 27th, 2008 at 20:42
Ein wenig provokativ ist meine Formulierung schon, und mir war durchaus bekannt, daß der Mann Demokrat ist. Ich mutmaße allerdings böswillig, daß McCain ihm näher sein könnte als Obama.