“SPIEGEL-ONLINE-Blogger Peter Ross Range” wird von SpOn stets “SPIEGEL-ONLINE-Blogger Peter Ross Range” genannt. Er darf unter dieser Flagge Artikel schreiben, die so etwas wie einen Header haben, ein nettes Bildchen mit dem Titel “The Lone Ranger”.
Was in Deutschland als pöbelnder Mob abgetan wird, ist im Kontext mit den US-Wahlen ein Aushängeschild: “Blogger”. Da wird allerdings herzlich wenig gebloggt. Es gibt, im Gegensatz zu anderen Artikeln bei SpOn, die man im Forum diskutieren kann, nicht einmal eine Kommentarfunktion.
Der Titel “Blogger” ist nicht anderes als ein Trojanisches Pferd. Einerseits eben Augenwischerei, Etikettenschwindel und ein parasitärer Gebrauch des Blogger-Ruchs, kann man so jemanden gern gehörten Unsinn verzapfen lassen, von dem der “Journalismus” nachher nichts mehr wissen muß. Peter Ross Range erklärt nämlich, warum Obama noch verlieren kann. Er scheint dies ebenso zu hoffen wie der Rest der Achse des Guten beim “Spiegel”. In 2004 hat er die Trommel für den Irak-Krieg gerührt, im vollen Bewußtsein der Lügen, die diesen ausgelöst haben. Statt “Massenvernichtungswaffen” waren ihm halt Saddams “Massengräber” die Rechtfertigung. Der Krieg gegen das Böse ist nämlich immer gut.
So einen kann man gut gebrauchen, wenn man sich eigentlich mit den Bush-Regime eingerichtet hatte – um nicht zu sagen: “angefreundet”. Andererseits ist es inzwischen zu peinlich, noch auf dieser Seite zu stehen, das mag selbst Broder zu einer gewissen Zurückhaltung zwingen.
Einen amerikanischen “Blogger” auszuleihen, dem von Kommentatoren der Hintern versohlt würde, ließe man die Leute nur kommentieren, ist also eine probate Lösung. Das Dumme ist nur, daß es echte Blogger gibt, und die wissen: Peter Ross-Range ist für die Dauer seines Engagements für SpOn ein SpOn-Journalist. Mit diesem Titel wird er sich zukünftig allerdings kaum bewerben wollen.