“Wenn die Deutschen bei ihrer Revolution einen Bahnhof besetzen wollen, dann kaufen sie sich vorher eine Bahnsteigkarte“. In dem Jahr, in dem ich Abitur machte, fand an den Schulen der Stadt eine “Kulturwoche” statt. Ich fand das so genial, dass wir uns eine ganze Woche Kultur gönnen sollten, dass ich unbedingt mitmachen musste. Zu diesem Zweck habe ich mir eine Stromguitarre gekauft und mit drei Jungs eine Punkband gegründet. Einer hat sich sogar einen Bass gekauft. Ich war allerdings der einzige, der dann auch angefangen hat zu schrummeln.
Es wird nicht besser. Wenn der Deutsche heute die Revolte zelebriert, kauft er Eintrittskarten und schaut sich das an. Wenn er sich empören will, lässt er sich von einem vorlesen, der das für ihn erledigt. Nachher fühlt er sich als Informationselite und beschließt, dabei zu sein, sobald die Einladung zum Umsturz im Briefkasten liegt.
Vielleicht ist das auch besser so. Es könnte ja schiefgehen. Und wenn es schiefgeht, dann rollen Panzer. Deutsche Panzer. Sie rollen schon bald von Saudi-Arabien nach Bahrain, auf den Straßen, die schon vom Blut der Unterdrückten getränkt sind. Wer empört sich da? Oder kauft wenigstens eine Eintrittskarte? Oder schlägt den Helfershelfern aufs Maul, die damit ihr Geschäft machen?
August 8th, 2011 at 21:20
Ähm…
https://derpolitclown.blog.de/2011/08/08/gruende-strasse-geht-11629852/
gleiches Thema, aber gewisse *hust* Qualitätsunterschiede
;)
August 8th, 2011 at 21:23
Wow, das sagt’s!
Irgendwie auch eine Art preussischer Sekundärtugend, dieses Thoroughness of the German per se, oder?
Wenn schon, denn schon, sagt dieser Cliche-Deutsche, und lässt die Welt brennen. (cliche hier im Sinne der Verallgemeinerung, aber es gibt natürlich Individuen, die dieser Verallgemeinerung entsprechen)
Schön geschrieben, wieder mal. Und ich weiss auch nicht, ob’s besser ist, wenn der Michel nur Eintrittskarten kauft….
(bin ich noch raus hier?)
August 8th, 2011 at 21:25
Guckst du hier —>
Solange noch genug sattrülpsende Erben,passabel verdienende Singels,kinderlose Doppelverdiener,Berufssöhne und Töchter einmal im Jahr Malle und jeden abend Glotze mit Schoppen sowie 1x die Woche Sex haben, ist für die alles palletti …
666
August 8th, 2011 at 21:35
Lazarus: Die haben keinen Sex. Außer gegen harte Währung. Glaubst Du, jemand mit erfülltem Sexleben, müsste sein Heil in Beruf und Karriere suchen? NeeNee.
August 8th, 2011 at 21:42
öööh … ich hatte nichts von erfüllt gesagt und mit wem ;-) Hahahahahhaaa
August 8th, 2011 at 21:46
13 Eu pro Tag, wo ham die denn das her, es sind 12,50.
Quelle: das Amt, letzten Donnerstag, ich live dabei.
August 8th, 2011 at 22:05
Revolte fällt hier für immer aus denn die teutsche Wesenheit liebt Klassenordnung, klare Anweisungen und Formeln, die man – ohne sie wirklich verstehen zu müssen– auswendig lernen kann und von jeder daraus resultierenden Verantwortung frei machen.
Der teutsche Michel also bräuchte eine amtliche Einladung zur Revolution mit Kleiderordnung und Liste der mitzubringenden Gegenstände sowie Anfangs und Endzeit. Nicht zu vergessen bewachte gratis Parkplätze !
So könnte er gut vorbereitet putschen und auf Nachfrage den urteutschen Erklärungsspruch ablassen :
Der Spruch ist geprüft bis Nürnberger Tribunal ;-)
666
August 8th, 2011 at 22:11
Hömma Lazarus, wenn du eh schon immer alles gesagt hast, ne? Wieso musste dann noch drauf verweisen, das wissen wir doch dann auch.
August 8th, 2011 at 22:21
»…Wenn er sich empören will, lässt er sich von einem vorlesen, der das für ihn erledigt…«
Ach was. Meine große, schnell empörte Klappe hatte ich schon vor über 30 Jahren, als ich als natural born Landei von Herrn Hessel noch lange nichts gehört oder von flatter gelesen habe (Computer gabs schon mal gar nicht). Schon damals konnte ich Ungerechtigkeiten auf den Tod nicht ausstehen. Zum großen Glück prophezeihte mir eine ältliche Verwandte, dass das an meiner Jugend liege, sich aber in wenigen Jahren geben würde. Stolz kann ich behaupten, dass ich mich bis heute leicht wenn auch bisweilen zunächst unüberlegt aber immer mit Herz empöre. Von meinem Kaliber kenne (und erkenne) ich (auch hier) viele. Lasst uns ruhig ab und zu zu einem organisierten Vorgrummeln gehen. Das schadet nix.
Der gute Lenin mag über die deutschen Revolutionäre geschmunzelt haben. So richtig hingehauen hat die Revolution bei ihm irgendwie auch nicht ;-)
August 8th, 2011 at 22:23
flatter
Anfluch von Demenz … ;-) in meinem Alter Muhahahaha
August 8th, 2011 at 22:37
Tjä. Wie erfindet sich Deutschland neu? Lesungen und Autorengespräche. Mit berührenden Streitschriften, viel Gegengift und echter Haltung. ….. echter Haltung.
Es könnte so einfach sein, – mit ein wenig Akzeptanz, für die eigene Blödheit. Aber auch daraus, könnte man eine Show machen. Die simple einfache Blödheit dessen, der seine Blödheit zum Geschäft macht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bitte beachtet meine Teilnahmebedingungen.
August 8th, 2011 at 22:40
trostlos, alles so trostlos.
August 8th, 2011 at 23:26
Das ist doch viel zu weit weg…aus dem täglichen Sichtfeld.
Es fällt doch wohl nicht mal einem Arbeiter in der Rüstungsindustrie auf, daß da ‘Dinger’ eingesetzt werden, die er jeden Tag herstellt.
Ich denke, die meisten wissen nicht mal, daß sie Teile herstellen, die für die ‘Dinger’ gebraucht werden, soweit ist die Arbeitsteilung fortgeschritten.
Aber auch wenn es ihnen auffiele – sie verdienen damit das Geld, was sie zum Leben brauchen.
Wenn sie was anderes meinen machen zu können um Geld zu verdienen, würden sie es sicher tun.
Geht ja bestimmt keiner in so eine Hütte, weil er sich denkt: Prima, ich kann Panzer herstellen, die andere töten und verdien noch Geld dabei.
Es muß bestimmt erst wieder auf die eigenen Füße fallen…
Sorry @flatter.
Btw. mit dieser komischen Veranstaltung kann ich auch nichts anfangen, entweder, das ist ein ‘grenzenloser’ Idealist, der meint, so Leute interessieren zu können. Was ich für Quark halte, die da kommen, sind das schon.
Oder.
Der will einfach nur Kasse machen, und ihm ist nichts anderes eingefallen.
August 8th, 2011 at 23:46
@ Wat.
Schau mal: Diese Initiative “STORY 2011 ist eine Kooperation von Hugendubel bei Karstadt am Hermannplatz und Heimathafen Neukölln mit freundlicher Unterstützung von TAZ – die tageszeitung, Der Freitag, TIP – das Stadtmagazin, dem Cafe Rix und der Blutwurstmanufaktur.”
Ja selbstverständlich geht es den beteiligten Organisationseinheiten sowie deren Verantwortliche um’s Kasse machen – der tragende Pfeiler unserer herrschenden Gesellschaftsdoktrin. Grenzenlosen Idealismus vermag ich darin nicht zu erkennen. Es ist selbstverständlich, dass die Protagonisten erheblich mehr Tagesbudget zur freien Verfügung steht, als überwachte und ständig sanktionsgefährdete 13 Euro. Zeitgemässes Marketing also, mehr ist da nicht.
August 8th, 2011 at 23:52
@Katze, Danke
ich war zu flüchtig,
ich hatte mir wohl (einige Zeit) Gedanken gemacht, wer denn so einen Aufruf mit welchem Ziel starten könnte… aber nicht extra geguckt, daß die sogar benannt sind.
Naja, lag ich wenigstens nicht ganz falsch, mich hätten sie jedenfalls nicht zur Veranstaltung ‘eingefangen’.
August 9th, 2011 at 00:16
@ Wat.
Wenn die Macher dieser kulturellen Kostbarkeit klever sind, haben sie sich zudem öffentliche Fördermittel herangezogen aus Töpfen des Landes, des Bundes oder der EU. Gelder, die den wirklich Bedürftigen natürlich fehlen, weil sie an anderer Stelle von hochdotiert Unbedürftigen (Unbedarften?) verjuckelt werden.
August 9th, 2011 at 01:22
Vielleicht sollte man dahin gehen und einfach auf den Boden kotzen.
August 9th, 2011 at 01:41
Lazarus09 meint:
August 8th, 2011 at 22:05
“Der teutsche Michel also bräuchte eine amtliche Einladung zur Revolution mit Kleiderordnung und Liste der mitzubringenden Gegenstände sowie Anfangs und Endzeit. Nicht zu vergessen bewachte gratis Parkplätze !
So könnte er gut vorbereitet putschen und auf Nachfrage den urteutschen Erklärungsspruch ablassen : ….
Ich mache nur was ich gesagt bekommen habe,”
Hier scheint ja ein echter oller Deutscher Gewerkschaftler (IGM ?, Ver.di?) aus dem Erfahrungsschatz alter “Kampfzeiten” zu plaudern! :-)
August 9th, 2011 at 01:51
@Wat.: In diesem Sinne war auch ich “zu flüchtig”, aber ich darf das ;-). Das ist sicher nicht feyn- und tiefsinnig, aber ein Aufhänger für einen kleinen Aufreger.
Widersprechen muss ich dir allerdings an der Stelle, wo es genau auch darum geht: Da produzieren Leute (in unterschiedlichen Funktionen und Verantwortungsebenen) Tötungsmaschinen und verkaufen sie. Niemand von denen ist in letzter Konsequenz Zwangsarbeiter. Das sind größere und kleinere Arschlöcher, deren Repräsentanz sich auch in Foren wiederfindet und sich hinter dem würde- und charakterlosen losen Mistsprucg versammelt: Tu ich’s nicht, tut’s ein anderer. Wer so etwas sagt, soll meinetwegen diskret ableben, besser heute als morgen.
August 9th, 2011 at 01:52
Wat. meint:
August 8th, 2011 at 23:26
Sich empörende, gar streikende Arbeiter in der Rüstungsindustrie…… Wo? Wann?
Nach meinem augenblicklichen Wissen kam das das letzte Mal in Deutschland zu Anfang 1918 als Massenprotest gegen den schändlichen Friedensvertrag von Brest-Litowsk, überhaupt gegen den Krieg vor(darunter sehr viele Arbeiterinnen)…., seither haben sich aber die Deutschen ehrbaren Arbeiter niemals wieder eines derartigen vaterlandsschädigenden Verhaltens schuldig gemacht, hat nicht zuletzt auch die hervorragende Deutsche gewerkschaftlich-patriotische Erziehung gefunzt!
Die Leute verdienen wohl doch “nur noch” ihr Geld.
August 9th, 2011 at 02:20
@ Franktireur
Lass das Essen mal lieber drinnen, wäre doch schade drum. Keine Perlen vor diese Säue.
August 9th, 2011 at 03:32
@ Bakunin
Jop. Ganz egal welche Arbeit, hauptsache Arbeit und von der Strasse weg. Das hat unser Gesellschaftssystem insgesamt ja erst in diese gewaltige Schieflage gebracht. Mir geben jene Menschen auch einige Rätsel auf, die aktiv an dieser Schieflage im Kleinen mitarbeiten und sich währenddessen über die Schieflage im Grossen empören. Echt, das ist so erbärmlich das Ganze.
August 9th, 2011 at 07:17
Ich sag dazu nur ein Wort: LONDON!
(Die Flammen kommen näher!)
August 9th, 2011 at 07:35
Lazarus: Ergänzung zu 3.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-79408637.html
August 9th, 2011 at 08:31
(OT) Wer hier Mollies bauen will, sollte sich beeilen – spon: “FDP-Minister will Pkw-Maut durch höhere Mineralölsteuer verhindern”
Die Formulierung ist köstlich.
August 9th, 2011 at 08:42
[...] Bahnsteigkarte zur Revolte Wenn der Deutsche heute die Revolte zelebriert, kauft er Eintrittskarten und schaut sich das an. Wenn er sich empören will, lässt er sich von einem vorlesen, der das für ihn erledigt. Nachher fühlt er sich als Informationselite und beschließt, dabei zu sein, sobald die Einladung zum Umsturz im Briefkasten liegt. Quelle: Feynsinn [...]
August 9th, 2011 at 09:21
Shoppen rund um die Uhr oder wie gut doch der freie Markt funktioniert.
Schade, daß die Leute sich mehr für Fernseher und Ghettoblaster als für zukunftsträchtigere Ziele interessieren.
August 9th, 2011 at 09:24
Keine politischen Ziele , keine Änderungen und Verbesserungen.
Die Proteste laufen ins Leere. Die Strategie der Polizei ist klar, ausweichen, die Protestierer stehlen lassen, 90% beginnen die Aufständischen zu hassen.
https://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1523633/
So werden die Rechten stärker und stärker!
August 9th, 2011 at 09:34
@ R@iner, #25:
O-M-F-G!!11!
Eine gelbe Ratte hat meine Idee geklaut!
Was habe ich bloß falsch gemacht?^^
Köstlich auch, was da gleich wieder in den Kommentaren auftaucht:
Reines Egofot*entum à la
“Maut ist besser, da kann ich Landstraße fahren und brauch die Maut nicht zahlen!”
oder
“Maut ist besser, da müssen die Ausländer zahlen, die kommen nämlich nicht auf die schlaue Idee, Landstraße zu fahren!”
August 9th, 2011 at 09:41
Yep, endlich geht’s los
Wann iss Sammeln zum Abmarsch (ich hätt’ noch ‘was zu erledigen), wo iss Treffpunkt?
August 9th, 2011 at 09:46
@Vogel: Nach dem Minimax-Prinzip sollte es meiner Meinung nach reichen, die Ausfahrt eines Bundesliga-Clubs vor einem Spiel zu blockieren.
August 9th, 2011 at 10:04
Hier ist ein intelligenter Kommentar zu England, soweit ich das beurteilen kann.
August 9th, 2011 at 10:12
Wenn flatter ein alter Punker ist, dann kann man ja mal wieder die alten Scheiben rauskramen. Wie wär’s mit den Sex Pistols und Anarchy in the U.K.?
August 9th, 2011 at 10:21
[...] viaFeynsinn » Bahnsteigkarte zur Revolte. [...]
August 9th, 2011 at 10:41
Auch wenn ich sonst mit Verbrechern wie Lenin nix zu tun haben will, hat er schon damals festgestellt: “Von Deutschem Boden wird niemals eine Revolution ausgehen, da das Betreten des Rasens verboten ist.”
Damit hat er immer noch Recht.
August 9th, 2011 at 10:42
@flatter
“Widersprechen muss ich dir allerdings an der Stelle, wo es genau auch darum geht: Da produzieren Leute (in unterschiedlichen Funktionen und Verantwortungsebenen) Tötungsmaschinen und verkaufen sie. Niemand von denen ist in letzter Konsequenz Zwangsarbeiter. Das sind größere und kleinere Arschlöcher, deren Repräsentanz sich auch in Foren wiederfindet und sich hinter dem würde- und charakterlosen losen Mistsprucg versammelt: Tu ich’s nicht, tut’s ein anderer. Wer so etwas sagt, soll meinetwegen diskret ableben, besser heute als morgen.”
Da hatta mir aber einen ‘reingewürgt’ ;-)
Ganz schön provokativ… leider habe ich das heute Nacht nicht mehr gelesen und im Moment bin ich grad noch so schön friedlich…
Nee @flatter, sie einfach “Arschlöcher” zu nennen, das greift wohl zu kurz.
Wenn ich hier auch oft gegenrede, wenn spinntisiert wird, was andere denken und fühlen – und das dann mit Bestimmtheit behauptet wird, so muß ich doch gestehen, daß ich für mich durchaus darüber nachdenke, weshalb jemand so denkt und handelt, wie er denkt und handelt.
Ich habe meinen letzten Job ‘an den Nagel gehängt’, weil ich nach dem Renteneintritt meines Chefs den ‘Laden’ übernehmen sollte (Maßnahmeträger) – ich aber der Meinung war: Ich werd’ kein Chef vom R.A.D.! mit der logischen Konsequenz H4.
Aber wer macht das schon? Eigentlich hätte ich auch nicht den Job davor machen dürfen, wenn ich richtig konsequent gewesen wäre…
Geld verschleiert hier doch alles und Geld unbedingt zu brauchen, stiftet nicht unbedingt die Fähigkeit auf das Wesen zu gucken.
Zu meinen, andere müßten so ‘ticken’ wie man selbst, ist eine Haltung einer 15-Jährigen, vielleicht auch noch einer 20-Jährigen, aber nicht mehr einer fast 50-Jährigen. (denke ich)
“Tue ichs nicht, tuts ein anderer” zieht bei Dingen, bei denen man für sich erkannt hat, daß da was nicht koscher ist, aber nicht, wenn man einfach nur sich und seine Sippe samt kreditiertem Häuschen über die Runden bringen will.
PS – Ich finde die Ansichten eines Ar…och verachtenswert, aber leben darf der genauso wie ich, soll er sogar.
Denn ich kann mir sicher sein, dieser hält mich auch für ein A…
August 9th, 2011 at 10:43
# Die Katze aus dem Sack meint:
August 9th, 2011 at 03:32
@ Bakunin
“Echt, das ist so erbärmlich das Ganze.”
Es ist erbärmlich, doch wissen wir ja, das “Sozial ist was Arbeit schafft”!
Außerdem würden Beschäftigte von Rheinmetall oder Krauss Maffei, täten sie ihren Job aus Protest gegen Waffenlieferungen ins Ausland bei Nichtfinden einer neuen Stelle an den Nagel hängen, so gäbe es zu nächst mal eine ALG- Sperre.
Und da unsere Lohnabhängigen insgesamt in der Regel bis zur Halskrause in Schulden, Versicherungen, sonstigen Verpflichtungen aller Art stecken, wird es sich jemand 100 mal überlegen, dort aufzuhören.
Die Leute stecken meist bis zu den Haarspitzen in diesem System.
Was liegt da dann näher als die “Einsicht”, “wenn nicht wir, dann machen’s die anderen” ?
Aber erbärmlich bleibt es dennoch, klar.
Hi Wat, habe gerade nachträglich deinen Beitrag gelesen, dem ich leider zustimmen muss. Die wenigsten Menschen in diesem System haben doch die Freiheit, wirklich das zu tun, was sie möglicherweise möchten, am wenigsten die Lohnabhängigen in diesen lausigen “Arbeitsmarkt”-Zeiten!
August 9th, 2011 at 10:46
R@iner
Der Zauber kommt näher nun in Croydon ,die sogenannten “Problemviertel” explodieren ,da entläd sich jetzt unter egal welchem Vorwand der Frust und die perspektivelosigkeit bis Verzweifelung. Leider haben die Leute noch immer das Adress Problem hier ist es
10 Downing St
London SW1A 2AA,
in Deutschland eben Berlin ..
666
August 9th, 2011 at 10:52
Lazarus09 meint:
August 9th, 2011 at 10:46
“in Deutschland eben Berlin ..”
Wir wissen doch, dass in Deutschland, sollte der Reichstag mal wieder brennen, ganz andere Leute dahinterstecken würden als jene, die dafür wirklich streng genommen soziale Gründe zuhauf hätten.
August 9th, 2011 at 11:03
gefunden bei indymedia:
https://maps.google.co.uk/maps/ms?msid=207192798388318292131.0004aa01af6748773e8f7&msa=0&ie=UTF8&ll=51.558503,-0.055275&spn=0.114195,0.298691&source=embed
August 9th, 2011 at 11:07
@Bakunin
“Die wenigsten Menschen in diesem System haben doch die Freiheit, wirklich das zu tun, was sie möglicherweise möchten, am wenigsten die Lohnabhängigen in diesen lausigen “Arbeitsmarkt”-Zeiten!”
Ging es wirklich um die Möglichkeiten?
Ich denke nein, denn, daß Du evtl. meinst, daß Du keine andere Möglichkeit hast, käme ja erst, nachdem Du siehst, welche Konsequenz Dein Handeln hat.
Ich bestreite aber gerade, das (schon) sehen können…
August 9th, 2011 at 11:21
Wat. meint:
August 9th, 2011 at 11:07
“nachdem Du siehst, welche Konsequenz Dein Handeln hat.
Ich bestreite aber gerade, das (schon) sehen können…”
Die Leute sind sich sehr wohl der Konsequenzen gewisser Handlungen im Hinblick auf ihre reale Situaltion bewusst, daher auch der eiskalte Realismus, das Hinnehmen der Verhältnisse, zuweilen schon die Resignation.
Oder glaubst du, so viele Mitarbeiter leisten Monat für Monat unbezahlte Überstunden, schleppen sich mit dem Kopf unter’m Arm ins Geschäft allein aus edler Gesinnung?
Sie alle verteidigen was sie haben. und wenn sie es nicht haben, erreichen wollen, zur Not auch mit Mobbing….
Weshalb also auch nicht Panzer, Kanonen? Gebaut werden sie so oder so, nur dann eben von anderen Lohnabhängigen, die freudig zulangen.und dein Bankomat spuckt plötzlich keine Kohle mehr aus, in der Familie kippt die Stimmung….
Vergeß all das Freiheits-Gedöns in dieser Gesellschaft, diese gibt es nur für eine Minderheit, es sei denn, du selbst bist bereit, als nur noch und nur noch sich ausschließlich um sich selbst kümmernde Gossen-Existenz, als vereinzelte Monade ein Dasein zu fristen.
Und DAVON haben wir ja schon mehr als genug, wie erst kürzlich destatis in puncto demographischer Entwicklung kundtat.
August 9th, 2011 at 11:31
Ich bin nachdrücklich der Meinung, dass man jeden Tag die Gelegenheit hat, auch richtige Entscheidungen zu treffen. Es wird den Leuten doch sogar gesaht: Tragt selbst Verantwortung! Teil eines Systems zu sein, heiß immer auch dazu beitragen, es zu stabilisieren oder eben nicht. Wenn ich den gern Unwissenden auch noch ein ruhiges Gewissen lasse, kann ich gleich selber diskret ableben.
August 9th, 2011 at 11:34
Tja Leute ..
Es wir hier niemenden wundern wenn ich euch erzähle das hier brave Briten nach der Army rufen um die Riots in den Griff zu bekommen ( Bundeswehr im inneren )
Ich habe heute bestimmt schon einem Dutzend Leuten erklärt das daß hier die Auswirkungen der asozialen Beschäftigungspolitik und der Sparkurse sind ..nach ca. 10 Minuten fällt dannn meist der Groschen oder man tut so um endlich Ruhe vor mir zu haben ;-)..
Es ist und bleibt immer das selbe Problem egal wo .. siehe (3)
August 9th, 2011 at 11:37
“Im noblen Londoner Stadtteil Notting Hill drangen Randalierer in ein Gourmetrestaurant ein und stahlen Gästen Mobiltelefone sowie Teller von den Tischen.” Die Teller von den Tischen – das sollte Schule machen.
Die FAZ sagt: “„Alle unsere Zellen sind belegt“” und sieht “Gewalttätige Kinder zwischen 10 und 14 Jahren”. Das nenne ich Ursachenforschung.
August 9th, 2011 at 11:45
The only one who is to blame is the neo-liberal government with their anti-social activities which the gap between rich and poor increases..!!!
Das will aber keiner höhren nicht einmal die Betroffenen selbst !!
August 9th, 2011 at 11:48
flatter meint:
August 9th, 2011 at 11:31
“Ich bin nachdrücklich der Meinung, dass man jeden Tag die Gelegenheit hat, auch richtige Entscheidungen zu treffen.”
Die Leute treffen doch jeden Tag für sich selbst richtige Entscheidungen, in dem sie z.B. Preise und Mieten, Löhne vergleichen und dann für sich das güstigste Angebot herauspicken, sich also als VERNÜNFTIGE Marktteilnehmer bestätigen.
Ob dieses Verhalten anschließend auch gesamtgesellschaftlich vernünftig, meinetwegen weltwirtschaftlich oder weltfriedensmäßig, dass sind dann doch Ebenen, die sich der Einflußnahme durch ein Einzelwesen völlig entziehen, fast so wie dem Goldfischlein in einem Aquarium sich zumindest alles außerhalb desselben seiner “Einflußnahme” entzieht.
Will man also als Einzelner überhaupt etwas erreichen, dann doch nur durch Organisierung einer Mehrheit dafür, wenn diese aber nicht will, sondern auch ganz persönlich weitermachen wie bisher, bleibt halt alles wie es ist, im schlimmsten Fall gehst du als Märtyrer in die Geschichte ein…, viel bewundert, aber meist wenig nachgeahmt!
August 9th, 2011 at 11:53
Lazarus09 meint:
August 9th, 2011 at 11:34
“Es ist und bleibt immer das selbe Problem egal wo .. siehe (3)”
diese hartgesottenen “Systemlinge” sie verhalten sich einfach systemkonform…., rufen nach “Ruhe und Ordnung”, wäre doch hier nicht anders.
“Recht” bekommst du häufig, klar, aber dabei bleibt es dann auch! :-(
August 9th, 2011 at 11:56
Da schreibt einer in Twitter: “The Youth of the Middle East rise up for basic freedoms. The Youth of London rise up for a HD ready 42″ Plasma TV”
Guck an. Wer hätt’s gedacht. Handelsblatt: “Der Sparzwang schürt die Gewalt”
August 9th, 2011 at 12:06
@flatter – wenn ich so einen ‘unter die Finger’ kriege, sei versichert, den lasse ich nicht mal einfach so in seinem selbst eingeredeten Traum.
Und da ich nicht weiß, ob da mein jeweiliger Gegenüber zu der ‘Truppe’ gehört, kriegt das eben jeder von Bushaltestelle bis Warteschlange ungefragt an die Backe geklebt.
… das ändert aber nichts daran, daß es oft einen Auslöser braucht, daß sie überhaupt über solche Zusammenhänge nachdenken oder gar erst darauf stoßen.
Ich versuche also (nein, ich mach mir da keinen Plan, ich bin einfach so) den Auslöser im Nachdenken zu setzen.
August 9th, 2011 at 12:06
@all
Andererseits konservative Regierung = Riots. Das war in den 80ern auch schon so,es wird Zeit dass Cameron von seinem elitären Ross runterkommt.. wenigstens ist geklärt dass bald die Hochverdiener nicht mehr 50% Steuren zahlen müssen. What a relief.
Da kann doch jeder sagen was er will VT hin oder her all das folgt weltweit dem uralten Plan
Und wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf. (Johann Wolfgang von Goethe)drum wehred den Anfängen .. dazu ist es nun zu spät das Kind ist im Brunnenschacht unterwegs …. blabla wie gehabt
August 9th, 2011 at 12:15
Guck an. Wer hätt’s gedacht. Handelsblatt: “Der Sparzwang schürt die Gewalt”
Na, nuuuu sind wir aber Überascht .. das hätte ja kein Experte vorraus sehen können .Aah geh’
August 9th, 2011 at 12:20
Ist das mit der Blutwurstmanufaktur als Veranstalter nun Ernst oder Satire?
Das frag ich mich in letzter Zeit doch häufiger. Oft will man fast schon lachen, wenn man was hört/sieht/liest und dann ist es aber doch ernst. Unangenehm.
August 9th, 2011 at 12:21
@Lazarus: So meinte ich es garnicht. Unter all dem Mist der geschrieben wird, finde ich den Artikel erfreulich.
August 9th, 2011 at 12:31
Live Blog auf The Guardian
11.09am: Tonight there will be 16,000 officers on the streets of London, Cameron said.
- Naja. Beim Papstbesuch in Spanien werden es 18.000 sein.
11.08am: With that he leaves, a question following him: “Have you lost control of events, prime minister?”
11.07am: Cameron has a message to the rioters: “You will feel the full force of the law. If you are old enough to commit these crimes, you are old enough to face the punishment.”
- Wer denkt da nicht an Roland Koch?
Parliament will be recalled for a day on Thursday so he can make a statement to MPs and hold a debate.
11.06am: We need more police on our streets, he says, and that is what Cobra has been discussing. All Metropolitan police leave has been cancelled and there will be aid coming from other forces.
- other forces…Hört hört.
11.05am: It is criminality pure and simple and has to be confronted and defeated, Cameron says.
11.05am: We will do everything necessary to restore order to Britain’s streets and make them safe for the law-abiding, the PM says. He condemns the violence in strong terms.
11.04am: David Cameron is speaking now
August 9th, 2011 at 12:32
R@iner
Ne ich hab das schon verstanden das ist wie die Süddeutsche schreibt zur EZB-Politik: Wenn die Feuerwehr brennt..
Urplötzlich liest man das was bisher immer bestritten und verleugnet wurde als neue Erkenntniss..
August 9th, 2011 at 12:37
@Lazarus: Wenn es nicht sie bereits gäbe, würde ich empfehlen, die sozialen Wissenschaften zu erfinden.
So mancher Schreiber hätte doch wenigstens einmal im Leben ein Buch von Alice Miller lesen können.
August 9th, 2011 at 12:38
R@iner
Jaja markige Sprüche des Urlaubabbrechers Cameron .. Im SUN ruft man in der Kommentarspalte auch schon laut nach der Army …
Schillers Bürgschaft
Die Stadt vom Tyrannen befreien – das sollst du am Kreuze bereuen
Die wahren Gründe werden komplett ausgeblendet,stattdessen werden die Symthome statt die Ursache bekämpft …
August 9th, 2011 at 12:50
Nein nein, der deutsche kauft heute keine bahnsteigkarten mehr, die gibt’s nämlich nicht mehr zu kaufen. Wenn revolution ist, guckt er mal, ob er in der einladung einen gruppentarif oder ein pauschalangebot angeboten bekommt, geht das nicht, geht er da nicht hin.
Oder vie M. de Tocqueville mal sagte, revolution gibt’s nicht aus unzufriedenheit mit den verhältnissen, sondern aus Hoffnungslosigkeit auf verbesserung der verhältnisse. Und bis dahin ist es noch ein weiter weg.
bel
August 9th, 2011 at 12:54
@bel: Bist du sicher, daß es die nicht mehr gibt? Vor 12 Jahren kostete eine Bahnsteigkarte 50 Pfennig. Ort: S-Bahn Haltestelle München Grafing. Ich war seither allerdings nicht mehr dort.
Außerdem gibt es jetzt etwas besseres: Raucherzonen. Nur echt mit dem gelben Quadrat.
August 9th, 2011 at 13:19
Auch nicht schlecht: Der Sprecher des iranischen Außenmisteriums meint:
«Iranian foreign ministry spokesman Ramin Mehmanparast urged the British government to order the police to stop their violent confrontation with the people, IRNA reported in the early hours of Tuesday.
Mehmanparast asked the British government to start dialogue with the protesters and to listen to their demands in order to calm the situation down.
The Iranian official also asked independent human rights organisations to investigate the killing [of Mark Duggan] in order to protect the civil rights and civil liberties …
Turmoil is now threatening to sweep across all of Britain as the unfolding mayhem and looting has also raged the central city of Birmingham, the western city of Bristol, the north-western city of Liverpool, and south London neighbourhood of Brixton.»
(Quelle: Guardian Live Blog)
August 9th, 2011 at 13:29
@R@iner #49
“Da schreibt einer in Twitter: “The Youth of the Middle East rise up for basic freedoms. The Youth of London rise up for a HD ready 42″ Plasma TV”
Dazu ist der unter #32 empfohlene Kommentar wirklich gut. Dort liest man’s:
In one NBC report, a young man in Tottenham was asked if rioting really achieved anything:
“Yes,” said the young man. “You wouldn’t be talking to me now if we didn’t riot, would you?”
“Two months ago we marched to Scotland Yard, more than 2,000 of us, all blacks, and it was peaceful and calm and you know what? Not a word in the press. Last night a bit of rioting and looting and look around you.”
Eavesdropping from among the onlookers, I looked around. A dozen TV crews and newspaper reporters interviewing the young men everywhere.
August 9th, 2011 at 13:37
flatter 43: Hannah Arendt erzählte diese Anekdote, ob sie sich die ausgedacht hat oder nicht, weiß ich nicht: Zwei Ex-Genossen trafen sich wohl 1935 im KZ, der eine entließ als Wärter den anderen und der Wärter sagte dem (Ex-) Gefangenen leise: Das mußt Du verstehn, ich war fünf Jahre lang arbeitslos …
August 9th, 2011 at 13:56
altautonomer meint:
August 9th, 2011 at 13:37
“und der Wärter sagte dem (Ex-) Gefangenen leise: Das mußt Du verstehn, ich war fünf Jahre lang arbeitslos …”
Der stumme Zwang der ökonomischen Verhältnisse zwingt praktisch alle Besitzlosen unter das Joch des Kapitals, dagegen mit reiner Moral angehen zu wollen hieße gegen Windmühlen kämpfen zu wollen.
August 9th, 2011 at 14:09
“Der stumme Zwang der ökonomischen Verhältnisse…”
Wo hast du denn so etwas bloß ursprünglich akkumuliert. Mach’ doch mal ‘ne Hip-Hop Version draus.
August 9th, 2011 at 14:13
Man will mehr Freiheiten opfern ‘It’s unbelievable BlackBerry Messenger hasn’t been shut down’: Mayor’s aide calls for ban on riot ‘tool’
Soll hier etwa mehr Kontrolle und Freiheitsverlust begründet werden ? Sollte da eventuell Agent Provocateur ….. ?
EDIT: Der brave Brite springt genau wie es der teuetsche Michel machen würde drauf .. Man ruft wie gesagt schon laut nach der Army !!
Auch Twitter steht zur Disposition ;-)
666
August 9th, 2011 at 14:21
R@iner: “Mach’ doch mal ‘ne Hip-Hop Version draus.”
Da ist mir schon jemand zuvorgekommen!
https://www.youtube.com/user/veritasdresden#p/f/23/qKMjDmEphBQ
August 9th, 2011 at 14:22
Bakunin
“Der stumme Zwang der ökonomischen Verhältnisse…”
Das ist die Sorte Bullshit die ich nicht hören kann .. denn das klingt wie unabwendbare Naturkatstrophe,von Gott gewollt oder vom Himmel gefallen …
Die ökonomischen Verhältnisse sind hausgemacht wie die Krise™ .. Man bleut dem Volk nur ein sie hätten sich der höheren Gewalt zu beigen
August 9th, 2011 at 14:23
@Lazarus: Das ist halt Marx.
@Bakunin: Ok. Ich habe zwar keine Soundkarte, aber du hast mit Humor gewonnen. :-)
August 9th, 2011 at 14:26
@Lazarus
Willst Du hier irgendwem einreden, wir könnten uns frei entscheiden, ob und was wir tun?
Vergiß es.
Es sind schon die ökonomischen Verhältnisse, die Dich dazu bringen, och den bescheuertesten Kunden nett zu bedienen, wie den dümmsten Job zu machen, damit Du Geld in die Pfoten kriegst, Leben zu können.
Wat nu wida nich heißen tuen tut, dat de den janzen Müll nich inne Tonne kloppen könntest, wenn de könntest.
Kannste och, aber nicht allein.
August 9th, 2011 at 14:37
@Bakunin:
“Der stumme Zwang der ökonomischen Verhältnisse zwingt praktisch alle Besitzlosen unter das Joch des Kapitals” – was ist das für ein abgehoben romantischer Vulgärmarxismus? Es ist doch durchaus ein Unterschied, ob ich auf der Straße verrecke oder mich im JobCenter anspucken lasse. Es ist ein Unterschied, ob ich eine Veränderung riskiere und meinen Arbeitsplatz verlasse oder völlig verelende. Wer das Maul aufmacht, hat immer noch ein Arbeitsrecht hinter sich, Gewerkschaften, Betriebsräte. Das ist ein “Joch”? Das ist die Stelle, wo mir bestimmte linke Strömungen tierisch auf den Sack gehen, die Druck nicht von Zwang unterscheiden können und einen meckernden Chef nicht von Bullen, die in die Menge schießen. Und genau deshalb, weil sie im Zivilstand nichts riskieren, muss es immer zu unzivilisierten Verhältnissen kommen, damit sich etwas bewegt.
August 9th, 2011 at 14:40
im grunde bräuchten wir eine collective arbeitsniederlegung, weltweit! um wirklich was zu bewegen.. nur, da gibt es so ein paar winzige details zu beachten, wie
a) wer beaufsichtigt dann die atomreaktoren bzw stromerzeugende kraftwerke? niemand? in folge dessen,
b) wie werden die eingelagerten bzw. schockgefrorenen viren, genmanipulierten bakterien usw, ohne stromzufuhr am entweichen gehindert? allein damit haben sie uns doch in der hand (zumindest so lange noch so etwas wie überlebenswillen in einem wohnt). aber ganz bestimmt nicht mit “ohne job hätte ich ja sooo viele schulden” oder ähnlichem! denn daran würde man(n)/frau nicht sterben!!!
August 9th, 2011 at 14:42
Lazarus09 meint:
August 9th, 2011 at 14:22
Bakunin
“Die ökonomischen Verhältnisse sind hausgemacht wie die Krise™ .. Man bleut dem Volk nur ein sie hätten sich der höheren Gewalt zu beigen”
Sie sind in der Tat hausgemacht, von jenen, die davon profitieren, die anderen aber haben, wenn sie leben und überleben wollen, sich diesen zu unterwerfen, und für diesen Teil bedeuten diese ökonomischen Herrschafts- bzw. Besitzverhältnisse einen stummen ökonomischen Zwang, welcher sich ganz und gar ohne jegliche Polizei oder sonstige Peitschen tagtäglich unerbittlich bemerkbar macht.
Der stumme Zwang dieser ökonomischen Verhältnisse zwingt selbstverständlich alle Warenbesitzer=Privatpersonen, oder Firmen, ob sie nun Dinge, Dienstleistungen, oder die bloße Ware Arbeitskraft auf dem Markt anbieten zur unerbittlichen Konkurrenz untereinander, Unternehmmern mit Unternehmern, Arbeitern mit Arbeitern, Unternehmern mit Arbeitern, Pächtern mit anderen Pächtern….., Banken gegen Banken…..
Dem kann sich praktisch kaum einer(außer einer winzigen steinreichen Elite) als einzelner entziehen, er muss mitspielen,will er nicht sein Leben völlig vergeuden.
Und diese Verhältnisse, diese stummen Zwänge, erhalten ihre letzte Bestätigung letztlich natürlich durch die Staatsgewalt, legitimiert durch “freie Wahlen”.
Diese Verhältnisse sind natürlich veränderbar, aber nur, wenn eine Mehrheit es will, dafür eintritt, kämpft.
Wenn nicht, hast du auch weiterhin nach diesen “stummen ökonomischen Verhältnissen” zu tanzen.
Da gibt’s kein Entweichen, so wenig wie für die kleinen Goldfischlein eines Aquariums.., du kannst auswandern, dich selbstständig machen wollen, was auch immer, zu UNTERWERFEN hast du dich immer und überall!
August 9th, 2011 at 14:42
@ rainer
danke für den link auf den “penny red”-post.
mir gefiel insbesondere das:
“… Riots are about power, and they are about catharsis. They are not about poor parenting, or youth services being cut, or any of the other snap explanations that media pundits have been trotting out: structural inequalities, as a friend of mine remarked today, are not solved by a few pool tables. People riot because it makes them feel powerful, even if only for a night.
…”
und ob die revolution in den raucherzonen aufm bahnsteig beginnt, wage ich zu bezweifeln, solange da noch aschenbecher hängen…
GrinZZ bel
PS: kennst du rosendorfers “deutsche suite”?
Da gibts ne schöne bayrische abwandlung der bahnsteigkartengeschichte:
Dort verhandeln die revolutionäre ob sie anrecht auf einen gruppentarif haben, an der kasse zum schloss.
Dies wird allerdings abgelehnt, da in den statuten “aufständische bevölkerung” nicht als gruppe definiert ist. Der aufstand fällt daraufhin aus.
August 9th, 2011 at 14:45
@Bakunin
Wenn ich @flatter richtig verstanden habe, war das nicht sein Thema – sondern, daß man auch innerhalb dieser Verhältnisse, denen man insgesamt so erstmal nicht entgehen kann, etwas tun kann.
Da hat er wohl recht, das könnte ‘man’.
Das tut ‘man’ aber erst, wenn man selbst in sich irgendeinen Widerspruch verspürt oder sogar erkennt.
… meine ich.
August 9th, 2011 at 14:52
@bel: Nein, Rosendorfers “deutsche Suite” kenne ich nicht. Hört sich aber gut an. Beim nächsten stöbern…
August 9th, 2011 at 14:56
flatter meint:
August 9th, 2011 at 14:37
@Bakunin:
“Der stumme Zwang der ökonomischen Verhältnisse zwingt praktisch alle Besitzlosen unter das Joch des Kapitals” – was ist das für ein abgehoben romantischer Vulgärmarxismus? ”
Jeder kann sich diesen Zwangsverhältnissen in gewissen Maßen entziehen, aber letztlich meist um den Preis sozialen Abstiegs, sozialer Ausgrenzung, einen Diogenes gabś ja schon einmal, heute eine ganze Menge, aber für die Mehrheit ist dies völlig unakzeptabel, daher unterwerfen sie sich diesen Verhältnissen, ganz gesunder Opportunismus, nicht mehr und nicht weniger, manche nenen es Realismus,moralische Verurteilungen sind hier völlig fehl am Platz.
Die Menschen unterwerfen sich diesen stummen Zwängen aus Berechnung, erhofften Vorteilen, sie sehen es oft auch als IHRE Freiheit.
Das ist alles!
August 9th, 2011 at 15:02
@Bakunin #76: Es sind aber genau diese Leute, welche vehement die gleiche Unterwürfigkeit von allen anderen einfordern. Die Frage an die wäre doch: “Haben Sie heute schon etwas gewollt?”
Das ist für mich die Basis des totalitären Charakters, der bereits so vieles möglich machte.
August 9th, 2011 at 15:04
@Bakunin:”moralische Verurteilungen sind hier völlig fehl am Platz”
Nenne es meinetwegen moralisch, aber es geht nicht um “Verurteilungen”. Es sind schlicht Forderungen an die Mitmenschen, die als solche zu betrachten sonst äußerst schwer fällt. Dein Einwurf hingegen ist ein Generalpardon nach der Maxime “Man kann ja doch nichts machen”. “Moralisch” interessiert mich dergleichen nicht, aber was damit bewirkt wird, stört mich außerordentlich.
August 9th, 2011 at 15:13
Wat. meint:
August 9th, 2011 at 14:45
@Bakunin
Könnte “man” auch innerhalb dieses Systems anständige Mindestlöhne, anständiges ALG, ein besseres Schulwesen erkämpgen, kann man dfür etwas “tun”? Zweifelllos!
Was ist aber, wenn diese Themen von den meisten Leuten als nicht relevant für sich selbst angesehen werden, sich für sie persönlich ein Einsatz dafür nicht “Lohnt” und dich mit deinen wohlmeinenden Forderungen im Regen stehen lassen?
Genießt du dann ganz entzügt, weil etwas “getan” unter schlimmsten Umständen gar einen Polizeiknüppel auf deinem Kopf?
Man muss sich doch nur die Menschen, ihre Situation, ihr Handeln genau anschauen, in und mit wie viel “Freiheit” sie ihr Leben zu meistern versuchen.
Und? Die Leutchen labern das und tun anschließend etwas ganz anderes, meist das Gegenteil – weil es so für sie besser ist.
Doch lassen wir dieses abstrakte Freiheit-Gedöns, und fragen nochmals: Weshalb sollte ein Prolet, der sich in voller kapitalistischer Freiheit als Besitzer der Ware Arbeitskraft seine Brötchen bei Krauss Maffei verdient seinen Job aufgeben, wohlwissend, dass vor dem Werk schon mehr als 100 andere Lohnabhängige sehnsüchtig warten, seinen “guten Job” einzunehmen?
Was gewänne er für sich selbst und den “Weltfrieden”, die “armen Völker”?
Beantworte dir diese Fragen selbst!
August 9th, 2011 at 15:17
@80: Und weiter geht die wilde Fahrt auf dem Exculpations-Dampfer.
Was hätte er davon? Er wäre kein Drecksack, der vom Tod anderer Menschen profitiert.
Was hätten andere davon? Dass einer weniger mitmacht. It’s the system, stupid! Mach dir doch endlich mal klar, was es bedeutet, wenn massenhaft Leute anstatt wachen Geistes “nein” zu sagen schon in ruhigen und friedlichen Zeiten stumpf in der Reihe marschieren.
August 9th, 2011 at 15:19
Nee, @Bakunin – es geht hier nicht um Beispiele, was alles nicht geht.
Es geht darum, was man machen könnte und @flatter meint, ein normaler Mensch auch tuen müßte…
Ich sage, man kann was machen – aber ich sage eben auch – daß man erst was tut, wenn einem mindestens ein Kloß im Hals steckt, beim Gedanken: Weiter so!
Und es stimmt mE, daß es dazu Auslöser, Anstöße braucht.
… Die wenigsten Menschen sind ‘mit zulabern’ zu erreichen – es muß schon irgendeinen Bezug zu dem haben, was sie selbst jeden Tag (er-)leben.
Wir könnten warten – das Leben bringt sie irgendwann von selbst darauf^^
Dauert mir zu lange, kostet zu viel Leben Natur (uns eingeschlossen).
Also hol sie ab, geh mit ihnen, wasch ihnen freundschaftlich den Kopf, in dem Du Zusammenhänge unters Volk bringst.
Aber entschuldige nicht alles mit allem, sorry.
August 9th, 2011 at 15:21
flatter meint:
August 9th, 2011 at 15:04
@Bakunin:”moralische Verurteilungen sind hier völlig fehl am Platz”
“Nenne es meinetwegen moralisch, aber es geht nicht um “Verurteilungen”. Es sind schlicht Forderungen an die Mitmenschen, ”
Sei doch realistisch, letztlich läuft es doch alles darauf hinaus, in einer Ecke als Moralapostel dazustehen, und wer gäbe dir dann nicht gern in der Öffentlichkeit bei Bedarf mal “Recht”…, gäbe s da nicht danach gleich die vielen ABERS….
Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral.. Bert Brecht
August 9th, 2011 at 15:24
“Weshalb sollte ein Prolet, der sich in voller kapitalistischer Freiheit als Besitzer der Ware Arbeitskraft seine Brötchen bei Krauss Maffei verdient seinen Job aufgeben, wohlwissend, dass vor dem Werk schon mehr als 100 andere Lohnabhängige sehnsüchtig warten, seinen “guten Job” einzunehmen?
Im Studium haben wir damals darüber diskutiert. Es gab eine große Anzahl von Leuten, die sehr glaubhaft versicherten, einfach nie für die Rüstung arbeiten zu wollen. Ein Kollege lehnte eine interessante Diplomarbeit ab, weil es um die Optimierung der Zielsuche von Torpedos ging. Andere sagten bei Dornier, daß sie nicht bereit wären, in dem Bereich zu arbeiten. Reden wir jetzt nicht von Technik, deren Einsatzbereich variabel gestaltet sein kann.
Wer ist eigentlich genauer dein Proletarier?
In der Firma meines Nachbarn (keine Rüstung) verdienen Metallarbeiter etwa 3000 Euro netto im Monat und fahren 350er Mercerdes. Ein Meister kommt nach einigen Jahren auf fast 100k im Jahr bei 35 Arbeitsstunden. Wenn schon, dann müssen wir uns den Arbeitsmarkt genauer ansehen. Dann sehen wir, daß im Zusammenspiel zwischen H-IV, Argen und Zeitarbeit erst wirklicher “Zwang” aufgebaut wird.
August 9th, 2011 at 15:29
Wat/flatter meint:
August 9th, 2011 at 15:17
@79: “Und weiter geht die wilde Fahrt auf dem Exculpations-Dampfer.”
Diese wilde Fahrt wird vorerst weitergehen, und keine bloße Moral wird dies verhindern!
Und wenn immer man versucht aufzuklären, zu erklären…, die Leute möchten gern auch immmer Alternativen, fragen, was kommt dann?
Hat man keine Antwort auf ihre sozialen Fragen, so winken sie auch bald ab, halten einen für einen Spinner….
August 9th, 2011 at 15:38
Wie sagte @R@iner letztens so schön: Antworte ihnen nicht – stelle ihnen Fragen ;-)
August 9th, 2011 at 15:38
In England gehen sie derweil mit Besen auf die Strassen.
Geil. Lower upper middle class vs. upper lower class (rioters).
August 9th, 2011 at 15:39
@Bakunin: Lassen wir das. Mit der Keule, das sei alles “bloß Moral” kannst du natürlich jedes Argument töten, das noch mit ethischen Erwägungen einhergeht. Dann musst du dich damit ja nicht weiter beschäftigen. Deine Zitate würzen das Ganze noch mit geklauter Weisheit, deren Inhalt dir leider ebensowenig aufgeht. Als Brecht von “Fressen” sprach, meinte er Hunger und nicht Appetit. Zwischen diesen doch einer Unterscheidung würdigen Phänomenen wäre noch reichlich Platz – sogar für Moral. Vor allem aber für die Frage, wie man als Mensch mit Menschen denn umzugehen gedenkt.
August 9th, 2011 at 15:40
R@iner meint:
August 9th, 2011 at 15:24
“Wer ist eigentlich genauer dein Proletarier?”
Ein jeder, welcher seine Arbeitskraft verkaufen MUSS(oder auch möchte, weil Selbständigkeit zu unsicher etc..) um in einer gegebenen kapitalistischen Gesellschaft ein einigermaßen anständiges Leben führen zu können.
Mit der Höhe seiner Einkünfte hat das gar nichts zu tun.
Und wenn nun Herr oder Frau Proletarier- wie auch immer bekittelt oder “von Beruf” das Betriebsgelände betritt, KONSUMIERT der Käufer seiner Arbeitskraft diese, bestimmt Inhalt, Art und Weise, Zweck seiner Tätigkeit. BASTA!
Dir gefällt das nicht? Kein Problem, es gibt andere Arbeitgeber, wenn sie denn dich einstellen.
Du magst mit oder ohne Diplom keine Panzer bauen, keine Raketen, aber magst auch nicht in einer Versicherung, bei ALDI, LIDL & Co. Arbeiten? Kein Problem! Vielleicht nimmt dich auch ein Kindergarten, eine Schule als Hausmeister?
Du hast die Qual der Wahl! Aber ÜBERALL bestimmt der “Arbeitgeber”, was du als Lohnknecht/Prolet bei ihm zu tun oder zu lassen hast!
Oder du versuchst es als Selbständiger bzw. “Kleinbürger”…., dann kommst du wahrscheinlich sogar ganz ohne Moral niemals in die Verlegenheit, Panzer oder Kanonen bauen zu “müssen” – Mangels Kapitalknappheit(?)! :-)
August 9th, 2011 at 15:56
@Bakunin: Irgendwie verdrehst du für mich ein paar Dinge. Das eine ist die persönliche Erkenntnis, daß man, sofern nicht ausreichend mit Kapital bestückt, gezwungen ist, sich anzudienen. Dabei ist es ziemlich gleichgültig, ob dies in abhängiger oder selbständiger Beschäftigung geschieht. Der nörgelnde Chef und der nörgelnde Kunde ähneln sich. Gut.
Das andere ist, daß doch jeder innerhalb seiner Möglichkeiten operieren muß. Ein Kaufmann kann nicht morgen als Techniker arbeiten, was umgekehrt jedoch gängige Praxis darstellt. Wir befinden uns ja nun nicht gerade in einer Zeit, in der die halbe Bevölkerung damit beschäftigt ist Raketen zu montieren. Und jeder wird doch für sich persönlich irgendwann einmal entscheiden, wo er für sich Grenzen zieht.
Ich jedenfalls möchte keine Bekannten haben, die für die Rüstung arbeiten oder in der organisierten Abzockerei tätig sind. Altenpfleger und Konservendoseninsregalräumer sind mir einfach lieber.
August 9th, 2011 at 15:57
Der aktuelle Diskussionsstand reizt mich natürlich ungeheuer, mal aus dem Nähkästchen zu plaudern, jedoch dabei Gefahr zu laufen, in die Selbstdarstellerecke gestellt zu werden. Deshalb nur so viel:
Als stadtbekannter autonomer Antifaschist und gleichzeitig Angestellter in einer Kommunalverwaltung wurde ich in den 90er Jahren in die Ausländerabteilung strafversetzt. Sachgebiet: Abschiebungen und Ausweisungen. Das wollten die Sozen so.
Der Vorteil im öffentlichen Dienst ist dabei, dass Faulheit, Dienst nach Vorschrift, Subversivität, Sabotage, häufige Arbeitsunfähigkeit und Whistleblowing entweder nicht besonders auffallen oder nicht nachweisbar sind. Nach einem Jahr war ich dann da wieder weg.
Schlussbemerkung: Vor mir und nach mir hatte jeweils ein ausgewiesener Rassist die Funktion inne.
August 9th, 2011 at 16:02
@altautonomer: Gute Geschichte. Ich lernte mal eine Sozialarbeiterin kennen, deren Charakter nach Besetzung der Stelle für ‘Spätaussiedler’ sehr schnell eine bräunliche Färbung annahm, wie sie selbst konstatierte.
‘Wehrkraftzersetzung’ ist natürlich auch eine Maßnahme.
August 9th, 2011 at 16:03
@altautonimer: “Rassist” ist wieder so eine moralische Bezeichnung. Die waren auch nur dem Zwang des Kapitals unterworfen und haben ihre Überlebensstrategien entwickelt.
*flöt*
August 9th, 2011 at 16:03
@flatter: Du kannst auch ganz schön fies sein.
August 9th, 2011 at 16:04
Hm…@altautonomer, das kenne ich so: Mach doch den Job, da kannste was ändern, wenn Du den machst, isset für alle nicht so schlimm.
… das sogar von Kollegen, von Außenstehenden, denen ich mich anvertrauen konnte, erst recht.
Mein Satz blieb: Ich werd kein Chef vom R.A.D. … mit nem schlechten Gewissen, weil ich den davor gemacht hatte – mich also selbst aus einer Argumentation gegen die anderen brachte, leider.
August 9th, 2011 at 16:13
R@iner meint:
August 9th, 2011 at 15:56
“@Bakunin: Irgendwie verdrehst du für mich ein paar Dinge.”
Dem stummen Zwang der ökonomischen Verhältnisse sind alle Wirtschaftsteilnehmer unterworfen, ob Lohnabhängiger, kleiner Selbständiger, mittler Unternehmer, Konzerne, ja selbst unser Freund Josef Ackermann.
Und jeder kann natürlich schauen, wie, wo er am besten fährt, bis hin zu einem – ARNO DÜBEL.
Der Zwang zum Geldverdienen, ob Lohn oder Profit gilt für alle.
Selbst Lohnersatzleistungen sind zu beantragen, deren Inanspruchnahme mit bestimmten “Eigenleistungen” verbunden.
Und gerade das lässt doch aller Moral in Wirtschaft und letztlich auch Politik wenig Spielraum.
Alle, zumindest viele täten ganz sicher bestimmten moralischen Forderungen zustimmen – aber erst nachdem sie ihr Geld verdient haben.
Es ist für das Gros der Menschen vor allem eine Frage der Priorität, weshalb ich auch das Brecht-Zitat anführte.
Und der heutige “Hunger” der Menschen, der bezieht sich noch auf einige Dinge mehr als ein paar Krummen Brot, Ersatzkaffee, dünner Milch, Brenneselelsuppen wie in der unmittelbaren Nachkriegsźeit.
altautonomer, auch in den Öffentlichen Dienst muss man sich erst mal Zugang “verschafft haben” um vielleicht dort ein paar “subversive Tätigkeiten” entfalten zu können!
(Heute nur noch sehr schwer, meist mit Vitamin B, richtiges Parteibuch, selbst städtische Hausmeisterstellen werden weitgehend “unter der Ladentheke gehandelt”..)
Die Wahl für Moral wird auch so immer weniger….
August 9th, 2011 at 16:33
@Bakunin #96: Was die ‘Freiheit’ angeht, gebe ich dir zum großen Teil recht. Bei deinen recht theoretischen Ausführungen vergißt du meiner Meinung nach aber eine wesentliche Sache, die selbstverschuldet ist: Den Wunsch nach Konsum.
Erst wenn du diese Bratwurst gefressen hast, dann gehören deine Eier wirklich den Chefs und den Banken dieser Welt, wenn du dich nämlich verschuldet hast.
August 9th, 2011 at 16:49
R@iner meint:
August 9th, 2011 at 16:33
“Den Wunsch nach Konsum.
Erst wenn du diese Bratwurst gefressen hast, dann gehören deine Eier wirklich den Chefs und den Banken dieser Welt, wenn du dich nämlich verschuldet hast.”
Da kommen wir uns schon näher!
Dieser Wunsch nach “angemessenen” Konsum und allen möglichen “öffentlichkeitswirksamen” Statussymbolen hat sehr viele Menschen zu Sklaven dieses Systems gemacht, was in dieser Intensität oft nicht nötig gewesen wäre.
Und da geht auch jegliche Moral zuschanden, doch so haben sie sich entschieden, bei vielen Versicherungen, Bausparverträgen, Ratenkrediten, immer am Rande hoher Dispos, oft gar ohne wirkliche Not, ganz und gar freiwillig.
Doch rein marktwirtschaftlich gesehen haben sie sich absolut konform gehalten.
Aber so wie ein “Gulliver” finanziell gefesselt, in welcher Ritze könnte da noch groß eine gesamtgesellschaftlich, gesamtmenschlich ausgerichtete Moral hausen?
Das ist das Dilemma, außer einem lauen “ja aber” bleibt da nichts mehr.
August 9th, 2011 at 16:58
Sehe ich ähnlich wie flatter und R@iner.
Natürlich ist es riesiger Mist, dass Altenpfleger so viel schlechter bezahlt werden als Manager in Banken und Multis. Und die Formulierung Manager “verdienten” eben mehr als Altenpfleger ist noch viel verkorkster.
Dennoch müssen Altenpfleger nicht hungern, im Winter nicht frieren und sind Krankenversichert, machen mal Urlaub, etc. pp.
Altenpfleger haben auch Aufstiegsgedanken, träumen vom Posten als Wohnbereichs- oder gar Pflegedienstleitung. Und weshalb? Kohle, Prestige, das Gefühl lieber Herr als Knecht sein zu wollen.
Man macht es sich schon sehr einfach, alle Missstände hundert Ackermännern in die Schuhe zu schieben. Die sind nur da wo sie sind, weil die meisten anderen auch gern dort wären. Es geht schon lange nicht mehr ums Fressen, zumindest hier nicht. Und die bei denen es ums Fressen geht, sind oft die, die sich eben nicht dem “stummen ökonomischen Zwang” ergeben.
Ich bin langsam an einem Punkt, an dem die Hoffnung “wenn doch alles vielleicht ein bisschen weniger schlimm wäre (Mindestlohn 8,50€, Hartz4 400€ und ne Frauenquote in DAX-Vorständen)” reichlich trübe funzelt statt zu strahlen.
August 9th, 2011 at 17:02
Dieser Wunsch nach “angemessenen” Konsum und allen möglichen “öffentlichkeitswirksamen” Statussymbolen hat sehr viele Menschen zu Sklaven dieses Systems gemacht.
Und da geht auch jegliche Moral zuschanden, doch so haben sie sich entschieden, bei vielen Versicherungen, Bausparverträgen, Ratenkrediten, immer am Rande hoher Dispos, oft gar ohne wirkliche Not, ganz und gar freiwillig.
Wie anders hätten die fetten Kapitalzuwächse ab den 80′ bei Industrie und Wirtschaft zu Stande kommen sollen ?
In den 60 & 70 hat man sich den Neuwagen “erspart” und es war ..möglich.Als die Artikel teuerer wurden als die Einkommen nachkommen konnten (sollten) wurden Kredite schmackhaft gemacht und vergeben die mit weiterer Diskrepanz von Preis und Einkommen notleident werden mussten ;-) .. der Rest ist bekannt.Ohne die massive Kreditvergabe ab den 80′ hätten die Artikel “bezahlbar” bleiben müssen..und es währe auch gegangen..nur die massiven Gewinne währen ausgeblieben ..That’s it ;-)
August 9th, 2011 at 17:03
flatter meint:
August 9th, 2011 at 16:03
“@altautonimer: “Rassist” ist wieder so eine moralische Bezeichnung. Die waren auch nur dem Zwang des Kapitals unterworfen und haben ihre Überlebensstrategien entwickelt.”
Sehr Richtig! Endlich!
Den stummen Zwang des Kapitals drehen sich die allermeitsen Leute in ihrem Kopf aber ganz einfach um zu einer Chance, einer Freiheit, daraus für sich selbst das Beste zu machen.
Mit was für einem ideologischen oder rassistischen oder sonstigen Müll sie dann diese ihre ganz bewusst getroffene Entscheidung garnieren ist ganz leicht unter der Rubrik persönlicher Splien zu verbuchen, ist nicht wesentlich.
Sie haben gewählt und entschieden, für sich, ihr Wohlergehen, Herrschaft des Kapitals und persönliche Ambitionen glänzend ganz frei auf den Nenner gebracht, den Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital ganz persönlich für sich in einer höheren Synthese “aufgehoben”!
Was willst gerade DU als Philosoph noch mehr? :-).
(Du kannst sie gern kritisieren, doch geht es ihnen den Buckel runter, wirst sie nie erreichen)
August 9th, 2011 at 17:08
Hier ist übrigens noch ein Job frei für Leute, die sich von Moral nicht einlullen lassen.
August 9th, 2011 at 17:17
@flatter: Ich kannte mal Eine, die diese Auswanderer- und Rückkehrersendungen mitorganisierte. Studium und alles aber dumm wie Brot. Obwohl…Brot kann schimmeln.
August 9th, 2011 at 17:28
flatter
Ich kann einen Fall bestätigen in dem vor Jahren Leute aus der Bikerszene gegen Geld in einer Show rumpöbeln sollten .. Sender und Sendung bekannt ;-)
August 9th, 2011 at 17:35
R@iner meint:
August 9th, 2011 at 17:17
@flatter:
Damit ich hier nicht völlig mißverstanden werde in einem letzten Beitrag nur soviel:
Ich könnte z.B. auf keinen Fall als Ladendetektiv in einem Supermarkt arbeiten.
Woher weiss man, wenn man jemanden überführt, dass er aus bloßer Gier oder aber aus wirklicher Not heraus gestohlen hat?
Oder wie verhalten bei Kindern, Jugendlichen, die vielleicht mal bloß aus Laune oder Übermut was “einstecken”?
Waren wir nicht mal alle so?
Aber das ist meine ganz und gar persönliche Moral, gilt nur für mich, im vollen Bewusstsein außerhalb meines Befindens gesellschaftlich ohne Belang zu sein.
Die Hemmschwellen für dieses und jenes sind immer individuell.
ENDE meinerseits!
August 9th, 2011 at 17:53
Bakunin
Ich könnte z.B. auf keinen Fall als Ladendetektiv in einem Supermarkt arbeiten.
Woher weiss man, wenn man jemanden überführt, dass er aus bloßer Gier oder aber aus wirklicher Not heraus gestohlen hat?
Diebstahl ist nicht ok .. die Umstände warum, müssen bei der Straffindung verwendung finden. Ausschreitungen mit zerstörung fremden Eigentums sind nicht ok .. die Umstände warum …blabla
Wobei wir bei der Vorbeugung sind..!
Ich könnte kotzen wenn mal wieder die “Ehlichkeit” der Deutschen getestet wird indem man prüft ob ein gefundener Geldbeutel abgegeben wird wenn die Polizeistation gegennüber ist ..
BULLSHIT : Wenn es allen gut geht ist die Bereitschaft “ehrlich” zu sein höher als wenn jeder jeder auf dem letzten Loch pfeift ..Ende der Durchsage !
Drum immer wieder : Eine gerechte Einkommensverteilung und Perspektiven füer alle, sind der Garant für ein friedliches Zusammenleben !
Wer diese Ordnung wissend und billigend zum Wohle einiger weniger missachtet kann sich nicht nachher hinstellen und die Hungernten bekämpfen statt den Hunger.!!!
That’s it …
August 9th, 2011 at 18:09
@ Lazarus09
Doch, Mann. Das ist doch genau das was passiert. Zuerst wird asoziales Gesellschaftsmanagement betrieben, und anschliessend geht es den Asozialen selbst an den Kragen, sollten sie es in Erwägung ziehen, unser ansonsten so harmonisches und werteorientieres Zusammenleben stören zu wollen. Beifall gibt es von den Menschen, die sich haben aufstacheln lassen von einigen Hasspredigern der jeweils hiesigen Volksparteien.
Der Kreis schliesst sich – wie immer, wenn wir diese Themen anreissen.
August 9th, 2011 at 18:29
Ich las eben von Spiel und Spaß in Hackney. Ich habe dort vor gut 25 Jahren eine Woche zugebracht und erinnere mich an eine Telefonzelle sowie tapfere Telefonzellen- Reparateure. Das Teil wurde ständig zerhauen und wieder geflickt, bis es jemand angezündet hat. Schon damals keine schlaue Sache, aber man fragt sich ja schon, ob man das “Problem” löst, indem man es jahrzehntelang immer nur verschlimmert.
August 9th, 2011 at 18:30
Die Katze
Ja ich weis deswegen schreib’ ich ja ..
Beifall gibt es von den Menschen, die sich haben aufstacheln lassen von einigen Hasspredigern
Nicht nur, deswegen haben wir ja den Mist, es ist der vorrauseilende Gehohrsam derer die glauben solange sie nicht betroffen sind müßten sie nur fest genug mit draufdreschen um nicht selbt irgendwann dazu zu gehören. Und ansonsten halt (3) ..gell..
Bevor man das System ändern kann müsste man die Leute ..aber was red’ ich
August 9th, 2011 at 19:25
Bei jedem Auftritt meiner Band – ich habe die Stromgitarre studiert – rufe ich heimlich und im übertragenen Sinne zur Revolution auf, aber keiner fängt an, damit ich dann hinterherlaufen könnte.
Es ist eben schwierig: Entweder man hat die Mittel, dann will man aber lieber nichts davon für eine bessere Welt opfern, oder man hat die Mittel nicht und lässt es darum.
Oder nach Georg Kreisler: Ich werde nicht der erste sein, dazu fehlt mir die Güte, ich werd auch nicht der letzte sein… so warten wir alle auf den Heiland, der – wenn er kommt – ganz schnell von den Medien mundtot gemacht wird.
August 9th, 2011 at 19:49
Weil weiter oben ja auch von London die Rede war:
Ich habe gerade mitgekriegt, dass Fotos von Demonstranten (oder Randalierern?) im Netz online gestellt wurden und die Leute aufgefordert wurden zu überprüfen, ob sie jemanden identifizieren können. Ihre Angaben können sie anonym (sic!) melden.
Unser Innenminister würde das sicherlich begrüßen. :-)))
August 9th, 2011 at 20:23
@ Auch gut!
Ja, und noch früher wurde der Heiland ans Kreuz genagelt. Lief also nie besonders gut für Heiländer (Highlander?). Sicher mit ein Grund dafür, warum es daher nur so wenige von ihnen gibt.
August 11th, 2011 at 14:45
der artikel ist ein eigentor. so lange selbst ernannte eliten innert protestbewegungen und gegenöffentlichkeiten alles neu zuströmende abzuwehren versuchen, um die eigenen pfründe zu retten, was typisch menschlich und damit nichts besonderes ist, braucht sich keiner von hiesigen schreibern und kommentatoren wundern, wenn der protest zum kaspertheater verkommt.
selbst schuld.
August 11th, 2011 at 21:44
Ich habe mal ein wenig nach einer geeigneten Alternative gesucht, und auch gefunden: https://www.diekritischemasse-festival.de
Zitat: “Das Open Air ist Treffpunkt für Menschen, die jenseits von Parteiideologien neue Wege in eine bessere Welt suchen.”
Das lässt schon deutlich mehr Idealismus durchscheinen.
August 11th, 2011 at 21:50
@Katze
Kann Senf wenigstens Gitarre spielen?
August 11th, 2011 at 22:05
@ Wat.
Na mal seh’n, ne?
August 11th, 2011 at 22:09
Ich kann da eh nicht – sieht meine Budget-Planung diesen Monat nicht vor :-(
Wollte nur andeuten, ich würd da schon hingehen, aber nicht wegen seines Vortrags…; wegen der anderen Menschen, die da sicher in ‘unüberschaubarer’ Interessantheit auftauchen werden.
August 11th, 2011 at 22:18
@ Wat.
Hast Du in Deinem Bekanntenkreis (muss ja nichts nahes sein) keine Leistungsträger, die sich den Einsatz ihrer, der Arbeit gewidmeten Lebenszeit, höher vergüten lassen als Du? Häng Dich da ran. Musst ja nicht erwähnen, dass da dann auch über komische und seltsame Dinge philosophiert wird. Ist ein Open-Air-Konzert mit zeitgemäßer Musik, mehr muss doch nicht interessieren.
August 11th, 2011 at 22:32
@Katze
Entweder sie sind arm wie eine Kirchenmaus oder sie waren mal Leistungssträger ;-)
Da wäre also nix zu wollen.
… das mit den komischen, seltsamen Dingen, die da philosophiert werden, ist allerdings nix unbekanntes – sie kennen ja (immer noch) mich.
Das ist seltsam genug.