Eine simple Idee, angesichts derer niedere Ressourcen in mir aktiviert werden und mir ein Grinsen abverlangen, das gar nicht so fies aussehen kann, wie es gemeint ist: Sich die ‘Identität’ eines Trolls zu eigen machen, um heikle Botschaften zu streuen, schlägt einige Fliegen mit einer Klappe. Trolling the Trolls, das gefällt mir. Bei so manchem Provokateur könnte das für Laune sorgen. Vielleicht loggt man sich ja mal bei demselben Provider ein, in der Gegend, aus der sein Müll kommt und dann mal all das tun, was man sich sonst aus guten Gründen verkneift.

Ganz allgemein kann ich ein solches Vorgehen natürlich nicht befürworten. Billige Rache, um einen armen Wirrschädel am Odem der behördlichen Hölle schnuppern zu lassen, ist weder angemessen noch vernünftig. In speziellen Einzelfällen aber vielleicht ein probates Mittel. Sportspammer und Großmäuler sind oft völlig rücksichtslos: Sie pfeifen darauf, dass ihr vermeintlich anonym hinterlassener Dung die Betreiber der von ihnen heimgesuchten Sites in arge Schwierigkeiten bringen kann. Womöglich finden sie sich noch echt großartig, wenn sie die Opfer und Gutmenschen in die Bredouille faseln. Der Schuss kann furchtbar nach hinten losgehen, weil mangelnde Umsicht sie selbst angreifbar macht. Da kannst du jetzt mal ne Viertelstunde drüber nachdenken, xyz@xyz.de.

Bei der Gelegenheit sei allen Überfliegern von Nutzungsbedingungen und Sorglosen, die sich auch unter den hoch geschätzten unter meinen Kommentatoren befinden noch einmal empfohlen: Seid nicht so fahrlässig beim Surfen! Ich sehe in meinen Statistiken – da kann ich noch soviel löschen – dass manche sich offenbar gar keinen Kopp machen. Löscht z.B. wenigstens sporadisch eure Cookies. Mancher, der seit Monaten nicht mehr hier kommentiert hat, wird trotzdem erkannt. Mir würde das stinken. Ein bisschen Kenntnis von NoScript, BetterPrivacy und dergleichen erhöht die Sicherheit, ohne dass es gleich unkomfortabel werden muss. Es reicht ja, wenn ein Blog gehackt wird, dann kann der Betreiber noch so nett sein, und eure Daten sind trotzdem ein Grund, schlecht zu schlafen. Mal ganz abgesehen davon, dass ihr sicher auch Leuten vertraut, die wirklich Übles im Schilde führen.