Leiharbeit und Niedriglohn: Die Reformwut der Politik
Posted by flatter under Best of , Wirtschaft[38] Comments
19. Jul 2011 13:29
Jährliches Treffen festangestellter Fachkräfte an der Ostsee
Eine Meldung mit Gewohnheitswert ist heute der Aufmacher bei FR-Online: Die “Nettolöhne sinken”. Eine Studie des DIW belegt nicht nur dies, sondern auch, dass Einkommenssteigerungen in den letzten zehn Jahren (der Zeitraum davor wurde nicht untersucht) Reichen vorbehalten blieben. Wer arm war und ist, wird es bleiben: Die Geringstverdiener haben die größten Verluste zu tragen. Sie haben Reallohneinbußen in Höhe von 22% zu verkraften. Das sind dann übrigens in aller Regel die, denen man keine Erhöhung ihres Regelsatzes zubilligt.
“Die Politik hat die Reformschraube überdreht“, kommentiert der DIW-Forscher dies. Merke: “Reform” ist alles, was neoliberal ist, vor allem alles, was Kosten auf Kosten der Mitarbeiter senkt. So etwas ist ein Kahlschlag und keine “Reform”, aber auch das DIW trötet gern die modernen Weisheiten in die Welt hinaus und ist dem Neusprech entsprechend verfallen. Interessant übrigens auch, dass es für das DIW jetzt “die Politik” ist, der mehrfach die Schuld zugesprochen wird. Als seien Arbeitgeber, Vorstände und Teilhaber Opfer der politischen Ideologie. Ein Treppenwitz.
Humankapital, Stückgut
Flankiert wird die ja immerhin löbliche Erkenntnis, dass man von den Löhnen hier nicht mehr leben kann, durch eine weitere Studie des DIW zur Leiharbeit. Das Resultat: “Steigt der Anteil der Leiharbeitskosten an den Personalkosten kontinuierlich weiter, wirkt sich dies negativ auf die Lohnstückkosten aus“. Wer nicht der Religionsgemeinschaft Hayek angehört, hat auch das geahnt. Auch hierin zeigt sich die Irrationalität der Ideologie: Es wird weiter marschiert, selbst wenn alle wissen, dass die Richtung nicht stimmt. Rückwärts nimmer!
Die nähere Begründung für diesen Umstand eröffnet einen tiefen Blick ins Denken solcher Ökonomie:
“Schließlich wird zunehmend die Bedeutung des firmenspezifischen Humankapitals der Mitarbeiter für den Erfolg der Unternehmen erkannt. Leiharbeiter verfügen in der Regel aber nicht über dieses sehr spezifische Wissen.”
Es schüttelt mich noch immer, wenn ich Vokabeln wie “Humankapital” lese. Eine sich durch und durch individualistisch gebende Ideologie betrachtet die Menschen, die den Reichtum erarbeiten, als formlose Verfügungsmasse. Das ist der Kern eines Weltbildes, das Menschen zu Stückgut macht. Es ist kein Nazivergleich, darauf hinzuweisen, dass dies die notwendige Bedingung für Massenvernichtung ist. Egal übrigens, wem man die Waffen dazu liefert.
Paradiesischst mögliches Paradies
Dass Leiharbeit “spezifisches Wissen” zerstört, ist völlig klar. Nomaden wissen halt nicht allzu viel von “Standort”. Gerade eben das, was sie brauchen, um beim Abgrasen zuzuschauen und weiter zu ziehen. Da ist der Arbeiter tatsächlich so zugerichtet wie das Kapital und seine Eigner, ein einig Schwarm von Heuschrecken. Und dann wird geschrien, man habe keine “Fachkräfte”. Die Alten werden aussortiert, die Jungen herumgestoßen. Wo sind jetzt bloß die Leute, die sich hier auskennen? Da haben Politik und Hochschulen versagt, ja sicher.
Man braucht schon viel Humor, um nicht dauernd zu lachen. Der Neoliberalismus schafft an allen Enden Probleme, die er dann durch mehr vom Selben zu lösen versucht. Seine Methoden widerlegen sich selbst, die Resultate widersprechen stets den Prognosen, er fördert maximale Ungleichheit, generiert Krisen in atemberaubendem Maß und Tempo und das alles im Rahmen eines Menschenbildes, das die Würde zur Ware macht. Willkommen im best möglichen Paradies auf Erden, Ihrer Sozialen Marktwirtschaft®.
Juli 19th, 2011 at 14:01
as usual … egal ob Reformen™ oder Krisen™ alles gottgewollte unabwendbare Ereignisse die man zwar bedauert oder schlimmer behauptet dagegen anzukämpfen,während anderswo sattrülpsend die Renditen eingestrichen werden.
Dem Michel wurde wieder regierungsamtlich bestätigt :Ja, es ist beschissen aber was soll man machen . Außer weiterhin zu versuchen den Wohlstand herbei zu sparen.Die miesen faulen Griechen,Iren,Spanier,Portugiesen..blabla sind Schuld die werden von eurem Geld gerettet während sie Rotwein saufent in der Sonne hocken ..
UND DAS WAR’S !
Ist doch seit Jahren der selbe Scheiß,nur die Begründungen werden immer plumper dem Bildungsnotstand sei Dank !
666 in diesem Sinne …
Juli 19th, 2011 at 14:04
[...] [...]
Juli 19th, 2011 at 15:07
PS:
Bleibt vielleicht noch nachzutragen,das man der Einheitspartei CDUSPDFDPdieGruenen nun gratulieren sollte,denn der gewuenschte Zustand ist nun fuer alle sichtbar da selbst die FTD nicht umherkommt zu berichten.
Wer sich jetzt aus Regierungskreisen noch erstaunt gibt haette den letzten Rest Glaubwuerdigkeit verloren,wenn es denn jemand registrienen wuerde……
Juli 19th, 2011 at 17:16
[...] Leiharbeit und Niedriglohn: Die Reformwut der Politik Eine Meldung mit Gewohnheitswert ist heute der Aufmacher bei FR-Online: Die “Nettolöhne sinken”. Eine Studie des DIW belegt nicht nur dies, sondern auch, dass Einkommenssteigerungen in den letzten zehn Jahren (der Zeitraum davor wurde nicht untersucht) Reichen vorbehalten blieben. Wer arm war und ist, wird es bleiben: Die Geringstverdiener haben die größten Verluste zu tragen. Sie haben Reallohneinbußen in Höhe von 22% zu verkraften. Das sind dann übrigens in aller Regel die, denen man keine Erhöhung ihres Regelsatzes zubilligt. “Die Politik hat die Reformschraube überdreht“, kommentiert der DIW-Forscher dies. Merke: “Reform” ist alles, was neoliberal ist, vor allem alles, was Kosten auf Kosten der Mitarbeiter senkt. So etwas ist ein Kahlschlag und keine “Reform”, aber auch das DIW trötet gern die modernen Weisheiten in die Welt hinaus und ist dem Neusprech entsprechend verfallen. Interessant übrigens auch, dass es für das DIW jetzt “die Politik” ist, der mehrfach die Schuld zugesprochen wird. Als seien Arbeitgeber, Vorstände und Teilhaber Opfer der politischen Ideologie. Ein Treppenwitz…” Quelle: 19.7.2011, Feynsinn [...]
Juli 19th, 2011 at 17:27
Man ist ja längst dran gewöhnt, dass uns schon ausländische Diktaturen genüsslich unsere Misstände vorhalten um die ihren zu rechtfertigen. Dann und erst dann schreckt unsere voll sedierte Journaille kurz auf und nimmt erstaunten Blickes Realitäten wahr die Unsereins® seit Jahren verinnerlicht hat.
Diesmal kommt der Rufer also aus der eigenen Wüste (was heißt, dass die Einschläge näher kommen). Der Ruf des DIW (alias “Wes Brot ich ess…”) ist in den eigenen Kreisen anscheinend schon derart ruiniert, dass es zur Abwechslung auf ein wenig rebellisches Kreuzen gegen den notdürftig getünchten Mainstream schon nicht mehr ankommt. Auf die erschrockene Berichterstattung in den Medien übrigens auch nicht mehr. Wissen wir schon seit langem, s.o.
Weitergehen, Herrschaften, hier gibts nichts Neues zu sehen.
Juli 19th, 2011 at 18:40
Hat sich Ullala Vau dee Ell schon gemeldet? Iss doch ‘ne Erfolgsmeldung – oder … Hm?
Juli 19th, 2011 at 19:00
Ich sehe das entschieden anders. Das Problem beim “Humankapital” ist, dass die Neoliberalen selbst ziemlich inkonsequent mit diesem Begriff umgehen. Die (Humankapital-) Theorie geht ja davon aus, dass der Mensch Investitionen in Wissen und Fähigkeiten tätigt und diese dann später einmal entlohnt bekommt.
Offensichtlich geschieht das aber nicht. Im Gegenteil: Genau diese Humankapitalinvestitionen werden mit Blick auf den Arbeitsmarkt ständig ignoriert. Würden sie zur Kenntnis genommen, hieße das, niemand müsse für 3,50 Euro arbeiten gehen.
Hinzu kommt, dass die Flexibilität, die LeiharbeiterInnen in der Regel mit sich bringen, von den ÖkonomInnen ebenfalls nicht zur Kenntnis genommen werden.
Würden die sogenannten Neoliberalen ihre eigenen Ansätze ernst nehmen, müssten z.B. LeiharbeiterInnen ein wesentlich höheres Einkommen erzielen als z.B. die Kernbelegschaft.
Die Frage, die im oben verlinkten Artikel aufgegriffen wird, dass die LeiharbeiterInnen über kein firmenspezifisches Wissen verfügen, würde dann viel schneller auf den Schirm der Betriebswirte gelangen (denn es würde sich daraus viel schneller ein Kostenproblem entwickeln).
Genau in diesen Widersprüchen zeigt sich der ideologische Charakter neoliberaler Ansätze (nicht in solchen Begriffen wie “Humankapital”).
Arbo
P.S.: Die Sache mit dem firmenspezifischen Humankapital ist eigentlich ein alter Hut. In meiner eigenen Ausbildung war das auch Thema und wurde als ein Gegenargument zur intensiven Nutzung von Leiharbeit benutzt. Wenn Unternehmer jetzt ihre lieben Probleme damit haben und gar ÖkonomInnen offenbar erst jetzt dieses Problem erkennen, frage ich mich, was die in ihrer Ausbildung gemacht haben. Unglaublich!!!
Juli 19th, 2011 at 19:28
Es geht schlicht und ergreifend um kurzsichtige und kurzzeitige massive Gewinnmaximierung mit “nach mir die Sintflut” Effekt.
Egal was,es soll in kürzester Zeit ein Maximum an Profit abwerfen … Langfristigkeit und Beständigkeit .. drauf geschissen Nachhaltigkeitsschönsprech = Dummes Geschwätz und Augenwischerei
Juli 19th, 2011 at 19:34
@Arbo: Mir ist die Vokabel dennoch zuwider. Auch in deinen Erläuerungen werden Menschen als Ressource neben anderen behandelt. Dass die Neolibs dies auf irrationale Weise tun, bedeutet nicht, dass ein rationaler Umgang mit Ressourcen die genannte Reduktion rechtfertigt. Sowohl Theorie als auch Praxis müssen sich anderer Perspektiven bedienen, wenn sie nicht die Menschenwürde beschädigen sollen.
Juli 19th, 2011 at 19:46
Humankapital passt aber in die Entfremdungen vom Menschen und Kollegen.
Wen stoert es schon wenn sich das Humankapital 106543 B 4 nicht mehr gewinnbringend rechnet und daher frei gesetzt und dem Arbeitsmarkt zurueckgefuehrt werden muss…
Als der noch Hans Mueller verh. Vater von 3 Kindern war und im Betrieb von jedem geschaetzt und bekannt war … da war das noch etwas anderes.
Gesichtslose Recheneinheiten lassen sich eben besser “handlen”
EDIT: Deswegen spricht das Merkel ja auch von “den Menschen” sie koennte ebenso die Affen oder den Nummernkreis von 10001 – 20549 benennen..
Juli 19th, 2011 at 20:08
@ Flatter:
Ich kann das nachvollziehen, wollte nur darauf hinaus, dass die Neolibs ihre eigenen Ansätze offenbar nicht ernst genug nehmen. Und damit disqualifizieren die sich jenseits aller Urteile, die mensch an ihren Begriffen oder Ökonomisierung des Menschen kritisieren mag.
Die sind schlicht nicht ernst zu nehmen.
Arbo
Juli 19th, 2011 at 20:14
Nicht ernst zu nehmen? “Never underestimate the power of stupid people in large groups” hat mal ne Freundin zu ihrem Motto gemacht ;-)
Juli 19th, 2011 at 21:26
Und für diese “neuesten Erkenntnisse” bedurfte es eine Studie des DIW? -,-
Juli 19th, 2011 at 23:18
Um tucholsky mal fortzuführen -soldaten sind mörder-:
bwler in ihrer neoliberalen ausführung sind faschisten. Sie interessieren sich nicht für das human being, sondern für das human capital, nicht für den menschen, sondern für die nach ökonomischen resp. kapitalistischen kategorien nutzbare und nutzbringende bewegungsmasse, der rest ist überflüssig.
@lazarus: das sehe ich genauso.
Juli 20th, 2011 at 01:18
https://de.wikipedia.org/wiki/Pfadabh%C3%A4ngigkeit
Juli 20th, 2011 at 03:10
@ Flatter:
Nicht ernst zu nehmen? “Never underestimate the power of stupid people in large groups” hat mal ne Freundin zu ihrem Motto gemacht ;-)
Ok, ich war ungenau. Ich meinte eher: wissenschaftlich nicht ernst nehmen.
Aber Du hast Recht, als Gruppe muss mensch sie ernst nehmen wie GeisterfahrerInnen und andere Durchgeknallte. ;)
Arbo
Juli 20th, 2011 at 10:41
never underestimate the power of stupidity – da braucht man nicht mal große Gruppen….
Herrlich ist es, zu sehen, wie plötzlich die Mainstream-Medien mit der Erkenntnis des Lohndumpings usw. in D-land. Auf einmal! Neue Erkenntnis!
Das Sommerloch muss eingetreten sein.
lazarus 8, flatter 9: stimme voll überein. Arbo hat ja nicht Unrecht, aber “Humankapital” ist auch dann irreführend (mindestens!), wenn man die von Arbo vorgeschlagene Definition verwendet. “Human resources” ist nicht besser. Die Perspektivproblematik fängt ja da an, wo man “Wirtschaft” (im breitesten Sinn) als alles-definierenden und bestimmenden Begriff dort einsetzt, wo der Mensch im Mittelpunkt steht.
Juli 20th, 2011 at 10:42
wups. Muss echt wieder in die Schule. Sollte lauten:
“…wie plötzlich die … daherkommen.”
Scusa!
Juli 20th, 2011 at 11:04
Hast du ein Glück, jetzt sind ja erst mal Ferien.
Juli 20th, 2011 at 11:15
Neu ist das alles ja nun wirklich nicht, fast jeder konnte das schon vorher wissen, bemerkenswert aber, dass nun sogar eine Propagandaschleuder des Kapitals damit herausrückt.
Die so genannten mutigen Reformen von Asozialdemokraten/Grünlichen und CDU/FDP tragen reichlich Früchte – für das Kapital.
Die Mainstream-Medien haben diese Meldung sofort aufgegriffen. Bin gespannt, was für Schlüsse unsere Standortverteidigungs-Gewerkschaftler daraus ziehen werden.
Schweigen und weiter so, hin und wieder zur Beruhigung der Beitragsabgezockten jammern, jammern, Jammern… ?
Oder fühlen die sich gleich überhaupt nicht angesprochen, da angeblich allein die böse Politik für alles verantwortlich ist?
Juli 20th, 2011 at 11:59
Ja … die Mörder beginnen heuchlerisch und medienwirksam ihre Opfer zu betrauern .. is doch ätzend, ansonsten siehe (1)
Juli 20th, 2011 at 12:06
Lazarus09 meint:
Juli 20th, 2011 at 11:59
“Ja … die Mörder beginnen heuchlerisch und medienwirksam ihre Opfer zu betrauern .. is doch ätzend, ansonsten siehe (1)”
Diese Heuchelei von allen Nutznießern dieser Verhältnisse ist in der Tat widerlich.
Aber was bleibt solchen bürgerlichen Leuten in DIESER Gesellschaft übrig, die zwar überall Mißstände und Dreck leicht feststellen können, von diesen aber so oder so profitieren?
Juli 20th, 2011 at 18:31
@Arbo Genau in diesen Widersprüchen zeigt sich der ideologische Charakter neoliberaler Ansätze (nicht in solchen Begriffen wie “Humankapital”).
=> genau, der Ganze Zirkus dient nur ideologischen Zwecken der Rechtfertigung.
“Dass die [neoliberale] Lehre, sobald man sie in die Praxis umsetzte, streng und oft ungenießbar war, trug ihr den Ruf der Tugendhaftigkeit ein. …
Dass sie ein großes Maß an sozialer Ungerechtigkeit und offenkundiger Grausamkeit als unvermeidliches Durchgangsstadium auf dem Wege des Fortschritts, und den Versuch, solche Dinge zu ändern, als etwas erklären konnte, was wahrscheinlich … mehr Schaden als Nutzen stiften würde, empfahl sie der Obrigkeit. …
Dass sie erheblich zur Rechtfertigung der freien Betätigung des Einzelkapitalisten beitrug, brachte ihr die Unterstützung der hinter der Obrigkeit stehenden vorherrschenden gesellschaftlichen Kraft ein.”
John M. Keynes
@flatter “Humankapital” ist normaler wissenschaftlicher Zynimus, dessen sich die Ökonomen gerne bedienen, weil sie doch soviel Wert auf “objektive Wissenschaftlichkeit” legen. Je gruselig distanzierter desto besser, um den Anschein exakter Wissenschaft zu erwecken, egal wie windig die Prämissen auch sein mögen.
Juli 20th, 2011 at 18:57
@23 willi
Danke! Schön formuliert. Aber eigentlich Danke auch an allen, denn auf dieser Kommentarseite ist mehr Sinn und Erkenntnis gesammelt, als jemals im Bundestag (OK, das ist wahrscheinlich auch ein Leichtes!).
Juli 20th, 2011 at 18:59
Wenn dem “Humankapital” Eigenschaften zugeschrieben wie einem Schwein, das eine Rippe mehr oder weniger hat und aus dem man mehr Koteletts machen kann oder nicht, ist das eben nicht wissenschaftlich, sondern tendenziell faschistisch. Nur wenn man Menschen vollständig ihrer Menschlichkeit entkleidet, kann man so doof sein, eine Studie zu brauchen, um zu kapieren, dass Menschen, die sich niederlassen, mehr Engagement für den Ort zeigen und sich besser auskennen als Durchreisende. Nur wem die Bedürfnisse und Rechte der Menschen völlig egal sind, sieht nur noch Renditeerwartung per Human Ressource. Und nur wer ein völlig verblödetes Arschloch ist, erhält Zustände aufrecht, die allen Beteiligten schaden, weil es halt nur so der Ideologie dient. Von daher: Nenne diese Ökonomie nicht “Wissehschaft”, sie ist bloß Teil einer perversen Religion.
Juli 20th, 2011 at 19:20
Reformwut der Politik, was mir heut besonders auffiel,
das Wort Widerstand wurde wegreformiert.
Ich fand keine Lobeshymne auf den Grafen – wir schreiben den 20. Juli!
Die kommende Diktatur braucht wahrlich völlig gleichgeschaltete “Humanressourcen”.
Jeder Gedanke an Widerstand ist fehl am Platz, also gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen lassen, die
Menschen.
Juli 20th, 2011 at 19:31
Wer hat’s erfunden?
https://www.freitag.de/politik/1129-das-erbe-von-hartz-iv
Juli 20th, 2011 at 19:34
@Andears Kreuz: Habe ich schon gelesen, das Artikelchen. Ich finde es zahnlos. Zum Beitrag der Gewerkschaften, ihrer Zustimmung zu Lohndumping und den Karrieren ihrer Funktionäre gibt es wahrlich mehr zu erzählen als das.
Juli 20th, 2011 at 19:43
@flatter
Da hast Du Recht,
aber es wird immer wieder vergessen,
vor allem bei den Kreuze-Machern,
und noch mehr bei den Kreuze-Nicht-Machern.
Juli 20th, 2011 at 19:44
Und das grüne Gestrüpp sollte dabei auch nicht vergessen werden.
Juli 20th, 2011 at 20:02
@flatter Lieber flatter, ich versteh’ dich ja und du hast ja Recht, wenn du das pervers findest. Es soll ja auch nur so aussehen, als wäre es Wissenschaft egal wie schief die Prämissen, wie schwindelig die Modelle sind (https://www.math.uni-hamburg.de/home/ortlieb/Exit1CPOMarktMaerchen.pdf). Im Kleid der Wissenschaft dürfen so “5 Weise” [eingespielter Lacher] ihre Hetzte vom Markt, der Globalisierung und dem internationalen Wettbewerb, in dem der Wirtschaftsstandort Deutschland steht, in einer dicken Schwarte der Kanzlerin überreichen und alles was die Herrschaften letztlich interessiert ist die optimerte Kapitalverwertung. Man kann das Faschismus nennen. Zynisch ist es allemal.
Eine Religion ist es auch: Eine Heilslehre, die vorgibt, die Deckung der Bedürfnisse und den Wohlstand Aller zum Ziel zu haben, in Wirklichkeit aber nur einen wirklichen Antrieb kennt -den Profit.
Das interessante an der Produktion ist der Verkauf -nicht der Konsum der Güter. Der Profit entscheidet, nicht das Bedürfnis. Entweder kümmert sich der Staat um den Rest (Rheinischer Kapitalismus) oder er lässt es bleiben (Manchester). Die, über die du dich aufregst sind nur die mit dem Rechenschieber; Lakaien, die ausrechnen, was billiger ist.
Juli 20th, 2011 at 22:16
Nee, über die anderen rege ich mich auch auf, die sind aber gerade nicht dran ;-)
Juli 21st, 2011 at 03:39
Irgendwer hat ein Interesse daran, dass welche ausrechnen.
(Ein Gähnen geht gewiss durch den ganzen Saal)
Juli 22nd, 2011 at 15:44
Leiharbeit ist keine Soziale Marktwirtschaft.Leiharbeit ist Kapitalismus.Leiharbeit ist der Wirtschaftliche Selbstmord.Alleine das Zinseszins System ist schon Wirtschaftlicher Selbstmord(Suizid)dazu noch die Leiharbeit und Kriminelle Politiker in der Regierung.Wow was wird das?Garantiert echt der Hammer.
Juli 22nd, 2011 at 22:44
Bin seit vier Jahren Leiharbeitnehmer bei Randstad,als mein letzter Facharbeitereinsatz endete und man kurzfristig keinen neuen fand, wurde eine Änderungskündigung formuliert um mich auch als Hilfskraft (bin eigentlich Mechatroniker)einsetzten zu können.Ich war damit einverstanden, da es nur als Überbrückung, bis zu einer neuen Facharbeiterstelle gedacht war.Sprich von etwas über 10 Euro stundenlohn auf 7,60 Euro abgestuft.Dann vereckte mein Auto mit Motorschaden im Dezember auf dem Weg zur Arbeit.Da fragt mich die Tante aus dem Büro doch glatt, ob ich mir nicht kurzfristig ein neues zulegen könnte.Zuerst wollte ich lachen,dann weinen und dann konnte ich nur noch an meine Kettensäge denken….
Juli 23rd, 2011 at 01:00
@flatter
“Nicht ernst zu nehmen? “Never underestimate the power of stupid people in large groups” hat mal ne Freundin zu ihrem Motto gemacht ;-)”
Klasse. Das ganze, absurde und irrationale Verhalten des Stimmviehs in einem Satz konzentriert.
Juli 24th, 2011 at 12:01
[...] Leiharbeit und Niedriglohn: Die Reformwut der Politik: [...]
Juli 29th, 2011 at 18:26
[...] “Leiharbeit und Niedriglohn: Die Reformwut der Politik” – Feynsinn setzt sich mit den Auswüchsen des Neoliberalismus auseinander, [...]