Arbeitsplatz total kaputt
Posted by flatter under WirtschaftKommentare deaktiviert
11. Sep 2008 1:17
Wenn man gegen geltendes Recht wirtschaftet, braucht man Argumente. Zum Beispiel die einmillionste Erhebung, Studie, Befragung, die besagt, wie viele Arbeitsplätze “vernichtet werden“, wenn man Menschen für ihre Arbeit bezahlt. Daß es der Europäischen Sozialcharta widerspricht, wenn man sie, zumal massenhaft, ausbeutet, muß durch große Zahlen und schauerlichen Grusel übertüncht werden.
“Focus” langweilt mit einer weiteren “Studie” von “Wirtschaftsforschern”, deren Weisheit allein schon qua ihrer Autorität unzweifelhaft ist.
“1,2 Millionen Arbeitsplätze vernichten” würde also ein flächendeckender Mindestlohn. Ein “Wirtschaftsforscher”, der von der “Vernichtung” von Arbeitsplätzen spricht, sitzt vermutlich in einer Kneipe und macht Experimente mit seinem zwölften Bier. Von Ökonomie hat er nicht den geringsten Dunst. Ist ein Arbeitsplatz “vernichtet”, wenn ich mit einem Bulldozer über meinen Schreibtisch fahre? Oder wenn ich den Bäcker erdolche? Wenn jemand arbeitslos wird oder eine Firma Konkurs anmeldet?
Ökonomie ist ein äußerst komplexes Geschehen. Vor allem in Deutschland, dem Giganten des Exports, wird ein auf Außenhandel angewiesener Arbeitsplatz, der wegfällt, in der Regel sehr schnell durch einen anderen ersetzt. Ist der Bedarf an Produkten vorhanden, wird produziert. Nirgends effizienter als hierzulande. Selbst das “Abwandern” von Arbeitsplätzen, auch eine mißlungene Metapher neoliberaler Gruselgranden, ist unwahrscheinlich. Billiger konnten andere schon immer, haben aber in der Masse nie so viel Erfolg gehabt wie deutsche Unternehmen. Hausaufgabe für die Wirtschaftforscher: Recherchieren Sie, woran das liegt!
Daß der deutsche Binnenmarkt immer noch dahinsiecht, wird hier in jeder Schwächephase der Weltwirtschaft zum Problem, und es wird immer schlimmer. Bislang ging das noch so gerade eben gut, und was häufig übersehen wird, ist der Einfluß, den der deutsche Binnenmarkt auf die Exportfähigkeit hat. Wenn sich hier niemand mehr die Produkte leisten kann, die er selbst herstellt, wird die Produktion als Ganze darunter leiden. Je größer die Masse derer wird, die von einer realen Teilhabe ausgeschlossen sind, desto ineffizienter wird die Produktion. Das Prekariat verliert völlig den Anschluß an die Arbeitswelt, Bildung erreicht immer weniger Menschen, weil sie keine Zeit, kein Geld und keine Vorbildung haben. Für einen “Wirtschaftsstandort”, dessen Angestellte effizient arbeiten sollen, eine Katastrophe. Niedrige Löhne werden überdies dazu führen, daß Arbeitskräfte aus dem Ausland keinen Grund mehr haben, hier ihr Geld zu verdienen – schon gar nicht solche, von denen wesentlich mehr erwartet wird als “Dienst nach Vorschrift”. Damit sind wir noch immer nicht bei dem Problem, daß deutsche Unternehmen vor allem in den europäischen Binnenmarkt exportieren. Der deutsche gehört dazu, und welche Auswirkungen ein toter deutscher Binnenmarkt aufs Gesamtsystem hat, ist die Hausaufgabe für fortgeschrittene “Forscher”.
Selbst, wenn man es nicht begrüßt, daß ausbeuterische Arbeitsverhältnisse abgebaut werden (und es gibt auch sehr gute ökonomische Gründe dafür), ist das Wort von der “Vernichtung” blanker Unfug. Die meisten Unternehmen müßten ihre Mitarbeiter schlicht besser bezahlen, ihre Gewinne würden lediglich bei gleichem Umsatz schrumpfen. Selbst, wenn man glaubt, daß viele Unternehmen dann nicht überleben würden, ist die Behauptung, die Arbeitsplätze würden wegfallen, also falsch. Sie würden in Unternehmen neu entstehen, die bereit sind, mit weniger Gewinn solide zu wirtschaften. Freilich sind Gewinnmargen von 25% nicht mehr drin, aber mit so etwas rechnet, darf gern auswandern.
Löhne, die in vom Export unabhängigen Branchen gezahlt werden, sind eine noch bessere Investition. Hier wandert niemand ab. Dienstleister und Handwerker, die anständig bezahlt werden, können andere Dienstleister und Produzenten anständig bezahlen. Das rechnet sich doppelt, weil dabei auch noch etwas für die öffentlichen Kassen abfällt und sich ganz nebenbei die gesamte Wirtschaftsleistung steigert.
Wie wissenschaftlich solche “Studien” sind, belegt die Astrologie, die dahinter steht:
“Die RWI-Studie stützt sich auf Modellrechnungen. Außerdem wurden 800 Unternehmer aus acht Branchen befragt. Demnach rechnen zum Beispiel in Ostdeutschland 40 Prozent der Betriebe mit Entlassungen, sollte es einen flächendeckenden Mindestlohn geben.”
“Modellrechnungen” bedeutet so etwas wie Pi mal Daumen, streng linear und an einem Nachmittag zusammengeschustert.
Wenn “ein Betrieb” “mit etwas rechnet”, wird es schlicht komisch. Achja, es sind “die Unternehmer”. Wer genau ist das? Aufsichtsratsvorsitzende? Aktionäre? Manager? Pförtner? Und was bedeutet “Entlassungen”? Daß ein paar Leute gehen müssen? Ein Leiharbeitszug nach Hause geschickt wird? Daß der Betrieb dicht macht? Nichts Genaues weiß man nicht, aber auf Basis dieser Rumpelstatistik errechnet sich eins fix drei:
“Die öffentlichen Haushalte müssten in diesem Fall Mehrkosten von neun Milliarden Euro im Jahr schultern – unter anderem, weil die Ausgaben für das Arbeitslosengeld steigen und die Einnahmen aus der Unternehmenssteuer sinken würden“.
Man hätte sich auch die Mühe machen können, zu errechnen, was an Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen gewonnen wird, wenn 2-Euro-Jobs durch echte Arbeitsplätze ersetzt würden. Aber das hieße ja, man müßte den ganz großen Rechner anschmeißen, wirklich kluge Köpfe, echte Wissenschaftler damit beschätigen und eine seriöse Arbeit leisten, die Monate oder Jahre in Anspruch nimmt. Doppelt uncool. Es käme dabei wohl nicht heraus, was der politisch-publizistische Komplex hören will, und das Geschäft ist immer in Eile. Heute auf den Schreibtisch gewürfelt, morgen veröffentlicht und immer am Puls der Macht – so wird ein neoliberaler Schuh draus.
Zieht ihn euch selbst an, geht ins Wasser und kommt nicht wieder raus!
September 11th, 2008 at 08:49
Das “Anschmeißen des ganz großen Rechners” kann man sich sparen, wenn man mal nach Frankreich schaut, wo der Mindestlohn nun sogar angehoben werden soll. Aber Mietmäuler tun halt immer noch das, wofür sie bezahlt werden, nicht wahr?
Leider haben wir auch keine Journalisten mehr, die einfach mal ihren Job tun und gründlich in anderen Staaten recherchieren und dann hier berichten (was ihre Pflicht wäre), dass dort – oh Wunder (!) – NICHT alles zusammen gebrochen ist, wie es zweifelhafte “Professoren” vom Schlage Sinn hier seit Jahren prophezeien. Haben wir nun eine “globalisierte Welt” oder nicht? Dann müsste das, was für Frankreich gilt, ja grundsätzlich auch für Deutschland gelten.
Es gibt so ein paar Grenzen, wovon auch die Protagonisten der bürgerlichen Parteien wissen, dass sie durch nichts zu verteidigen sind und bald fallen werden, ohne dass dann die Republik gleich baden geht. Diese Panik kann man besagten Protagonisten (ob Hadertauer, Westerwelle, Pofalla oder wer auch immer) in so gut wie jedem Polittalk abspüren. Daher werden bestimmte Dinge immer wieder routinemäßig wiederholt, damit sie jeder bald auswendig runterbeten kann und es für unerlässlich/unausweichlich/bare Münze nimmt.
Beispiele:
- “Niemals mit den Kommunisten / Ex-SEDlern, sonst Weltuntergang!”
- Keine andere Erbschaftsbesteuerung (alles andere käme ja einer Enteignung gleich)
- Auf keinen Fall Mindestlöhne
- Kein Klimaschutz “auf dem Rücken der deutschen Automobilindustrie” (weniger CO2-Ausstoß kostet Arbeitsplätze)
- Ein generelles Tempolimit kostet natürlich auch Arbeitsplätze und ist daher indiskutabel
- “Atomstrom ist billig und umweltfreundlich, Ökostrom ist sauteuer und außerdem prinzipiell nicht machbar”
- …
September 11th, 2008 at 08:49
Das “Anschmeißen des ganz großen Rechners” kann man sich sparen, wenn man mal nach Frankreich schaut, wo der Mindestlohn nun sogar angehoben werden soll. Aber Mietmäuler tun halt immer noch das, wofür sie bezahlt werden, nicht wahr?
Leider haben wir auch keine Journalisten mehr, die einfach mal ihren Job tun und gründlich in anderen Staaten recherchieren und dann hier berichten (was ihre Pflicht wäre), dass dort – oh Wunder (!) – NICHT alles zusammen gebrochen ist, wie es zweifelhafte “Professoren” vom Schlage Sinn hier seit Jahren prophezeien. Haben wir nun eine “globalisierte Welt” oder nicht? Dann müsste das, was für Frankreich gilt, ja grundsätzlich auch für Deutschland gelten.
Es gibt so ein paar Grenzen, wovon auch die Protagonisten der bürgerlichen Parteien wissen, dass sie durch nichts zu verteidigen sind und bald fallen werden, ohne dass dann die Republik gleich baden geht. Diese Panik kann man besagten Protagonisten (ob Hadertauer, Westerwelle, Pofalla oder wer auch immer) in so gut wie jedem Polittalk abspüren. Daher werden bestimmte Dinge immer wieder routinemäßig wiederholt, damit sie jeder bald auswendig runterbeten kann und es für unerlässlich/unausweichlich/bare Münze nimmt.
Beispiele:
- “Niemals mit den Kommunisten / Ex-SEDlern, sonst Weltuntergang!”
- Keine andere Erbschaftsbesteuerung (alles andere käme ja einer Enteignung gleich)
- Auf keinen Fall Mindestlöhne
- Kein Klimaschutz “auf dem Rücken der deutschen Automobilindustrie” (weniger CO2-Ausstoß kostet Arbeitsplätze)
- Ein generelles Tempolimit kostet natürlich auch Arbeitsplätze und ist daher indiskutabel
- “Atomstrom ist billig und umweltfreundlich, Ökostrom ist sauteuer und außerdem prinzipiell nicht machbar”
- …
September 11th, 2008 at 10:12
Zu dieser Art von angeblicher “Wirtschaftsforschung” (und deren einschlägig interessegeleiteten Protagonisten) fällt mir inzwischen nur noch ein, dass sich solches propagandistisches Zahlengemähre wohl nur deswegen so unbehelligt als wissenschaftlich verbreiten lässt, weil unsere sogenannten “Leitmedien” sich inzwischen jeglicher kritischer Haltung entledigt haben und stattdessen einer geradezu obszönen Hofberichterstattung frönen.
Muss man sich eigentlich noch für ansatzweise paranoid halten, wenn man hinter diesen Machenschaften schon eine Art neoliberale Verschwörung gegen die sozialstaatlich verfasste Gesellschaft wittert?
September 11th, 2008 at 10:12
Zu dieser Art von angeblicher “Wirtschaftsforschung” (und deren einschlägig interessegeleiteten Protagonisten) fällt mir inzwischen nur noch ein, dass sich solches propagandistisches Zahlengemähre wohl nur deswegen so unbehelligt als wissenschaftlich verbreiten lässt, weil unsere sogenannten “Leitmedien” sich inzwischen jeglicher kritischer Haltung entledigt haben und stattdessen einer geradezu obszönen Hofberichterstattung frönen.
Muss man sich eigentlich noch für ansatzweise paranoid halten, wenn man hinter diesen Machenschaften schon eine Art neoliberale Verschwörung gegen die sozialstaatlich verfasste Gesellschaft wittert?
September 11th, 2008 at 12:25
“Wahrheiten” verkaufen sich am besten, wenn sie einfach sind. Wenn selbst schlichte Gemüter die Argumentation verstehen. Neoliberale Wirtschaftstheorie – Religion wäre allerdings wohl passender – ist vielleicht nur deshalb so beliebt, weil jeder Blödmann so das Gefühl haben kann, er verstünde etwas von Wirtschaft. Das ein Gemeinwesen keine Firma ist und man etwas mehr als den Grundkurs in BWL braucht um den eine oder anderen Zusammenhang, auf den im Artikel hingewiesen wird, zu verstehen scheint besonders in den Medien kaum jemanden zu interessieren. Dabei sind sind doch die Neocons überall grandios gescheitert und man kann selbst als Blinder jeden Tag die Ergebnisse begutachten (z.B. die Schere arm – reich). Man muss schon sehr beschränkt sein, wenn man glaubt, es reiche aus, Exportweltmeister zu sein und dafür die Binnennachfrage absaufen zu lassen, weil man sich ja “globalen Herausforderungen” gegenüber sieht und China doch soviel billiger produzieren kann.
Es ist genau so wie beschrieben: Wenn sich die Leute hier die Dinge nicht eher kaufen können, die sie für den Export produzieren, läuft etwas ganz gewaltig schief. Doch es geht längst nicht mehr um richtige Entscheidungen. Unser auf Verschuldung basierendes Finanzsystem erreicht gerade ihr maximales Haltbarkeitsdatum und es geht nur noch darum, möglichst viel rauszuholen, bevor der große Knall kommt. Bis dahin sollten die wichtigsten Sachwerte privatisiert sein, weil Sachwerte doch immer schon eine gute Ausgangsposition beim Neustart darstellten. Hilfreich ist da auch, wenn man die Mehrheit, die ja auch diesmal wieder die Dummen sein werden, mental ein wenig vorbereitet, indem man schon mal “Eigenverantwortung” predigt, was Selbstbestimmung suggerieren soll aber Im-Stich-lassen meint.
Rette sich wer kann.
September 11th, 2008 at 12:25
“Wahrheiten” verkaufen sich am besten, wenn sie einfach sind. Wenn selbst schlichte Gemüter die Argumentation verstehen. Neoliberale Wirtschaftstheorie – Religion wäre allerdings wohl passender – ist vielleicht nur deshalb so beliebt, weil jeder Blödmann so das Gefühl haben kann, er verstünde etwas von Wirtschaft. Das ein Gemeinwesen keine Firma ist und man etwas mehr als den Grundkurs in BWL braucht um den eine oder anderen Zusammenhang, auf den im Artikel hingewiesen wird, zu verstehen scheint besonders in den Medien kaum jemanden zu interessieren. Dabei sind sind doch die Neocons überall grandios gescheitert und man kann selbst als Blinder jeden Tag die Ergebnisse begutachten (z.B. die Schere arm – reich). Man muss schon sehr beschränkt sein, wenn man glaubt, es reiche aus, Exportweltmeister zu sein und dafür die Binnennachfrage absaufen zu lassen, weil man sich ja “globalen Herausforderungen” gegenüber sieht und China doch soviel billiger produzieren kann.
Es ist genau so wie beschrieben: Wenn sich die Leute hier die Dinge nicht eher kaufen können, die sie für den Export produzieren, läuft etwas ganz gewaltig schief. Doch es geht längst nicht mehr um richtige Entscheidungen. Unser auf Verschuldung basierendes Finanzsystem erreicht gerade ihr maximales Haltbarkeitsdatum und es geht nur noch darum, möglichst viel rauszuholen, bevor der große Knall kommt. Bis dahin sollten die wichtigsten Sachwerte privatisiert sein, weil Sachwerte doch immer schon eine gute Ausgangsposition beim Neustart darstellten. Hilfreich ist da auch, wenn man die Mehrheit, die ja auch diesmal wieder die Dummen sein werden, mental ein wenig vorbereitet, indem man schon mal “Eigenverantwortung” predigt, was Selbstbestimmung suggerieren soll aber Im-Stich-lassen meint.
Rette sich wer kann.
September 11th, 2008 at 12:48
nein!
September 11th, 2008 at 12:48
nein!
September 11th, 2008 at 12:50
ah shit! kein edit.
zur frage von boris!
nein!
September 11th, 2008 at 12:50
ah shit! kein edit.
zur frage von boris!
nein!
September 11th, 2008 at 17:43
Merkwürdig finde ich, dass sich diese ganzen “Wirtschaftsforschungsinstitute” nicht mit derartigen Studien in der Öffentlichkeit lächerlich machen.
In der Wirtschaftswissenschaft (in der echten) ist es Konsens, dass moderate (d.h. nur max. ca. 10 Prozent der Arbeitsbevölkerung treffende) Mindestlöhne in der Praxis keine (und zwar: gar keine!) negativen Beschäftigungseffekte haben.
Es scheint sogar so zu sein, dass Mindestlöhne (diesmal begrenzt auf eine Höhe, die 5% der Arbeitsbevökerung betrifft) die Beschäftigung – im Regelfall – sogar steigern.
Alle mir bekannten ökonometrischen Metastudien gehen davon aus, dass moderate Mindestlöhne (bei uns wäre das ein Bereich bis maximal etwa 8 Euro) keine bzw. nur sehr geringfügige negative Beschäftigungseffekte habe, und überdies sogar eine (kleine) konjunkturelle Anreizwirkung erzeugen.
Nur wird man derartiges von den Lügenfabrikanten der deutschen “Wirtschaftsforschungsinstitute” nicht hören.
Gute Wirtschaftswissenschaft wird in Deutschland ohnehin selten – und sicherlich so gut wie nie an derartigen “Wirtschaftsforschungsinstituten” fabriziert.
Bei Don hatte ich gestern Abend mal eine IAB-Studie seziert.
Auch hier ist deutlich: Diese Institute dienen überwiegend der Propaganda bzw. den Erfordernissen wirtschaftspolitischer Publizistik.
Ein deutsches Trauerspiel.
September 11th, 2008 at 17:43
Merkwürdig finde ich, dass sich diese ganzen “Wirtschaftsforschungsinstitute” nicht mit derartigen Studien in der Öffentlichkeit lächerlich machen.
In der Wirtschaftswissenschaft (in der echten) ist es Konsens, dass moderate (d.h. nur max. ca. 10 Prozent der Arbeitsbevölkerung treffende) Mindestlöhne in der Praxis keine (und zwar: gar keine!) negativen Beschäftigungseffekte haben.
Es scheint sogar so zu sein, dass Mindestlöhne (diesmal begrenzt auf eine Höhe, die 5% der Arbeitsbevökerung betrifft) die Beschäftigung – im Regelfall – sogar steigern.
Alle mir bekannten ökonometrischen Metastudien gehen davon aus, dass moderate Mindestlöhne (bei uns wäre das ein Bereich bis maximal etwa 8 Euro) keine bzw. nur sehr geringfügige negative Beschäftigungseffekte habe, und überdies sogar eine (kleine) konjunkturelle Anreizwirkung erzeugen.
Nur wird man derartiges von den Lügenfabrikanten der deutschen “Wirtschaftsforschungsinstitute” nicht hören.
Gute Wirtschaftswissenschaft wird in Deutschland ohnehin selten – und sicherlich so gut wie nie an derartigen “Wirtschaftsforschungsinstituten” fabriziert.
Bei Don hatte ich gestern Abend mal eine IAB-Studie seziert.
Auch hier ist deutlich: Diese Institute dienen überwiegend der Propaganda bzw. den Erfordernissen wirtschaftspolitischer Publizistik.
Ein deutsches Trauerspiel.
September 11th, 2008 at 18:57
Hohe Mindestlöhne haben auch den Effekt das schlechte Unternehmer aus dem Markt ausscheiden. Dadurch wird für die verbliebenen Unternehmer die Kapitalbeschaffung leichter und vor allen Dingen billiger. Es ist immer besser in langen Fristen zu denken.
Quelle Handelsblatt.
September 11th, 2008 at 18:57
Hohe Mindestlöhne haben auch den Effekt das schlechte Unternehmer aus dem Markt ausscheiden. Dadurch wird für die verbliebenen Unternehmer die Kapitalbeschaffung leichter und vor allen Dingen billiger. Es ist immer besser in langen Fristen zu denken.
Quelle Handelsblatt.
September 11th, 2008 at 22:55
Vielleicht “forschen” die Wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute heute mehr nach neuen Geldquellen, die ihr eigenes Überleben sichern helfen, als nach “der Wahrheit” Ausschau zu halten. Von wem sollten die Forschungsinstitute künftig auch weitere Finanzmittel bekommen, wenn sie etwa die volkswirtschaftliche Machbarkeit von Mindestlöhnen befürworten würden? Unabhängige Wissenschaft sieht wohl etwas anders aus.
September 11th, 2008 at 22:55
Vielleicht “forschen” die Wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute heute mehr nach neuen Geldquellen, die ihr eigenes Überleben sichern helfen, als nach “der Wahrheit” Ausschau zu halten. Von wem sollten die Forschungsinstitute künftig auch weitere Finanzmittel bekommen, wenn sie etwa die volkswirtschaftliche Machbarkeit von Mindestlöhnen befürworten würden? Unabhängige Wissenschaft sieht wohl etwas anders aus.
September 12th, 2008 at 18:32
“Unabhängige Wissenschaft sieht wohl etwas anders aus.”
Nach der ‘Marktöffnung’ der Universitäten ist die eh am Aussterben.
September 12th, 2008 at 18:32
“Unabhängige Wissenschaft sieht wohl etwas anders aus.”
Nach der ‘Marktöffnung’ der Universitäten ist die eh am Aussterben.
September 12th, 2008 at 20:11
Jeder, der dazu beitragen kann, diese verantwortungslosen Schwätzer aus allen möglichen „Instituten“ bloßzustellen, sollte es mit Vehemenz tun. Man kann ihn geradezu dampfen sehen, den Mist, mit dem sie die wachsenden Probleme zukleistern. Sie selbst wissen, wie sie zunehmend lächerlich werden, und gerade das gehört von allen Seiten ins Scheinwerferlicht.
Sie predigen Wachstum. Wenn etwas wächst, dann ist es die Verzwergung der Wirtschaftswissenschaft, sie ist eigentlich nur noch eine Sparte im Comedy-Geschäft.
September 12th, 2008 at 20:11
Jeder, der dazu beitragen kann, diese verantwortungslosen Schwätzer aus allen möglichen „Instituten“ bloßzustellen, sollte es mit Vehemenz tun. Man kann ihn geradezu dampfen sehen, den Mist, mit dem sie die wachsenden Probleme zukleistern. Sie selbst wissen, wie sie zunehmend lächerlich werden, und gerade das gehört von allen Seiten ins Scheinwerferlicht.
Sie predigen Wachstum. Wenn etwas wächst, dann ist es die Verzwergung der Wirtschaftswissenschaft, sie ist eigentlich nur noch eine Sparte im Comedy-Geschäft.