Der Terror ist mitten unter uns. Die Tyrannei der Vernunft hat Pause, wir gehen mit Riesenschritten auf das 10-Jährige zu. Nine Eleven! Da schnallen sie alle ihre Revolvergurte an und stellen sich breitbeinig in den Staub der Geschichte. Die Innenminister. Die Sicherheitsexperten. Die Terror – und Islamkritiker.

Wer den Tod sucht, kann ihn haben“, findet Großstratege Friedrich völlig richtig und zitiert darum Otto Schily, der sich schon nicht entblöden konnte, Selbstmordattentätern mit Hinrichtung zu drohen. Wer also will, dass die offene Barbarei ausbricht, muss nur damit anfangen. Unsere Sicherheitskräfte machen dann bereitwillig mit.

Barbaren unter sich

Ich werde am Montag mit einem Kumpel die hiesige Sparkasse besuchen. Wir werden die Hosen runterlassen und unsere Waffen zeigen. Dann werden wir Geld fordern mithilfe der nachdrücklichen Drohung, wir würden sonst unseren Zweikomponentensprengstoff aufs Parkett brunzen. Mal ganz zu schweigen von unseren Rektalsonden und der nitrierten Leber, von denen wir rücksichtslos Gebrauch zu machen bereit sind.

Diese Vorstellung ist nur für solche Zeitgenossen der irre Auswurf eines von Drogen und Naturtalent völlig zerlegten Hirnwracks, die sich nicht in der Welt der Antiterroristen bewegen. Sonst wüssten sie, dass dies nicht nur höchst realistische Szenarien sind, sondern solche auch die alternativlose Basis einer seriösen Innen- und Sicherheitspolitik bilden. Nein, das ist noch keine Satire. Das ist eine Variante dessen, was in den genannten Kreisen sehr ernsthaft und mit großer Pose kommuniziert wird. Da ist nichts übertrieben.

Fürchtet euch

Leider ist keineswegs zu erwarten, dass diese hohe Kunst, sich der Lächerlichkeit preiszugeben, entsprechend honoriert wird – durch das Werfen von Schuhen etwa oder wenigstens den Entzug von Zustimmung oder Wählergunst. Im Gegenteil wollen die Omas und Stammtischbrüder der cerebral niederfrequent beschäftigten Bevölkerungsschichten genau so etwas sehen und hören. Das spart so manchem den Besuch bei der Domina, womit der christlichen Familie sowohl wirtschaftlich wie moralisch ebenfalls geholfen ist.

Der Kampf ums Überleben gegen den teuflisch heidnischen Feind und seine unsichtbaren Zauberkünste ist der konservative Markenkern, die alte und neue Mitte. “Fürchtet euch nicht”, heißt es schon in der Bibel und meint doch: “Fürchtet euch”, denn Erlösung gibt es erst im Jenseits. Im Jenseits jeden menschlichen Verstandes, wo der Friedrich schon auf uns wartet.