SpOn:
McCains Vize mischt den Wahlkampf auf
Dramatische Wendung im US-Wahlkampf: Amerikas Politikszene ist aufgebracht wegen McCains Entscheidung, Alaskas Gouverneurin Sarah Palin zu seiner Vizekandidatin zu machen. Die einen halten es für einen genialen Coup – die anderen für einen fatalen Fehler.

Sueddeutsche.de:
Coup mit konservativer Reformerin
John McCain hat die Politikszene mit der Benennung seiner Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten aufgemischt: Die einen nennen die Aufstellung von Sarah Palin “genial”, die anderen einen “fatalen Fehler
“. ”
Und weiter:
Der Politologe Michael Lindsay von der Rice University sprach von der bislang größten Überraschung im Wahlkampf. Der Schritt sei “strategisch genial”: McCain habe einerseits einen reformorientierten Vize benötigt, habe andererseits auch dringend die religiösen Republikaner ansprechen müssen. Auch Chip Hanlon von Delta Global Advisers lobte die Wahl. Dies sei nicht nur strategisch zu sehen, weil Palin “wirklich gescheit” sei. Dennis Goldford von der Drake University warnte jedoch, dass damit noch einmal das Alter des 72-jährigen McCain betont werde. Es sehe nun so aus, “als ob McCain und seine Tochter” ins Rennen zögen.
Reuters hatte zuvor geschrieben:
Michael Lindsay von der Rice University sprach von der bislang größten Überraschung des Wahlkampfs. Der Schritt sei “strategisch genial”: McCain habe einerseits einen reformorientierten Vize benötigt, habe andererseits auch dringend die religiösen Republikaner ansprechen müssen. Auch Chip Hanlon von Delta Global Advisers lobte die Wahl. Dies sei nicht nur strategisch zu sehen, sondern weil Palin “wirklich gescheit” sei. Dennis Goldford von der Drake University warnte jedoch, dass damit noch einmal das Alter des 72-jährigen McCain betont werde. Es sehe nun so aus, “als ob McCain und seine Tochter” ins Rennen zögen.“. Denselben Absatz findet man übrigens auch bei “N-TV” im Wortlaut.
Dieses ist das Ergebnis einer fünfminütigen Recherche. Wenn man etwas tiefer gräbt, wird man vermutlich feststellen, daß jeder einzelne Satz des SZ-Artikels irgendwo abgeschrieben ist. Es geht schließlich um eine der wichtigsten Entscheidungen in der weltweit wichtigsten Wahl dieses Jahres. Da verläßt man sich besser auf Leute, die mehr davon verstehen. So funktioniert die deutsche Einheitspresse, dies ist der hiesige Qualitätsjournalismus.
Ein Klowandschmierer aus der Bloggerszene hätte wenigstens ein paar Links gesetzt.

[update:] Wer eine Ahnung bekommen möchte, wie Frau Palin demnächst sturmreif geschossen werden wird, kann das bei der Huffington Post lesen. Dann wird auch klar, was die halbgare Formulierung “wirklich gescheit” meint: Es gibt nichts, das sie auch nur annähernd qualifiziert.