Nichtwahr… wir müssen den Gürtel enger schnallen, uns nach der Decke strecken, und je nachdem, wohin es uns geworfen hat, damit rechnen, ermordet zu werden. TELEPOLIS befaßt sich heute mit den Morden an acht Gewerkschaftsmitgliedern in Kolumbien, die Coca-Cola, um deren Mitarbeiter es sich handelt, erst allmählich zu interessieren zu beginnen – weil der Imageschaden zu groß wird. Wenn man nicht davon ausgeht, daß es irgend eine Verstrickung des Konzerns mit den Mördern gibt, muß man sich doch sehr wundern. Man stelle sich vor, acht Leute einer Firma in Deutschland würden gefoltert und ermordert. Ein Volk liefe Amok! Nicht so in Kolumbien, dort, so nehmen es die Konzernchefs wohl an, gehört das zur Folklore. An diesen Aspekt sogenannter “Globalisierung” muß regelmäßig erinnert werden: die Ignoranz gegenüber Menschenrechtsverletzungen, von denen der Shareholder Value profitiert. Daß der Verdacht nahe liegt, der Konzern selbst ließe morden, ist ungeheuerlich. Daß eine Untersuchung dazu von außen erzwungen werden muß, zeigt, wie zivilisiert “Marktwirtschaft” dieser Ausprägung ist. Will man in Europa wirklich damit konkurrieren?